Über den Autor
Der am 27.Januar 1959 in Berlin geborene Dirk Paulsen hat sich einen Kindheitstraum erfüllt. Es ist aber nicht sein spezieller Kindheitstraum sonder eher der Kindheitstraum überhaupt: Das Spielen zum Beruf zu machen. Seine bemerkenswerte „Karriere“, in welcher er verschiedene Spiele bis zur Meisterschaft erlernte, schildert er uns, teils einfühlsam-emotional, teils überzeugend- rational, in dem vorliegenden Werk.
Seine schon in früher Kindheit deutlich erkennbare Sonderbegabung im Rechnen und seine Fußballbegeisterung ließen ihn schon sehr früh und in allen möglichen Variationen die Fußball Bundesliga im Spiel simulieren. Nur wurden alle Details beachtet, um möglichst originalgetreue Ergebnisse und Tabellenbilder zu erzeugen. Sei es per Tipp-Kick, Subbuteo, 11er-Raus Karten, mit Würfel oder Taschenrechner: Ergebnisse und Tabellen mussten erzeugt werden. Und verglichen mit der Wirklichkeit. Zeitgleich hat er sich durch Lektüre der komplett verfügbaren „Fußballliteratur“, Bücher und sämtlicher Zeitschriften, ein erstaunliches Fachwissen angeeignet, welches ihm schon früh den Spitznamen „wandelndes Fußballlexikon“ einbrachten.
Als er, 14-jährig, das Schachspiel entdeckte, legte er auch dort in Atem beraubender Geschwindigkeit eine Karriere hin, die ihn zum Berliner Jugendmeister 1977 machte, in die Schachbundesliga und sogar in die Nationalmannschaft katapultierte. Diese kurze Karriere als „Schachprofi“ brach er aber bald ab. Begründung, in seinen eigenen Worten, da es „im Schach zu wenig Geld gibt. Der fehlende Glücksfaktor verjagt die, die das geringere Spielvermögen haben, angesichts ihrer eingestandenen Unterlegenheit.“
Ganz anders im Backgammon, welches er 1983 erlernte. Das Spiel bietet auch dem Außenseiter eine vernünftige Gewinnchance. Das Spiel schien wie geschaffen für ihn. Plötzlich verschlug es ihn, von muffigen Schachlokalen mit Ofenheizung in die Welt der Reichen und Schönen, in die Luxushotels, in die Beletage der Betuchten und Berühmten. Turniere in San Remo, Gstaad, St. Moritz, Pörtschach, Monte Carlo, Cannes gehörten zum „Alltag“ des Spielers. Zu finanzieren war das nur über reichliche Preisgelder, die ihm Glück und Geschick einspielten.
Parallel dazu erlernte er das Casino Spiel Black Jack. Jedoch hat er das Spiel nicht nur schlicht erlernt, sondern die bereits bekannte „Gewinnstrategie“ in Heimarbeit selber errechnet, verallgemeinert und verfeinert und per Computerprogramm verifiziert. Auch dort gab ihm der Erfolg Recht.
Für beide Spiele aber gilt: hohe Kosten, geringe Gewinnerwartung. Die Backgammongegner wurden zunehmend stärker, leichte „Opfer“ gab es gar nicht mehr und wenn musste man die Gewinne noch teilen mit anderen Profispielern. Die Casinos veränderten die Black Jack Regeln. so dass auch das Spiel nicht mehr attraktiv war.
Er hatte aber parallel zu einem kurzen Abstecher in die Arbeitswelt (1987-1990; Softwareentwickler) sein Fußballprogramm weiter entwickelt und allmählich perfektioniert. Die bereits in der Kindheit beobachteten Besonderheiten des Spiels, welches er zu allen Zeiten auch weiter verfolgt hatte, konnte er irgendwann „parametrisieren“ und in einer Reihe geschickter Operationen in ein Prognoseprogramm verwandeln. Nach der WM 1990, zu welcher er die erste verwendbare Version fertig hatte und die ihm auch schon einen ordentlichen Gewinn einbrachte, war es so weit: Der Job wurde gekündigt und die Spielerkarriere fortgesetzt. Diesmal aber die des professionellen Sportwetters, Spezialgebiet Fußballwetten. Später hat er aber sowohl Eishockey als auch Tennis und Basketball auf ähnliche Art in sein „Programm“ mit aufgenommen.
Die Prognostik, wie er stets betont, ist eine Wissenschaft, „der nicht zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wird“. Um dann hinzuzufügen: „Jede Prognose eines Ereignisses in Form einer Wahrscheinlichkeit größer 0 und kleiner 1 räumt ein, dass es sowohl Eintreten als auch nicht eintreten kann. Denn, was ich tue, wenn ich vorhersagen bedeutet nichts weiter als: es kommt oder es kommt nicht.“ Und das kann schließlich jeder.
Dass es weit mehr als das ist, kann er uns auf überzeugende Art und mit einem gewissen Charme „spielend leicht“ vermitteln. „Es gibt einen Unterschied zwischen 50% und 60%. Und diesen herauszufinden und anschließend am Wettmarkt erfolgreich einzusetzen“ könnte man als sein Erfolgsgeheimnis bezeichnen. Man muss ihm einfach glauben. Ob man den Reiz, „es selber mal zu versuchen“, lieber unterdrücken oder ihm nachgehen soll, lässt er selber offen. Anhaltspunkte, um auch gut zu spielen, gibt er einem jedenfalls reichlich.