Obwohl es nach meiner Einschätzung ausreichen würde, die bestehenden Regeln anzuwenden, habe ich dennoch hier und da ein paar Vorschläge zu unterbreiten. Dabei wird hier auch teilweise die Umsetzung der bestehenden Regel eingefordert. Aber schauen Sie ruhig mal:
1) Verhältnis Strafe zu Vergehen
Prinzipiell möchte ich erstmal eines voraus schicken: In der Rechtsprechung ist es für mich auch eine selbstverständliche Voraussetzung, um Gerechtigkeit zu schaffen: Die Strafe muss immer so hart sein, dass sich das Vergehen nicht lohnen darf. „Crime dont pay.“ (Song von Joe Jackson).
Das ist übrigens einer der ganz wenigen Leserbriefe, die ich tatsächlich einmal an den Kicker losgeschickt habe und der auch veröffentlicht wurde. Damals lautete die Frage: „Bei Notbremse immer Elfmeter?“
Eine berechtigte Frage, wie ich finde. Ich erinnere dabei an die Szene aus der Europameisterschaft von 1996, als der Kroate Vlaovic in der letzten Minute in folgender Situation zu einer Torgelegenheit kam: Die Türkei war im Angriff, beim Stande von 0:0, mit ziemlich allen Spielern in der gegnerischen Hälfte. Nach einem Eckball ging der Ball verloren. Er wurde nach vorne gespielt, Vlaovic umspielte an der Mittellinie seinen (einzigen) Gegenspieler Alpay und lief alleine auf das Tor der Türken zu. Er verwandelte, das Spiel endete 1:0 für Kroatien.
Nun gab es folgende Beobachtungen bei dieser Szene: Der Türke Alpay hätte den Gegenspieler per Notbremse stoppen können. Er hat es nicht getan. Das Presseurteil und auch die Trainerreaktion waren höchst vielfältig. Da war zum Teil von Fair Play die Rede. Der Trainer der Türken sprach gar von einer internen Strafe und Sperre gegen den Spieler, weil er keine Notbremse angewendet hätte.
Diese Situation liefert also ein anscheinend typisches und für jeden verständliches Beispiel zum Thema „Notbremse“, „Teamverhalten“ und „Gerechtigkeit“ (den Punkt werfe ich allerdings auf). Mein Kickerbrief enthielt in etwa folgenden Wortlaut: Ich denke, dass die Strafe immer so ausfallen müsste, dass sich das Vergehen nicht lohnt. Wenn man dennoch ein Foulspiel begeht, müsste man damit sowohl den Unmut der Mitspieler, als auch den der Fans auf sich ziehen. Insofern wäre die Vereitlung einer klaren Torchance – selbst wenn dies außerhalb des Strafraumes geschähe – mit Elfmeter zu ahnden. Die dann erzielte Situation würde möglichst getreu die ansonsten entstandene Torchance abbilden. Also kann man ruhig einen Elfmeter verhängen, und damit es eine Strafe ist, zusätzlich Rot verhängen. Zumindest würde der Verteidiger dann über die Notbremse nachdenken, gegebenenfalls vermeiden. Und das wäre garantiert im Geiste des Fair-Play und auch des Spiels. Denn die Torsituation „Stürmer alleine vorm Torwart“ ist noch vielfältiger und spannender als die bekannte und gewohnte „Elfmeter“, die dann an deren Statt treten würde.
2) Direkte Freistösse – Mauerabstand
3) Ball ins Aus begleiten, ohne ihn zu spielen – warum ist man im Ballbesitz?
4) Alternativen zum Elfmeter (penalty, 16m Schuss ohne Mauer, kurze Ecke)
5) 3 Punkte pro Spiel, bei Unentschieden Verlängerung, Elfm, Punktverteilung 2:1
6) Auswechslungen in der Nachspielzeit
7) Überhaupt die Nachspielzeit und die Anzeige derselben
8) Rote Karten
9) Schauspielerei. Wo ist das Fair Play?
10) Spielerwechsel innerhalb der Saison
11) Zeitspiel im Allgemeinen
12) Abstoß und Ballannahme innerhalb des Strafraums – Wiederholung??
13) Nachspielzeit bei klaren Spielständen
14) Einwurf – wo? Regel: Wo der Ball ausgeht
15) Torwart nimmt den Ball in die Hand, Füße im Strafraum, Hände draußen oder umgekehrt.
16) Die Vorteilsregel und deren Anwendung. Spiel weiter laufen lassen, bis Ballverlust. Wie beim Eishockey.
17) Abschläge aus der Hand – zu 80% wird die Linie übertreten.
18) Torwartschutz im 5-Meter-Raum – weitaus übertrieben