Auch diese Woche soll eine Nachbetrachtung des 15. Spieltages vorgenommen werden und dabei erneut die Chancenentwicklungen für bestimmte Ereignisse untersucht werden. Da aber letzte Woche eine Vorschau im Sinne von Wahrscheinlichkeiten sowie der Torerwartungen für die Spiele geliefert wurden, kann man diese anhand der Ergebnisse abgleichen. Wie gewohnt aber zunächst ein intuitiver Rückblick auf die Ergebnisse.
- Rückblick auf die Spiele des 15. Spieltages
Zunächst die Ergebnisse in der Übersicht:
FC St. Pauli – 1. FC Kaiserslautern 1:0 (0:0)
Borussia Mönchengladbach – Hannover 96 1:2 (1:0)
VfB Stuttgart – TSG Hoffenheim 1:1 (1:1)
VfL Wolfsburg – Werder Bremen 0:0
Eintracht Frankfurt – FSV Mainz 05 2:1 (1:1)
SC Freiburg – Hamburger SV 1:0 (1:0)
FC Schalke 04 – FC Bayern München 2:0 (0:0)
Bayer Leverkusen – 1.FC Köln 3:2 (1:1)
1. FC Nürnberg – Borussia Dortmund 0:2 (0:1)
Für heute verdient Erwähnung, dass der Verfasser dieser Zeilen bei fast allen Spielen auf die Zusammenfassungen vertrauen muss – sowie die anschließend gehörten Trainer- oder Spielerstimmen — , denn außer der Partie Schalke gegen Bayern wurde kein anderes Spiel live gesehen.
Dennoch hier dieser Versuch:
FC St. Pauli – 1. FC Kaiserslautern 1:0 (0:0)
Ein Ergebnis, welches man sich gut vorstellen kann. Auch St.Pauli hatte teilweise gute Leistungen ohne Punktergebnis abgeliefert. Ein Phänomen, welches zuvor die Lauterer in einigen Partien betraf, jedoch gerade nicht den jüngsten, in welchen sie plötzlich doch tolle Ergebnisse hatten. Einerseits darf man bei dem Ergebnis schon von „verdient“ sprechen – trotz eines eher mäßigen Spiels, welches zudem durch ein Eigentor entschieden wurde –, andererseits ein sehr typisches Ergebnis, welches zudem die Situation in der Abstiegsfrage spannender macht, da Lautern ja zuletzt einen gehörigen Zugewinn an Klassenerhaltschancen auf Kosten von St. Pauli erzielte. Dies dürfte sich nun wieder korrigieren. Jedenfalls ein typisches Ergebnis.
Borussia Mönchengladbach – Hannover 96 1:2 (1:0)
Über Hannover muss man nun definitiv sagen, dass sie über die gesamte Spielzeit nun mit Fortuna im Bunde sind. Auch dieses Spiel neigte sich schon Richtung Borussioa Mönchengladbach, als zunächst der Platzverweis (sicher berechtigt; jedoch sieht man in der Wiederholung der Szene, wie bösartig eigentlich des Verteidigers Einsteigen gegen Bobadilla ist, da er seinen Fuß einfach umklammert) und dann der Doppelschlag. Natürlich – gerade in der Phase wurden ein paar Bilder gesehen – drückte Hannover auf den Ausgleich und man sieht Trainer Frontzecks Nervosität am Spiefeldrand, der als Trainer ein besonders gutes Gespür dafür hat. Jedoch rechnet man nun sicher nicht mit einem kompletten Umkippen der Tendenz. Gladbach jedenfalls sitzt am anderen Ende der Glücksskala.
Die durch das gewachsene Selbstvertrauen aufgezeigte Klasse, die Hannover dann auch spielerisch anbot, soll aber keineswegs geleugnet werden. Dennoch passt einfach alles, vor allem eben ergebnismäßig, was dann immer zum Teil Glück ist.
VfB Stuttgart – TSG Hoffenheim 1:1 (1:1)
In einem solchen Spiel sieht man schon ein wenig diesen Unterschied, selbst wenn es auch dann noch von Zufälligkeiten abhängt. Aber: Im Gegensatz zu Hannover ist Stuttgart rein Tabellen bedingt, enorm unter Druck. Selbst wenn die spielerische Klasse immer wieder aufblitzt, ein klein wenig fehlt die Durchschlagskraft. So konnten sie die nach dem Platzverweis auch numerisch unterlegenen Hoffenheimer nicht in die Knie zwingen. Verdient wäre es dennoch, vor allem aufgrund der 2. Halbzeit, gewesen. Vor allem die Aluminiumtreffer legen davon Zeugnis ab. Kurios nur immer wieder die Bestätigung: Wenn man mal hinten drin steht, klappt es nicht so (Gladbach, Stuttgart), wenn man oben steht, schon.
VfL Wolfsburg – Werder Bremen 0:0
Die allseits vertretene Ansicht, dass dies ein schwaches Spiel war, kann hier keineswegs mitgetragen werden. Sollte man es aus den fehlenden Toren ableiten wollen, so sei daran erinnert, dass der Reporterjargon (unsinnigerweise) immer nur von Fehlern spricht, sofern Tore fallen. Insofern bestünde ja hier die Chance, dass es wenige Fehler gab. Auch die Tatsache, dass zwei Elfmeter nicht verwertet wurden, sollte bitte nicht als Indiz für Qualitätsmangel herhalten. Denn: Dass ein Strafstoß verwertet wird ist nicht einmal eine 75%-ige Chance. Angenommen, sie wäre es aber, dann wäre noch immer die Wahrscheinlichkeit einer doppelten Verfehlung 1/4 * 1/4 = 1/16, und damit bei 6%, rein mathematisch betrachtet, und damit keineswegs ein „unmögliches Ereignis“.
Schaut man sich den Elfmeter von Torsten Frings an, dann kann man kaum von „schlecht getreten“ sprechen. Der Torwart hat die Ecke, er schlüpft dennoch durch, prallt aber an die Latte. Das ist aus Sicht des Schützen einfach Pech. Ein Elfmeter über das Tor hingegen (Dzeko) darf als solcher schon eher bezeichnet werden. Jedoch möge man bedenken, dass im Versuch, ihn exakt zu platzieren, ein solches Unglück schon passieren kann, also die Argumentation „aus 11 Metern das Tor verfehlen ist peinlich“ ist purer Unsinn. Der Schütze hat keineswegs die Absicht, die Richtung des Tores hinzubekommen (was spielend gelänge, mit verbundenen Augen), sondern die Absicht, den Ball darin zu versenken.
Ansonsten ist erwähnenswert, dass zwei der Krisenclubs aufeinander trafen. Das sind undankbare Duelle. Es kann sich nur einer befreien (höchstens!), aber der andere rutscht noch tiefer hinein. Insofern wäre – auch angesichts der so vielfach angedichteten Abwehrschwächen – ein etwas vorsichtigeres Auftreten nur all zu verständlich. Dennoch gab es genügend Chancen auf beiden Seiten, und sogar ein paar brillante Kombinationen (Diego, Arnautovic). Selbst am Ende gab es noch Torchancen, was unter den angegebenen Umständen nicht selbstverständlich ist.
Eintracht Frankfurt – FSV Mainz 05 2:1 (1:1)
Die beiden Höhenflieger untereinander. Natürlich in einer Art Derby, jedoch einem der absoluten Hochstimmung. Beide weit über Erwartung, da kann man einfach frisch, fromm, fröhlich, frei Fußball nach vorne spielen und Werbung für die Sportart und in eigener Sache betreiben. So geschehen in diesem Spiel. Die Eintracht hat wirklich eine tolle Saison bisher mit etlichen starken Leistungen und spielerischen Glanzlichtern. Vor allem Patrick Ochs fällt hierbei immer wieder auf.
Die Entscheidung für den Elfmeter ist natürlich die heiß diskutierte, soll aber hier nicht aufgenommen werden. Nur so viel, dass es bei weit schlimmeren Vergehen sehr häufig keine Strafstöße gab, was dann per se gegen die Richtigkeit der Entscheidung aufgrund der Vergleichbarkeit spricht. Wichtiger aber, dass der Sieg in der Summe einfach verdient ist und niemandem ernsthaft Schaden entstanden ist.
SC Freiburg – Hamburger SV 1:0 (1:0)
Dieses Duell mal wieder ein typisches der Bauart „Tabellenkorrektur möglich“. Das ursprünglich stärker eingestufte Team (HSV) trifft auf ein in der Tabelle höher angesiedeltes. Jedoch gelingt die Korrektur einfach nicht. Die underdogs haben wohl so viel Selbstvertrauen gesammelt, dass sie diesen aufgedrängten Gesetzmäßigkeiten widerstehen. Freiburg war die bessere Mannschaft in diesem Spiel und hat verdient gewonnen.
Ob man daraus nun bereits länger währende Schlüsse ziehen sollte, bleibt ein wenig obskur, jedoch scheinen sich die Phänomene doch gerade in den letzten Jahren zu wiederholen. Die Unterschiede sind so gering, dass man sie locker mit ein bisschen Mut kompensieren kann. Dass der Teamgeist beständig verbessert wird durch Erfolge und gemindert wird durch Niederlagen – wofür die Medien jedenfalls eine Mitverantwortung tragen, ob bewusst oder nicht, willentlich oder nicht spielt dabei keine Rolle –, kann hingegen die Schritte lähmen. Es bleiben jedenfalls sehr gute Trainererkenntnisse, in diesen vielfach zitierten Versionen: Fußball ist Tagesgeschäft. Heute zählt und die Wahrheit liegt auf dem Platz.
FC Schalke 04 – FC Bayern München 2:0 (0:0)
Erstaunlich, dass es schon wieder ein Duell zweier Sorgenkinder gab. Wieder ist es so, dass sich nur eines aus der größten Krise befreien kann. Definitiv wissen Spieler und Verantwortliche um die Bedeutung einer solchen Partie. Sie wird mit entsprechender Akribie vorbereitet und dem erforderlichen Engagement – auch von Zuschauer Seite – angegangen. Es ist auch Saisonphasen bedingt ein extrem wichtiger Moment. Kann man die Gemüter beruhigen, kann man allmählich doch wieder in die Erfolgsspur einbiegen? Kann man eventuell die eigentlich vorhandenen Saisonziele eventuell doch noch ins Auge fassen oder muss man sich doch schon endgültig von sämtlichen Träumen verabschieden?
An einer solchen Weggabelung standen sicher alle Akteure schon mehr als einmal. Dennoch hatte diese Partie eine sehr außergewöhnliche Brisanz. Die Bayern jedoch zeigten sich als absolute Meister in dieser Kunst, die Nerven locker unter Kontrolle zu bringen. Es war eigentlich ein sehr typischer Auftritt in der Version „mir san mir“. Das ausgestrahlte Selbstvertrauen, die empfundene Überlegenheit, die dennoch auf dem Platz mehr als deutlich spürbar wurde schien sehr eindeutig darauf hinzudeuten: Das Spiel kann nur einer gewinnen.
Eine solche ausgespielte Überlegenheit gibt es in sehr wenigen Partien in der gesamten Bundesliga zu sehen. Da war kein bisschen zu spüren von Verunsicherung oder Hektik, womöglich gar (angedichteter) Panik. Die Kugel wurde in aller Ruhe von Mann zu Mann geschoben, mit den brillanten Einfällen – Schweinsteiger, Müller – zwischendurch, die zwangsläufig zu Torchancen führten. Die Bayern demonstrierten in allen Belangen ihre Ausnahmestellung in der Bundesliga. Und: ohne das Schwärmen übertreiben zu wollen, hatte der Computer noch vor Wochenfrist in der Spielstärkerangliste die Bayern vorne. Ein solcher Auftritt bestätigt – bei aller Wertschätzung der Dortmunder – dieses Urteil.
Es gibt eben ein Manko dabei. Eindeutig dieses, dass der Ball die gegnerische Torlinie nicht überqueren wollte. Es war eine Frage der Zeit. Jedoch hat Schalke nun mal den „besten Torhüter der Welt“ (wie nach dem Spiel vielfach zu hören) und dieser hat die Anlagen, die Bayern zur Verzweiflung zu bringen. Dennoch ist es ein Millimeter hier oder eine Tausendstel Sekunde dort, die auch noch den Ausschlag gibt. Es hätte passieren können, passierte aber nicht.
Sofern man sich mit Wahrscheinlichkeiten beschäftigt – wie es ja in dieser Serie hier auf allen Ebenen geschieht – dann wird eine solche Abfolge immer möglich bleiben. Jede der sagen wir sechs exzellenten Torschussmöglichkeiten (und man darf getrost noch ein paar sich anbahnende, die nicht zum Abschluss kamen, hinzuzählen) hat eine Verwertungsprozentzahl. Dies hängt natürlich von der Qualität der herausgearbeiteten Chance ab – wobei auch hier der Zufall eine Rolle spielt bei diesem oder jenem Abspiel oder gar Abpraller in der Entwicklung –, ebenso von der Klasse des Schützen, aber letztendlich natürlich auch von jener des gegnerischen Torhüters. Das Strahlen auf Neuers Gesicht wollte bis zum nächsten Tag nicht weichen und war Beleg dafür, wie man es einfach empfinden musste: Er war der Matchwinner. Er strahlte vor Glück. Vielleicht auch, weil er weiß, dass er es an diesem Tage hatte?
Zurück aber zu den Chancen: Jede Torchance hat also ihre Verwertungsprozente. Selbst wenn die Bayern bei eigener Klasse, welcher die Neuersche entgegen steht, bei jeder einzelnen Chance auf 50%, gerne auch auf 60%, kämen – was schon kurz vor der Größe der Chance eines Elfmeters wäre, und jene ist doch eigentlich die größtmögliche –, dann gäbe es eine berechenbare Wahrscheinlichkeit, dass alle Chancen verfehlt würden. Diese errechnete sich aus 40% (der Chance, nicht zu treffen) hoch 6, da die Wahrscheinlichkeiten bei unabhängigen Ereignissen miteinander multipliziert werden müssen. 40% = 0,4, das ganze hoch 6, ergibt eine Wahrscheinlichkeit von (verwunderlichen, nur wegen der 0.4) 0.4%. Unwahrscheinlich, aber möglich.
Wäre jede einzelne Chance bei 50%, so vergrößert sich die Chance auf sechsmaliges Verpassen derselben bereits auf 1.56%. Wenn man allerdings den realistischen Mittelwert von etwa 30% der Verwertung der Chancen laut der kicker Statistik, die allwöchentlich veröffentlicht wird, zugrunde legt, dann steigt die Chance auf das konsekutive Verpassen von sechs Torchancen dieser Größenordnung bereits auf recht greifbare 11.8%.
Die Quintessenz: Diese Bayern-Mannschaft hat nichts als eine Ergebniskrise. Die Leistung stimmt. Mindestens eine prinzipielle Frage schließt sich jedoch automatisch an ausbleibende Erfolge an: Inwieweit beeinflussen schlechte Ergebnisse das Leistungsvermögen negativ? Es zeigt sich immer wieder, dass es irgendwann um Schuldigensuche geht – sicher zu einem Großteil wiederum von den Medien angeschoben – und in diesem Moment die Selbstzerfleischung beginnen kann. Wenn man die angebrachte Ruhe – auch im Umfeld, welches jedoch genau so Medien gesteuert reagiert — bewahrt, so werden sich recht sicher die Erfolge wieder einstellen. Die Mannschaft hat herausragende Qualität und es sollte sich eher Mitgefühl regen anstatt Fingerzeigen zu beginnen. Sie hatten Pech, und das nicht zu knapp und nicht nur in diesem Spiel. Während einem anderen (Dortmund) das Glück zufliegt, was man gerne akzeptieren würde, so lange einem daraus nicht selbst ein Strick gedreht würde.
Bayer Leverkusen – 1.FC Köln 3:2 (1:1)
Wie man dem Spielbericht entnehmen muss ein eher glücklicher Sieg für Leverkusen und Köln konnte offensichtlich die ansteigende Form bestätigen. Vor allem Podolski sah man (in der Zusammenfassung) in etlichen Szenen in der Verfassung, wie man ihn aus den Auswahlauftritten gewohnt ist. Empörend eigentlich, dass ihm das nachweislich korrekte 2:2 aberkannt wurde. Sofern man anderen aufgestellten Behauptungen folgt, würde man hier ganz klar einen Fall der offensichtlich entgegen den Regelniederschriften angewandten Zweifel, nämlich jenen der Ausprägung „im Zweifel gegen den Angreifer“ (anstatt umgekehrt) auszulegen, konstatieren müssen.
1. FC Nürnberg – Borussia Dortmund 0:2 (0:1)
Wenn man hier den Spielbericht aufmerksam verfolgt, stellt man doch fest, dass es ohne Glück eigentlich gar nicht geht und dieses derzeit stets denselben hold ist. Nürnberg hatte wohl einige gute Gelegenheiten, selbst wenn Dortmund zu dem Zeitpunkt schon führte und auch ein 1:1 noch genügend Gelegenheit geboten hätte, das Spiel dennoch für sich zu entscheiden. Toll, und daran soll kein Zweifel aufkommen, jedenfalls alles, was Trainer Klopp mit seinem jungen Ensemble da auf die Beine gestellt hat.
Insgesamt gab es weniger Tore, was natürlich den Toreschnitt ein wenig reduziert und damit normalisiert. Wie zuvor angegeben, ist Saisonphasen bedingt, aber auch witterungs-, damit zu rechnen.
- Die aktuelle Tabelle in der Analyse
Hier zunächst das Tabellenbild:
Tabelle nach dem 15. Spieltag 2010/2011
Sp | S | U | N | Pkt | T | GT | Diff | |||
1 | Borussia Dortmund | 15 | 13 | 1 | 1 | 40 | 37 | – | 9 | +28 |
2 | FSV Mainz 05 | 15 | 10 | 0 | 5 | 30 | 26 | – | 16 | +10 |
3 | Bayer Leverkusen | 15 | 8 | 5 | 2 | 29 | 29 | – | 21 | +8 |
4 | Hannover 96 | 15 | 9 | 1 | 5 | 28 | 22 | – | 23 | -1 |
5 | SC Freiburg | 15 | 8 | 0 | 7 | 24 | 20 | – | 23 | -3 |
6 | TSG Hoffenheim | 15 | 6 | 5 | 4 | 23 | 29 | – | 19 | +10 |
7 | FC Bayern München | 15 | 6 | 5 | 4 | 23 | 23 | – | 17 | +6 |
8 | Eintracht Frankfurt | 15 | 7 | 2 | 6 | 23 | 23 | – | 20 | +3 |
9 | Hamburger SV | 15 | 6 | 3 | 6 | 21 | 23 | – | 23 | +0 |
10 | Werder Bremen | 15 | 5 | 4 | 6 | 19 | 22 | – | 31 | -9 |
11 | 1.FC Nürnberg | 15 | 5 | 3 | 7 | 18 | 18 | – | 26 | -8 |
12 | 1.FC Kaiserslautern | 15 | 5 | 2 | 8 | 17 | 25 | – | 26 | -1 |
13 | VfL Wolfsburg | 15 | 4 | 5 | 6 | 17 | 22 | – | 23 | -1 |
14 | FC St. Pauli | 15 | 5 | 2 | 8 | 17 | 14 | – | 23 | -9 |
15 | FC Schalke 04 | 15 | 4 | 4 | 7 | 16 | 21 | – | 24 | -3 |
16 | VfB Stuttgart | 15 | 3 | 3 | 9 | 12 | 28 | – | 28 | +0 |
17 | 1.FC Köln | 15 | 3 | 3 | 9 | 12 | 17 | – | 30 | -13 |
18 | Borussia Mönchengladbach | 15 | 2 | 4 | 9 | 10 | 25 | – | 42 | -17 |
424 | 424 | 0 | ||||||||
Tore ø | 3.1 |
Von einer empfundenen „Ordnung“ kann man hier schwerlich sprechen, vor allem aber nicht von zunehmender. Die Sorgenkinder bleiben weit hinten, natürlich vor allem dem Umstand geschuldet, dass es zwei direkte Paarungen gab. Aber auch Stuttgart konnte nicht gewinnen im Heimspiel. Eher hat sich ein weiterer Kandidat der platzenden Hoffnungen eingefunden: Der Hamburger SV hinkt mit Sicherheit eigenen Erwartungen bereits weit mehr hinterher, als ihm auch nur annähernd lieb sein kann. Und die Höhenflieger wollen ihren Flug einfach nicht stoppen. Eher scheint es so, dass man sich an das Tabellenbild mit Hannover, Mainz und Freiburg oben dabei gewöhnen soll? Na, für Spannung sorgt dies jedenfalls.
3. Die Titelfrage
So langweilig sie mittlerweile geworden ist: Auch diesmal soll zumindest die Simulation nicht fehlen. Hier die entsprechenden Ergebnisse:
Die Chancen für den Titelgewinn 2011 nach dem 14. Spieltag
Mannschaft | Anzahl Deutscher Meister in 5000 Simulationen | Meisterschaften in Prozent | Faire Quoten als Kehrwert der Wahrscheinlichkeiten |
Borussia Dortmund | 4620 | 92.40% | 1.08 |
Bayer Leverkusen | 197 | 3.94% | 25 |
FC Bayern München | 105 | 2.10% | 48 |
FSV Mainz 05 | 44 | 0.88% | 114 |
TSG Hoffenheim | 13 | 0.26% | 385 |
Hannover 96 | 13 | 0.26% | 385 |
Hamburger SV | 4 | 0.08% | 1250 |
Werder Bremen | 2 | 0.04% | 2500 |
FC Schalke 04 | 1 | 0.02% | |
Eintracht Frankfurt | 1 | 0.02% | 5000 |
SC Freiburg | 0 | 0.00% | |
VfL Wolfsburg | 0 | 0.00% | |
VfB Stuttgart | 0 | 0.00% | |
1.FC Nürnberg | 0 | 0.00% | |
1.FC Köln | 0 | 0.00% | |
1.FC Kaiserslautern | 0 | 0.00% | |
FC St. Pauli | 0 | 0.00% | |
Borussia Mönchengladbach | 0 | 0.00% | |
5000 | 100.00% |
Was sollte man auch nach einem weiteren Dortmunder Sieg, nunmehr 10 Punkten Vorsprung und Niederlagen des Hauptkonkurrenten erwarten? Über 90% sind die Chancen bereits. Und auch die nachfolgenden Diskussionen über das Werfen des Handtuches der Bayern (und dessen Undenkbarkeit) können derzeit nicht für Spannung sorgen.
Hier noch
Die Veränderung der Chancen gegenüber der Vorwoche
Mannschaft | Anzahl Deutscher Meister in 5000 Simulationen | Meisterschaften in Prozent |
Borussia Dortmund | 248 | 4.96% |
Bayer Leverkusen | 37 | 0.74% |
Hannover 96 | 7 | 0.14% |
FC Schalke 04 | 1 | 0.02% |
Werder Bremen | 1 | 0.02% |
1.FC Kaiserslautern | 0 | 0.00% |
1.FC Köln | 0 | 0.00% |
1.FC Nürnberg | 0 | 0.00% |
Borussia Mönchengladbach | 0 | 0.00% |
FC St. Pauli | 0 | 0.00% |
VfB Stuttgart | 0 | 0.00% |
Eintracht Frankfurt | -1 | -0.02% |
SC Freiburg | -2 | -0.04% |
VfL Wolfsburg | -3 | -0.06% |
Hamburger SV | -7 | -0.14% |
TSG Hoffenheim | -22 | -0.44% |
FSV Mainz 05 | -51 | -1.02% |
FC Bayern München | -208 | -4.16% |
0 | 0.00% |
Na, wie man sieht: Auch hier das gewohnte Bild. Dabei ist ziemlich schnell einzusehen, dass Borussia Dortmund seine gewachsenen Titelchancen der Niederlage der Bayern zu verdanken hat und sich bei ihnen fast komplett „bedient“ hat. Ebenso verständlich, dass eine Mainzer Niederlage deren spärlichen Hoffnungen einen massiven Dämpfer verpasst. Auch Hoffenheim könnten in diesem Stadium nur Siege helfen – und ein solcher blieb aus.
4. Die Entwicklungen der Abstiegsgefährdung
In dieser Frage ist natürlich einige Bewegung und sie dürfte noch für einige Zeit für Spannung sorgen. Dennoch war dieser Spieltag im Sinne eines Anwachsens eher unergiebig: Sowohl Gladbach als auch Köln verloren ihre Spiele, selbst wenn beide unglücklich. Hier dennoch diese Statistik. Für diese Woche wird die umständlich Relegationsberechnung aber eingespart (erwähnt nur, dass der Erstligist, der diesen Platz erreicht, für die Berechnung der Chancen generell als 2/3:1/3 Favorit gegenüber dem Zweitligisten angesehen wird):
Die Chancen der Mannschaften für den Abstieg aus der Bundesliga
Mannschaft | Direkter Abstieg (Platz 17 oder 18) | Abstieg per Relegation | Insgesamt |
Borussia Mönchengladbach | 70.96% | 3.97% | 74.93% |
1.FC Köln | 47.06% | 5.92% | 52.98% |
FC St. Pauli | 33.44% | 6.82% | 40.26% |
1.FC Nürnberg | 19.14% | 5.21% | 24.35% |
1.FC Kaiserslautern | 13.84% | 4.15% | 17.99% |
VfB Stuttgart | 10.06% | 3.61% | 13.67% |
FC Schalke 04 | 1.34% | 0.81% | 2.15% |
VfL Wolfsburg | 1.16% | 0.71% | 1.87% |
Eintracht Frankfurt | 1.16% | 0.63% | 1.79% |
Werder Bremen | 0.62% | 0.57% | 1.19% |
SC Freiburg | 0.60% | 0.49% | 1.09% |
Hamburger SV | 0.32% | 0.20% | 0.52% |
Hannover 96 | 0.08% | 0.18% | 0.26% |
TSG Hoffenheim | 0.20% | 0.06% | 0.26% |
FSV Mainz 05 | 0.02% | 0.01% | 0.03% |
FC Bayern München | 0.00% | 0.00% | 0.00% |
Borussia Dortmund | 0.00% | 0.00% | 0.00% |
Bayer Leverkusen | 0.00% | 0.00% | 0.00% |
200.00% | 33.33% | 233.33% |
Die Favoriten in dieser Kategorie sind einigermaßen klar. Köln und Gladbach, denen die Niederlagen alles andere als gut tun. St. Pauli hat seine Chancen natürlich verringert durch den Sieg, während Nürnberg und Lautern sich nunmehr doch wieder recht ernsthaft „Einmischen“. Auch Stuttgart bleibt mit 10% noch ein Kandidat, der Rest verdient kaum noch Erwähnung.
Etwas spannender noch die Entwicklung der Chancen gegenüber der Vorwoche:
Chancenentwicklung vom 14. auf den 15. Spieltag
Mannschaft | Chancenveränderung |
FC St. Pauli | -15.34% |
FC Schalke 04 | -3.64% |
SC Freiburg | -2.16% |
Eintracht Frankfurt | -1.79% |
Hannover 96 | -0.64% |
Werder Bremen | -0.43% |
Bayer Leverkusen | -0.01% |
Borussia Dortmund | 0.00% |
FC Bayern München | 0.00% |
FSV Mainz 05 | 0.02% |
Hamburger SV | 0.09% |
TSG Hoffenheim | 0.09% |
VfL Wolfsburg | 0.22% |
VfB Stuttgart | 0.66% |
1.FC Nürnberg | 3.58% |
1.FC Köln | 5.05% |
1.FC Kaiserslautern | 5.83% |
Borussia Mönchengladbach | 8.48% |
0.00% |
Hier ergibt sich doch ein recht plastisches Bild. Ganz vorne liegt St. Pauli, indem sie ihre Abstiegschancen also reduziert haben um 15.34%. Logisch ist das auch, denn immerhin gelang ihnen ein Sieg gegen einen (dadurch erst recht) Konkurrenten. Denn Kaiserslautern, in der letzten Woche noch führender in der Kategorie dank des 5:0 über Schalke, ist fast der ganz große Verlierer. Dieser fragwürdige Titel bleibt jedoch fest in Gladbacher Hand, denn eine Heimniederlage gegen ein (vermeintlich) schlagbares Team ist schwerlich zu verkraften. Ansonsten sind die Verschiebungen nicht gerade gigantisch. Schalke hat sich noch ganz gut befreit –ein Sieg gegen Bayern wertvoll, vor allem weil ein starker Gegner –, Nürnberg und Stuttgart die Chancen auf Klassenerhalt reduziert.
5. Die Punkterwartungen in der Abweichung
Mal schauen, ob sich hier etwas Interessantes getan hat. Immerhin war ja die Maßzahl für die Unordnung der Tabelle bei 5.3 Punkten durchschnittlicher Abweichung pro Team extrem hoch, was der Empfindung einer Saison voller Überraschungen mathematischen Ausdruck verleiht. Immerhin konnte ja im Auslandsvergleich auch festgestellt werden, dass die Werte von Spanien, England und Italien allesamt unterhalb von 3.0 lagen vor einigen Spieltagen, womit man auch hier den Beweis hat: In der Bundesliga geht es zur Freude der Fans drunter und drüber. Der Neid des Auslandes ist also sogar messbar zu machen.
Die Abweichungen von den Punkterwartungen
(Sortierung aber nach erzielten Punkten)
Team Name | Punkterwartung | Punkte erzielt | Abweichung | Abweichung absolut |
Borussia Dortmund | 25.66 | 40 | 14.34 | 14.34 |
FSV Mainz 05 | 20.17 | 30 | 9.83 | 9.83 |
Bayer Leverkusen | 25.04 | 29 | 3.96 | 3.96 |
Hannover 96 | 16.57 | 28 | 11.43 | 11.43 |
SC Freiburg | 17.25 | 24 | 6.75 | 6.75 |
FC Bayern München | 29.08 | 23 | -6.08 | 6.08 |
TSG Hoffenheim | 21.83 | 23 | 1.17 | 1.17 |
Eintracht Frankfurt | 18.64 | 23 | 4.36 | 4.36 |
Hamburger SV | 23.27 | 21 | -2.27 | 2.27 |
Werder Bremen | 24.10 | 19 | -5.10 | 5.10 |
1.FC Nürnberg | 16.06 | 18 | 1.94 | 1.94 |
VfL Wolfsburg | 23.24 | 17 | -6.24 | 6.24 |
FC St. Pauli | 16.16 | 17 | 0.84 | 0.84 |
1.FC Kaiserslautern | 17.10 | 17 | -0.10 | 0.10 |
FC Schalke 04 | 23.09 | 16 | -7.09 | 7.09 |
VfB Stuttgart | 23.24 | 12 | -11.24 | 11.24 |
1.FC Köln | 15.88 | 12 | -3.88 | 3.88 |
Borussia Mönchengladbach | 16.45 | 10 | -6.45 | 6.45 |
6.16 | 103.07 | |||
ø Abweichung | 5.73 |
Die Sortierung heute nach den erzielten Punkten (also nach der tatsächlichen Tabelle) soll eventuell mal einen anderen Blickwinkel eröffnen. Einsichtig ist sofort, dass die Mannschaften in der oberen Tabellenhälfte eher ihre Erwartungen übererfüllt haben (Ausnahme: Bayern), während die hinten liegenden meist unterhalb liegen. Jedoch sieht man beispielsweise auch, dass St. Pauli oder Lautern als Aufsteiger trotz der hinteren Platzierung einigermaßen im Soll liegen. Und obwohl beispielsweise Köln auf einem Abstiegsplatz liegt, sind sie fast nur einen guten Sieg von ihrer Erwartung entfernt.
Ganz hinten in der Kategorie bleibt aber Stuttgart, mit –11.24, dahinter schon Schalke, Gladbach, Wolfsburg und Bayern, jedoch recht weit davon entfernt mit 6 bis 7 Punkten Abweichung, also in der Größenordnung zweier Spiele, die man hätte gewinnen sollen anstatt sie zu verlieren.
Die Unordnung ist auch wieder angewachsen auf 5.73 Punkte, jedoch versteht man gut, dass auch dieser Spieltag für einige Überraschungen gesorgt hat und damit nicht den Erwartungen entsprach. Natürlich, so gerne wiederholt erwähnt, zur Freude der Zuschauer. Man muss mit allem rechnen und das macht einfach Spaß. Selbst wenn man eine eigene Mannschaft hat und diese derzeit nicht im Soll liegt, so kann man ihr doch alles zutrauen.
Zum Vergleich hier kurz die nicht vorgerechneten Zahlen aus dem Ausland:
Durchschnittliche Punktabweichungen in Europas Topligen | |
Deutschland | 5.73 |
Italien | 2.94 |
Spanien | 2.80 |
England | 3.00 |
Frankreich | 2.50 |
Wie man weiterhin sieht liegt keine andere Liga irgendwo in der Nähe der Deutschen. Also spannend ist die Bundesliga jedenfalls, ob dieses Überraschungspotenzial „jeder kann jeden schlagen“ nun allerdings für Qualität steht, kann wiederholt nur der Vergleich auf internationaler Bühne zeigen. Die Leistungen sind dort aber in dieser Saison bisher halbwegs zufrieden stellend. Zumindest deutet nichts darauf hin, dass es eine verlängerte Mängelliste gibt, beispielsweise was taktisches Verständnis angeht (Stichwort: Ergebnisverwaltung) oder auch Abwehrschwächen, welche sich durch die in Deutschland ebenfalls höhere Anzahl an Treffern bemerkbar machen könnten. Frankreich ist für dieses Mal mit aufgenommen und führt die Langeweile Tabelle an.
6. Die Torerwartungen in der Abweichung
Auch diese Statistik soll die Woche nicht fehlen. Jedoch wird sie für heute explizit aufgeschlüsselt nach den erzielten und den kassierten Toren.
Torabweichungen Aufgeschlüsselt nach erzielten Toren | ||||
Team Name | Torerwartung | Tore erzielt | Abweichung | Abweichung absolut |
Borussia Dortmund | 25.75 | 37 | 11.25 | 11.25 |
TSG Hoffenheim | 22.79 | 29 | 6.21 | 6.21 |
1.FC Kaiserslautern | 18.97 | 25 | 6.03 | 6.03 |
Borussia Mönchengladbach | 19.89 | 25 | 5.11 | 5.11 |
FSV Mainz 05 | 21.25 | 26 | 4.75 | 4.75 |
Hannover 96 | 18.36 | 22 | 3.64 | 3.64 |
VfB Stuttgart | 24.81 | 28 | 3.19 | 3.19 |
Eintracht Frankfurt | 19.82 | 23 | 3.18 | 3.18 |
Bayer Leverkusen | 26.03 | 29 | 2.97 | 2.97 |
SC Freiburg | 19.04 | 20 | 0.96 | 0.96 |
1.FC Nürnberg | 17.66 | 18 | 0.34 | 0.34 |
Hamburger SV | 23.55 | 23 | -0.55 | 0.55 |
1.FC Köln | 18.17 | 17 | -1.17 | 1.17 |
VfL Wolfsburg | 24.12 | 22 | -2.12 | 2.12 |
FC Schalke 04 | 23.67 | 21 | -2.67 | 2.67 |
FC St. Pauli | 17.66 | 14 | -3.66 | 3.66 |
Werder Bremen | 25.80 | 22 | -3.80 | 3.80 |
FC Bayern München | 27.30 | 23 | -4.30 | 4.30 |
29.35 | 65.91 | |||
ø Abweichung | 3.66 | |||
Krösus ist natürlich in allen Bereichen Borussia Dortmund, die Verblüffung darüber längst gewichen. Dazu ist der Abstand zum Verfolgerfeld beachtlich. Jedoch überraschen tun sicher die sehr guten Platzierungen von Kaiserslautern und Mönchengladbach , sind sie doch in der richtigen Tabelle weit hinten. Nun ist es logischerweise so, dass es halt auch Gegentore gibt, aber dennoch, auch aus der Erinnerung heraus, können diese Mannschaften mit den gezeigten Angriffsleistungen an sich mehr als zufrieden sein. Wenn der Schuh drückt, dann hinten.
Die hinteren Regionen sind weniger überraschend ein paar der üblichen Sorgenkinder. Wenn man jedoch bedenkt, dass Bayern lediglich die Verwertung von vier der glasklaren Chancen benötigt hätte (und dies sogar schon im letzten Spiel alleine möglich schien), dann spürt man auch, dass obige Argumentation zum Thema Bayern gar nicht mal so falsch ist. Gestreckt auf mehrere Spiele wäre dann ein Törchen hier mehr, eines dort, und aus einer total verkorksten Saison ziemlich leicht eine sehr erfolgreiche (selbst wenn Platz 1 auch dann außer Reichweite sein könnte).
Natürlich darf man nicht vergessen, dass alle Mannschaften zu viele Tore erzielt haben (insgesamt die 29.35 aus Spalte 3), die also den Toreschnitt unerwartet in die Höhe schnellen ließen. Dadurch ist diese Statistik ein bisschen unausgewogen. Dennoch war ja gerade am letzten Wochenende die Trefferausbeute gering und bewirkte so eine leichte Korrektur.
Ein noch eher verblüffendes Bild ergibt bei Ansicht der kassierten Tore:
Torabweichungen aufgeschlüsselt nach kassierten Toren
Team Name | Gegentorerwartung | Gegentore | Abweichung | Abweichung absolut | |
1 | Borussia Mönchengladbach | 27.36 | 42 | 14.64 | 14.64 |
2 | Werder Bremen | 20.36 | 31 | 10.64 | 10.64 |
3 | VfB Stuttgart | 20.74 | 28 | 7.26 | 7.26 |
4 | FC Schalke 04 | 19.69 | 24 | 4.31 | 4.31 |
5 | 1.FC Köln | 26.15 | 30 | 3.85 | 3.85 |
6 | Hamburger SV | 19.45 | 23 | 3.55 | 3.55 |
7 | VfL Wolfsburg | 20.12 | 23 | 2.88 | 2.88 |
8 | FC Bayern München | 14.17 | 17 | 2.83 | 2.83 |
9 | Bayer Leverkusen | 19.09 | 21 | 1.91 | 1.91 |
10 | 1.FC Kaiserslautern | 24.62 | 26 | 1.38 | 1.38 |
11 | 1.FC Nürnberg | 25.07 | 26 | 0.93 | 0.93 |
12 | FC St. Pauli | 24.50 | 23 | -1.50 | 1.50 |
13 | SC Freiburg | 24.54 | 23 | -1.54 | 1.54 |
14 | TSG Hoffenheim | 20.82 | 19 | -1.82 | 1.82 |
15 | Hannover 96 | 25.01 | 23 | -2.01 | 2.01 |
16 | Eintracht Frankfurt | 22.94 | 20 | -2.94 | 2.94 |
17 | FSV Mainz 05 | 22.25 | 16 | -6.25 | 6.25 |
18 | Borussia Dortmund | 17.77 | 9 | -8.77 | 8.77 |
29.35 | 79.01 | ||||
ø Abweichung | 4.39 |
Einerseits bestand die Verblüffung auch Autorenseitig, da die Abweichung absolut eine andere Summe ergibt als bei den erzielten Toren. Jedoch macht es die Summenbildung von Absolutbeträgen möglich, wie hier nur angeregt wird, dies per logischem Denken herauszufinden. Die Summe in Spalte 3 hingegen muss übereinstimmen – und tut es auch.
Die Sortierung ergibt auch hier die logische Konsequenz, dass Gladbach vorne liegen muss. Bei den erzielten ein 4. Platz, in der Tabelle nach Punkten Rang 18, da muss man einfach bei den Gegentoren hinten (oder: vorne) sein. Aber auch sonst erinnert man sich an die „historische Gegentorflut“. Auch bei Werder brechen immer wieder alle Dämme. Stuttgart und Schalke gehören eh immer zu den „üblichen Verdächtigen“.
Das Tabellenende bedarf auch keiner übertriebenen Kommentierung. Die Sortierung wurde böswilligerweise nach positiven Werten vorgenommen, damit Dortmund endlich mal nicht auf 1 steht. Die Auswirkung ist völlig klar: Nun sind sie eben Letzter. Dass Mainz ihnen in der Jagd nach der Torvermeidungskrone auf den Fersen liegt, ist nur all zu verständlich. Auch bei Bayern (immer im Fokus der Aufmerksamkeit) genügt der Blick auf die Bilanz, dass beinahe schon die Vermeidung der beiden Schalker Gegentreffer ihre Saison „normalisiert“ hätte. Also ein (nach Torchancen durchaus mögliches) bayerisches 4:0 in der (heute nicht mehr) Glückaufkampfbahn, und alles wäre bereits im Lot.
7. Die Spielstärkerangliste aktuell
Nur der Vollständigkeit halber (oder für denjenigen, dem es Freude bereitet, die Entwicklung gegenüber letzter Woche zu verfolgen) auch die aktuelle Spielstärkerangliste, die für den Computer Grundlage aller Wahrscheinlichkeitsermittlungen bildet.
Spielstärkerangliste 1. Bundesliga nach dem 15. Spieltag:
Torerwartungen | |||
Team | Für | Gegen | Quotient Für/Gegen |
Borussia Dortmund | 1.93 | 0.99 | 1.95 |
FC Bayern München | 1.81 | 1.01 | 1.79 |
Bayer Leverkusen | 1.76 | 1.27 | 1.38 |
TSG Hoffenheim | 1.66 | 1.34 | 1.24 |
FC Schalke 04 | 1.59 | 1.30 | 1.22 |
VfL Wolfsburg | 1.58 | 1.31 | 1.21 |
Werder Bremen | 1.66 | 1.40 | 1.18 |
Hamburger SV | 1.59 | 1.38 | 1.15 |
VfB Stuttgart | 1.62 | 1.54 | 1.06 |
FSV Mainz 05 | 1.40 | 1.42 | 0.98 |
Eintracht Frankfurt | 1.35 | 1.52 | 0.89 |
SC Freiburg | 1.32 | 1.54 | 0.86 |
Hannover 96 | 1.33 | 1.60 | 0.83 |
1.FC Kaiserslautern | 1.33 | 1.74 | 0.76 |
1.FC Köln | 1.22 | 1.74 | 0.70 |
1.FC Nürnberg | 1.16 | 1.76 | 0.66 |
Borussia Mönchengladbach | 1.38 | 2.12 | 0.65 |
FC St. Pauli | 1.01 | 1.70 | 0.59 |
26.69 | 26.69 |
Klar war angesichts des hauchdünnen Bayern-Vorsprunges letzte Woche, dass ein einziges Ergebnis Richtung Dortmund das sofort kippen lassen würde. Dies ist beiderseits eingetreten. Also Dortmund on top, auch in dieser Kategorie. Hinten genügte St. Pauli der wichtige Sieg über Lautern nicht, um die rote Laterne abzugeben. Dennoch sind sie, nicht nur punktemäßig, natürlich „dran“. Ein paar gute Ergebnisse und sie können den einen oder anderen überholen.
Verständlich auch, dass der Computer nach der kleineren Serie guter Ergebnisse (denn selbst das 2:3 in Leverkusen hat sich minimal positiv ausgewirkt) gegenüber der Niederlagenserie der Nürnberger diese Teams die Plätze tauschen lässt. Stuttgart hechelt zwar oben hinterher, bleibt aber noch immer vor Mainz. Ob dies realistisch ist, auch eingedenk des viel weiter oben Erörterten in Bezug auf wachsendes Selbstvertrauen, werden die zukünftigen Ergebnisse zeigen. Fakt ist: Der Computer tut sich ebenso schwer wie der Mensch, überhaupt etwas vorherzusagen, wenn man es so ausdrücken möchte. Jedenfalls legt er für die folgenden Berechnungen der Spiele diese Rangliste zugrunde.
8. Der mathematische Rückblick auf die Ergebnisse des 15. Spieltages
In der letzten Ausgabe wurden ja die Ergebnisse in den Torerwartungen prognostiziert. Hier nun eine Auswertung derselben.
Auswertung der Spiele des 15. Spieltages anhand der Torerwartungen
Torerwartung | |||||||
Heim | Auswärts | Ergebnis | Abweichung | ||||
FC St. Pauli | FC Kaiserslautern | 1.38 | 1.39 | 1 | 0 | -0.38 | -1.39 |
Bor. Mönchengladb. | Hannover 96 | 1.57 | 1.55 | 1 | 2 | -0.57 | 0.45 |
VfB Stuttgart | TSG Hoffenheim | 1.66 | 1.55 | 1 | 1 | -0.66 | -0.55 |
VfL Wolfsburg | Werder Bremen | 1.81 | 1.47 | 0 | 0 | -1.81 | -1.47 |
Eintracht Frankfurt | FSV Mainz 05 | 1.38 | 1.29 | 2 | 1 | 0.62 | -0.29 |
SC Freiburg | Hamburger SV | 1.48 | 1.49 | 1 | 0 | -0.48 | -1.49 |
FC Schalke 04 | Bayern München | 1.19 | 1.45 | 2 | 0 | 0.81 | -1.45 |
Bayer Leverkusen | 1. FC Köln | 2.04 | 0.96 | 3 | 2 | 0.96 | 1.04 |
1. FC Nürnberg | Borussia Dortmund | 0.99 | 2.00 | 0 | 2 | -0.99 | 0.00 |
13.51 | 13.15 | 11 | 8 | -2.51 | -5.15 | ||
Erwartete Torsumme | Erwarteter Torschnitt: | Erzielter Toreschnitt | |||||
26.66 | 2.96 | 2.111 |
Die ganz großen Überraschungen blieben im Prinzip aus. Es gibt auch keine exorbitanten Abweichungen, logischerweise, da ja keine besonders hohen Ergebnisse eingetreten sind. Der erwartete Toreschnitt ist bei weitem nicht eingetroffen, was der zuvor aufgestellten Behauptung, dass man nicht übertrieben schnell reagieren müsse auf die Torflut, Vorschub leistet. Bei den zahlreichen ausgeglichenen Spielen ging es entsprechend knapp zu.
Auffällig noch, dass die Auswärtsmannschaften diesmal deutlich zu kurz kamen. Sicher, man erinnert sich, ausgerechnet die Paarung Schalke – Bayern fand den „falschen“ Sieger und hätte so locker die Korrektur bewirken können. Noch auffälliger, dass ausgerechnet in der Partie, in welcher der Computer die meisten Tore sah, gar keine fielen. Sollte man da nun sagen „typisch“?
9. Der Rückblick auf die Spiele des 15. Spieltages hinsichtlich der Wahrscheinlichkeiten
Da letzte Woche auch eine Vorschau im Sinne von Wahrscheinlichkeiten erstellt wurde, soll auch diese hier einmal abgeglichen werden. Deshalb noch einmal in der Übersicht diese Werte:
Paarung | 1 | X | 2 | |
FC St. Pauli | 1. FC Kaiserslautern | 36.95% | 25.81% | 37.25% |
Borussia Mönchengladbach | Hannover 96 | 38.26% | 24.10% | 37.64% |
VfB Stuttgart | TSG Hoffenheim | 40.57% | 23.66% | 35.77% |
VfL Wolfsburg | Werder Bremen | 45.63% | 23.02% | 31.35% |
Eintracht Frankfurt | FSV Mainz 05 | 39.00% | 26.26% | 34.73% |
SC Freiburg | Hamburger SV | 37.52% | 24.82% | 37.66% |
FC Schalke 04 | FC Bayern München | 30.83% | 26.20% | 42.97% |
Bayer Leverkusen | 1. FC Köln | 62.26% | 20.81% | 16.93% |
1. FC Nürnberg | Borussia Dortmund | 17.99% | 21.32% | 60.69% |
3.49 | 2.16 | 3.35 |
Bei St. Pauli ist zwar das minimal unwahrscheinlichere Ergebnis gegenüber dem Lauterer Sieg eingetreten, aber damit natürlich nichts wirklich Überraschendes passiert. Die Partie war ausgeglichen, das Remis war das Außenseiterereignis und ist nicht eingetreten.
Genauso war auch Gladbach hauchzarter Favorit und musste ins Gras beißen. Dennoch wurde das unwahrscheinliche Remis vermieden.
Bei Stuttgart gegen Hoffenheim sah der Computer hingegen Stuttgart vorne. Nach Spielverlauf stimmte diese Einschätzung, was aber mit dem Platzverweis zusammenhängen kann. Dennoch blieb es beim Remis.
Wolfsburg gegen Werder war ebenfalls ein Remis, noch dazu ein torloses, was eigentlich gar nicht passte. Der Versuch der Erklärung weiter oben, bezüglich der Sorgen, die beide haben könnten, und daher zunächst für Stabilität sorgen wollten, Jedoch gab es im Spiel doch bis zum Schluss Chancen, so dass man doch von einer Zufälligkeit ausgehen sollte und mit den Erklärungsversuchen nicht übertreiben sollte.
Frankfurt gegen Mainz sah den „richtigen“ Sieger. Aber, wie bereits erläutert, war da tatsächlich ein leicht fragwürdiger Elfmeter im Spiel.
Freiburg gegen HSV sah zum dritten Mal bei den fast völlig ausgeglichenen Spielen das geringfügig weniger wahrscheinliche eintreten. Kein Grund, dass man sich Sorgen macht.
Ja, Schalke gegen Bayern ist schon lang diskutiert. Der Eindruck besteht aber: Die knapp 43% auf Bayern Sieg waren eher untertrieben.
Leverkusen gegen Köln ergab zwar das mit Abstand wahrscheinlichste Ereignis, jedoch war dies sowohl umkämpft, als auch von einer Schiedsrichterentscheidung abhängig als auch insgesamt nicht verdient.
Über Dortmund sollte man erst einmal längerfristig Stillschweigen vereinbaren. 60% sind noch lange kein „sicherer Sieg“, Eingetreten ist er.
- Die Vorschau auf den 16 Spieltag
Die Torerwartungen für die Paarungen des 16. Spieltages
Torerwartung | |||
Heim | Auswärts | ||
Hannover | Stuttgart | 1.70 | 1.46 |
HSV | Leverkusen | 1.47 | 1.46 |
FC Bayern | St. Pauli | 2.39 | 0.58 |
Kaiserslautern | Wolfsburg | 1.48 | 1.44 |
Hoffenheim | Nürnberg | 2.13 | 0.95 |
FC Köln | Frankfurt | 1.42 | 1.44 |
Dortmund | Bremen | 2.07 | 0.95 |
Freiburg | Gladbach | 2.13 | 1.32 |
Mainz | Schalke 04 | 1.38 | 1.27 |
16.16 | 10.85 | ||
Erwartete Torsumme | Erwarteter Torschnitt: | ||
27.02 | 3.00 |
Man sieht, dass es trotz der geringen Toreanzahl letzte Woche dennoch eine höhere Erwartung für die Torsumme diese Woche ergibt. So verblüffend es klingt: Ein solcher Effekt ist durch die konkreten Paarungen möglich, in denen bestimmte Aufeinandertreffen für höhere Erwartungssummen sorgen können.
Hannover wird als Favorit angesehen, Wie sollte man anders? Selbst wenn einem das Gefühl irgendwie sagt, dass Stuttgart dort etwas holt. HSV – Leverkusen ist total ausgeglichen, was angesichts der jüngsten Krise des HSV doch einleuchtet. Vielleicht würde man ihnen aber intuitiv doch noch leichte Vorteile einräumen.
Bayern ist haushoher Favorit, woran sicher niemand zweifelt. Lautern gegen Wolfsburg ist fast ausgeglichen, was einen angesichts der Wolfsburger Auswärtsschwäche und der zuletzt gezeigten schwächeren Spiele nicht sofort überzeugt, jedoch ist das Potenzial eindeutig da, sowie auch ein guter Zeitpunkt, es auszuspielen.
Ebenfalls sieht man rasch ein, dass es bei Köln gegen Frankfurt keinen Favoriten gibt. Köln hinten, aber mit stärkeren Leistungen zuletzt. Frankfurt im Höhenflug, Partie ausgeglichen, aufgrund des Kölner Heimrechts, das passt.
Dortmund wird als klarer Favorit ins Spiel gegen Werder gehen, das muss einfach so sein. Dennoch hat man die Vorstellung, dass es nicht ganz so einfach wird, wie es auf diesem Papier hier aussieht.
Freiburg muss ebenfalls als recht klarer Favorit gelten. Dennoch zeigt der hohe Gladbacher Torwert (1.32), dass man durchaus auch mit ein, zwei Törchen von ihrer Seite rechnen kann und somit eventuell einer Überraschung.
Mainz gegen Schalke sollte doch im Groben Ganzen ausgeglichen sein, selbst wenn man versteht, dass man die Tabellensituation nicht völlig ignorieren kann. Aber Schalke wird schon mit gestärktem Selbstvertrauen in die Partie gehen und man hat das (einen schon häufig genug getrogene) Gefühl, dass es hier eine Trendwende geben könnte.
Der Vollständigkeit halber noch die berechneten Chancen für die der Spielausgänge.
Die Wahrscheinlichkeiten für die Ausgänge der Spiele des 16. Spieltages
Paarung | 1 | X | 2 | |
Hannover | Stuttgart | 43.33% | 23.68% | 32.99% |
HSV | Leverkusen | 37.71% | 24.99% | 37.30% |
FC Bayern | St. Pauli | 77.76% | 15.13% | 7.11% |
Kaiserslautern | Wolfsburg | 38.43% | 25.03% | 36.55% |
Hoffenheim | Nürnberg | 64.28% | 19.94% | 15.77% |
FC Köln | Frankfurt | 37.05% | 25.33% | 37.62% |
Dortmund | Bremen | 63.29% | 20.44% | 16.27% |
Freiburg | Gladbach | 55.70% | 20.91% | 23.39% |
Mainz | Schalke 04 | 39.29% | 26.41% | 34.30% |
4.57 | 2.02 | 2.41 |
Diesmal, wie man sieht, sind die Heimteams klar im Vorteil – bereits von Hause aus. Natürlich deshalb, weil die schwersten Gewichte zu Hause auflaufen dürfen. Auch Hoffenheim leistet aber mit satten 64% seinen Beitrag.
Gespannt darf man jedenfalls bleiben. Denn, wie bereits oben angedeutet, bieten viele Paarungen die Chance zu einer Trendwende in Richtung „Normalität“. Ob diese dann allerdings wünschenswert wäre oder einfach nur unvermeidlich, falls sie denn überhaupt eintreten sollte, ist nur eine der unbeantworteten Fragen, die allein die Zukunft klären kann.