1) Die 1. Bundesliga
a. Rückblick auf die Spiele
Ergebnisse des 17. Spieltages
FC Bayern München – 1. FC Köln 3:0 (0:0)
TSG Hoffenheim – Hertha BSC 1:1 (1:0)
Bayer Leverkusen – 1. FC Nürnberg 0:3 (0:2)
Hamburger SV – FC Augsburg 1:1 (0:0)
SC Freiburg – Borussia Dortmund 1:4 (1:2)
VfL Wolfsburg – VfB Stuttgart 1:0 (0:0)
FC Schalke 04 – Werder Bremen 5:0 (2:0)
1.FC Kaiserslautern – Hannover 96 1:1 (0:1)
Borussia Mönchengladbach – FSV Mainz 05 1:0 (1:0)
Ein paar Beobachtungen:
1) Der König der Reporter: Marcel Reif
Kultstatus hat er sicher längst erreicht, dass kann man selbst als Verfasser hier nicht leugnen. Früher meinte ein guter Bekannter auch immer, dass er die Bild-Zeitung gerne läse. Sie wäre ein fast vollwertiger MAD-Ersatz (wer erinnert sich noch an MAD, Alfred E. Neumann?). So ist es inzwischen wirklich gelungen, dass Marcel Reif für Einschaltquoten sorgen kann, so wie es vielleicht einem Dieter Bohlen gelingt, der regelmäßig irgendwelche Kandidaten vor einem Millionen Publikum lang macht.
Marcel Reif MUSS man einfach hören, nur dürfte ihm der Anlass (und auch dem Sender nicht) weder bewusst noch recht sein. Es ist Comedy, ja, selbst wenn es nur sarkastische ist. Hier ein paar Auszüge, was er zur Partie zwischen Bayern und Köln zu erzählen hatte, jener Partie vom Freitagabend, wo es keinerlei deutsche Konkurrenz gibt, also sozusagen dem “Sahnestückchen” des ganzen Wochenendes.
Zunächst mal versuchte er vorab, die Verhältnisse gerade zu rücken. Natürlich hätte Köln seit 6 Spielzeiten dort nicht verloren, nein, aber “mit Verlaub”, so sagt er, “sind die Bayern doch klarer Favorit.” Brillante Erkenntnis, sicher. Der Tonfall ist dabei längst herablassend, nein, wissend. Also, so schließt man, etwas Besonderes wäre nicht zu erwarten “ und das lässt er auch mit keiner Silbe anklingen. Warum er es tut? Tja, sein Geheimnis, denn die vom Computer errechneten 86.32% waren absolut “handelsüblich”, marktgerecht. Wenn man so etwas wüsste, hätte man immerhin die Chance, auf die Größe der Favoritenstellung hinzuweisen, damit die Unwahrscheinlichkeit einer Überraschung, die aber mit 13.68% noch immer nicht jenseits der Realität liegt.
Einen ersten Torschuss der Bayern gab es nach 12 Minuten zu sehen. Ribery wurde frei gespielt, im Strafraum, und schoss, aber vorbei/drüber. Die Erkenntnis des Marcel Reif: “Ribery ist absurd frei.” Eine wunderschöne Kreation, ein sprachlicher Geniestreich, nur, worauf möchte er hinaus? Hätte man sich wünschen sollen, dass die Kölner doch bitte schön halbwegs vernünftig verteidigen würden und nicht irgendwelche Angreifer “absurd frei” herumstehen lassen? Sollten sich gar keine Torchancen ergeben, wäre dies sein Wunsch? Was ist eigentlich das Ziel? Wenn Bayern NICHT zu Torchancen kommt sind sie “peinlich schwach”, wenn sie zum Torschuss kommen, gelingt es nur mit gütigster gegnerischer Mithilfe, indem sie Angreifer “absurd frei” herumstehen lassen?
Nein, damit kann man keinen Hering vom Teller ziehen, man kann nur auf die Absurdität hinweisen, dass der Sprecher ohne eigenes Wissen die perfekte Comedy abliefert. Die Nation darf sich im Sessel krümmen, weil ein geistig Behinderter, in der Überzeugung, die Weisheit gepachtet zu haben, sich austobt im Erkennen von Unzulänglichkeiten, welche, unabhängig von Endergebnis, Spielverlauf oder tatsächlicher Qualität des Gezeigten unweigerlich zutage treten werden “ und von ihm, ihm ganz allein (vermeintlich) aufgespürt werden. Bayern OHNE Torchance Bayern schwach. Bayern MIT Torchancen Köln schwach.
Bayern dominierte das Spiel so ziemlich komplett. Köln hatte, wie man im DSF Doppelpass wunderbar erkennen konnte, wirklich mit einer Fünferabwehrkette operiert, auf das Wunder hoffend, es vielleicht so schaffen zu können. Die Ballbesitzzahlen sind längst überall verfügbar. Marcel Reif verlas sie irgendwann mal als “hoch in den siebzigern”, pro Bayern. Als Köln die nächsten 10 Minuten noch immer nicht zu mehr Spielanteilen kam, folgerte er, als mathematisches Genie bekannt: “Ballbesitz mittlerweile bei 130%.” Ja, Comedy eben. Das MUSS ja ein Scherz gewesen sein, sicher. Nur fragt man sich, worüber man dabei nun lachen soll?
Man soll schließen, dass Köln so entsetzlich schwach ist, dass sie bereits negative Ballbesitzzeiten haben? Soll man weiter folgern “ da das Ergebnis ja 0:0 war –, dass Bayern auch mit 130%, also einem nicht existenten Gegner, nicht ein einziges Törchen zustande bringt? Erinnert an den hübschen kleinen Witz: Bayern spielt ein Fußballspiel gegen Ostfriesland. Es fährt ein Zug vorbei, pfeifend. Die Ostfriesen verlassen den Platz, da sie den Pfiff für den Schlusspfiff halten — 20 Minuten später steht es 1:0 für Bayern.
So dämlich etwa sollen die einen gewesen sein, so schwach die anderen. Kaum anders zu schlussfolgern. Man schaltet ein, um sich an der Grünheit des Rasens zu erfreuen, so muss er überzeugt sein.
Als Bayern später mit 2:0 führte und Köln kein Mittel fand, um die Abwehr in Bedrängnis zu bringen, Bayern aber bekanntlich einen Mann weniger auf dem Feld hatte, also im Prinzip und völlig normal ihre allseits anerkannt überlegenen Fähigkeiten dazu einsetzten, den Gegner vom eigenen Tor wegzuhalten, erkannte Marcel Reif: “Dem Nachbarn beim Holzhacken zuschauen macht mehr Spaß.” Da hat er, weiterhin in völliger Dunkelheit tappend, aber wirklich den Nagel auf den Kopf getroffen. Es macht nämlich so gut wie alles mehr Spaß, als sich von ihm ein Fußballspiel erklären zu lassen. Nun ja, es sei denn, dass man derartige “bonmots” einzufangen gedenkt.
Wie hätte er sich nur dieses Spiel vorgestellt, damit es ihn begeistert? Jedes beliebige Szenario könnte, sofern man willens ist, danach zu suchen, Makel um Makel erkennen lassen, sofern man die Reifsche Brille aufhat. Ein klarer Sieg “ das ist total langweilig und der Gegner hat sich blamiert, bloß gestellt, seine Bundesligatauglichkeit in Zweifel gestellt. Ein torreiches Spiel, egal, auf welchen Seiten die Treffer fielen? Das wäre garantiert lächerlich, vor allem schwach, da man den Gegner dann “zum Tore schießen eingeladen” hätte. Ein 0:0? Undenkbar, dass dann etwa die Stabilität der Abwehrreihen auch nur ein einziges Mal Erwähnung finden würden. Hier, so kann garantiert werden, wäre es ein grausamen Gekicke, zum Einschlafen eh, wie das andere, nur dieses als besonderer Slapstick der Unzulänglichkeiten der Stürmer dienend. Es geht einfach nicht, gut zu spielen, unter dem gestrengen Blick des sich selbst dazu ernennenden Halbgottes (oh, Verzeihung, Herr Reif, eine Beleidigung; wie viel Prozent fehlen denn zu Gott? Sicher keine 50…).
Etwas später, und, wen wunderte es, außer dem Alien am Mikrofon, in einer Phase, da Köln bei schwindender Spielzeit, Kräften und Hoffnung die Abwehr weiter lockerte, um das Wunder, an welches man schon nicht mehr glaubte, eventuell möglich zu machen, und Bayern, mit den von allen Seiten so hoch gelobten Offensivspielern selbst in Unterzahl zu einer weiteren Torchance kamen, da orakelte er: “Die Kölner wollen noch einen.”
Nein, dümmer geht es nicht mehr, mehr am Thema vorbei, weniger Fußball Verstand ausweisend, das ist wirklich nicht möglich. Was hätte Köln denn tun sollen? Auf 0:2 spielen, keine Angriffe mehr wagen, und, selbst wenn sie dies täten, würde er dann erwarten, dass Bayern nie wieder zu einer Torchance käme? Als der Ausdruck das erste Mal öffentlich verbreitet wurde, dass “man um ein Gegentor gebettelt hat”, da sollte es wirklich noch witzig sein, möglich gar, dass es einem gestrengen Trainermund entwich, der spürte, dass seine Mannschaft das 1:0 nicht über die Zeit zu schaukeln imstande war, hier eine Dummheit, dort einen Fehler erkannte und aus Wut einen derartigen Ausspruch prägte: heute hat er Einzug gefunden in den Reporteralltagsjargon und wird, so wie jede andere Phrase, per Bibelstechen hervorgezaubert, völlig unabhängig voin Spielsituationen und tatsächlichen Gegebenheiten.
Falls Herr Reif tatsächlich bereits dem Nachbarn beim Holzhacken zugeschaut hatte, zu dem Zeitpunkt, so könnte die einzige Ursache dafür doch gewesen sein, dass sich in dieser Partie nicht nur am Sieger nichts mehr ändern würde (wie stets orakelt wird, sobald die Führungshöhe ein Tor überschreitet, nicht nur, wenn die Bayern es tun), sondern auch daran, dass man nicht mehr mit Torszenen zu rechnen gehabt hätte. Diese Einschätzung war falsch, wie sich gerade zeigte: Bayern hatte eine Torchance. Nun war ihm dies auch nicht recht, oder klingt das “die Kölner wollen noch einen” so, als ob er gespannt wäre wie der berühmte Flitzebogen oder überhaupt irgendein Interesse an Fußball hätte, welches man insbesondere in guten Offensivaktionen ausleben könnte?
Weiterhin vernahm man, bald nach der 80. Minute: “Wir können uns trösten. Bald ist Weihnachten.” Es geht nicht anders, es wird bis zum Schluss gnadenlos gehackt, bis nichts mehr an Qualität, an Freude, an Schönheit, an Begeisterung übrig geblieben ist. Alles kurz und klein gehackt “ unter gütiger Mithilfe des Nachbarn…
“McKenna mit ner Aktion, die ist so nötig wie ne Pik 8. Aber immerhin war es ja mal ein Lebenszeichen.” Was will uns der Autor dieses Spruches damit sagen? “Wieso verschwenden Sie nur Ihre Zeit mit mir” etwa? Ja, da ist was dran…
“Manuel Neuer wird sich schämen.” Dass er sich umgezogen hat, oder wie ist das gemeint? Man wäre bereit, zu wetten: er schämte sich nicht. Wieso sollte er? Köln kam als underdog, in München haben schon etliche Teams Federn gelassen, er war monatelang ohne Gegentor, als man schon begann, die Minuten bis zum absoluten Rekord zu zählen, er selbst, Marcel Reif hatte einmal über ihn gesagt, zu Saisonbeginn, dass man ihn gar nicht beurteilen könne (und auch nicht dürfe), da er gar nichts zu tun bekommen hätte. Nun soll er sich plötzlich schämen, weil er nichts zu halten bekommen hat? Nein, er probiert, er, Marcel Reif, alles zu vernichten, was da kreucht und fleucht. Der Zuschauer hat absolut kein Recht dazu, sich an irgendetwas des Dargebotenen zu erfreuen. Das muss er unbedingt erfahren, damit er auch ja. ähm, ja, was eigentlich? Damit er ja nächste Woche das Gerät auslässt oder vorher, gleich am Montag, das Abo aufkündigt? Das muss es sein. Ein Maulwurf bei Sky: Einer? Hunderte…
Noch einer hier: “Die gute Nachricht: nur noch 5 Minuten. Die schlechte: noch 5 Minuten.” Klasse, der Junge. So lange muss ER noch leiden, der ƒrmste. Denn: der Zuschauer hat ja die angenehme Wahl: Abschalten! Hat er schon? Ach ja, hat er schon.
Noch ein wirkliches Lob, ganz zum Schluss, und völlig unerwartet: beim Stande von inzwischen 3:0 (nein, er verheimlichte nicht, als der Ball drin war. “Die Kölner wollen noch einen.” Eine Qualität des Traumtores gab es nicht. Der Tonfall sank ab. Die Kölner wollen noch einen…) ertönte der Schlusspfiff ohne Nachspielzeit. Marcel Reif: “Das muss ich sagen: Guido Winkmann, herzlichen Dank. Pünktlich abgepfiffen.” Und ihn von seinen (längst völlig einsamen) Leiden erlöst…
2) Der Fußball und seine Regeln
Sicher: es wird irgendwann langweilig, wenn man immer über das gleiche erzählt. Wie oft man wieder hören musste, dass es hier “Elfmeter hätte geben müssen”, und, wie selten (nämlich nie) es andererseits wäre, dass “dies kein Elfmeter war”, er aber verhängt wurde. Nein, so blind kann man gar nicht sein, um nicht das Prinzip dahinter zu erkennen. MAN M÷CHTE KEINEN ELFMETER GEBEN. Jede Entscheidung GEGEN ein Tor ist eine willkommene. Jeder Grund ist recht, um ein Tor, bereits in der Entstehung, nicht zuzulassen.
Der Grund ist ein tiefer liegender psychologischer, aber ebenso ein völlig unerkannter, und, Wunder der Sprache, ein unerkannter UND nicht anerkannter. Mit Psychologie darf man nun gar nicht kommen, vor allem nicht in der “Rechtsprechung”. Dennoch ist sie ursächlich verantwortlich, die Psychologie: jeder spürt “ so auch der Pfeifenmann –, dass ein Tor für jede Aktion ein zu hoher Lohn ist. Die einhergehende Chancenverschiebung ist, je näher man dem Schlusspfiff kommt, im Fußball maximal durch das eine einzige gegebene Tor. Es mag auch im Handball oder Basketball, Eishockey oder Wasserball vorkommen, dass ein Tor ganz am Ende den Sieg um das eine Tor bringt und damit die Entscheidung. Ob diese Gesetze auch dann gelten, kann hier nicht geklärt werden (da müssten die Experten in jenen Sportarten heran), nur ist es dort eine Gewohnheit, Tore anzuerkennen, weil eh ständig (hier mehr, dort weniger) welche fallen. Demnach wäre es kein Problem, auch späte anzuerkennen, selbst wenn sie für die Spielentscheidung sorgen, weil es eine Art Routine ist und es auch längst noch keine Regelauslegungen (wohlgemerkt, nur Auslegungen, keine Paragraphen, weder im Fußball noch anderswo) in Richtung Torverhinderung gibt. Wieso auch? Dies ist ein Fußball-spezifisches Problem. Es mag sogar sein, dass diese Dramatik in den Schlusssekunden in anderen Sportarten erwünscht ist, da sie selten, sehr selten vorkommt (wann bitte stünde ein Basketballspiel Sekunden vor Schluss schon 70:72 und das Heimteam könnte mit einem Dreier den Sieg einfahre? Wann steht ein Handballspiel exakt 25:25, mit 4 Sekunden auf der Uhr?).
Im Fußball diese Besonderheit alleine schon: ganz viele Spiele stehen lange Zeit, fast durchgehend, wenn sie nicht gar so enden, zwischen einem Ein-Tore-Abstand oder ausgeglichen (in der Bundesliga sind es in dieser Saison 91/153, die zwischen Remis und einem Ein-Tore-Sieg ausgingen; das sind 59.5% und, ohne andere Statistiken zu kennen ist diese Prozentzahl weit höher als in allen anderen Sportarten mit Torzählung).
Also: ein einzelnes Tor sorgt immer dann für eine gigantische Verschiebung der Chancen auf den Spielausgang (im Sinne von 1-X-2), wenn das Spiel ausgeglichen steht (sehr häufig der Fall, da es ja so beginnt und Tor nur im Schnitt seltener als alle 30 Minuten fallen) oder die um ein Tor zurückliegende Mannschaft den Ausgleich erzielte. Je näher am Schlusspfiff dieses Ereignis stattfindet (besser: die Möglichkeit bestünde für ein solches Tor, denn es wird ja faktisch permanent unterbunden, gegen dieses Tor entschieden), umso größer die Chancenverschiebung. Man erinnere sich insbesondere an das Champions League Finale Bayern “ ManU, als das erste Tor in der Nachspielzeit für eine Verschiebung von fast 100% Bayern Sieg auf etwa 50-50 sorgte, das zweite für den nächsten Sprung von 50-50 auf 0-100. Diese wurden anerkannt (es fand sich keine Aberkennungsmöglichkeit?) “ aber fortan das Spiel zu einem der meist zitierten in der Fußballgeschichte (dies wiederum lässt erkennen, wie selten ein derartiger Fall ist).
Intuitiv sieht es in Schiedsrichters Haut so aus: das Spiel steht wie es steht. Dieser Zustand wird “ so, wie es deutsche Sportreporter mittlerweile auch längst tun, um dann total überrascht zu sein, wenn doch mal ein Tor fällt “ als gegeben, quasi unveränderlich hingenommen. Wenn sich nun ein Tor anbahnt, dann wird das beinahe als Sensation empfunden. Man hatte sich doch so schön mit diesem Zustand eingerichtet, und plötzlich soll es ganz anders stehen? Dass, was ein gewöhnlicher Zuschauer nur empfindet (und der deutsche Reporter ihm zugleich nahe zu bringen versucht), “so steht es und so bleibt es auch”, soll der Schiedsrichter verändern, mit seiner Entscheidung? Nein, er ist irgendwie dagegen. Diese Verantwortung möchte er nicht tragen, dieser Zustand soll nicht durch sein Verschulden verändert werden. Und hier natürlich der letztendlich Knackpunkt: die Gefahr, den Zustand schuldhaft zu verändern ist es, die ihn davon abhält für das Tor, für die Toraktion zu votieren.
Die Flanke kommt in den Strafraum “ der Pfiff ertönt. Irgendwo wird schon verlässlich ein Angreifer zumindest eine Hand, und sei es nur zur Abwehr des Gegenspielers, an dessen Trikot gehabt haben, irgendwo wird schon ein Gerangel sein, welches nicht ausschließlich der Verteidiger auf seine Kappe nehmen muss, der Gründe gibt es viele. Der Pfiff wird medienseitig “und auch Schiedsrichterobrigkeitsseitig — getragen. Der unterbliebene Pfiff, im Falle dass es ein Tor gibt und die Berechtigung dazu, nein, die Verpflichtung zu selbigem wäre nachweisbar, im Nachhinein, oh weh und Schande über ihn. Das könnte das Karriereende bedeuten. Also ertönt er, wieder und wieder. Und: je früher in der Entstehung der Toraktion “ dies eine neuzeitliche Entwicklung “ umso geringer ist der empfundene angerichtete Schaden. “Spiel war schon unterbrochen” hört man wieder und wieder von Reporterseite. “Keine Aufregung.” folgt, was zu einem anderen Thema gehört (was macht ein Fußballspiel eigentlich spannend?), gefolgt von “da wird er irgendwas gesehen haben.” Man sieht es nicht, auch kein Reporterauge und keine Zeitlupe bringt Erhellung. Irgendwas bleibt irgendwas. Alsbald ist, zumeist inzwischen gar ohne Zeitlupenwiederholung, da der Wiederholende gar nicht wüsste, welche Szene er einspielen sollte und der Reporter nicht, wonach er fahnden sollte, der Schwamm darüber. “Ich kann da keine Regelwidrigkeit erkennen”, hört man zwar ab und an, nur lockt man damit keinen hinterm Ofen vor, höchstens ein ganz paar der anscheinend aussterbenden Spezies der Gerechtigkeitsfanatiker. Wo sind die bloß?
b. Die Tabellensituation
Sp S U N Pkt T GT Diff
1 FC Bayern München 17 12 1 4 37 43 – 10 +33
2 Borussia Dortmund 17 10 4 3 34 35 – 12 +23
3 FC Schalke 04 17 11 1 5 34 38 – 22 +16
4 Borussia Mönchengladbach 17 10 3 4 33 25 – 11 +14
5 Werder Bremen 17 9 2 6 29 30 – 31 -1
6 Bayer Leverkusen 17 7 5 5 26 22 – 22 +0
7 Hannover 96 17 5 8 4 23 20 – 24 -4
8 VfB Stuttgart 17 6 4 7 22 23 – 20 +3
9 TSG Hoffenheim 17 6 4 7 22 19 – 19 +0
10 1.FC Köln 17 6 3 8 21 27 – 35 -8
11 Hertha BSC 17 4 8 5 20 24 – 26 -2
12 VfL Wolfsburg 17 6 2 9 20 23 – 34 -11
13 Hamburger SV 17 4 7 6 19 21 – 27 -6
14 FSV Mainz 05 17 4 6 7 18 22 – 29 -7
15 1.FC Nürnberg 17 5 3 9 18 17 – 28 -11
16 1.FC Kaiserslautern 17 3 7 7 16 13 – 21 -8
17 FC Augsburg 17 3 6 8 15 15 – 28 -13
18 SC Freiburg 17 3 4 10 13 21 – 39 -18
438 438 0
Gesamtanzahl Spiele 153
Tore ø 2.86
Schalke mischt sich richtig ein. Erstaunlich irgendwie, vom Empfinden her, dass sie schon gleichauf mit Reviernachbarn Dortmund sind, aber die Leistungen waren, wann immer man eine sehen konnte, ausnehmend gut. Gladbach weiterhin dran, danach einige Lücken in den Punktausbeuten. Wenn man die goldene Regel mal wieder anwendet: 2 Punkte pro Spiel “ Titelkandidat, 1 Punkt pro Spiel “ Abstiegskandidat, so sieht man am Ende der Hinrunde plastische Belege für sie: Bayern mit etwas mehr als 2 pro Spiel auf 1, Schalke, Dortmund mit je 2 pro Spiel in Schlagdistanz und Gladbach, knapp unter 2, in Lauerstellung. Hinten Freiburg, Augsburg, Lautern mit unter einem Punkt pro Spiel, alle auf den Abstiegsrängen (selbst wenn 16 zur Relegation berechtigt), davor Nürnberg und Mainz mit knapp mehr als einem Punkt pro Spiel, aber lange nicht “off the Schneider”.
c. Die Titelfrage
Erläuterung: diese Zahlen sind das Ergebnis einer Computersimulation, welche zur Basis die weiter unten angegebenen jeweiligen aktuellen Spielstärken der Mannschaften hat. Dabei werden die Spiele anhand ebenfalls errechneter Torerwartungen (auch im weiteren Text angegeben) einzeln simuliert und jeweils die abschließende Tabelle betrachtet zur Ermittlung des Siegers.
Mannschaft Anzahl Deutscher Meister in 5000 Simulationen Meisterschaften in Prozent Faire Quoten als Kehrwert der Wahrscheinlichkeiten
1 FC Bayern München 3521 70.42% 1.42
2 Borussia Dortmund 1220 24.40% 4.10
3 FC Schalke 04 195 3.90% 25.64
4 Borussia Mönchengladbach 59 1.18% 84.75
5 Werder Bremen 4 0.08% 1250.00
6 Bayer Leverkusen 1 0.02% 5000.00
5000 100.00%
So wenig einem das Orakeln liegt: es entwickelt sich immer mehr zu einem Kampf zwischen den “usual suspects”, den üblichen Verdächtigen. Schalke hat natürlich das Türchen ein klein bisschen weiter geöffnet. Werder und Leverkusen fast raus.
Chancenveränderungen gegenüber der Vorwoche durch die Ergebnisse des 16. Spieltages
Mannschaft Gewinn/Verlust absolut gegenüber vorherigem Spieltag Gewinn/Verlust in Prozent
1 FC Schalke 04 47 0.94%
2 Borussia Dortmund 13 0.26%
3 Borussia Mönchengladbach 11 0.22%
15 VfB Stuttgart -1 -0.02%
16 FC Bayern München -20 -0.40%
17 Bayer Leverkusen -25 -0.50%
18 Werder Bremen -25 -0.50%
0 0.00%
Interessanter beinahe die Frage, ob Bayern die Abfolge eigener Sieg gegenüber Siegen der Konkurrenz hilft. Vor einem Jahr wurde, im Falle Dortmunds, argumentiert dass für den Spitzenreiter Siege fast immer vorteilhaft sind (im Sinne einer positiven Chancenentwicklung), da man der Ziellinie ein Stückchen näher rückt, selbst wenn die Konkurrenz gleichzeitig gewinnt. Hier sieht es etwas anders aus: die Ziellinie ist noch etwas zu fern (dieses Phänomen würde vielleicht überwiegen ab Spieltag 25), zugleich waren die Siege der Konkurrenten klarer, was ihrer Spielstärkeentwicklung (aus Sicht des selbst gefütterten Computers; Objektivität gibt es da wohl kaum) gut tut und ihre Chancen insofern überproportional gegenüber denen der Bayern anwachsen lässt (na, Bayern verliert, Dortmund Schalke gewinnen).
Man bedenke bitte: Schalke gewann 5:0 gegen einen Konkurrenten (vor dem Spiel war es so), Dortmund auswärts mit 4:1, während Bayern Köln “erwartungsgemäß” (nur Marcel Reif hatte andere, wie es schien?!) mit 3:0 besiegte, demnach weniger für die Spielstärke tat als die beiden anderen. Leverkusen und Werder mit maximalen Einbußen, zugleich fast alle weggebend.
d. Die Titelchancen in der Entwicklung
Hier sieht es eher nur nach Stagnation aus, aber immerhin, im Gegensatz zu vorherigen Spieltagen, sind diesmal beide Topteams als Sieger durchs Ziel gegangen.
e. Abgleich Titelchancen mit der Wettbörse betfair
Back Lay Wahrscheinlichkeit (Back)
FC Bayern München 1.38 1.39 72.46%
Borussia Dortmund 5.4 5.9 18.52%
Bayer Leverkusen 180 220 0.56%
Werder Bremen 150 210 0.67%
FC Schalke 04 19 21 5.26%
Borussia Mönchengladbach 25 38 4.00%
102.67%
Weiterhin schätzt der Computer gegenüber dem Markt Dortmunds Chancen als leicht besser ein. Lay Bayern oder Back Dortmund die Empfehlungen.
Die Veränderungen der Chanceneinschätzungen bei betfair
Veränderung(Back)
FC Bayern München -1.61%
Borussia Dortmund 0.34%
Bayer Leverkusen -0.87%
Werder Bremen -0.51%
FC Schalke 04 1.81%
Borussia Mönchengladbach 1.73%
0.80%
(Die Ordnung nach den ursprünglichen Einschätzungen der Rangfolge)
Erstaunlich hingegen, dass der Markt dem Computer gleich die Bayern Chancen sinken sieht. Liegt es nur an der Einmischung von Schalke, denen mittlerweile eine Mitwirkung zugestanden wird?
Die Entwicklung bei betfair in der Graphik
Da sieht das Zucken der Schalker Kurve schon ein wenig signifikanter aus. Auch der kleine Rückschritt bei Bayern…
f. Die direkte Champions League Quali über Platz 2
Die Wahrscheinlichkeitsverteilung für Platz 2 nach dem 17. Spieltag
Mannschaft Anzahl 2. Plätze in 5000 Simulationen 2. Plätze in Prozent
1 Borussia Dortmund 2595 51.90%
2 FC Bayern München 1152 23.04%
3 FC Schalke 04 820 16.40%
4 Borussia Mönchengladbach 322 6.44%
5 Werder Bremen 67 1.34%
6 Bayer Leverkusen 36 0.72%
7 VfB Stuttgart 4 0.08%
8 Hannover 96 3 0.06%
9 TSG Hoffenheim 1 0.02%
5000 100.00%
“Business as usual” an der Spitze. Selbst wenn Schalke “dazwischen funkt”.
Die Veränderungen gegenüber der Vorwoche:
Mannschaft Gewinn/Verlust absolut gegenüber vorherigem Spieltag Gewinn/Verlust in Prozent
1 FC Schalke 04 213 4.26%
2 Borussia Dortmund 53 1.06%
3 FC Bayern München 39 0.78%
4 Borussia Mönchengladbach 14 0.28%
10 VfL Wolfsburg -1 -0.02%
11 1.FC Köln -2 -0.04%
12 Hertha BSC -2 -0.04%
13 FSV Mainz 05 -4 -0.08%
14 Hannover 96 -4 -0.08%
15 TSG Hoffenheim -5 -0.10%
16 VfB Stuttgart -7 -0.14%
17 Werder Bremen -125 -2.50%
18 Bayer Leverkusen -169 -3.38%
0 0.00%
Schalke mit gewaltigem Zugewinn. Die anderen drei ganz vorne gewinnen ebenso dazu. Wie das? Ganz einfach: sie machen es unter sich aus, wenn man so will. Leverkusen UND Werder haben sich mit klaren Niederlagen erst einmal ausgeschaltet. Dieser Teil des Kuchens geht an die ersten vier.
g. Die Abstiegsfrage
Die Verteilung der Prozentzahlen für Abstieg
Anmerkung: Es gäbe auch eine detaillierte Aufschlüsselung über die einzelnen Plätze. Dabei zählen die Plätze 17 und 18 als Vollabsteiger (also in der Summe als 1, für abgestiegen jeweils, ansonsten lautet der Begriff „Direktabsteiger), und ein weiterer drittel Absteiger kommt hinzu durch die Relegation, wobei eben der Erstligist generell als 2/3 zu 1/3 Favorit eingeschätzt wird gegenüber dem Zweitligisten. Dadurch ist die Summe der Absteiger gleich 233.33%. Im Einzelfall wäre es in der Realität natürlich anders. Wenn also beispielsweise Frankfurt auf Platz 3 einginge in Liga 2 und Augsburg auf Platz 16 in Liga 1 könnte man vielleicht von einer ausgeglichenen Paarung sprechen.
Mannschaft Direkter Abstieg (Platz 17 oder 18) Abstieg per Relegation Insgesamt
1 SC Freiburg 64.66% 4.42% 69.08%
2 FC Augsburg 50.22% 5.39% 55.61%
3 1.FC Kaiserslautern 30.28% 5.61% 35.89%
4 1.FC Nürnberg 19.42% 4.63% 24.05%
5 Hamburger SV 8.48% 2.59% 11.07%
6 FSV Mainz 05 7.90% 2.59% 10.49%
7 1.FC Köln 6.64% 2.52% 9.16%
8 VfL Wolfsburg 5.14% 2.03% 7.17%
9 Hertha BSC 3.60% 1.47% 5.07%
10 TSG Hoffenheim 1.56% 0.81% 2.37%
11 VfB Stuttgart 1.06% 0.66% 1.72%
12 Hannover 96 1.00% 0.54% 1.54%
13 Bayer Leverkusen 0.02% 0.05% 0.07%
14 Werder Bremen 0.02% 0.02% 0.04%
15 FC Bayern München 0.00% 0.00% 0.00%
16 Borussia Dortmund 0.00% 0.00% 0.00%
17 Borussia Mönchengladbach 0.00% 0.00% 0.00%
18 FC Schalke 04 0.00% 0.00% 0.00%
200.00% 33.33% 233.33%
Freiburg mit Ausbau der Spitzenposition. Natürlich, denn Augsburg hat einen Punkt geholt, auswärts, während Freiburg daheim verlor (und zwar deutlich).
Die Chancenveränderung durch die Ergebnisse des 17. Spieltages in Bezug auf den Abstieg
Mannschaft Chancenveränderung
1 1.FC Nürnberg 20.67%
2 VfL Wolfsburg 5.32%
3 TSG Hoffenheim 0.15%
4 Borussia Mönchengladbach 0.02%
5 Borussia Dortmund 0.00%
6 FC Bayern München 0.00%
7 FC Schalke 04 0.00%
8 Werder Bremen -0.03%
9 Bayer Leverkusen -0.04%
10 Hannover 96 -0.21%
11 Hertha BSC -0.68%
12 VfB Stuttgart -1.00%
13 Hamburger SV -1.92%
14 FSV Mainz 05 -2.57%
15 1.FC Kaiserslautern -2.65%
16 1.FC Köln -2.65%
17 FC Augsburg -2.97%
18 SC Freiburg -11.45%
0.00%
Erneut ein Beispiel, dass es nicht nur die “Big Points” sind, die einen nach vorne bringen. Unerwartete Punkte auswärts erzielt, bei hoch geschätzten Mannschaften können noch mehr bringen als (Heim-)Siege gegen direkte Konkurrenten. Natürlich setzt auch dies die Richtigkeit der Annahme voraus, dass sich die Chancen für das kommende Spiel durch gute Ergebnisse tatsächlich verändern, sprich, dass die (angenommene, aber auch nachgewiesene) Veränderung der Spielstärke ansatzweise der Realität entspricht. Es könnte ja jemand auf dem Standpunkt stehen, dass die Mannschaften nun mal so gut sind wie sie sind und sich gar nichts verändert, was, von der Theorie her, das einzige ernste Problem aufwirft, die wahren Spielstärken richtig zu erkennen? In diesem Falle würde ein “Nachziehen” entfallen.
Nun ist dies aber nur eine Theorie, die vielleicht sogar vor vielen Jahren Gültigkeit hatte. Heute ist es so (vermutlich ein wenig mehr seit Boris Becker): die Spiele werden im Kopf entschieden. Viele Teams haben längst ihre Mentaltrainer, die alles versuchen, die Leistung herauszukitzeln, die in den Spielern steckt. Dennoch (oder gerade deswegen) gibt es Läufe. Man beginnt mit guten Ergebnissen und schwebt fortan auf Wolke 7, ist zu anderen, besseren Leistungen fähig, als es in der Ursprungseinschätzung der Fall wäre. Es gibt definitiv Entwicklungen, so dass das verwendete Modell ganz sicher einen vernünftigen Hintergrund hat. Übrigens ist es auch so, dass alle Teams in Wahrheit sehr dicht beieinander stehen (ursprünglich sind es die Spieler; Ausnahme eindeutig Bayern, über Jahrzehnte; Beweis die Entwicklung bei Gladbach; vor einem Jahr abgeschlagen auf 18, jetzt, mit fast gleichem Kader, auf 4 mit Anschluss an die Spitze) und man kleinere Erfolge zum Aufbau/Ausbau des Selbstvertrauens verwenden kann: “Du kannst es, du schaffst es!”, und diese Maxime möglichst lange aufrecht zu erhalten versucht (als Mentaltrainer). Bei den angeschlagenen muss man sich natürlich mühen, andere Schräubchen zu drehen….
Nürnberg hat 3:0 gewonnen in Leverkusen. Auswärts bei einem schweren Gegner ( maximaler Gewinn von über 20%. Augsburg büßt sogar Chancen (auf Klassenerhalt) ein. Zwei Gründe: die Drei-Punkte-Regel ist ungerecht und die Konkurrenz (Nürnberg!) hat noch bessere Ergebnisse erzielt.
h. Die Abstiegsfrage in der Entwicklung
Das einzige, was man zuverlässig ablesen kann: der Oszillatoreffekt bleibt lange erhalten. Das heißt zugleich: die Spannung in der Abstiegsfrage.
i. Die Punkterwartungen und die Abweichungen
Erläuterung: für jedes Spiel sind vom Computer die Chancen für 1, X und 2 berechnet worden. Anhand derer ergibt sich für jede Mannschaft pro Spiel eine Punkterwartung mathematisch nach der Formel Siegwahrscheinlichkeit * 3 Punkte + Remiswahrscheinlichkeit * 1 Punkt. Die unten angegeben Abweichungen vergleichen die tatsächlich erreichten Punkte mit den vom Computer erwarteten.
In der Summe muss die Abweichung nicht 0 sein für alle Mannschaften, da die Anzahl der erwarteten Unentschieden nicht deckungsgleich mit den eingetroffenen sein muss (noch nicht einmal sein kann), aber durch die Drei-Punkte-Regel eine Unausgewogenheit forciert wird. Zu viele erzielte Punkte bedeuten, dass es zu wenige Unentschieden gab.
Team Name Punkterwartung Punkte erzielt Abweichung Abweichung absolut
1 Borussia Mönchengladbach 23.72 33 9.28 9.28
2 FC Schalke 04 26.45 34 7.55 7.55
3 Werder Bremen 25.30 29 3.70 3.70
4 1.FC Köln 19.02 21 1.98 1.98
5 Borussia Dortmund 32.95 34 1.05 1.05
6 FC Augsburg 15.38 15 -0.38 0.38
7 FC Bayern München 37.54 37 -0.54 0.54
8 TSG Hoffenheim 22.58 22 -0.58 0.58
9 Hannover 96 23.92 23 -0.92 0.92
10 Hertha BSC 21.16 20 -1.16 1.16
11 Bayer Leverkusen 27.77 26 -1.77 1.77
12 1.FC Nürnberg 19.78 18 -1.78 1.78
13 Hamburger SV 21.24 19 -2.24 2.24
14 1.FC Kaiserslautern 18.31 16 -2.31 2.31
15 VfB Stuttgart 24.99 22 -2.99 2.99
16 VfL Wolfsburg 23.45 20 -3.45 3.45
17 FSV Mainz 05 21.83 18 -3.83 3.83
18 SC Freiburg 18.68 13 -5.68 5.68
-4.06 51.18
ø Abweichung 2.84
Gladbach bleibt das Überraschungsteam. Konkurrenz inzwischen von Schalke. Überraschend/nicht überraschend? Na, wie könnte man mit einer Überraschung rechnen? Aber: die Frage danach, ob es überrascht, dass Schalke auf Platz 2 liegt in der Überraschungstabelle, nachdem man die Originaltabelle gesehen hat ist die eigentlich gestellte. Nachdem man diese hier gesehen hat, leuchtet es absolut ein (genau deshalb, weil keine andere Mannschaft in Frage kommt). Einfach so wäre man wohl nicht darauf gekommen.
Werder bleibt auf 3. Die Punktausbeute ist ja auch (überraschend) ordentlich nach verkorkster letzter Saison. Beim Torverhältnis sieht es da schon etwas anders aus….
Freiburg ganz hinten, sicher. Noch ist der Rückstand überbrückbar, bei nur 5.68 fehlenden Punkten.
Der Auslandsvergleich für die durchschnittliche Punktabweichung
Anmerkung: die Theorie lautet, dass die deutsche Bundesliga die spannendste unter Europas Topligen ist. Diese Erkenntnis ist eher intuitiv abgeleitet, aber sowohl hierzulande als auch im Ausland so weit „akzeptiert“. Natürlich ist der höhere Toreschnitt ein Indiz dafür, sowie die(empfundene) geringere Vorhersagbarkeit, was den Titel, den Abstieg, aber auch andere Fragen angeht. Ausgeglichenheit ist ein Kriterium und womöglich dafür hauptverantwortlich.
Die hier verwendete Maßzahl für die Abweichung in der durchschnittlichen Punkterwartung gibt darüber messbar Auskunft, jedoch war es wohl ein für die Einstiegssaison 2010/2011 spezielles „Problem“ (der Fan dankte es), dass die Bundesliga besonders viele Überraschungen produziert hat. Dies schlug sich in den Zahlen nieder. Nun kann man das Phänomen weiter beobachten. Geht es auch in dieser Hinsicht in der Bundesliga spannend zu? Spannender als anderswo?(Zugleich könnte eine große Abweichung in dieser Kategorie aber auch einfach bedeuten, dass Computer oder Fütterer ihr Handwerk schlecht verstehen)
Platz Land Liga 1 ø Punktabweichung Änderung gegenüber Vorwoche Anzahl Spiele
1 Deutschland, 2.BL 6.26 0.24 171
2 England 1 4.05 0.38 169
3 Frankreich 1 3.36 -0.38 190
4 Spanien 1 3.10 0.44 160
5 Italien 1 3.04 0.17 160
6 Deutschland, 1.BL 2.84 0.22 153
Die Abweichungen sind international gering in dieser Saison. Die 2. Liga liegt vorne, die 1. Liga hinten. Tatsache aber, dass die ganz großen Überraschungen in dieser Saison ausgeblieben sind (Ausnahme: Gladbach).
j. Die Torerwartungen und ihre Abweichungen
Erläuterung: Bei den Toren gilt fast das gleiche wie bei den Punkten. Die erwarteten erzielten Tore und die erwarteten kassierten Tore werden mit der Realität verglichen. Dabei zählen zu wenige erzielte Tore negativ genauso wie zu viele kassierte negativ zählen, Umgekehrtes zählt jeweils positiv. Hier muss die Summe der Abweichungen 0 sein, da alle erwarteten und nicht erzielten Tore irgendwo auch wieder nicht kassiert wurden. Der Toreschnitt kann allerdings eine Abweichung aufweisen.
Team Name Torerwartung Tore erzielt Gegentore erwartet Gegentore kassiert Summe der Abweichung
1 Borussia Mönchengladbach 23.29 25 23.39 11 14.10
2 FC Schalke 04 25.54 38 20.95 22 11.41
3 FC Bayern München 38.32 43 14.71 10 9.39
4 Borussia Dortmund 29.14 35 14.67 12 8.53
5 Hertha BSC 22.00 24 25.96 26 1.97
6 TSG Hoffenheim 22.68 19 24.03 19 1.35
7 VfB Stuttgart 27.14 23 24.83 20 0.68
8 1.FC Köln 22.88 27 31.56 35 0.68
9 1.FC Kaiserslautern 19.03 13 26.98 21 -0.05
10 FC Augsburg 15.24 15 27.17 28 -1.07
11 Hamburger SV 22.78 21 26.86 27 -1.92
12 Werder Bremen 27.82 30 25.23 31 -3.59
13 FSV Mainz 05 23.15 22 25.73 29 -4.42
14 Hannover 96 23.75 20 22.95 24 -4.80
15 1.FC Nürnberg 19.76 17 25.82 28 -4.94
16 Bayer Leverkusen 27.51 22 21.04 22 -6.47
17 SC Freiburg 20.59 21 28.38 39 -10.21
18 VfL Wolfsburg 23.74 23 24.10 34 -10.65
434.36 438 434.36 438 0.00
Tore ø erwartet: Tore ø erzielt: ø Abweichung 5.35
2.84 2.86
Hier fast das gleiche Bild wie bei den Punkten: Gladbach ganz vorne, Schalke auf 2. Sicher nachvollziehbar, denn außer der hohen Punktausbeute hat Schalke mit dem 5:0 ziemlich was fürs Torverhältnis getan. Bayern bereits auf 3, Dortmund direkt dahinter, auf 4. Daran sieht man, dass Bayern eine gute Saison hat, mit einer Menge hoher Siege (die natürlich alles andere als Zufall waren).
Wolfsburg bleibt hinten, haben sie doch weiterhin ein schlechtes Torverhältnis mit 23:34, also vielen Gegentoren (bei recht hoher Erwartung). Erzielte Tore erfüllt, Gegentore weit überboten. Freiburg nur knapp davor, aber Leverkusen bereits fast ganz hinten. Das 0:3 hat sicher nicht gut getan.
Der Auslandsvergleich für die durchschnittliche Torabweichung
(Anmerkung: verrückte Ergebnisse müssen sich nicht unbedingt in der Tendenz niederschlagen. Also ein 5:3 oder auch ein 7:0 sorgen hier unter Umständen für große Abweichungen, auf die Tore bezogen, aber keineswegs bei der Punkterwartungen, da zum Beispiel jeweils der Favorit gewonnen hätte. Also gibt es eine alternative Methode, sich mit dem Ausland zu vergleichen: gibt es auch in dieser Hinsicht in der Bundesliga die meisten „Überraschungen“?)
Platz Land Liga 1 ø Torabweichung Änderung gegenüber Vorwoche Anzahl Spiele
1 Deutschland, 2.BL 9.09 0.22 171
2 Deutschland, 1.BL 5.35 0.55 153
3 England 1 4.97 0.66 169
4 Spanien 1 4.05 0.57 160
5 Frankreich 1 3.54 0.48 190
6 Italien 1 3.25 0.28 160
Es bleibt hier dabei: Liga 1 und 2 aus Deutschland an der Spitze. Es gibt eben in beiden Ligen hohe und überraschende Ergebnisse (in vielen Fällen ist beides gleichzeitig erfüllt).
k. Die Spielstärke Rangliste
Anmerkung: Die Spielstärke wird gemessen in Toren, die erwartet werden, gegen die durchschnittliche Mannschaft (die es in der Praxis nicht gibt). Dabei gibt es die Offensivstärke, die gemessen wird in erwarteten erzielten Toren und die defensive Stärke, die gemessen wird in erwarteten kassierten Toren. Der Quotient aus diesen beiden Werten ergibt die Maßzahl für die Spielstärke. Je mehr erwartete erzielte, je höher der Wert, je weniger erwartete kassierte, umso höher der Wert.
Team Für Gegen Quotient Für/Gegen Veränderung des Quotiente Verschiebung
1 FC Bayern München 2.21 0.87 2.54 +0.05 +0
2 Borussia Dortmund 1.89 0.79 2.40 +0.07 +0
3 FC Schalke 04 1.69 1.20 1.41 +0.09 +0
4 Borussia Mönchengladbach 1.41 1.17 1.20 +0.02 +1
5 Bayer Leverkusen 1.52 1.30 1.17 -0.13 -1
6 Werder Bremen 1.66 1.60 1.04 -0.06 +0
7 VfB Stuttgart 1.46 1.48 0.98 -0.02 +0
8 Hannover 96 1.34 1.40 0.95 +0.01 +0
9 TSG Hoffenheim 1.24 1.34 0.92 -0.01 +0
10 Hertha BSC 1.40 1.54 0.91 +0.01 +1
11 FSV Mainz 05 1.35 1.52 0.89 -0.01 -1
12 VfL Wolfsburg 1.41 1.62 0.87 +0.01 +0
13 Hamburger SV 1.23 1.50 0.82 -0.02 +0
14 1.FC Köln 1.45 1.81 0.80 -0.01 +0
15 1.FC Nürnberg 1.13 1.56 0.73 +0.07 +2
16 1.FC Kaiserslautern 1.01 1.45 0.69 +0.00 -1
17 SC Freiburg 1.19 1.84 0.65 -0.02 -1
18 FC Augsburg 0.94 1.52 0.62 +0.01 +0
25.50 25.50 +0
Tore ø erwartet
2.83
Gladbach zieht an Leverkusen vorbei. Nun, für das eigene Empfinden bedeutet dies nur: die Spielstärkeupdates sind sehr vernünftig. Selbst wenn man Leverkusen immer noch ein hohes Potenzial zuschreibt: das 0:3 war zu viel um bei der Überzeugung zu bleiben, dass sie besser als Gladbach sind. Der Zeitpunkt der Wachablösung ist optimal gewählt. Bedeutet natürlich lange nicht, dass Leverkusen sich den Platz nicht zurückerobern könnte…
l. Die Frequenz der Tendenzänderungen
Anmerkung: als „Tendenzwechsel“ wird ein Tor angesehen, welches eine Führung ausgleicht oder eine Führung erzielt. Das 1:0 wird nicht mitgezählt, denn ohne dieses Tor begänne es gar nicht erst, etwas mit Spannung in der Torabfolge zu tun zu haben. Ab und an wird hier ein Auslandsvergleich statistisch angestellt. Dieser zeigt, dass es in Deutschland mehr Tendenzwechsel als anderswo gibt, was einerseits auf empfundene Spannung in der Bundesliga hindeutet – welche möglicherweise vom Ausland geneidet wird – andererseits mögliche taktische Mängel aufzeigt, die, einer alten Tradition folgend, einen raten lassen, nach einem 1:0 dringend auf ein 2. Tor auszugehen – und nicht etwa öde und fad, wie aber im Ausland üblich, dieses Tor über die Zeit zu schaukeln. Mehr Auskunft über die Wirksamkeit oder Schwäche des deutschen Verhaltens geben die internationalen Vergleiche.
Natürlich ist und bleibt es wünschenswert, dass „etwas passiert“, das Spiele hin und her wogen, dass Mannschaften, die früh in Führung gehen trotzdem später noch verlieren, dass Mannschaften in dramatische Aufholjagden von zwei, drei Toren Rückstand zurückkommen, ausgleichen oder gar noch gewinnen. Die Behauptung hier: es passiert im Fußball eigentlich zu selten. Erstrebenswert wäre es, mehr Tore zuzulassen, damit auch in diesem Punkt wieder mehr Dramatik hineinkommt. Mehr Tore sorgen garantiert für mehr Tendenzwechsel, möglich aber, dass es eine Obergrenze gibt. Also: im Eishockey gibt es mehr Tore und damit mehr Tendenzwechsel, keine Frage. Aber gibt es zum Beispiel im Handball auch noch mehr als im Eishockey? Vermutlich kaum. Denn: bei sehr vielen Toren kann ja auch eine mit fünf, sechs, sieben in Führung liegen, ohne, dass an ein Comeback des Unterlegenen jemals zu denken ist.
Stets zum Vergleich hier die Statistik der letzten Saison. Man kann daran zumindest ein klein wenig vergleichen, ob es sich in der Tendenz ähnlich entwickelt in dieser Saison.
Saison 2010/2011
Land Spiele Ausgleich HF AF Summe pro Spiel
- Bundesliga 306 158 60 49 267 0.873
England 380 198 66 46 310 0.816 - Bundesliga 306 145 56 41 242 0.791
Italien 380 169 58 48 275 0.724
Frankreich 380 175 49 40 264 0.695
Spanien 380 146 48 46 240 0.632
Gesamt 2132 991 337 270 1598 0.750
Bilanz der Tendenzwechsel von der vergangenen Woche:
Anstatt die Tendenzwechsel aufzuzählen soll ab jetzt an dieser Stelle eine kleine Tabelle mit den Tendenzwechseln des vergangenen Wochenendes aufgenommen werden.
Land Spiele Ausgleich Heim Führungstreffer Auswärts Führungstreffer Summe pro Spiel
1 1. Bundesliga 10 5 0 1 6 0.600
2 Frankreich 20 11 5 3 19 0.950
3 2. Bundesliga 9 7 1 2 10 1.111
4 Italien 21 12 5 2 19 0.905
5 Spanien 9 4 2 2 8 0.889
6 England 20 11 0 7 18 0.900
Gesamtbilanz 89 50 13 17 80 0.899
Frankreich, Italien und England hatten Spieltage unter der Woche, dadurch die höhere Spieleanzahl. Die 1. Liga etwas schlapp am Wochenende mit nur 6 TWs, Frankreich mit einer Bilanz von fast einem pro Spiel auf die 20, also dort ging es hoch her. In der 2. Liga gar über einer pro Spiel, aber nur auf 9 Spiele. Auch Italien war gut dabei mit 19 in 21 Spielen und selbst England kaum dahinter mit 18 in 20. Das bedeutet: in ganz Europa war was los auf den Plätzen, sofern man die (andernorts noch nie aufgelisteten) Tendenzwechsel als Spannungsmerkmal zugrunde legt – und selbiges akzeptiert.
Bei den überkritischen (speziell deutschen) Sportreportern allerdings stünde zu befürchten, dass sie, wie üblich, das negative herauskehrten, sofern sie überhaupt je auf eine derartige Statistik kommen würden: wenn es viele gäbe hieße es, ungeachtet des Unterhaltungswertes für die Fans, dass „die Mannschaften Führungen nicht über die Zeit zu bringen imstande sind.“
Tendenzwechsel der großen Ligen in der Saison 2011/2012
Land Spiele Ausgleich Heim Führungstreffer Auswärts Führungstreffer Summe pro Spiel
1 1. Bundesliga 153 82 28 21 131 0.856
2 Frankreich 190 100 28 25 153 0.805
3 2. Bundesliga 171 79 26 22 127 0.743
4 Italien 160 66 20 18 104 0.650
5 Spanien 159 65 28 15 108 0.679
6 England 169 74 21 27 122 0.722
Gesamtbilanz 1002 466 151 128 745 0.744
Deutschland 1 hält die Führung, welche sie auch in der vorherigen Saison inne hatten. Doch, immerhin, es ist ein Indiz. In Deutschland wird das Ziel des Spieles angestrebt: Tore erzielen (und nicht etwa jenes oben ausgerufene: möglichst eines erzielen und dann mauern, neudeutsch „den Vorsprung verwalten“). Der Zuschauer weiß es eh zu schätzen und taktische Mängel konnten international zurzeit weniger denn je ausgemacht werden.
m. Der mathematische Rückblick auf die Ergebnisse des 17. Spieltages
Anmerkung: hier wird für jedes Spiel die Abweichung der erwarteten Tore mit den erzielten berechnet. Zur Ermittlung der Gesamtabweichung werden die Wert absolut aufaddiert (hier nicht sichtbar, diese Spalte). Also: wenn die eine Mannschaft positiv abweicht um 0.35 Tore, die andere negativ um –0.62, dann ist die absolute Gesamtabweichung bei 0.35 + 0.62 = 0.97 Toren. Zur Ermittlung der durchschnittlichen Abweichung werden alle diese Werte aufaddiert und durch die Anzahl der Paarungen – in der Regel 9 – dividiert.
Torerwartung
Heim Auswärts Summe Abweichung
FC Bayern FC Köln 3.51 0.81 4.33 3 0 -0.51 -0.81
Hoffenheim Hertha 1.53 1.18 2.71 1 1 -0.53 -0.18
Leverkusen Nürnberg 2.01 0.78 2.79 0 3 -2.01 2.22
HSV Augsburg 1.53 0.85 2.38 1 1 -0.53 0.15
Freiburg Dortmund 0.71 1.73 2.43 1 4 0.29 2.27
Wolfsburg Stuttgart 1.68 1.48 3.16 1 0 -0.68 -1.48
Schalke 04 Werder 2.03 1.24 3.27 5 0 2.97 -1.24
Kaiserslautern Hannover 1.19 1.19 2.37 1 1 -0.19 -0.19
Gladbach Mainz 1.77 1.09 2.86 2 1 0.23 -0.09
15.97 10.34 26.31 15 11 -0.97 0.66
Erwartete Torsumme Erwarteter Toreschnitt Erzielter Toreschnitt
26.31 2.92 2.89
ø erwartete Torabweichung 1.89 ø Torabweichung 1.84
Recht moderate Abweichungen, was unter anderem bedeuten kann, dass die Computerwerte derzeit recht verlässlich sind. Dieses Mal haben die Heimteams etwas zu wenig Tore erzielt, die Auswärts etwas zu viele. Unterm Strich alles aber gut nach Erwartung, auch die Torabweichungen
n. Die Festlegung
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich für jedes Spiel als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des (Favoriten-) Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität der hier gemachten Einschätzungen prüfen. Dies wird Woche für Woche vorgenommen, aber natürlich auch insgesamt.
Die Festlegung erwartet
Paarung 1 X 2
FC Bayern FC Köln 86.32% 8.81% 4.87% 75.52%
Hoffenheim Hertha 45.71% 25.03% 29.25% 35.72%
Leverkusen Nürnberg 66.26% 20.14% 13.61% 49.80%
HSV Augsburg 53.58% 25.59% 20.83% 39.59%
Freiburg Dortmund 14.91% 23.10% 61.99% 45.99%
Wolfsburg Stuttgart 42.64% 23.24% 34.13% 35.22%
Schalke 04 Werder 55.78% 21.21% 23.01% 40.91%
Kaiserslautern Hannover 36.27% 27.51% 36.22% 33.84%
Gladbach Mainz 53.43% 23.18% 23.39% 39.39%
4.55 1.98 2.47 3.96
durchschnittlich erwartete Festlegung: 44.00%
Zur Wiederholung nur oben die im letzten Wochentext angegebenen erwarteten Zahlen. Allerdings ist die Paarung Köln gegen Mainz hier ausgenommen. Da es ein ziemlich ausgeglichenes Spiel war, steigt die durchschnittlich erwartete Festlegung auf die restlichen 8 Partien etwas an (38.74% gegenüber 38.41%, die bei Austragung aller Partien erwartet worden wäre).
Die Festlegung eingetroffen
Paarung 1 X 2 Tendenz
FC Bayern FC Köln 86.32% 8.81% 4.87% 1 86.32%
Hoffenheim Hertha 45.71% 25.03% 29.25% 0 25.03%
Leverkusen Nürnberg 66.26% 20.14% 13.61% 2 13.61%
HSV Augsburg 53.58% 25.59% 20.83% 0 25.59%
Freiburg Dortmund 14.91% 23.10% 61.99% 2 61.99%
Wolfsburg Stuttgart 42.64% 23.24% 34.13% 1 42.64%
Schalke 04 Werder 55.78% 21.21% 23.01% 1 55.78%
Kaiserslautern Hannover 36.27% 27.51% 36.22% 0 27.51%
Gladbach Mainz 53.43% 23.18% 23.39% 1 53.43%
4 3 2 3.92
durchschnittlich eingetroffene Festlegung: 43.54%
Es war ja ein ganz klarer Favoritenspieltag, und im Wesentlichen hat die Praxis diese Einschätzung bestätigt. Bayern und Dortmund gewannen, als höchste Favoriten, aber auch Schalke und Gladbach lagen bei über 50% — und haben diese realisiert. Nürnberg hingegen war krasser Außenseiter und auch die drei Unentschieden waren unterhalb der Erwartung (im Sinne der Höhe der Erwartung), so dass die erwartete Wahrscheinlichkeit doch knapp unterboten wurde.
Weitere Anmerkung: In der Mathematik wurde noch kein vergleichbares Modell entdeckt. Auch nicht von einem Mathematiker, der sich zur Aufgabe gesetzt hatte, dem Autoren nachzuweisen, dass es garantiert nichts Neues gäbe.
o. Ligagesamtstatistik
Anmerkung: eine derartige Statistik wird regelmäßig vom Computer angefertigt. Es dient generell der Qualitätskontrolle der einzelnen Zahlen, Jede Zahl hat ihre Bewandtnis und wird genauer erläutert. Der Toreschnitt wird hier nicht erneut angeführt. Der Heimvorteil errechnet sich aus den der Heimmannschaften erzielten Tore geteilt durch die Hälfte der Gesamttore. Auf diese Art sieht man quasi prozentual, wie viele Tore die Heimmannschaften mehr erzielen als sie ohne Heimvorteil dürften. 1.116 sind also 11.6% mehr für die Heim, 11.6% weniger für die Auswärts.
Anmerkung: Für Rechenfüchse hier kurz die Rechenmethode für die erwartete Torabweichung erklärt: Der Computer gibt jedem Ergebnis von 0:0 bis 20:20 eine Wahrscheinlichkeit (es genügt eigentlich bis 10:10, da der Rest keine nennenswerte Wahrscheinlichkeit mehr hat). Bei jedem Ergebnis gäbe es eine Torabweichung. Wenn man also die Wahrscheinlichkeit beispielsweise eines 3:4 multipliziert mit der dann eingetretenen Abweichung (bei dem Spiel Mainz – Gladbach, mit Torerwartungen von 1.77:1.25 wären dies 3 – 1.77 = 1.23 für Mainz plus 4 – 1.25 = 2.75 für Gladbach, also insgesamt 3.98 Tore Abweichung) und dieses Verfahren für jedes Spielergebnis durchführt, erhält man die erwartete durchschnittliche Torabweichung.
Die Statistik der Ergebnisse bisher
Spiele Hsiege Remis Asiege Htore Atore Heimvort
eingetroffen 153 71 39 43 264 174 1.205
erwartet 153 71.11 34.93 46.94 246.6 187.6 1.136
abs Abweichung 0 -0.11 4.07 -3.94 17.40 -13.60 0.07
rel. Abweichung 0 -0.15% 10.44% -9.16% 6.59% -7.82% 5.77%
Festlegung erwartet Festlegung eingetroffen
40.36% 39.93%
ø Torabweichung ø Torabweichung erwartet
1.85 1.88
Die Remisen steigen weiter an, entgegen dem Saisonbeginn, so dass man mittlerweile beinahe besorgt sein müsste. Mehr als vier zu viele. Aber, wenn man die Spiele sieht, welche Remis ausgingen, so hatte man selten den Eindruck, dass hier speziell auf Remis gespielt wurde. Wenn, das ist es die (viel weiter oben angegebene und erläuterte) Klammheit der Schiedsrichter, die für die Aufrechterhaltung des (re)mi(e)sen Spielstandes sorgte.
p. Rückblick auf die Wettempfehlungen
Brisanter aber stets diese Frage: zu welchen Wetten hätte es laut Computer kommen sollen/müssen? Wo hätte er sich mit dem Wettmarkt angelegt? Und: wenn er sich damit anlegt, mit der großartigen Massenintelligenz, hat er gute Gründe dafür? Konnte man eventuell gewinnen, kann man gar langfristige Vorteile nachweisen? Bisher wurden derartige „Trockenschwimmübungen“ ja wenn überhaupt für sich selbst angefertigt. Nun ist es immerhin dokumentiert.
Paarung 1 X 2
FC Bayern FC Köln 1.16 9.40 23.00
Hoffenheim Hertha 1.99 3.60 4.10
Leverkusen Nürnberg 1.54 4.30 8.00
HSV Augsburg 1.63 3.95 6.20
Freiburg Dortmund 6.20 4.00 1.64
Wolfsburg Stuttgart 2.70 3.65 2.64
Schalke 04 Werder 2.12 3.70 3.65
Kaiserslautern Hannover 2.38 3.50 3.35
Gladbach Mainz 1.86 3.60 4.60
Treffererwartung 3.13
Treffer erzielt 3
Geldauswertung -0.54
Die Wette auf Hertha war vertretbar, selbst wenn nicht eingetroffen. Der Ausgleich fiel zwar erst kurz vor Schluss, aber immerhin handelte es sich ja um eine 4.10, die nicht alle Tage eintrifft. Dafür haben sie genug getan, geleistet, gezeigt.
Leverkusen war keine gute Wette, aber sie war ja auch nur abgeschlossen, um für etwas Action zu sorgen, ansonsten hatten die Steuern ja bereits den Vorteil vernichtet. Nürnberg hatte sich aber aufgrund vorheriger, nicht oft schlechter Auftritt, auch mal wieder ein günstiges Ergebnis verdient. Die Wette fraglos nicht gut.
Augsburg bei Hamburg erscheint als gute Wette, wenn man bedenkt, dass Augsburg ja immerhin führte. Die Spielanteile waren aber klar zugunsten vom HSV, so dass man, bei 11:3 Chancen laut Kicker, nicht unbedingt von einer tollen Wette sprechen muss.
Dortmund gewann zwar, war aber, ähnlich wie Leverkusen, eine reine Action-Wette. Zwischendurch war es auch alles andere als klar und auch das Chancenverhältnis spricht nicht deutlich für die Qualität (es lag bei 6:5 für Freiburg). Es war keine tolle Wette, aber sie war auch nicht groß gerechtfertigt worden.
Wolfsburg gewann gegen Stuttgart und die Argumentation der letzten Woche war gut: für diese Quote muss man es einfach spielen. Der Kicker zählte 9:4 Chancen. Es gibt kaum bessere Wetten, diese hatte den zusätzlichen Vorzug, einzutreffen.
Auch der Sieg von Schalke – diese Wette als bisher beste der Saison bezeichnet – gibt wenig Raum für Skepsis. Ein 5:0 als Start-Ziel-Sieg ohne wirkliche Gegenwehr. Was will man mehr?
Hannover bei Kaiserslautern war hingegen wieder etwas fragwürdig. Hannover führte zwar, so wie Augsburg auch, aber die Chancenverteilung (mit 7:1) als auch die Spielanteile sprechen eine deutliche Sprache: in der Form war die Wette nicht gut.
Wettempfehlung Statistik der einzelnen Spieltage
Spieltag Nr Anzahl Wetten Anzahl Treffer erwartete Treffer Trefferabweichung Gewinn/Verlust
1 7 5 2.84 +2.16 +7.96
2 7 3 2.77 +0.23 +1.75
3 2 0 1.00 -1.00 -2.00
4 3 1 1.14 -0.14 -0.28
5 6 2 2.54 -0.54 -2.33
6 8 3 2.29 +0.71 +8.10
7 8 4 3.55 +0.45 +0.00
8 5 1 1.28 -0.28 -2.16
9 7 3 2.36 +0.64 +5.60
10 7 1 1.92 -0.92 +2.20
11 8 2 2.79 -0.79 -3.39
12 7 1 2.07 -1.07 -2.00
13 6 4 2.77 +1.23 +5.37
14 7 2 2.63 -0.63 +4.68
15 6 1 2.18 -1.18 -4.65
16 6 2 2.13 -0.13 -0.53
17 7 3 3.13 -0.13 -0.54
Die roten Zahlen überwiegen in ihrer Häufigkeit, mit 9:8, hingegen sind sie häufig nur klein, so dass Schwarz in der Summe überwiegt.
Statistik insgesamt
Gesamtanzahl Wetten Gesamtanzahl Treffer Gesamtbilanz G/V in% Gesamt erwartete Treffer GesamtTrefferabweichung
7 5 +7.96 113.71% 2.84 +2.16
14 8 +9.71 69.36% 5.61 +2.39
16 8 +7.71 48.19% 6.61 +1.39
19 9 +7.43 39.11% 7.74 +1.26
25 11 +5.10 20.40% 10.28 +0.72
33 14 +13.20 40.00% 12.57 +1.43
41 18 +13.20 32.20% 16.12 +1.88
46 19 +11.04 24.00% 17.40 +1.60
53 22 +16.64 31.40% 19.76 +2.24
60 23 +18.84 31.40% 21.68 +1.32
68 25 +15.45 22.72% 24.47 +0.53
75 26 +13.45 17.93% 26.54 -0.54
81 30 +18.82 23.23% 29.31 +0.69
88 32 +23.50 26.70% 31.38 +0.62
94 33 +18.85 20.05% 34.12 -1.12
100 35 +18.32 18.32% 36.25 -1.25
107 38 +17.78 16.62% 39.38 -1.38
Es bleiben recht stolze 16.62% für die Hinrunde, die allemal mehr sind, als man je erwarten könnte. Die Treffererwartung im Minus: bedeutet lediglich, dass die hohen Quoten bei den Treffern überwogen (da die Gesamtbilanz positiv ist).
q. Die Vorschau auf den 18. Spieltag
Anmerkung: Der Computer verrechnet nach einem eigens entwickelten – natürlich erläuterbaren und höchst logischen – Algorithmus die Torerwartungen (und den hier nicht ausgewiesenen individuell gepflegten) Heimvorteil zu diesen Torerwartungen. Diese wiederum werden zu den Eintrittswahrscheinlichkeiten verrechnet, früher per Simulation, heute längst per Funktion, die sich aus den Simulationsergebnissen ableiten ließ). Auch diese Torerartungswerte haben sich bei Toranzahlwetten am Wettmarkt längst als konkurrenzfähig erwiesen.
Torerwartung
Heim Auswärts Summe
Gladbach FC Bayern 1.04 1.54 2.57
HSV Dortmund 0.77 1.65 2.42
Hoffenheim Hannover 1.38 1.05 2.43
Nürnberg Hertha 1.40 1.40 2.80
Schalke 04 Stuttgart 2.08 1.03 3.12
Kaiserslautern Werder 1.34 1.47 2.81
Wolfsburg FC Köln 2.18 1.37 3.55
Leverkusen Mainz 1.71 1.14 2.86
Freiburg Augsburg 1.41 1.03 2.44
13.32 11.67 24.98
Erwartete Torsumme Erwarteter Toreschnitt
24.98 2.78
Ziemlich wenige Tore in der Summe, was sicher wieder an den spezifischen Paarungen liegt. Viele Tore in Wolfsburg und Schalke, wenige in Hamburg, Hoffenheim und Freiburg.
Man sollte aber berücksichtigen, dass der Rückrundenstart (innerhalb des Transferfensters) jedenfalls unter anderen Voraussetzungen startet.
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität prüfen.
Die Festlegung erwartet
Paarung 1 X 2
Gladbach FC Bayern 25.63% 25.54% 48.84% 36.94%
HSV Dortmund 17.30% 24.34% 58.36% 42.98%
Hoffenheim Hannover 44.53% 26.96% 28.51% 35.22%
Nürnberg Hertha 37.43% 25.20% 37.37% 34.32%
Schalke 04 Stuttgart 61.46% 20.51% 18.03% 45.23%
Kaiserslautern Werder 34.52% 25.13% 40.35% 34.51%
Wolfsburg FC Köln 56.08% 20.38% 23.53% 41.15%
Leverkusen Mainz 50.78% 23.83% 25.39% 37.91%
Freiburg Augsburg 45.85% 26.75% 27.40% 35.69%
3.74 2.19 3.08 3.44
durchschnittlich erwartete Festlegung: 38.22%
Auf die Festlegung bezogen ein ziemlich ausgeglichener Spieltag. Bayern und Dortmund ja auch auswärts, wobei Bayern jedenfalls auf Revanche sinnen wird. Ansonsten soll Schalke das höchst Favoritenereignis sein. Glaubt man das, gerade gegen Stuttgart? Nun ja, jedenfalls wird ein wenig neu gemischt, obwohl die Winterpause nur kurz ist in dieser Saison (wegen EM).
Die fairen Quoten
Anmerkung: die fairen Quoten sind lediglich die Kehrwerte der Wahrscheinlichkeiten. So werden die Spiele aber am Wettmarkt angeboten beziehungsweise, bei den Wettbörsen („betfair“) so gehandelt. Man kann gerne vergleichen, was der Computer rät. Die Abweichungen werden nicht enorm sein, jedoch ist theoretisch jede Wette eine gute (aus Computersicht), bei der die am Markt bezahlte Quote oberhalb der fairen Quote liegt. „Gut“ ist die Wette insofern, als sie langfristigen Gewinn verspricht. Wenn man beständig Wetten auf diese Art macht, sollte man langfristig Gewinn erzielen. Garantien gibt es natürlich auch dafür nicht.
Paarung 1 X 2
Gladbach FC Bayern 4.07 3.96 1.99
Hoffenheim Hannover 2.25 3.71 3.51
Nürnberg Hertha 2.61 3.97 2.74
Schalke 04 Stuttgart 1.67 4.76 5.22
Wolfsburg FC Köln 1.84 4.81 4.02
Freiburg Augsburg 2.18 3.74 3.65
Kaiserslautern Werder 2.90 3.98 2.48
HSV Dortmund 5.78 4.11 1.71
Leverkusen Mainz 1.94 4.22 4.03
Abgleich mit der Wettbörse betfair
(Die Wettempfehlungen)
Paarung 1 X 2 % Schnitt
Gladbach FC Bayern 5.50 3.95 1.76 100.32%
Hoffenheim Hannover 2.02 3.65 4.10 101.29%
Nürnberg Hertha 2.24 3.55 3.55 100.98%
Schalke 04 Stuttgart 1.92 3.80 4.50 100.62%
Wolfsburg FC Köln 1.86 3.85 4.50 101.96%
Freiburg Augsburg 2.22 3.45 3.80 100.35%
Kaiserslautern Werder 3.00 3.60 2.50 101.11%
HSV Dortmund 4.60 3.80 1.92 100.14%
Leverkusen Mainz 1.86 3.75 4.90 100.84%
Treffererwartung 2.57
Ein kurzer Kommentar zu den Wettempfehlungen:
2) Die 2. Bundesliga
a. Die Tabellensituation
b. Die Aufstiegschancen
Anmerkung: die Simulation von Liga 2 läuft genau wie die von Liga 1. Es wurden ebenfalls 5000 Durchläufe gemacht. Der dritte Platz ergibt logischerweise eine 1/3 Aufstiegschance, obwohl es noch von der Paarung abhängen dürfte. Da die Topfavoriten hier vorne liegen, könnten es durchaus auch 50% sein, die der Zweitligadrittplatzierte gegen den Erstligadrittletzten hat.
c. Punkterwartungen und Abweichungen
d. Auswertung des 5. Zweitligaspieltages
e. Vorschau auf den 7. Zweitligaspieltag