1) Die 1. Bundesliga
a. Rückblick auf die Spiele
Ergebnisse des 18. Spieltages
Borussia Mönchengladbach – FC Bayern München 3:1 (1:0)
TSG Hoffenheim – Hannover 96 0:0
- FC Nürnberg – Hertha BSC 2:0 (1:0)
FC Schalke 04 – VfB Stuttgart 3:1 (1:0)
VfL Wolfsburg – 1. FC Köln 1:0 (0:0)
SC Freiburg – FC Augsburg 1:0 (0:0) - FC Kaiserslautern – Werder Bremen 0:0
Hamburger SV – Borussia Dortmund 1:5 (0:2)
Bayer Leverkusen – FSV Mainz 05 3:2 (2:0)
Ein paar Beobachtungen:
1) Gladbach – Bayern
Die Bundesliga ist wieder da! Und, wer wollte es leugnen, trotz aller kritischer an dieser Stelle gemachten Einwände: die Freude überwiegt. Die Pausen mögen zwar erfreulich sein, nicht nur zur Erholung der Kicker, sowie zur (aus hiesiger Sicht absolut unsinniger) Öffnung des Transferfensters zwecks allseitiger „Kaderaufbesserung“, sondern auch zur Erweckung der Vorfreude und zum Erkennen und Eingestehen der Tatsache, dass einem ohne die Bundesliga doch etwas fehlt.
Der Unsinn? Nun, hier wäre ein weiterer Exkurs erforderlich, jedoch nur so viel angedeutet: der Fan scheint die völlige Abwesenheit von Identifikation zu akzeptieren und rückt, den Medien gleich, ausschließlich den Erfolg in den Fokus. Egal, welcher Herkunft oder welchen Charakters ein Spieler ist, für welche Vereine er zuvor schon tätig war und demnächst, nach Beendigung der (möglichen) Ausleihe die Schuhe schnüren wird und seine Tore bejubeln wird, so lange er das Dress des eigenen Vereins trägt, wird man ihn anhimmeln, so lange er nur zum temporären Erfolg des geliebten Teams beiträgt. Wenn es der Fan also mitmacht, so mag man es wohl akzeptieren, zumal ja für alle Vereine das gleiche Recht gilt. Der Erfolg als einziger Gradmesser, die Medien, die dies nicht nur Tragen sondern eigentlich ausrufen, ist das eigentlich angezweifelte Kriterium. Gibt es denn keine anderen Werte mehr?
Wiedergekehrt sind jedenfalls ab Spiel 1 auch die unsinnigen Kommentare sowie die unfassbaren, gegen den Geist des Spieles gerichteten Schiedsrichterentscheidungen. Die Gladbacher Borussia hat eine weitere überragende Leistung gezeigt, gar kein Zweifel. Darüber waren sich alle einig, auch die Spieler und sogar die Bayern selbst. Nur: genau an dieser Stelle könnte man einmal einhaken. Dies die kleine Geschichte:
Ecki Häuser, der rasende Reporter von Sky, wollte nach Schlusspfiff ein paar bayerische Stimmen einfangen, Nur rannten alle Spieler am Mikrofon vorbei, wie er erkennen musste. Als es ihm schließlich gelang, Phillip Lahm für ein Gespräch zu gewinnen – welcher sich, Hut ab dafür, stellte –, eröffnete er es überaus freundlich und entgegen kommend und dies im Gegensatz zu sonst beobachten direkten und brüsten Angriffen. Es war ihm wohl bewusst, dass man den einzigen, der sich stellte, lieber mit Samthandschuhen anfasste, bevor er ebenfalls die Flucht ergriff. Wieso denn die Bayern gleich zum Auftakt erneut eine Niederlage einstecken mussten?
Phillip Lahm hat nun zwei Möglichkeiten: entweder er sagt die Wahrheit und wird dafür ausgelacht oder er redet dem Manne zu Munde, was ein völlig unergiebiges Gespräch wäre. „Wir waren genau so schlecht wie Sie uns die ganze Zeit gemacht haben.“ in etwa dann der Tenor. Er entschied sich jedoch dafür, die Wahrheit zu sagen, welche auf ewig – und insbesondere aus Berichterstattersicht – unerhört bleiben dürfte: „Ich fand nicht, dass wir die schlechtere Mannschaft waren. Wir haben das Spiel verloren, gegen eine sehr starke Gladbacher Mannschaft, das ja. Aber schlechter waren wir nicht. Wir hatten genügend Torchancen herausgespielt, und sind dennoch durch den einen Fehler in Rückstand geraten. Mit der nächsten Chance machte Gladbach direkt das 2:0.“ So in etwa brachte er es zum Ausdruck.
Das Problem eben, warum er sich ungern und die anderen gar nicht stellen zum Interview ist eben der, dass diese Wahrheit niemals Anerkennung findet. Es werden Tore gezählt und das gilt als die ultimative Kompetenz. Wer sich dem „Argument“ verschließt, hat eben keine Ahnung, Wenn es ein Spieler der Verlierermannschaft tut, kann er im besten Falle mit halbwegs mildernden Umständen rechnen, da er seine Mannschaft positiv zu beurteilen geneigt ist (dies gilt insbesondere für Trainer, welche sich dann angeblich schützend vor ihre Spieler stellen). Eine Chance, dass diese Erkenntnis sich durchsetzt, dass sich irgendeiner der Halbgötter – durch Kenntnis des Spielstandes dazu selbst erkoren – ihr anschließt, besteht nicht. Marcel Reif und Stefan Effenberg, zu zweit hinterm Mikro während des Spiels, spielten Doppelpass: „Gladbach führt mit 2:0.“ (der schlaue Reporter hat genau gezählt), Effenberg hinterher: „Verdient mit 2:0.“ „Ja, verdient.“ Und immer so weiter.
Zunächst mal: das Lob von Lahm war natürlich absolut berechtigt, denn Gladbach hat herausragend gespielt, das Maximum aus ihren Fähgikeiten und dem Heimvorteil gemacht, gepaart mit der individuellen Klasse speziell des Marco Reus, der seine exzellente Technik bei dem missglückten Eröffnungspass von Manuel Neuer, den er in 32 Meter Torentfernung aufnehmen konnte, dazu einsetzte, den Ball fast direkt ins verwaiste Tor zu schlenzen. Tore sind für den Spielverlauf sehr wichtig, eine der selten und wenn nur zum Scherze eingesetzten, aber nichtsdestoweniger absolut wahren Erkenntnisse (des Christoph Daum im Übrigen). Die Glabdacher waren in der Vorhand. Sie haben nun erst recht daran geglaubt und in Führung liegend ist das Publikum voll da, es gelingen ab und an Dinge, die bei einem 0:0 oder 0:1 nie gelingen würden, der Gegner wird ein wenig nervös, selbst wenn es die Bayern sind, man weiß, als Führender, dazu, dass ein Tor, wenn man es denn fangen sollte, noch lange nicht das Ende ist, überhaupt alles ist günstig daran und das Tor kann ja unmöglich als Selbstverständlichkeit angesehen werden? Es ist gefallen, es war klasse und ein unglücklicher Moment für Bayern, das ist es.
Die Bayern drückten und versuchten, nur hatte tatsächlich der Mann mit dem nervösen Arm an der Seitenlinie ein paar Mal was dagegen, abgesehen von diesem oder jenem möglichen Pfiff im Strafraum. Marcel Reif bei der zweiten sehr kritischen Abseitssituation, in welcher die bayerischen Angreifer (typischerweise) zurückgepfiffen wurden, erkannte in der Wiederholung auf Richtigkeit der Entscheidung, was man nicht zu teilen verpflichtet ist, zugleich aber lobte er das gute Auge des Assistenten.
Nun, gerade dies ist es, was wieder mal so lächerlich ist wie es nur sein kann. Ein gutes Auge könnte man ausschließlich dann beweisen, wenn man laufen ließe – und dafür die Absolution erhielte. Nur hätte es dann nichts mit einem guten Auge zu tun, sondern nur etwas mit Mut in den Dimensionen eines Löwenherzes. Denn: man riskierte, dass ein Tor fiele und man daran Schuld wäre, sofern tatsächlich das eine Bein oder der Oberkörper oder auch nur ein Zeh im Moment des Abspiels als der Torauslinie näher befindlich als jenes am weitesten dorthin sich neigende Körperteil des Gegenspielers nachgewiesen worden wäre, in der siebzehnten Zeitlupe mit der verwendeten Standbildfunktion, in welcher der Moment des Abspiels festgehalten werden soll (was, nicht nur philosophisch betrachtet, gar nicht möglich ist). Nur würde er dies eventuell gar noch in Kauf nehmen, jedoch nicht, dass seine Karriere fortan einen mächtigen Dämpfer erhalten würde und er für die nächsten zwei, drei Monate mit keiner Berücksichtigung rechnen dürfte, bevor er nicht im stillen Kämmerlein daheim endlich Besserung gelobigte und auch ja die Aufmerksamkeit einzubringen versprechen würde, die ein so hoher Anlass wie ein Bundesligaspiel nun einmal einfordern würde und Tore, die keine waren tatsächlich, nicht erst seit Robert Hoyzer, den Wettbewerb verzerren könnten.
Also tut er, was er immer tut: „Oh, steht der frei. Da heb ich mal lieber die Fahne.“ Mit gutem Auge hat es rein gar nichts zu tun, eher etwas mit „mit dem Strom schwimmen.“ Schließlich winken ja alle, wenn einer frei steht.
In der dritten Szene endlich musste auch Marcel Reif anerkennen, dass es „haarscharf“ war, aber diesmal „wohl eher gleiche Höhe.“ Ja, aber was spielt es für eine Rolle, ob es nun gleiche Höhe gewesen wäre oder nachweislich kein Abseits? Nicht nur wegen schwindender Verfügbarkeit krähen keine Hähne mehr danach, weder heute noch morgen geschweige denn in ein paar Wochen.
2) Die Winzigkeit eines Fouls
Es gibt natürlich jede Menge mehr berichtenswertes, beobachtetes, eingefangenes, spannendes von diesem Wochenende, jedoch hat man sich als Autor ja selbst die Assoziationsfreiheit eingeräumt – dabei Leserwünsche ausblendend – und man erzählt frei von der Leber weg, was einem so aufgefallen ist, ohne Gewicht auf Vollständigkeit oder Wertigkeit der auserwählten Geschichten zu legen.
Aufgefallen ist, nur als winzig kleines Beispiel und so gerne sowohl ignoriertes als auch zitiertes Phänomen, eine Szene aus dem Spiel Leverkusen – Mainz. Eren Derdyok stürmte einmal mit dem Ball unwiderstehlich Richtung gegnerischer Strafraumgrenze, zum Abschluss wild entschlossen, den er mit einem geschickten kleinen Schwenk nach außen zu suchen gedachte, als ein Gegenspieler von der Seite, genau in dem Moment, als der die Spannkraft für den gezielten Schuss aufbaute, nur einen winzigen Hauch angerempelt. Das Timing des Verteidigers ist perfekt. Er erkennt die Situation richtig, dass es genau jetzt zu erfolgen hat. Der Stürmer kann nicht mehr umdisponieren, er wird abfeuern, nur ist es dieser kleine kurze Moment der Irritation, der den Schuss natürlich misslingen lässt. Er geht am Tor vorbei, selbst wenn nicht weit. In England gibt es einen schönen Ausdruck dafür: „He did just enough to put him off balance.“ Er hat genau so viel getan um ihn aus der Balance zu bringen. Ein gezielter Schuss wird dadurch quasi unmöglich. In England jedoch – nur um dies zu Ende zu bringen – wird sehr wohl differenziert zwischen einer Unsportlichkeit und einem regulären Einsteigen, auch in einer derartigen Situation. Hierzulande entfällt alles dazu, selbst überhaupt eine Kommentierung der Szene, da der Sprecher sich gerade mit dem Ziehen eines Fazits oder mit den Transfergerüchten um einen Spieler beschäftigt, falls er nicht über die letzten Trainerstationen des Coaches referiert, insofern erhält man hier so oder so keine Erhellung (Spielgeschehen gibt es bei deutschen Reportagen nicht mehr).
Nur war es in dieser Szene so, dass der Autor gerade mal wieder, dem auserwählten Mitbeobachter, live über diese Szene erzählte, da sie so häufig gesehen wird, aber so selten (nämlich nie) geahndet wird, als man Eren Derdiyok im Zurücklaufen schimpfen sah. Er zeigte, dass er behindert wurde, genau in dem Moment. Er weiß genau, dass es sich um eine Unsportlichkeit gehandelt hat, um ein an sich ahndenswertes Vergehen, nur weiß er zugleich auch, dass er niemals dafür den angemessenen Lohn bekommen würde. Warum nur ist es so, dass sich alle darüber einig sind, dass es das Beste ist, wenn alle Toraktionen, ob regulär oder nicht, unterbunden werden? Ist es wahrhaftig so, dass man sich auf diese Art die maximale Gerechtigkeit und den ultimativen Fanzuspruch verspricht?
Es war ein Foul, es war eine Behinderung, es war minimal, aber genau ausreichend, um den erfolgreichen Abschluss zu verhindern. Es war perfekt in der Ausführung, so dass es immer und immer wieder ignoriert würde. Für so eine Winzigkeit einen Freistoß bekommen? Nein, dafür gäbe es keine Rechtfertigung.
Man überlege nur einmal, wenn man es doch erkennen würde, den Fokus darauf legen würde, als Schiedsrichter, von Seiten der Medien, Fans und Zuschauer? Wie schön könnte der Fußball sein, wie viele herrliche Angriffsaktionen, wie viele brillante Tore man zu sehen bekäme, wenn nicht die Verhinderung des Fußball Vorfahrt hätte sondern die Ausübung? Was, wenn die Offensivaktionen auf diese Art gefördert würden, der Verteidiger als der böse Bube angesehen würde, der dem Angreifer – und das nicht nur in der Szene sondern ständig – die gute Aktion verwehrt, auf illegale Art, und sie damit dem Zuschauer vorenthalten hat? Was, wenn diese ganzen herausragenden Akteure ihre Fähigkeiten im Umgang mit dem Ball auf den Platz vorzeigen dürften und nicht jene Verteidigungskünstler ihre Geschicklichkeit im Umgang mit Gegners Beinen praktizieren dürften? Ein ungeahntes Spektakel stünde uns ins Haus, und wer, bitte, fürchtet man, könnte davor weglaufen?
3) „hat er nicht gesehen“
Tja, am Samstagabend lief das „Topspiel“ und wird doch nur so genannt, da es ein Einzelspiel ist. Kaiserslautern gegen Werder Bremen ist einfach nur ein Bundesligaspiel, aber damit selbstverständlich auch „top“. Es gibt nun mal keine höhere Spielklasse. Man hat dort das Vergnügen, bereits eine Stunde vor dem Spiel ein paar Experten in lockerer Runde plaudern zu sehen und zu hören. Sicher keine ganz schlechte Idee seitens des ausstrahlenden Senders Sky. Unter diesen Experten befindet sich regelmäßig der einstmalige Topschiedsrichter Markus Merk.
Als nun das brutale und schrecklich mit anzusehende Foulspiel an Sebastian Prödl geschah, bei welchem man bereits direkt nach dem Aufprall des Spielers sah, dass dieser entsetzt die Hand in die Höhe streckte, damit eine schwere Verletzung signalisierend, wusste man bereits, was einen erwartete (als erfahrener und geübter Zuschauer). Nicht nur, dass das klare Foulspiel nicht geahndet wird, nein, auch nicht, dass das Spiel nicht unterbrochen wird und Kaiserslautern im folgenden Konterangriff – ohne den zentralen und wichtigen Abwehrmann von Werder – beinahe selbst zu einem Torerfolg kam, nein, nicht nur, dass Sebastian Prödl mit einem Tritt gegen den Kopf schwer verletzt und kampfunfähig gemacht wurde, das Tor verhindert und der Mann nach minutenlanger Behandlung endlich vom Platz getragen werden konnte mit einer schwer blutenden Gesichtsverletzung, nein, nicht ausreichend, dass die Zeitlupe das unverhüllbare Urteil „klarer Elfmeter“ und den erst dann entsetzten Schrei des Reporters einbrachte, all dies müsste man, so bedauerlich es klingt, beinahe schon „Routine“ nennen. Viel schlimmer war das vorhergesehene und befürchtete Urteil der versammelten Experten, was diese Szene anging.
Markus Merk, welcher jahrelang einer der Oberexperten im Verhindern von Fußball war, allein durch die Tatsache, die Pfeife im Mund haben zu dürfen (und kein bisschen besser im Sinne von Zulassen von Fußball war als es seine Nachfolger sind) sprach es endlich aus, was einem die Nackenhaare zu Berge stehen lassen musste: „Das hat er nicht gesehen.“ Es war das einzig mögliche Urteil, was ein Mann in dieser Position aussprechen konnte. Denn: wenn er einräumen würde, dass es ausgeschlossen ist, so etwas zu übersehen und dass das stummbleiben der Pfeife einzig und allein dem Umstand geschuldet ist, dass man eben einfach keinen Elfmeter gibt, ganz egal, was man gesehen hat und was nicht, Elfmeter gibt es eben nicht, dann würde er alles in Frage stellen, was er sein Leben lang getan hat. Er konnte dies nur sagen, nur müsste er wissen, dass es nicht die Wahrheit ist. Der Schiedsrichter sieht es sehr wohl und es wäre nicht einmal erforderlich, es ganz genau zu sehen. Hier riss ein Verteidiger in letzter Torverhinderungspanik das Bein bis in Kopfhöhe des Gegners hoch, in einer akrobatischen Abwehraktion, während der Gegner lediglich den Ball aus nächster Nähe per Kopf über die Linie zu befördern gedachte. Das war schwere Körperverletzung und zugleich eine brutale Aktion die unweigerlich Rot zur Folge haben müsste, inklusive Strafstoß, und hoffentlich, der Gerechtigkeit zuliebe, ein Tor sowie eine lange Sperre. Es gab übrigens nicht die geringste Uneinigkeit der Experten über die Beurteilung der Szene.
Als eine Weile später ein Werder Verteidiger einen Flankenball in einer absolut typischen Aktion mit der Hand abfing, im eigenen Strafraum befindlich, und auch hier kein Zweifel über die Berechtigung eines Elfmeters bestand, da man, spätestens in der Zeitlupe, sieht, dass der Abwehrmann die Arme gar leicht ausstreckt um an den Ball zu kommen (und da selbst der hirnrissige Paragraph keine Anwendung findet, dass es sich um ein nicht vorsätzliches Handspiel gehandelt haben könnte), erklärt der ebenfalls in der Runde befindliche Jan-Age Fjörtoft, dass er hier nicht gepfiffen hat, da er zuvor Werder diesen glasklaren Elfer verweigert hat und er sich dieser Schuld (was meint er, und wieso eigentlich „mittlerweile“?!) war, insofern auch hier nicht auf Strafstoß entscheiden konnte. Er ergänzte, da im Beisein von Markus Merk und auf dessen Zustimmung (nicht wirklich) hoffend, dass es zwar niemand so sagen dürfte, schon gar nicht von der Schiedsrichtergilde, es jedoch dennoch stimmte. Durch seinen so überaus freundlichen und versöhnlichen Einschub hin konnte sich Herr Merk der Zustimmung auch nicht verschließen. Er bestätigte dies, wenn auch hinter ganz leicht vorgehaltener Hand (indem er ein „ja“ murmelte).
Jan-Age Fjörtoft hat noch viel mehr als nur Recht, nur weiß er das vermutlich selbst nicht ganz. Er hat diesen Elfmeter nicht gegeben, weil er jenen zuvor auch nicht gegeben hat und jenen zuvor hat er nicht gegeben, weil er den davor nicht gegeben hat und den nicht, weil er den davor … ad infinitum. Das Gesamturteil lautet: man gibt überhaupt gar nie keinen Elfmeter, dieser Schiedsrichter und jener auch nicht. Weil: der Elfmeter ist immer, für praktisch jede Aktion, eine zu harte Strafe, welche so gut überlegt sein will und jeglicher Zweifel endgültig und vollständig ausgeräumt zu sein hat, dass es… IMMMER einen Grund gibt, ihn zu verweigern. Das macht man dann wieder gut, indem man beim Stande von 3:0 einen (zweifelhaften) verhängt. Denn: in diesem Moment gelten völlig andere Gesetze.
4) Kein Tor von Lewandowski
Vielleicht wird das Beschriebene noch ein bisschen klarer, wenn man sich mit dem nicht anerkannten Tor von Lewandowski beschäftigt, welches wohl in der Nachberichterstattung nicht einmal eine Erwähnung verdient hatte. Na klar hat man hier exzellente Gründe zur Unterdrückung. Denn: Dortmund gewann das Spiel mit 5:1, so dass es viele schöne Szenen und Tore zu sehen gab und eine derartige Ungerechtigkeit einfach unter den Teppich fällt, ohne jedes Murren, von keiner Seite. Es war beim Spielstand von 1:0, und der HSV war eine gute Weile lang ordentlich am Drücker, mit ein paar eigenen guten Torchancen. Es hätte also durchaus eine Rolle spielen könnten. Nun gut, jedenfalls flog der Ball in den Strafraum, Lewandowski bekommt ihn exakt auf den Kopf und versenkt ihn, stehend, dennoch genug Power und Präzision hinein bekommend, exakt ins Eck. Das 2:0. Natürlich, doch, das 2:0? Das kann doch nicht….? Nein, mit gewichtiger Geste und Mine schritt Schiri Wolfgang Stark an einen beliebigen Ort im Strafraum – und wies in die dem Tor entgegen gesetzte Richtung. Angeblich ein Stürmerfoul An welcher Stelle und in welchem Zweikampf ist ihm völlig gleichgültig. Es gab sicher irgendwo im Strafraum Körperkontakt, ja, wie ginge es ohne? Der Strafraum war relativ voll mit Spielern dieser oder jener Couleur, da ist es unvermeidlich. Nur: das regelwidrige Vergehen hat er einem Dortmunder Spieler zugeordnet – falls es überhaupt irgendeines gab. Es könnte jedoch sowohl vom Verteidiger als auch vom Angreifer gewesen sein, in aller Regel von beiden, jedoch in Wahrheit in dieser Abfolge: der Verteidiger hält, da er immer hält, der Angreifer versucht, sich zu lösen, ab und an sieht der Abwehrspieler den Moment gegeben, sich fallen zu lassen – sicher meist in dem Moment, da ihm andere Abwehrmittel ausgehen – und bekommt oft genug den Zuspruch des Pfeifenmannes. So wohl auch hier, obwohl in keiner Wiederholung etwas entdeckt werden konnte, bei aller aufrichtiger Mühe nicht.
An dieser Stelle aber erst die wahre Frage: warum hat er dieses nicht sichtbare Vergehen, wie man Mine und Geste entnehmen kann, hundertprozentig verlässlich und exakt gesehen, und es bleibt nicht der leiseste Schatten eines Zweifels, der ihm zu entlocken wäre, aber der Schiri in dem anderen Spiel, Lautern – Werder (die Schiris wären natürlich austauschbar), einen Fuß eines Abwehrspielers in Kopfhöhe des Gegners, der diesen dazu noch fast lebensgefährlich trifft, ihm die Nase bricht und welcher Blut überströmt zusammenbricht, hat DIESE Aktion NICHT gesehen? Ja, geht’s noch? Diese Absurdität müsste man doch irgendwann einmal erkennen?
5) Trainerurteile
Es gab die Partie Hoffenheim gegen Hannover. Das Spiel endete 0:0. Da es ein Spiel aus dem Mittelfeld der Tabelle war und es keine Tore gab, lautet das Urteil: „Ein ganz schwaches Spiel.“ Quasi dies ein Reflex, ungeachtet der Spielszenen. Beide Trainerstimmen wurden danach eingefangen und ausgestrahlt. Beide waren sich – unabhängig voneinander – darüber einig, dass Hoffenheim gut gespielt hat, dass Hannover glücklich ist (und sein kann) mit dem Punkt und dass sie mit den Leistungen der Mannschaft im Wesentlichen zufrieden waren. Zurück im Studio wurde auch dies wieder kommentiert: es wäre ja wohl immer so, dass die Trainer sich bemühen, das Positive herauszustellen. Die Wahrheit bleibt also unantastbar, das soll man heraushören. Das Spiel war ganz schwach, keine Revision erforderlich. Die Trainer haben sich nur so positiv geäußert, weil sie sich darum mühten, etwas Gutes zu erkennen.
Auch hier darf die Frage erlaubt sein: warum zweifelt man immer wieder Trainerstimmen an? Von dieser Seite aus kann garantiert werden, dass sie als so ziemlich einzig verlässliche Stimmen gewertet werden, zumindest weit herausstehen gegenüber Reportereinschätzungen. War es denn nicht irgendwann mal so, dass diese (Trainer) auch die wahren Experten waren, als solche anerkannt? Sie haben die Lizenz, sie arbeiten täglich am und mit dem Fußball, mit der Mannschaft, feilen an der Aufstellung und der Taktik, beobachten diesen oder jenen (noch fremden) Spieler, schauen dich den kommenden Gegner genau an, betreiben die in letzter Zeit so übliche Videoanalyse. Aber das Urteilsvermögen wird ihnen abgesprochen? Abgesehen davon ist es überhaupt nicht wahr, dass Trainer sich immer darum mühen, das Positive herauszustellen. Gerade Stanislawski hatte bei andern Spielen zuvor kein einziges gutes Haar an seiner Truppe gelassen, Das müsste ihn doch irgendwann mal qualifizieren, eine gekonnte Einschätzung abzugeben? Er hat sehr gute 45 Minuten seiner Mannschaft gesehen. Guten Spielfluss, viel Spielwitz und die eine oder andere kreierte Torchance. Punkt. Demnach wird es wohl so gewesen sein?!
6) Ein paar weitere Szenen…
Klaas Jan „the hunter“ Huntelaar war im Sportstudio. Er parlierte gekonnt und in fast perfektem Deutsch, sehr sympathisch. Sicher musste er sich allmählich an die deutsche Medienlandschaft gewöhnen, die alles andere als zimperlich mit den Kickern umgeht (und in den allein aus Ergebnissen rekrutierten Einschätzungen meist bedauerlich falsch liegt). Als er gefragt wurde, wann er denn mal wieder träfe oder ob man nun mit einer Torflaute rechnen müsste, da es ja am Samstag nicht geklappt hätte, antworte er nur, dass er ja ein Tor erzielt hätte, welches aus seiner Sicht regulär war. Natürlich stimmt man ihm ohnehin zu, da die Szene live erlebt und, wie in letzter Zeit handelsüblich, dennoch der Pfiff einfach so, zwecks Unterbindung, analog zu Lewandowskis Tor erfolgte, man aber bereits mehr als nur ahnte, dass es absolut keinen Regelverstoß vorlag.
Ganz witzig nun das Urteil: zunächst schloss sich der Mann am Mirko der an sich eindeutigen Beurteilung an. Das war kein Abseits, jedenfalls keines von Huntelaar, und der (zweifelsfrei) Abseits stehende Spieler greift nicht ins Spiel ein. Also: Fehlentscheidung, korrekter Treffer. Nun wurde die Szene bei allen möglichen Spielunterbrechnungen wiederholt eingespielt. Allmählich knickte der Reporter ein. Er konnte die Ansicht des Assistenten mehr und mehr nachvollziehen. Immerhin hätte ja der Abseits stehende Spieler einen Gegenspieler gebunden und damit einen gewissen Teil Aktivität versprüht. Natürlich wird es nach und nach lächerlich, weil ja das passive Abseits extra deswegen aufgenommen wurde, dass jemand, der nicht an den Ball kommt einfach nicht beurteilt wird – und somit, vielleicht diese idealisierte Absicht, ab und an eine Torszene mehr zustande kommt. Wenn man diesen Spieler als aktiv bezeichnet, so wäre jeder aktiv, da man ja konstruieren könnte, dass stets ein Verteidiger ein Auge auf ihn haben müsste – und ihm somit Teile der erforderlichen Konzentration für die eigentliche Aktion geraubt sind. Man findet demnach, wenn man lange genug sucht, immer eine Rechtfertigung, so die Erkenntnis, um ein Tor abzuerkennen.
Einerseits nun hat der Mann an der Fahne absolut keine Einschätzung der Situation, dies sei versichert. Mag sein, dass er tatsächlich registriert, dass vorne, beim Abspiel, ein Angreifer im Abseits steht (möglich auch, dass er einfach so die Fahne hochreißt, wie oft gesehen in letzter Zeit, wo im Nachhinein gerätselt wird, was er denn angezeigt hätte – manchmal ohne Ergebnis). In diesem Moment reißt er, unabhängig von Einschätzung und Eingriffsmöglichkeiten des Spielers, die Fahne hoch. Der Schiri tut, was er eh immer tut: er pfeift. In diesem Fall aus dem recht guten Grund, dass der Mann an der Linie die Fahne gehoben hat. Eine Beurteilung der Szene findet live weder von dieser noch von jener Seite statt. Einer macht die Fahne hoch, weil er sicher weiß, dass er nicht belangt wird, ein anderer pfeift, da er die Verantwortung weiter geben kann. So ist alles in bester Butter. Dass der Mann am Mikro nach und nach die Entscheidung für stichhaltig hielt und ihr folgen konnte, war lächerlich.
Kurios aber, dass zur Halbzeitanalyse, wie üblich, ins Studio geschaltet wurde, und hier Jan Henkel wieder die umgekehrte Argumentation aufnahm. Den Schalkern wurde ein reguläres Tor aberkannt. Also Absprachen gibt es nicht. Aber immer wieder absolute Urteile. Richtig/falsch. Einer so, einer so. Warum nur? Man müsste doch zumindest feststellen, dass es mehr als eine Ansicht gibt (selbst wenn hier die eine vertreten wird und für sie Nachweise gesammelt werden, dass jeder Grund recht ist, ein Tor abzuerkennen).
Ebenfalls erfuhr man in der Halbzeit, dass es bei Wolfsburg gegen Köln keine Tore gab aber es welche hätte geben müssen. Die eingespielten Szenen belegten: ein klarer Elfer hier, nicht gegeben, Ein klarer Elfer dort, nicht gegeben. Man befrage Jan-Age: jenen nicht, da den davor nicht und diesen nicht, da jenen ohnehin nicht. Diesen nicht, jenen nicht, gar keinen… Alle aus dem gleiche Grunde: Elfer gibt es nicht oder, wie es der Norweger plastisch machte, gäbe es nur, wenn man jemanden ein Bein abhackt….
b. Die Tabellensituation
Sp S U N Pkt T GT Diff
1 FC Bayern München 18 12 1 5 37 44 – 13 +31
2 Borussia Dortmund 18 11 4 3 37 40 – 13 +27
3 FC Schalke 04 18 12 1 5 37 41 – 23 +18
4 Borussia Mönchengladbach 18 11 3 4 36 28 – 12 +16
5 Werder Bremen 18 9 3 6 30 30 – 31 -1
6 Bayer Leverkusen 18 8 5 5 29 25 – 24 +1
7 Hannover 96 18 5 9 4 24 20 – 24 -4
8 TSG Hoffenheim 18 6 5 7 23 19 – 19 +0
9 VfL Wolfsburg 18 7 2 9 23 24 – 34 -10
10 VfB Stuttgart 18 6 4 8 22 24 – 23 +1
11 1.FC Köln 18 6 3 9 21 27 – 36 -9
12 1.FC Nürnberg 18 6 3 9 21 19 – 28 -9
13 Hertha BSC 18 4 8 6 20 24 – 28 -4
14 Hamburger SV 18 4 7 7 19 22 – 32 -10
15 FSV Mainz 05 18 4 6 8 18 24 – 32 -8
16 1.FC Kaiserslautern 18 3 8 7 17 13 – 21 -8
17 SC Freiburg 18 4 4 10 16 22 – 39 -17
18 FC Augsburg 18 3 6 9 15 15 – 29 -14
461 461 0
Gesamtanzahl Spiele 162
Tore ø 2.85
Diese Spannung ist doch recht anschaulich? Vier Mannschaften in „touching distance“, mit nur einem Punkt Differenz. Dahinter übrigens nur noch zwei Mannschaften mit einer positiven Tordifferenz, bei jeweils (nur) +1: Leverkusen und Stuttgart. Die Top 4 überragen alles.
Hinten die Wachablösung zwischen Freiburg und Augsburg durch den Treffer in der 86. Sicher bleibt es dennoch auch dort spannend.
c. Die Titelfrage
Erläuterung: diese Zahlen sind das Ergebnis einer Computersimulation, welche zur Basis die weiter unten angegebenen jeweiligen aktuellen Spielstärken der Mannschaften hat. Dabei werden die Spiele anhand ebenfalls errechneter Torerwartungen (auch im weiteren Text angegeben) einzeln simuliert und jeweils die abschließende Tabelle betrachtet zur Ermittlung des Siegers.
Mannschaft Anzahl Deutscher Meister in 5000 Simulationen Meisterschaften in Prozent Faire Quoten als Kehrwert der Wahrscheinlichkeiten
1 FC Bayern München 2373 47.46% 2.11
2 Borussia Dortmund 2086 41.72% 2.40
3 FC Schalke 04 394 7.88% 12.69
4 Borussia Mönchengladbach 137 2.74% 36.50
5 Bayer Leverkusen 5 0.10% 1000.00
6 Werder Bremen 5 0.10% 1000.00
5000 100.00%
Wohl das erste Mal, dass Bayern unterhalb von 50% liegt? Na ja, eine relativ deutliche Niederlage bei einem Konkurrenten gegenüber klaren Siegen der Verfolger lässt das gerechtfertigt erscheinen. Gladbach trotz des tollen Sieges weiterhin mit nur kleinen Chancen. Hört sich das realistisch an? Nun, man bedenke, dass es drei Konkurrenten für sie gibt, die alle mehr Punkte haben und dazu noch im Ranking meist recht deutlich vorne liegen.
Chancenveränderungen gegenüber der Vorwoche durch die Ergebnisse des 18. Spieltages
Mannschaft Gewinn/Verlust absolut gegenüber vorherigem Spieltag Gewinn/Verlust in Prozent
1 Borussia Dortmund 866 17.32%
2 FC Schalke 04 199 3.98%
3 Borussia Mönchengladbach 78 1.56%
4 Bayer Leverkusen 4 0.08%
5 Werder Bremen 1 0.02%
18 FC Bayern München -1148 -22.96%
0 0.00%
Natürlich immer dann ein maximaler Einbruch, wenn man die berühmten (der eine sagt so, der andere so) sechs-Punkte-Spiele verliert. Logisch auch, dass sich siegreiche Verfolger die von Bayern gelassenen Chancen aufteilen, mit einem gigantischen Sprung beim Sieger des Spieltages, der Dortmunder Borussia.
d. Die Titelchancen in der Entwicklung
Das zweite Mal, dass es beinahe zu einer Berührung der Kurven kommt. Ob es irgendwann zu einem Schnitt derselben kommt? Mal schauen…
Ein (anderes) Kürvchen hat den Boden doch erkennbar verlassen. Ob da noch mit einem Eingreifen zu rechnen ist? Die gleiche Antwort…
e. Abgleich Titelchancen mit der Wettbörse betfair
Back Lay Wahrscheinlichkeit (Back)
FC Bayern München 1.61 1.65 62.11%
Borussia Dortmund 3.65 3.8 27.40%
Bayer Leverkusen 100 300 1.00%
Werder Bremen 180 330 0.56%
FC Schalke 04 13.5 15 7.41%
Borussia Mönchengladbach 21 27 4.76%
104.43%
Tja, was sagt der Markt? Reagiert er ebenso krass? Nein, wie üblich tut er es nicht. Natürlich, ja, ein Einbruch. Aber nicht so gewaltig wie vom Computer erkannt. Wer hat Recht? Darauf genügt die Antwort nicht: „mal sehen“, da es unbeweisbar bleibt. Die Empfehlung lautet jedenfalls weiterhin: auf Dortmund und/oder gegen Bayern spielen.
Die Veränderungen der Chanceneinschätzungen bei betfair
Veränderung(Back)
FC Bayern München -10.35%
Borussia Dortmund 8.88%
Bayer Leverkusen 0.44%
Werder Bremen -0.11%
FC Schalke 04 2.14%
Borussia Mönchengladbach 0.76%
1.77%
(Die Ordnung nach den ursprünglichen Einschätzungen der Rangfolge)
Der Einbruch hier nur 10%, während es beim Computer 20% sind. Also doch recht gewaltig der Unterschied.
Die Entwicklung bei betfair in der Graphik
Die Kurven verlaufen vergleichbar, wobei bei der Markteinschätzung alle Einschnitte viel flacher sind. Schalke sieht aber sehr ähnlich aus….
f. Die direkte Champions League Quali über Platz 2
Die Wahrscheinlichkeitsverteilung für Platz 2 nach dem 18. Spieltag
Mannschaft Anzahl 2. Plätze in 5000 Simulationen 2. Plätze in Prozent
1 Borussia Dortmund 1804 36.08%
2 FC Bayern München 1674 33.48%
3 FC Schalke 04 964 19.28%
4 Borussia Mönchengladbach 490 9.80%
5 Bayer Leverkusen 36 0.72%
6 Werder Bremen 28 0.56%
7 TSG Hoffenheim 2 0.04%
8 VfB Stuttgart 1 0.02%
9 Hannover 96 1 0.02%
5000 100.00%
Es soll zunächst für diese Saison bei diesen Werten bleiben, selbst wenn ein aufmerksamer Leser anmerkte, dass es ab der nächsten Saison drei direkte Startplätze für die Champions League gibt, so dass Platz 3 hinzugehörte. Na, mal schauen, heute ist es noch die gewohnte Statistik.
Dortmund erstmal mit ernster Konkurrenz für den ihnen zugeteilten Platz. Der größte Teil davon ist aus ihrer Sicht aber erfreulich.
Die Veränderungen gegenüber der Vorwoche:
Mannschaft Gewinn/Verlust absolut gegenüber vorherigem Spieltag Gewinn/Verlust in Prozent
1 FC Bayern München 522 10.44%
2 Borussia Mönchengladbach 168 3.36%
3 FC Schalke 04 144 2.88%
4 TSG Hoffenheim 1 0.02%
15 Hannover 96 -2 -0.04%
16 VfB Stuttgart -3 -0.06%
17 Werder Bremen -39 -0.78%
18 Borussia Dortmund -791 -15.82%
0 0.00%
Klar, hier das umgekehrte Bild. Bayern gewinnt hinzu, zum Großteil das, was Dortmund verliert, die anderen beiden Sieger teilen sich den Rest.
g. Die Abstiegsfrage
Die Verteilung der Prozentzahlen für Abstieg
Anmerkung: Es gäbe auch eine detaillierte Aufschlüsselung über die einzelnen Plätze. Dabei zählen die Plätze 17 und 18 als Vollabsteiger (also in der Summe als 1, für abgestiegen jeweils, ansonsten lautet der Begriff „Direktabsteiger), und ein weiterer drittel Absteiger kommt hinzu durch die Relegation, wobei eben der Erstligist generell als 2/3 zu 1/3 Favorit eingeschätzt wird gegenüber dem Zweitligisten. Dadurch ist die Summe der Absteiger gleich 233.33%. Im Einzelfall wäre es in der Realität natürlich anders. Wenn also beispielsweise Frankfurt auf Platz 3 einginge in Liga 2 und Augsburg auf Platz 16 in Liga 1 könnte man vielleicht von einer ausgeglichenen Paarung sprechen.
Mannschaft Direkter Abstieg (Platz 17 oder 18) Abstieg per Relegation Insgesamt
1 FC Augsburg 62.64% 4.83% 67.47%
2 SC Freiburg 54.90% 4.93% 59.83%
3 1.FC Kaiserslautern 29.72% 5.91% 35.63%
4 Hamburger SV 10.20% 2.86% 13.06%
5 FSV Mainz 05 9.74% 3.13% 12.87%
6 1.FC Nürnberg 9.58% 3.01% 12.59%
7 1.FC Köln 9.34% 2.96% 12.30%
8 Hertha BSC 7.46% 2.23% 9.69%
9 VfL Wolfsburg 2.48% 1.21% 3.69%
10 VfB Stuttgart 1.86% 0.77% 2.63%
11 TSG Hoffenheim 1.30% 0.84% 2.14%
12 Hannover 96 0.78% 0.61% 1.39%
13 Werder Bremen 0.00% 0.04% 0.04%
14 Bayer Leverkusen 0.00% 0.01% 0.01%
200.00% 33.33% 233.33%
Augsburg doch wieder mit der Roten Laterne, in jeder Hinsicht, selbst wenn die Zahlen in positiver Form ausgegeben sind. Sicher, auch im Abstiegsbereich gab es ein sechs-Punkte-Spiel. Dies ging an Freiburg. Und selbst wenn es kurz vor Schluss geschah, so war vielleicht der Zeitpunkt glücklich, nicht aber der Sieg insgesamt.
Die Chancenveränderung durch die Ergebnisse des 18. Spieltages in Bezug auf den Abstieg
Mannschaft Chancenveränderung
1 1.FC Nürnberg 11.46%
2 SC Freiburg 9.25%
3 VfL Wolfsburg 3.48%
4 1.FC Kaiserslautern 0.26%
5 TSG Hoffenheim 0.23%
6 Hannover 96 0.15%
7 Bayer Leverkusen 0.07%
13 VfB Stuttgart -0.91%
14 Hamburger SV -1.99%
15 FSV Mainz 05 -2.37%
16 1.FC Köln -3.14%
17 Hertha BSC -4.62%
18 FC Augsburg -11.86%
0.00%
Ein weiteres Mal Nürnberg als der große Gewinner (zuvor gewannen sie 3:0 in Leverkusen). Ein Sieg gegen einen dadurch Konkurrenten. Augsburg mit der entgegen gesetzten Einbuße.
h. Die Abstiegsfrage in der Entwicklung
Plastisch bleibt, dass es sich gewaltig bewegt. Nürnberg mit der krassen Rückentwicklung über die zwei Spieltage, Augsburg schneidet Freiburg.
i. Die Punkterwartungen und die Abweichungen
Erläuterung: für jedes Spiel sind vom Computer die Chancen für 1, X und 2 berechnet worden. Anhand derer ergibt sich für jede Mannschaft pro Spiel eine Punkterwartung mathematisch nach der Formel Siegwahrscheinlichkeit * 3 Punkte + Remiswahrscheinlichkeit * 1 Punkt. Die unten angegeben Abweichungen vergleichen die tatsächlich erreichten Punkte mit den vom Computer erwarteten.
In der Summe muss die Abweichung nicht 0 sein für alle Mannschaften, da die Anzahl der erwarteten Unentschieden nicht deckungsgleich mit den eingetroffenen sein muss (noch nicht einmal sein kann), aber durch die Drei-Punkte-Regel eine Unausgewogenheit forciert wird. Zu viele erzielte Punkte bedeuten, dass es zu wenige Unentschieden gab.
Team Name Punkterwartung Punkte erzielt Abweichung Abweichung absolut
1 Borussia Mönchengladbach 24.71 36 11.29 11.29
2 FC Schalke 04 28.46 37 8.54 8.54
3 Werder Bremen 26.76 30 3.24 3.24
4 Borussia Dortmund 34.94 37 2.06 2.06
5 1.FC Köln 19.97 21 1.03 1.03
6 1.FC Nürnberg 21.18 21 -0.18 0.18
7 Bayer Leverkusen 29.55 29 -0.55 0.55
8 Hannover 96 25.04 24 -1.04 1.04
9 TSG Hoffenheim 24.18 23 -1.18 1.18
10 FC Augsburg 16.47 15 -1.47 1.47
11 VfL Wolfsburg 25.29 23 -2.29 2.29
12 FC Bayern München 39.30 37 -2.30 2.30
13 Hertha BSC 22.51 20 -2.51 2.51
14 1.FC Kaiserslautern 19.60 17 -2.60 2.60
15 Hamburger SV 22.00 19 -3.00 3.00
16 VfB Stuttgart 25.77 22 -3.77 3.77
17 SC Freiburg 20.32 16 -4.32 4.32
18 FSV Mainz 05 22.81 18 -4.81 4.81
-3.87 56.18
ø Abweichung 3.12
Ausbau der Führung der Gladbacher. Schalke auf 2, angesichts von 37 Punkten – so vielen wie (Haupt-)Meisteranwärter und Titelverteidiger – nachvollziehbar. Auch Werder mit guter Saison, wobei die Abweichung mit +3.24 doch schon ziemlich „normal“ ist. Hinten kein vergleichbares Bild zu vorne, da Mainz auch nur um 4.81 Punkte die Erwartung verfehlt hat, was recht leicht aufholbar ist (im Gegensatz zu den über 11 von Gladbach, die sie nicht so schnell hergeben dürften).
Der Auslandsvergleich für die durchschnittliche Punktabweichung
Anmerkung: die Theorie lautet, dass die deutsche Bundesliga die spannendste unter Europas Topligen ist. Diese Erkenntnis ist eher intuitiv abgeleitet, aber sowohl hierzulande als auch im Ausland so weit „akzeptiert“. Natürlich ist der höhere Toreschnitt ein Indiz dafür, sowie die(empfundene) geringere Vorhersagbarkeit, was den Titel, den Abstieg, aber auch andere Fragen angeht. Ausgeglichenheit ist ein Kriterium und womöglich dafür hauptverantwortlich.
Die hier verwendete Maßzahl für die Abweichung in der durchschnittlichen Punkterwartung gibt darüber messbar Auskunft, jedoch war es wohl ein für die Einstiegssaison 2010/2011 spezielles „Problem“ (der Fan dankte es), dass die Bundesliga besonders viele Überraschungen produziert hat. Dies schlug sich in den Zahlen nieder. Nun kann man das Phänomen weiter beobachten. Geht es auch in dieser Hinsicht in der Bundesliga spannend zu? Spannender als anderswo?(Zugleich könnte eine große Abweichung in dieser Kategorie aber auch einfach bedeuten, dass Computer oder Fütterer ihr Handwerk schlecht verstehen)
Platz Land Liga 1 ø Punktabweichung Änderung gegenüber Vorwoche Anzahl Spiele
1 Deutschland, 2.BL 6.26 0.00 171
2 England 1 4.07 0.02 220
3 Frankreich 1 3.67 0.31 200
4 Deutschland, 1.BL 3.12 0.28 162
5 Italien 1 2.83 -0.21 189
6 Spanien 1 2.77 -0.33 189
Die 2. Liga bleibt klar vorne. Die 1. Liga hingegen mit sehr geringen Abweichungen, was so viel bedeutet, dass es nicht sehr viel Sensationsmannschaften gibt. England und Frankreich haben da schon etwas mehr zu bieten, wohingegen es in Spanien und Italien noch mehr nach einem gewohnten, erwarteten Tabellenbild aussieht.
j. Die Torerwartungen und ihre Abweichungen
Erläuterung: Bei den Toren gilt fast das gleiche wie bei den Punkten. Die erwarteten erzielten Tore und die erwarteten kassierten Tore werden mit der Realität verglichen. Dabei zählen zu wenige erzielte Tore negativ genauso wie zu viele kassierte negativ zählen, Umgekehrtes zählt jeweils positiv. Hier muss die Summe der Abweichungen 0 sein, da alle erwarteten und nicht erzielten Tore irgendwo auch wieder nicht kassiert wurden. Der Toreschnitt kann allerdings eine Abweichung aufweisen.
Team Name Torerwartung Tore erzielt Gegentore erwartet Gegentore kassiert Summe der Abweichung
1 Borussia Mönchengladbach 24.31 28 24.96 12 16.66
2 FC Schalke 04 27.57 41 22.01 23 12.44
3 Borussia Dortmund 30.79 40 15.44 13 11.66
4 FC Bayern München 39.89 44 15.73 13 6.84
5 TSG Hoffenheim 24.07 19 25.08 19 1.01
6 1.FC Köln 24.27 27 33.69 36 0.42
7 1.FC Kaiserslautern 20.37 13 28.44 21 0.08
8 Hertha BSC 23.38 24 27.39 28 0.01
9 VfB Stuttgart 28.20 24 26.86 23 -0.34
10 FC Augsburg 16.27 15 28.58 29 -1.68
11 1.FC Nürnberg 21.19 19 27.21 28 -2.98
12 Werder Bremen 29.28 30 26.57 31 -3.72
13 Hannover 96 24.79 20 24.33 24 -4.46
14 FSV Mainz 05 24.28 24 27.46 32 -4.82
15 Hamburger SV 23.55 22 28.50 32 -5.05
16 Bayer Leverkusen 29.24 25 22.16 24 -6.08
17 SC Freiburg 22.00 22 29.40 39 -9.59
18 VfL Wolfsburg 25.87 24 25.49 34 -10.38
459.32 461 459.32 461 0.00
Tore ø erwartet: Tore ø erzielt: ø Abweichung 5.46
2.84 2.85
Die gleichen Teams vorne, jedoch die Bayern in dieser Statistik auf 4, haben sie doch weiterhin das beste Torverhältnis. Angedeutet wird damit, dass sie zwar über Erwarten gut gespielt haben, in der Summe über alle Spiele im Sinne der Tore, jedoch dieselben ungünstig verteilt haben. Kurios übrigens, dass tatsächlich alle vier Mannschaften vorne stehen, die auch in der realen Tabelle Platz 1 bis 4 belegen. Wie zuvor schon besprochen: sie haben die überragenden Torverhältnisse, und außer ihnen nur noch zwei Teams überhaupt mit einem positiven Torverhältnis (von je +1), womit man schwerlich in die Top Platzierungen aufrücken kann (wenn, dann müsste schon Augsburg ein solches Torverhältnis haben; wenn es so wäre bei ihnen, dann hätten sie sofort ein Plus in dieser Tabelle von über 12 Toren).
Ganz hinten bleibt Wolfsburg, trotz der zuletzt etwas besseren Leistungen und einem 9. Tabellenplatz. Ausschlag gebend natürlich die recht günstigen Erwartungen des Computers (welcher damit falsch gelegen haben mag), und das ungünstige Torverhältnis von –10.
Der Auslandsvergleich für die durchschnittliche Torabweichung
(Anmerkung: verrückte Ergebnisse müssen sich nicht unbedingt in der Tendenz niederschlagen. Also ein 5:3 oder auch ein 7:0 sorgen hier unter Umständen für große Abweichungen, auf die Tore bezogen, aber keineswegs bei der Punkterwartungen, da zum Beispiel jeweils der Favorit gewonnen hätte. Also gibt es eine alternative Methode, sich mit dem Ausland zu vergleichen: gibt es auch in dieser Hinsicht in der Bundesliga die meisten „Überraschungen“?)
Platz Land Liga 1 ø Torabweichung Änderung gegenüber Vorwoche Anzahl Spiele
1 Deutschland, 2.BL 9.09 0.00 171
2 England 1 5.87 0.90 219
3 Deutschland, 1.BL 5.46 0.11 162
4 Spanien 1 4.42 0.37 186
5 Frankreich 1 3.63 0.09 200
6 Italien 1 3.37 0.12 187
Hier hat sich in der Winterpause (die in England nicht existiert) England an der 1. Liga vorbei geschoben. Immerhin gab es dort ja auch fünf Spieltage.
k. Die Spielstärke Rangliste
Anmerkung: Die Spielstärke wird gemessen in Toren, die erwartet werden, gegen die durchschnittliche Mannschaft (die es in der Praxis nicht gibt). Dabei gibt es die Offensivstärke, die gemessen wird in erwarteten erzielten Toren und die defensive Stärke, die gemessen wird in erwarteten kassierten Toren. Der Quotient aus diesen beiden Werten ergibt die Maßzahl für die Spielstärke. Je mehr erwartete erzielte, je höher der Wert, je weniger erwartete kassierte, umso höher der Wert.
Team Für Gegen Quotient Für/Gegen Veränderung des Quotiente Verschiebung
1 Borussia Dortmund 1.99 0.80 2.49 +0.09 +1
2 FC Bayern München 2.18 0.93 2.34 -0.20 -1
3 FC Schalke 04 1.75 1.18 1.49 +0.08 +0
4 Borussia Mönchengladbach 1.46 1.15 1.27 +0.07 +0
5 Bayer Leverkusen 1.57 1.34 1.17 +0.00 +0
6 Werder Bremen 1.61 1.56 1.03 -0.01 +0
7 VfB Stuttgart 1.44 1.52 0.95 -0.03 +0
8 Hannover 96 1.29 1.37 0.95 -0.01 +0
9 TSG Hoffenheim 1.18 1.31 0.91 -0.01 +0
10 FSV Mainz 05 1.37 1.56 0.88 -0.01 +1
11 VfL Wolfsburg 1.36 1.57 0.87 -0.00 +1
12 Hertha BSC 1.35 1.56 0.87 -0.04 -2
13 Hamburger SV 1.28 1.56 0.82 +0.00 +0
14 1.FC Köln 1.39 1.78 0.78 -0.02 +0
15 1.FC Nürnberg 1.15 1.52 0.75 +0.03 +0
16 1.FC Kaiserslautern 0.96 1.41 0.68 -0.01 +0
17 SC Freiburg 1.17 1.81 0.65 +0.00 +0
18 FC Augsburg 0.91 1.50 0.61 -0.01 +0
25.43 25.43 +0
Tore ø erwartet
2.83
Selbstverständlich könnte man nun aufs Neue die Richtigkeit der Reaktionen des Computers in Frage stellen: soll Dortmund nun wirklich besser sein als Bayern? Tja, dem Computer stehen ja ebenfalls nur die Ergebnisse zur Verfügung. Die sich dahinter verbergende Leistung kann schwerlich beurteilt werden. So wirkt sich ein unglückliches 0:1 selbstverständlich genau gleich aus wie ein völlig verdientes 0:1. Ob das 1:3 der Bayern nun repräsentativ ist, ist schwer zu beurteilen. Die Leistung war sicher ganz ok (wie oben erörtert), jedoch klarerweise nicht extraordinär, im Gegensatz zu jener der Dortmunder, die ihren reichlich verströmten Spielwitz sowohl in Torchancen als auch in ausreichend viel Zählbares verwandeln konnten.
Immerhin kann man so viel sagen: selbst wenn Bayern insgesamt über die gesamte Saison immer noch die bessere Mannschaft war, so hat Dortmund dennoch absolut überzeugt, vergleichbar mit der letzten Saison, und ab und an kann eine Niederlage, im Verein mit einem klaren Sieg der Konkurrenz, zu gewissen Irritationen führen, sei es vom Umfeld her, sei es vom Selbstvertrauen der Spieler her oder gar in Systemfragen des Coaches, welcher vielleicht Änderungen vornimmt, personell oder taktisch, die eigentlich gar nicht erforderlich wären, und so die Teamleistung insgesamt negativ beeinflusst werden. Wie heißt es so etwa seit Boris Becker? „Die Spiele werden im Kopf entschieden.“ Und da hat Dortmund durch diesen Spieltag vielleicht wirklich die Nase ein klein wenig vorne.
l. Die Frequenz der Tendenzänderungen
Anmerkung: als „Tendenzwechsel“ wird ein Tor angesehen, welches eine Führung ausgleicht oder eine Führung erzielt. Das 1:0 wird nicht mitgezählt, denn ohne dieses Tor begänne es gar nicht erst, etwas mit Spannung in der Torabfolge zu tun zu haben. Ab und an wird hier ein Auslandsvergleich statistisch angestellt. Dieser zeigt, dass es in Deutschland mehr Tendenzwechsel als anderswo gibt, was einerseits auf empfundene Spannung in der Bundesliga hindeutet – welche möglicherweise vom Ausland geneidet wird – andererseits mögliche taktische Mängel aufzeigt, die, einer alten Tradition folgend, einen raten lassen, nach einem 1:0 dringend auf ein 2. Tor auszugehen – und nicht etwa öde und fad, wie aber im Ausland üblich, dieses Tor über die Zeit zu schaukeln. Mehr Auskunft über die Wirksamkeit oder Schwäche des deutschen Verhaltens geben die internationalen Vergleiche.
Natürlich ist und bleibt es wünschenswert, dass „etwas passiert“, das Spiele hin und her wogen, dass Mannschaften, die früh in Führung gehen trotzdem später noch verlieren, dass Mannschaften in dramatische Aufholjagden von zwei, drei Toren Rückstand zurückkommen, ausgleichen oder gar noch gewinnen. Die Behauptung hier: es passiert im Fußball eigentlich zu selten. Erstrebenswert wäre es, mehr Tore zuzulassen, damit auch in diesem Punkt wieder mehr Dramatik hineinkommt. Mehr Tore sorgen garantiert für mehr Tendenzwechsel, möglich aber, dass es eine Obergrenze gibt. Also: im Eishockey gibt es mehr Tore und damit mehr Tendenzwechsel, keine Frage. Aber gibt es zum Beispiel im Handball auch noch mehr als im Eishockey? Vermutlich kaum. Denn: bei sehr vielen Toren kann ja auch eine mit fünf, sechs, sieben in Führung liegen, ohne, dass an ein Comeback des Unterlegenen jemals zu denken ist.
Stets zum Vergleich hier die Statistik der letzten Saison. Man kann daran zumindest ein klein wenig vergleichen, ob es sich in der Tendenz ähnlich entwickelt in dieser Saison.
Saison 2010/2011
Land Spiele Ausgleich HF AF Summe pro Spiel
- Bundesliga 306 158 60 49 267 0.873
England 380 198 66 46 310 0.816 - Bundesliga 306 145 56 41 242 0.791
Italien 380 169 58 48 275 0.724
Frankreich 380 175 49 40 264 0.695
Spanien 380 146 48 46 240 0.632
Gesamt 2132 991 337 270 1598 0.750
Bilanz der Tendenzwechsel von der vergangenen Woche:
Anstatt die Tendenzwechsel aufzuzählen soll ab jetzt an dieser Stelle eine kleine Tabelle mit den Tendenzwechseln des vergangenen Wochenendes aufgenommen werden.
Land Spiele Ausgleich Heim Führungstreffer Auswärts Führungstreffer Summe pro Spiel
1 1. Bundesliga 9 1 1 0 2 0.222
2 Frankreich 10 3 1 1 5 0.500
3 2. Bundesliga 0 0 0 0 0 0.000
4 Italien 29 8 4 0 12 0.414
5 Spanien 30 11 4 2 17 0.567
6 England 51 29 8 9 46 0.902
Gesamtbilanz 129 52 18 12 82 0.636
Da nun die meisten anderen Länder in den Pausewochen gespielt haben, ergibt sich hier kein klares Bild. In Italien, so viel kann man sagen, regiert derzeit die „Ergebnisverwaltung“, in den „dark days of winter“, ein wenig von der Tendenz auch in Spanien zu sehen, hingegen rumort es in England, welche traditionell über Weihnachten immer besonders in Gang kommen.
Die 1. Liga hatte einen torarmen Spieltag, was zugleich ein Minimum an Tendenzwechseln zur Folge hatte. Nur Leverkusen musste – nach 2:0 Führung – den Ausgleich der Mainzer hinnehmen, nur um am Ende doch siegreich zu sein.
Tendenzwechsel der großen Ligen in der Saison 2011/2012
Land Spiele Ausgleich Heim Führungstreffer Auswärts Führungstreffer Summe pro Spiel
1 1. Bundesliga 162 83 29 21 133 0.821
2 Frankreich 200 103 29 26 158 0.790
3 England 220 103 29 36 168 0.764
4 2. Bundesliga 171 79 26 22 127 0.743
5 Spanien 189 76 32 17 125 0.661
6 Italien 189 74 24 18 116 0.614
Gesamtbilanz 1131 518 169 140 827 0.731
Die 1. Liga hier vorne, selbst wenn nur relativ knapp. Recht ausgewogen insgesamt, nur Italien wird derzeit einem an sich längst angestaubten Ruf gerecht.
m. Der mathematische Rückblick auf die Ergebnisse des 18. Spieltages
Anmerkung: hier wird für jedes Spiel die Abweichung der erwarteten Tore mit den erzielten berechnet. Zur Ermittlung der Gesamtabweichung werden die Wert absolut aufaddiert (hier nicht sichtbar, diese Spalte). Also: wenn die eine Mannschaft positiv abweicht um 0.35 Tore, die andere negativ um –0.62, dann ist die absolute Gesamtabweichung bei 0.35 + 0.62 = 0.97 Toren. Zur Ermittlung der durchschnittlichen Abweichung werden alle diese Werte aufaddiert und durch die Anzahl der Paarungen – in der Regel 9 – dividiert.
Torerwartung
Heim Auswärts Summe Abweichung
Gladbach FC Bayern 1.02 1.57 2.59 3 1 1.98 -0.57
Hoffenheim Hannover 1.38 1.05 2.43 0 0 -1.38 -1.05
Nürnberg Hertha 1.42 1.39 2.81 2 0 0.58 -1.39
Schalke 04 Stuttgart 2.03 1.06 3.09 3 1 0.97 -0.06
Wolfsburg FC Köln 2.13 1.40 3.53 1 0 -1.13 -1.40
Freiburg Augsburg 1.41 1.03 2.44 1 0 -0.41 -1.03
Kaiserslautern Werder 1.34 1.47 2.81 0 0 -1.34 -1.47
HSV Dortmund 0.77 1.65 2.42 1 5 0.23 3.35
Leverkusen Mainz 1.73 1.13 2.86 3 2 1.27 0.87
13.23 11.73 24.96 14 9 0.77 -2.73
Erwartete Torsumme Erwarteter Toreschnitt Erzielter Toreschnitt
24.96 2.77 2.56
ø erwartete Torabweichung 1.85 ø Torabweichung 2.27
Durch die Sonntagspartien mit 11 Toren in 2 Spielen kam doch noch Schwung rein. Nun, über Samstag wurde ja in dem Sinne schon genug erzählt, dass sich vor allem die Schiedsrichter als die Meister der Verteidigung entpuppten, die so gut wie alle (kritischen) Entscheidungen entgegen den Torerfolgen fällten, von denen jedoch mindestens die Hälfte gesichert als falsch eingestuft werden konnten, selbst medienseitig. Bei Lautern gegen Werder darf man übrigens anführen, dass etliche Male das Aluminium einem Treffer im Wege stand.
Kurios, dass die durchschnittliche Torabweichung trotz der wenigen Tore so groß ist. Nun, auch die 0:0 Spiele produzierten eine hohe Abweichung, dazu gab es die Überraschung des (klaren) Gladbacher Sieges sowie den hohen Dortmunder Sieg. In der Summe wurde damit die erwartete Torabweichung übertroffen.
n. Die Festlegung
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich für jedes Spiel als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des (Favoriten-) Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität der hier gemachten Einschätzungen prüfen. Dies wird Woche für Woche vorgenommen, aber natürlich auch insgesamt.
Die Festlegung erwartet
Paarung 1 X 2
Gladbach FC Bayern 24.57% 25.23% 50.20% 37.60%
Hoffenheim Hannover 44.53% 26.96% 28.51% 35.22%
Nürnberg Hertha 38.29% 25.17% 36.54% 34.35%
Schalke 04 Stuttgart 59.81% 21.03% 19.17% 43.86%
Wolfsburg FC Köln 54.35% 20.77% 24.87% 40.05%
Freiburg Augsburg 45.85% 26.75% 27.40% 35.69%
Kaiserslautern Werder 34.52% 25.13% 40.35% 34.51%
HSV Dortmund 17.30% 24.34% 58.36% 42.98%
Leverkusen Mainz 51.52% 23.68% 24.79% 38.30%
3.71 2.19 3.10 3.43
durchschnittlich erwartete Festlegung: 38.06%
Die Festlegung eingetroffen
Paarung 1 X 2 Tendenz
Gladbach FC Bayern 24.57% 25.23% 50.20% 1 24.57%
Hoffenheim Hannover 44.53% 26.96% 28.51% 0 26.96%
Nürnberg Hertha 38.29% 25.17% 36.54% 1 38.29%
Schalke 04 Stuttgart 59.81% 21.03% 19.17% 1 59.81%
Wolfsburg FC Köln 54.35% 20.77% 24.87% 1 54.35%
Freiburg Augsburg 45.85% 26.75% 27.40% 1 45.85%
Kaiserslautern Werder 34.52% 25.13% 40.35% 0 25.13%
HSV Dortmund 17.30% 24.34% 58.36% 2 58.36%
Leverkusen Mainz 51.52% 23.68% 24.79% 1 51.52%
6 2 1 3.85
durchschnittlich eingetroffene Festlegung: 42.76%
Weitere Anmerkung: In der Mathematik wurde noch kein vergleichbares Modell entdeckt. Auch nicht von einem Mathematiker, der sich zur Aufgabe gesetzt hatte, dem Autoren nachzuweisen, dass es garantiert nichts Neues gäbe.
Zu viele Favoritenergebnisse waren es, wie man trotz der Bayern Niederlage erkennt. Die beiden Remisen fallen noch raus, ansonsten hat jeweils der Favorit gewonnen.
o. Ligagesamtstatistik
Anmerkung: eine derartige Statistik wird regelmäßig vom Computer angefertigt. Es dient generell der Qualitätskontrolle der einzelnen Zahlen, Jede Zahl hat ihre Bewandtnis und wird genauer erläutert. Der Toreschnitt wird hier nicht erneut angeführt. Der Heimvorteil errechnet sich aus den der Heimmannschaften erzielten Tore geteilt durch die Hälfte der Gesamttore. Auf diese Art sieht man quasi prozentual, wie viele Tore die Heimmannschaften mehr erzielen als sie ohne Heimvorteil dürften. 1.116 sind also 11.6% mehr für die Heim, 11.6% weniger für die Auswärts.
Anmerkung: Für Rechenfüchse hier kurz die Rechenmethode für die erwartete Torabweichung erklärt: Der Computer gibt jedem Ergebnis von 0:0 bis 20:20 eine Wahrscheinlichkeit (es genügt eigentlich bis 10:10, da der Rest keine nennenswerte Wahrscheinlichkeit mehr hat). Bei jedem Ergebnis gäbe es eine Torabweichung. Wenn man also die Wahrscheinlichkeit beispielsweise eines 3:4 multipliziert mit der dann eingetretenen Abweichung (bei dem Spiel Mainz – Gladbach, mit Torerwartungen von 1.77:1.25 wären dies 3 – 1.77 = 1.23 für Mainz plus 4 – 1.25 = 2.75 für Gladbach, also insgesamt 3.98 Tore Abweichung) und dieses Verfahren für jedes Spielergebnis durchführt, erhält man die erwartete durchschnittliche Torabweichung.
Die Statistik der Ergebnisse bisher
Spiele Hsiege Remis Asiege Htore Atore Heimvort
eingetroffen 162 77 41 44 278 183 1.206
erwartet 162 74.82 37.12 50.04 259.9 199.3 1.132
abs Abweichung 0 2.18 3.88 -6.04 18.10 -16.30 0.07
rel. Abweichung 0 2.83% 9.46% -13.73% 6.51% -8.91% 6.14%
Festlegung erwartet Festlegung eingetroffen
40.24% 40.09%
ø Torabweichung ø Torabweichung erwartet
1.87 1.88
Ein weiterer Spieltag der Heimteams, womit doch eine recht klare Abweichung erzielt wird. Dabei ist vor allem die Anzahl der erzielten Auswärtserfolge zu gering, da bereits sechs „fehlen“. Aber auch die Torstatistik spricht für eine derzeitige Unterschätzung des Heimvorteils. Wie erwähnt: der Computer passt die Zahlenwerte an, als Frage bliebe nur, ob er es schnell genug tut (da er ja die augenblickliche Tendenz nicht abzubilden imstande ist). Nur hat eben die Erfahrung gelehrt (aber auch die Zahlen es belegt), dass eine raschere Reaktion nicht ratsam ist. Wenn man auf die einzelnen Spiele schaut, dann fällt eh auf, dass es überall auch anders hätte ausgehen können.
Hertha hatte eine gute erste Halbzeit, in welcher sie nicht zurückliegen sollten, Werder hatte ebenfalls eine Reihe guter Chancen, selbst wenn Lautern nicht wirklich schlechter war, auch die Bayern können das Spiel natürlich locker anders gestalten, man entsinne sich nur des Neuer Abschlages, der das Gegentor einleitete, Augsburg verliert kurz vor Schluss, und auch in Wolfsburg hätte es anders ausgehen können. Also: eine Fehleinschätzung liegt nicht unbedingt vor. Die Heimteams gewinnen etwas zu viel, verlieren zu wenig, aber es geschieht eher zufällig, so die Behauptung.
Die erwartete Festlegung wurde ja auch sehr gut getroffen, ebenso wie die durchschnittlich erwartete Torabweichung, was diese Einschätzung bestätigt: es liegt kein Fehler vor.
p. Rückblick auf die Wettempfehlungen
Brisanter aber stets diese Frage: zu welchen Wetten hätte es laut Computer kommen sollen/müssen? Wo hätte er sich mit dem Wettmarkt angelegt? Und: wenn er sich damit anlegt, mit der großartigen Massenintelligenz, hat er gute Gründe dafür? Konnte man eventuell gewinnen, kann man gar langfristige Vorteile nachweisen? Bisher wurden derartige „Trockenschwimmübungen“ ja wenn überhaupt für sich selbst angefertigt. Nun ist es immerhin dokumentiert.
Paarung 1 X 2
Gladbach FC Bayern 5.50 3.95 1.76
Hoffenheim Hannover 2.02 3.65 4.10
Nürnberg Hertha 2.24 3.55 3.55
Schalke 04 Stuttgart 1.92 3.80 4.50
Wolfsburg FC Köln 1.86 3.85 4.50
Freiburg Augsburg 2.22 3.45 3.80
Kaiserslautern Werder 3.00 3.60 2.50
HSV Dortmund 4.60 3.80 1.92
Leverkusen Mainz 1.86 3.75 4.90
Treffererwartung 2.57
Treffer erzielt 3
Geldauswertung 2.34
Ganz klar, dass erneut ein Überraschungserfolg dieses Wochenende rausgerissen hat. Die anderen Außenseitertipps, hatten alle ihre Chancen, wie zum Beispiel der von Mainz erzwungene Ausgleich von 0:2 auf 2:2 bestätigen. Natürlich wackelt Leverkusen in einem solchen Moment (und nicht nur sie würden es tun). Die Köln Wette kann man auch nicht schlecht reden, gab es doch die Elfmetersituation und kurz vor dem 0:1 die Monsterchance, als Novakovic alleine vorm Torwart auftauchte, ebenso hatte Hertha eine gute erste Hälfte, das 0:1 kurz vor der Pause gibt dem Spiel die falsche Richtung, und auch Hannover war, selbst wenn Hoffenheim insgesamt besser war, aber durch das 0:0 dennoch recht nahe dran.
Die Siege der Favoriten Schalke und Dortmund waren so deutlich, dass sich Zweifel an der Qualität der Wetten erübrigen. Der Kurs auf Schalke ist zu Spielbeginn übrigens deutlich gefallen.
Wettempfehlung Statistik der einzelnen Spieltage
Spieltag Nr Anzahl Wetten Anzahl Treffer erwartete Treffer Trefferabweichung Gewinn/Verlust
1 7 5 2.84 +2.16 +7.96
2 7 3 2.77 +0.23 +1.75
3 2 0 1.00 -1.00 -2.00
4 3 1 1.14 -0.14 -0.28
5 6 2 2.54 -0.54 -2.33
6 8 3 2.29 +0.71 +8.10
7 8 4 3.55 +0.45 +0.00
8 5 1 1.28 -0.28 -2.16
9 7 3 2.36 +0.64 +5.60
10 7 1 1.92 -0.92 +2.20
11 8 2 2.79 -0.79 -3.39
12 7 1 2.07 -1.07 -2.00
13 6 4 2.77 +1.23 +5.37
14 7 2 2.63 -0.63 +4.68
15 6 1 2.18 -1.18 -4.65
16 6 2 2.13 -0.13 -0.53
17 7 3 3.13 -0.13 -0.54
18 7 3 2.57 +0.43 +2.34
Sicher tut es gut, nach der vorherigen baisse mal wieder ein Pluszeichen zu sehen.
Statistik insgesamt
Gesamtanzahl Wetten Gesamtanzahl Treffer Gesamtbilanz G/V in% Gesamt erwartete Treffer GesamtTrefferabweichung
7 5 +7.96 113.71% 2.84 +2.16
14 8 +9.71 69.36% 5.61 +2.39
16 8 +7.71 48.19% 6.61 +1.39
19 9 +7.43 39.11% 7.74 +1.26
25 11 +5.10 20.40% 10.28 +0.72
33 14 +13.20 40.00% 12.57 +1.43
41 18 +13.20 32.20% 16.12 +1.88
46 19 +11.04 24.00% 17.40 +1.60
53 22 +16.64 31.40% 19.76 +2.24
60 23 +18.84 31.40% 21.68 +1.32
68 25 +15.45 22.72% 24.47 +0.53
75 26 +13.45 17.93% 26.54 -0.54
81 30 +18.82 23.23% 29.31 +0.69
88 32 +23.50 26.70% 31.38 +0.62
94 33 +18.85 20.05% 34.12 -1.12
100 35 +18.32 18.32% 36.25 -1.25
107 38 +17.78 16.62% 39.38 -1.38
114 41 +20.12 17.65% 41.95 -0.95
Es bleiben die Erkenntnisse: die Saison ist gut, eigentlich zu gut, und die Treffer sind zu sehr auf Außenseitererfolge gelagert (was natürlich zufällig geschehen sein sollte, zugleich aber definitiv kein schlechtes Zeichen).
q. Die Vorschau auf den 19. Spieltag
Anmerkung: Der Computer verrechnet nach einem eigens entwickelten – natürlich erläuterbaren und höchst logischen – Algorithmus die Torerwartungen (und den hier nicht ausgewiesenen individuell gepflegten) Heimvorteil zu diesen Torerwartungen. Diese wiederum werden zu den Eintrittswahrscheinlichkeiten verrechnet, früher per Simulation, heute längst per Funktion, die sich aus den Simulationsergebnissen ableiten ließ). Auch diese Torerartungswerte haben sich bei Toranzahlwetten am Wettmarkt längst als konkurrenzfähig erwiesen.
Torerwartung
Heim Auswärts Summe
Hannover Nürnberg 1.56 0.98 2.55
Augsburg Kaiserslautern 0.99 0.92 1.91
Werder Leverkusen 1.73 1.49 3.22
Hertha HSV 1.61 1.23 2.84
Dortmund Hoffenheim 2.18 0.61 2.78
FC Bayern Wolfsburg 3.01 0.72 3.73
FC Köln Schalke 04 1.30 1.70 3.00
Mainz Freiburg 1.99 1.26 3.24
Stuttgart Gladbach 1.32 1.30 2.62
15.69 10.20 25.89
Erwartete Torsumme Erwarteter Toreschnitt
25.89 2.88
Trotz der letztwöchigen Torflaute werden etwas mehr Tore erwartet. Warum? Nun, es sind die speziellen Konstellationen. Ein Bayern Heimspiel mit 3.73 Toren beispielsweise, aber auch Werder gegen Leverkusen und Mainz gegen Freiburg sollen torreich werden. Hingegen ist ein sehr torarmes Spiel in Augsburg zu erwarten, in welchem sich eine under Wette geradezu aufdrängt.
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität prüfen.
Die Festlegung erwartet
Paarung 1 X 2
Hannover Nürnberg 50.84% 25.33% 23.83% 37.94%
Augsburg Kaiserslautern 36.16% 31.62% 32.22% 33.46%
Werder Leverkusen 43.47% 23.13% 33.40% 35.40%
Hertha HSV 46.39% 24.46% 29.14% 36.00%
Dortmund Hoffenheim 73.63% 17.45% 8.92% 58.06%
FC Bayern Wolfsburg 83.00% 11.14% 5.87% 70.47%
FC Köln Schalke 04 29.47% 23.74% 46.80% 36.22%
Mainz Freiburg 54.31% 21.67% 24.02% 39.96%
Stuttgart Gladbach 37.37% 26.19% 36.43% 34.10%
4.55 2.05 2.41 3.82
durchschnittlich erwartete Festlegung: 42.40%
Die Favoriten überwiegen, so dass eine hohe Festlegung erwartet wird. Klar, Bayern und Dortmund spielen daheim.
Die fairen Quoten
Anmerkung: die fairen Quoten sind lediglich die Kehrwerte der Wahrscheinlichkeiten. So werden die Spiele aber am Wettmarkt angeboten beziehungsweise, bei den Wettbörsen („betfair“) so gehandelt. Man kann gerne vergleichen, was der Computer rät. Die Abweichungen werden nicht enorm sein, jedoch ist theoretisch jede Wette eine gute (aus Computersicht), bei der die am Markt bezahlte Quote oberhalb der fairen Quote liegt. „Gut“ ist die Wette insofern, als sie langfristigen Gewinn verspricht. Wenn man beständig Wetten auf diese Art macht, sollte man langfristig Gewinn erzielen. Garantien gibt es natürlich auch dafür nicht.
Paarung 1 X 2
Hannover Nürnberg 1.97 3.95 4.20
Augsburg Kaiserslautern 2.77 3.16 3.10
Werder Leverkusen 2.30 4.32 2.99
Hertha HSV 2.16 4.09 3.43
Dortmund Hoffenheim 1.36 5.73 11.21
FC Bayern Wolfsburg 1.20 8.98 17.04
FC Köln Schalke 04 3.39 4.21 2.14
Mainz Freiburg 1.84 4.61 4.16
Stuttgart Gladbach 2.68 3.82 2.74
Abgleich mit der Wettbörse betfair
(Die Wettempfehlungen)
Paarung 1 X 2 % Schnitt
Hannover Nürnberg 2.30 3.50 3.50 100.62%
Augsburg Kaiserslautern 2.64 3.45 3.00 100.20%
Werder Leverkusen 2.34 3.60 3.25 101.28%
Hertha HSV 2.48 3.50 3.05 101.68%
Dortmund Hoffenheim 1.37 5.30 11.50 100.56%
FC Bayern Wolfsburg 1.22 7.80 17.50 100.50%
FC Köln Schalke 04 4.10 3.85 1.99 100.62%
Mainz Freiburg 1.75 3.75 5.40 102.33%
Stuttgart Gladbach 2.68 3.50 2.82 101.41%
Treffererwartung 1.51
Ein kurzer Kommentar zu den Wettempfehlungen:
Hannover kann man selbstverständlich empfehlen, selbst wenn Nürnberg die „Mannschaft der Stunde“ ist. Zwei zu Null Siege in Folge stehen zu Buche und Hannover ist lange sieglos. Die Leistungen waren dennoch gut insgesamt und noch immer ist ihre Bilanz bei 5 Siegen gegenüber 4 Niederlagen positiv. In Heimspielen sahen sie auch immer gut aus, selbst wenn die Erfolge (in Form von Siegen) ausblieben. Empfehlung: 6 von 10 Einheiten.
Hertha ist natürlich eine sehr wackelige Wette. Nicht nur hat der HSV unter Fink nur das eine Spiel verloren, es gibt auch die geographische Nähe, die immer einige Fans (mehr) anlockt. Dennoch ist eine 2.48 etwas übertrieben. Der Auftakt von Skibbe war zwar missglückt, aber, wie erwähnt, war die erste Halbzeit ganz in Ordnung. Eine 3/10.
Auch für Köln fehlt derzeit die bedingungslose Unterstützung und Überzeugung. Selbst wenn die Großchance da war, insgesamt waren die Leistungen zuletzt eher mäßig. Hingegen spielt Schalke eigentlich immer sehr gut, dazu gibt es auch hier die geographische Nähe, die zumindest das Ausschöpfen des Kartenkontingents gewährleistet. Wenn ist es eine reine Quotenwette. 4.1 in einem Heimspiel? Das klingt einfach nach „zu viel“. 1/10 lediglich, sofern man gewichtet wettet.
Hingegen scheint die Wette auf Freiburg in Mainz wieder gut. Sicher schmerzt der Abgang von Cissé, jedoch war die erste Leistung überzeugend und selbst wenn Mainz auch mit dem Rücken zur Wand steht und dringend Siege benötigt, sowie auf Fanunterstützung bauen kann: diese Quote ist zu hoch. Gerade das „must win“ könnte Freiburg etwas entgegen kommen. Hier kann man, angesichts der hohen Quote vielleicht viel klingend, gerne 4/10 einsetzen.
Insgesamt eine kärgliche Ausbeute, aber die restlichen Abweichungen sind einfach zu gering. Wenn aber, wie man sieht, sind eher Wetten auf Bayern und auf Dortmund angeraten (und keine gegen sie). Wem es also Freude macht?
2) Die 2. Bundesliga
a. Die Tabellensituation
b. Die Aufstiegschancen
Anmerkung: die Simulation von Liga 2 läuft genau wie die von Liga 1. Es wurden ebenfalls 5000 Durchläufe gemacht. Der dritte Platz ergibt logischerweise eine 1/3 Aufstiegschance, obwohl es noch von der Paarung abhängen dürfte. Da die Topfavoriten hier vorne liegen, könnten es durchaus auch 50% sein, die der Zweitligadrittplatzierte gegen den Erstligadrittletzten hat.
c. Punkterwartungen und Abweichungen
d. Auswertung des 5. Zweitligaspieltages
e. Vorschau auf den 7. Zweitligaspieltag