In dem vorliegenden Buch soll die Rede vom Fußball sein. Nun, ausgerechnet über das Spiel Fußball scheint es garantiert nichts Neues zu geben unter der Sonne. Wie sollte es möglich sein, dass die Sportart, die weltweit die höchsten Wellen schlägt, die von so unendlich vielen Kindern schon gespielt wird, bevor sie überhaupt das Wort „Ball“ aussprechen können, da einfach einer herumliegt und sie spielerisch mit den Füßen dagegen treten? Wie sollte gerade dort, wo längst die Wissenschaft Einzug gehalten hat, sogar in Trainingsmethoden und Ernährung, die Ballflugkurven errechnet werden, die Bälle einen Chip enthalten können, die Technik alles, aber auch alles aufzudecken imstande ist, wo die gesamte Welt, in Bars, Cafés, Kneipen, am Arbeitsplatz, aber auch in den Sportarenen, von Aktiven und Zuschauern, von Experten und Trainern, von Journalisten und Offiziellen, von Schiedsrichtern und Organisationskommités tagtäglich alles, was es nur geben könnte heiß diskutiert wird, wo sämtliche Vorschläge, Gedanken, Ideen am Fußball etwas zu verändern, wenn überhaupt erforderlich, schon aufgebracht, erörtert – und meist verworfen worden? Denn der Kaiser, Franz Beckenbauer, sagte einst: „Lossts den Fußboi wie er ist.“
Nutzen wir die Chance und denken kurz über diesen Satz nach.. Was bedeutet der Gedanke? Wo kommt er her? Ist es einfach nur der Ausdruck eines Konservativen? Was wäre konservativ? Warum könnte es – auch an anderer Stell – sinnvoll sein, konservativ zu denken? Tja, die Antworten sind eigentlich recht einfach: Wenn man alles so lässt wie es ist, so hat man zumindest eine gute Ahnung was man bekommt. Man bekommt nämlich das, was man schon hat, dass alles andere auch so bleibt wie es ist. Diese Erkenntnis drängt einem die einfache Frage auf: Kann man zufrieden sein mit dem, wie es ist? Ein Beckenbauer kann es, so denke ich, relativ leicht dahin sagen. Erst einmal ist es so, dass er, obwohl vor langer Zeit kickend, dennoch bereits ausreichend viele Millionen verdient hat. Dazu hat er einige feste Anstellungen, die ihm weiterhin gute Einnahmen versprechen als Werbeträger, als Sky-Experte. Wie sollte man da unzufrieden sein?
Wer bezahlt das? Natürlich: Der Zuschauer, der Fußball Fan.