1) Die 1. Bundesliga
a. Rückblick auf die Spiele
Ergebnisse des 26. Spieltages
TSG Hoffenheim – VfB Stuttgart 1:2 (0:2)
Bayer Leverkusen – Borussia Mönchengladbach 1:2 (0:1)
Borussia Dortmund – Werder Bremen 1:0 (1:0)
FC Augsburg – FSV Mainz 05 2:1 (1:1)
Hamburger SV – SC Freiburg 1:3 (0:2)
- FC Nürnberg – VfL Wolfsburg 1:3 (1:2)
Hertha BSC – FC Bayern München 0:6 (0:3) - FC Kaiserslautern – FC Schalke 04 1:4 (1:2)
Hannover 96 – 1. FC Köln 4:1 (1:1)
Ein paar Beobachtungen:
1) Hacken auf Hertha
Einerseits bitte ich an dieser Stelle um Verzeihung, die frühere Sendung „DSF Doppelpass“ hier fälschlich unter diesem Namen bei Sport 1 in die Fortsetzung geschickt zu haben. Die am Montagabend stattfindende Sendung nennt sich seit einiger Zeit „Die Liga Total Spieltaganalyse“, selbst wenn in fast gleicher Aufmachung mit gleicher Besetzung. Andererseits muss ich heute die sonst meist gelobte Sendung etwas kritischer unter die Lupe nehmen.
Es ist nicht das erste Mal in jüngster Zeit, dass auf einem Verlierer herumgehackt wird, der dies nicht verdient hat. So gab es vor ein paar Wochen die Barcelona Gala, bei welcher jeder Fußball Anhänger mit offenem Mund staunend Zeuge eines nicht zu bremsenden absoluten Ausnahmekünstlers Lionel Messi wurde, über den die so hoch gelobte, da objektive, Englische Presse danach schrieb, dass es längst nicht mehr die Frage sei, ob Messi der beste Spieler DERzeit ist, sondern ob er nicht längst der beste Spieler ALLER Zeiten ist. Hier kam Leverkusen die Statistenrolle zu, die man eben mehr oder weniger gut auszufüllen hat – und Leverkusen tat es sehr ordentlich, da sie das Bemühen bis zum Schluss an den Tag legten, selbst ein Tor zu erzielen, was ihnen sogar gelang – ein wunderschönes obendrein –, was sogar Trainer Guardiola dazu veranlasste, seinem Kollegen einen Glückwunsch per Handschlag auszusprechen. An diesem Abend war nichts zu machen und es käme dem Versuch gleich, mit bloßen Händen auf einem Ozeandampfer das durch ein Leck hereinströmende Wasser aufzuhalten, diesen Messi zu stoppen. Auch damals schon lautete die hier ausgesprochene Forderung: lasst doch bitte Leverkusen in Ruhe. Ihre Leistung ist unter diesen Umständen nicht relevant und gar nicht zu beurteilen – außer, wie oben geschehen. Hier und heute kann man nur über Messi und seine Kollegen sprechen, hier war feinster Fußball Zirkus geboten, den man bewundert und bestaunt, hier gab es keine Blamage und keine Schande und gar nichts außer Bewunderung, den Hut ziehen, Spalier stehen und Beifall klatschen.
Übrigens wurde ja ein gleicher Stelle – nämlich hier – auch darauf aufmerksam gemacht, dass man den Leuten, die von dieser Schande sprachen und sich angeblich so geschämt haben und so wütend waren – Alfred Draxler im Kommentar in der BILD am Tag danach – gar nicht glaubt. Dies war ein aufgesetztes Ärgern, ein gespieltes wütend sein, ein unaufrichtiges Schämen. Das hat keiner gefühlt, auch kein Leverkusener auf dem Platz, wie das Lächeln auf den Gesichtern aller Interviewten, einschließlich Trainer Dutts, bewies.
Ebenso sollte man am Samstag die Leistung der Berliner Hertha gar nicht beurteilen. Diese Bayern waren eine Nummer zu groß für die Hertha. Einzig Trainer Rehhagel sprach (mal wieder) das richtige Urteil aus: sie hatten das Pech, das gleich die erste Aktion zu einem Tor führte. Kurios, dass er auch die kurz davor stattfindende „kritische Situation“ in Gegners Strafraum, als ein Foul an einem Berliner verübt wurde (wie man hier dreist behauptet), völlig unkommentiert ließ. Natürlich schämte man sich (hier tatsächlich), nach einem 0:6 von einem Elfmeter zu sprechen, den man eventuell hätte bekommen können, um damit wohl suggerieren zu wollen, dass das Spiel dann „ganz anders“ (nämlich 1:6?) hätte ausgehen können. Dennoch weiß jeder, der mal gespielt hat (es genügt vielleicht auch jahrelanges Beobachten), dass ein Tor, sofern man es selbst erzielt und damit in Führung geht, plötzlich nicht nur eigene Kräfte freisetzen kann, sondern darüber hinaus Knall auf Fall das Publikum in eine Aufregung versetzen kann, welche, dank der erfolgenden Unterstützung, dadurch wirklich zu einem „echten“ zwölften Mann wird.
Die Bayern waren einfach zu gut. Ob eine mögliche Führung eventuell einen ganz anderen Spielverlauf hätte ergeben können, ist müßig und unerheblich. Nur sollte man doch bitte die Hertha nun in Ruhe lassen. Bayern hat etliche Punkte NICHT erzwingen können, wie beispielsweise bei der letzten Niederlage in Leverkusen, als sie, laut Trainer Heynckes, die beste erste Halbzeit der ganzen Saison auswärts hingelegt hatten – aber keine einzige der mindestens vier oder fünf Großchancen verwerten konnten. Damals wurde ihnen die Krise eingeredet, die sie in den folgenden Spielen, bei Verwertung der Chancen, und dies paketweise, einfach weggeballert haben. Nur: warum sollte dies nun Verwunderung auslösen? Jeder hat doch das herausragende Potenzial der Bayern in dieser Saison gesehen, einige sprachen in der Hinserie von den besten Bayern aller Zeiten. Was hat sich verändert? Diesmal haben sie die erste (und die zweite) Chance verwertet, was bei ihnen, dank der nicht angezweifelten Klasse natürlich etwas wahrscheinlicher gelingt als irgendeinem Anderen. Und nun soll der Gegner erbärmlich schwach gewesen sein?
Spätestens nach dem 0:2 war die Partie entschieden, das weiß JEDER Spieler auf dem Platz. Ein Wunder, na gut, ja, das könnte helfen. Man versucht vielleicht noch diesen oder jenen Angriff – wenn man überhaupt mal in Ballbesitz kommt – und das (fast) Unvermeidliche geschieht: es fällt das 0:3.
Die Herren Helmer, Strunz und Kruse hatten für die ersten 20 Minuten der Sendung nichts Besseres zu tun, als den katastrophalen Auftritt der Berliner (nach ihrer Ansicht) genau unter die Lupe zu nehmen. Vor allem hatten sie danach sereinweise Szenen eingespielt, die sich NACH dem 0:3 abspielten. Was wollten sie damit bloß erreichen? Ist es ihnen, den so sehr gepeinigten, im Leben stets zu kurz gekommenen, eine Wohltat, dass man endlich Jemanden hat, auf dem man, ohne mit Gegenwehr zu rechnen, willenlos herumhacken kann? Merkt man dabei nicht, dass man, mit jeder weiterhin erkannten Fehlleistung, zugleich sowohl das Spiel Fußball („ganz schwach hier, alle schauen nur zu, die stehen falsch, im falschen Moment herausgerückt, sträflich unbewacht gelassen, unaufmerksam, alle gepennt, katastrophaler Fehler hier“; Häme in Kübeln) als auch die Leistung des Gegners komplett vernichtet? Und dies noch: wären die Herren denn dann zufrieden, wenn Hertha das Spiel gewonnen hätte? Hätten sie dann, ersatzweise, die vergleichbaren Szenen eingespielt und permanent die hervorragende Deckungsarbeit der Berliner gelobt? Nein, so lautet die verlässliche Antwort. Unter diesen Umständen hätte Bayern die komplette Kritik und Häme einstecken müssen. Nur hätte sie dann, anstatt aus Kübeln, aus dem oben erwähnten Ozeandampfer den Komplettinhalt über ihnen ausgeschüttet..
Tut mir leid, meine Herren, als Highlight des Tages, da dieser Partie die meiste Sendezeit gewidmet wurde, war das ganz, ganz schwach und dazu unterste Schublade. Bayern war einfach nur gut und ihr, dank eurer verbürgten deutschen Anhängerschaft, solltet froh sein, dass es diese Bayern gibt, die eventuell gar international für Furore sorgen können – wobei das Fabulieren vom Finale, in welchem angeblich (gegen Barca, so spekuliert man) alles möglich wäre, bereits wieder peinliche, aber nicht weniger typische deutsche Überheblichkeit ist.
2) Der HSV steigt ab?
Am Sonntagabend läuft bei Sky immer die Talkrunde „Sky 90“. Auch hier werden reihum jede Menge Experten eingeladen, die zu den brandaktuellen Themen Stellung beziehen. Ein Thema war natürlich der mögliche Abstieg des Bundesliga Dinos, dem letzten verbliebene Gründungsmitglied, dem HSV. Nun wurde zu diesem Thema ein Telefonat mit einem Hamburger Journalisten geführt, der schon seit gut 30 Jahren den HSV auf Schritt und Tritt begleitet. Dieser hatte die allergrößte Sorge um „seinen“ HSV vermittelt, aber zugleich angemerkt, dass sie richtigen Schrott zusammenspielen würden und dass sich alle ehemaligen HSVler, mit denen er gesprochen hat, gleichermaßen geäußert haben: in diesem Jahr steigt der HSV ab.
Nun ist es einerseits verständlich, dass sich die Menschen pessimistisch äußern, die sich emotional mit dem Verein verbunden fühlen. Man beugt derart einer noch größeren Enttäuschung bei Misslingen des Unterfangens „Klassenerhalt“ vor. Abgesehen davon blickt man natürlich im Geiste zurück auf die vielen erfolgreichen Jahre, in denen man noch Pokale in die Höhe strecken, Meisterschaften feiern oder unvergessene Europapokalschlachten schlagen konnte, und vergleicht die aktuelle Situation damit, so dass man möglicherweise, in Reminiszenzen schwelgend, die teilweise noch bedrohlichere Situation der Konkurrenz aus den Augen verliert, nur einen Blick für die eigenen Kümmernisse hat. So weit, so nachvollziehbar, vielleicht verständlich. Man darf übrigens sogar annehmen, dass es in der gesamten Nation plötzlich eine größere Sympathiewelle für diesen letzten Dino gibt, weil sie irgendwie dazu gehören und eine Bundesliga OHNE den HSV fad und öd klingt und schmeckt, man kann sie sich ohne den HSV nicht recht vorstellen – und mag es nicht einmal.
Nur, dass dieser Journalist, wohl als Beweis für den kommenden Abstieg, nun alle Befragten herbeibemüht, die sich gleichermaßen skeptisch geäußert hätten? Was möchte er denn beweisen? Wünscht er sich nun gar, damit seine Weissagung eintrifft, er nicht sein Gesicht verliert, gar inzwischen den Abstieg?
Nein, wie vielfach erwähnt – und mit mehr und mehr Beweiskraft: die einzige vernünftige Antwort auf die Frage, ob der HSV absteigt, ist eine Zahl in Form einer Wahrscheinlichkeit. Nach meinem eigenen Eindruck hat der HSV ausreichend viel Qualität, möglicherweise sogar eine etwas höhere als einige der Konkurrenten. Dies liefert jedoch keineswegs die Gegenaussage zum Hamburger Journalisten (er schreibt für das Abendblatt) und aller befragten HSV Idole aus der Vergangenheit, nein, es führt nur zu der Aussage: die unten stehende, gerne vom Leser nachzuschauende Zahl, ist so gut berechnet, wie es nur ging. Dass sich dieser oder jener Teil der Prozente (einer FÜR Abstieg, einer GEGEN Abstieg, sich zu 100% ergänzend) realisiert ist nach eigener Ansicht einer Laune Fortunas zuzuschreiben. Ob und inwieweit die Verantwortlichen im Moment einen Einfluss auf die Chancenentwicklung nehmen können, sie eventuell positiv beeinflussen können, ist eine weiterhin offene Frage. Versuchen werden sie es, jedoch, falls es geschähe, würde es keine weitere Bedeutung haben als diese: die Berechnungen sind (ein wenig) ungenau, vielleicht falsch. Denn: eigentlich sollten alle möglichen Einflussmaßnahmen – über welche, wohlgemerkt, jeder der Konkurrenten gleichermaßen verfügt – bereits einberechnet sein. Das vielleicht geringfügig höhere Potenzial des HSV (wie unten in der Spielstärke abzulesen) beinhaltet, sofern es denn existiert, nach Möglichkeit die Größe des Namens HSV; beispielsweise gegenüber Augsburg oder Freiburg.
3) „Bei Barca hätten wir alle auf den Stühlen gestanden“
Ein ganz kurioses Zitat gab es in der Sky Zusammenfassung „Alle Spiele – Alle Tore“ am Samstagnachmittag, direkt nach den Spielen. Als nämlich das wunderschöne, perfekt heraus gespielte Tor der Dortmunder zum 1:0 gegen Werder eingespielt wurde – übrigens am nächsten Tag in der BILD in einer Graphik dargestellt, wohl, weil es so schön war, dass es für dieses eine Mal lohnend schien, dem Leser dieses Tor plastisch zu machen –, rutschte dem Sprecher dieser kuriose Satz heraus: „Bei Barca hätten wir alle auf den Stühlen gestanden.“
Nun kann man ja ruhig einmal untersuchen, was er damit gemeint haben könnte. Sicher ziemlich unbeabsichtigt das kleine logische Problem: wenn wir bei Barca auf den Stühlen gestanden hätten, dann müssten wir ja, da es „nur“ Dortmund war, eigentlich vom Stuhl direkt an die Decke springen, um noch eins oben draufzusetzen. Oder möchte er behaupten, dass wir bei Barca, ungerechtfertigt, auf die Stühle gestiegen werden, vielleicht gar die ganze Welt, und ein derart eigentlich noch schöneres Tor, der Welt verschlossen bleibt, weil es nur von Dortmund erzielt wurde, es eigentlich eine höhere Anerkennung verdiente?
Nein, dies wohl alles unsinnig. Er möchte auf die Schönheit aufmerksam machen und vermutlich – selbst wenn teils unbewusst – daran erinnern, dass wir vor ein paar Wochen eine Serie derart schöner Tore haben sehen können. Was er aber zugleich, sozusagen „zwischen den Zeilen“ andeutet, ist dies, was bereits weiter oben schon zur Rede gebracht wurde: er hat eigentlich bei allen Barca Toren tatsächlich – selbst wenn eher nur symbolisch – im Stuhl gestanden, war begeistert, konnte nicht an sich halten vor Freude über die Schönheit des Fußballs und hat für diese zwei Stunden sein eigenes Deutschtum vergessen. Dies die eigentliche Wahrheit, und noch viel mehr eine erfreuliche. In derartigen Augenblicken wie an jenem Abend dankt jeder, der das Glück hatte, dafür, dabei gewesen sein zu dürfen und er schert sich nicht um seine Abstammung oder um vorher gehegte Hoffnungen und Träume. Messi ist der Fußballgott, ein Idol, dass man schlichtweg anhimmelt und ihm niemals irgendetwas Schlechtes wünschen könnte. Hier wurde die ganze Welt (spätestens) Messi-Fan, so oder so.
Hübsch aber, dass derartige Worte — selbst wenn man annehmen darf, zum Großteil unbeabsichtigt – nach ein paar Wochen herausbrechen. So konnte schon oftmals beobachtet werden, dass nach einem wirklich glücklichen Sieg einer Mannschaft (diese Dreistigkeit der Objektivität maßt man sich persönlich an, ja, ich, der Autor) zunächst behauptet wird, in allen Zusammenfassungen und den Printmedien, dass es sich letztendlich um einen verdienten Sieg handelt, meist mit dem völlig albernen Tenor dahinter, dass nun mal die Tore zählen und dass nach DIESER EINZIGE VERBINDLICHEN Zählung nun mal DIESES Team die Nase vorne hatte. Natürlich kann man ebenso gut auf eine derartige Beschreibung verzichten, da man so weit mit dem Zählen auch noch selbst hinterhergekommen ist. Dennoch steht es ja nun einmal so da: „Verdienter Sieg“.
Ein paar Wochen oder Monate später hört man dann aber sehr wohl, von den allergleichen Sprechern, dass sie ja „damals, im November, nur zu einem sehr glücklichen Sieg kamen“. Dies deutet an, dass man entweder aufmerksam den Trainerstimmen gelauscht hat, und deren wirklich profundes Urteil einfach übernimmt, so nach und nach, oder, dass es doch eventuell ein Fünkchen mehr Fußballverstand geben könnte als sie zunächst zu äußern wagen. Ein klein wenig wäre dies vergleichbar mit des Kaisers neuen Kleidern. Jeder meint etwas sehen, erkennen zu müssen, da es alle anderen ja auch tun, und er traut sich nicht, seine eigene Wahrnehmung kund zu tun. Wie wohl es täte, gleich die Wahrheit auszusprechen, ohne die Befürchtung haben zu müssen, damit als „Laie“ abgekanzelt zu werden, wenn man wagt, zu behaupten, dass in diesem Spiel das Verliererteam eigentlich das bessere war.
Wie gesagt, „with hindsigth“, im Nachhinein scheint es ja zu gelingen, sowohl, was diesen denkwürdigen Abend – wie es ganz sicher bald heißen wird – von Barca gegen Leverkusen angeht, als auch, was die glücklichen oder weniger glücklichen Umstände eines Sieges angeht.
4) Leverkusen wollte das 0:1 vermeiden
Unfassbar, was einem immer wieder im Verlaufe eines Wochenendes so zu Ohren kommt. Dieser Satz exemplarisch für die vielen Unzulänglichkeiten derjenigen, welche anderen permanent Unzulänglichkeiten andichten wollen ohne auch nur über ein Fünkchen Verstand zu verfügen. Nach 7 Minuten ging Gladbach in Leverkusen in Führung. Und der Sprecher verkündet diese Weisheit: „Es ist genau das eingetreten, was Leverkusen unbedingt vermeiden wollte: ein frühes Gegentor.“
An sich erübrigt es sich, über einen derartigen Unsinn überhaupt noch Worte zu verlieren. Der Mann disqualifiziert sich selbst, jedoch ist er ja nicht einmal dafür verantwortlich. Er weiß und kann es halt nicht besser, dennoch drückte ihm jemand ein Mikrofon in die Hand und sagte: „Verstehst du was von Fußball?“ „Nein, davon habe ich keine Ahnung.“ „Hmm, macht nichts. Kannst du schnell sprechen, egal, welchen Inhalts?“ „Ja, in der Schule habe ich mal einen Wettbewerb gewonnen, wer am schnellsten verbal den maximalen Unsinn verzapfen kann.“ „Das ist gut, dann bist du unser Mann.“
Spaß machen tut es aber dennoch, diesen Satz einmal ein wenig zu zerlegen. Man kann es dazu auf verschiedene Arten angehen. Als Beispiel? Die alternative Taktik sähe demnach so aus, die der Trainer kurz zuvor in der Kabine seinen Kickern mit auf den Weg gibt: „Also, seht zu, dass ihr möglichst früh in Rückstand geratet, dann haltet diesen Rückstand eine Weile fest, in der 65. etwa kassiert ihr dann das zweite, damit wiegen wir den Gegner in Sicherheit, und plötzlich schlagen wir zu: 84. und 87. und kommen mit einem glücklichen Remis davon.“
Oder auf diese Art: er hat den Trainer vor der Partie befragt, mit welcher Taktik sein Team heute zu Werke gehen wolle. Dabei erfuhr er, dass der Trainer keine rechten Plan hätte, weil er nämlich meinte, dass er lediglich den Gedanken hätte, ein Tor mehr als der Gegner zu erzielen. Nun wurde der Frager wach und reagierte so: „Ach, demnach wäre es ihnen also gleichgültig, ob sie ein Tor kassieren?“ Darauf geht dem Trainer ein Licht auf. Er gewinnt die Erkenntnis, dass es gar nicht gut wäre, und nicht einmal erforderlich, ein Tor zu kassieren. Er meint: „Nein, da habe Sie Recht. Ein Gegentor ist ungünstig. Vor allem deshalb, weil wir ja noch nicht wissen, ob wir am Ende eines mehr haben als der Gegner.“
Das einzig Sinnvolle, was man aus dem Gedanken bezüglich Zeitpunkten von (derartigen) Gegentoren herausarbeiten könnte, hat er verpeilt. Das bestünde nämlich darin: wenn wir denn nun schon ein Tor kassieren müssen, bevor wir selber welche erzielt haben, dann gilt, fast unumstößlich: je früher, desto besser. Weil: je mehr Zeit hat man, um es zu korrigieren. Ein 0:1 wäre dann am ungünstigsten (wie übrigens Dienstagabend die Fürther bezeugen konnten), wenn es mit dem letzten Schuss der Partie erfolgt. Es ist (und war an dem Tage) nämlich das Besiegeln der Niederlage, was zu keinem anderen Zeitpunkt der Fall wäre.
Leverkusen hat die Zeit auch vorzüglich genutzt und hatte, nach dem Ausgleich in der 77. Minute, gar noch genügend Zeit, das Spiel komplett zu drehen. „it wasnt to be“, wie es der Engländer so schön sagt, es hat nicht sollen sein, denn an dem Tage (wie weiter unten berichtet) behielt eine engagierte Borussia, der Nachbar aus Gladbach, die Oberhand.
5) „Wichtig“, das 2:1 für Gladbach
Er hat aber, wie üblich, wenige Chancen auf die Verbreitung von Unsinn ausgelassen – wobei: gibt es dabei überhaupt mögliche Einschränkungen? Scheint nicht, nein – und jene kurz vor Schluss mal wieder blendend genutzt. Denn: als die Borussia tatsächlich zu dem 2:1 Siegtreffer kam, da entfleuchte ihm, womöglich in der Erkenntnis, dass es noch dämlicher wäre, nun, analog zu dem Satz nach 7 Minuten, zu brillieren mit der Aussage: „Das hat Leverkusen ja fast noch mehr vermeiden wollen. Ein GANZ SPÄTES Gegentor, noch dazu eines, welches den Spielstand auf Verlust stellt.“, und er schwenkte komplett um, indem er dieses Tor als „wichtig“ bezeichnete. „Hallo?“ möchte man ihm zurufen, „ja, geht’s noch?“.
Was sollte das denn nun werden, was sollte es darstellen? Hat er die ganze Zeit, ohne es zu verraten, für die Gladbacher gedrückt? Das hätte er dann a) bitte rechtzeitig bekannt geben sollen und b) hätte der Sender vielleicht lieber einen neutralen Kommentator eingesetzt. Ansonsten, sofern er unparteiisch und vor allem neutral-objektiv, müsste man doch zurückfragen, vor allem die Leverkusener: „Wenn es für Gladbach wichtig war, was war es denn dann FÜR UNS?“
Das Problem ist längst erkannt und auch schon einige Male beschrieben worden: die Sprecher reden einen Jargon, wenn man es milde ausdrücken möchte (korrekt wäre, dass sie, per Bibelstechen, in einem kleinen, extra für sie angefertigten „Reportersprüche“ Büchlein regelmäßig einen Satz hervorzaubern, welchen man genau so gut ohne Ansicht der Bilder absondern könnte). In diesem Jargon gibt es keine Unterscheidung zwischen Partien, in denen sie neutral sein sollen, und jenen, in denen sie parteiisch sein dürfen, oder, teilweise sogar explizit, sein sollen. Wenn also Deutschland (mal wieder) das entscheidende (Elfer-)Tor gegen England in einem Halbfinale erzielt, dann darf man, aus einem deutschen Munde, schon die Bemerkung „das war wichtig“ zugestehen. Wenn die Bayern mal wieder Real Madrid rauskegeln sollten, mit einem Tor im Bernabeu, 5 Minuten vor Ultimo, welches ihnen das Weiterkommen sichert, dann darf man es ebenfalls aus einer deutschen Kehle als „wichtig“ bezeichnen. Bei einer Partie Leverkusen gegen Gladbach hat so etwas nichts zu suchen, ist völlig fehl am Platze. Nur wird eben Jargon gesprochen. In diesem Jargon kommt das Wörtchen „wichtig“ vor, also wird es ausgepackt, ob passend oder unpassend, auf dem Spruch landete eben der Finger beim Hineinstechen ins Büchlein.
Die Frage beschäftigt aber irgendwie weiter: was war es für Leverkusen, wenn es für Gladbach „wichtig“ war? Doch nicht „unwichtig“?
6) „Wieder mal zu viele Chancen vergeben“
Interessant auch, was man bei der Zusammenfassung der Partie Dortmund gegen Werder erfuhr. Es war einfach nur toll und machte (nicht zum ersten Mal) riesigen Spaß, diesen Dortmundern zuzuschauen. Nun, damit muss man sich wohl abfinden, dass es dort, beim Sender, niemanden gibt, der Spaß an einer derartigen, wie es in letzter Zeit so häufig und ebenso hässlich heißt, „Veranstaltung“, Freude hat. Das ist eben so. Diese muss der Zuschauer, der gepeinigte und die ganze Zeit vergraulte mit der vorgeführten Kommentierung, sich selbst erzeugen (welchen anderen Grund könnte man als Zuschauer haben, einzuschalten, als jenen, dass man Freude dabei hat? „Informationspflicht“ wird es für die allerwenigsten sein).
Jedenfalls sah man Großchance auf Großchance (teilweise von Großkreutz, na klar), und ab und an einen teilweise verzweifelt sich zu Boden werfenden Angreifer, weil er auch diesen Ball am Tor vorbeirauschen sah, falls ihn der Keeper oder ein Verteidigerbein nicht vor der Linie abwehrte. Es war das ganze Gegenstück zum Bayern Spiel und, ganz klar, wird man in Dortmund hochzufrieden sein, dass auch das nur eine Törchen zum Siege gereicht hat. Jeder, der etwas davon versteht, kann nur sagen „hoch verdienter Sieg, diesmal zu knapp ausgefallen, aber immerhin ist es ja ein Sieg geworden, für den es ebenfalls die weit mehr zählenden drei Punkte gibt.“ Stattdessen bekam man zu hören, dass „die Dortmunder mal wieder zu viele Chancen vergeben haben“. Der Fokus liegt eh, wie stets, auf dem Negativen. Denn: was macht das Versieben von Chancen, angeblich in groß angelegter, geplanter, überheblicher Verschwendungssucht, wenn am Ende die drei Punkte, und, noch etwas später vielleicht der Meistertitel winkt?
Was nur, solle man sich vorstellen, würden die Bayern dazu sagen? „Im Grunde ist es pures Glück, dass wir noch immer eine kleine Chance auf den Titel haben, da ja Dortmund so oft schon und so fahrlässig serienweise Chancen versiebt hat“? Soll man sich das vorstellen? Oder, dazu noch: wie würde eigentlich die Tabelle aussehen, wenn Dortmund NICHT dauernd diese Massen an Großchancen versieben würde? Nein, es ist unfassbar.
b. Die Tabellensituation
- Die Tabellensituation
Sp | S | U | N | Pkt | T | GT | Diff | |||
1 | Borussia Dortmund | 26 | 18 | 5 | 3 | 59 | 53 | – | 16 | +37 |
2 | FC Bayern München | 26 | 17 | 3 | 6 | 54 | 64 | – | 17 | +47 |
3 | Borussia Mönchengladbach | 26 | 15 | 6 | 5 | 51 | 39 | – | 16 | +23 |
4 | FC Schalke 04 | 26 | 16 | 2 | 8 | 50 | 58 | – | 34 | +24 |
5 | Bayer Leverkusen | 26 | 11 | 7 | 8 | 40 | 39 | – | 34 | +5 |
6 | Werder Bremen | 26 | 11 | 6 | 9 | 39 | 40 | – | 39 | +1 |
7 | Hannover 96 | 26 | 9 | 11 | 6 | 38 | 34 | – | 36 | -2 |
8 | VfB Stuttgart | 26 | 10 | 6 | 10 | 36 | 43 | – | 34 | +9 |
9 | VfL Wolfsburg | 26 | 10 | 4 | 12 | 34 | 34 | – | 47 | -13 |
10 | 1.FC Nürnberg | 26 | 9 | 4 | 13 | 31 | 25 | – | 37 | -12 |
11 | FSV Mainz 05 | 26 | 7 | 9 | 10 | 30 | 38 | – | 41 | -3 |
12 | TSG Hoffenheim | 26 | 7 | 9 | 10 | 30 | 29 | – | 37 | -8 |
13 | 1.FC Köln | 26 | 8 | 4 | 14 | 28 | 33 | – | 50 | -17 |
14 | Hamburger SV | 26 | 6 | 9 | 11 | 27 | 30 | – | 48 | -18 |
15 | FC Augsburg | 26 | 5 | 11 | 10 | 26 | 27 | – | 40 | -13 |
16 | SC Freiburg | 26 | 6 | 7 | 13 | 25 | 33 | – | 53 | -20 |
17 | Hertha BSC | 26 | 5 | 8 | 13 | 23 | 26 | – | 47 | -21 |
18 | 1.FC Kaiserslautern | 26 | 3 | 11 | 12 | 20 | 17 | – | 36 | -19 |
662 | 662 | 0 | ||||||||
Gesamtanzahl Spiele | 234 | |||||||||
Tore ø | 2.83 |
Wenn man einmal (wieder) genau hinschaut, dann haben sich früh getätigte Aussagen bestätigt: es gibt nur noch zwei Teams mit mehr als zwei Punkten pro Spiel, diese spielen um die Meisterschaft. Es gibt nur noch drei Teams mit weniger als einem Punkt pro Spiel, diese stehen auf den Abstiegsrängen, Freiburg mit knappst möglich weniger auf dem Relegationsplatz.
Auch die steile Karriere von Augsburg wurde ein wenig angekündigt, zumindest ihnen schon in Zeiten, da sie auf dem letzten Platz standen die Ligatauglichkeit attestiert. Diese haben natürlich auch Lautern und Hertha in ausreichend vielen Spielen gezeigt, was weiterhin nichts daran ändert, dass einige ins Gras beißen müssen. Die Antworten auf die Frage „wer steigt ab?“ ist weiter unten zu lesen, wie üblich mit der einzig richtigen (aber so wenig aussagenden Antwort, es sei denn, man gewöhnt sich daran, dass die Welt eben nicht schwarz und weiß ist sondern sich lediglich in unterschiedlichen grau Schattierungen abspielt) Antwort in der Höhe der berechneten Wahrscheinlichkeit. Dabei darf man natürlich, wenn man mag, Zweifel an den Einschätzungen der Teams (ebenfalls weiter unten nachzulesen) anmelden und müsste, so man diese hat, mit den alternativen Einstufungen der Teams herangehen und auf diese Art veränderte Chancen bestimmen. Sofern man diesen Schritt dann gemacht hat, kann man sehr wohl an den Wettmarkt gehen und diese Werte mit den dort angebotenen Quoten abgleichen, um sein Glück auf diese Art zu versuchen – oder einfach nur die eigene Meinung monetär zu untermauern. Insofern soll ein weiteres Orakeln entfallen. Dies überlässt man den so genannten „Experten. Wie man in der „Liga Total Spieltaganalyse“ am Montagabend erfuhr, war Axel Kruse plötzlich ganz sicher, dass es den HSV oder Hertha erwischen wird, vielleicht sogar beide. Die vertretene Ansicht zu dieser Aussage ist ganz klar: Fähnchen nach dem Wind gestellt. Beide Teams haben verloren. Im Prinzip primitiv. Eine Woche warten, andere Ergebnisse, dann erneut befragen. Abgesehen davon: hätte er bessere Antworten als jene in Form von Wahrscheinlichkeiten? Einer steigt ab. Also 100% für ein Ereignis? Unsinnig so etwas. Welche Erhellung bringt das überhaupt?
In der gleichen Art gibt es natürlich die Antwort auf …
c. Die Titelfrage
Erläuterung: diese Zahlen sind das Ergebnis einer Computersimulation, welche zur Basis die weiter unten angegebenen jeweiligen aktuellen Spielstärken der Mannschaften hat. Dabei werden die Spiele anhand ebenfalls errechneter Torerwartungen (auch im weiteren Text angegeben) einzeln simuliert und jeweils die abschließende Tabelle betrachtet zur Ermittlung des Siegers.
Mannschaft | Anzahl Deutscher Meister in 5000 Simulationen | Meisterschaften in Prozent | Faire Quoten als Kehrwert der Wahrscheinlichkeiten |
Borussia Dortmund | 3790 | 75.80% | 1.32 |
FC Bayern München | 1147 | 22.94% | 4.36 |
Borussia Mönchengladbach | 36 | 0.72% | 138.89 |
FC Schalke 04 | 27 | 0.54% | 185.19 |
5000 | 100.00% |
Sicher ahnt man bereits bei Ansicht dieser (voneinander recht deutlich) abweichenden Zahlen, dass es der Markt, nach den jüngsten Ergebnissen, etwas anders sehen wird. Man bedenke aber bitte, dass der Computer die Höhe der Ergebnisse sehr wohl mit einrechnet. Der Grund, dass der Markt es nun wohl anders sehen wird, ist viel eher darin zu suchen, dass die Bayern (beinahe) die ganze Saison über als das bessere Team angesehen wurden (auch dafür gibt es gute Gründ, die sich jetzt wieder im Torverhältnis ablesen lassen) und dass es derzeit dafür Bestätigung gibt. Natürlich spielt das „mir san mir“ der Bayern eine gewaltige Rolle. Sie müssen noch nach Dortmund, das weiß man am Markt, und dort (mund) wird die Meisterschaft entschieden. Wenn die Bayern alles hineinlegen, so meint man, können sie es schaffen.
Chancenveränderungen gegenüber der Vorwoche durch die Ergebnisse des 26. Spieltages
Mannschaft | Gewinn/Verlust absolut gegenüber vorherigem Spieltag | Gewinn/Verlust in Prozent | |
1 | FC Bayern München | 18 | 0.36% |
2 | Borussia Mönchengladbach | 16 | 0.32% |
3 | FC Schalke 04 | 2 | 0.04% |
18 | Borussia Dortmund | -36 | -0.72% |
0 | 0.00% |
Immerhin bekommt man hier eine kleine Bestätigung dafür, dass die Höhe der Siege eine Rolle spielt und vom Computer eingerechnet wird. Denn: die Aufgaben der beiden Teams am Wochenende waren kaum unterschiedlich schwer. Hertha auswärts die einen, Werder daheim die anderen, das passt schon (die Chancen auch letzte Woche und unten im Rückblick abgebildet, der Computer gab Dortmund sogar einen kleinen Vorteil). Wenn also beide Teams ihre Aufgabe bewältigt haben, so sollte das Näherrücken der Ziellinie natürlich der vorne liegenden Mannschaft ein Anwachsen der Chancen versprechen. Es ist aber genau umgekehrt: die Bayern gewannen an Prozenten.
Sogar Gladbach im Plus, was natürlich daran liegt, dass sie eine nur kleine Chance auf Sieg hatten, diese aber genutzt haben. Das verbessert ihre in der Simulation (welche möglichst wirklichkeitstreu durchgeführt wird) ermittelten Chancen gegenüber der Situation zuvor logischerweise (auch wenn das Gleiche gelten müsste: die Ziellinie ist näher gerückt und das Team auf Platz 1 hat gewonnen). Es sind ja auch nur Nuancen der Verschiebung, dennoch nachvollziehbar (zumal das 1:0 von Dortmund natürlich, trotz toller Leistung, nicht so positiv wirkt auf ihre Spielstärke).
Sogar der Schalker Zugewinn lässt sich derart erklären: ein hoher Sieg aus einer kleineren Favoritenstellung ergibt eine positive Entwicklung. Erstaunlich, erstaunlich, alles zusammen, dass man sagen müsste, die Zahlen deutend: Dortmund ist der Verlierer des Spieltages.
d. Die Titelchancen in der Entwicklung
Doch, erkennbar, die Bayern mucken auf.
e. Abgleich Titelchancen mit der Wettbörse betfair
Back | Lay | Wahrscheinlichkeit (Back) | |
FC Bayern München | 2.7 | 2.74 | 37.04% |
Borussia Dortmund | 1.66 | 1.67 | 60.24% |
FC Schalke 04 | 100 | 130 | 1.00% |
Borussia Mönchengladbach | 65 | 70 | 1.54% |
101.22% |
Wie angekündigt eine viel geringere Differenz zwischen den beiden Teams. Dennoch erkennt auch der Markt: ein völlig offenes Rennen ist es nicht. Es gibt einen Favoriten.
Die Veränderungen der Chanceneinschätzungen bei betfair
Veränderung(Back) | |
FC Bayern München | 3.25% |
Borussia Dortmund | -5.12% |
FC Schalke 04 | -0.18% |
Borussia Mönchengladbach | 0.29% |
-1.75% |
Auch am Markt Dortmund mit Einbußen, sogar viel höheren. Die hohen Siege machen den Wettern offensichtlich noch mehr Eindruck als dem Computer….
Die Entwicklung bei betfair in der Graphik
Das gleiche Bild in der Tendenz, mit schwächeren Ausprägungen.
f. Die direkte Champions League Quali über Platz 2 und 3
Die Wahrscheinlichkeitsverteilung für Platz 2 und 3 nach dem 26. Spieltag
Mannschaft | Anzahl 2. Plätze in 5000 Simulationen | Anzahl 3. Plätze in 5000 Simulationen | Summe der Plätze 2 und 3 | 2. Plätze in Prozent |
FC Bayern München | 3285 | 464 | 3749 | 74.98% |
Borussia Mönchengladbach | 348 | 2238 | 2586 | 51.72% |
FC Schalke 04 | 295 | 2143 | 2438 | 48.76% |
Borussia Dortmund | 1072 | 119 | 1191 | 23.82% |
Bayer Leverkusen | 0 | 30 | 30 | 0.60% |
Werder Bremen | 0 | 4 | 4 | 0.08% |
Hannover 96 | 0 | 2 | 2 | 0.04% |
5000 | 5000 | 200.00% |
Da es ja nun einmal zwei direkte Quali-Plätze gibt, soll es endlich ab dieser Woche auch so angegeben werden. Immerhin greifen dadurch doch noch ein paar mehr Teams ein, selbst wenn auch hier mit recht geringen Chancen (ab Leverkusen). Ob sich da noch einmal etwas entwickelt an Spannung? Gladbach und Schalke sind jedenfalls fast gleichauf, es direkt zu schaffen.
Die Veränderungen gegenüber der Vorwoche:
Dafür muss dieser Punkt für diese Woche entfallen.
g. Die Abstiegsfrage
Die Verteilung der Prozentzahlen für Abstieg
Anmerkung: Es gäbe auch eine detaillierte Aufschlüsselung über die einzelnen Plätze. Dabei zählen die Plätze 17 und 18 als Vollabsteiger (also in der Summe als 1, für abgestiegen jeweils, ansonsten lautet der Begriff „Direktabsteiger), und ein weiterer drittel Absteiger kommt hinzu durch die Relegation, wobei eben der Erstligist generell als 2/3 zu 1/3 Favorit eingeschätzt wird gegenüber dem Zweitligisten. Dadurch ist die Summe der Absteiger gleich 233.33%. Im Einzelfall wäre es in der Realität natürlich anders. Wenn also beispielsweise Frankfurt auf Platz 3 einginge in Liga 2 und Augsburg auf Platz 16 in Liga 1 könnte man vielleicht von einer ausgeglichenen Paarung sprechen.
Mannschaft | Direkter Abstieg (Platz 17 oder 18) | Abstieg per Relegation | Insgesamt | |
1 | 1.FC Kaiserslautern | 80.14% | 3.49% | 83.63% |
2 | Hertha BSC | 54.68% | 6.24% | 60.92% |
3 | SC Freiburg | 21.70% | 6.02% | 27.72% |
4 | FC Augsburg | 19.64% | 7.04% | 26.68% |
5 | 1.FC Köln | 15.40% | 5.35% | 20.75% |
6 | Hamburger SV | 6.62% | 3.25% | 9.87% |
7 | 1.FC Nürnberg | 0.74% | 0.82% | 1.56% |
8 | TSG Hoffenheim | 0.66% | 0.61% | 1.27% |
9 | FSV Mainz 05 | 0.38% | 0.47% | 0.85% |
10 | VfL Wolfsburg | 0.04% | 0.05% | 0.09% |
200.00% | 33.33% | 233.33% |
Lautern mit bereits mehr als 80%. Ob sie das drehen können? Jedenfalls arbeitet die BILD fleißig an der Schlagzeile: „Kurz entlassen.“ Ob die Verantwortlichen damit, sofern sie denn von der hier errechneten Zahl Kenntnis hätten, eine positive Entwicklung einleiten würden? Das erscheint mehr als zweifelhaft. Der BILD ist eh alles wurscht, Hauptsache es gibt ne Schlagzeile. Und über Fußballspiele wissen sie weder zu schreiben noch zu erzählen. Dabei gäbe es doch, wenn man nur richtig hinschauen würde…
Die Chancenveränderung durch die Ergebnisse des 26. Spieltages in Bezug auf den Abstieg
Mannschaft | Chancenveränderung | |
1 | SC Freiburg | 22.05% |
2 | FC Augsburg | 19.40% |
3 | VfL Wolfsburg | 0.50% |
4 | VfB Stuttgart | 0.01% |
5 | Hannover 96 | 0.01% |
6 | Bayer Leverkusen | 0.00% |
12 | TSG Hoffenheim | -0.23% |
13 | FSV Mainz 05 | -0.29% |
14 | 1.FC Nürnberg | -0.85% |
15 | Hamburger SV | -4.43% |
16 | 1.FC Kaiserslautern | -9.47% |
17 | 1.FC Köln | -10.33% |
18 | Hertha BSC | -16.35% |
0.00% |
Ob gegen Ende zu erwarten ist, dass es höhere Ausschläge gibt durch einzelne Ergebnisse oder ob sie hier einfach nur perfekt passen für Freiburg? Immerhin haben BEIDE (nun) hinter ihnen liegenden verloren, zugleich sie einen anderen Mitbewerber erzeugt durch den auch noch auswärts erzielten Sieg. Mehr geht also nicht an Positivem. Hertha als maximaler Verlierer, was natürlich an der Höhe der Niederlage liegt, aber auch am Freiburger Sieg. Köln hat fast die komplett aus dem Sieg gegen Hertha geschöpften Prozente wieder verloren. Dabei war ihre Leistung wirklich exzellent und sie hätten viel eher gewinnen sollen in Hannover als verlieren (natürlich wäre auch ein Remis eine nicht zu verachtende Variante). Aber so ist es halt: Fußball ist ein Ergebnissport (geworden). Dafür zeichnen die Medien verantwortlich, die nichts anderes als Ergebnisse melden, kommentieren und – für „verdient“ erklären können, egal, wie ungerecht sie zustande kommen. Nur: wer sagt, dass ausgerechnet ein 1:4 (wie ICH, der Autor, es hier tut) ein unverdientes Ergebnis ist, gilt automatisch als mindestens Träumer, aber noch viel mehr als Laie. Wer möchte dies schon für sich in Anspruch nehmen? ICH!!!!
Auch Lautern natürlich mit weiteren Einbußen, am anderen Ende aber, ebenso logisch, Augsburg mit riesigen Gewinnen.
h. Die Abstiegsfrage in der Entwicklung
Nun sieht man erst richtig, wie dramatisch die Entwicklung bei Hertha ist. Die Kurve schleicht sich ganz langsam an und prescht dann plötzlich richtig nach vorne. Umgekehrt entwickelt sich jene von Augsburg. Lange Zeit deutlich die Nase vorn, nun mit einem berauschenden (erfreulichen, aus ihrer Sicht) Abschwung.
i. Die Punkterwartungen und die Abweichungen
Erläuterung: für jedes Spiel sind vom Computer die Chancen für 1, X und 2 berechnet worden. Anhand derer ergibt sich für jede Mannschaft pro Spiel eine Punkterwartung mathematisch nach der Formel Siegwahrscheinlichkeit * 3 Punkte + Remiswahrscheinlichkeit * 1 Punkt. Die unten angegeben Abweichungen vergleichen die tatsächlich erreichten Punkte mit den vom Computer erwarteten.
In der Summe muss die Abweichung nicht 0 sein für alle Mannschaften, da die Anzahl der erwarteten Unentschieden nicht deckungsgleich mit den eingetroffenen sein muss (noch nicht einmal sein kann), aber durch die Drei-Punkte-Regel eine Unausgewogenheit forciert wird. Zu viele erzielte Punkte bedeuten, dass es zu wenige Unentschieden gab.
Team Name | Punkterwartung | Punkte erzielt | Abweichung | Abweichung absolut | |
1 | Borussia Mönchengladbach | 37.98 | 51 | 13.02 | 13.02 |
2 | FC Schalke 04 | 42.01 | 50 | 7.99 | 7.99 |
3 | Borussia Dortmund | 53.13 | 59 | 5.87 | 5.87 |
4 | Hannover 96 | 36.49 | 38 | 1.51 | 1.51 |
5 | FC Augsburg | 24.80 | 26 | 1.20 | 1.20 |
6 | 1.FC Nürnberg | 30.13 | 31 | 0.87 | 0.87 |
7 | Werder Bremen | 38.47 | 39 | 0.53 | 0.53 |
8 | VfL Wolfsburg | 34.78 | 34 | -0.78 | 0.78 |
9 | Bayer Leverkusen | 41.10 | 40 | -1.10 | 1.10 |
10 | 1.FC Köln | 29.34 | 28 | -1.34 | 1.34 |
11 | VfB Stuttgart | 37.53 | 36 | -1.53 | 1.53 |
12 | SC Freiburg | 27.20 | 25 | -2.20 | 2.20 |
13 | FC Bayern München | 57.04 | 54 | -3.04 | 3.04 |
14 | FSV Mainz 05 | 33.59 | 30 | -3.59 | 3.59 |
15 | TSG Hoffenheim | 33.81 | 30 | -3.81 | 3.81 |
16 | Hamburger SV | 31.37 | 27 | -4.37 | 4.37 |
17 | 1.FC Kaiserslautern | 27.63 | 20 | -7.63 | 7.63 |
18 | Hertha BSC | 31.70 | 23 | -8.70 | 8.70 |
-7.11 | 69.11 | ||||
ø Abweichung | 3.84 |
Über die Nummer 1 ist genug gesagt, aber der Auftritt in Leverkusen war wirklich überragend. Dabei ist weder die (kurze) Phase vor dem 1:0 noch die lange ab der 25. Minute, da sie wirklich auf Halten des Ergebnisses spielten, sondern jene nach dem Ausgleich gemeint. Das war phantastisch, was sie danach zu bieten hatten. Ich hatte dieses Spiel als Livespiel ausgewählt, und war wirklich begeistert. Plötzlich gingen sie mutig nach vorne, damit auch Leverkusen Chancen anbietend, aber in geringerer Zahl, und hatten etwa vier exzellente Chancen, wirklich erzwungen, darf man sagen, von denen die letzte genutzt wurde. Einfach nur klasse und die Freud von Favre verständlich, mit seinem Lauf zur Eckfahne, in die Gruppe der jubelnden Spieler hinein, ein nachvollziehbarer Emotionsausbruch. Sie haben es sich verdient und das notwendige Glück gehabt, selbst wenn man hier sagen darf. dass sie es irgendwie gezwungen haben (wenn man doch nur wirklich Einfluss auf die Glückszuteilung hätte… aber, obwohl, wäre das wirklich schön?).
Hertha hat Platz 18 in dieser Tabelle, sogar schon mit etwas Abstand gegenüber Kaiserslautern. Auch der HSV stellt sich mittlerweile ziemlich weit hinten an. Immerhin war aber an dieser Stelle man zu lesen, dass der HSV die am schwersten zu beurteilende Mannschaft wäre.
Der Auslandsvergleich für die durchschnittliche Punktabweichung
Anmerkung: die Theorie lautet, dass die deutsche Bundesliga die spannendste unter Europas Topligen ist. Diese Erkenntnis ist eher intuitiv abgeleitet, aber sowohl hierzulande als auch im Ausland so weit „akzeptiert“. Natürlich ist der höhere Toreschnitt ein Indiz dafür, sowie die(empfundene) geringere Vorhersagbarkeit, was den Titel, den Abstieg, aber auch andere Fragen angeht. Ausgeglichenheit ist ein Kriterium und womöglich dafür hauptverantwortlich.
Die hier verwendete Maßzahl für die Abweichung in der durchschnittlichen Punkterwartung gibt darüber messbar Auskunft, jedoch war es wohl ein für die Einstiegssaison 2010/2011 spezielles „Problem“ (der Fan dankte es), dass die Bundesliga besonders viele Überraschungen produziert hat. Dies schlug sich in den Zahlen nieder. Nun kann man das Phänomen weiter beobachten. Geht es auch in dieser Hinsicht in der Bundesliga spannend zu? Spannender als anderswo?(Zugleich könnte eine große Abweichung in dieser Kategorie aber auch einfach bedeuten, dass Computer oder Fütterer ihr Handwerk schlecht verstehen)
Platz | Land Liga 1 | ø Punktabweichung | Änderung gegenüber Vorwoche | Anzahl Spiele |
1 | Deutschland, 2.BL | 6.60 | -0.35 | 234 |
2 | England 1 | 5.14 | 0.22 | 284 |
3 | Frankreich 1 | 5.00 | -0.22 | 280 |
4 | Spanien 1 | 4.21 | 0.72 | 270 |
5 | Deutschland, 1.BL | 3.84 | 0.25 | 234 |
6 | Italien 1 | 3.74 | 0.17 | 279 |
Hier ist die 1. Liga am unteren Ende der Tabelle. Es gibt eben in dieser Saison nicht die ganz großen Abweichungen, sprich nicht die herausragenden Sensationen (außer Gladbach). Immerhin hält die 2. Liga die deutschen Fahnen im Sinne von „Überraschungsliga“ hoch.
j. Die Torerwartungen und ihre Abweichungen
Erläuterung: Bei den Toren gilt fast das gleiche wie bei den Punkten. Die erwarteten erzielten Tore und die erwarteten kassierten Tore werden mit der Realität verglichen. Dabei zählen zu wenige erzielte Tore negativ genauso wie zu viele kassierte negativ zählen, Umgekehrtes zählt jeweils positiv. Hier muss die Summe der Abweichungen 0 sein, da alle erwarteten und nicht erzielten Tore irgendwo auch wieder nicht kassiert wurden. Der Toreschnitt kann allerdings eine Abweichung aufweisen.
Team Name | Torerwartung | Tore erzielt | Gegentore erwartet | Gegentore kassiert | Summe der Abweichung | |
1 | Borussia Mönchengladbach | 36.25 | 39 | 33.39 | 16 | 20.14 |
2 | FC Schalke 04 | 41.16 | 58 | 31.67 | 34 | 14.51 |
3 | FC Bayern München | 57.43 | 64 | 22.28 | 17 | 11.85 |
4 | Borussia Dortmund | 47.40 | 53 | 20.98 | 16 | 10.58 |
5 | VfB Stuttgart | 40.84 | 43 | 38.31 | 34 | 6.46 |
6 | FC Augsburg | 23.85 | 27 | 40.03 | 40 | 3.18 |
7 | FSV Mainz 05 | 35.02 | 38 | 38.93 | 41 | 0.91 |
8 | Werder Bremen | 41.82 | 40 | 38.34 | 39 | -2.48 |
9 | Bayer Leverkusen | 40.98 | 39 | 33.22 | 34 | -2.76 |
10 | 1.FC Nürnberg | 29.89 | 25 | 38.87 | 37 | -3.01 |
11 | Hannover 96 | 36.01 | 34 | 34.94 | 36 | -3.08 |
12 | TSG Hoffenheim | 33.66 | 29 | 37.21 | 37 | -4.45 |
13 | 1.FC Köln | 34.83 | 33 | 46.83 | 50 | -5.00 |
14 | SC Freiburg | 31.18 | 33 | 45.57 | 53 | -5.61 |
15 | 1.FC Kaiserslautern | 27.96 | 17 | 40.64 | 36 | -6.32 |
16 | Hamburger SV | 34.21 | 30 | 41.82 | 48 | -10.39 |
17 | VfL Wolfsburg | 35.77 | 34 | 38.37 | 47 | -10.40 |
18 | Hertha BSC | 33.21 | 26 | 40.08 | 47 | -14.13 |
661.46 | 662 | 661.46 | 662 | 0.00 | ||
Tore ø erwartet: | Tore ø erzielt: | ø Abweichung | 7.51 | |||
2.83 | 2.83 |
1 und 2 identisch mit der Punktabweichungstabelle, hinten inzwischen auch Hertha, nur Lautern hält mit dem noch immer ordentlichen Torverhältnis viel besser mit. Wolfsburg behält, dank des weiterhin sehr schlechten Verhältnisses einen Platz ganz hinten, wohingegen sie in der realen Tabelle auf 9 stehen. Auch der HSV hier mit einer sehr schlechten Bilanz.
Der Auslandsvergleich für die durchschnittliche Torabweichung
(Anmerkung: verrückte Ergebnisse müssen sich nicht unbedingt in der Tendenz niederschlagen. Also ein 5:3 oder auch ein 7:0 sorgen hier unter Umständen für große Abweichungen, auf die Tore bezogen, aber keineswegs bei der Punkterwartungen, da zum Beispiel jeweils der Favorit gewonnen hätte. Also gibt es eine alternative Methode, sich mit dem Ausland zu vergleichen: gibt es auch in dieser Hinsicht in der Bundesliga die meisten „Überraschungen“?)
Platz | Land Liga 1 | ø Torabweichung | Änderung gegenüber Vorwoche | Anzahl Spiele |
1 | Deutschland, 2.BL | 9.77 | -0.85 | 234 |
2 | England 1 | 7.12 | 0.43 | 284 |
3 | Deutschland, 1.BL | 7.51 | 0.99 | 234 |
4 | Spanien 1 | 4.90 | -0.11 | 270 |
5 | Italien 1 | 5.97 | 0.32 | 279 |
6 | Frankreich 1 | 4.39 | -0.44 | 280 |
Die 1. Liga hat einen deutlichen Pluswert erzielt am Wochenende (fast ein Tor mehr an Abweichung), was man aber gut nachvollziehen kann: überall hohe Ergebnisse, mit viel mehr Toren als erwartet, dazu die anderen Überraschungsergebnisse (Freiburgs Sieg beispielsweise). In Frankreich, ohnehin schon auf dem letzten Platz, eine weitere Rückentwicklung.
k. Die Spielstärke Rangliste
Anmerkung: Die Spielstärke wird gemessen in Toren, die erwartet werden, gegen die durchschnittliche Mannschaft (die es in der Praxis nicht gibt). Dabei gibt es die Offensivstärke, die gemessen wird in erwarteten erzielten Toren und die defensive Stärke, die gemessen wird in erwarteten kassierten Toren. Der Quotient aus diesen beiden Werten ergibt die Maßzahl für die Spielstärke. Je mehr erwartete erzielte, je höher der Wert, je weniger erwartete kassierte, umso höher der Wert.
Team | Für | Gegen | Quotient Für/Gegen | Veränderung des Quotiente | Verschiebung | |
1 | Borussia Dortmund | 1.87 | 0.71 | 2.64 | +0.04 | +0 |
2 | FC Bayern München | 2.22 | 0.85 | 2.61 | +0.19 | +0 |
3 | FC Schalke 04 | 1.85 | 1.22 | 1.52 | +0.06 | +0 |
4 | Borussia Mönchengladbach | 1.43 | 1.00 | 1.42 | +0.04 | +0 |
5 | Bayer Leverkusen | 1.64 | 1.30 | 1.26 | -0.04 | +0 |
6 | Werder Bremen | 1.53 | 1.44 | 1.06 | +0.01 | +0 |
7 | VfB Stuttgart | 1.61 | 1.53 | 1.05 | +0.03 | +0 |
8 | FSV Mainz 05 | 1.47 | 1.48 | 0.99 | -0.03 | +0 |
9 | Hannover 96 | 1.39 | 1.41 | 0.99 | +0.05 | +0 |
10 | VfL Wolfsburg | 1.37 | 1.57 | 0.87 | +0.05 | +1 |
11 | TSG Hoffenheim | 1.19 | 1.49 | 0.80 | -0.03 | -1 |
12 | Hamburger SV | 1.21 | 1.62 | 0.75 | -0.04 | +1 |
13 | 1.FC Nürnberg | 1.06 | 1.43 | 0.74 | -0.05 | -1 |
14 | SC Freiburg | 1.23 | 1.74 | 0.71 | +0.04 | +3 |
15 | FC Augsburg | 1.05 | 1.49 | 0.70 | +0.02 | +1 |
16 | 1.FC Köln | 1.24 | 1.81 | 0.68 | -0.03 | -2 |
17 | Hertha BSC | 1.10 | 1.72 | 0.64 | -0.06 | -2 |
18 | 1.FC Kaiserslautern | 0.85 | 1.49 | 0.57 | -0.03 | +0 |
25.32 | 25.32 | +0 | ||||
Tore ø erwartet | ||||||
2.81 |
Sensationell, dass der HSV mit einem 1:3 einen Platz gut macht! Die Ursache ist die Niederlage von Nürnberg, die in der gleichen Höhe ausfiel, aber von Nürnberg vielleicht schon ganz geringfügig mehr erwartet wurde? Sollte man also annehmen, dass das 1:3 von Nürnberg gegen Wolfsburg das schlechtere Ergebnis war als das 1:3 von HSV daheim gegen Freiburg? Natürlich fast unmöglich, es so zu empfinden, aber der Computer hat eben seine eigene Logik. Und wenn man ihr folgt, dann leuchtet es wohl ein?! Es geht ja vor allem darum, dass das HSV Ergebnis überall kommentiert wird, da sie nun, wie es heißt, mitten im Abstiegskamp stecken. während Nürnberg und Wolfsburg eh schon als raus aus dem Kampf hinten angesehen wurde.
Die Bayern vorne jetzt wieder ganz dicht dran an Dortmund. Nun, ein 7:1 und ein 6:0 (das 7:0 gegen Basel ist ja nicht hier eingerechnet; für den Europapokal gibt es eine extra Berechnung) helfen natürlich enorm. Nur: wenn man zwei Wochen zurückblickt, dann war ja Weltuntergangsstimmung nach dem 0:2 in Leverkusen. Selbst wenn dies jeder (Mensch) intuitiv vergisst und verdrängt: der Computer tut es nicht. Wäre es denn nun gerechter, logischer, wenn die Bayern auf 1 wären? Die 20 Spiele ohne Niederlage gegenüber einer Saison mit vielen Höhen und Tiefen (von denen die letzte gerade zwei Wochen her ist) nun, durch zugegeben drei herausragende Ergebnisse vernichtet? Nun ja, natürlich ist dies alles Philosophie. Nachweisbar, wer besser ist, wäre es nicht. Man kann sich nur am Markt versuchen, und, so oder so, hinterher Geld zählen. Wenn es mehr ist, dann hat man irgendwie Recht bekommen. Wenn nicht, muss man sich anders trösten.
Hertha rutscht ab auf 17. Irgendwie doch weise, der Computer. Auch Köln nun schon sozusagen auf einem Abstiegsplatz. Nun, die Leistung hat es nicht gerechtfertigt, wenn überhaupt das Ergebnis. Jedoch reichte auch dies nicht aus. Vor allem die Siege der Konkurrenten macht es aus. So schiebt sich Freiburg auf 14 und Augsburg, man höre und staune, nun auf 15, außerhalb der Abstiegsränge. Beweisen kann man es nicht, aber intuitiv passt es schon ganz gut.
l. Die Frequenz der Tendenzänderungen
Anmerkung: als „Tendenzwechsel“ wird ein Tor angesehen, welches eine Führung ausgleicht oder eine Führung erzielt. Das 1:0 wird nicht mitgezählt, denn ohne dieses Tor begänne es gar nicht erst, etwas mit Spannung in der Torabfolge zu tun zu haben. Ab und an wird hier ein Auslandsvergleich statistisch angestellt. Dieser zeigt, dass es in Deutschland mehr Tendenzwechsel als anderswo gibt, was einerseits auf empfundene Spannung in der Bundesliga hindeutet – welche möglicherweise vom Ausland geneidet wird – andererseits mögliche taktische Mängel aufzeigt, die, einer alten Tradition folgend, einen raten lassen, nach einem 1:0 dringend auf ein 2. Tor auszugehen – und nicht etwa öde und fad, wie aber im Ausland üblich, dieses Tor über die Zeit zu schaukeln. Mehr Auskunft über die Wirksamkeit oder Schwäche des deutschen Verhaltens geben die internationalen Vergleiche.
Natürlich ist und bleibt es wünschenswert, dass „etwas passiert“, das Spiele hin und her wogen, dass Mannschaften, die früh in Führung gehen trotzdem später noch verlieren, dass Mannschaften in dramatische Aufholjagden von zwei, drei Toren Rückstand zurückkommen, ausgleichen oder gar noch gewinnen. Die Behauptung hier: es passiert im Fußball eigentlich zu selten. Erstrebenswert wäre es, mehr Tore zuzulassen, damit auch in diesem Punkt wieder mehr Dramatik hineinkommt. Mehr Tore sorgen garantiert für mehr Tendenzwechsel, möglich aber, dass es eine Obergrenze gibt. Also: im Eishockey gibt es mehr Tore und damit mehr Tendenzwechsel, keine Frage. Aber gibt es zum Beispiel im Handball auch noch mehr als im Eishockey? Vermutlich kaum. Denn: bei sehr vielen Toren kann ja auch eine mit fünf, sechs, sieben in Führung liegen, ohne, dass an ein Comeback des Unterlegenen jemals zu denken ist.
Stets zum Vergleich hier die Statistik der letzten Saison. Man kann daran zumindest ein klein wenig vergleichen, ob es sich in der Tendenz ähnlich entwickelt in dieser Saison.
Saison 2010/2011
Land | Spiele | Ausgleich | HF | AF | Summe | pro Spiel |
1. Bundesliga | 306 | 158 | 60 | 49 | 267 | 0.873 |
England | 380 | 198 | 66 | 46 | 310 | 0.816 |
2. Bundesliga | 306 | 145 | 56 | 41 | 242 | 0.791 |
Italien | 380 | 169 | 58 | 48 | 275 | 0.724 |
Frankreich | 380 | 175 | 49 | 40 | 264 | 0.695 |
Spanien | 380 | 146 | 48 | 46 | 240 | 0.632 |
Gesamt | 2132 | 991 | 337 | 270 | 1598 | 0.750 |
Bilanz der Tendenzwechsel von der vergangenen Woche:
Anstatt die Tendenzwechsel aufzuzählen soll ab jetzt an dieser Stelle eine kleine Tabelle mit den Tendenzwechseln des vergangenen Wochenendes aufgenommen werden.
Land | Spiele | Ausgleich | Heim Führungstreffer | Auswärts Führungstreffer | Summe | pro Spiel | |
1 | 1. Bundesliga | 9 | 5 | 2 | 3 | 10 | 1.111 |
2 | 2. Bundesliga | 10 | 7 | 2 | 3 | 12 | 1.200 |
3 | Frankreich | 10 | 5 | 2 | 1 | 8 | 0.800 |
4 | England | 5 | 1 | 0 | 0 | 1 | 0.200 |
5 | Spanien | 10 | 3 | 1 | 0 | 4 | 0.400 |
6 | Italien | 10 | 4 | 0 | 1 | 5 | 0.500 |
Gesamtbilanz | 54 | 25 | 7 | 8 | 40 | 0.741 |
Die deutsche 1. Liga mit etlichen spannenden, da gedrehten, Spielen. Gladbach gewinnt, nach 1:0 und zwischenzeitlichem Ausgleich. Augsburg dreht die Partie, 2:1 nach 0:1. Auch Wolfsburg dreht in Nürnberg komplett, 3:1 nach 0:1, Schalke steigert weiter, gar 4:1 nach 0:1. Köln gleicht aus, ist mehrmals nahe dran am Führungstor – und verliert mit 1:4. Auch in Liga 2 ging es diesmal – zur Freude der Zuschauer, zum Bedauern einiger Trainer – ziemlich hoch her. In Frankreich auch noch über Schnitt, der Rest mit weniger Action. Insgesamt dennoch der gesamte Spieltag im Schnitt, wobei es diesmal die deutschen Ligen richten mussten.
Tendenzwechsel der großen Ligen in der Saison 2011/2012
Land | Spiele | Ausgleich | Heim Führungstreffer | Auswärts Führungstreffer | Summe | pro Spiel | |
1 | 2. Bundesliga | 234 | 120 | 47 | 30 | 197 | 0.842 |
2 | 1. Bundesliga | 234 | 114 | 40 | 28 | 182 | 0.778 |
3 | Frankreich | 280 | 139 | 38 | 35 | 212 | 0.757 |
4 | Spanien | 270 | 122 | 48 | 32 | 202 | 0.748 |
5 | England | 284 | 127 | 34 | 44 | 205 | 0.722 |
6 | Italien | 279 | 109 | 35 | 27 | 171 | 0.613 |
Gesamtbilanz | 1581 | 731 | 242 | 196 | 1169 | 0.739 |
Immerhin haben sie dadurch ihre Führungspositionen gehalten beziehungsweise sogar ausgebaut.
- Der mathematische Rückblick auf die Ergebnisse des 26. Spieltages
Anmerkung: hier wird für jedes Spiel die Abweichung der erwarteten Tore mit den erzielten berechnet. Zur Ermittlung der Gesamtabweichung werden die Wert absolut aufaddiert (hier nicht sichtbar, diese Spalte). Also: wenn die eine Mannschaft positiv abweicht um 0.35 Tore, die andere negativ um –0.62, dann ist die absolute Gesamtabweichung bei 0.35 + 0.62 = 0.97 Toren. Zur Ermittlung der durchschnittlichen Abweichung werden alle diese Werte aufaddiert und durch die Anzahl der Paarungen – in der Regel 9 – dividiert.
Torerwartung | ||||||||
Heim | Auswärts | Summe | Abweichung | |||||
Hoffenheim | Stuttgart | 1.50 | 1.37 | 2.87 | 1 | 2 | -0.50 | 0.63 |
Leverkusen | Gladbach | 1.34 | 1.12 | 2.46 | 1 | 2 | -0.34 | 0.88 |
Dortmund | Werder | 2.41 | 0.74 | 3.15 | 1 | 0 | -1.41 | -0.74 |
Augsburg | Mainz | 1.16 | 1.33 | 2.48 | 2 | 1 | 0.84 | -0.33 |
HSV | Freiburg | 1.83 | 1.28 | 3.11 | 1 | 3 | -0.83 | 1.72 |
Nürnberg | Wolfsburg | 1.50 | 1.07 | 2.56 | 1 | 3 | -0.50 | 1.93 |
Hertha | FC Bayern | 0.80 | 1.94 | 2.74 | 0 | 6 | -0.80 | 4.06 |
Kaiserslautern | Schalke 04 | 0.85 | 1.47 | 2.32 | 1 | 4 | 0.15 | 2.53 |
Hannover | FC Köln | 2.02 | 1.16 | 3.17 | 4 | 1 | 1.98 | -0.16 |
13.41 | 11.46 | 24.86 | 12 | 22 | -1.41 | 10.54 | ||
Erwartete Torsumme | Erwarteter Toreschnitt | Erzielter Toreschnitt | ||||||
24.86 | 2.76 | 3.78 | ||||||
ø erwartete Torabweichung | 1.85 | ø Torabweichung | 2.26 |
34 Tore, bei erwarteten (knapp) 25. Nun, immerhin sorgte diese Ausbeute dafür, dass es a) Spaß gemacht hat zuzuschauen und b) dass der Toreschnitt nun (wie weiter unten zu sehen) exakt passt, was das Verhältnis eingetroffen/erwartet angeht. Keinerlei Tendenzen, die hier zuletzt besprochen wurden, die irgendwelche Zweifel lassen, ob man zu langsam oder zu schnell reagiert. Es geht alles ganz gut auf und der Ball ist, wie Max Merkel von seinem Vorbild Sepp Herberger übernahm, rund (Sein Buchtitel: „Das Runde ist der Ball“; lesenswert).
Auch darf man anmerken, dass der Frühling ausbricht, was einerseits für bessere Spielbedingungen sorgen kann (in der Bundesliga ein untergeordnetes Problem, selbst wenn in Berlin auf allem anderen als auf „Rasen“ gespielt wurde; ausgerechnet dort 6 Tore), andererseits auch, gegen Saisonende, für ein paar Spiele, in denen es etwas weniger um Punkte geht sondern einfach nur aus Freude am Fußball gespielt wird. Allerdings ist auch dieses „Problem“ ein viel kleineres geworden. Denn a) gibt es für jeden Tabellenplatz einen bestimmten „Preis“, je höher desto mehr, und b) geht es (zumindest in dieser Saison) noch überall um etwas. Noch lange niemand, der sich ausruhen könnte.
Viele Tore wurden ausgerechnet in Dortmund erwartet, wo nur eines fiel. Allerdings liefert die Ansicht der Bilder nur diese Antwort: es hätten weit mehr sein können.
Umgekehrt sollte es wenige geben in Augsburg (was man an dieser Stelle vor einer Woche nicht voll vertreten konnte), und es gab drei, was jedenfalls kein „under“ ist. Weiterhin sollten auch in Lautern und Nürnberg eher wenige Tore kommen, und auch dies trat nicht ein. Einzig gut in dieser Hinsicht war die Partie Hannover gegen Köln, wo es viele geben sollte und tatsächlich fünf Stück fielen.
- Die Festlegung
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich für jedes Spiel als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des (Favoriten-) Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität der hier gemachten Einschätzungen prüfen. Dies wird Woche für Woche vorgenommen, aber natürlich auch insgesamt.
Die Festlegung erwartet | ||||||
Paarung | 1 | X | 2 | |||
Hoffenheim | Stuttgart | 40.30% | 25.47% | 34.23% | 34.44% | |
Leverkusen | Gladbach | 41.28% | 27.69% | 31.02% | 34.34% | |
Dortmund | Werder | 74.29% | 16.21% | 9.50% | 58.72% | |
Augsburg | Mainz | 32.22% | 27.61% | 40.17% | 34.14% | |
HSV | Freiburg | 50.23% | 23.24% | 26.53% | 37.67% | |
Nürnberg | Wolfsburg | 46.89% | 26.36% | 26.74% | 36.09% | |
Hertha | FC Bayern | 14.68% | 21.39% | 63.92% | 47.60% | |
Kaiserslautern | Schalke 04 | 21.58% | 26.91% | 51.51% | 38.43% | |
Hannover | FC Köln | 57.08% | 21.65% | 21.27% | 41.79% | |
3.79 | 2.17 | 3.05 | 3.63 | |||
durchschnittlich erwartete Festlegung: | 40.36% |
Stets zur Erinnerung die erwarteten Werte aus dem Vorwochentext. Was hat nun die Realität gebracht?
Die Festlegung eingetroffen | ||||||
Paarung | 1 | X | 2 | Tendenz | ||
Hoffenheim | Stuttgart | 40.30% | 25.47% | 34.23% | 2 | 34.23% |
Leverkusen | Gladbach | 41.28% | 27.69% | 31.02% | 2 | 31.02% |
Dortmund | Werder | 74.29% | 16.21% | 9.50% | 1 | 74.29% |
Augsburg | Mainz | 32.22% | 27.61% | 40.17% | 1 | 32.22% |
HSV | Freiburg | 50.23% | 23.24% | 26.53% | 2 | 26.53% |
Nürnberg | Wolfsburg | 46.89% | 26.36% | 26.74% | 2 | 26.74% |
Hertha | FC Bayern | 14.68% | 21.39% | 63.92% | 2 | 63.92% |
Kaiserslautern | Schalke 04 | 21.58% | 26.91% | 51.51% | 2 | 51.51% |
Hannover | FC Köln | 57.08% | 21.65% | 21.27% | 1 | 57.08% |
3 | 0 | 6 | 3.98 | |||
durchschnittlich eingetroffene Festlegung: | 44.17% |
Weitere Anmerkung: In der Mathematik wurde noch kein vergleichbares Modell entdeckt. Auch nicht von einem Mathematiker, der sich zur Aufgabe gesetzt hatte, dem Autoren nachzuweisen, dass es garantiert nichts Neues gäbe.
Insgesamt wurde die erwartete Festlegung übertroffen. Verantwortlich dafür natürlich die Siege der hohen Favoriten Dortmund und Bayern, sowie Schalke und Hannover. Günstig in dem Sinne auch die geringe Anzahl (nämlich 0) der Remisen.
- Ligagesamtstatistik
Anmerkung: eine derartige Statistik wird regelmäßig vom Computer angefertigt. Es dient generell der Qualitätskontrolle der einzelnen Zahlen, Jede Zahl hat ihre Bewandtnis und wird genauer erläutert. Der Toreschnitt wird hier nicht erneut angeführt. Der Heimvorteil errechnet sich aus den der Heimmannschaften erzielten Tore geteilt durch die Hälfte der Gesamttore. Auf diese Art sieht man quasi prozentual, wie viele Tore die Heimmannschaften mehr erzielen als sie ohne Heimvorteil dürften. 1.116 sind also 11.6% mehr für die Heim, 11.6% weniger für die Auswärts.
Anmerkung: Für Rechenfüchse hier kurz die Rechenmethode für die erwartete Torabweichung erklärt: Der Computer gibt jedem Ergebnis von 0:0 bis 20:20 eine Wahrscheinlichkeit (es genügt eigentlich bis 10:10, da der Rest keine nennenswerte Wahrscheinlichkeit mehr hat). Bei jedem Ergebnis gäbe es eine Torabweichung. Wenn man also die Wahrscheinlichkeit beispielsweise eines 3:4 multipliziert mit der dann eingetretenen Abweichung (bei dem Spiel Mainz – Gladbach, mit Torerwartungen von 1.77:1.25 wären dies 3 – 1.77 = 1.23 für Mainz plus 4 – 1.25 = 2.75 für Gladbach, also insgesamt 3.98 Tore Abweichung) und dieses Verfahren für jedes Spielergebnis durchführt, erhält man die erwartete durchschnittliche Torabweichung.
Die Statistik der Ergebnisse bisher | |||||||
Spiele | Hsiege | Remis | Asiege | Htore | Atore | Heimvort | |
eingetroffen | 234 | 109 | 61 | 64 | 393 | 269 | 1.187 |
erwartet | 234 | 108.31 | 53.88 | 71.79 | 375.3 | 286.0 | 1.135 |
abs Abweichung | 0 | 0.69 | 7.12 | -7.79 | 17.70 | -17.00 | 0.05 |
rel. Abweichung | 0 | 0.63% | 11.67% | -12.17% | 4.50% | -6.32% | 4.40% |
Festlegung erwartet | Festlegung eingetroffen | ||||||
40.67% | 40.55% | ||||||
ø Torabweichung | ø Torabweichung erwartet | ||||||
1.89 | 1.87 |
Der ganze Spieltag tat dieser Statistik hier gut. Die Heimsiege sind nun (wieder) fast exakt getroffen und die Auswärtssiege haben mächtig aufgeholt, mit 6 eingetroffenen. Ohne Unentschieden wurde auch die hier getätigte Aussage, dass es keinen Anlass zur Besorgnis gäbe, bestätigt. Natürlich fehlen noch immer ein paar (Auswärtssiege) sowie einige Törchen, die heim zu viel und auswärts zu wenig fielen, aber immerhin gab es eine kleine Korrektur.
Auch die erwartete Festlegung wurde ziemlich genau getroffen und die durchschnittliche Torerwartung liegt um so viel daneben, wie sie es immer tut (aber damit keinerlei Anlass zu Sorgen gebend). Exakt treffen kann man dort langfristig nur, wenn alle berechneten Torerwartungen exakt stimmen. Und dies ist ein Ding der Unmöglichkeit. So wird man darin bestätigt, dass man gut berechnet, da alle Abweichungen normal und vertretbar sind, jedoch keineswegs immer richtig liegt (und dies nicht einmal theoretisch möglich wäre). Wobei ein Fehler bereits dann vorliegt, wenn die tatsächliche Torerwartung vielleicht 1.26 : 1.48 ist, der Computer aber 1.23 : 1.51 berechnet. Wer sollte dies schon wissen und können und später beweisen, da auch Gott nicht frei sein würde und könnte von statistischen Schwankungen? Sonst müsste er (der Allwissende) ja einfach hinschreiben, als Erwartung: „Hannover gegen Köln erwarte ich 4.00 zu 1.00.“ Und das VOR dem Spiel. Wie wäre das?
- Rückblick auf die Wettempfehlungen
Brisanter aber stets diese Frage: zu welchen Wetten hätte es laut Computer kommen sollen/müssen? Wo hätte er sich mit dem Wettmarkt angelegt? Und: wenn er sich damit anlegt, mit der großartigen Massenintelligenz, hat er gute Gründe dafür? Konnte man eventuell gewinnen, kann man gar langfristige Vorteile nachweisen? Bisher wurden derartige „Trockenschwimmübungen“ ja wenn überhaupt für sich selbst angefertigt. Nun ist es immerhin dokumentiert.
Paarung | 1 | X | 2 | |
Hoffenheim | Stuttgart | 2.44 | 3.50 | 3.15 |
Leverkusen | Gladbach | 2.16 | 3.50 | 3.65 |
Dortmund | Werder | 1.41 | 5.00 | 9.40 |
Augsburg | Mainz | 3.15 | 3.40 | 2.46 |
HSV | Freiburg | 1.80 | 4.00 | 5.00 |
Nürnberg | Wolfsburg | 2.10 | 3.50 | 4.00 |
Hertha | FC Bayern | 9.00 | 4.80 | 1.43 |
Kaiserslautern | Schalke 04 | 3.55 | 3.45 | 2.22 |
Hannover | FC Köln | 1.62 | 4.20 | 6.20 |
Treffererwartung | 2.54 | |||
Treffer erzielt | 5 | |||
Geldauswertung | 8.43 |
Bei derart glänzenden Ergebnissen ist es natürlich nicht nur eine Freude, sondern auch noch recht einfach, zu den Wetten Stellung zu nehmen. Stuttgart war jedenfalls, wie angekündigt, eine sehr gute Wette. Auch Gladbach kann man nur gutheißen. Da passte ja alles, vor allem, dass der (fast) letzte Angriff in der 88. Minute tatsächlich zum Torerfolg führte. Auch Dortmund gibt keinerlei Anlass zu Zweifeln. Die Vielzahl der exzellenten Torchancen lassen kein anderes Urteil zu, selbst wenn das 1:0 natürlich bis zum Schluss (bei so einer kleinen Quote), irgendwie wackelig aussieht.
Freiburg in Hamburg kann man natürlich, nicht nur, weil es eingetroffen ist, für exzellent erklären. Immerhin hat Freiburg jedenfalls betätigt, dass sie sich in punkto Selbstvertrauen hervorragend entwickelt haben, was aufgrund der letzten Ergebnisse nur logisch erschien. Auch die leichten Bedenken was den HSV angeht, wurden bestätigt, selbst wenn das Ergebnis natürlich alles andere als eine Einbahnstraße war, man schaue nur auf die zwei verpassten Riesen des HSV. Bei einer Quote von 5.0 ist es allerdings auch nicht nötig, dass nur das gewettete Team spielt. Da dürfen die anderen ruhig auch ein paar Mal aufs Tor schießen, ohne dass die Wette schlecht wird.
Hertha gegen Bayern war natürlich total einseitig. Wobei ich als Zuschauer, direkt vor dem 1:0 für Bayern, eigentlich ein klares Foul im Strafraum an einem Herthaner gesehen habe. Natürlich wurde nicht gegeben (denn: wo wird schon?). Die Frage aber: wenn man die Linien nicht sehen würde, also nicht den Ort des Geschehens (bei der Foulaktion) sondern nur die nackte Aktion, so meine ich, würden sicher 9 von 10 Schiedsrichtern spontan auf „Foul“ entscheiden. Klar, dass es nach dieser Sequenz gar keine Chance mehr gab.
Die Wette auf Schalke war natürlich auch großartig. Sie haben das 0:1 weggesteckt und sofort und kontinuierlich nach vorne gearbeitet. Es war nichts von Müdigkeit zu spüren, auch nicht von einer untergeordneten Einstufung dieses Wettbewerbs. Es wurde Fußball gespielt, Bundesliga Fußball, mit allem, was dazu gehört, und dies auf höchstem Niveau. Ein beeindruckendes Spiel von Schalke und die Niederlage hat für Lautern an diesem Tage ganz sicher weder etwas mit mangelnder Qualität des Teams zu tun, geschweige denn mit einer Fehlbesetzung des Trainerpostens. Dieser Gegner war zu stark, die Punkte müsste man woanders holen – selbst wenn, hier wiederholt erwähnt, es unter allen Umständen am Ende zwei Absteiger geben wird, dies unabhängig von der Anzahl der Trainerentlassungen (und Neubesetzungen) in der Absicht, dieses zu verhindern.
Man muss aber ganz ehrlich die verlorene Wette auf Köln ziemlich bedauern. Eine derart gute Wette gab es selten, zumal der Kurs von 6.20 ja exorbitant hoch war. So muss man einfach anmerken, dass Köln sogar die bessere Partei war und eher den Sieg verdient hätte als Hannover, denen derzeit einfach alles gelingt, auch das Vermeiden von Gegentoren (denn auch Standard hatte seine Chancen am Donnerstag). Natürlich darf man ihnen zugestehen, dass sie nach dem möglichen (und längst verdienten) 1:2 für Köln noch hätten reagieren können. Ändert aber nichts: die Wette war erstklassig.
Wettempfehlung Statistik der einzelnen Spieltage
Spieltag Nr | Anzahl Wetten | Anzahl Treffer | erwartete Treffer | Trefferabweichung | Gewinn/Verlust |
1 | 7 | 5 | 2.84 | +2.16 | +7.96 |
2 | 7 | 3 | 2.77 | +0.23 | +1.75 |
3 | 2 | 0 | 1.00 | -1.00 | -2.00 |
4 | 3 | 1 | 1.14 | -0.14 | -0.28 |
5 | 6 | 2 | 2.54 | -0.54 | -2.33 |
6 | 8 | 3 | 2.29 | +0.71 | +8.10 |
7 | 8 | 4 | 3.55 | +0.45 | +0.00 |
8 | 5 | 1 | 1.28 | -0.28 | -2.16 |
9 | 7 | 3 | 2.36 | +0.64 | +5.60 |
10 | 7 | 1 | 1.92 | -0.92 | +2.20 |
11 | 8 | 2 | 2.79 | -0.79 | -3.39 |
12 | 7 | 1 | 2.07 | -1.07 | -2.00 |
13 | 6 | 4 | 2.77 | +1.23 | +5.37 |
14 | 7 | 2 | 2.63 | -0.63 | +4.68 |
15 | 6 | 1 | 2.18 | -1.18 | -4.65 |
16 | 6 | 2 | 2.13 | -0.13 | -0.53 |
17 | 7 | 3 | 3.13 | -0.13 | -0.54 |
18 | 7 | 3 | 2.57 | +0.43 | +2.34 |
19 | 4 | 1 | 1.51 | -0.51 | -1.70 |
20 | 6 | 2 | 2.32 | -0.32 | +0.63 |
21 | 8 | 2 | 3.02 | -1.02 | -3.73 |
22 | 8 | 4 | 2.85 | +1.15 | +2.19 |
23 | 5 | 1 | 2.19 | -1.19 | -3.24 |
24 | 9 | 2 | 3.24 | -1.24 | -0.30 |
25 | 6 | 2 | 2.63 | -0.63 | -1.67 |
26 | 7 | 5 | 2.54 | +2.46 | +8.43 |
Die +8.43 haben (trotz der verlorenen Köln Wette) aber dennoch extrem gut getan. So haben diese fast die ganzen negativen Werte aus den letzten fünf Wochen „aufgefressen“. Natürlich überwiegt dann die positive Stimmung und der Optimismus.
Statistik insgesamt
Gesamtanzahl Wetten | Gesamtanzahl Treffer | Gesamtbilanz | G/V in% | Gesamt erwartete Treffer | GesamtTrefferabweichung |
7 | 5 | +7.96 | 113.71% | 2.84 | +2.16 |
14 | 8 | +9.71 | 69.36% | 5.61 | +2.39 |
16 | 8 | +7.71 | 48.19% | 6.61 | +1.39 |
19 | 9 | +7.43 | 39.11% | 7.74 | +1.26 |
25 | 11 | +5.10 | 20.40% | 10.28 | +0.72 |
33 | 14 | +13.20 | 40.00% | 12.57 | +1.43 |
41 | 18 | +13.20 | 32.20% | 16.12 | +1.88 |
46 | 19 | +11.04 | 24.00% | 17.40 | +1.60 |
53 | 22 | +16.64 | 31.40% | 19.76 | +2.24 |
60 | 23 | +18.84 | 31.40% | 21.68 | +1.32 |
68 | 25 | +15.45 | 22.72% | 24.47 | +0.53 |
75 | 26 | +13.45 | 17.93% | 26.54 | -0.54 |
81 | 30 | +18.82 | 23.23% | 29.31 | +0.69 |
88 | 32 | +23.50 | 26.70% | 31.38 | +0.62 |
94 | 33 | +18.85 | 20.05% | 34.12 | -1.12 |
100 | 35 | +18.32 | 18.32% | 36.25 | -1.25 |
107 | 38 | +17.78 | 16.62% | 39.38 | -1.38 |
114 | 41 | +20.12 | 17.65% | 41.95 | -0.95 |
118 | 42 | +18.42 | 15.61% | 43.46 | -1.46 |
124 | 44 | +19.05 | 15.36% | 45.78 | -1.78 |
132 | 46 | +15.32 | 11.61% | 48.80 | -2.80 |
140 | 50 | +17.51 | 12.51% | 51.65 | -1.65 |
145 | 51 | +14.27 | 9.84% | 53.84 | -2.84 |
154 | 53 | +13.97 | 9.07% | 57.08 | -4.08 |
160 | 55 | +12.30 | 7.69% | 59.71 | -4.71 |
167 | 60 | +20.73 | 12.41% | 62.25 | -2.25 |
Auch die Gesamtausbeute sehr erfreulich durch das letzte Wochenende. 12.41% Gewinn sind eine sehr stattliche Zahl. Auch die Einheitenzahl von +20.73 sind mehr als zufrieden stellend, da man ja pro Wette nur eine verlieren kann (bei derzeitiger Form der Auswertung). Das bedeutet, dass man immerhin 20 Freiwetten hat, die man alle verlieren könnte, ohne sich ins Minus zu bewegen. Das wären praktisch drei komplette Spieltage ohne Treffer (da ja nicht alle Spiele gewettet werden).
- Die Vorschau auf den 27. Spieltag
Anmerkung: Der Computer verrechnet nach einem eigens entwickelten – natürlich erläuterbaren und höchst logischen – Algorithmus die Torerwartungen (und den hier nicht ausgewiesenen individuell gepflegten) Heimvorteil zu diesen Torerwartungen. Diese wiederum werden zu den Eintrittswahrscheinlichkeiten verrechnet, früher per Simulation, heute längst per Funktion, die sich aus den Simulationsergebnissen ableiten ließ). Auch diese Torerartungswerte haben sich bei Toranzahlwetten am Wettmarkt längst als konkurrenzfähig erwiesen.
Heim | Auswärts | Summe | ||
Wolfsburg | HSV | 1.50 | 1.37 | 2.87 |
Freiburg | Kaiserslautern | 1.34 | 1.12 | 2.46 |
Gladbach | Hoffenheim | 2.41 | 0.74 | 3.15 |
Werder | Augsburg | 1.16 | 1.33 | 2.48 |
FC Bayern | Hannover | 1.83 | 1.28 | 3.11 |
Mainz | Hertha | 1.50 | 1.07 | 2.56 |
Schalke 04 | Leverkusen | 0.80 | 1.94 | 2.74 |
Stuttgart | Nürnberg | 0.85 | 1.47 | 2.32 |
FC Köln | Dortmund | 0.67 | 1.95 | 2.62 |
13.41 | 11.46 | 24.86 | ||
Erwartete Torsumme | Erwarteter Toreschnitt | |||
24.86 | 2.82 |
Der Toreschnitt trotz der hohen Ausbeute am letzten Wochenende insgesamt wieder geringer, was natürlich an den speziellen Paarungen liegt. Diesmal soll es torarm werden in Stuttgart, was man so nicht empfinden kann, ebenso in Freiburg, was schon eher passen könnte. Auch Werder gegen Augsburg soll mit 2.48 eine geringe Ausbeute haben. Nun, auch dabei fällt es schwer, sich das vorzustellen. Gerade bei Werder? Und Augsburg hat doch in letzter Zeit getroffen? Nein, das schmeckt nicht.
Torreich soll es zugehen in Köln, was man sich sehr gut vorstellen kann. Sie haben wirklich sehr gut nach vorne gespielt, Podolski ist zurück und verstecken werden sie sich wohl nicht (selbst wenn es möglich ist, dass Dortmund sie hinten reindrückt, was ein Riesenunterschied ist zu der taktischen Marschroute, defensiv zu spielen, leider auch dies medienseitig völlig unerkannt. Wie soll man bitte schön angreifen, wenn man den Ball nicht hat?), und gerade Dortmund hat, nach den vielen verpassten Chancen, sicher einigen Heißhunger auf Tore.
Auch Gladbach gegen Hoffenheim und Bayern gegen Hannover sollen torreich werden, wobei man es sich bei Gladbach natürlich vorstellen kann, da sie offensiv sehr stark wirkten, und bei Bayern sowieso, nur wird man da schon eher umgekehrt mit dem Markt kollidieren, da dieser dort natürlich auch viele Tore sieht (so Sücka sechs bis sieben, nehme ich an…), so dass der Computer zu einem „under“ raten dürfte, angesichts der hohen Line in dem Spiel (die „Line“ gibt die in etwa erwarteten Tore an, auf oder gegen die gewettet werden kann, wobei man sicher auch ein „under“ auf die herkömmliche Art wetten kann, dann wohl auch zu einer schmackhaften Quote).
- Die Festlegung
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität prüfen.
Die Festlegung erwartet | ||||||
Paarung | 1 | X | 2 | |||
Wolfsburg | HSV | 51.34% | 23.94% | 24.72% | 38.20% | |
Freiburg | Kaiserslautern | 48.80% | 27.70% | 23.50% | 37.01% | |
Gladbach | Hoffenheim | 62.13% | 22.31% | 15.56% | 46.00% | |
Werder | Augsburg | 60.05% | 22.02% | 17.93% | 44.12% | |
FC Bayern | Hannover | 80.52% | 13.16% | 6.32% | 66.97% | |
Mainz | Hertha | 59.87% | 21.00% | 19.13% | 43.92% | |
Schalke 04 | Leverkusen | 54.35% | 22.27% | 23.39% | 39.96% | |
Stuttgart | Nürnberg | 56.79% | 23.30% | 19.92% | 41.64% | |
FC Köln | Dortmund | 11.80% | 20.44% | 67.76% | 51.49% | |
4.86 | 1.96 | 2.18 | 4.09 | |||
durchschnittlich erwartete Festlegung: | 45.48% |
Eine sehr hohe erwartete Festlegung, dank Bayern und Dortmund, die ihre Chancen übrigens derzeit durch die positive Spielstärkeentwicklung vergrößern. „Normale“ Quotienten in der Spielstärke sind in der Bundesliga welche von 2.0, für den Spitzenreiter, und dieser Wert entspricht auch ziemlich genau dem Durchschnitt ihres Quotienten über die Jahre (erzielte durch kassierte). Diese Saison gibt es zwei Teams, die sich immer weiter abheben. Sicher auch dadurch bedingt, dass sie in Konkurrenz stehen, was früher bei Bayern ab und an zumindest nicht der Fall war, da sie Meisterschaften im Alleingang gewannen. Es könnte aber auch hier eine Entwicklung sein, jener mit England vergleichbar, wo die Spitzenteams ziemlich unantastbar sind und regelmäßig die Meisterschaft und die Champions League Plätze unter sich ausmachen (Man United, Arsenal, Chelsea, Liverpool, wobei jetzt Man City dazu gehört und auch Tottenham Ansprüche anmeldet).
Jedoch wäre zu fürchten, dass dies eine Konsequenz der auseinander gehenden Schere ist, da für die Champions League Teilnehmer solch riesige Belohungen winken, die sich sowohl in Einrichtungen als auch in Personal investieren können, und so dem Rest immer weiter enteilen. Das wäre natürlich eine weniger wünschenswerte Folge, selbst wenn man hierzulande (und vermutlich auch andernorts) mit „internationaler Konkurrenzfähigkeit“ argumentieren dürfte.
Die fairen Quoten
Anmerkung: die fairen Quoten sind lediglich die Kehrwerte der Wahrscheinlichkeiten. So werden die Spiele aber am Wettmarkt angeboten beziehungsweise, bei den Wettbörsen („betfair“) so gehandelt. Man kann gerne vergleichen, was der Computer rät. Die Abweichungen werden nicht enorm sein, jedoch ist theoretisch jede Wette eine gute (aus Computersicht), bei der die am Markt bezahlte Quote oberhalb der fairen Quote liegt. „Gut“ ist die Wette insofern, als sie langfristigen Gewinn verspricht. Wenn man beständig Wetten auf diese Art macht, sollte man langfristig Gewinn erzielen. Garantien gibt es natürlich auch dafür nicht.
Paarung | 1 | X | 2 | |
Wolfsburg | HSV | 1.95 | 4.18 | 4.04 |
Freiburg | Kaiserslautern | 2.05 | 3.61 | 4.25 |
Gladbach | Hoffenheim | 1.61 | 4.48 | 6.43 |
Werder | Augsburg | 1.67 | 4.54 | 5.58 |
FC Bayern | Hannover | 1.24 | 7.60 | 15.83 |
Mainz | Hertha | 1.67 | 4.76 | 5.23 |
Schalke 04 | Leverkusen | 1.84 | 4.49 | 4.28 |
Stuttgart | Nürnberg | 1.76 | 4.29 | 5.02 |
FC Köln | Dortmund | 8.48 | 4.89 | 1.48 |
Abgleich mit der Wettbörse betfair
(Die Wettempfehlungen)
Paarung | 1 | X | 2 | % Schnitt | |
Wolfsburg | HSV | 2.16 | 3.70 | 3.60 | 101.10% |
Freiburg | Kaiserslautern | 2.02 | 3.55 | 4.00 | 102.67% |
Gladbach | Hoffenheim | 1.68 | 3.85 | 6.20 | 101.63% |
Werder | Augsburg | 1.75 | 3.90 | 5.10 | 102.39% |
FC Bayern | Hannover | 1.20 | 7.40 | 19.50 | 101.98% |
Mainz | Hertha | 1.77 | 3.85 | 5.40 | 100.99% |
Schalke 04 | Leverkusen | 2.06 | 3.65 | 3.85 | 101.91% |
Stuttgart | Nürnberg | 1.84 | 3.65 | 4.80 | 102.58% |
FC Köln | Dortmund | 8.00 | 4.90 | 1.45 | 101.87% |
Treffererwartung | 3.51 |
Ein kurzer Kommentar zu den Wettempfehlungen:
Die Wette auf Wolfsburg ist natürlich eine Pflichtwette. Es ist nicht zu erkennen, dass irgendein Team derzeit etwas zu verschenken hat. Und, so wenig man Magaths Umgang mit Geld und Spielern schätzen muss, immerhin ist Wolfsburg doch auf Kurs gekommen und hat sich Platz 9 erarbeitet. Es ist ein Derby und der HSV unter großem Druck, der Vorteil hingegen groß, die Quote mittelmäßig, also eine 4/10.
Gladbach muss man, nach diesem tollen Auftritt, natürlich weiter unterstützen. Selbst wenn Hoffenheim allmählich in die Nähe der Abstiegsränge gerät und insofern dringend Punkte braucht, so ist es doch (auch bei nur kleinem Vorteil) eine 5/10.
Sicher fällt es etwas schwer, gegen Augsburg anzutreten. Aber: so schlecht war Werder nun auch wieder nicht und hat noch alle Chancen auf Europa. Einige Verletzte und gesperrte werden sicher zurückkehren, aber selbst die, die in Dortmund ran durften, haben keineswegs enttäuscht. Augsburg ist am Fliegen, das ist keine Frage. Nur wird es garantiert zur Folge haben, dass sie jetzt richtig Ernst genommen werden. Kleiner Vorteil, doch keins sympathische Wette, also nur 3/10.
Hannover hat nun in allen Spielen so viel Optimismus und auch Klasse gezeigt, dass man sie natürlich spielen muss. Selbst wenn sie gegen Kln über weite Strecken nicht die Besseren waren, so haben sie doch wieder 4 Tore erzielt. Sie werden einfach hingehen und in München spielen, so gut sie können. Dass die Bayern übermächtig sind, macht ihre Ausgangsposition erfreulich einfach. Natürlich, klar, unmöglich zu gewinnen. Also 1/10.
Die Wette auf Mainz ist wohl die beste am ganzen Wochenende. Keine Chance, dass Mainz nun einen Gegner (und den ehrenwerten Otto Rehhagel) verschont. Sie spielen ihren Fußball, die Fans werden da sein und ihr Team stützen, die ganzen Heimauftritte in letzter Zeit waren eine Augenweide und zu verschenken gibt es derzeit nirgends etwas. Und was hat Hertha entgegen zu setzen außer einer Menge Sorgen und das dringende Bedürfnis, zu punkten? Nein, das ist zu gut, diese Wette. 9/10, nur aus Anstand eine Einheit „eingespart“.
Auch der Sieg von Stuttgart gegen Nürnberg ist ähnlich gut, als Wette gesehen. Stuttgart hat Tore erzielt ohne Ende, Nürnberg ist noch nicht wieder in größerer Gefahr, Stuttgart hat Europa vor Augen und das anspruchsvolle Publikum wird für dieses Spiel mit reichlich Optimismus und Wohlwollen hineingehen. Wenn etwas dagegen spricht, dann nur die ganz geringe Derbytendenz. Demnach also 8/10.
- Die 2. Bundesliga
- Die Tabellensituation
- Die Aufstiegschancen
Anmerkung: die Simulation von Liga 2 läuft genau wie die von Liga 1. Es wurden ebenfalls 5000 Durchläufe gemacht. Der dritte Platz ergibt logischerweise eine 1/3 Aufstiegschance, obwohl es noch von der Paarung abhängen dürfte. Da die Topfavoriten hier vorne liegen, könnten es durchaus auch 50% sein, die der Zweitligadrittplatzierte gegen den Erstligadrittletzten hat.
- Punkterwartungen und Abweichungen
- Auswertung des 5. Zweitligaspieltages
- Vorschau auf den 7. Zweitligaspieltag