Die Ziele sind recht schnell formuliert, anspruchsvoll, hoch aber auch streitbar, ob a) erforderlich und b) realisierbar: Der Fußball soll in seiner Größe erhalten bleiben, seine Spitzenposition unter den Sportarten ausgebaut werden. Dazu soll er spannender, attraktiver und gerechter gemacht werden, wobei beides direkt miteinander im Zusammenhang steht. Sehr schlichte Aussagen, die zwar gerne abgesegnet würden, von allen Seiten, jedoch weiterhin nur mit einem milden bis müden Lächeln bedacht würden, aufgrund der Nichtrealisierbarkeit, man möge es auch als „lächerlich“ bezeichnen.
Dies ist so lange nicht schlimm, wie man dennoch im am Ball bleibt. Die Überzeugung, dass es mit einem beinahe winzigen Aufwand erreicht werden kann klingt absurd, vor allem, wenn man bedenkt, dass es – auf den Teil Regeln bezogen – auf der Forderung Anwendung bestehender Regeln aufbauen soll und lediglich ein Umdenkprozess eingefordert wird. Motivationen, Begründungen, Herleitungen und Beweistechniken werden von daher eine zentrale Rolle spielen.
Für den zweiten Abschnitt auf die Berichterstattung bezogen – zugegeben ein fast ausschließlich deutsches Problem, dafür aber im deutschsprachigen Raum in einem deutschsprachigen Text wie diesem hier nicht weniger brisant — wird das Ziel formuliert: Bessere, objektive, zugleich emotionale(re) Berichterstattung. Selbstverständlich dient auch dieser Punkt den gleichen Zielen. Fanbegeisterung, Fanpotenzial erhalten, erhöhen, Fußball größer machen. Spannung, Leidenschaft, Begeisterung, Dramatik sollen der nüchternen, aber aktuell eingesetzten Analyseberichterstattung gegenübergestellt werden. Es kann nur in jedermanns Interesse liegen.
Der dritte größere Abschnitt über die Berechenbarkeit des Fußballs und den Wettmarkt setzt sich zum Ziel, das Spielen, das Wetten auf Fußballspiele aus dem Zwielicht zu befördern, es als absolut faire, Expertentum begleitende Zusatzunterhaltung nachzuweisen, die ebenfalls die Anhängerschaft – diese hauptverantwortlich für Wachstum des Fußballs — beliebig vergrößern könnte. Der Aufklärungsbedarf ist allerdings groß. Gerade in Deutschland, wo sich der Staat unter dem Deckmantel der „Kontrolle und des Schutzes vor Spielsucht“ das Monopol gesichert hat (Stand: 2009). Ziel in dem Sinne also zunächst Aufklärung. Es kann aber sehr gut beobachtet werden, dass eine Spielleidenschaft besteht, dass man jedoch lieber vor dem Eingeständnis, ihr erlegen zu sein, die Hand vor den Mund hält. Sofern das anscheinend gesicherte Wissen, dass man beim Spielen nur verlieren kann als nicht stichhaltig nachgewiesen werden kann, wäre ein Teilziel erreicht. Dazu muss ein recht wissenschaftlicher Weg eingeschlagen werden.
Der Teil der Berechenbarkeit setzt sich zum Ziel, das beobachtete große Interesse an einer solchen Möglichkeit zu befriedigen. Sofern die Aufklärung darüber geschaffen ist, kann der gesamte Teil sogar durch Integration in die Berichterstattung einen weiteren Beitrag liefern zum Erreichen der Ziele. Auf gut Deutsch: Spannend wäre es allemal, zu sehen, wie groß wessen Chancen wirklich sind, im Sinne von Wahrscheinlichkeiten. Nur glaubt man nicht daran, dass es möglich ist, etwas Sinnvolles auszusagen, geschweige denn, dieses Wissen, sofern gesichert, am Wettmarkt wirtschaftlich vorteilhaft zum Einsatz zu bringen. Sowie diese Verständnishürde genommen ist, wird sicher auch dadurch die Freude und Begeisterung erhöht werden.
Es steht gar die Behauptung im Raum, dass es von offizieller sowie Bericht erstattender Seite so vehement bestritten wird, etwas mit dem Wetten zu tun zu haben, und mit dieser unüberlegten Maßnahme ein ziemlich krasses Eigentor zu erzielen. Denn merke: ein Mensch, der einen Geldeinsatz auf ein Spiel platziert hat, ist ein verlässlicher Zuschauer. Zusätzlich wird übrigens höchst dreist in den Raum gestellt, dass die angebliche Tugendhaftigkeit und Wettabstinenz nur vorgegaukelt wird…
So wäre es ein doppeltes Eigentor.