Die Vorschau auf den Rückrundenstart ist ein wenig schwieriger als irgendeine andere Vorschau auf einen Spieltag im Saisonverlauf. Verglichen mit dem Saisonbeginn, bei dem, wie man so schön sagt, werden „die Karten komplett neu gemischt“. Alle Mannschaften beginnen mit 0:0 Toren und 0 Punkten. Die Transfers sind getätigt, die neuen Trainer kennen ihre neuen Kader. Für die Aufsteiger ist die Einschätzung mit am schwierigsten. Oftmals gibt es gewaltige Budgetveränderungen, hohe Erwartungen und große Kaderumwälzungen. Die bewährten Kräfte, die für den Aufstieg gesorgt haben werden häufig als nicht ausreichend stark angesehen und ihnen werden neue, teurere Spieler vor die Nase gesetzt. Selbst wenn diese qualitativ besser sein sollten, so kann es doch zu Unstimmigkeiten oder Unzufriedenheiten führen. Jedoch für die Einschätzungen der Mannschaften werden die Vorjahresergebnisse kaum zurate gezogen. Man geht eher nach gewissen Traditionen.
Zum Rückrundenauftakt gibt es ein paar Unterschiede und ein paar Gemeinsamkeiten. Die Gemeinsamkeiten sind die, dass auch in der (dieses Jahr wegen der WM verkürzten) Winterpause Transfers getätigt werden konnten. Fast alle Mannschaften sind auf dem Markt tätig geworden, die Mannschaften werden teilweise veränderte Gesichter haben. Dazu ist es ebenso vergleichbar, dass man als Mannschaft, als Spieler der Mannschaft, während einer (längeren) Pause die vorherigen Ergebnisse vergessen kann, sofern sie schlecht waren. Umgekehrt kann es bei einer Mannschaft mit einem guten Lauf schwer werden, sich an die guten letzten Ergebnisse zu erinnern. Insofern zählen die Läufe, die aktuelle Form nicht mehr. Wie zum Saisonbeginn. Andererseits gibt es natürlich ein Tabellenbild. Diese Situation ist in etwa vergleichbar mit einem Tennismatch nach Beendigung eines Satzes. Obwohl das Ergebnis des ersten Satzes zählt wird das Match bei 0:0 fortgesetzt. So ist ein gutes Hinrundenergebnis wie ein gewonnener Satz, ein schlechtes wie ein verlorener. Man beobachtet trotzdem, auch im Tennis, häufig, dass die Spieler, die den ersten Satz gewonnen haben ein wenig entspannen und mit vermindertem Aufwand zum Ziel kommen wollen, während der Gegenspieler dann so eine Art „jetzt-erst-recht-Mentalität“ aufbringt. Während er zum Ende des ersten Satzes die Bälle noch planlos ins Netz schlug auf einmal mit neuer Kraft an den zweiten herangeht und diesen möglicherweise auch gewinnt.
Auf Fußball bezogen und die für die Spiele erforderlichen möglichst guten Einschätzungen der Wahrscheinlichkeitsverteilungen für Sieg/Unentschieden/Niederlage muss man das jedenfalls berücksichtigen. Im Einzelnen werde ich das gerne an den Beispielen für die Spiele erörtern, inwieweit die aktuelle Quote/Einschätzung sich von der Quote/Einschätzung für das Spiel unterscheidet zwischen dem Fall, dass der 18. Spieltag direkt eine Woche danach ausgetragen worden wäre oder dem aktuellen Fall der drei Wochen Pause. Für die Richtigkeit der Annahme, dass eine Veränderung dieser beiden Werte vonnöten ist, gibt es zahlreiche Belege aus den letzten Jahrzehnten, in denen überlegen Tabellenführer mit Traumfußball in der Hinrunde plötzlich einbrechen und locker abgefangen werden, während hoffnungslos abgeschlagene Teams in der Rückrunde ihre Aufholjagd starten und ins gesicherte Mittelfeld aufsteigen.
Hier zunächst mal die Quoten, wie sie mein Computer errechnet. Diese Zahlen sind völlig unverändert.
FC Bayern | Hoffenheim | 1.60 | 3.80 | 4.75 |
Leverkusen | Mainz | 1.35 | 4.75 | 7.50 |
Gladbach | Bochum | 1.70 | 3.70 | 4.00 |
HSV | Freiburg | 1.40 | 4.50 | 6.50 |
Hannover | Hertha | 1.65 | 3.80 | 4.00 |
Frankfurt | Bremen | 3.80 | 3.60 | 1.80 |
Stuttgart | Wolfsburg | 2.15 | 3.40 | 2.85 |
Schalke 04 | Nürnberg | 1.25 | 5.25 | 10.00 |
FC Köln | Dortmund | 3.60 | 2.95 | 2.05 |
Ich sehe sie in diesem Moment das erste Mal und schreibe heute, um 09-01-10, also eine Woche vor dem Auftakt ohne Kenntnis des Wettmarktes auf, was ich über die Paarungen selber und über die Computereinschätzung denke. Falls ich etwas verändere, so werde ich das wohl begründen.
Bei Bayern – Hoffenheim gefällt mir der Kurs sofort ziemlich gut. Ich hätte zwar vor meinem geistigen Auge schon beinahe eine 1.65 gesehen, aufgrund der von mir etwas höher geschätzten Hoffenheimer, die in der Hinrunde nach meiner Beurteilung etwas Pech hatten, aber eine 1.60 sieht jetzt doch perfekt aus. Wobei man hier wieder die tagesaktuellen Nachrichten berücksichtigen müsste, nach denen Ribery nicht fit wird und auch Arjen Robben gestern im Training umgeknickt ist. Gut, nach eingehender Beratung mit mir selber korrigiere ich auf 1.65. Falls dieser Kurs von der Markteinschätzung abweicht, so sicher in die Richtung „zu hoch“. Ich werde demnach wahrscheinlich wetten dass Bayern nicht gewinnt. Man macht das zum Beispiel an einer Wettbörse, indem man bei Bayern von den Auswahlmöglichkeiten „back“, englisch für „unterstützen“ oder auch „wetten“, und „lay“, den Kurs bezahlen, sich für das „lay“ entscheidet und den gewünschten Betrag einträgt. Nur eine der Möglichkeiten, gegen die Bayern, gegen Sieg zu setzen.
Das Saisonauftaktspiel war Hoffenheim – Bayern, mit einem 1:1 am Ende. Auch hier sah ich Hoffenheim vorne. Kurios auch, dass es in der vorigen Saison die letzte Partie der Hinrunde war. Hoffenheim hatte bis dahin eine Deutschland weite Euphorie ausgelöst mit ihrer Art Fußball zu spielen und standen vor dieser Partie drei Punkte vor Bayern. Dann haben sie ein tolles Spiel abgeliefert mit einer Vielzahl von exzellenten Tormöglichkeiten, gerade in der Phase nach dem 1:1 Ausgleich. Dass sie dieses Spiel nicht gewannen wäre schon genug Pech gewesen. Als sie aber in der letzten Sekunde der Nachspielzeit nach einer unglücklichen Aktion von Ibertsberger, der übereifrig im eigenen Strafraum eine nicht einmal torgefährliche Aktion zu klären versuchte und den Ball dabei Luca Toni genau in den Fuß spielte, der direkt zum 2:1 Siegtreffer verwandelte, war das Schicksal der Hoffenheimer beinahe für die gesamte Rückrunde besiegelt. Sicher, der Kreuzbandriss von Ibisevic in der Winterpause, dem bis dahin erfolgreichsten Torschützen der gesamten Liga, trug seinen Teil zum Absturz bei. Für mich Hauptursache dennoch dieses unglaubliche Gegentor in der letzten Sekunde. Nicht nur hat es mich damals eine Stange Geld gekostet und weckt sogar in mir gewisse „Rachegelüste“, auch die Hoffenheimer werden diesen (ungerechten und das nicht nur wegen dem Zeitpunkt) Gegentreffer noch in schmerzhafter Erinnerung haben und auch Revanche sinnen, in dem Sinne besonders motiviert sein. Die Verbalduelle damals vor der Partie könnte man in gewisser Weise als Sahnehäubchen auf die Motivation der Hoffenheimer für die Freitägliche Abendpartie sein. Mein „Spiel der Woche“, so denke ich. Bayern gewinnt nicht. Sehr gewagt, nachdem van Gaal vom Saulus zum Paulus wurde…
Bei Leverkusen – Mainz ist der Kurs auch gerechtfertigt. So wenig mich Testspielergebnisse interessieren, so hat mich doch der Leverkusener Sieg beim holländischen Tabellenführer Twente Enschede beeindruckt. Man kann ruhig von „konservieren der Leistung“ sprechen. Mainz hat sicher eine tolle Hinrunde gespielt und in dem Sinne wird der Kurs dieser Leistung nicht ganz gerecht. Ich habe Mainz in einigen Spielen live über 90 Minuten gesehen und hatte an dem Auftreten absolut nichts auszusetzen. Wenn ich korrigiere, dann auch diesen Kurs leicht nach oben. Also 1.40, ja, das hört sich noch besser an.
Bei Gladbach – Bochum klingt die 1.70 doch etwas zu niedrig. Sicher, Bochum hatte ein paar Versagerergebnisse und auch Leistungen. Aber zuletzt den tollen Sieg in Hannover, nach 0:2 auf 3:2, eingefahren, gleichzeitig gibt es eine Derbytendenz wegen der Nähe der Städte, so dass ich auf 1.80 gehen muss.
HSV – Freiburg klingt die 1.40 wieder etwas zu niedrig, da der HSV vor dem abschließenden 2:1 gegen Werder vier Mal in Folge zu Hausen nicht gewinnen konnte und dabei sogar nur beim 2:3 gegen Gladbach überhaupt ein Tor erzielt hat. Freiburg auf der anderen Seite hatte einige tolle Ergebnisse in der Fremde, so dass man auch hier den Kurs wohl auf 1.45 anpassen sollte.
Selbst bei Hannover gegen Hertha erscheinen die 1.65 zwar auf den ersten Blick korrekt, da Hertha wirklich katastrophal gespielt hat in der Hindrunde, Jedoch wird bei dieser Mannschaft mit Sicherheit der Effekt „schlechte Ergebnisse vergessen haben“ eine Rolle spielen. Zusätzlich hat sich Hertha gezielt verstärkt und will das Projekt Klassenerhalt sehr ernsthaft in Angriff nehmen. Dazu kommt, dass die Mannschaft in den letzten zwei oder drei Spielen einen klaren Aufwärtstrend zu verzeichnen hatte (vor allem das ganz starke 2:2 gegen Tabellenführer Leverkusen stach heraus!) und Hannover hat seit dem Tod von Robert Enke noch „kein Bein auf die Erde bekommen“. Hier eine drastische Anpassung. Eher 1.85. Das ist mein Kurs. Am Markt könnte es sogar noch mehr geben und ich müsste hart mit mir kämpfen, um dann Hannover zu spielen. Nur sehr ungern.
Bei Frankfurt gegen Bremen klingt zwar ein 1.80 auf den Auswärtsfavoriten für meine Ohren zunächst halbwegs richtig, die Stärkeunterschiede der Mannschaften berücksichtigend. Ein Blick auf die Tabelle verrät, dass die Mannschaften nur vier Punkte trennen, so dass man unter 2.0 auf Werder gar nicht anfangen sollte nachzudenken. Sicher wird der Martkkurs sich auch in der Größenordnung bewegen, dennoch wäre ich bereit, meinem Computer zu vertrauen und Werder zu spielen. Die Mannschaft hat ein hohes Potenzial und selbst wenn Frankfurt in der Hinrunde teilweise überraschte, so scheint mir doch, dass die Mannschaft etwas zu gut dasteht für ihr Spielvermögen. Trotz Korrektur auf 1.85. Mein Tipp: Sieg Werder zu einer marktgerechten Quote.
Bei Stuttgart gegen Wolfsburg verblüfft mich mein Computer mit seiner Einschätzung. Jedoch wäre ich beinahe bereit, auch hier dem Computer zu vertrauen. Wolfsburg ist – trotz teilweise wirklich guter Spiele – mal wieder ein Paradebeispiel dafür, dass der Spagat zwischen Alltag Bundesliga und Championsleague im ersten Versuch kaum zu meistern ist. Die Ergebnisse blieben gerade gegen Ende der Hinrunde aus. Stuttgart hat zwar nach meiner Ansicht auch schon vor dem Trainerwechsel Babbel – Groß bereits etliche exzellente Leistungen geboten, welche nicht mit den gebührenden Ergebnissen belohnt wurden, aber durch den Wechsel irgendwie doch das Glück und damit die erfolgreichen Ergebnisse in den letzten vier Spielen wieder erzwungen. Die Quote bleibt im Wesentlichen, vielleicht Korrektur auf 2.20 oder 2.25. Am Markt ist möglicherweise mehr zu erzielen und ich wäre bereit, das zu wetten.
Schalke gegen Nürnberg wäre die 1.25 zwar schon berechtigt aufgrund der hiflosen Auftritte der Nürnberger seit ein paar Wochen, jedoch fand auch hier der Trainerwechsel statt, so dass ich den Kurs akademisch auf 1.30 anpassen muss. Magath hat erneut bewiesen, dass er es wirklich versteht, eine Mannschaft zu führen. Und gerade auf Schalke will das etwas heißen. Dazu hat er den Kader wieder leicht nach seinen Bedürfnissen modifiziert in der Winterpause, jedoch muss man sich bei ihm so wenig Gedanken machen über die Aufstellung einer schlagkräftigen Truppe auf den Tag wie einstens bei Otto Rehhagel, der auch immer „einen aus dem Hut gezaubert hat“, den vorher niemand auf der Rechnung hatte.
Tja, Köln gegen Dortmund, auch eine Art Derby. Die Kölner, von denen ich wirklich etwas mehr erwartet hatte anfangs, haben in den letzten vier Spielen ihre Leistungen spürbar stabilisiert. Vier Spiele ohne Gegentor und überhaupt mit nur 15 Gegentoren gleich mit den Bayern und insgesamt auf Platz drei in dieser Rangliste. Jedoch auf der anderen Seite die beängstigende Sturmmisere, die natürlich von den Medien mit Begeisterung an der Ladehemmung von Lukas Podolski festgemacht wird. Aber nur 10 Tore – Podolski hin oder her – können keinem Gegner wirklich Angst einjagen. Auf er anderen eine Dortmunder Truppe, die ich ihren Leistungen entsprechend besser eingeschätzt hatte als der Markt und folglich in der Hinrude mit dieser Mannschaft Geld gewonnen habe. Klopp hatte im Grunde nur das halbe Jahr Anlaufzeit benötigt, denn bereits die Rückrunder der vorherigen Saison war Klasse. Es war einer meiner Geheimtipps, die aufgegangen sind, selbst wenn der Saisonstart noch nicht vollständig geglückt war und die vielen Unentschieden einer noch besseren Platzierung im Wege standen. Nun, 30 Punkte sind eine tolle Ausbeute und bedeuten Anschluss an die Spitzenränge. Die 2.05 erscheint dennoch einfach zu niedrig. Trotz Derbytendenz, die eher sogar für die Auswärtsmannschaft spricht korrigiere ich auf 2.10. Mein Tipp aber: Auf Dortmund bekommt man einen höheren Kurs, ich müsste sie wetten. Und selbst wenn ich sehr ungern gegen Köln spiele (diese Mannschaft hatte ich auch des Öfteren vertreten in der Hinrunde) so würde ich es dennoch tun, bei dem entsprechenden Kurs, also etwa ab 2.30.
Falls man noch eine allgemeine Aussage zu den am Markt immer mehr vertretenen over/under Wetten, bei denen man auf die Anzahl der Tore, in der Regel „over“ im Sinne von drei oder mehr Toten, bzw. „under“, 0, 1 oder 2 Tore wettet haben möchte: Die Wintermonate sind generell keine besonders gute „over“ Zeit. Die Spielplätze sind oftmals nicht in so gutem Zustand, dazu sind die Stadien weniger gut besucht, aber sogar die Luft wird im Winter, also bei Kälte, zäher, schwerflüssiger und der Ball fliegt weniger gut. Diese Umstände sprechen also alle für weniger Tore als sonst.
Jedoch könnte es auch sein, dass die Saisonphase noch mehr den Ausschlag gibt für ein erkennbares Absinken des Toredurchschnitts in den Wintermonaten. Wenn man die frühe Phase einer Saison nimmt, im August – September, dann gibt es in dieser Zeit noch keine ordentlichen Tabellenbilder und in diesem Sinne auch noch nicht den ganz großen Druck. Die Mannschaften spielen einfach Fußball und schauen mal, was dabei herauskommt. Das befördert die Toreanzahl. Man denkt und spielt offensiv. Gegen Ender der Saison kommt es häufig genug zu Paarungen, wo zumindest eine Mannschaft um nicht all zu viel spielt. Auch dann wird einfach Fußball gespielt. Man verkrampft nicht so, hat keine Angst mehr Saisonziele zu verfehlen. Und dazu genügt pro Spiel bereits eine Mannschaft.
Zwischendurch aber, im Winter, da laufen die erbitterten Punktekämpfe. Jede Mannschaft schaut genau darauf, was sie erreichen will und nach (Fan-)Erwartung erreichen muss. Da nimmt man gerne mal ein 0:0 auswärts mit oder begnügt sich mit einem in letzter Zeit so beliebt gewordenen „dreckigen 1:0“ Sieg. Wenn man das Tor erzielt hat, gehen alle Spieler hinter den Ball. Der so genannte „Ergebnisfußball“ wird gespielt. Offensichtlich Gift für ein Torfestival.
Insofern halten sich nach meiner Einschätzung die Phänomene die Waage. Beides hat seinen Anteil. In der Summe ergibt es aber: Wenn over/under, dann lieber mal ein under. Natürlich spreche ich persönlich da nur von Spielen, die bei mir angezeigt. sind. Wenn sich ein under anbietet, gerne spielen. Wenn sich ein over aufdrängt, gut nachdenken. Aus meiner Beobachtung kann ich nicht so genau sagen, ob der Markt dieses Phänomen überhaupt berücksichtigt.
Dies ist, wenn man so will, der Hauptteil meiner Quoten machenden Tätigkeit. Der Computer macht, vergleichbar mit einem Schachcomputer, seine Vorschläge, der Mensch darf dennoch seine Korrekturen für die (Zug-)Entscheidung aufgrund aktueller Beobachtungen oder eigenem Geschmack beisteuern. Insoweit ein über Jahre bewährtes Prinzip. Daraus ergeben sich dann sowohl die für einen traditionellen Buchmacher möglichen Quotenangebote, jedoch auch die von mir so genannten „faire Quoten“. Die faire Quote auf eine Chance (1 – X – 2) stellt den Kehrwert der Eintrittswahrscheinlichkeit dar. Und diese faire Quoten sind letztendlich die, auf die man nach meiner Empfehlung wetten sollte. Hier also jetzt zunächst das von mir vorbereitete Quotenangebot aufgrund der obigen Überlegungen:
FC Bayern | Hoffenheim | 1.65 | 3.70 | 4.50 |
Leverkusen | Mainz | 1.40 | 4.25 | 6.50 |
Gladbach | Bochum | 1.80 | 3.60 | 3.70 |
HSV | Freiburg | 1.40 | 4.50 | 6.25 |
Hannover | Hertha | 1.85 | 3.60 | 3.50 |
Frankfurt | Bremen | 3.60 | 3.50 | 1.85 |
Stuttgart | Wolfsburg | 2.20 | 3.35 | 2.80 |
Schalke 04 | Nürnberg | 1.30 | 5.00 | 8.50 |
FC Köln | Dortmund | 3.45 | 2.95 | 2.10 |
Und hier nun die fairen Quoten, die diesen Zahlen zugrunde liegen:
FC Bayern | Hoffenheim | 1.74 | 4.23 | 5.28 |
Leverkusen | Mainz | 1.48 | 5.04 | 8.01 |
Gladbach | Bochum | 1.91 | 4.16 | 4.23 |
HSV | Freiburg | 1.49 | 5.14 | 7.53 |
Hannover | Hertha | 1.97 | 4.16 | 3.98 |
Frankfurt | Bremen | 4.09 | 4.00 | 1.98 |
Stuttgart | Wolfsburg | 2.38 | 3.82 | 3.14 |
Schalke 04 | Nürnberg | 1.36 | 5.80 | 10.98 |
FC Köln | Dortmund | 3.94 | 3.31 | 2.25 |
Bitte sehr, das ganze auch noch in Form von Wahrscheinlichkeiten:
FC Bayern | Hoffenheim | 57.45% | 23.62% | 18.93% |
Leverkusen | Mainz | 67.67% | 19.85% | 12.48% |
Gladbach | Bochum | 52.33% | 24.04% | 23.63% |
HSV | Freiburg | 67.25% | 19.47% | 13.28% |
Hannover | Hertha | 50.82% | 24.04% | 25.14% |
Frankfurt | Bremen | 24.43% | 24.97% | 50.59% |
Stuttgart | Wolfsburg | 42.01% | 26.17% | 31.82% |
Schalke 04 | Nürnberg | 73.66% | 17.23% | 9.11% |
FC Köln | Dortmund | 25.36% | 30.26% | 44.39% |
Die Torerwartungen, die als Berechnungsgrundlage dienen, drucke ich hier auch gerne noch mit ab:
FC Bayern | Hoffenheim | 1.83 | 0.95 |
Leverkusen | Mainz | 2.10 | 0.78 |
Gladbach | Bochum | 1.83 | 1.16 |
HSV | Freiburg | 2.18 | 0.85 |
Hannover | Hertha | 1.83 | 1.23 |
Frankfurt | Bremen | 1.13 | 1.73 |
Stuttgart | Wolfsburg | 1.57 | 1.34 |
Schalke 04 | Nürnberg | 2.27 | 0.66 |
FC Köln | Dortmund | 0.88 | 1.26 |
Aus all diesen Zahlen leiten sich alle anderen Chancen ab. Mein Computer berechnet daraus die Wahrscheinlichkeiten für die einzelnen Ergebnisse, also 0:0, 1:0, 0:1 oder auch 5:2. Dazu ergeben sich die Chancen für Halbzeit-/Endstand Wetten, aber auch für die Toranzahl Wetten. Der ganz große Wettmarkt befindet sich aber in Asien, wo auf das so genannte Asiatische Handicap gewettet wird. Dieses Asiatische Handicap beruht darauf, dass man die Chancen für den Ausgang des Spiels mithilfe einer Torvorgabe (im englischen auch „line“ genannt) ausgleichen möchte und damit gewährleistet, dass beide Seiten gleich wahrscheinlich und damit aus Wettersicht auch gleich attraktiv. Damit sichert sich der Anbieter den Gewinn, von dem die traditionellen Wettanbieter hierzu(Europa-)lande nur träumen dürfen. Durch diese ausgewogene Attraktivität der Seiten, auf die gewettet werden kann, in Kombination mit den minütlich erfolgenden Kurskorrekturen aufgrund der (teilweise) hohen Einsätze ist der Anbieter in einer komfortablen (Gewinn-)position. Für den Spieler/Wetter selber hat es den riesigen Vorteil, dass man quasi unlimitiert spielen kann. Noch dazu sind die Auszahlungen garantiert, im Gegensatz zu machen europäischem Buchmacher, der sich stets mit seinen Quotenangeboten ins Risiko begibt und nicht selten von einer Pleite bedroht ist.
Hier einmal die Hauptlines, die mein Computer für die Eröffnung des asiatischen Marktes vorschlagen würde:
Asian line | Fair 1 | Fair 2 | ||
FC Bayern | Hoffenheim | 0.75 | 1.93 | 2.07 |
Leverkusen | Mainz | 1.25 | 2.00 | 1.99 |
Gladbach | Bochum | 0.50 | 1.91 | 2.09 |
HSV | Freiburg | 1.25 | 2.00 | 1.99 |
Hannover | Hertha | 0.50 | 1.96 | 2.03 |
Frankfurt | Bremen | -0.50 | 2.02 | 1.97 |
Stuttgart | Wolfsburg | 0.25 | 2.06 | 1.93 |
Schalke 04 | Nürnberg | 1.50 | 1.98 | 2.01 |
FC Köln | Dortmund | -0.25 | 2.10 | 1.90 |
Die lines müssen gemacht werden in Vierteltorschritten, da ansonsten die geringe Anzahl der Tore pro Spiel nicht ausreicht, um die Spielstärkeunterschiede für ein Spiel auszugleichen. Eine line von 0.75, wie im ersten Spiel, bedeutet, dass der Favorit, Bayern, 0.75 Tore aufholen muss, Hoffenheim bekommt sie vor. Nun, kann man 0.75 Tore gar nicht aufholen, was zur Folge hat, dass es nur verschiedene Abrechnungsmöglichkeiten für eine Wette auf diese oder jene Seite gibt. In dem Falle gibt es drei mögliche Wettausgänge, anstatt der gewohnten zwei bei einer herkömmlichen Wette. Gewinnt Bayern gar nicht, haben diejenigen, die Hoffenheim gespielt haben ihre Wette komplett gewonnen, jeder der Bayern gespielt hat hat komplett verloren. Wenn Bayern mit zwei Toren oder höher gewinnt, so ist die Abrechnung ebenfalls leicht: Alle, die Bayern hatten, haben komplett gewonnen, alle, die Hoffenheim hatten haben komplett verloren. Der Sonderfall ist also der 1-Tore-Sieg der Bayern. In dem Falle haben alle, die Bayern hatten die Hälfte der Wette gewonnen, alle die Hoffenheim hatten die Hälfte der Wette verloren. Entsprechend wären die Abrechnungsmöglichkeiten bei den anderen Spielen. Sonderfälle gibt es immer dann, wenn ein Vierteltor im Spiel ist, also bei den Spielen von Bayern, Leverkusen, HSV, Stuttgart und Köln. Dort gibt es, je nach Seite, die man hatte, halbe Gewinne oder halbe Verluste.
Hier noch kurz die asiatischen Goallines, wie sie mein Computer vorschlägt und wie sie auch am Markt auftauchen könnten:
Wert | over | under | ||
FC Bayern | Hoffenheim | 2.50 | 1.90 | 2.10 |
Leverkusen | Mainz | 2.75 | 2.03 | 1.96 |
Gladbach | Bochum | 2.75 | 1.93 | 2.07 |
HSV | Freiburg | 2.75 | 1.88 | 2.13 |
Hannover | Hertha | 2.75 | 1.86 | 2.15 |
Frankfurt | Bremen | 2.50 | 1.84 | 2.18 |
Stuttgart | Wolfsburg | 2.75 | 2.00 | 1.99 |
Schalke 04 | Nürnberg | 2.75 | 1.97 | 2.02 |
FC Köln | Dortmund | 2.00 | 2.02 | 1.97 |
Auch hier das gleiche asiatische Prinzip. Wer over wettet, gewinnt, wenn drei Tore oder mehr fallen, wer under wettet gewinnt, wenn 0, 1 oder 2 Tore fallen. Die Sonderfälle sind Köln – Dortmund, wo die vorgeschlagene line 2.0 Tore ist. Hier wären zum Beispiel alle Wetten pari, Geld zurück, falls exakt zwei Tore fallen. (Abgebildet sind auch hier die fairen Quoten, nicht die Bezahlquoten). Bei den anderen Spielen, wo die line 2.75 Tore ist, gäbe es wieder die Sonderfälle bei exakt drei Toren. Wer over hat, gewinnt nur die Hälfte, wer under hat verliert nur die Hälfte.