Dirk Paulsen, geboren 1959 in Berlin, zeigt bereits in frühester Kindheit eine besondere Zahlenbegabung, die sich fast zeitgleich mit seiner ausgemachten Leidenschaft für den Fußball paart. Der sein Leben bestimmende Hang zum Spiel(en) lässt ihn diese zwei Eigenschaften kombinieren zu der immer mehr ausgeweiteten Suche nach dem „perfekten“ Spiel. Dieses soll einerseits die Wirklichkeit möglichst treu abbilden, andererseits tagtäglich – im Vergleich zur nur wöchentlich ausgetragenen Fußball Bundesliga — reproduzierbar sein. Die Bundesliga wird simuliert, per Tipp-Kick, sofern in brüderlicher oder väterlicher Gesellschaft, mit 11er-Raus Spielkarten, sofern alleine. Die von ihm zur Perfektion getriebenen Regelmodifikationen erzeugen Tabellenbilder, die von den tatsächlichen kaum mehr zu unterscheiden sind, da alle von ihm nach und nach statistisch ermittelten und verifizierten Größen wie Heimvorteil, Toreschnitt oder Unentschiedenhäufigkeit berücksichtigt werden. Zusätzlich sei hier zum Beweise der für später erarbeitete Inhalte erforderlichen Objektivität erwähnt, dass er als absoluter Hertha-Fan in jenen Jahren stets seinem Vater die auch von diesem geliebte Hertha als dessen Nummer 1 überlässt.
Als er 14-jährig das Schachspiel entdeckt, unternimmt er einen längeren, aber sehr ernsthaften Abstecher in diese eigene Welt, die ihm etliche Turniererfolge, eine 10-jährige Teilnahme an der 1. Deutschen Schachbundesliga, sowie 1981 einen Auftritt in der Nationalmannschaft einbringt. Die zwar vorhandenen aber als zu gering erkannten Einnahmen lassen ihn von einer Fortsetzung der Profikarriere abraten. Er entdeckt 1983 die Spiele Backgammon und Black Jack, in welchen sich scheinbar ideal Glücks- und Geschicklichkeitsfaktoren ergänzen und er erliegt der Verführung, diese Spiele zu seinem Beruf zu machen. Erfolge stellen sich auch dort recht vielfältig ein, exemplarisch hier genannt der Gewinn des Superjackpots bei der Backgammon Weltmeisterschaft 1988 vor der gesamten Weltelite – mit ca. 65.000 DM damals recht stattlich belohnt.
Parallel nutzt er seinen durch die Einschreibung an der Freien Universität Berlin für den Fachbereich Mathematik erhaltenen Zugang zur Großrechneranlage ebendort, um in eigens entwickelten Computerprogrammen sowohl für Black Jack als auch Backgammon Gewinnstrategien zu ermitteln und/oder zu verbessern. Zeitgleich entwickelt er auch dort – nicht verwunderlich, denn diese Leidenschaft war Lebens begleitend – das erste Fußball Simulationsprogramm, welches erstmals die Prognostik mit einbezieht.
Sowohl Black Jack als auch Backgammon mögen zwar nicht unattraktive, aber doch beschwerliche Wege zum Beschaffen des erforderlichen Lebensunterhalts sein, wie man im Laufe von Jahren feststellt, zumal der Lebensstil mit teuren Reisen und Aufenthalten in Nobelhotels eine gehörige Menge des Budgets verschlingt. Abgesehen davon schläft die Konkurrenz nicht und auch die Casinos gewinnen die Erkenntnis, dass man nie genug verdienen kann als Veranstalter. Sie erschweren die Bedingungen oder erteilen Hausverbot.
Als 1988 zur Europameisterschaft das angeeignete Fußballwissen und der mathematische Verstand gereift sind, unternimmt er einen ersten Ausflug in die Welt der Fußballwetten. Auch dort stellen sich sofort Erfolge ein, die aber zunächst noch verstärkt auf mit mathematischen Einsichten bestärkter Intuition basieren.
Der Abstecher in die Arbeitswelt von 1987-1990 bei der SEL/Alcatel – der Softwarebranche, die er per Umschulungsmaßnahme „spielend“ erreicht — ermöglicht ihm, in paralleler Heimarbeit am ersten erworbenen PC die Weiterentwicklung seiner Ideen zu realisieren und das Prognoseprogramm zu perfektionieren. Zur WM 1990 steht es und die Entscheidung ist gefallen: Der Wettmarkt bietet vielfältige Möglichkeiten und erlaubt Geldumsätze in ausreichender Höhe, die man Gewinn bringend tätigen kann, so dass die Anstellung aufgekündigt und der Weg zum professionellen Fußballwetter eingeschlagen wird. Trotz des “Super-Gaus” Deutschland wird Weltmeister – einzig dies hätte nicht passieren dürfen – blieben Gewinne von 4.000 DM übrig.
Die Erfolge sind prächtig und er verweist mit einigem Stolz auf die 3.5% Gewinn vom Umsatz, die er über die Jahre„erspielt“ hat. Dennoch gab es auch dort schwerer werdende Bedingungen durch größer werdende Informationsverbreitung im Internet – der so genannten Massenintelligenz. Nebenbei war der Plan schon lange gefasst, das Wissen nicht nur zum direkten Geld verdienen einzusetzen, sondern es irgendwann einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die verschiedenen Medienauftritte lassen ihn zu der Überzeugung gelangen, dass das Interesse groß genug ist, um die gewonnenen Erkenntnisse preis zu geben. Zahlreiche der gewonnenen Erkenntnisse haben eine wissenschaftliche Grundlage, deren Einsichten höheren Ansprüchen genügen.
Dabei ist erstaunlich zu sehen, wie sehr der schon früh geschulte Blick für den Fußball besondere Beobachtungen – zu einem großen Teil der notwendigen Objektivität und der absolut erforderlichen Anerkenntnis einer möglichst guten Einschätzung geschuldet, zum Besiegen des Wettmarktes unerkässlich – zutage fördert, die man in dieser Form wohl kaum gehört oder gelesen haben dürfte.
Heute arbeitet er hauptsächlich mit einer Gruppe von professionellen Spielern zusammen, für welche er Prognosen auf Fußballspiele erstellt – Hauptbasis natürlich das Zahlenwerk, aber eine Kenntnis der Ligen, Mannschaften, Tabellen, Entwicklungen sind heutzutage Voraussetzung — und welche diese am hochkomplexen Wettmarkt, der gekonnteres und besseres Timing voraussetzt sowie ständige Marktbewegungen mit einbeziehen muss, bis heute (2017) erfolgreich in bare Münze umwandeln.