1) Die 1. Bundesliga
a. Rückblick auf die Spiele
Ergebnisse des 21. Spieltages
VfL Wolfsburg – SC Freiburg 3:2 (2:2)
FC Bayern München – 1. FC Kaiserslautern 2:0 (2:0)
Borussia Dortmund – Bayer Leverkusen 1:0 (1:0)
Werder Bremen – TSG Hoffenheim 1:1 (0:1)
FSV Mainz 05 – Hannover 96 1:1 (1:0)
VfB Stuttgart – Hertha BSC 5:0 (4:0)
Borussia Mönchengladbach – FC Schalke 04 3:0 (3:0)
FC Augsburg – 1. FC Nürnberg 0:0
- FC Köln – Hamburger SV 0:1 (0:0)
Ein paar Beobachtungen:
1) Betteln um Gegentore
Ach, wie ist man doch verliebt in die Reporterfloskeln. Man fragt sich immer, wer diesen Spruch einmal ersonnen hat und wie er sich dann nach und nach einschleichen konnte in den Reporterjargon. Eines scheint jedenfalls fest zu stehen: je hämischer und niederträchtiger er ist, umso rascher geschieht die Integration. So war ja zuletzt schon mal die Rede davon, wer einstmals ersann, dass, als ein Tor fiel und möglicherweise wirklich nicht jeder Gegenspieler beim Stande von 0:4 press gedeckt war, dass es „so leicht wie im Training ging“ (das Ersinnen muss etwa 25 Jahre her sein). Dieses sollte nun beim ersten Mal vielleicht zum Schmunzeln dienen, möglich aber auch, dass der Ansager damals einfach eine spontane Assoziation zum Ausdruck brachte.
So blieb es dann sicher einige Jahre, dass der Spruch von Zeit zu Zeit quasi „zitiert“ wurde, bis es irgendeinem zu langweilig wurde, immer nur „das ging so leicht wie im Training“ zu sagen. Er steigerte es auf „im Training gibt es viel mehr Widerstand.“ Ob er dies nun für eine gelungen komödiantische Einlage hielt oder für ein Abbild der Wirklichkeit sei dahin gestellt, Fakt ist, dass dieser Teilsatz seither einen festen Platz in der Reporterspruchpalette hat und er, wie jeder andere auch, per Bibelstechen hervorgezaubert wird, völlig unabhängig von tatsächlichen Gegebenheiten. Ob man nun seinen Sachverstand loben soll, ob man lächeln soll, ob man sich an den maximal dargebotenen Fehlleistungen erfreuen soll, nach dem Motto „oh, heute läuft Fußball, mal sehen, wie sie sich heute wieder in Unzulänglichkeiten überboten haben, das MUSS ich sehen“, ob er es überhaupt für unterhaltsam hält oder selbst dann hielte, wenn er glaubte, dass es tatsächlich ein gelungener Vergleich war, all dies bleibt dem Zuhörer verborgen, vermutlich jedoch aus den zwei Gründen, dass er es a) eh überhört so wie alles andere Gesabbel auch, was ihm zu Ohren kommt während eines Spieles oder einer Spielanalyse und b) es der Absondernde ebenfalls in völliger Ahnungslosigkeit und ohne jegliche damit verbundene Absicht tut. „Das war halt der Bibelspruch, auf den ich gestoßen bin. Was kann ich denn dafür? Aber mein Idol Marcel Reif sagt das auch immer.“
So ist es auch zu einer stehenden Redewendung geworden, dass man „um Gegentore bettelt“. Es ist zwar noch ein bisschen infamer, ein wenig niederträchtiger, noch abwertender, noch mehr zum Abschalten geeignet, wenn überhaupt zu irgendetwas, aber so ist halt der Lauf der Dinge und der Zeit. Sofern diesen Quasselköppen niemand Einhalt gebietet, werden sie sich weiterhin darin überbieten, sich auf diese Art selbst zu erhöhen. Denn, merke. jeder, der ungestraft einen anderen zur Schnecke macht, fühlt sich danach ein klein wenig besser, größer, aufgewertet. Also: nur raus damit, ihr zu kurz gekommenen! Nutzt eure Freiheit, so lange ihr über sie verfügt! Das ist absolut nachvollziehbar! Schert euch nicht um Einschaltquoten, um die Journalistenehre, um den gepeinigten Zuschauer, um die von der Miesmacherei Betroffenen, egal, wie sehr ihr daneben liegt. Sorgt euch um euer eigenes Selbstwertgefühl, denn dies muss euch abhanden gekommen sein, falls je welches vorlag, da ist der größte Mangel, der nach Ausgleich schreit, hier ist der Bedarf, den ihr, legitimiert von unfähigen Programmdirektoren, nach Herzenslust decken könnt, denn das oben beschriebene Prinzip gilt auch, wenn gar keiner mehr zuhört. Gesagt ist gesagt, die geschundene eigene Seele fühlt sich erleichtert. Obwohl der wahrhafte Zuhörer eigentlich eher eine Gummizellenwand sein sollte, aber was spielt das für eine Rolle?
Man bettelt immer dann um Gegentore, wenn der Gegner richtig Druck macht, wenn der Gegner seine Fähigkeiten in die Waagschale wirft, wenn der Gegner seine Fans hinter sich bekommt, wenn der Gegner zwei, drei Torchancen in Serie hat, manchmal gar dann, wenn man selbst, in einem Anfluge von Verzweiflung, um einen Rückstand bei einem übermächtigen Gegner aufzuholen, vielleicht gar einen von zwei oder mehr Toren, alle Mann nach vorne beordert, um dem Wunder auf die Sprünge zu helfen, man bettelt dann um ein Gegentor, wenn man, bei einem klaren Rückstand, vielleicht doch im Zweikampf einmal die Gesundheit des Gegenspielers im Auge behält und ihn nicht, wie sonst immer, umsenst, wenn er einen umspielt hat.
Nur weiß man leider zu genau, dass man in einem Spiel, in welchem keine der beiden Mannschaften um ein Gegentor bettelt, alsbald darüber informiert wird, dass es sich um einen Grottenkick handelt, in welchem es absolut keine Torchancen gibt…
Sinn der Sache ist, außer den erwähnten Kleinigkeiten übrigens jener, sofern es denn eintritt, das Gegentor, um welches angeblich gebettelt wurde, dass man sich dann als Sprecher auf die Schulter klopfen kann. So gut ist man im Vorhersehen, meint man damit. Dass dem Zuschauer allein schon durch den Tonfall und den Gehalt der Redewendung jeglicher Spaß verdorben wird, spielt gar keine Rolle (denn der hatte ja vorher schon keinen, angesichts der ganzen vorher getätigten Äußerungen). Dass man zugleich unter keinen Umständen einen Widerruf erführe, im Falle dass sich das erbettelte Gegentor nicht realisiert, fällt dann wohl unter den Deckmantel des natürlichen Selbstschutzes?!
Alternativ und den Tatsachen entsprechend, zugleich den Zuschauer/-hörer in den Bann ziehend wäre es doch, das Positive daran herauszustellen, zu erwähnen, dass hier richtig guter, offensiver, positiver Fußball gespielt wird, dass es hier nach einem Tor riecht (was ja selten genug vorkommt), dass sie hier am Drücker sind, dass es eine tolle Powerplay Phase gibt, dass es hier das zu sehen gibt, was den Fußball so sehenswert macht: einen Fußball mit Torchancen, selbst wenn für den Moment einseitig verteilt.
Aber wer weiß schon, was passiert? Denn wenn sich die drückende Mannschaft ein Tor einfängt, der ums Gegentor bettelnde selbst zum Angriff kommt, zum erfolgreichen Abschluss, dann weiß man auch längst, was man von dem Orakelnden alternativ zu dessen eigenen Schulterklopfen einfängt: „Ja, wenn man so viele Torchancen nicht nutzt, dann muss man sich nicht wundern, wenn man…“
2) Die Vorteilsregel
Eine kuriose Beobachtung gab es in einem Zweitligaspiel, bei Union gegen Dresden. Hier wurde ja schon vielfach erwähnt, dass die Vorteilsregel eher eine Nachteilsregel ist, welche der Schiedsrichter als zusätzliches Mittel zur Torverhinderung dann zum Einsatz bringt, wenn nichts anderes mehr zu helfen scheint. So war ja einst bei einem Foulspiel an Marek Mintal, damals im Dress der Nürnberger. welches ganz offensichtlich war und sogar eindeutig innerhalb der höchsten Gefährdungszone, also des Strafraumes, geschah, Mintal jedoch, vermutlich ohne sich über die möglichen Folgen ein Urteil gebildet zu haben, dennoch den (äußerst gefährlichen) Torabschluss suchte, der Ball aber vom Außenpfosten nicht den Weg ins Netz finden konnte, sich alle, bei abschließender Prüfung der Sachlage einig waren, dass er seinen Vorteil ja gehabt, ausgespielt hätte, und er keineswegs das Recht hätte, nun noch zusätzlich einen Elfmeter einzufordern. Irrwitzig, idiotisch, krank, absurd, diese Auslegung.
Man bedenke bitte dabei, dass es a) ja nicht offensichtlicher geht, als dass der Vorteil keiner war und b) dass es nur zu einer folgerichtigen künftigen, sozusagen eingeforderten, Reaktion des Angreifers führen kann: „Schieße bloß nicht drauf, wenn du gefoult wirst. Dann kriegst du jedenfalls keinen Elfer, du musst dich jetzt hinfallen lassen.“ Könnte dies denn eine gewünschte Reaktion sein? Will man denn die Fußballer zu Täuschungsaktionen zwingen, will man sie tatsächlich sehen, und dann nicht mit dem erhobenen Zeigefinger auf sie deuten? Haben denn Angreifer überhaupt gar keine Rechte mehr?
Die einzige richtige Regelanwendung, die zugleich zur Eindämmung von Fouls und anderen Unsportlichkeiten dienen kann (ist das gar kein Kriterium mehr, Unsportlichkeiten zu verbannen?), wäre im Falle Mintal doch diese: ihn erst schießen lassen, schauen, ob der Ball auch so rein geht, und wenn nicht, auf den Punkt deuten. Alles andere ist fadenscheinig, falsch und dumm.
Bei der Partie von Union gegen Dresden geschah es in kurzer Abfolge zwei Mal, dass der Schiedsrichter einen Vorteil laufen ließ. Nun war in der ersten Szene der Ball direkt nach dem gewährten „Vorteil“ beim nächsten, durch die Behinderung misslungenen Abspiel wieder weg. Worin bestand nun der Vorteil? Es geht nicht offensichtlicher: es war ein Nachteil.
Dies aber nun ein völlig normaler Fall von „Anwendung der Vorteilsregel“, welche damit zum Nachteil entartete. Dies ist Gang und Gäbe, dies veranlasste dazu, sich überhaupt mit einer alternativen Möglichkeit auseinander zu setzen. Fakt ist, dass der Gefoulte zur Schauspielerei aufgefordert wird, beinahe zu ihr gezwungen. Er muss baldest möglich die Entscheidung treffen, ob die Behinderung so groß war, dass sie den laufenden Angriff ungefährlich macht und ob ein Freistoß die bessere Lösung wäre, oder ob er, trotz Behinderung, den Angriff dennoch günstig voranbringen kann. Ein Nachteil ist es fast in allen Fällen, denn ohne Behinderung ginge es garantiert besser, darüber gibt es doch wohl keinen Zweifel?
Es gab nur kurz danach eine weitere Szene, als ein Union Angreifer ohne Ball in den Strafraum eindringen wollte, der Passgeber zu ihm aber gefoult wurde, der Pass dennoch halbwegs ankam, der erfolgte Torabschluss jedoch abgewehrt wurde. Nun war es ähnlich offensichtlich: die Szene hätte nur besser laufen können für die angreifende Mannschaft (Union) ohne das Foul. So war es kein Tor, ohne Foul kann es ja auch nur keines sein, oder eben doch eines, weil der Pass vielleicht etwas besser getimt ist oder genauer kommt.
Nun befand der Schiedsrichter aufgrund der Kürze der Abfolge, dass er es sich erlauben könnte, nun doch noch einen Foulpfiff ertönen zu lassen, Er könnte sich halt, auch ohne Regelwerkdeckung, darauf berufen, dass das in den Mund nehmen der Pfeife gefolgt vom Pfiff so viel Zeit in Anspruch nahm, dass es den Abschluss inkludierte (natürlich gab es in anderen Spielen auch schon Szenen, da der Abschluss doch das Tor brachte, der Schiedsrichter aber behauptete, vorher unterbunden zu haben per Pfiff und damit das Tor keine Gültigkeit hätte; der Gipfel der Ungerechtigkeit). Ob er es nun aus diesem Grunde tat oder aus reinem eigenen Gerechtigkeitsempfinden heraus (welches ja, nach hier vertretener Ansicht, durch die Vielzahl von Vorschriften und Paragraphen längst auf Eis gelegt ist) tat, er tat es jedenfalls und möglichst viele mögen sich dies zum Vorbild nehmen. Kurios war ja auch nicht allein dieser Fakt (Hut ab, Herr Referee und weiter so!), sondern der Umstand, dass er, direkt nach dem Entscheid auf Foul von den Dresdener Verteidigern bestürmt wurde.
Ja, haben diese denn auch jegliches Gerechtigkeitsempfinden verloren? Diese Dreistigkeit ist es, die einen erstaunte, die einem mal wieder aufzeigte, wie weit Verteidiger inzwischen zu gehen bereit sind, alles im Schutze der Regelparagraphen. Sie müssten jedenfalls wissen, dass der Gegner aus der Vorteilssituation keinen Vorteil gezogen hat, denn der Ball war ja nicht drin. Sie wussten zugleich, dass sie gefoult hatten. Worauf also berufen sie sich? „Die haben ihren Vorteil doch ausgespielt und da sind sie selbst Schuld dran.“
3) … werdet menschlich
Eine gute alte Schulfreundin hatte einst folgenden netten Witz an ihrer Wohnungstür angebracht, der einem bei jedem Besuch ein Schmunzeln abrang: …und er ging zu den Steinen und sprach: „Werdet menschlich.“ Da antworteten die Steine: „Wir sind noch nicht hart genug.“
So gerne man sich nun über dieses Thema weiter auslassen möchte: für heute bleibt kein Platz. Der kleine Witz möge dennoch hier stehen bleiben und vielleicht ein klein wenig Vorgeschmack darstellen für den bald erfolgenden Text zu dem Thema…
4) Ein gegebener Elfmeter
Im absoluten Zweitligaspitzenspiel vom Montagabend, zwischen Fortuna Düsseldorf und Eintracht Frankfurt, war nun Felix Brych als Schiedsrichter angesetzt. Ausgerechnet, so meinten die Frankfurter, jener Felix Brych, der im Pokalspiel Hertha – Gladbach den meist diskutierten Elfmeter verhängte, als Herthas Abwehrspieler Hubnik auf Arango zulief und – Kopfnuss oder nicht – jener theatralisch hinfiel, in einer Szene völlig ohne Beteiligung des Spielgerätes, und dafür einen Elfmeter erhielt, der Herthaner zugleich eine Rote Karte, womit das Spiel entschieden war (das ganze in der Verlängerung).
Nun hatten die Frankfurter die Elfmeterstatistik gut und gründlich studiert und festgestellt, dass die Heimelf, die Fortuna aus Düsseldorf, in der Rangliste der zugesprochenen Elfmeter ganz oben steht. So gab es die Chance, die Ansetzung für den Referee – welcher offensichtlich Elfmeter zuspricht, die keine sind – in Zweifel zu ziehen und zugleich ein paar Speerspitzen abzufeuern gegen die Düsseldorfer, mit dem Tenor: „Die fallen ja bekanntlich sehr leicht, (so in etwa Frankfurts Trainer Veh vor der Partie), …hoffentlich fällt der Schiri nicht selbst, und zwar darauf herein.“
Die Düsseldorfer ihrerseits hatten allen Grund, beleidigt zu sein. Denn: nicht nur der Schreiberling selbst hatte die oftmals unwiderstehlichen Angriffe, insbesondere des wieselflinken und zugleich ballgewandten Maximilian Beister, gesehen und festgestellt, dass nicht einmal eine Foulabsicht vorliegen muss, um jenen irregulär nach Eindringen in den Strafraum aufzuhalten. Er ist vorbei und das Bein kommt – trotz guter Absichten – einfach zu spät. Neun Elfmeter waren es bisher und etwa 8 davon wurden einheitlich als „berechtigt“ bezeichnet. Also: was hätte dies nun mit „Fallsucht“ zu tun, geschweige denn mit dem allseits so verteufelten (ausdrücklich nicht an dieser Stelle! Die Stürmer haben fast überhaupt keine Rechte, während die Verteidiger alle haben!) „Elferschinden“?
Nein, dieses Aufheizen der Atmosphäre plus die Auswahl dieses Schiedsrichter ließ einen als interessierten Beobachter sowie heutigen Autoren bereits vor der Partie folgende Aussage treffen: „Heute gibt er garantiert keinen Elfmeter. Das tut er sich nicht noch einmal an.“
Anmerkung:
Obwohl an dieser Stelle doch zumindest eine kleine Rechtfertigung für den Elfer von Gladbach ausgesprochen werden soll. Die Szene kann auch so beschrieben werden: Arango war ziemlich frei durch, auf dem Weg Richtung Tor. Er wird, wie absolut branchenüblich, die ganze Zeit ein wenig behindert bei seinem Ausbruchsversuch, vom nacheilenden Verteidiger. Nun weiß er ganz genau, dass es keinen Sinn hätte, sich fallen zu lassen. Nicht nur, dass der Zeigefinger immer sehr rasch und energisch gegen so genannte „Schwalbenkönige“ ausgestreckt wird, während die ständig foulenden Verteidiger konsequent straffrei ausgehen, selbst wenn die Behinderungen sogar erkannt werden, aber nur lapidar mit einem „das reicht nicht für einen Elfer“ kommentiert werden (obwohl gerade dies zum Ausdruck bringt, dass es eine Behinderung war, nur dass sie eben nicht grob genug war), nein, er weiß zugleich, dass er die Chance damit unwiderruflich vermasseln würde. Also läuft er weiter (dieses allgemeine Verhalten muss nicht speziell für diese Szene gelten; es gibt eine allgemeine Ungerechtigkeit, die gegen Stürmer ausgerichtet ist, wie vielfach betont an dieser Stelle). Der Abschluss misslingt, aber im letzten Moment fällt er doch nicht, vielleicht in der ganz geringen Hoffnung, dass ihm nun noch das Foulspiel zugesprochen wird, wohingegen die Verwarnung für Schwalbe, dadurch, dass er den Abschluss gesucht hat, gegen Null geht. Während er am Boden liegt, beginnt der Abwehrmann bereits mit den Beschimpfungen, dies eine Marotte, die sich fast alle Verteidiger inzwischen angewöhnt haben. Sie wissen, dass die Angreifer eh nie einen Elfer bekommen, also gehen sie, mit zusätzlich für den Schiri abschreckender Wirkung, direkt auf den Angreifer los, um ihm dies unter die Nase zu reiben: „Jetzt steh endlich auf, du Schwalbenkönig. Willst du etwa für den albernen Faller auch noch n Elfer haben?“ Der Angreifer – in dem Falle Arango – weiß genau, dass er ihm entwischt wäre, wenn er nicht die ganze Zeit diese minimale Behinderung erfahren hätte, die offensichtlich als legal angesehen wird. Nur hat er eben keine Chance, so nicht und so nicht. Möglich, dass er dem Abwehrmann aber auch ein paar passende Worte gegeigt hat (so in etwa in der sehr bescheidenen Art: „Wieso, willst du etwa abstreiten, mich gehalten zu haben?“). Nun kocht der Verteidiger über. Eine derartige Provokation kann er nicht auf sich sitzen lassen. Er darf beschimpfen, das ist klar, schließlich hat die Abwehr hier und immerdar nicht nur Vorfahrt sondern auch das verbale Recht, einfach so, aus der Position heraus, die ihm von Offiziellen und Medien an die Hand gegeben wurde. Nun ist es so weit: er geht aggressiv auf den Stürmer los, vermutlich ein paar Freundlichkeiten wie „Jetzt halt die Fresse, sonst klatscht es“ dazu murmelnd (die alternativen Gemeinheiten, die sich mit der Abstammung oder der Einstufung der Lebensweise der Mutter {H..e} beschäftigen, sollen hier bewusst ausgespart werden). Das Gesicht nähert sich sehr bedrohlich dem eigenen und, mit Verlaub, man möchte dem Hertha Abwehrmann nicht unbedingt auf diese Art „die Stirn bieten wollen“, man nutzt die Chance, erzeugt den Kontakt, den der Gegenüber einem durch diese aufgezwungene aber unerwünschte Nähe geboten hat und hilft ein wenig nach, um den Kopfstoß anzuzeigen. Natürlich wird er sich für diesen einen Moment über die erfahrene Genugtuung, dass der Abwehrspieler mit allem vorherigen – vielleicht gab es zuvor bereits ein paar illegale, aber völlig unerkannte Behinderungen, Irritationen, gar verbale Injurien, fernab von Kamera und Mikrofon – davongekommen ist und er selbst so bisher nichts für sein Team oder sein Ego leisten konnte, und er nimmt dieses kleine „Geschenk“ dankend an, vielleicht sogar ohne später Gewissensbisse zu bekommen.
Nun gab es konsequenterweise in dem Spiel nicht so viele Gelegenheiten, in denen man überhaupt die Chance gehabt hätte, auf den Punkt zu zeigen, den Frankfurtern gelang es exzellent, die ganz leicht gehemmt wirkende Fortuna vom eigenen Strafraum und Tor wegzuhalten, aber wenn es mal eine Chance gab, dann winkte er sie souverän beiseite. Nein, es gibt keinen Elfmeter, nicht für das eine Handspiel (der Sprecher: „Nie und nimmer ein Elfmeter“, selbst wenn man sieht, dass es Hand war), nicht für die eine Foulaktion, die garantiert erkannt wurde (aber eben, „state of the art“, genauso niemals gepfiffen wird).
Nun gelang der Eintracht das Führungstor, nach etwa 70 Minuten. Nicht, dass man nicht anerkannte, dass so etwas immer geschehen kann und dass, wie Co-Kommentator Peter Neururer richtig anmerkte, sich die Teams auf Augenhöhe begegneten, insofern ein Tor für diesen oder jenen niemals als „unverdient“ angesehen werden sollte, nein, es war viel mehr die Frage, wie Düsseldorf nun reagierte. So lange es 0:0 steht, behält das Heimteam nämlich gegenüber dem Konkurrenten den winzigen Vorteil des besseren Torverhältnisses und damit den direkten Aufstiegsplatz, was bei einem 0:1 natürlich nicht mehr der Fall wäre.
In diesen 20 Minuten zeigten die Fortunen nun ein exzellentes Spiel. Sie spielten sehr engagiert, aber zugleich kontrolliert nach vorne. Sie kamen wieder und wieder in den Strafraum, zur Grundlinie, und zu einigen tollen Gelegenheiten, wobei zwei Mal das Aluminium im Wege stand. Als nun die letzte Aktion (vor Ablauf der 90 Minuten, aber es war, wie sich herausstellte, tatsächlich die letzte spielerische Aktion) ablief, der weite, sehr präzise Flankenball auf den langen Pfosten kam, wo sich wirklich ein einschussbereiter Angreifer befand, wurde dieser ganz leicht, aber (in Originalgeschwindigkeit, nicht Zeitlupe!) gut sichtbar behindert, indem der Verteidiger sowohl den Arm am Gegenspieler hatte, als auch den Fuß so vorstellte, dass man es als Foul auffassen konnte, da er etwas zu spät dort war, nutzte der Angreifer die letzte sich bietende Möglichkeit, oder er konnte einfach nicht anders, ein Tor gab es jedenfalls nicht, also fiel er hin.
Nun hielt alles den Atem an. Natürlich hatte der Schiedsrichter von den ganzen Vorwürfen, seiner Fehlbesetzung und so weiter, gelesen, und war nun extrem angespannt, was zu tun wäre. Er reagierte – eine Weile lang gar nicht. Höchst ungewöhnlich für eine solche Situation aber, wie man bald feststellte (auf der Couch sitzend rief man aus: „Klarer Elfer. Aber er gibt ihn bestimmt nicht.“), hielt er Rücksprache mit dem Mann an der Seitenlinie. Ein paar Sekunden später war es so weit: er deutete auf den Punkt, der Elfmeter wurde, wie alle seine Vorgänger auch vom selben Schützen, versenkt, 1:1 und Schlusspfiff, nach einigem weiteren Gerangel und einer roten Karte, 3:30 Nachspielzeit ohne eine einzige Spielszene.
Die eigene Einschätzung: diesen Elfmeter hat ja Dr. Felix Brych NICHT gegeben, sondern der Assistent. Also stimmte in gewisser Weise die vorher gemachte Überlegung: ER würde keinen Elfmeter geben. Weiterhin: den Elfmeter, den er letztendlich mit seinem Deuten auf den Punkt DOCH zusprechen muss, gab er deshalb, weil a) die Düsseldorfer das Tor aufgrund der zuletzt gezeigten 20 Minuten definitiv verdient hatten, weil b) es zuvor ein paar andere, na, nennen wir es „strittige“, Szenen gab und c) weil ein unentschiedener Ausgang, dadurch hervorgerufen, etwas viel Versöhnlicheres hat als ein dadurch entschiedenes Spiel (eben wäre er andernfalls einfach nicht verhängt worden).
Interessant nun die Ansichten der Experten: Trainer Veh, jener der Eintracht, kam gar nicht erst zum Interview. Die aufgestellte Behauptung (des ihn eigentlich zu interviewenden): er wollte sich davor schützen, etwas Falsches zu sagen. Nun, dieser Ansicht kann man sich nicht gänzlich verschließen. Gerade der Trainer, der vor der Partie reichlich Öl ins Feuer gekippt hatte wird nun mit dieser, tja, diskutablen (?!) Entscheidung um einen Sieg gebracht. Was könnte er Sinnvolles sagen? „Wie ich ja schon vor dem Spiel anmerkte: Dr. Brych fällt auf die Schwalbenkönige herein.“ Sicherlich nicht gerade hilfreich. Andererseits aber kurios, dass ausgerechnet diese Entscheidung, in welcher die Behinderung wirklich minimal war (was ja, gerade an dieser Stelle vielfach angesprochen, ausreicht, um einen erfolgreichen Abschluss zu verhindern, und insofern hier wiederholt als ahndungswürdig, jedoch natürlich nicht einmalig sondern wenn, dann beständig), aus allen Mündern gleich lautend zu hören war: „Vertretbare Entscheidung.“
Dies lässt nur den Schluss zu, dass die Schiedsrichter tatsächlich, ohne größere Bedenken, viel häufiger auf Elfmeter entscheiden könnten, ganz allgemein gesprochen, da ihnen diese Art von Milde im Urteil zukommt. Wenn etwas war, selbst wenn nur geringfügig, so gehen die Experten mit, erklären sich einverstanden.
Interessant andererseits, dass nun gerade hier, wegen der Befragung des Assistenten, von einer „mutigen Entscheidung“ gesprochen wird. Dies doch nun eindeutig der feige Weg. Er drückt sich vor derselben, möglicherweise aufgrund der (geschriebenen) Vorgeschichte, bezüglich der Gladbach Aktion. Er verlagert sie auf den Assistenten, während jener ja automatisch aus der Verantwortung rückt, selbst wenn er für Strafstoß votiert. So sind beide im Sinne von möglicher aufkommender Medienschelte, „off the Schneider“. Ihnen kann doch nichts passieren. Der eine sagt: „Na, wenn der Assistent mir anzeigt, muss ich doch…“, der andere „ich habe es als Foul gesehen und es ihm so gesagt.. Entscheiden muss doch letztendlich er.“
Vielleicht sollte gerade dieses Beispiel Schule machen? In erster Instanz gelingt es auf diese Art, sich mit einer Entscheidung aus der Schusslinie zu bringen, andererseits könnte es dazu führen, dass tatsächlich mehr und mehr der kleineren Behinderungen (und ständigen Handspiele, welche als „nicht absichtlich“ oder „nicht unnatürlich“ oder „da kann er gar nichts machen“ ausgelegt werden, zu Unrecht, wie stets betont) geahndet werden und somit einem Torspektakel bald nichts mehr im Wege steht? Die Folge wären ja nicht die vielen gemutmaßten Elfmeter, sondern die Tatsache, dass die Verteidiger sich in Acht nehmen würden und eben weder Arm noch Bein am Gegenspieler und Ersteres auch nicht so oft am Ball hätten.
b. Die Tabellensituation
Sp S U N Pkt T GT Diff
1 Borussia Dortmund 21 14 4 3 46 46 – 14 +32
2 FC Bayern München 21 14 2 5 44 49 – 14 +35
3 Borussia Mönchengladbach 21 13 4 4 43 34 – 12 +22
4 FC Schalke 04 21 13 2 6 41 46 – 28 +18
5 Werder Bremen 21 9 6 6 33 34 – 35 -1
6 Bayer Leverkusen 21 8 7 6 31 28 – 28 +0
7 Hannover 96 21 7 10 4 31 23 – 25 -2
8 VfL Wolfsburg 21 8 3 10 27 27 – 38 -11
9 VfB Stuttgart 21 7 5 9 26 31 – 28 +3
10 Hamburger SV 21 6 8 7 26 26 – 34 -8
11 TSG Hoffenheim 21 6 7 8 25 23 – 25 -2
12 1.FC Köln 21 7 3 11 24 29 – 41 -12
13 FSV Mainz 05 21 5 8 8 23 29 – 35 -6
14 1.FC Nürnberg 21 6 4 11 22 19 – 31 -12
15 Hertha BSC 21 4 8 9 20 25 – 36 -11
16 1.FC Kaiserslautern 21 3 9 9 18 15 – 26 -11
17 FC Augsburg 21 3 9 9 18 19 – 33 -14
18 SC Freiburg 21 4 5 12 17 27 – 47 -20
530 530 0
Gesamtanzahl Spiele 189
Tore ø 2.80
Man beachte: Gladbach hat die wenigsten Gegentore (und nicht etwa, wie man sicher „offiziell“ meist ausspricht, die beste Abwehr, was man nicht allein durch die Anzahl der Gegentore beurteilen kann). Das einzige Team außer den Top 4 mit positiver Tordifferenz jetzt Stuttgart durch das 5:0. Wolfsburg auf 8 mit –11 Toren! Erinnert ein wenig an den MSV Duisburg, der einmal mit +1 Tordifferenz noch nach der Hinrunde auf Platz 1 stand!
Hinten alles sehr eng, da auch Hertha mittlerweile weniger als einen Punkt pro Spiel hat. Sicher nimmt man nun an, dass sich Mainz und HSV nach oben hin verabschieden, jedoch Köln sich wieder einmischt. Ob Hoffenheim mit neuem Trainer nun, dank der einen besseren Leistung, bereits raus ist, muss sich noch zeigen. Sicher ist das Potenzial da, aber, wer Freiburg und Augsburg gesehen hat, ist geneigt, ihnen auch eindeutig das Bundesligaformat zu attestieren. Ein paar muss es dennoch treffen, selbst wenn es, genauer gesagt, mit einiger Chance nur, „ein Paar“ wäre….
c. Die Titelfrage
Erläuterung: diese Zahlen sind das Ergebnis einer Computersimulation, welche zur Basis die weiter unten angegebenen jeweiligen aktuellen Spielstärken der Mannschaften hat. Dabei werden die Spiele anhand ebenfalls errechneter Torerwartungen (auch im weiteren Text angegeben) einzeln simuliert und jeweils die abschließende Tabelle betrachtet zur Ermittlung des Siegers.
Mannschaft Anzahl Deutscher Meister in 5000 Simulationen Meisterschaften in Prozent Faire Quoten als Kehrwert der Wahrscheinlichkeiten
1 Borussia Dortmund 2975 59.50% 1.68
2 FC Bayern München 1663 33.26% 3.01
3 Borussia Mönchengladbach 261 5.22% 19.16
4 FC Schalke 04 101 2.02% 49.50
5000 100.00%
Dortmund weiter und noch mehr vorne. Allmählich kommt es wirklich der Phase näher, in welcher jeder Sieg, gleichgültig, was der Konkurrent macht, eine Erhöhung der Prozentzahlen mit sich bringt. Der Grund: man kommt der Ziellinie näher und hält den Vorsprung größere Chance auf Eintreffen als Erster.
Chancenveränderungen gegenüber der Vorwoche durch die Ergebnisse des 21. Spieltages
Mannschaft Gewinn/Verlust absolut gegenüber vorherigem Spieltag Gewinn/Verlust in Prozent
1 Borussia Dortmund 177 3.54%
2 Borussia Mönchengladbach 102 2.04%
17 FC Bayern München -65 -1.30%
18 FC Schalke 04 -214 -4.28%
0 0.00%
Dortmund gewinnt, wie man sieht, und Bayern büßt ein. Sicher zum Teil, da Dortmund die schwerere Aufgabe hatte und das eine weniger erzielte Tor kaum einen Unterschied macht gegenüber dem Bewältigen der Aufgabe.
Schalke mit großen Verlusten, weit mehr als Gegner Gladbach hinzugewinnt. Logisch: ein Kandidat weniger, sozusagen, und Hausaufgaben gemacht (also selbst gewonnen, bei Dortmund).
d. Die Titelchancen in der Entwicklung
Da schlängelt sich doch Gladbachs Linie (als „Rest“) an Schalke vorbei? Wie kurios der Verlauf der anderen beiden Linien ist, wird graphisch eigentlich gar nicht richtig deutlich. 90% sind 90% deshalb, weil es meist Richtung 100% geht (nämlich zu mindestens 90% steigt es weiter). Also: andere Kurven, wie das Überschneiden von Gladbachs und Schalkes Kurve, sind weit wahrscheinlicher, da es eh krasse Außenseiterchancen sind. Wie könnte man das graphisch darstellbar machen? Irgendwie müsste eine 90% Kurve, sofern sie dorthin ansteigt, so wie die Alarmstufe werden: Rot, röter. Oder wie ginge das?
e. Abgleich Titelchancen mit der Wettbörse betfair
Back Lay Wahrscheinlichkeit (Back)
FC Bayern München 2.1 2.12 47.62%
Borussia Dortmund 2.3 2.32 43.48%
FC Schalke 04 32 34 3.13%
Borussia Mönchengladbach 15.5 16 6.45%
102.07%
Erstaunlich, erstaunlich: Dortmund bewältigt die schwerere Aufgabe, eigentlich souverän, hat 2 Punkte Vorsprung, ist an nichts erkennbar schwächer als der Konkurrent, und bleibt Außenseiter? Naja, vielleicht bald die letzte Chance auf ein „All-in“ auf Dortmund?! Das Phänomen letzte Woche erklärt, warum der Markt so „stubborn“, so hartnäckig bleibt, aber: soll man wirklich glauben, dass Bayern Favorit ist? Da wären ja schon Zweifel angebracht, selbst wenn sie wirklich die bessere Mannschaft wären?!
Die Veränderungen der Chanceneinschätzungen bei betfair
Veränderung(Back)
FC Bayern München -2.63%
Borussia Dortmund 4.42%
FC Schalke 04 -3.54%
Borussia Mönchengladbach 1.45%
-0.31%
(Die Ordnung nach den ursprünglichen Einschätzungen der Rangfolge)
Minimale Verschiebungen, was aber insofern halbwegs nachvollziehbar bleibt. Schließlich HABEN ja beide gewonnen. Auch Gladbach und Schalke mit weniger Bewegung, aber vielleicht gibt es ja dort am Markt keine echte Action?
Die Entwicklung bei betfair in der Graphik
Eine etwas schwerfällige Bewegung aufeinander zu, die sogar noch abgeschwächt wird.
f. Die direkte Champions League Quali über Platz 2
Die Wahrscheinlichkeitsverteilung für Platz 2 nach dem 21. Spieltag
Mannschaft Anzahl 2. Plätze in 5000 Simulationen 2. Plätze in Prozent
1 FC Bayern München 2319 46.38%
2 Borussia Dortmund 1485 29.70%
3 Borussia Mönchengladbach 828 16.56%
4 FC Schalke 04 359 7.18%
5 Bayer Leverkusen 5 0.10%
6 Werder Bremen 3 0.06%
7 VfB Stuttgart 1 0.02%
5000 100.00%
Bayern nun souverän vorne für diesen Platz. Na klar, zwei Konkurrenten spielten gegeneinander und mindestens einer ließ Federn (ein Remis wäre wohl noch günstiger für sie gewesen).
Die Veränderungen gegenüber der Vorwoche:
Mannschaft Gewinn/Verlust absolut gegenüber vorherigem Spieltag Gewinn/Verlust in Prozent
1 Borussia Mönchengladbach 269 5.38%
2 FC Bayern München 230 4.60%
3 VfB Stuttgart 1 0.02%
14 Werder Bremen -1 -0.02%
15 Hannover 96 -3 -0.06%
16 Bayer Leverkusen -4 -0.08%
17 Borussia Dortmund -8 -0.16%
18 FC Schalke 04 -484 -9.68%
0 0.00%
Hier aber doch Gladbach mit mehr Zugewinn als die Bayern. Warum? Nun, vermutlich, da sie einen Konkurrenten eigenhändig aus dem Weg geräumt haben. Ganz sicher aber: die Ergebnishöhe spielt eine Rolle. Nicht wegen der Tordifferenz sondern wegen der anwachsenden Spielstärke.
g. Die Abstiegsfrage
Die Verteilung der Prozentzahlen für Abstieg
Anmerkung: Es gäbe auch eine detaillierte Aufschlüsselung über die einzelnen Plätze. Dabei zählen die Plätze 17 und 18 als Vollabsteiger (also in der Summe als 1, für abgestiegen jeweils, ansonsten lautet der Begriff „Direktabsteiger), und ein weiterer drittel Absteiger kommt hinzu durch die Relegation, wobei eben der Erstligist generell als 2/3 zu 1/3 Favorit eingeschätzt wird gegenüber dem Zweitligisten. Dadurch ist die Summe der Absteiger gleich 233.33%. Im Einzelfall wäre es in der Realität natürlich anders. Wenn also beispielsweise Frankfurt auf Platz 3 einginge in Liga 2 und Augsburg auf Platz 16 in Liga 1 könnte man vielleicht von einer ausgeglichenen Paarung sprechen.
Mannschaft Direkter Abstieg (Platz 17 oder 18) Abstieg per Relegation Insgesamt
1 SC Freiburg 62.58% 5.47% 68.05%
2 FC Augsburg 57.68% 5.93% 63.61%
3 1.FC Kaiserslautern 38.90% 6.88% 45.78%
4 Hertha BSC 19.98% 5.41% 25.39%
5 1.FC Nürnberg 10.66% 3.86% 14.52%
6 1.FC Köln 6.08% 2.78% 8.86%
7 FSV Mainz 05 2.14% 1.33% 3.47%
8 TSG Hoffenheim 0.72% 0.58% 1.30%
9 VfL Wolfsburg 0.56% 0.35% 0.91%
10 Hamburger SV 0.40% 0.49% 0.89%
11 VfB Stuttgart 0.26% 0.19% 0.45%
12 Hannover 96 0.04% 0.04% 0.08%
13 Werder Bremen 0.00% 0.01% 0.01%
200.00% 33.33% 233.33%
Platztausch ganz „vorne“. Freiburg jetzt mit mehr Prozenten auf das unerwünschte Ereignis. Sicher, sie haben verloren (selbst wenn mit einer Bombenleistung, wie auch Trainer Magath, der des Gegners, nach der Partie sagte), zugleich auswärts bei einem besseren Gegner, während Augsburg „nur“ ein Remis gegen einen Konkurrenten im Heimspiel holte, aber dennoch reicht diese Ereignisfolge für den Platztausch. Ein Punkt ist eben besser als keiner, selbst wenn Augsburg (auch) nicht wirklich zufrieden war. Trainer Luhukay, gewohnt objektiv, bestätigte jedoch das an dieser Stelle getätigte Urteil über sein Team: sie sind voll drin im Geschehen und haben gezeigt, dass sie mit allen Teams (von unten) voll und ganz mithalten können. Den Punkt müsse man so akzeptieren, selbst wenn sie in der ersten Halbzeit doch näher dran waren, am Ende hätten sie auch verlieren können. So ausgeglichen ist die Bundesliga eben und es geht oft nur um eine Szene.
Die Chancenveränderung durch die Ergebnisse des 21. Spieltages in Bezug auf den Abstieg
Mannschaft Chancenveränderung
1 1.FC Nürnberg 2.56%
2 Hamburger SV 2.55%
3 VfL Wolfsburg 2.44%
4 VfB Stuttgart 2.00%
5 FSV Mainz 05 1.31%
6 TSG Hoffenheim 1.20%
7 FC Augsburg 1.19%
8 1.FC Kaiserslautern 0.25%
9 Hannover 96 0.03%
16 1.FC Köln -2.04%
17 SC Freiburg -4.27%
18 Hertha BSC -7.21%
0.00%
Es gibt nur den einen großen Verlierer, mit einem 0:5 nachvollziehbar, sowohl für Punkte als auch Tore als auch Spielstärke. Freiburg verliert natürlich auch, aufgrund der Niederlage, sowie Köln, der Rest mit mehr oder weniger viel Zugewinn, aufgrund eigens erzielter Punkte. Immerhin erkennt man daran, dass 9 der Kandidaten gepunktet haben, was ein alljährlich zu beobachtendes Phänomen ist. Die „Sorgenkinder“ sind nicht schlechter als der Rest, nur legen sie in der Saisonphase ein wenig zu, da sie, einer Panikreaktion gleich, ein paar Extraprozente rauskitzeln können.
h. Die Abstiegsfrage in der Entwicklung
Viel Bewegung, und das wird sicher bis zum Schluss so bleiben.
i. Die Punkterwartungen und die Abweichungen
Erläuterung: für jedes Spiel sind vom Computer die Chancen für 1, X und 2 berechnet worden. Anhand derer ergibt sich für jede Mannschaft pro Spiel eine Punkterwartung mathematisch nach der Formel Siegwahrscheinlichkeit * 3 Punkte + Remiswahrscheinlichkeit * 1 Punkt. Die unten angegeben Abweichungen vergleichen die tatsächlich erreichten Punkte mit den vom Computer erwarteten.
In der Summe muss die Abweichung nicht 0 sein für alle Mannschaften, da die Anzahl der erwarteten Unentschieden nicht deckungsgleich mit den eingetroffenen sein muss (noch nicht einmal sein kann), aber durch die Drei-Punkte-Regel eine Unausgewogenheit forciert wird. Zu viele erzielte Punkte bedeuten, dass es zu wenige Unentschieden gab.
Team Name Punkterwartung Punkte erzielt Abweichung Abweichung absolut
1 Borussia Mönchengladbach 29.03 43 13.97 13.97
2 FC Schalke 04 33.43 41 7.57 7.57
3 Borussia Dortmund 41.68 46 4.32 4.32
4 Hannover 96 29.30 31 1.70 1.70
5 Werder Bremen 31.65 33 1.35 1.35
6 Hamburger SV 25.19 26 0.81 0.81
7 1.FC Köln 23.74 24 0.26 0.26
8 VfL Wolfsburg 28.95 27 -1.95 1.95
9 1.FC Nürnberg 24.05 22 -2.05 2.05
10 FC Augsburg 20.16 18 -2.16 2.16
11 Bayer Leverkusen 33.21 31 -2.21 2.21
12 TSG Hoffenheim 27.43 25 -2.43 2.43
13 FC Bayern München 46.47 44 -2.47 2.47
14 VfB Stuttgart 29.79 26 -3.79 3.79
15 FSV Mainz 05 26.86 23 -3.86 3.86
16 1.FC Kaiserslautern 22.75 18 -4.75 4.75
17 SC Freiburg 23.28 17 -6.28 6.28
18 Hertha BSC 26.65 20 -6.65 6.65
-8.62 68.59
ø Abweichung 3.81
Gladbach baut im Duell 1 gegen 2 die Führung deutlich aus. Ja, sie sind DIE Sensationself. Immerhin hält Schalke recht deutlich Platz 2, obwohl Dortmund sich allmählich heranpirscht.
Ganz hinten setzen sich Hertha und Freiburg etwas ab, aber noch lange nicht unkorrigierbar. Hauptsorgenkind (zu Beginn der Saison) und Urgestein HSV bereits im positiven Bereich!
Der Auslandsvergleich für die durchschnittliche Punktabweichung
Anmerkung: die Theorie lautet, dass die deutsche Bundesliga die spannendste unter Europas Topligen ist. Diese Erkenntnis ist eher intuitiv abgeleitet, aber sowohl hierzulande als auch im Ausland so weit „akzeptiert“. Natürlich ist der höhere Toreschnitt ein Indiz dafür, sowie die(empfundene) geringere Vorhersagbarkeit, was den Titel, den Abstieg, aber auch andere Fragen angeht. Ausgeglichenheit ist ein Kriterium und womöglich dafür hauptverantwortlich.
Die hier verwendete Maßzahl für die Abweichung in der durchschnittlichen Punkterwartung gibt darüber messbar Auskunft, jedoch war es wohl ein für die Einstiegssaison 2010/2011 spezielles „Problem“ (der Fan dankte es), dass die Bundesliga besonders viele Überraschungen produziert hat. Dies schlug sich in den Zahlen nieder. Nun kann man das Phänomen weiter beobachten. Geht es auch in dieser Hinsicht in der Bundesliga spannend zu? Spannender als anderswo?(Zugleich könnte eine große Abweichung in dieser Kategorie aber auch einfach bedeuten, dass Computer oder Fütterer ihr Handwerk schlecht verstehen)
Platz Land Liga 1 ø Punktabweichung Änderung gegenüber Vorwoche Anzahl Spiele
1 Deutschland, 2.BL 6.13 0.09 188
2 England 1 4.63 0.00 250
3 Frankreich 1 4.05 0.03 226
4 Deutschland, 1.BL 3.81 -0.02 189
5 Spanien 1 3.30 0.03 220
6 Italien 1 2.92 0.06 222
Ganz minimale Bewegungen in ganz Europa. Deutschland 1 bleibt auf Rang 4, welcher sogar unter Schnitt liegt.
j. Die Torerwartungen und ihre Abweichungen
Erläuterung: Bei den Toren gilt fast das gleiche wie bei den Punkten. Die erwarteten erzielten Tore und die erwarteten kassierten Tore werden mit der Realität verglichen. Dabei zählen zu wenige erzielte Tore negativ genauso wie zu viele kassierte negativ zählen, Umgekehrtes zählt jeweils positiv. Hier muss die Summe der Abweichungen 0 sein, da alle erwarteten und nicht erzielten Tore irgendwo auch wieder nicht kassiert wurden. Der Toreschnitt kann allerdings eine Abweichung aufweisen.
Team Name Torerwartung Tore erzielt Gegentore erwartet Gegentore kassiert Summe der Abweichung
1 Borussia Mönchengladbach 28.32 34 28.65 12 22.34
2 Borussia Dortmund 36.90 46 17.57 14 12.66
3 FC Schalke 04 32.69 46 25.77 28 11.08
4 FC Bayern München 47.38 49 17.96 14 5.58
5 VfB Stuttgart 32.52 31 31.36 28 1.85
6 TSG Hoffenheim 27.26 23 29.87 25 0.62
7 1.FC Kaiserslautern 23.31 15 33.17 26 -1.14
8 FC Augsburg 19.16 19 31.97 33 -1.19
9 Hamburger SV 27.23 26 33.68 34 -1.56
10 1.FC Köln 28.40 29 38.36 41 -2.03
11 FSV Mainz 05 28.71 29 32.15 35 -2.56
12 Hannover 96 28.78 23 28.11 25 -2.67
13 1.FC Nürnberg 23.94 19 31.78 31 -4.16
14 Werder Bremen 34.51 34 30.65 35 -4.85
15 Bayer Leverkusen 33.42 28 27.19 28 -6.24
16 Hertha BSC 27.65 25 31.67 36 -6.98
17 VfL Wolfsburg 29.85 27 30.77 38 -10.08
18 SC Freiburg 25.71 27 35.06 47 -10.65
535.75 530 535.75 530 0.00
Tore ø erwartet: Tore ø erzielt: ø Abweichung 6.01
2.83 2.80
Noch klarer der 1. Platz hier, mit 22.34 Toren besser als erwartet. Über 16 trägt dazu die Abwehr bei, jedoch hat man doch keineswegs das Gefühl, dass Gladbach je „defensiv“ spielt? Eher im Gegenteil: die Stärken liegen in der Offensive?
Dortmund, Schalke, Bayern bleiben in dieser Statistik mit ganz vorne, da sie exzellente Tordifferenzen haben.
Ganz hinten doch der SC aus Freiburg, selbst wenn man zuletzt sehr gute Leistungen sah. Auch Wolfsburg mit deutlichem Aufwärtstrend, aber immer noch auf 17 hier (dank der –11). Leverkusen und Hertha doch allmählich mit enttäuschenden Ergebnissen auch schon „hinten dran“. Hoffenheim hingegen, man sehe und staune, im positiven Bereich!
Der Auslandsvergleich für die durchschnittliche Torabweichung
(Anmerkung: verrückte Ergebnisse müssen sich nicht unbedingt in der Tendenz niederschlagen. Also ein 5:3 oder auch ein 7:0 sorgen hier unter Umständen für große Abweichungen, auf die Tore bezogen, aber keineswegs bei der Punkterwartungen, da zum Beispiel jeweils der Favorit gewonnen hätte. Also gibt es eine alternative Methode, sich mit dem Ausland zu vergleichen: gibt es auch in dieser Hinsicht in der Bundesliga die meisten „Überraschungen“?)
Platz Land Liga 1 ø Torabweichung Änderung gegenüber Vorwoche Anzahl Spiele
1 Deutschland, 2.BL 8.81 -0.21 188
2 England 1 6.77 0.35 250
3 Deutschland, 1.BL 6.01 0.24 189
4 Spanien 1 4.28 -0.30 220
5 Italien 1 3.95 0.26 222
6 Frankreich 1 3.78 0.31 226
Hier die 1. Liga auf Rang 3, mit einer ordentlich hohen Abweichung. Die 2. Liga in beiden Wertungen klar vorne, was für einigen Ereignisreichtum spricht.
k. Die Spielstärke Rangliste
Anmerkung: Die Spielstärke wird gemessen in Toren, die erwartet werden, gegen die durchschnittliche Mannschaft (die es in der Praxis nicht gibt). Dabei gibt es die Offensivstärke, die gemessen wird in erwarteten erzielten Toren und die defensive Stärke, die gemessen wird in erwarteten kassierten Toren. Der Quotient aus diesen beiden Werten ergibt die Maßzahl für die Spielstärke. Je mehr erwartete erzielte, je höher der Wert, je weniger erwartete kassierte, umso höher der Wert.
Team Für Gegen Quotient Für/Gegen Veränderung des Quotiente Verschiebung
1 Borussia Dortmund 1.99 0.76 2.62 +0.05 +0
2 FC Bayern München 2.09 0.89 2.35 +0.03 +0
3 Borussia Mönchengladbach 1.53 1.03 1.48 +0.10 +1
4 FC Schalke 04 1.74 1.22 1.43 -0.09 -1
5 Bayer Leverkusen 1.53 1.30 1.18 +0.02 +0
6 Werder Bremen 1.57 1.56 1.01 -0.02 +0
7 Hannover 96 1.26 1.27 1.00 +0.01 +0
8 VfB Stuttgart 1.51 1.55 0.97 +0.07 +1
9 FSV Mainz 05 1.39 1.50 0.93 -0.01 -1
10 TSG Hoffenheim 1.21 1.35 0.90 +0.02 +0
11 Hamburger SV 1.29 1.45 0.89 +0.02 +0
12 VfL Wolfsburg 1.33 1.53 0.87 -0.00 +0
13 Hertha BSC 1.25 1.66 0.75 -0.06 +0
14 1.FC Köln 1.32 1.79 0.74 -0.02 +0
15 1.FC Nürnberg 1.06 1.46 0.72 -0.01 +0
16 1.FC Kaiserslautern 0.93 1.42 0.65 -0.01 +0
17 SC Freiburg 1.21 1.89 0.64 +0.01 +0
18 FC Augsburg 0.94 1.53 0.61 -0.01 +0
0.94 1.53 0.61 -0.01 +0
Tore ø erwartet
2.80
Nicht alle Bewegungen müssen einem hier logisch erscheinen. Wieso gewinnen Dortmund UND Leverkusen? Nun, ein Phänomen ist bei oben liegenden Teams, dass sich die Verringerung der Gegentorerwartung auf den Quotienten positiv auswirkt, und schließlich haben ja beide weniger kassiert als erwartet. Der Platztausch zwischen Gladbach und Schalke irgendwie doch mehr als logisch?
l. Die Frequenz der Tendenzänderungen
Anmerkung: als „Tendenzwechsel“ wird ein Tor angesehen, welches eine Führung ausgleicht oder eine Führung erzielt. Das 1:0 wird nicht mitgezählt, denn ohne dieses Tor begänne es gar nicht erst, etwas mit Spannung in der Torabfolge zu tun zu haben. Ab und an wird hier ein Auslandsvergleich statistisch angestellt. Dieser zeigt, dass es in Deutschland mehr Tendenzwechsel als anderswo gibt, was einerseits auf empfundene Spannung in der Bundesliga hindeutet – welche möglicherweise vom Ausland geneidet wird – andererseits mögliche taktische Mängel aufzeigt, die, einer alten Tradition folgend, einen raten lassen, nach einem 1:0 dringend auf ein 2. Tor auszugehen – und nicht etwa öde und fad, wie aber im Ausland üblich, dieses Tor über die Zeit zu schaukeln. Mehr Auskunft über die Wirksamkeit oder Schwäche des deutschen Verhaltens geben die internationalen Vergleiche.
Natürlich ist und bleibt es wünschenswert, dass „etwas passiert“, das Spiele hin und her wogen, dass Mannschaften, die früh in Führung gehen trotzdem später noch verlieren, dass Mannschaften in dramatische Aufholjagden von zwei, drei Toren Rückstand zurückkommen, ausgleichen oder gar noch gewinnen. Die Behauptung hier: es passiert im Fußball eigentlich zu selten. Erstrebenswert wäre es, mehr Tore zuzulassen, damit auch in diesem Punkt wieder mehr Dramatik hineinkommt. Mehr Tore sorgen garantiert für mehr Tendenzwechsel, möglich aber, dass es eine Obergrenze gibt. Also: im Eishockey gibt es mehr Tore und damit mehr Tendenzwechsel, keine Frage. Aber gibt es zum Beispiel im Handball auch noch mehr als im Eishockey? Vermutlich kaum. Denn: bei sehr vielen Toren kann ja auch eine mit fünf, sechs, sieben in Führung liegen, ohne, dass an ein Comeback des Unterlegenen jemals zu denken ist.
Stets zum Vergleich hier die Statistik der letzten Saison. Man kann daran zumindest ein klein wenig vergleichen, ob es sich in der Tendenz ähnlich entwickelt in dieser Saison.
Saison 2010/2011
Land Spiele Ausgleich HF AF Summe pro Spiel
- Bundesliga 306 158 60 49 267 0.873
England 380 198 66 46 310 0.816 - Bundesliga 306 145 56 41 242 0.791
Italien 380 169 58 48 275 0.724
Frankreich 380 175 49 40 264 0.695
Spanien 380 146 48 46 240 0.632
Gesamt 2132 991 337 270 1598 0.750
Bilanz der Tendenzwechsel von der vergangenen Woche:
Anstatt die Tendenzwechsel aufzuzählen soll ab jetzt an dieser Stelle eine kleine Tabelle mit den Tendenzwechseln des vergangenen Wochenendes aufgenommen werden.
Land Spiele Ausgleich Heim Führungstreffer Auswärts Führungstreffer Summe pro Spiel
1 1. Bundesliga 9 4 2 0 6 0.667
2 Frankreich 9 4 0 2 6 0.667
3 2. Bundesliga 10 4 0 4 8 0.800
4 Italien 8 7 4 0 11 1.375
5 Spanien 10 4 4 0 8 0.800
6 England 9 3 1 1 5 0.556
Gesamtbilanz 55 26 11 7 44 0.800
Ein ziemlich durchschnittlicher Spieltag. Nur in Italien ging es erneut zur Sache.
Tendenzwechsel der großen Ligen in der Saison 2011/2012
Land Spiele Ausgleich Heim Führungstreffer Auswärts Führungstreffer Summe pro Spiel
1 1. Bundesliga 189 99 33 24 156 0.825
2 2. Bundesliga 188 92 34 23 149 0.793
3 Frankreich 226 114 31 30 175 0.774
4 England 250 116 31 42 189 0.756
5 Spanien 220 96 41 23 160 0.727
6 Italien 222 89 31 22 142 0.640
Gesamtbilanz 1295 606 201 164 971 0.750
Immerhin halten die deutschen Ligen hier die Spitzenpositionen. Selbst wenn alles ziemlich eng aussieht.
m. Der mathematische Rückblick auf die Ergebnisse des 21. Spieltages
Anmerkung: hier wird für jedes Spiel die Abweichung der erwarteten Tore mit den erzielten berechnet. Zur Ermittlung der Gesamtabweichung werden die Wert absolut aufaddiert (hier nicht sichtbar, diese Spalte). Also: wenn die eine Mannschaft positiv abweicht um 0.35 Tore, die andere negativ um –0.62, dann ist die absolute Gesamtabweichung bei 0.35 + 0.62 = 0.97 Toren. Zur Ermittlung der durchschnittlichen Abweichung werden alle diese Werte aufaddiert und durch die Anzahl der Paarungen – in der Regel 9 – dividiert.
Torerwartung
Heim Auswärts Summe Abweichung
Wolfsburg Freiburg 2.06 1.01 3.07 3 2 0.94 0.99
FC Bayern Kaiserslautern 2.48 0.51 2.99 2 0 -0.48 -0.51
Dortmund Leverkusen 2.12 0.79 2.91 1 0 -1.12 -0.79
Werder Hoffenheim 1.89 1.15 3.04 1 1 -0.89 -0.15
Mainz Hannover 1.45 1.19 2.64 1 1 -0.45 -0.19
Stuttgart Hertha 1.82 1.30 3.12 5 0 3.18 -1.30
Gladbach Schalke 04 1.45 1.18 2.63 3 0 1.55 -1.18
Augsburg Nürnberg 1.18 1.04 2.22 0 0 -1.18 -1.04
FC Köln HSV 1.57 1.45 3.02 0 1 -1.57 -0.45
16.02 9.61 25.64 16 5 -0.02 -4.61
Erwartete Torsumme Erwarteter Toreschnitt Erzielter Toreschnitt
25.64 2.85 2.33
ø erwartete Torabweichung 1.87 ø Torabweichung 1.99
Ein weiteres Mal zu wenige Tore, was dafür spricht, dass man es relativ gut herleiten konnte (selbst wenn es in den Erwartungen nicht abgebildet wird). Im Winter sind nicht die Spielplätze wesentlich schlechter (wie vielleicht früher üblich), sondern es finden die Punktekämpfe statt, in denen jeder Angst hat, ein Tor zu kassieren. Dieses Empfinden geht auf die Referees über, die noch seltener für die Toraktion auslegen.
Ansonsten haben die Heimteams fast die Erwartung erfüllt, nur die Auswärtsteams ihre weit verfehlt. Alles nur Zufall?
n. Die Festlegung
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich für jedes Spiel als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des (Favoriten-) Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität der hier gemachten Einschätzungen prüfen. Dies wird Woche für Woche vorgenommen, aber natürlich auch insgesamt.
Die Festlegung erwartet
Paarung 1 X 2
Wolfsburg Freiburg 61.53% 20.83% 17.64% 45.31%
FC Bayern Kaiserslautern 80.63% 13.71% 5.65% 67.22%
Dortmund Leverkusen 67.94% 19.36% 12.69% 51.52%
Werder Hoffenheim 54.53% 22.66% 22.82% 40.07%
Mainz Hannover 42.70% 26.40% 30.91% 34.75%
Stuttgart Hertha 49.36% 23.29% 27.35% 37.27%
Gladbach Schalke 04 43.19% 26.41% 30.41% 34.87%
Augsburg Nürnberg 38.87% 29.39% 31.73% 33.82%
FC Köln HSV 40.25% 24.63% 35.13% 34.60%
4.79 2.07 2.14 3.79
durchschnittlich erwartete Festlegung: 42.16%
Stets zur Erinnerung die erwarteten Werte aus dem Vorwochentext. Was hat nun die Realität gebracht?
Die Festlegung eingetroffen
Paarung 1 X 2 Tendenz
Wolfsburg Freiburg 61.53% 20.83% 17.64% 1 61.53%
FC Bayern Kaiserslautern 80.63% 13.71% 5.65% 1 80.63%
Dortmund Leverkusen 67.94% 19.36% 12.69% 1 67.94%
Werder Hoffenheim 54.53% 22.66% 22.82% 0 22.66%
Mainz Hannover 42.70% 26.40% 30.91% 0 26.40%
Stuttgart Hertha 49.36% 23.29% 27.35% 1 49.36%
Gladbach Schalke 04 43.19% 26.41% 30.41% 1 43.19%
Augsburg Nürnberg 38.87% 29.39% 31.73% 0 29.39%
FC Köln HSV 40.25% 24.63% 35.13% 2 35.13%
5 3 1 4.16
durchschnittlich eingetroffene Festlegung: 46.25%
Weitere Anmerkung: In der Mathematik wurde noch kein vergleichbares Modell entdeckt. Auch nicht von einem Mathematiker, der sich zur Aufgabe gesetzt hatte, dem Autoren nachzuweisen, dass es garantiert nichts Neues gäbe.
Die erwartete Festlegung wurde übertroffen. Natürlich, ja, fast nur Heimsiege und die hohen Favoriten haben sich alle durchgesetzt.
o. Ligagesamtstatistik
Anmerkung: eine derartige Statistik wird regelmäßig vom Computer angefertigt. Es dient generell der Qualitätskontrolle der einzelnen Zahlen, Jede Zahl hat ihre Bewandtnis und wird genauer erläutert. Der Toreschnitt wird hier nicht erneut angeführt. Der Heimvorteil errechnet sich aus den der Heimmannschaften erzielten Tore geteilt durch die Hälfte der Gesamttore. Auf diese Art sieht man quasi prozentual, wie viele Tore die Heimmannschaften mehr erzielen als sie ohne Heimvorteil dürften. 1.116 sind also 11.6% mehr für die Heim, 11.6% weniger für die Auswärts.
Anmerkung: Für Rechenfüchse hier kurz die Rechenmethode für die erwartete Torabweichung erklärt: Der Computer gibt jedem Ergebnis von 0:0 bis 20:20 eine Wahrscheinlichkeit (es genügt eigentlich bis 10:10, da der Rest keine nennenswerte Wahrscheinlichkeit mehr hat). Bei jedem Ergebnis gäbe es eine Torabweichung. Wenn man also die Wahrscheinlichkeit beispielsweise eines 3:4 multipliziert mit der dann eingetretenen Abweichung (bei dem Spiel Mainz – Gladbach, mit Torerwartungen von 1.77:1.25 wären dies 3 – 1.77 = 1.23 für Mainz plus 4 – 1.25 = 2.75 für Gladbach, also insgesamt 3.98 Tore Abweichung) und dieses Verfahren für jedes Spielergebnis durchführt, erhält man die erwartete durchschnittliche Torabweichung.
Die Statistik der Ergebnisse bisher
Spiele Hsiege Remis Asiege Htore Atore Heimvort
eingetroffen 189 86 52 51 316 215 1.190
erwartet 189 87.75 43.37 57.86 304.4 231.2 1.137
abs Abweichung 0 -1.75 8.63 -6.86 11.60 -16.20 0.05
rel. Abweichung 0 -2.03% 16.60% -13.45% 3.67% -7.53% 4.50%
Festlegung erwartet Festlegung eingetroffen
40.41% 40.26%
ø Torabweichung ø Torabweichung erwartet
1.85 1.88
Dennoch bleibt die durchschnittliche Festlegung auf die Saison gerechnet etwas unterboten. Die Torerwartungswerte sind sehr befriedigend, einzig Sorgen müsste man sich um den Heimvorteil machen (in der Realität zu groß) und über die Unentschieden, von denen mittlerweile absolut gesehen schon mehr als 8 zu viele gekommen sind. Nun ja, man vertraut auf die langjährige Erfahrung und auf die eingebaute Anpassung des Computers auf derartige Entwicklungen.
Im Großen und Ganzen bleibt es natürlich dabei: die Ergebnisse sind zufrieden stellend. Man müsste eh andere Werte dagegen stellen, um einen wirklichen Vergleich zu haben. Was wären bei einem anderen Modell die Ausschläge? Käme jemand auf eine höhere erwartete Festlegung und würde diese ähnlich gut einhalten können? Dies wäre definitiv ein Kriterium für bessere Vorhersagen. Aber natürlich dürfen die anderen Werte darüber nicht vernachlässigt werden. Tja, wer hätte andere Zahlen zur Verfügung? Wahrscheinlichkeiten auf die Spielausgänge 1-X-2 gepaart mit Torerwartungen für die einzelnen Teams pro Spiel?
p. Rückblick auf die Wettempfehlungen
Brisanter aber stets diese Frage: zu welchen Wetten hätte es laut Computer kommen sollen/müssen? Wo hätte er sich mit dem Wettmarkt angelegt? Und: wenn er sich damit anlegt, mit der großartigen Massenintelligenz, hat er gute Gründe dafür? Konnte man eventuell gewinnen, kann man gar langfristige Vorteile nachweisen? Bisher wurden derartige „Trockenschwimmübungen“ ja wenn überhaupt für sich selbst angefertigt. Nun ist es immerhin dokumentiert.
Paarung 1 X 2
Wolfsburg Freiburg 1.83 3.65 5.00
FC Bayern Kaiserslautern 1.17 9.90 21.00
Dortmund Leverkusen 1.48 4.40 8.20
Werder Hoffenheim 1.97 3.80 4.10
Mainz Hannover 2.00 3.60 4.20
Stuttgart Hertha 1.89 3.85 4.50
Gladbach Schalke 04 2.44 3.55 3.15
Augsburg Nürnberg 2.72 3.30 2.88
FC Köln HSV 3.10 3.65 2.38
Treffererwartung 3.02
Treffer erzielt 2
Geldauswertung -3.73
Die Wolfsburg Wette war für diesen Spielverlauf keineswegs gut. Freiburg war die bessere Mannschaft und Wolfsburg hat die Punkte, so auch Trainer Magath nach der Partie, der immer wieder sagte: „Ich weiß nicht, was heute mit meiner Mannschaft los war.“ Herrlich objektiv, so etwas. Natürlich würde man gerne ab und an an Sepp Herberger erinnern: „Man spielt immer so gut, wie es der Gegner zulässt.“ Freiburg war einfach gut.
Kaiserslautern lohnt kaum der Worte. Eine 21.0 ist zu schwer zu beurteilen. In der Zusammenfassung sah man immerhin zwei Torschüsse. Nein, die Wette war irgendwie doch nicht gut.
Auch Werder gegen Hoffenheim gefällt nicht, nein, absolut nicht. Nach allem, was man gesehen hat, war eher Hoffenheim besser, selbst wenn es später hieß, dass sich Werder den Ausgleich verdient hat. Das reicht absolut nicht für eine gute Wette, zumal der Kurs ja unter 2 war. Ob es am Trainerwechsel lag oder Werder einfach nur unterschätzt war oder einfach ein schlechter Tag für alle eigenen Teams? Natürlich ist ein Tor in der 4. Minute (oder wann war es?) gegen einen nicht gerade günstig für den Spielverlauf. Vielleicht wäre sie gut ohne das Gegentor?
Die Wette des Tages war eindeutig der Sieg Hannovers in Mainz. Dieses Spiel wurde als Einzelspiel ausgewählt und es war ganz klar Hannover, die in der ersten Halbzeit den Ton angegeben haben sowie die besseren Chancen hatten. Selbst wenn Mainz in Hälfte 2 sogar minimal besser war als der Gegner bleibt es dabei: eine absolut Topwette und ein wenig Pech, sie nicht gewonnen zu haben. Die erforderlichen 25% für Sieg hatte man allemal, eher natürlich wesentlich mehr. Nur war es letzte Woche auch schon so, dass die besten Spiele nicht gewonnen wurden.
Hertha in Stuttgart war natürlich lächerlich, keine Frage. Nur machte ja das „Spielen gegen den Trainer“ bereits die Runde. So viel sei immerhin erwähnt: der Markt hatte komplett seine Meinung geändert, so dass man persönlich vor Anpfiff sogar die Stuttgart Seite genommen hat, da es 2.16 gab. Kurios, dieser „Marktirrtum“.
Gladbach gegen Schalke war natürlich, auch für den Programmierer und Wettempfehler, ein reiner Augenschmaus. Von wegen „ein paar einfache Doppelpässe, die auch verteidigt werden können“ (so der früher bewunderte und heute nur noch Unsinn labernde Ex-Trainer Ewald Lienen). Das war Fußball der Extraklasse und hat die letzte Woche gerechtfertigte Qualität der Wette (nur die geographische Nähe stimmte bedenklich) unterstrichen.
Auch Augsburg gegen Nürnberg war eine gute Wette. Immerhin winkte als Lohn ja einen 2.72, also ein stattlicher Kurs. Die Torarmut, die der Computer angekündigt hatte, traf diesmal ein. Dennoch war Augsburg in Hälfte 1 deutlich näher dran, in Hälfte 2 vielleicht minimale Vorteile für Nürnberg, aber immerhin gab es ja noch den Lattentreffer für Augsburg, gefolgt vom Nachschuss, als ein Verteidiger sich mal wieder in Handballtorwart Manier „in den Schuss drehte“ und insofern, nach völlig irrwitziger Sprechermeinung, „das Handspiel nicht vermeiden konnte, und demnach kein Strafstoß fällig wurde (eine Ansicht, welche der Schiri bereits vorweggenommen hatte). Lächerlich und glasklarer Elfer. Wenn sich nun alle mit ausgebreiteten Armen in Schüsse hineindrehen, dann kann ja niemand mehr vorhersehen, dass der Ball dagegen geht? Wie wäre es denn mit der Auffassung, die Arme einfach am Körper zu lassen, aus der Überzeugung heraus, dass das Abtreffen des Armes unweigerlich einen Strafstoß zur Folge hätte? Man sehen, wo sich die Arme beim nächsten Schuss befänden… Außerdem mal noch eine weitere Bemerkung: wenn man nun ein Spiel aus der Überlegenheit beginnt, dann ist ja das Ziel nicht, dass man später, nach dem 0:0 (oder auch 0:1) sagen kann, dass man besser war, sondern eigentlich das Ziel, dass man ein Tor schießt. So war Augsburg näher dran, hatte die weniger Gelegenheiten und hätte einfach mal daraus Kapital schlagen können. Na, die Wette war gut. Punkt.
Erstaunlich aber jene Markteinschätzung auf den HSV. Sicher fehlte Poldi, sicher gab es am Sonntag das Interview, in der BILD abgedruckt, in welche er sich nicht gerade positiv über seinen Club ausließ. Aber dass deshalb der HSV Favorit sein sollte? Nein, das konnte und wollte man nicht glauben. Und doch war es so. Köln hatte ein paar Gelegenheiten, ja sicher. Aber sie kamen nur durch Konter zustande, und das im eigenen Stadion. Also: der Markt hatte recht. HSV war Favorit und durchgehend die bessere Mannschaft. Für 3.10 würde man zwar wiederholen, aber so richtig gut war die Wette nicht.
Wettempfehlung Statistik der einzelnen Spieltage
Spieltag Nr Anzahl Wetten Anzahl Treffer erwartete Treffer Trefferabweichung Gewinn/Verlust
1 7 5 2.84 +2.16 +7.96
2 7 3 2.77 +0.23 +1.75
3 2 0 1.00 -1.00 -2.00
4 3 1 1.14 -0.14 -0.28
5 6 2 2.54 -0.54 -2.33
6 8 3 2.29 +0.71 +8.10
7 8 4 3.55 +0.45 +0.00
8 5 1 1.28 -0.28 -2.16
9 7 3 2.36 +0.64 +5.60
10 7 1 1.92 -0.92 +2.20
11 8 2 2.79 -0.79 -3.39
12 7 1 2.07 -1.07 -2.00
13 6 4 2.77 +1.23 +5.37
14 7 2 2.63 -0.63 +4.68
15 6 1 2.18 -1.18 -4.65
16 6 2 2.13 -0.13 -0.53
17 7 3 3.13 -0.13 -0.54
18 7 3 2.57 +0.43 +2.34
19 4 1 1.51 -0.51 -1.70
20 6 2 2.32 -0.32 +0.63
21 8 2 3.02 -1.02 -3.73
Die Wetten waren insgesamt nicht besonders gut – ganz im Gegensatz zu jenen des letzten Wochenendes – und somit muss man den Verlust hinnehmen. Dennoch sind gerade in letzter Zeit von den sehr guten Wetten (wie diesmal Hannover) eindeutig zu wenige eingetroffen. Die Minuszeichen überwiegen folgerichtig.
Statistik insgesamt
Gesamtanzahl Wetten Gesamtanzahl Treffer Gesamtbilanz G/V in% Gesamt erwartete Treffer GesamtTrefferabweichung
7 5 +7.96 113.71% 2.84 +2.16
14 8 +9.71 69.36% 5.61 +2.39
16 8 +7.71 48.19% 6.61 +1.39
19 9 +7.43 39.11% 7.74 +1.26
25 11 +5.10 20.40% 10.28 +0.72
33 14 +13.20 40.00% 12.57 +1.43
41 18 +13.20 32.20% 16.12 +1.88
46 19 +11.04 24.00% 17.40 +1.60
53 22 +16.64 31.40% 19.76 +2.24
60 23 +18.84 31.40% 21.68 +1.32
68 25 +15.45 22.72% 24.47 +0.53
75 26 +13.45 17.93% 26.54 -0.54
81 30 +18.82 23.23% 29.31 +0.69
88 32 +23.50 26.70% 31.38 +0.62
94 33 +18.85 20.05% 34.12 -1.12
100 35 +18.32 18.32% 36.25 -1.25
107 38 +17.78 16.62% 39.38 -1.38
114 41 +20.12 17.65% 41.95 -0.95
118 42 +18.42 15.61% 43.46 -1.46
124 44 +19.05 15.36% 45.78 -1.78
132 46 +15.32 11.61% 48.80 -2.80
Die Gesamtstatistik nähert sich somit einem ziemlich „normalen“ Ergebnis an. Selbstverständlich sollte jeder, dem es gelänge, 11.61% zu erwirtschaften, weitaus zufrieden sein. Der Abwärtstrend ist dennoch für den Moment deprimierend. Zumal sich dann eben der Schluss nahe legt, dass man nur von ein paar Glücksereignissen zehrt und sich langfristig herausstellt, dass das Ganze nichts weiter als Lug und Trug ist: der Markt hat eben Recht. Punkt. Wie willst du dagegen an?
So bleibt einem, auf den virtuellen Einsatz zu verweisen, aufs nächste Wochenende zu warten und die Statistik akribisch weiter zu führen.
q. Die Vorschau auf den 22. Spieltag
Anmerkung: Der Computer verrechnet nach einem eigens entwickelten – natürlich erläuterbaren und höchst logischen – Algorithmus die Torerwartungen (und den hier nicht ausgewiesenen individuell gepflegten) Heimvorteil zu diesen Torerwartungen. Diese wiederum werden zu den Eintrittswahrscheinlichkeiten verrechnet, früher per Simulation, heute längst per Funktion, die sich aus den Simulationsergebnissen ableiten ließ). Auch diese Torerartungswerte haben sich bei Toranzahlwetten am Wettmarkt längst als konkurrenzfähig erwiesen.
Torerwartung
Heim Auswärts Summe
Hoffenheim Mainz 1.40 1.15 2.55
Freiburg FC Bayern 0.91 2.22 3.13
Hertha Dortmund 0.75 1.98 2.72
Kaiserslautern Gladbach 0.75 1.29 2.04
HSV Werder 1.68 1.41 3.08
Nürnberg FC Köln 1.61 1.27 2.88
Leverkusen Augsburg 1.87 0.82 2.69
Schalke 04 Wolfsburg 2.27 0.99 3.26
Hannover Stuttgart 1.61 1.18 2.79
12.84 12.31 25.15
Erwartete Torsumme Erwarteter Toreschnitt
25.15 2.79
.
Sehr viele Tore speziell in Schalke, und irgendwie kann man sich das gut vorstellen. Die 3.13 in Freiburg werden wohl kaum verwundern und womöglich nicht einmal mit Markteinschätzungen kollidieren (hingegen bei Schalke schon). Bei HSV – Werder sollen es ebenfalls über 3 Tore sein, was nur insofern fraglich ist, als in dem Klassiker aus dem Norden möglicherweise ein paar andere Gesetzmäßigkeiten greifen als temporäre, selbst wenn aktuelle Zustände.
Die sehr wenigen Tore in Kaiserslautern hingegen kann man sich doch wieder gut vorstellen. Gladbach lässt kaum Tore zu, genauso gelingen Lautern derzeit wenige.
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität prüfen.
Die Festlegung erwartet
Paarung 1 X 2
Hoffenheim Mainz 42.23% 27.05% 30.72% 34.59%
Freiburg FC Bayern 14.13% 19.05% 66.82% 50.27%
Hertha Dortmund 13.12% 20.67% 66.22% 49.84%
Kaiserslautern Gladbach 21.42% 29.32% 49.25% 37.45%
HSV Werder 43.70% 24.21% 32.09% 35.26%
Nürnberg FC Köln 44.97% 25.04% 29.99% 35.49%
Leverkusen Augsburg 62.10% 22.17% 15.73% 45.96%
Schalke 04 Wolfsburg 66.08% 18.89% 15.03% 49.50%
Hannover Stuttgart 47.02% 25.19% 27.79% 36.18%
3.55 2.12 3.34 3.75
durchschnittlich erwartete Festlegung: 41.61%
Eine leicht überdurchschnittliche Festlegung, was in diesem Falle wohl hauptsächlich mit den (vermeintlich) recht leichten Aufgaben der Topfavoriten zu tun hat, obwohl diese auswärts ran müssen.
Die fairen Quoten
Anmerkung: die fairen Quoten sind lediglich die Kehrwerte der Wahrscheinlichkeiten. So werden die Spiele aber am Wettmarkt angeboten beziehungsweise, bei den Wettbörsen („betfair“) so gehandelt. Man kann gerne vergleichen, was der Computer rät. Die Abweichungen werden nicht enorm sein, jedoch ist theoretisch jede Wette eine gute (aus Computersicht), bei der die am Markt bezahlte Quote oberhalb der fairen Quote liegt. „Gut“ ist die Wette insofern, als sie langfristigen Gewinn verspricht. Wenn man beständig Wetten auf diese Art macht, sollte man langfristig Gewinn erzielen. Garantien gibt es natürlich auch dafür nicht.
Paarung 1 X 2
Hoffenheim Mainz 2.37 3.70 3.26
Freiburg FC Bayern 7.08 5.25 1.50
Hertha Dortmund 7.62 4.84 1.51
Kaiserslautern Gladbach 4.67 3.41 2.03
HSV Werder 2.29 4.13 3.12
Nürnberg FC Köln 2.22 3.99 3.33
Leverkusen Augsburg 1.61 4.51 6.36
Schalke 04 Wolfsburg 1.51 5.29 6.65
Hannover Stuttgart 2.13 3.97 3.60
Abgleich mit der Wettbörse betfair
(Die Wettempfehlungen)
Paarung 1 X 2 % Schnitt
Hoffenheim Mainz 2.20 3.45 3.65 101.84%
Freiburg FC Bayern 11.00 5.60 1.35 101.02%
Hertha Dortmund 8.00 4.30 1.53 101.12%
Kaiserslautern Gladbach 3.40 3.45 2.36 100.77%
HSV Werder 2.16 3.65 3.55 101.86%
Nürnberg FC Köln 1.85 3.60 4.90 102.24%
Leverkusen Augsburg 1.55 4.40 7.40 100.76%
Schalke 04 Wolfsburg 1.70 4.00 5.70 101.37%
Hannover Stuttgart 2.58 3.40 3.05 100.96%
Ein kurzer Kommentar zu den Wettempfehlungen:
So stark wie Mainz in letzter Zeit gespielt hat, möchte man sie unbedingt empfehlen. Sicher hat Hoffenheim unter Neutrainer Babbel einen viel versprechenden Auftakt hingelegt, jedoch war es ja noch kein Sieg, und Gegner Werder wirkt auch nicht so stabil derzeit. Mainz hingegen scheint es völlig gleichgültig zu sein, ob sie Heim oder Auswärts spielen. Sie wollen Tore erzielen. Also: 4/10.
Freiburg gegen Bayern ist eine der zahlreichen Wetten gegen die Bayern, die kaum einer Kommentierung bedürfen (und auch nicht lohnen). Freiburg war aber gut und Bayern ist gerade aus dem Breisgau ein paar Mal (sogar mal mit einem 1:5) recht unerfreut zurückgekehrt. Und erinnert darf an dieser Stelle gerne daran werden, dass ein Großzeit des noch immer vorhandenen Gewinns aus den Wetten gegen Bayern rekrutiert wird. 1/10 natürlich, nicht mehr.
Gladbach in Lautern scheint fast optimal als Wette. Die Gladbacher fliegen und sind nach dieser Anzahl von Spieltagen wirklich nicht mehr als Eintagsfliege zu bezeichnen. Der Auftritt zuletzt gegen Schalke war überragend und es ist nicht vorstellbar, dass sie in Lautern nicht auf Sieg spielen werden. Sie werden ihn sich zutrauen, das ist gewiss. Lautern wird natürlich alles dagegen setzen, keine Frage. Aber: der Kurs ist so hoch, nur weil der Gegner Gladbach und nicht Dortmund oder Bayern heißt. Obwohl von der Qualität der Auftritte Gladbach kaum zurücksteht, und nicht einmal die Punktausbeute es tut. Man bedenke bitte, dass der Kurs auf Dortmund oder Bayern in Lautern in etwa auch bei 1.50 läge. So gewaltig kann der Unterschied einfach nicht sein. Nein, hier ist Maximaleinsatz erforderlich (selbst wenn dies bisher nicht ausgewertet wurde): 10/10.
Werder in Hamburg fühlt sich nicht als gute Wette an. Werder spielt einfach nicht überzeugend im Moment, der HSV hingegen, seit Fink, schon. Vielleicht gibt es gar keinen Unterschied zwischen den Mannschaften. In diesem Falle spräche einfach der Nordderby Charakter ein wenig für die Wette, da in diesem Spiel einfach andere Gesetze gelten (und die lokale Nähe immer für mehr Fanzuspruch sorgt). So ist die Wette denn doch vertretbar, aber nur mit 2/10 Einheiten.
Tja, was könnte man noch zu Wetten auf Köln sagen? Vor zwei Wochen immerhin haben sie das ganze Wochenende rausgerissen mit dem Sieg in Lautern. Sicher war der letzte Auftritt nicht überragend, aber es war ja auch ein Heimspiel, was teilweise eine gewisse Lähmung auslöst (bei der launischen Diva vom Rhein), da Anspruch und Wirklichkeit ein wenig auseinander klaffen. Auswärts war alles ok, und selbst im Heimspiel gegen den HSV gab es bei einigen Kontersituationen riesige Möglichkeiten. Und Nürnberg mag zwar sogar die bessere Mannschaft sein (wenn Köln ohne Podolski), aber eine 4.90 ist doch eine riesige Belohnung für einen möglichen Sieg. Also: 2/10.
Schalke kann man selbstverständlich wärmstens empfehlen. Sie haben 0:3 verloren, das ist empfindlich. Sie konnten das letzte Heimspiel (gegen Mainz) auch nicht gewinnen, ebenfalls richtig. Wolfsburg war etwas stabiler zuletzt, jedoch, wie erwähnt, war es ja eher nur das Ergebnis, welches gegen Freiburg stimmte. Dies kann ein wenig täuschen. Traditionell ist Wolfsburg eher ein Heimteam. Schalke wird alles daran setzen, um die Kurve zu kriegen. Vielleicht werden die Fans, angesichts der etwas schlechteren Ergebnisse zuletzt, sogar mit den Ansprüchen etwas heruntergehen und auf bedingungslose Unterstützung setzen. Nein, die Wette ist nicht so gut wie die auf Gladbach, aber dennoch 8/10 Einheiten wert.
Augsburg in Leverkusen kann man für diese Quote genau so empfehlen. Zumal Leverkusen unter der Woche in der Champions League spielt, und ab und an eine Rückkehr zum Alltag etwas schwerer fällt. Nein, Augsburg wird unerschrocken seine Chance suchen und die Auftritte zuletzt zeigten: sie sind ein normales Mitglied in der Bundesliga (selbst wenn diese Periode bald enden könnte). 7.40 ist zu viel, also ruhig 2/10.
Hannover wird, ähnlich wie Gladbach, weiterhin unterschätzt. Der Name gibt nichts her, so wohl der Markt, und überhaupt gehören sie nicht nach oben. Der letzte Auftritt war überragend, zumindest für die Verhältnisse (welche da sind; knapp über Schnitt, das Team), der Sieg wäre verdient gewesen, das Remis, trotz eines starken Gegners, mehr als verdient, selbst wenn erst kurz vor Schluss erzielt. Stuttgart hatte eine sehr lange Krise (und natürlich gut möglich, dass es mehr als eine Krise ist; es ist genau ihre Qualität, wo sie stehen?!) und hat sich nun nur gegen einen schwächelnden Gegner, die Berliner Hertha, gesund gestoßen?! Nein, das wäre ein verfrühter Schluss. Der Kurs von 2.58 ist weitaus übertrieben, da er suggeriert, dass Stuttgart die eindeutig bessere Mannschaft ist. Weder die Tabelle noch die jüngsten Leistungen liefern dafür Belege. Eine sehr gute Wette, mit 7/10 zum Ausdruck gebracht.
2) Die 2. Bundesliga
a. Die Tabellensituation
b. Die Aufstiegschancen
Anmerkung: die Simulation von Liga 2 läuft genau wie die von Liga 1. Es wurden ebenfalls 5000 Durchläufe gemacht. Der dritte Platz ergibt logischerweise eine 1/3 Aufstiegschance, obwohl es noch von der Paarung abhängen dürfte. Da die Topfavoriten hier vorne liegen, könnten es durchaus auch 50% sein, die der Zweitligadrittplatzierte gegen den Erstligadrittletzten hat.
c. Punkterwartungen und Abweichungen
d. Auswertung des 5. Zweitligaspieltages
e. Vorschau auf den 7. Zweitligaspieltag