1) Die 1. Bundesliga
a. Rückblick auf die Spiele
Ergebnisse des 25. Spieltages
VfB Stuttgart – 1. FC Kaiserslautern 0:0
VfL Wolfsburg – Bayer Leverkusen 3:2 (2:1)
- FC Köln – Hertha BSC 1:0 (1:0)
FSV Mainz 05 – 1. FC Nürnberg 2:1 (2:0)
FC Bayern München – TSG Hoffenheim 7:1 (5:0)
Borussia Mönchengladbach – SC Freiburg 0:0
FC Augsburg – Borussia Dortmund 0:0
Werder Bremen – Hannover 96 3:0 (1:0)
FC Schalke 04 – Hamburger SV 3:1 (3:1)
Ein paar Beobachtungen:
1) Zwei Abseitstore?!
Am Wochenende gab es natürlich wieder eine Reihe diskutabler Entscheidungen. Man scheint es wohl nicht zu begreifen, dass diese in aller Regel gegen die angreifende Partei ausfallen und somit den Effekt erzielen, gegen das Salz in der Suppe, nämlich die Tore, gerichtet zu sein. Falls man sich allgemein etwas lockern würde – so die hier beständig wiederholte Aussage – würde ja zwangsläufig auch die Bedeutung eines einzelnen Tores abnehmen, so dass man es folgerichtig auch leichter anerkennen könnte. Ein sich fortpflanzender Effekt sozusagen, welcher den Geist des Spieles, Spannung und Tore, fördern könnte.
Die mittlere Wartezeit auf ein Tor liegt bei deutlich über 30 Minuten, bei derzeitiger Regelauslegung, und dies, so die feste Überzeugung, kann man bestenfalls den Fans der auflaufenden Teams zumuten, nicht aber einem neutralen Zuschauer. Bevor die 30 Minuten vergangen sind, ist der Neutrale nämlich schon eingeschlafen oder schaut die Sendung mit der Maus, weil diese wesentlich mehr Unterhaltungsmomente zu bieten hat.
Der Grund für die klamme Regelauslegung ist auch längst ausgemacht und quasi in der obigen Erklärung enthalten: die Bedeutung eines einzelnen Tores wird als so gewaltig empfunden, dass man sich lieber dagegen entscheidet. Und DIESER Effekt greift ebenfalls um sich, weit mehr als es eine Seuche in der Lage wäre zu tun. Die Medien, ohnehin mit jeder Menge Unsensibilität gesegnet (oder war es verflucht?) hätten natürlich, bei richtiger Setzung des Fokusses, die Chance, ihren Einfluss geltend zu machen, indem sie jene Entscheidungen in den Vordergrund rückten, die ein Tor fälschlicherweise verhindert haben, anstatt auch noch jene wenigen anzuprangern, die einmal ein Tor, möglicherweise bei ganz genauem Hinsehen nicht völlig regelkonform, zugelassen haben, und mit jenem tagelang jede Menge Seiten zu füllen, hingegen die parallel stattfindenden, kein bisschen minder großen Ungerechtigkeiten von gleich (in etwa) sieben Fehlentscheidungen entgegen der Tore großzügig zu ignorieren.
Damit wird den Schiedsrichtern – der Folgeeffekt, früher auch mal in dieser Form als eine Art „Teufelskreis“ bezeichnet – permanent die Chance eingeräumt, in der Zukunft bei „kritischen“ Entscheidungen (ja, kritisch ist es, wenn ein Stürmer im Fünfmeterraum nur steht und auf den Ball wartet, der Torwart sich in Kamikazemanier auf ihn und den irgendwo dort erwarteten Ball hechtet, dabei dem Angreifer ein paar Zähne ausschlägt, selbst mit einem leichten, nur seiner im Sturz zu verdankenden Geschicklichkeit, Pferdekuss davon kommt, welchen er dem Schiedsrichter aber zeigt, um auf das rüde Einsteigen aufmerksam zu machen, während der Stürmer blutend am Boden liegt und noch lange nicht in der Lage wäre, sich zu fragen, was er falsch gemacht haben könnte, außer, die generelle Frechheit zu besitzen, sich in Tornähe aufzuhalten und womöglich, Traum oder Wirklichkeit, ein Tor erzielen zu können; das kritische daran? Gibt es nun Gelb oder Rot für den Stürmer, was er, allmählich zu Bewusstsein kommend, im Krankenhaus erfährt) noch energischer gegen die Stürmer zu entscheiden. Alle spielen hervorragend Doppelpass und sind sich offensichtlich einig, dass der Gipfel des Fußball Dramas sich in einem 0:0 (wie am Wochenende drei Mal geschehen) widerspiegelt, wonach sich — worüber sollte man auch sonst berichten? — die gegnerischen Fangruppen die Köpfe einschlagen, weil alle so gefrustet sind von den, beide Teams gleichermaßen betreffenden, nur erspürten, unartikulierten Ungerechtigkeiten, die sich in Gewalt ausdrücken.
Am Wochenende war diese Beobachtung – nur exemplarisch – in den beiden „Abseitstoren“ abgebildet.
Das erste war jenes, welches der 1. FC Köln gegen Hertha erzielte. Auch im Sport 1 Doppelpass kamen die Experten zu der Erkenntnis, dass DIESES Tor nicht regulär war. Nun, selbst wenn dies von den Regeln gedeckt wäre, so wäre immer noch anzumerken, dass der falsche Fokus gesetzt wird, da man mal wieder diese Entscheidung herausgepickt hat, und eine Reihe anderer, ebenso falscher, aber eben entgegen der Angreifer gerichteten, zu übergehen. Dennoch kann man auch die Erkenntnis, dass das Kölner Tor Abseits war – derzeitige Regelparagraphen hin oder her, hier wird mit gesundem Menschenverstand argumentiert – gerne einmal genauer unter die Lupe nehmen.
Was war also geschehen, wie kam das Tor zustande? Viele Kölner nach einem Eckball im Strafraum. Es kommt wirklich einer von ihnen an den Ball (eine Seltenheit; wenn man sich fragt, wieso, fällt die Antwort einfach aus: es liegt nicht daran, dass die Abwehrspieler in Überzahl oder dass sie robuster sind, Kopfball stärker, nein, es liegt vor allem daran, dass sie Zerren, Ziehen, Schubsen, Schieben dürfen, worauf es bestenfalls mit einer Chancen von 1 zu 1000 einen Elfmeter gibt, während die Angreifer bereits beim Luft holen zu viel gemacht haben, geschweige denn, dass sie, in der oben erwähnten schändlichen Absicht, ein Tor zu erzielen, sich mit den gleichen Mitteln zur Wehr setzen; da gibt es nur ein Urteil: Stürmerfoul; und wenn der Schiri gar nichts gesehen hat, dann pfeift er noch immer, mit einer Chance von etwa 1 zu 2, ab, wenn der Ball in der Luft ist, weil: da wird schon irgendwas gewesen sein). Dieser köpft den Ball nach vorne. Vor dem Tor steht tatsächlich in dem Moment ein Angreifer im Abseits, wie die Widerholung belegt. Nur ist es so hauchdünn, dass man, aufgrund der Regel „Im Zweifel FÜR die Angreifer“ dies auch locker durchgehen lassen könnte, ohne es gleich als „Fehler“ hinzustellen, jedoch ist weder zu erkennen, dass der den Ball köpfende Spieler ihn überhaupt zu dem Abseits stehenden köpfen wollten, noch kommt dieser auch nur je in die Nähe des Balles, weil dieser nämlich, von der vielbeinigen (und –köpfigen) Abwehr längst vor ihm geklärt wird. Nur wird er etwas zu kurz geklärt, an die Strafraumgrenze, in Außenposition, kommt ein anderer Kölner an den Ball, spielt ihn direkt zum Torschützen ab, welcher mit einem tollen Schuss in den Winkel – laut Thomas Strunz „musste der Keeper den haben“; lächerlich – das 1:0, und damit die Entscheidung erzielte.
Wenn man dies nun tatsächlich als „Abseits“ auslegen sollte – wie sich ja die Experten offensichtlich einig waren –, dann ist dies jedenfalls mehr als fragwürdig, so die hier vertretene Ansicht, mit all den oben dargestellten Konsequenzen. Es gäbe bei jedem Angriff die Möglichkeit, sofern nur, egal, ob angespielt oder nicht, ein Spieler für eine Zehntelsekunde im Abseits stünde, diesen zu unterbinden, weil, so ein vielfach verwendetes Argument (aber erst in letzter Zeit), der Abseits stehende Spieler ja durch seine pure Anwesenheit bereits die Verteidigung irritiert.
Was verwundert ist vor allem dies: wenn es vor 30 Jahren eine vergleichbare Szene gab, dann hätte man sich über ein Tor gefreut (außer den paar Herthanern), man hätte es auch nicht ansatzweise für erforderlich gehalten, über eine Abseitsposition nachzudenken oder überhaupt irgendeine Regelverletzung, aber falls man es doch getan hätte, so ausgesprochen wohlwollend für den Schiri oder es als Auslegungssache hingestellt, die in diesem Falle mit einer mehr als logischen Begründung zugunsten der angreifenden Partei ausgefallen wäre, aber niemals wäre irgendjemand auf den Gedanken gekommen, das Argument zu verwenden, dass ein im Abseits stehender Spieler, der nicht in Ballnähe gerät als „Irritation für die Verteidigung“ aufgefasst werden könnte. Die in diesem Zusammenhang zu stellende Frage: hält man sich heute für so viel schlauer, dass die Menschen damals einfach nur zu dumm waren, auf diese schlagkräftige Idee zu kommen? Warum werden heute Argumente verwendet (betont gegen die Tore gerichtet) die es früher nicht einmal als entfernt liegende Idee gegeben hätte? Es gab früher einen direkten Torschuss, bei dem sich (dies war ja gerade das Geschick des Ball führenden Angreifers, die Situation richtig zu erfassen und direkt zu schießen anstatt den Abseits stehenden Spieler anzuspielen) die Frage gar nicht stellte, ob da ein Angreifer mit seiner Anwesenheit irgendwo in der Nähe des Tores womöglich den Torhüter irritiert haben könnte. Und, dies heute erkennend, empfindet man nun als „Fortschritt“? Dafür gibt es nur einen treffenden Begriff: es ist Rückschritt. Nur scheint es weithin unerkannt.
Kein bisschen minder kurios die zweite Szene (von vielen möglichen herauszupickenden, Gesagtes zu belegen): Hannover machte eine tolle Partie in Bremen und war lange Zeit die klar bessere Mannschaft – erstaunlicherweise dies sogar vom Sky Sprecher erkannt der, nach kassiertem 0:1, ein wenig bedauernd von einem „Spielverlauf auf den Kopf stellend“ sprach. Irgendwann stand es dann 3:0 – zwei gelungene Aktionen von Werder direkt nach der Pause – und das Spiel schien entschieden. Als aber Hannover nun doch zu einem Treffer kam – und man schaue, Obiges erwägend, bitte auf Spielerreaktionen, früher und heute: bei manchen Toren fiel einem, damals wie heute, kein ansatzweise triftiger Grund ein, dass das erzielte Tor aberkannt werden könnte und man jubelte gleichermaßen direkt, ohne den Schatten eines Zweifels, los –, diesen erfreut zur Kenntnis nahm (noch fehlten ja zwei), der Sprecher auch von dem 1:3 sprach, da wurde diese Freude jäh erstickt. Die Fahne des eifrigen Assistenten war oben. Kein Tor, weiter 3:0.
Was war nun hier geschehen? Beim Abschluss des Angreifers lag ein Spieler im Fünfmeterraum, mit einem roten Leibchen an, der Farbe von Hannover. Wie er dort hingeraten war, spielt beinahe keine Rolle, jedenfalls griff er weder ins Spiel ein noch irritierte er den Keeper, so die Behauptung hier, da es ein direkter Torschuss war, welcher jedoch ziemlich knapp an ihm vorbeiging. Dennoch sieht man an der Reaktion des Torhüters, dass das Nichterreichen des Balles nichts mit der Anwesenheit des Stürmers zu tun hat. Der Ball ist zu schnell, da kommt er nicht hin, der Stürmer liegt auch hinter ihm. Als der liegende Spieler das (mögliche) Unheil wohl kommen spürt und, mit seine Klasse und dem Reaktionsvermögen, erkennt, dass eine Ballberührung in jeder Hinsicht schadhaft sein könnte, sieht man, wie er die Beine hochzieht, damit der Ball einen ungehinderten Weg ins Tor findet.
Nie und nimmer oder nur mit sehr extremer Bösartigkeit könnte man dies als Abseits auslegen. Dieses Geschick verdient eher eine lobende Erwähnung, da man ja, falls er den Ball berührt hätte (wie Bayern Angreifer Janker einst, als er an einen sicher ins Netz gehenden Ball, wohl, um den Treffer für sich zu verbuchen, noch ranging, obwohl er klar erkennbar im Abseits stand; hier, so die vertretene Meinung, war es schon allein wegen der Dummheit und der verwerflichen Absicht dahinter korrekt, das Tor nicht zu geben, obwohl jeder erkennen konnte, dass er diesen Ball nicht einmal bei größtem Bemühen, als gegnerischer Abwehrspieler am Überschreiten der Torlinie hätte hindern können), tatsächlich eine Abseitsentscheidung befürchten müsste.
Der lapidare Kommentar zu diesem völlig korrekten Tor, in der Sky Zusammenfassung: „Der Spieler liegt hier im Abseits, außerdem berührt er den Ball sogar noch, also: korrekte Entscheidung.“ Ähnlich wie bei Hertha ist also jedes Argument recht, Tore abzuerkennen. Es gibt auch am Montag keine längere Analyse der Szene, wie bei dem Kölner Tor, wo man sich sicher war, das Haar in der (so faden, da ohne Salz…) Suppe gefunden zu haben. Niemand, der sich beschweren könnte oder würde. Das Tor zählte nicht, das war es. Korrekt war es auch noch, wie uns vermittelt wurde. Aber nur die Aberkennung. Schwamm drüber. Es gibt spannendere Szenen, die zu kommentieren lohnt, denn noch immer sind ja ein paar Tore gefallen. Die, so wohl die Ansicht der Herren Berichterstatter, bekommen wir auch noch locker weg, wenn es nach uns geht. Vielleicht gibt es ja bald den Spieltag, da alle neun Spiele 0:0 enden?
Wo nur hat er die Ballberührung gesehen? Das, so sei versichert, ist wirklich „bösartig“. Abgesehen davon: zu welchem Zeitpunkt hebt der Assistent eigentlich die Fahne? Glaubt der Kommentator etwa, dass er es genau in dem Moment tut, als der Angreifer den Ball (nicht) berührt? So etwa müsste er sich seine Gedanken vorstellen: „Ah, da liegt ja ein Stürmer im Abseits. Mal sehen ob der eingreift. Ja, tatsächlich, er hat den Ball berührt! Dann ist es Abseits!“ und die Fahne geht hoch? Nein, das wäre völlig absurd. Der Assistent hat nur eine Erkenntnis gewonnen – und wurde am Abend erneut in ihr bestätigt: Mach die Fahne hoch, was auch immer ist, Hauptsache, es fällt kein Tor, denn nur wenn eines fällt könnte es passieren, dass sie dir nachgehen und dir einen Fehler nachweisen. Ansonsten bist du IMMMER IMMER IMMMER im Recht, wenn du etwas anzeigst. Und wenn keine Kamera der Welt etwas aufdecken kann (wie übrigens unlängst mindestens einmal geschehen), so schweige bei Nachfrage, warum du etwas angezeigt hast, schau dir in Ruhe die Fernsehbilder an, lausche gebannt den zahlreichen Erklärungsmöglichkeiten, die die Experten dir anbieten und trete dann an die Öffentlichkeit, wenn du die am wenigsten widersinnige herausgepickt hast. Dann, so sei versichert, stehst du garantiert am nächsten Spieltag wieder auf dem Platz und darfst winken oder pfeifen.
Fakt ist, dass der Assistent die Fahne einfach so hochnimmt. Das Eingreifen des Spielers geht ihm eh völlig am Allerwertesten vorbei. Schuld aber ist er keineswegs. Schuld sind diejenigen, die eine derartige Aktion unter den Teppich kehren und eine andere herausstellen. Die unterbundene Toraktion wird als richtig erkannt gewertet und im Anschluss ignoriert, die zugelassene verdient es, breit getreten zu werden, bis ihre Fehlerhaftigkeit nachgewiesen.
Was, nimmt man nun an, werden die Schiedsrichter in der nächsten Woche entscheiden? Für oder gegen ein Tor? Da fällt die Wahl aber wirklich leicht… Das gesetzte Signal ist garantiert das falsche.
2) Wie geht ein Fußballspiel? (Pauli – KSC)
Wenn man nun keiner der exklusiven (aber objektiv ziemlich belämmerten) Sky-Abonnenten ist, dann hat man pro Woche einmal die Gelegenheit, ein Spiel live zu schauen, ohne dafür extra zur Kasse gebeten zu werden. „Die Gelegenheit“ ist im Übrigen der weit passendere Ausdruck gegenüber „das Vergnügen“. Selbst wenn es nicht das so genannte „Free TV“ ist sondern eines Satelliten Anschlusses bedarf, so ist es doch heutzutage so ziemlich für jedermann zugänglich.
Insofern nutze ICH diese, genau, Gelegenheit, um mich ein wenig in die Folterkammer zu begeben, äh, nein, natürlich nicht, also eher derart, dass ich mir das Spiel bei Sport 1 anschaue, um eben Ohrenzeuge der so alternativen Berichterstattung (denn die Sky Kommentatoren tagein tagaus machen wirklich extrem übellaunig bis aggressiv) zu werden. Irgendwie herrscht noch immer so ein Gefühl vor, dass man dort etwas besser versorgt wird. Kommentator des Montagabend Spiels übrigens seit Jahren schon Thomas Herrmann.
Dieser hat tatsächlich einen etwas weniger negativen, einen etwas nach Freude (anfänglich) klingenden, einen ganz hauchdünn bedeutungsschwangeren Tonfall, dass man glaubt, man könnte sich vielleicht doch mal wieder auf ein Spiel freuen. Immerhin haben sie dort anscheinend auch schon begriffen, dass das Konzept mit zwei Kommentatoren wesentlich schlüssiger ist, dass man es eigentlich immer mit zweien machen müsste. Nur kommt der Zweitsprecher bisher kaum zu Wort (es handelte sich diesmal, aber nicht erstmals, um Marko Rehmer) und wenn er darum gebeten wird, so ist vermutlich zuvor abgesprochen, dass er exakt das gleiche zu sagen hat. Es ist ein völlig reingespültes Geschwätz, auf das man sehr gut verzichten kann, insofern also die Idee zwar richtig (zwei Sprecher), die Umsetzung katastrophal. Wohlgemerkt wird hier der Schwarze Peter keineswegs Marko Rehmer zugeschoben, vielmehr muss man annehmen, dass dieser vor der Übertragung mit Scheuklappen ausgestattet wird, und dazu eine Schallplatte verschlucken muss, auf der die platten Sprüche alle drauf sind. Abgesehen davon spielt man sich in England gekonnt die Bälle zu, während hier ein Labersack ab und an seinen Nachbarn befragt, damit ganz klare Hierarchien absteckend, und der Befragte keinesfalls eine andere Tonart anschlagen darf. Nein, so geht es nicht.
Vor der Partie spielt Thomas Herrmann also Vorfreude. Er spricht gekonnt, einem wahren Journalisten gleich, der nämlich „die Story“ hat, die man deshalb einfach anhören und anschauen muss. So weit alles ok. Als er aber zur Einschätzung der Partie kommt, fragt man sich bereits zum ersten Mal, ob er denn schon je zuvor ein Zweitligaspiel gesehen hat (wovon man ja an sich überzeugt sein kann, da er ja allwöchentlich ins gleiche Horn stößt). Erstaunlich zuvor übrigens noch, dass die angebotenen Quoten von betfair angegeben wurden vor der Partie. Denn, so bin ich überzeugt, könnte man, sobald das Wetten aus diesem merkwürdigen Zwielicht befördert würde, allein dadurch für höhere Einschaltquoten sorgen, dass sich die Zuschauer nicht nur emotional beteiligen sollen, sondern dies gar pekunär tun dürften, ohne gleich in die Riege der Brandstifter oder Kinderschänder eingereiht zu werden. Du wettest auch? Ja, klar wette ich. Wer macht das denn nicht? Eine absolut faire Angelegenheit!
So war der Siegkurs auf St. Pauli eine 1.36. Dies natürlich eine absolut korrekte Einschätzung (der Computer hatte eine faire Quote von 1.37, erstaunlich, eben erst gesichtet, deckungsgleich). Nur musste man danach die Worte vernehmen (übrigens direkt nachdem die Trainer befragt waren), von Thomas Herrmann gesprochen, dass „alles andere als ein klarer Sieg für St. Pauli eine Überraschung wäre.“
Um nun mal Herrn Herrmann auf den Zahn zu fühlen, würde ich ihm anbieten, das Spiel so für ihn aufzuzeichnen, dass er weder die Spieler noch die Trikots erkennen kann. Dann würde ich ihm 20 Minuten Zeit geben, das Spiel zu schauen und mir danach zu sagen, welche Mannschaft nach seiner Meinung St. Pauli ist und welche der KSC. Da hätte er vermutlich eine Trefferwahrscheinlichkeit von ziemlich genau 50%. Jeder, der bereits einmal Zweitligafußball geschaut hat, ernsthaft geschaut hat, Spiele über 90 Minuten, der sollte wissen, wie eng es in der Liga zugeht, selbst wenn gerade diese Saison eine statistisch (weiter unten) nachprüfbare Ausnahme bildet, in welcher das Tabellenbild erstaunlich gezerrt ist. Es gibt nicht diese gigantischen Unterschiede, von denen er gerade fabuliert. Es wird ein enges Spiel, es wird ein umkämpftes Spiel, selbst wenn die Markteinschätzung von 1.36 richtig ist und also doch ein recht klarer Favorit dasteht.
Weiter gehend die Frage, woran er eigentlich interessiert ist? Die eine Frage in dem Zusammenhang ist jene, ob er fest überzeugt ist, dass es nach dieser abgegebenen Einschätzung eine höhere Zahl von Zuschauern gibt, die ihm lauschen wollen, oder ob sie abnehmend ist? Oder meint er, dass es gar keine Rolle spielt, dass eh alle zuschauen? Also ich bin ganz sicher, dass man damit dem Spannungsgehalt schadet. Wer nichts davon versteht und vielleicht einmal zufällig bei dem Sender landet, wird vermutlich eher weiter schalten, wenn er diesen Satz hört. Vielleicht gab es auch ein paar Zuschauer, die ab und an mal schauen und für heute diese oder jene Sendung auswählen wollen (man bedenke, dass 20:15 Prime Time ist). Nun hören sie, dass „alles andere als ein klarer Sieg für St. Pauli eine Riesen Überraschung wären“ und entscheiden sich spontan DOCH für den Tatort oder was immer es gibt. Denkt denn auch bei Sport 1 niemand an Einschaltquoten? Wie fasziniere ich mein Publikum, wie zwinge ich den Zuschauer, dran zu bleiben, selbst wenn er bis vor Minuten noch sicher war, etwas Besseres vor zu haben? Das müssen doch die relevanten Aspekte sein?
Für einen neuzeitlichen deutschen Kommentator alles untergeordnet. Es gibt nur den einen Aspekt: Hauptsache, ich stehe gut da, habe alles gesehen, habe permanent orakelt wie das Spiel ausgeht, nur um dann, wenn es doch anders kommt zu beweisen, dass es nur so kommen konnte und vor allem, dass ich all diese dummen, schrecklichen Fehler aufdecken kann. Wenn der Ball tatsächlich einschlägt, dann gibt es niemals Freude sondern immer nur eine schon während der Aktion beginnende Fehleranalyse, wer wann gepennt hat (meist eigentlich alle, die das Tor hinnehmen), wo der schlimme Fehler im Aufbau war, wer wen sträflich ungedeckt gelassen hat und vor allem während des Einschlages schon die anscheinend maximal als relevant erachtete Frage, ob der Torwart nicht eine Mitschuld trägt und da hätte herankommen müssen.
Hintergrund dieses ganzen Unsinns, und die fatal irrige Ansicht: der Zuschauer schaut eh, weil ja Fußball ist und Fußball ist so toll, dass, egal, für wie schwach man das Spiel und die Aktionen erklärt, ab wann man ein Fazit zu ziehen hat und damit das Spiel für beendet erklärt (was eben auch permanent, je nach dem Spielstand gerichtet, geschieht), und wie schwach und langweilig es eh ist (man schaue einmal die Konferenz der Zeiten Liga, da wird auch herrlich Doppelpass gespielt: „Hier ist nichts los, ich gebe mal weiter nach Fürth, wie siehts bei dir aus, Manni?“ „Nee, hier passiert auch nix, gehen wir weiter nach Dresden.“ „Ganz schwaches Spiel hier, gähnende Langeweile, zurück zu dir, Markus.“), eh garantiert alle einschalten und zuschauen.
Die zweite Frage an Herrn Herrmann wäre die, ob er denn mit dieser abgegebenen Einschätzung die eigene Erwartungshaltung zum Ausdruck bringt. „Alles andere wäre eine Überraschung.“ Was also wünscht er sich, damit es eine gelungene Übertragung, ein tolles Spiel wird? Soll es nun möglichst so gehen: 1:0, 2:0, 3:0. Sehen Sie? Ich hatte Recht, ein klarer Sieg für Pauli. Ach, Sie haben gar nicht bis zum Ende geschaut? Was hätte dies für einen Sinn?
Selbst wenn es also richtig wäre, dass alles andere als ein klarer Sieg eine Überraschung wäre, dann bliebe noch immer die Frage, ob er sich diesen Spielverlauf zu wünschen hätte oder ob er nicht doch erfreut sein sollte, wenn es keine Einbahnstraße würde, weil dies doch ziemlich verlässlich ein Einschaltargument sein müsste? Die Antwort auf diese Frage erhielt man etwa (spätestens) nach 15 Minuten. Denn: allmählich klang wahrhafte Enttäuschung durch über den sehr ausgeglichenen Spielverlauf. So musste man mit anhören, wie er doch „von St. Pauli mehr erwartet hätte“, als ein Beispiel. Er beginnt also, den von ihm vorbestimmten Sieger zu kritisieren, anstatt sich an der spannenden Übertragung, den wirklich hervorragend agierenden Karlsruhern zu erfreuen, die dem klaren Favoriten doch so gerne in die Suppe spucken wollten.
Dieser Tenor blieb einem das ganze Spiel über erhalten. Es war ein tolles Spiel, auf exzellentem Zweitliganiveau, welches nun einmal, wie bei Zweitligaspielen (fast über Jahrzehnte) üblich, ein sehr umkämpftes Spiel war, bei welchem bis zum Schlusspfiff, trotz der 1:0 Führung für St. Pauli durch ein Traumtor (bei welchem er noch, bei einem perfekt getroffenen Fernschuss aus fast 30 Metern, der über dem ein paar Metern vor dem Tor stehenden Keeper einschlug, während des Fluges des Balles erkannt haben wollte, dass hier der Torwart ZU WEIT vor seine Kasten stünde; Freude gibt es nicht), alles drin zu sein schien, vor allem eben der Karlsruher Ausgleich.
So war ihm das Spiel aber auch nicht recht. Seine Erwartungen wurden nicht erfüllt (welche ohnehin unsinnig waren) und Freude über ein spannendes Spiel können bei ihm (natürlich ebenso wenig wie bei einem klaren Ausgang) niemals aufkommen.
Nun würde ich abschließend nur die eine Bitte an Herrn Herrman aussprechen: bitte, erzählen Sie beim nächsten Spiel – lassen Sie es sich ja nicht nehmen, nein, den Platz haben Sie sicher – vor dem Spiel genau, wie Sie es sich vorstellen, wie es verlaufen sollte, schreiben Sie es auf. Aber, die Bitte erst jetzt: wenn es denn tatsächlich gelingt, den Spielverlauf so zu treffen, dann seien Sie bitte dieses eine Mal zufrieden mit dem Spiel.
Denn: die Theorie lautet, dass er dann zwangsläufig auf der unterlegenen Mannschaft herumhacken würde. Also: wenn St. Pauli tatsächlich die Tore erzielt hätte, und klar gewonnen hätte, dann hätten es die Karlsruher aber knüppeldicke abbekommen. Die Frage ist nämlich — und es ist eigentlich gar keine Frage mehr, denn die Antwort lautet kategorisch „Nein“ — : gibt es überhaupt ein Spiel, einen Spielverlauf, mit dem ein deutscher Kommentator zufrieden wäre?
b. Die Tabellensituation
Sp S U N Pkt T GT Diff
1 Borussia Dortmund 25 17 5 3 56 52 – 16 +36
2 FC Bayern München 25 16 3 6 51 58 – 17 +41
3 Borussia Mönchengladbach 25 14 6 5 48 37 – 15 +22
4 FC Schalke 04 25 15 2 8 47 54 – 33 +21
5 Bayer Leverkusen 25 11 7 7 40 38 – 32 +6
6 Werder Bremen 25 11 6 8 39 40 – 38 +2
7 Hannover 96 25 8 11 6 35 30 – 35 -5
8 VfB Stuttgart 25 9 6 10 33 41 – 33 +8
9 1.FC Nürnberg 25 9 4 12 31 24 – 34 -10
10 VfL Wolfsburg 25 9 4 12 31 31 – 46 -15
11 FSV Mainz 05 25 7 9 9 30 37 – 39 -2
12 TSG Hoffenheim 25 7 9 9 30 28 – 35 -7
13 1.FC Köln 25 8 4 13 28 32 – 46 -14
14 Hamburger SV 25 6 9 10 27 29 – 45 -16
15 FC Augsburg 25 4 11 10 23 25 – 39 -14
16 Hertha BSC 25 5 8 12 23 26 – 41 -15
17 SC Freiburg 25 5 7 13 22 30 – 52 -22
18 1.FC Kaiserslautern 25 3 11 11 20 16 – 32 -16
628 628 0
Gesamtanzahl Spiele 225
Tore ø 2.79
Nachdem nun letzte Woche die Entscheidung gefallen war – wie die Medien uns glaubhaft machen wollten – ist nun der Meisterschaftskamp neu ausgerufen. Ein 7:1 scheint das Ergebnis der Woche zu sein, zumal gar die Torfolge identisch war zur Partie von Leverkusen in Barcelona (der Verlierer erzielte das 1:7 kurz vor Ende). Nun, möglich, dass es eine Menge Selbstvertrauen bringt (welches die Bayern gut gebrauchen können für den Dienstagabend, vor dessen Ablauf diese Zeilen hier verfasst wurden), aber dennoch sind es nur drei Punkte, die man dafür bekommt. Dortmund hat erstmal in der Rückrunde NICHT gewonnen (aber auch nicht verloren), und nun soll deren Krise ausgerufen werden? Nein, es ist wirklich ein Trauerspiel, was die Medien durchführen und mit welchem sie uns Kunden zu ködern gedenken. Die einzige sinnvolle Überlegung könnte/müsste (medienseitig) diese sein: wenn wir ganz viel Unsinn erzählen, dann lesen es die Leute DESHALB, weil es so dumm ist und sie am Stammtisch ihre flammenden Reden von diesem Unsinn halten können. Das wäre zwar irgendwie ein Verkaufsargument, andererseits müsste man die Absatzzahlen ja zunächst einmal damit vergleichen, wie sie sich entwickelten, wenn man nicht so viel Unsinn verbreiten würde. Abgesehen davon kann man dies kaum glauben, da die Eitelkeit dieser Menschen (obwohl die Eitelkeit wohl jeden mehr oder weniger betrifft) dafür viel zu groß wäre. Man könnte so Witzblätter verkaufen (wie einstmals das so geliebte „MAD“), in denen man vorsätzlich NUR Unsinn hinschreibt und so die Menschen zum Lachen bringt, aber in angeblich „seriösen“ Medien kann dies niemals – selbst wenn am Ende für halbwegs vernünftige Absatzzahlen sorgend – so gemeint sein.
Warum also möchte man in der einen Woche den Titelkampf für entschieden erklären, und nach einem Spieltag mit zwei absolut nicht fern liegenden Ergebnissen ihn als völlig offen zu bezeichnen? Im Prinzip ist die Wahrheit jene, die hier schon mehrfach angedeutet war: es geht um ein Weltbild, so hoch trabend (und in dem Sinne übertrieben) es sich anhört.
Zur Erklärung dies: wenn heute ein Experte gefragt würde, (wie bei Sky 90 geschehen, beispielsweise der anwesende Michael Ballack), wie sich der Titelkampf entwickelt, dann muss er (genau: Stand heute) sagen, dass er spannend wird. Es hat nichts damit zu tun, dass man die Spannung künstlich erzeugen möchte (ein Stilmittel, welches die Kommentatoren bedauerlicherweise auch dann nicht einsetzen, wenn es nicht nur wirklich spannend ist, sondern dann, wenn es mal wirklich langweilig zu werden drohte, zwecks Absatzsteigerung; für sie geht aber vor, immer schlau zu sein, weitaus dem an sich selbstverständlichen Bedürfnis, für Einschaltquoten zu sorgen, aber das nur nebenbei), sondern darum, dass man es, angesichts der jüngsten, nein, der allerjüngsten (! das ist wichtig, denn vor einer Woche sah es eben anders aus) so empfindet.
Das hier als einzig richtig vertretene Weltbild sieht so aus, dass es nur eine Antwort auf die Frage „Wer wird Deutscher Fußball-Meister 2012“ gibt. Diese lautet aber weder, dass es Borussia Dortmund wird, noch dass es Bayern München wird, und auch nicht Schalke oder Gladbach, sondern sie lautet, wie man es unten ablesen kann: „Bayern München wird es zu … Prozent“ wir wollen ja der Spannung in dieser Frage nicht vorgreifen) und „Borussia Dortmund wird es zu … Prozent“, genau so die Antworten auf Gladbach und Schalke.
Nur so könnte man wahrhaften Expertenstatus erlangen. Das eine Problem besteht nun darin, dass es niemand wirklich berechnen kann (obwohl es ja ein paar geben sollen, die es versuchen…), ein weiteres darin, dass man, sofern man nun an einem Spieltag auf 5% für Borussia Dortmund kommt (wie bereits geschehen, nach dem etwa 8. Spieltag), und sie am Ende Meister würden, man nach auf der Hand liegenden Gründen suchen müsste, und diese keinesfalls (obwohl es richtig wäre) dem Zufall in die Schuhe schieben dürfte, und das dritte darin, dass man überzeugt ist, dass eine Wahrscheinlichkeit nichts Greifbares darstellt und das derartige Zahlen nun wirklich jeder anbieten könnte, man damit also den eigenen Expertenstatus einbüßen würde.
All dies ist aber nur sehr temporär der Fall, sofern man das Weltbild nämlich zu Ende denkt. Diejenigen, die heute von einem offenen Meisterschaftskampf sprechen, und sich damit zu Experten machen wollen, müssten jetzt, zwecks Nachweis ihres Ausnahmewissens und – Verständnisses, ja einfach etwas tiefer auf den Zahn gefüllt werden: „Offen bedeutet für Sie, dass die beiden Chancengleichheit haben, also etwa 50 : 50?“ Was könnte der Experte nun antworten? „Nein, nicht Chancengleichheit, aber es wird spannend werden.“ „Nun, wenn die Chancen nicht gleich sind, dann, so nehme ich an, ist Dortmund weiterhin Favorit?“ „Ja, so ist es.“ „Und, bitte, noch eine Einschätzung: wie hoher Favorit sind sie denn?“ Nun muss es heraus. Sind es 70%? Sind es 75%?
Obwohl es bis zu diesem Zeitpunkt noch kein Problem damit gibt, eine derartige Zahl auszusprechen, da ja 75% sowohl eintreten könnten als auch, mit einer Chance von 25% verpasst werden könnten, so erhält man doch immerhin einen Anhaltspunkt. Aber, noch etwas weiter gedacht: „Glauben Sie an Ihre Einschätzung? Glauben Sie, dass 75% die richtige Zahl ist, die korrekt bemessene Chance auf das Ereignis Borussia Dortmund wir Deutscher Meister 2012?“ „Ja, sicher, deshalb habe ich sie ja gesagt. Blöde Frage.“ „Nein, ich frage deshalb: am Markt wird derzeit angeboten, dass man Borussia Dortmund zu einem Kurs von 1.53 wetten kann. Das müssten Sie ja, nach dieser Äußerung, dass Sie daran glauben, sofort tun.“
Ganz selbstverständlich würde man von ihm, wie von jedem anderen sittenhaften deutschen Kommentator, von jedem, der überhaupt irgend etwas auf sich hält, von jedem, der noch nicht von dieser unglaublichen, entsetzlichen Seuche befallen ist, von jedem, der noch ein Fünkchen Anstand hätte, von jedem, der bereit wäre, für seine Ideale zu sterben, von jedem, der seine Mitmenschen nicht betrügen möchte, also sprich: von jedem, den man befragte, unabhängig davon, ob er nicht längst für sich hier und da ein paar kleine Wetten tätigt oder selbst ab und an ins Spielcasino geht, online dieses oder jenes Spiel um Geld spielt, seit Jahrzehnten Lotto oder Toto spielt oder bei der südwestdeutschen Klassenlotterie oder auf dem Rummel für seine Kinder (versteht sich) ein paar Lose gezogen hat, um vielleicht doch den Hauptgewinn zu knacken, die gleiche Antwort erhalten: „Nein, wetten tue ich nicht.“
Aber dennoch müsste er es eigentlich tun. Die einzige schlagkräftige Methode, seine Einschätzungen glaubhaft an den Mann zu bringen. Es geht um diese Nuancen von Prozenten, die den Unterschied machen (siehe unten). Und sobald man eine vom Markt abweichende eigenen Einschätzung entwickelt, ist man eigentlich verpflichtet, dies auch mit finanziellen Mitteln zu untermauern.
Selbstverständlich dürfte man sagen: „Nein, so fest glaube ich auch nicht an meine Einschätzungen.“ Oder auch derart: „Nach meiner Meinung ist es so, dass der Markt Recht hat. Da kann man am besten ablesen, wie die Chancen verteilt sind. Demnach schaue man ruhig dort.“ Nun würde man zwar seinen Expertenstatus abgeben, jedoch hätte man andererseits das Verständnis des Weltbildes dokumentiert.
Jeder weiß, jeder spürt, dass es noch knapp werden kann. Das, was letzte Woche an dieser Stelle angekündigt war (als eine von vielen Möglichkeiten) hat sich, wenn auch in umgekehrter Reihenfolge, aber dennoch, und zwar sofort, realisiert. Hier war nämlich zu lesen, dass, wenn die Bayern in Dortmund gewännen (was man ja nun eh, als Verfechter des Weltbildes, nicht ausschließen könnte, aber hier gilt sicher, dass jeder erahnt, dass Bayern dort eine realistische Chance hat) und Dortmund NUR EIN EINIGES WEITERES REMIS abgäben, bei fortgesetzten Münchener Siegen, dass man dann – selbst wenn spät in der Saison erfolgend – in Schlagdistanz bliebe, bei dann zwei Punkte Rückstand. Da die Bayern (jetzt wieder) das klar bessere Torverhältnis hätten, bedürfte es nicht einmal, anders als bei Bayer Leverkusen, damals, in Unterhaching, nicht einmal einer Dortmunder Niederlage am letzten Spieltag, sondern bereits ein Remis könnte dafür sorgen, dass die Bayern sie überflügeln.
Der eine Teil dieses Szenarios ist nun eingetreten. Es gibt logischerweise nun noch eine beliebige Vielzahl anderer Möglichkeiten, wie sich das Titelrennen, wie sich jeder einzelne Spieltag, jedes einzelne Spiel entwickeln kann. Dennoch ist es, vorerst wieder, spannend. Die Fragen nach der Größe der Chancen – um im Weltbild zu bleiben – werden in der Folge beantwortet, ebenso, wie es der Markt sieht.
c. Die Titelfrage
Erläuterung: diese Zahlen sind das Ergebnis einer Computersimulation, welche zur Basis die weiter unten angegebenen jeweiligen aktuellen Spielstärken der Mannschaften hat. Dabei werden die Spiele anhand ebenfalls errechneter Torerwartungen (auch im weiteren Text angegeben) einzeln simuliert und jeweils die abschließende Tabelle betrachtet zur Ermittlung des Siegers.
Mannschaft Anzahl Deutscher Meister in 5000 Simulationen Meisterschaften in Prozent Faire Quoten als Kehrwert der Wahrscheinlichkeiten
1 Borussia Dortmund 3826 76.52% 1.31
2 FC Bayern München 1129 22.58% 4.43
3 FC Schalke 04 25 0.50% 200.00
4 Borussia Mönchengladbach 20 0.40% 250.00
5000 100.00%
Der Computer sieht es in etwa ähnlich wie der oben zitierte, virtuelle Experte. Die Chancen sind sogar etwas über 75%. Andererseits gibt es ja nun einmal das bereits angesprochenen Problem, dass Bayern noch nach Dortmund muss und bei Konzentration aller Kräfte vielleicht eine größere als die vom Computer errechnete Chance herauskitzeln kann – was dann wieder die vom Markt abweichende Einschätzung erklären könnte.
Chancenveränderungen gegenüber der Vorwoche durch die Ergebnisse des 24. Spieltages
Mannschaft Gewinn/Verlust absolut gegenüber vorherigem Spieltag Gewinn/Verlust in Prozent
1 FC Bayern München 599 11.98%
2 FC Schalke 04 10 0.20%
17 Borussia Mönchengladbach -36 -0.72%
18 Borussia Dortmund -573 -11.46%
0 0.00%
Eine Chancenverschiebung von 12% ist schon etwas, was die Expertenwelt erspürt und in ihren Kommentaren zum Ausdruck bringt, obwohl ja das 0:0 von Dortmund sowohl ein wenig angekündigt (in den Wettempfehlungen, wo es für möglich erklärt wurde, wie man, zumindest mit einer virtuellen Wette auf Augsburg demonstrierte), als auch nicht wirklich schlecht oder schlimm war, zugleich aber der Ungerechtigkeit der Dreipunkteregel geschuldet einen höheren Einbruch bewirkte.
d. Die Titelchancen in der Entwicklung
Hatte man letzte Woche noch orakelt, ob es je wieder ein Aufeinanderzulaufen der Kurven geben würde oder ob es jetzt vielleicht doch zielstrebig Richtung 100% gehen würde, so sieht man, recht plastisch, heute die Antwort. Natürlich sollte man keinesfalls vergessen, dass das 7:1 in der Höhe einen Spielstärkeschub bedeutete, der sich niederschlägt.
e. Abgleich Titelchancen mit der Wettbörse betfair
Back Lay Wahrscheinlichkeit (Back)
FC Bayern München 2.96 2.98 33.78%
Borussia Dortmund 1.53 1.56 65.36%
FC Schalke 04 85 200 1.18%
Borussia Mönchengladbach 80 95 1.25%
102.97%
Es bleibt dabei: immer wieder soll man Dortmund spielen. Das Phänomen bereits erklärt: vielleicht geht man am Wettmarkt doch davon aus, dass Bayern am Ende das höhere Potenzial hat und so die Chancen günstig beeinflussen kann (durch einen möglichen Sieg in Dortmund).
Die Veränderungen der Chanceneinschätzungen bei betfair
Veränderung(Back)
FC Bayern München 9.97%
Borussia Dortmund -10.98%
FC Schalke 04 0.59%
Borussia Mönchengladbach -0.57%
-0.98%
(Die Ordnung nach den ursprünglichen Einschätzungen der Rangfolge)
Die Chancenveränderung ist dennoch am Markt etwas geringer als vom Computer errechnet, was eigentlich als gutes Zeichen zu werten ist (für die Qualität der Computerberechnungen).
Die Entwicklung bei betfair in der Graphik
Der Kurvenverlauf identisch, die Ausschläge etwas gedämpfter.
f. Die direkte Champions League Quali über Platz 2
Die Wahrscheinlichkeitsverteilung für Platz 2 nach dem 25. Spieltag
Mannschaft Anzahl 2. Plätze in 5000 Simulationen 2. Plätze in Prozent
1 FC Bayern München 3290 65.80%
2 Borussia Dortmund 1054 21.08%
3 Borussia Mönchengladbach 348 6.96%
4 FC Schalke 04 304 6.08%
5 Bayer Leverkusen 3 0.06%
6 Werder Bremen 1 0.02%
5000 100.00%
Praktisch ohne Kommentar.
Die Veränderungen gegenüber der Vorwoche:
Mannschaft Gewinn/Verlust absolut gegenüber vorherigem Spieltag Gewinn/Verlust in Prozent
1 Borussia Dortmund 524 10.48%
2 FC Schalke 04 11 0.22%
3 Werder Bremen 1 0.02%
16 Bayer Leverkusen -42 -0.84%
17 FC Bayern München -104 -2.08%
18 Borussia Mönchengladbach -390 -7.80%
0 0.00%
Dortmund gewinnt in etwa das, was sie auf Platz 1 einbüßen. Das ist verständlich. Gladbach verliert mächtig, durch ihr Remis, dadurch die Bayern mit weniger Einbußen auf diesen Platz. Anders ausgedrückt haben die Bayern durch die Ergebnisse die Chancen auf Platz 1 ODER 2 stabilisiert.
g. Die Abstiegsfrage
Die Verteilung der Prozentzahlen für Abstieg
Anmerkung: Es gäbe auch eine detaillierte Aufschlüsselung über die einzelnen Plätze. Dabei zählen die Plätze 17 und 18 als Vollabsteiger (also in der Summe als 1, für abgestiegen jeweils, ansonsten lautet der Begriff „Direktabsteiger), und ein weiterer drittel Absteiger kommt hinzu durch die Relegation, wobei eben der Erstligist generell als 2/3 zu 1/3 Favorit eingeschätzt wird gegenüber dem Zweitligisten. Dadurch ist die Summe der Absteiger gleich 233.33%. Im Einzelfall wäre es in der Realität natürlich anders. Wenn also beispielsweise Frankfurt auf Platz 3 einginge in Liga 2 und Augsburg auf Platz 16 in Liga 1 könnte man vielleicht von einer ausgeglichenen Paarung sprechen.
Mannschaft Direkter Abstieg (Platz 17 oder 18) Abstieg per Relegation Insgesamt
1 1.FC Kaiserslautern 69.44% 4.72% 74.16%
2 SC Freiburg 42.76% 7.01% 49.77%
3 FC Augsburg 38.24% 7.84% 46.08%
4 Hertha BSC 37.70% 6.87% 44.57%
5 1.FC Köln 7.04% 3.37% 10.41%
6 Hamburger SV 3.48% 1.95% 5.43%
7 TSG Hoffenheim 0.56% 0.48% 1.04%
8 1.FC Nürnberg 0.28% 0.43% 0.71%
9 VfL Wolfsburg 0.20% 0.39% 0.59%
10 FSV Mainz 05 0.30% 0.26% 0.56%
11 VfB Stuttgart 0.00% 0.01% 0.01%
12 Hannover 96 0.00% 0.01% 0.01%
200.00% 33.33% 233.33%
Vor einer Woche war die Frage aufgeworfen, ob sich der HSV oder Wolfsburg noch einmischen würden. Der HSV hat es, auf seine Art, getan. 5% sind schon etwas. Obwohl das Spiel in der ersten Hälfte keineswegs schlecht aussah, im Gegenteil, haben sie auf Schalke völlig gleichwertig mitgespielt und das Ergebnis wurde dem Spielverlauf nicht gerecht. Andererseits sind es ja weiterhin auch „nur“ 5%, während Köln sich natürlich mit dem Sieg entfernt hat und die anderen vier Kandidaten mit jeweils weit über 40% doch schon ein Stückchen entfernt liegen.
Augsburg, so lange Zeit klar die Nummer 1, nun bereits nur noch auf 3.
Die Chancenveränderung durch die Ergebnisse des 25. Spieltages in Bezug auf den Abstieg
Mannschaft Chancenveränderung
1 1.FC Köln 10.29%
2 FC Augsburg 4.40%
3 VfL Wolfsburg 2.53%
4 SC Freiburg 2.49%
5 1.FC Kaiserslautern 0.87%
6 FSV Mainz 05 0.44%
7 VfB Stuttgart 0.04%
15 1.FC Nürnberg -0.35%
16 TSG Hoffenheim -0.77%
17 Hamburger SV -2.01%
18 Hertha BSC -17.93%
0.00%
Köln natürlich im direkten Duell als Sieger der große Gewinner im Abstiegskampf. Augsburg tat der eine Bonuspunkt, da gegen den Meisterschaftsfavoriten erzielt, trotz der Unterentlohnung (mit einem statt anderthalb Punkten) trotzdem gut. Lautern hat das 0:0 in Stuttgart nicht so sehr geholfen, so gut es moralisch auch tat. Das Problem ist irgendwann, dass auch derartige vor allem moralische Erfolge nicht mehr helfen, wenn man bereits einen Rückstand hat und die Zeit knapp wird.
Hertha mit einem gigantischen Einbruch, da der einzige wirklich zählende Verlierer (der HSV, Hoffenheim und Nürnberg galten ja noch nicht als ernste Kandidaten).
h. Die Abstiegsfrage in der Entwicklung
Wie soll man aus diesem Bild schlau werden? Immerhin verrät es weiterhin so viel: es ist spannend. Alle Kurven haben ihre Aufs und Abs.
i. Die Punkterwartungen und die Abweichungen
Erläuterung: für jedes Spiel sind vom Computer die Chancen für 1, X und 2 berechnet worden. Anhand derer ergibt sich für jede Mannschaft pro Spiel eine Punkterwartung mathematisch nach der Formel Siegwahrscheinlichkeit * 3 Punkte + Remiswahrscheinlichkeit * 1 Punkt. Die unten angegeben Abweichungen vergleichen die tatsächlich erreichten Punkte mit den vom Computer erwarteten.
In der Summe muss die Abweichung nicht 0 sein für alle Mannschaften, da die Anzahl der erwarteten Unentschieden nicht deckungsgleich mit den eingetroffenen sein muss (noch nicht einmal sein kann), aber durch die Drei-Punkte-Regel eine Unausgewogenheit forciert wird. Zu viele erzielte Punkte bedeuten, dass es zu wenige Unentschieden gab.
Team Name Punkterwartung Punkte erzielt Abweichung Abweichung absolut
1 Borussia Mönchengladbach 36.77 48 11.23 11.23
2 FC Schalke 04 40.20 47 6.80 6.80
3 Borussia Dortmund 50.74 56 5.26 5.26
4 1.FC Nürnberg 28.46 31 2.54 2.54
5 Werder Bremen 38.02 39 0.98 0.98
6 Hannover 96 34.56 35 0.44 0.44
7 Bayer Leverkusen 39.59 40 0.41 0.41
8 1.FC Köln 28.48 28 -0.48 0.48
9 FC Augsburg 23.55 23 -0.55 0.55
10 FSV Mainz 05 32.11 30 -2.11 2.11
11 TSG Hoffenheim 32.35 30 -2.35 2.35
12 Hamburger SV 29.63 27 -2.63 2.63
13 VfL Wolfsburg 33.71 31 -2.71 2.71
14 VfB Stuttgart 36.25 33 -3.25 3.25
15 FC Bayern München 54.91 51 -3.91 3.91
16 SC Freiburg 26.17 22 -4.17 4.17
17 1.FC Kaiserslautern 26.72 20 -6.72 6.72
18 Hertha BSC 31.05 23 -8.05 8.05
-9.28 64.61
ø Abweichung 3.59
Gladbachs Vorsprung ist weiterhin so groß, dass auch ein paar schlechtere Ergebnisse nicht zu Buche schlagen. Ihre Partie war aber beileibe nicht schlecht, wie die Danksagungen des Freiburger Trainers an seinen Keeper Baumann dokumentierten (und die gesehene Zusammenfassung einen auch lehrte). Gladbach war dran, das Tor fiel nicht.
Nürnberg mit einem 4. Platz? So überragend kommt einem ihre Saison nicht vor, aber, wie man sieht, genügten in diesem Jahr bereits plus 2.54 Punkte, um ihn zu erlangen. Hertha auf 18 ist nachvollziehbar, obwohl es auch daran liegen könnte, dass man (ich, der Computer) sie leicht überschätzte. Bayern zwar auf Rang 15, aber mit einer negativen Abweichung von „nur“ 3.94 Punkten doch nicht übertrieben schlecht.
Interessant: wenn man auf die erwarteten Punkte schaut, dann liegt Bayern doch recht deutlich vorne, mit 54.91 gegenüber Dortmunds 50.74. Ursache dafür ist, dass die Bayern mit den überragenden Hinrundenergebnissen (aus Computersicht, aber sicher doch vom Rest Fußball-Deutschlands abbildenden?) für höhere Erwartungen gesorgt haben. Ansonsten, wie schon erwähnt, war ja Dortmund vor der Saison sogar ganz hauchdünn vor den Bayern in der Rangliste.
Der Auslandsvergleich für die durchschnittliche Punktabweichung
Anmerkung: die Theorie lautet, dass die deutsche Bundesliga die spannendste unter Europas Topligen ist. Diese Erkenntnis ist eher intuitiv abgeleitet, aber sowohl hierzulande als auch im Ausland so weit „akzeptiert“. Natürlich ist der höhere Toreschnitt ein Indiz dafür, sowie die(empfundene) geringere Vorhersagbarkeit, was den Titel, den Abstieg, aber auch andere Fragen angeht. Ausgeglichenheit ist ein Kriterium und womöglich dafür hauptverantwortlich.
Die hier verwendete Maßzahl für die Abweichung in der durchschnittlichen Punkterwartung gibt darüber messbar Auskunft, jedoch war es wohl ein für die Einstiegssaison 2010/2011 spezielles „Problem“ (der Fan dankte es), dass die Bundesliga besonders viele Überraschungen produziert hat. Dies schlug sich in den Zahlen nieder. Nun kann man das Phänomen weiter beobachten. Geht es auch in dieser Hinsicht in der Bundesliga spannend zu? Spannender als anderswo?(Zugleich könnte eine große Abweichung in dieser Kategorie aber auch einfach bedeuten, dass Computer oder Fütterer ihr Handwerk schlecht verstehen)
Platz Land Liga 1 ø Punktabweichung Änderung gegenüber Vorwoche Anzahl Spiele
1 Deutschland, 2.BL 6.95 -0.05 224
2 Frankreich 1 5.22 0.53 270
3 England 1 4.92 -0.18 279
4 Deutschland, 1.BL 3.59 -0.41 225
5 Italien 1 3.57 -0.25 269
6 Spanien 1 3.49 0.21 260
Die 1. Liga bewirbt sich um den letzten Platz. Dieser lautet sozusagen „keine besonderen Vorkommnisse“ (außer Gladbach), jedenfalls im Verhältnis weniger als beim Rest (obwohl Spanien und Italien aus dieser Sicht noch vorne liegen).
Die 2. Liga hingegen weit vorne. Das Tabellenbild extrem gezerrt, haben doch Platz 1 bis 5 zwei oder mehr Punkte pro Spiel – eine absolute Ausnahme für diese Liga – und ab Platz 12 alle Teams weniger als einen Punkt pro Spiel.
j. Die Torerwartungen und ihre Abweichungen
Erläuterung: Bei den Toren gilt fast das gleiche wie bei den Punkten. Die erwarteten erzielten Tore und die erwarteten kassierten Tore werden mit der Realität verglichen. Dabei zählen zu wenige erzielte Tore negativ genauso wie zu viele kassierte negativ zählen, Umgekehrtes zählt jeweils positiv. Hier muss die Summe der Abweichungen 0 sein, da alle erwarteten und nicht erzielten Tore irgendwo auch wieder nicht kassiert wurden. Der Toreschnitt kann allerdings eine Abweichung aufweisen.
Team Name Torerwartung Tore erzielt Gegentore erwartet Gegentore kassiert Summe der Abweichung
1 Borussia Mönchengladbach 35.13 37 32.05 15 18.92
2 FC Schalke 04 39.69 54 30.82 33 12.13
3 Borussia Dortmund 44.99 52 20.24 16 11.25
4 FC Bayern München 55.49 58 21.48 17 6.99
5 VfB Stuttgart 39.47 41 36.80 33 5.33
6 FSV Mainz 05 33.70 37 37.77 39 2.08
7 FC Augsburg 22.69 25 38.70 39 2.01
8 1.FC Nürnberg 28.39 24 37.81 34 -0.58
9 Bayer Leverkusen 39.64 38 32.10 32 -1.55
10 1.FC Köln 33.67 32 44.81 46 -2.86
11 Werder Bremen 41.08 40 35.93 38 -3.15
12 TSG Hoffenheim 32.15 28 35.84 35 -3.31
13 1.FC Kaiserslautern 27.11 16 39.17 32 -3.94
14 Hannover 96 34.00 30 33.78 35 -5.22
15 Hamburger SV 32.37 29 40.54 45 -7.83
16 SC Freiburg 29.90 30 43.74 52 -8.16
17 Hertha BSC 32.41 26 38.14 41 -9.27
18 VfL Wolfsburg 34.70 31 36.87 46 -12.84
636.60 628 636.60 628 0.00
Tore ø erwartet: Tore ø erzielt: ø Abweichung 6.52
2.83 2.79
Hier machen die Bayern Dortmund bereits mächtig Konkurrenz. Wie man sieht wurden für sie 55.49 Tore erwartet, sie haben 58 erzielt. Also etwa ab einem 5:1 gegen Hoffenheim hätten sie bereits die Erwartung übererfüllt. Für Dortmund hingegen wurden „nur“ 44.99 Tore erwartet, sie haben 52 erzielt. Bei den Gegentoren sieht man, dass Bayern etwas mehr erwartete – und dies sich auch erfüllte (in dem Sinne, dass Dortmund die bessere Abwehr haben sollte).
Wolfsburg bleibt ganz hinten, trotz Sieges gegen Leverkusen.
Der Auslandsvergleich für die durchschnittliche Torabweichung
(Anmerkung: verrückte Ergebnisse müssen sich nicht unbedingt in der Tendenz niederschlagen. Also ein 5:3 oder auch ein 7:0 sorgen hier unter Umständen für große Abweichungen, auf die Tore bezogen, aber keineswegs bei der Punkterwartungen, da zum Beispiel jeweils der Favorit gewonnen hätte. Also gibt es eine alternative Methode, sich mit dem Ausland zu vergleichen: gibt es auch in dieser Hinsicht in der Bundesliga die meisten „Überraschungen“?)
Platz Land Liga 1 ø Torabweichung Änderung gegenüber Vorwoche Anzahl Spiele
1 Deutschland, 2.BL 10.62 -0.18 224
2 England 1 6.69 -0.10 279
3 Deutschland, 1.BL 6.52 0.21 225
4 Italien 1 5.65 0.84 269
5 Spanien 1 5.01 -0.35 260
6 Frankreich 1 4.83 0.25 270
Die 2. Liga hebt sich deutlich ab. Ansonsten erstaunlich, dass Frankreich hier für weniger Abweichungen sorgt als bei den Punkten, wo sie Platz 2 haben. Es gibt dort demnach knappe, aber überraschende Ergebnisse.
k. Die Spielstärke Rangliste
Anmerkung: Die Spielstärke wird gemessen in Toren, die erwartet werden, gegen die durchschnittliche Mannschaft (die es in der Praxis nicht gibt). Dabei gibt es die Offensivstärke, die gemessen wird in erwarteten erzielten Toren und die defensive Stärke, die gemessen wird in erwarteten kassierten Toren. Der Quotient aus diesen beiden Werten ergibt die Maßzahl für die Spielstärke. Je mehr erwartete erzielte, je höher der Wert, je weniger erwartete kassierte, umso höher der Wert.
Team Für Gegen Quotient Für/Gegen Veränderung des Quotiente Verschiebung
1 Borussia Dortmund 1.92 0.74 2.60 -0.00 +0
2 FC Bayern München 2.10 0.87 2.41 +0.12 +0
3 FC Schalke 04 1.78 1.22 1.46 +0.03 +0
4 Borussia Mönchengladbach 1.40 1.01 1.38 -0.03 +0
5 Bayer Leverkusen 1.65 1.27 1.30 -0.05 +0
6 Werder Bremen 1.55 1.48 1.05 +0.06 +3
7 VfB Stuttgart 1.59 1.55 1.02 -0.02 -1
8 FSV Mainz 05 1.48 1.45 1.02 +0.01 -1
9 Hannover 96 1.32 1.42 0.93 -0.06 -1
10 TSG Hoffenheim 1.21 1.47 0.83 -0.08 +0
11 VfL Wolfsburg 1.30 1.59 0.82 +0.03 +2
12 1.FC Nürnberg 1.08 1.36 0.79 -0.00 +0
13 Hamburger SV 1.23 1.57 0.79 -0.01 -2
14 1.FC Köln 1.24 1.74 0.71 +0.01 +1
15 Hertha BSC 1.12 1.61 0.70 -0.02 -1
16 FC Augsburg 1.03 1.50 0.68 +0.02 +0
17 SC Freiburg 1.17 1.77 0.66 +0.01 +0
18 1.FC Kaiserslautern 0.84 1.40 0.60 +0.01 +0
25.03 25.02 +0
Tore ø erwartet
2.79
Diesmal gewinnt Werder drei Plätze, dank des 3:0 gegen Hannover, gegenüber weniger guter Ergebnisse der Konkurrenten, dabei Hannover einbeziehend. Nun, die Abstände sind knapp und auch die Überzeugung gering, dass es dieser oder jener mehr verdient hätte. Ein Spieltag mit anderen Ergebnissen, und alles steht wieder Kopf. Eigentlich aber hat Hannover ein sehr gutes Spiel gemacht in Bremen und war lange Zeit die klar bessere Mannschaft. Ein Beispiel für die mögliche Ungerechtigkeit im Fußball. Es geht nur darum, das Runde ins Eckige zu bekommen. Mal gelingt es, dies aus wenigen Chancen vielmals zu machen, mal aus vielen Chancen gar nicht. Es bleibt dabei, dass es zu wenige Tore gibt, so dass ein einzelnes – selbst in einem Spiel, da später noch mehr fallen – zu großen Einfluss auf die Chancenverteilung und den Spielverlauf hat. Hannover wusste nach dem 0:1, dass es „a mountain to climb“ ist. Das ist eigentlich bedauerlich, da sie bis zum Gegentor so tollen Fußball gespielt haben und man sich viel mehr wünschen würde, dass es eine Gerechtigkeit gibt und sie es drehen können. Nur ist der Weg eben zu weit. Als Beobachter spürt man es, wie soll es da erst den Spielern gehen?
l. Die Frequenz der Tendenzänderungen
Anmerkung: als „Tendenzwechsel“ wird ein Tor angesehen, welches eine Führung ausgleicht oder eine Führung erzielt. Das 1:0 wird nicht mitgezählt, denn ohne dieses Tor begänne es gar nicht erst, etwas mit Spannung in der Torabfolge zu tun zu haben. Ab und an wird hier ein Auslandsvergleich statistisch angestellt. Dieser zeigt, dass es in Deutschland mehr Tendenzwechsel als anderswo gibt, was einerseits auf empfundene Spannung in der Bundesliga hindeutet – welche möglicherweise vom Ausland geneidet wird – andererseits mögliche taktische Mängel aufzeigt, die, einer alten Tradition folgend, einen raten lassen, nach einem 1:0 dringend auf ein 2. Tor auszugehen – und nicht etwa öde und fad, wie aber im Ausland üblich, dieses Tor über die Zeit zu schaukeln. Mehr Auskunft über die Wirksamkeit oder Schwäche des deutschen Verhaltens geben die internationalen Vergleiche.
Natürlich ist und bleibt es wünschenswert, dass „etwas passiert“, das Spiele hin und her wogen, dass Mannschaften, die früh in Führung gehen trotzdem später noch verlieren, dass Mannschaften in dramatische Aufholjagden von zwei, drei Toren Rückstand zurückkommen, ausgleichen oder gar noch gewinnen. Die Behauptung hier: es passiert im Fußball eigentlich zu selten. Erstrebenswert wäre es, mehr Tore zuzulassen, damit auch in diesem Punkt wieder mehr Dramatik hineinkommt. Mehr Tore sorgen garantiert für mehr Tendenzwechsel, möglich aber, dass es eine Obergrenze gibt. Also: im Eishockey gibt es mehr Tore und damit mehr Tendenzwechsel, keine Frage. Aber gibt es zum Beispiel im Handball auch noch mehr als im Eishockey? Vermutlich kaum. Denn: bei sehr vielen Toren kann ja auch eine mit fünf, sechs, sieben in Führung liegen, ohne, dass an ein Comeback des Unterlegenen jemals zu denken ist.
Stets zum Vergleich hier die Statistik der letzten Saison. Man kann daran zumindest ein klein wenig vergleichen, ob es sich in der Tendenz ähnlich entwickelt in dieser Saison.
Saison 2010/2011
Land Spiele Ausgleich HF AF Summe pro Spiel
- Bundesliga 306 158 60 49 267 0.873
England 380 198 66 46 310 0.816 - Bundesliga 306 145 56 41 242 0.791
Italien 380 169 58 48 275 0.724
Frankreich 380 175 49 40 264 0.695
Spanien 380 146 48 46 240 0.632
Gesamt 2132 991 337 270 1598 0.750
Bilanz der Tendenzwechsel von der vergangenen Woche:
Anstatt die Tendenzwechsel aufzuzählen soll ab jetzt an dieser Stelle eine kleine Tabelle mit den Tendenzwechseln des vergangenen Wochenendes aufgenommen werden.
Land Spiele Ausgleich Heim Führungstreffer Auswärts Führungstreffer Summe pro Spiel
1 1. Bundesliga 9 1 1 0 2 0.222
2 Frankreich 9 4 2 0 6 0.667
3 2. Bundesliga 11 6 0 3 9 0.818
4 Italien 10 3 2 0 5 0.500
5 Spanien 10 4 0 3 7 0.700
6 England 13 4 0 1 5 0.385
Gesamtbilanz 62 22 5 7 34 0.548
In der 1. Liga war es total mau am Wochenende. Lediglich Wolfsburg drehte die Partie gegen Leverkusen, was die zwei Tendenzwechsel bereits ausmacht. Aber: drei Spiele 0:0, ausgerechnet von drei Abstiegskandidaten (Freiburg, Augsburg. Lautern), spricht schon Bände für die Einstellung der Teams von unten: nur nichts zulassen und Hauptsache nicht verlieren. Auch die Schiris trauen sich, bei 0:0 Ständen kaum, eine wichtige Entscheidung pro Tor zu fällen (nicht abseits anzeigen, Elfmeter geben).
Auch international der Wert unter dem normalen Schnitt, was wiederum für die Saisonphase und das oben Gesagte (allerorten) spricht.
Tendenzwechsel der großen Ligen in der Saison 2011/2012
Land Spiele Ausgleich Heim Führungstreffer Auswärts Führungstreffer Summe pro Spiel
1 2. Bundesliga 224 113 45 27 185 0.826
2 1. Bundesliga 225 109 38 25 172 0.764
3 Spanien 260 119 47 32 198 0.762
4 Frankreich 270 134 36 34 204 0.756
5 England 279 126 34 44 204 0.731
6 Italien 269 105 35 26 166 0.617
Gesamtbilanz 1527 706 235 188 1129 0.739
Die beiden deutschen Ligen bleiben vorne, selbst wenn Liga 1 nur ganz knapp. Der Rest ist, außer den italienischen Taktikkünstlern, eng beieinander.
m. Der mathematische Rückblick auf die Ergebnisse des 25. Spieltages
Anmerkung: hier wird für jedes Spiel die Abweichung der erwarteten Tore mit den erzielten berechnet. Zur Ermittlung der Gesamtabweichung werden die Wert absolut aufaddiert (hier nicht sichtbar, diese Spalte). Also: wenn die eine Mannschaft positiv abweicht um 0.35 Tore, die andere negativ um –0.62, dann ist die absolute Gesamtabweichung bei 0.35 + 0.62 = 0.97 Toren. Zur Ermittlung der durchschnittlichen Abweichung werden alle diese Werte aufaddiert und durch die Anzahl der Paarungen – in der Regel 9 – dividiert.
Torerwartung
Heim Auswärts Summe Abweichung
Stuttgart Kaiserslautern 1.98 0.87 2.85 0 0 -1.98 -0.87
Wolfsburg Leverkusen 1.20 1.48 2.68 3 2 1.80 0.52
FC Köln Hertha 1.67 1.31 2.98 1 0 -0.67 -1.31
Mainz Nürnberg 1.58 0.98 2.56 2 1 0.42 0.02
FC Bayern Hoffenheim 2.27 0.61 2.88 7 1 4.73 0.39
Gladbach Freiburg 2.38 0.88 3.26 0 0 -2.38 -0.88
Augsburg Dortmund 0.62 1.83 2.45 0 0 -0.62 -1.83
Werder Hannover 1.70 1.17 2.88 3 0 1.30 -1.17
Schalke 04 HSV 2.09 0.93 3.03 3 1 0.91 0.07
15.50 10.06 25.57 19 5 3.50 -5.06
Erwartete Torsumme Erwarteter Toreschnitt Erzielter Toreschnitt
25.57 2.84 2.67
ø erwartete Torabweichung 1.86 ø Torabweichung 2.43
Der Computer hatte speziell in Augsburg wenige Tore gesehen – das hat sich erfüllt. Bei Gladbach sollte es zwar eine Torflut geben, aber hier wurde ja letzte Woche schon Skepsis angemeldet. Dennoch war offensichtlich, dass sie es versuchten und genügend Chancen hatten. Wenn denn das erste fiele, so könnten weitere folgen, da ja danach einer der beiden müsste…
Ansonsten auffällig, dass trotz eines Achttorespieles die Treffererwartung untererfüllt blieb.
n. Die Festlegung
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich für jedes Spiel als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des (Favoriten-) Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität der hier gemachten Einschätzungen prüfen. Dies wird Woche für Woche vorgenommen, aber natürlich auch insgesamt.
Die Festlegung erwartet
Paarung 1 X 2
Stuttgart Kaiserslautern 63.16% 21.18% 15.66% 46.83%
Wolfsburg Leverkusen 30.62% 26.10% 43.28% 34.92%
FC Köln Hertha 45.61% 24.35% 30.04% 35.76%
Mainz Nürnberg 51.19% 25.56% 23.25% 38.14%
FC Bayern Hoffenheim 75.16% 16.56% 8.27% 59.92%
Gladbach Freiburg 70.65% 17.30% 12.04% 54.36%
Augsburg Dortmund 11.85% 21.68% 66.47% 50.28%
Werder Hannover 49.57% 24.30% 26.14% 37.30%
Schalke 04 HSV 63.92% 20.28% 15.80% 47.47%
4.62 1.97 2.41 4.05
durchschnittlich erwartete Festlegung: 45.00%
Stets zur Erinnerung die erwarteten Werte aus dem Vorwochentext. Was hat nun die Realität gebracht?
Die Festlegung eingetroffen
Paarung 1 X 2 Tendenz
Stuttgart Kaiserslautern 63.16% 21.18% 15.66% 0 21.18%
Wolfsburg Leverkusen 30.62% 26.10% 43.28% 1 30.62%
FC Köln Hertha 45.61% 24.35% 30.04% 1 45.61%
Mainz Nürnberg 51.19% 25.56% 23.25% 1 51.19%
FC Bayern Hoffenheim 75.16% 16.56% 8.27% 1 75.16%
Gladbach Freiburg 70.65% 17.30% 12.04% 0 17.30%
Augsburg Dortmund 11.85% 21.68% 66.47% 0 21.68%
Werder Hannover 49.57% 24.30% 26.14% 1 49.57%
Schalke 04 HSV 63.92% 20.28% 15.80% 1 63.92%
6 3 0 3.76
durchschnittlich eingetroffene Festlegung: 41.80%
Der hohe erwartete Wert konnte nicht erfüllt werden. Natürlich vor allem wegen des Dortmunder Remis in Augsburg und des Freiburgers in Gladbach. Die Heimteams haben ein weiteres Mal dominiert.
Weitere Anmerkung: In der Mathematik wurde noch kein vergleichbares Modell entdeckt. Auch nicht von einem Mathematiker, der sich zur Aufgabe gesetzt hatte, dem Autoren nachzuweisen, dass es garantiert nichts Neues gäbe.
o. Ligagesamtstatistik
Anmerkung: eine derartige Statistik wird regelmäßig vom Computer angefertigt. Es dient generell der Qualitätskontrolle der einzelnen Zahlen, Jede Zahl hat ihre Bewandtnis und wird genauer erläutert. Der Toreschnitt wird hier nicht erneut angeführt. Der Heimvorteil errechnet sich aus den der Heimmannschaften erzielten Tore geteilt durch die Hälfte der Gesamttore. Auf diese Art sieht man quasi prozentual, wie viele Tore die Heimmannschaften mehr erzielen als sie ohne Heimvorteil dürften. 1.116 sind also 11.6% mehr für die Heim, 11.6% weniger für die Auswärts.
Anmerkung: Für Rechenfüchse hier kurz die Rechenmethode für die erwartete Torabweichung erklärt: Der Computer gibt jedem Ergebnis von 0:0 bis 20:20 eine Wahrscheinlichkeit (es genügt eigentlich bis 10:10, da der Rest keine nennenswerte Wahrscheinlichkeit mehr hat). Bei jedem Ergebnis gäbe es eine Torabweichung. Wenn man also die Wahrscheinlichkeit beispielsweise eines 3:4 multipliziert mit der dann eingetretenen Abweichung (bei dem Spiel Mainz – Gladbach, mit Torerwartungen von 1.77:1.25 wären dies 3 – 1.77 = 1.23 für Mainz plus 4 – 1.25 = 2.75 für Gladbach, also insgesamt 3.98 Tore Abweichung) und dieses Verfahren für jedes Spielergebnis durchführt, erhält man die erwartete durchschnittliche Torabweichung.
Die Statistik der Ergebnisse bisher
Spiele Hsiege Remis Asiege Htore Atore Heimvort
eingetroffen 225 106 61 58 381 247 1.213
erwartet 225 104.52 51.72 68.74 361.9 274.6 1.137
abs Abweichung 0 1.48 9.28 -10.74 19.10 -27.60 0.08
rel. Abweichung 0 1.40% 15.21% -18.52% 5.01% -11.17% 6.28%
Festlegung erwartet Festlegung eingetroffen
40.68% 40.41%
ø Torabweichung ø Torabweichung erwartet
1.88 1.87
Ja, der verfehlte Heimvorteil ist schon etwas bedenklich. Vor allem, da er sich in Toren deutlich niederschlägt. Der erzielte Wert von 1.213 (Heimtore geteilt durch Klammer auf Gesamttore durch 2 Klammer zu) liegt sogar oberhalb dessen aus den früheren Jahren im Europapokal, wo es wirklich einen höheren gab (Abwesenheit von Kameras, welcher den Schiris freien Lauf ließ, und oftmals weite Reisen mit ziemlich veränderten, unbekannten Spielbedingungen als Ursache), welcher in etwa bei 1.2 lag. Der erwartete ist in etwa der neuzeitliche, auch aus anderen Ligen, über die Jahre gesehen. Noch mag man also nicht an eine prinzipielle Veränderung glauben. Ob weitere Ergebnisse davon überzeugen können? Durch die automatische Anpassung ist aber ein Problem nicht wirklich vorhersehbar.
Die Festlegung erwartet ist etwas höher als die eingetroffene, aber durchaus im Rahmen. Die durchschnittliche Torabweichung hat nun endlich die erwartete übertroffen (was zwar kein tolles Ergebnis ist, aber früher oder später zu erwarten war). Man dürfte hier nur dann mit KEINER Abweichung rechnen (langfristig gesehen), wenn jede Vorhersage ganz exakt wäre. Und dies wäre vermutlich sogar dem lieben Gott nicht möglich — falls er überhaupt Interesse daran hätte. Apropos Weltbild?!
p. Rückblick auf die Wettempfehlungen
Brisanter aber stets diese Frage: zu welchen Wetten hätte es laut Computer kommen sollen/müssen? Wo hätte er sich mit dem Wettmarkt angelegt? Und: wenn er sich damit anlegt, mit der großartigen Massenintelligenz, hat er gute Gründe dafür? Konnte man eventuell gewinnen, kann man gar langfristige Vorteile nachweisen? Bisher wurden derartige „Trockenschwimmübungen“ ja wenn überhaupt für sich selbst angefertigt. Nun ist es immerhin dokumentiert.
Paarung 1 X 2
Stuttgart Kaiserslautern 1.75 3.95 5.10
Wolfsburg Leverkusen 3.15 3.50 2.40
FC Köln Hertha 2.54 3.40 3.10
Mainz Nürnberg 1.99 3.55 4.40
FC Bayern Hoffenheim 1.28 5.80 14.50
Gladbach Freiburg 1.56 4.20 6.40
Augsburg Dortmund 9.40 4.90 1.41
Werder Hannover 2.04 3.65 3.85
Schalke 04 HSV 1.79 3.75 4.90
Treffererwartung 2.63
Treffer erzielt 2
Geldauswertung -1.67
Tja, ein wiederum bedauerliches Ergebnis. Um nun endlich mal doch ein paar Worte der „Rechtfertigung“ hervorzubringen: eine Wette auf Augsburg ist eine wirklich gute gewesen, so wie viele andere zu hohen Quoten in letzter Zeit, von denen fast alle Remis ausgingen. Jedoch wird meistens viel mehr geraten dazu, eine „Lay“ Wette auf den Favoriten zu machen. Es ist ein an sich verlässlicher Weg, auf Fehleinschätzungen zu wetten. Die Realisierung des Gewinns geschieht häufiger – selbst wenn in kleineren Stückelungen – und man ist deutlich weniger diesen Schwankungen ausgesetzt. Dies beträfe natürlich auch (und noch mehr) die Wette auf Hoffenheim, jedoch hier weniger anschaulich, da diese ja (haushoch) verloren wurde.
Es gibt also für die nächste Saison, bei Fortsetzung dieser Aufgabe hier, zwei Möglichkeiten, welche auch einzeln realisiert werden könnten: a) die Wetten unterteilen in „Lay“ und „Back“ Wetten, und b) die Auswertung der Wetten nach den empfohlenen Einheiten. Mal schauen, ob eines davon, beides oder gar keines.
Stuttgart war dennoch eine gute Wette. Sie haben eine ganze Menge versucht, um das Tor zu erzielen. Die Frage, ob sie es wirklich wollten, hat sich von selbst beantwortet. Es ging um die eine geglückte Aktion, die es eben nicht gab. Wenn ein Tor gefallen wäre, hätte man eh eine ganz andere Partie gesehen und hätte sich ein neuerliches, möglicherweise anders Urteil gebildet (wer geht in Führung? Wie reagiert der Zurückliegende?). So bleibt es dabei: Wette vertretbar.
Die Wette auf Köln war vielleicht die beste überhaupt. Der eine Sieg von Hertha hatte nicht die Bedeutung und das Spiel war alles andere als toll von Hertha. Köln hingegen hat man fast die ganze Saison gestützt (wenn auch anerkannt sinnvoll nur stets MIT Podolski) und konnte eine ziemliche Einahnstraße mit wirklich sehr guten Aktionen der Kölner sehen. Der Kurs war zu hoch, die Wette exzellent, der Sieg verdient, so gut, wie es ein Sieg sein kann.
Über die eine Einheit auf Hoffenheim sollte man nicht zu lange debattieren. Es ging mit dem 1:0 los, und dann nahmen die Dinge ihren Lauf…
Die Wette auf Gladbach würde man, nach den gesehenen Bildern der Zusammenfassung, dennoch wiederholen, obwohl klar ist, dass man für einen 1.56 doch eine recht klare Überlegenheit benötigt. Dennoch bleibt es dabei, dass der Ball nur einmal reingehen muss und man sieht ein völlig anderes Spiel. Vielleicht eines, bei dem Gladbach, bei Führung, plötzlich die Räume hat, die sie fliegen lassen und die für einen klaren Sieg sorgen könnten? Also auch hier: vertretbare Wette, wenn auch nur knapp.
Die Wette auf Augsburg ist bereits kommentiert: sie war für diesen Kurs eh klasse. Es hätte beinahe bis zum Schluss passieren können, selbst wenn Dortmund, unbestritten, dennoch mehr Chancen und mehr Spielanteile hatte. Für eine 9.40 kann man kaum bessere Chancen erwarten als die erzielten.
Schalke hat recht klar gewonnen, so dass man die Wette nicht kritisieren möchte, aber dennoch war der HSV in der ersten Halbzeit lange Zeit ebenbürtig. So, wie man verlorene Wetten schön reden kann – oder sich um Objektivität mühen –, so kann man bei gewonnenen auch locker dies oder jenes Härchen im so schmackhaft scheinenden Süppchen entdecken. SOOO gut war die Wette also nicht, nein, dafür war der HSV zu stark. Schalke gewann die Sicherheit (nach drei Niederlagen) erst durch die erzielten Tore.
Wettempfehlung Statistik der einzelnen Spieltage
Spieltag Nr Anzahl Wetten Anzahl Treffer erwartete Treffer Trefferabweichung Gewinn/Verlust
1 7 5 2.84 +2.16 +7.96
2 7 3 2.77 +0.23 +1.75
3 2 0 1.00 -1.00 -2.00
4 3 1 1.14 -0.14 -0.28
5 6 2 2.54 -0.54 -2.33
6 8 3 2.29 +0.71 +8.10
7 8 4 3.55 +0.45 +0.00
8 5 1 1.28 -0.28 -2.16
9 7 3 2.36 +0.64 +5.60
10 7 1 1.92 -0.92 +2.20
11 8 2 2.79 -0.79 -3.39
12 7 1 2.07 -1.07 -2.00
13 6 4 2.77 +1.23 +5.37
14 7 2 2.63 -0.63 +4.68
15 6 1 2.18 -1.18 -4.65
16 6 2 2.13 -0.13 -0.53
17 7 3 3.13 -0.13 -0.54
18 7 3 2.57 +0.43 +2.34
19 4 1 1.51 -0.51 -1.70
20 6 2 2.32 -0.32 +0.63
21 8 2 3.02 -1.02 -3.73
22 8 4 2.85 +1.15 +2.19
23 5 1 2.19 -1.19 -3.24
24 9 2 3.24 -1.24 -0.30
25 6 2 2.63 -0.63 -1.67
Rot die dominierende Farbe, auch im Gesicht des Autoren.
Statistik insgesamt
Gesamtanzahl Wetten Gesamtanzahl Treffer Gesamtbilanz G/V in% Gesamt erwartete Treffer GesamtTrefferabweichung
7 5 +7.96 113.71% 2.84 +2.16
14 8 +9.71 69.36% 5.61 +2.39
16 8 +7.71 48.19% 6.61 +1.39
19 9 +7.43 39.11% 7.74 +1.26
25 11 +5.10 20.40% 10.28 +0.72
33 14 +13.20 40.00% 12.57 +1.43
41 18 +13.20 32.20% 16.12 +1.88
46 19 +11.04 24.00% 17.40 +1.60
53 22 +16.64 31.40% 19.76 +2.24
60 23 +18.84 31.40% 21.68 +1.32
68 25 +15.45 22.72% 24.47 +0.53
75 26 +13.45 17.93% 26.54 -0.54
81 30 +18.82 23.23% 29.31 +0.69
88 32 +23.50 26.70% 31.38 +0.62
94 33 +18.85 20.05% 34.12 -1.12
100 35 +18.32 18.32% 36.25 -1.25
107 38 +17.78 16.62% 39.38 -1.38
114 41 +20.12 17.65% 41.95 -0.95
118 42 +18.42 15.61% 43.46 -1.46
124 44 +19.05 15.36% 45.78 -1.78
132 46 +15.32 11.61% 48.80 -2.80
140 50 +17.51 12.51% 51.65 -1.65
145 51 +14.27 9.84% 53.84 -2.84
154 53 +13.97 9.07% 57.08 -4.08
160 55 +12.30 7.69% 59.71 -4.71
Es sind weiterhin 12.3 gewonnene Einheiten. Mal sehen, ob was übrig bleibt (oder es gar mehr wird?). Jedenfalls sind die Verluste nicht auf die Saisonphase zu schieben. Fakt ist, dass ein paar sehr gute Wetten in letzter Zeit nicht gewonnen wurden, sogar einige zu sehr hohen Kursen.
q. Die Vorschau auf den 26. Spieltag
Anmerkung: Der Computer verrechnet nach einem eigens entwickelten – natürlich erläuterbaren und höchst logischen – Algorithmus die Torerwartungen (und den hier nicht ausgewiesenen individuell gepflegten) Heimvorteil zu diesen Torerwartungen. Diese wiederum werden zu den Eintrittswahrscheinlichkeiten verrechnet, früher per Simulation, heute längst per Funktion, die sich aus den Simulationsergebnissen ableiten ließ). Auch diese Torerartungswerte haben sich bei Toranzahlwetten am Wettmarkt längst als konkurrenzfähig erwiesen.
Torerwartung
Heim Auswärts Summe
Hoffenheim Stuttgart 1.50 1.37 2.87
Leverkusen Gladbach 1.34 1.12 2.46
Dortmund Werder 2.41 0.74 3.15
Augsburg Mainz 1.16 1.33 2.48
HSV Freiburg 1.83 1.28 3.11
Nürnberg Wolfsburg 1.50 1.07 2.56
Hertha FC Bayern 0.80 1.94 2.74
Kaiserslautern Schalke 04 0.85 1.47 2.32
Hannover FC Köln 2.02 1.16 3.17
13.41 11.46 24.86
Erwartete Torsumme Erwarteter Toreschnitt
24.86 2.76
Die erwartete Torsumme geht herunter. Das erscheint einem sehr vernünftig. Viele Tore soll es dennoch geben in Dortmund, in Hamburg und in Hannover. Nun, bei Dortmund kann man es sich gut vorstellen. Werder wird ganz sicher keinen reinen „Ergebnisfußball“ spielen wollen, und selbst wenn müsste es nach dem (möglichen) 0:1 ja anders aussehen. Nein, Werder spielt sicher mit und es kann sehr gut Torehageln (Satz mit Rehhagel).
In Hamburg wird es sicher Abstiegskampf geben. Der HSV möchte dieses Spiel unbedingt gewinnen, Freiburg unter keinen Umständen verlieren. Ob man da Tore erwarten sollte? Vielleicht nicht einmal Töre, da dieser nach seiner Einwechslung bei Schalke nur eine 4.5 vom Kicker erhielt… Natürlich gut denkbar dennoch, dass die Fans im Stadion ihre Mannschaft nach vorne treiben und es so zu einem Schlagabtausch kommt. Wie immer abhängig vom Zeitpunkt des „opening goal“ wie es im englischen so schön heißt. Oder setzt sich die 0:0 Serie fort?
Bei Hannover gegen Köln kann man sich hingegen wieder Tore vorstellen. Obwohl Köln nach der völlig unsinnigen Ein-Spiele-Sperre ohne Podolski antreten muss, werden sie sicher in der derzeitigen Lage keinen Punktekampf durchführen (dazu ist sie nicht prekär genug) und Hannover wird eh alles daran setzen, sich wieder nach Europa zu schleichen. Ihre Leistungen waren wirklich beeindruckend in letzter Zeit, dieser Fußball hat Spaß gemacht (auch das 2:2 in Lüttich).
Sehr wenige Tore in Lautern? Ja, das könnte man gut vermuten.
r. Die Festlegung
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität prüfen.
Die Festlegung erwartet
Paarung 1 X 2
Hoffenheim Stuttgart 40.30% 25.47% 34.23% 34.44%
Leverkusen Gladbach 41.28% 27.69% 31.02% 34.34%
Dortmund Werder 74.29% 16.21% 9.50% 58.72%
Augsburg Mainz 32.22% 27.61% 40.17% 34.14%
HSV Freiburg 50.23% 23.24% 26.53% 37.67%
Nürnberg Wolfsburg 46.89% 26.36% 26.74% 36.09%
Hertha FC Bayern 14.68% 21.39% 63.92% 47.60%
Kaiserslautern Schalke 04 21.58% 26.91% 51.51% 38.43%
Hannover FC Köln 57.08% 21.65% 21.27% 41.79%
3.79 2.17 3.05 3.63
durchschnittlich erwartete Festlegung: 40.36%
Mit 40.36% ein sehr durchschnittlicher Spieltag von der Festlegung her.
Die fairen Quoten
Anmerkung: die fairen Quoten sind lediglich die Kehrwerte der Wahrscheinlichkeiten. So werden die Spiele aber am Wettmarkt angeboten beziehungsweise, bei den Wettbörsen („betfair“) so gehandelt. Man kann gerne vergleichen, was der Computer rät. Die Abweichungen werden nicht enorm sein, jedoch ist theoretisch jede Wette eine gute (aus Computersicht), bei der die am Markt bezahlte Quote oberhalb der fairen Quote liegt. „Gut“ ist die Wette insofern, als sie langfristigen Gewinn verspricht. Wenn man beständig Wetten auf diese Art macht, sollte man langfristig Gewinn erzielen. Garantien gibt es natürlich auch dafür nicht.
Paarung 1 X 2
Hoffenheim Stuttgart 2.48 3.93 2.92
Leverkusen Gladbach 2.42 3.61 3.22
Dortmund Werder 1.35 6.17 10.53
Augsburg Mainz 3.10 3.62 2.49
HSV Freiburg 1.99 4.30 3.77
Nürnberg Wolfsburg 2.13 3.79 3.74
Hertha FC Bayern 6.81 4.67 1.56
Kaiserslautern Schalke 04 4.63 3.72 1.94
Hannover FC Köln 1.75 4.62 4.70
Abgleich mit der Wettbörse betfair
(Die Wettempfehlungen)
Paarung 1 X 2 % Schnitt
Hoffenheim Stuttgart 2.44 3.50 3.15 101.30%
Leverkusen Gladbach 2.16 3.50 3.65 102.26%
Dortmund Werder 1.41 5.00 9.40 101.56%
Augsburg Mainz 3.15 3.40 2.46 101.81%
HSV Freiburg 1.80 4.00 5.00 100.56%
Nürnberg Wolfsburg 2.10 3.50 4.00 101.19%
Hertha FC Bayern 9.00 4.80 1.43 101.87%
Kaiserslautern Schalke 04 3.55 3.45 2.22 102.20%
Hannover FC Köln 1.62 4.20 6.20 101.67%
Treffererwartung 2.54
Ein kurzer Kommentar zu den Wettempfehlungen:
Den Sieg von Stuttgart in Hoffenheim kann man sich, nicht nur angesichts der geographischen Nähe sehr gut vorstellen. Hoffenheim könnte nach dem 1:7 ein paar Beulen haben und Stuttgart hat zuletzt gar nicht getroffen, wird es aber sicher wieder versuchen. Diese Wette ist gut und mit 4/10 wird dies bei der Quote gut zum Ausdruck gebracht.
Auch Gladbach in Leverkusen ist ein ähnliches Derby, und auch die Vorgeschichte ähnlich: das Heimteam arg gerupft (Leverkusen gar doppelt), und das Auswärtsteam mit einem torlosen, aber beileibe nicht schlechten Spiel zuvor. Die Quote sogar noch etwas höher, die Wetthöhe aber nicht. Auch 4/10.
Wenn man die Chance hat, auf Dortmund zu wetten, dann sollte man es dringenst tun. Werder hat in Berlin verloren, war dort wirklich nicht gut, und danach das Spiel gegen Hannover zwar gewonnen, aber auch da nicht überzeugt. Dortmund hat nur ein einziges Spiel nicht gewonnen und wird alles daran setzen, vor eigenem Publikum wieder zurückzuschlagen. Die Wette gut, der Vorteil aber klein: dennoch 8/10.
Auch ein Sieg von Freiburg scheint denkbar. Der HSV möchte zwar unbedingt, aber auch Freiburg hat mit ein paar sehr guten Ergebnisse aufhorchen lassen (gegen Bayern, Schalke und Gladbach fünf Punkte, was nur auf eine Art geht…). Nein, eine ebenfalls gut vertretbare Wette, für diesen Kurs mit 3/10.
Kaum vorstellbar hingegen, dass Hertha die Bayern bezwingt. Wenn man es angekreuzt hat, dann nur deshalb, weil ausgerechnet die Bayern praktisch die ganze Saison finanziert haben. Sie haben sechs Niederlagen, allesamt hatte man gewettet, allesamt erzielten einen tollen Kurs. Und: war es nicht gerade jener Rehhagel, der mit Lautern nach dem Aufstieg einen 1:0 Sieg in München erzielte, wonach das Märchen begann, welches in der ersten Meisterschaft eines Aufsteigers sein Happy-End hatte? Nun gut, nicht mehr als 1/10.
Der Schalker Sieg in Lautern scheint nur deshalb schwer vorstellbar, weil Lautern nun noch dringender möchte und die Leistungen absolut einwandfrei waren zuletzt (zwei Mal 0:0). Noch haben sie Anschluss und können mit einem Sieg den Bock umstoßen. Zusätzlich hat Schalke noch eine schwere Aufgabe am Donnerstag vor der Brust, mit Twente, nach einem 0:1 im Hinspiel. Dennoch geht es mindestens um einen direkten Champions League Platz, und wenn nicht darum, dann zumindest darum, Platz 4 nach unten abzusichern. Also eine Pflichtwette mit 2/10.
Tja, sollte man Köln ein weiteres Mal OHNE Podolski spielen? Immerhin haben sie beim letzten Ausfall von ihm direkt das erste Spiel in Lautern gewonnen. Ein gutes Omen? Na, wenn man sonst nichts hat? Die Mannschaft sah insgesamt so gut aus und auch Hannover spielt Donnerstag noch das Rückspiel gegen Standard, so dass man die eine Einheit riskiert: 1/10.
2) Die 2. Bundesliga
a. Die Tabellensituation
b. Die Aufstiegschancen
Anmerkung: die Simulation von Liga 2 läuft genau wie die von Liga 1. Es wurden ebenfalls 5000 Durchläufe gemacht. Der dritte Platz ergibt logischerweise eine 1/3 Aufstiegschance, obwohl es noch von der Paarung abhängen dürfte. Da die Topfavoriten hier vorne liegen, könnten es durchaus auch 50% sein, die der Zweitligadrittplatzierte gegen den Erstligadrittletzten hat.
c. Punkterwartungen und Abweichungen
d. Auswertung des 5. Zweitligaspieltages
e. Vorschau auf den 7. Zweitligaspieltag