Überlegungen zu dem Buchprojekt über Fußball und Wetten
Seit der Mensch weiß – was ihn angeblich von den Tieren unterscheidet – dass es eine Zukunft gibt, beschäftigt er sich, mal mehr und mal weniger, mit dem Gedanken, ob man Dinge, die in dieser Zukunft geschehen werden vorhersehen kann. Nun gibt es in diesem Zusammenhang bereits einige interessante Überlegungen: Inwieweit kann man das eigene Schicksal vorhersehen? Inwieweit wäre das wünschenswert? Oder auch dies hier: Kann man allgemein in de Zukunft blicken? Inwieweit kann man kommende Ereignisse planen, vorhersehen oder vorhersehbar machen?
Der Fortschritt im Denken, zu wissen, dass es eine Zukunft gibt, hat auch eine Form von Unsicherheitsgefühl mit sich gebracht. Man versucht, Dinge planbar zu machen, obwohl man im Prinzip doch spürt, dass eigentlich nichts davon gewiss ist. Selbst wenn man eine banale, alltägliche Verabredung trifft, dann weiß man schon, dass es keine 100%, weder von der eigenen Seite noch von der des Anderen gibt. Man möchte sich aber gerne sicher fühlen. Und das tut man dann, wenn man weiß, was geschehen wird. Nur ist das eben leider unmöglich. Dennoch strebt man eben nach möglichst viel von dieser Sicherheit.
Nun gibt es also das persönliche Schicksal und auch ganz allgemeine Geschehnisse, deren Eintreten, deren Ausgang uns irgendwie beschäftigt, die aber noch nicht einmal eine übergroße Bedeutung haben können. Ich meine, wer die Wahl gewinnt, kann einen zwar ein paar Tage lang beschäftigen, man kann sogar seine Stimmentscheidung von groben Prognosen abhängig machen („wenn ich dies Jahr die Grünen wählen, dann lohnt es sich vielleicht, weil sie in den Prognosen gut aussehen“ oder so etwas), man kann auch die Entscheidung, Pulli oder Jacke, Regenschirm oder feste Schuhe vom Wetterbericht abhängig machen, aber es sind keine so wichtigen Entscheidungen. Zum Lebensglück, dazu befragt man dann doch schon mal das Horoskop oder die Glaskugel, den Kaffeesatz, glaubt an Glückszahlen oder möchte es sonst wie herausbekommen (auch da habe ich eine, sicher nicht gänzlich unbekannte, Philosophie: Das Glück zu leben hat jeder, der es tut sowieso. Er muss es nur erkennen. Auch in den ihm widerfahrenden Ereignissen, selbst wenn diese kurzfristig betrüblich aussehen). Aber auch das hört man zwar gerne, sucht auch daran eine Orientierung, glaubt vielleicht auch daran, aber weiß doch, dass man damit alles andere als sicher sein kann. Selbstverständlich ist für viele Menschen in diesem Zusammenhang die Religion ein (zuverlässiger) Ratgeber.
Nun gibt es aber eine Reihe zukünftiger Ereignisse, deren Vorhersage ansatzweise möglich erscheint, und zwar im mathematischen Sinne. Viele dieser Ereignisse werden sogar künstlich erzeugt, um Spannung zu erzeugen. Dazu nehme man die Ziehung der Lottozahlen, das Drehen der Roulettekugel oder auch Bingo, Keno oder sonstige Verlosungen. Bei Spielen, die man untereinander spielt, den so genannten Gesellschaftsspielen, gibt es meist eine Kombination aus Glück und Geschick, welches einerseits für Spannung sorgt, andererseits auch für Unterhaltung zuletzt aber auch für die Ermittlung eines Siegers, dem man dann mehr oder weniger oft auch eine Qualität zuschreiben kann. In diesem Zusammenhang seien genannt Skat oder Backgammon, Rommée oder Canasta, Bridge, Monopoly oder Mensch-Ärger-Dich-Nicht, selbst Mühle, Go oder Schach. Immer gibt es einen Teil Geschick und einen Teil auch Zufall, selbst wenn einige dieser Spiele als reine Geschicklichkeitsspiele angesehen werden, andere als reine Glücksspiele. Es ist immer eine Kombination dieser Elemente.
Bei manchen Spielen aber besteht tatsächlich die Absicht darin, sie zu reinen Glückspielen zu machen, von Seiten des Veranstalters. Da soll genaue und exakte Chancengleichheit gewahrt sein, damit sich der errechnete Vorteil für den Veranstalter auswirkt, aber dennoch für jeden Einzelnen noch eine gute Gewinnchance vorhanden ist, und diese Chancen auch gleich aufgeteilt sind. Das sind die Spiele Lotto und Roulette. Da werden die Ziehungen überwacht und überprüft auf ordnungsgemäßen Ablauf, die Roulettekessel täglich poliert, die Kugeln auf exakte Ausgewogenheit untersucht und was auch immer. Es sollen reine Glücksspiele sein. Beim Lotto ist das dahinter liegende Prinzip eine extreme Umverteilung des Geldes, was den Einzelnen seinen erheblichen Nachteil vergessen lässt (bekanntlich werden nur 50% der Einsätze ausgezahlt, Diesen Nachteil vergisst man angesichts der Million(en), die man theoretisch gewinnen kann. Beim Roulette sorgt es dafür, dass die Leute wegen der ausgesprochen fairen Gewinnchance, also der guten Auszahlungsquoten, es relativ leicht habrn, diesen Nachteil mit ein wenig Glück zu überwinden.
Jetzt kommen wir aber endlich zu den Ereignissen, die zwar teils künstlich, aber teils auch einfach traditionell veranstaltet werden. Das sind die Sportereignisse. Jeder betreibt dazu auch noch meist mindestens einen Sport, was ihn dann sowieso schon Anteil nehmen lässt, aber auch sonst würde uns der Sport, als Mischung aus Spiel und Wettkampf, aber auch Kunst oder Zirkus in seinen Bann ziehen. Dass man die Spitzenleistungen und die Spitzenathleten dazu bewundern kann, dazu deren Emotionen, aber auch eigene Emotionen erleben kann, ist ein weiterer Teilaspekt.
Diese Ereignisse eignen sich nun also hervorragend dazu, dass man sie nicht nur mit ohnehin schon großer Spannung verfolgt, das auch noch in hohen Beteiligungszahlen,, sondern auch mit eigenen Prognosen für den Sieger, die einen Sachverstand dokumentieren können, dass man sich dann wieder auf sportlicher Eben mit anderen messen kann: Die Sportwetten.
Nun sind wir also beim Thema. Und hier ist ja vergleichsweise ein breites Feld für mögliche Prognosen gegeben. Man kann künstlich Ereignisse erzeugen, auf die dann gewettet wird, die weit über Sieger oder Verlierer hinausgehen. Man hat aber häufig genug auch umfangreiches Datenmaterial, was einem Anhaltspunkte für Prognosen geben kann. Jetzt geht es also los: Wir versuchen, Sportereignisse zu prognostizieren.