1) Die 1. Bundesliga
a. Rückblick auf die Spiele
Ergebnisse des 10. Spieltages
FC Augsburg – Werder Bremen 1:1 (0:0)
- FC Kaiserslautern – SC Freiburg 1:0 (0:0)
- FC Nürnberg – VfB Stuttgart 2:2 (1:0)
TSG Hoffenheim – Borussia Mönchengladbach 1:0 (0:0)
Borussia Dortmund – 1. FC Köln 5:0 (3:0)
Hertha BSC – FSV Mainz 05 0:0
Hamburger SV – VfL Wolfsburg 1:1 (0:1)
Bayer Leverkusen – FC Schalke 04 0:1 (0:0)
Hannover 96 – FC Bayern München 2:1 (1:0)
Ein paar Beobachtungen:
Nun hätte man an dieser Stelle immer wieder die Gelegenheit, sich über die Vielzahl der total verfehlten Kommentare, sowohl in Bezug auf Fußballverstand als auch in Hinsicht auf Spannung, die man an sich zu verbreiten hätte, aber das ganze Gegenteil tut, oder aber die vielen Schiedsrichter(fehl-)Entscheidungen auszulassen, welche nicht etwa die Eigenschaft haben, eine Tendenz zu Ungunsten (oder damit zugleich auch zu Gunsten, nämlich einer anderen) einer Mannschaft aufzuweisen sondern die Tendenz, immer und permanent die Stürmer zu benachteiligen, aber man kann auch einfach so mal wieder versuchen, die gesehenen Spiele auf eigene Art nachzubereiten, möglicherweise damit den Fußball in ein besseres Licht zu rücken als es medienseitig geschieht.
Der FC Augsburg errang einen Punkt gegen Werder Bremen. Die Augsburger stemmten sich mit unerhörter Leidenschaft dagegen, konnten aber nicht gänzlich das Bild verwischen, dass Werder die eindeutig bessere Mannschaft war und in allen Belangen, die da wären Ballbesitz, Eckenbällen und Torchancen, ein recht klares Plus erzielten. Dennoch ist der Sieg nicht nur glücklich, dadurch, dass es Augsburg über die gesamte Spielzeit hinweg gelang, immer wieder zu gefährlichen Gegenstößen zu kommen. Als sie tatsächlich kurz nach der Pause eine dieser Chancen – von denen es vor der Pause bereits zwei oder drei gab, auf Werders Seite vielleicht drei oder vier – zu verwerten, wird es für den Gegner natürlich doppelt und dreifach schwer, noch einmal zurückzukommen. Doppelt oder dreifach deshalb, weil a) die verbleibende Spielzeit immer kürzer wird und man somit auch selbst nervös zu werden droht, b) der Gegner selbst, der Ziellinie näher rückend mit dem hauchdünnen Vorsprung im Rücken noch einmal neue Kräfte mobilisieren kann und c) die Zuschauer natürlich in Euphorie geraten ob der Führung und so sowohl die eigene Mannschaft pushen als auch hier oder da mit ein paar bösen Pfiffen den Schiedsrichter zu beeinflussen geeignet sein können. Wie Werder diese Bergauffahrt gemeistert hat, war richtig beeindruckend. Die eigenen Angriffe wurden immer wieder mit der erforderlichen Ruhe, aber auch Konsequenz vorgetragen, so dass man wirklich sagen konnte, dass es nur eine Frage der Zeit war (wenn man es nicht längst besser wüsste: es gibt in diesem Sinne keine dauerhafte Gerechtigkeit und auch dieses Spiel hätte entgegen der vorgenannten Spielverhältnisse beinahe ebenso gut ein Augsburger Sieg werden können), dass Werder den Ausgleich erzielt.
Dem Sprecher entging all dies. Er hackte auf Werder herum, dass es eine wahre Pracht war (für echte Mieslinge) – um dann nach dem erzwungenen Ausgleich nicht nur davon zu sprechen, dass dieser selbstverständlich verdient wäre, sondern auch noch die Dreistigkeit zu besitzen, den Augsburgern nun extrem lange 20 Minuten zu prognostizieren. Ja, da wird Klugscheißerei leicht gemacht – so lange man das Ergebnis kennt? Logisch war Werder nun am Drücker. Sie hatten den heroisch kämpfenden Gegner an der empfindlichsten Stelle getroffen – viel mehr Möglichkeiten als Tore gibt es da allerdings nicht – und hatten nun noch eine Weile Zeit, ihre spielerische Überlegenheit auszunutzen. Auch das Verhalten der Zuschauer geht von purer Begeisterung in leichte Bangigkeit über, die auf dem Platz spürbar wird. Augsburgs Abwehr hielt, das 1:1 war unter Dach und Fach und herrlich und wohltuend die anschließende Objektivität der Augsburger, die die Überlegenheit anerkannten und herausstellten, dass sie gegen einen solchen Gegner mit jeder Ausbeute jenseits der Null- natürlich immer zufrieden wären. Wenn man doch nur Trainer- und Spielerstimmen zu hören bekäme…
Von den parallel laufenden Spielen am Samstagnachmittag konnte nur eines ausgewählt werden (die Option Konferenz entfällt, da man diese als noch schlimmere Misshandlung des Spieles Fußball ansieht und dazu noch einen jeden Kommentar nicht nur als falsch und emotionslos ansieht, sondern dazu auch noch als irreführend), so dass nur die Partie TSG Hoffenheim gegen Borussia Mönchengladbach ausgewählt wurde und über jene Näheres erzählt werden kann.
Die Borussia kam an jenem Nachmittag nicht zu ihrem gewohnten schnellen Kombinationsspiel. Es lag aber in dem Falle nicht etwa daran, dass Hoffenheim dies gekonnt unterbunden hätte (was man im Falle, dass… aber sehr wohl im Gegensatz zu den Kommentatoren erkennen und erwähnen würde), sondern dass sich die Gladbacher selbst im Wege standen. Die Ansätze waren immer wieder da, und sie wurden in x Versuchen (x weit größer als 20, nur, um einen Anhaltspunkt zu geben) unterbrochen durch einen von ihnen selbst dem Gegner in die Füße geschobenen einfachen Ball. Es war ein wenig schade, dies zu sehen, da man das (zuvor so hoch gelobte) Potenzial erkennen konnte, aber hier drängte sich beinahe ein klein wenig der Verdacht der Überheblichkeit auf. So, als ob sie schon wüssten, so taten, als ob sie wüssten, im Schlaf sozusagen, wo der Mitspieler stünde und schwupps, — „oh, da war ja ein Gegenspieler“ — war der Ball weg. Dieser Bazillus blieb dem Team über die gesamte Spielzeit erhalten (und entspricht damit ebenfalls einer längst über den Sport getätigten Beobachtung, nicht nur dieser Sportart also). Auch die Kommentare im Anschluss bestätigten das. Dass der Rückstand dennoch ziemlich unglücklich zustande kam – Ball kommt in den Strafraum, der Hoffenheimer Angreifer verpasst, rutsch über den Ball, ihm gelingt es aber, auf jeden Fall nicht beabsichtigt, den Ball mit dem eigenen Körper so zu stoppen, dass er Ibisevic genau vor die Füße fällt und er das 1:0 erzielte.
Auch Trainer Favre und Marco Reus erkannten nach dem Spiel, dass sie dieses niemals gewinnen konnten, aber dass es dann halt „normalerweise“ eben 0:0 ausgeht. Natürlich war es in dem Sinne der wenigen Torchancen (noch viel weniger für Gladbach), aber auch der zahlreichen so unnötig unterbrochenen Angriffe kein schönes Spiel, noch dazu mit dem völlig falschen Ausgang, was eigene Absichten und Bevorzugungen anging, aber das war vorher kaum zu erahnen, selbst wenn man hier gerne erwähnt, dass der Computer eindeutig zu einer „under“ Wette riet, also für wenige Tore plädierte – und damit einiges Recht hatte.
In den anderen Paarungen hörte man, dass Freiburg bei Kaiserslautern erneut etwas Pech hatte und vor allem in der ersten Hälfte näher dran war.
Der 1. FC Nürnberg hatte klare Vorteile gegen den VfB Stuttgart, musste sich dennoch mit einem 2:2 Unentschieden begnügen.
Borussia Dortmund überfuhr den 1. FC Köln regelrecht, man ist nur erneut verwundert über die Kommentare dazu. Immerhin ist es der deutsche Meister und er hat auch in der letzten Saison mit der fast gleichen Mannschaft für regelrechte Euphorie im Lande gesorgt. Nun haben sie einen etwas schlechteren Start hingelegt, sich zuletzt aber deutlich (und von allen anerkannt) verbessert, dürfen aber nun nicht einfach ein gutes Spiel machen. Wenn Leute dann von der Art und Weise der Kölner Niederlage sprechen, dann sind es in der Regel Leute, die das Ergebnis lesen, sich aber die Beobachtung des Spieles zu sparen meinen können und dann einfach drauf los plappern. Da man es selbst nicht gesehen hat, entfällt weiteres Plappern. Nur sah man in der Zusammenfassung einfach mal ein paar gelungen Kombinationen mit tollen Toren. Da soll man nun auch unzufrieden sein, weil der Gegner dies angeblich leicht gemacht hätte? Nein, schön vielmehr, dass ab und an Tore fallen, schön, wenn viele fallen, schön, wenn sie so toll herausgespielt werden.
Hertha BSC hatte offensichtlich einen schlechteren (aber an dieser Stelle ein wenig vorhergesagten) Tag. Der Gegner nämlich, der FSV Mainz 05, hatte sich nämlich in den Spielen zuvor durchaus als sehr versierter Gegner erwiesen, der sich in einer einstens wohl von Ewald Lienen geschaffenen (nur vom Worte her) „Ergebniskrise“ befand, was aber oft genug in der Hauptstadt nicht so gut erkannt wird und die Erwartungshaltung – nicht nur von den Fans her – etwas zu schnell in die Höhe geht und damit eher die Beine lähmt. Ein einfacher Sieg war nie und nimmer zu erwarten. Mainz war sogar (deutlich) näher dran, wie man hörte.
Im Einzelspiel am frühen Abend zwischen dem Hamburger SV und dem VfL Wolfsburg war man nun wieder voll und ganz live dabei. Der Wettmarkt hatte sich angesichts der Euphorie im Neutrainer Fink gänzlich Richtung HSV geneigt, so dass man noch ein recht hohes „Lay HSV“ platzierte (also gegen den Sieg wettete). Man konnte sich einfach nicht vorstellen, dass der VfL Wolfsburg – Euphorie hin oder her – hier als williges Schlachtopfer darbieten würde. Und so geschah es, dass sie gar sehr frühzeitig, mit dem ersten Angriff nämlich, nach gut einer Minute, in Führung gingen, die Wölfe.
Der HSV zeigte sich aber nach einiger Zeit exzellent davon erholt. Sie kamen regelmäßig und sehr systematisch nach vorne und erzwangen nicht nur ein Übergewicht an Ballbesitz sondern auch ein klares an Torchancen. Nun, man weiß sehr wohl, dass eine führende Mannschaft nichts mehr benötigt als den Schlusspfiff (bedauerlicherweise ist es heute gast überall so, der Torarmut geschuldet; früher hätte man noch mit einigem Recht sagen können, dass man nicht den Fehler machen sollte, sich zu früh zurückzuziehen nach einer Führung, heute tun es sogar Heimmannschaften), aber dennoch war es mehr als man aus Wolfsburger Sicht zulassen wollte. Das 1:1 recht bald nach der Pause war ausgesprochen verdient. Trotzdem hat Wolfsburg danach noch einmal etwas mehr am Spiel teilgenommen und auch einige gute Aktionen nach vorne gehabt. Sicher hat Trainer Fink nach Spielschluss Recht, wenn er davon spricht, dass man gesehen hätte, wer die Spiel bestimmende Mannschaft war, aber dennoch sah man auch genug gutes von Wolfsburg – eben nach dem 1:1 –, so dass das Unentschieden doch als gerecht empfunden wird. Natürlich, so wieder und wieder betont, gibt es nicht so viele Spiele, die einen gerechten Ausgang nehmen und die wenigen Tore sind oftmals falsch verteilt (was trennt schon ein 0:1 von einem 1:0? Oftmals nur anderthalb Schiedsrichterentscheidungen), und die Qualität von Hamburg soll hier nicht in Frage gestellt werden. Es gibt eben nur diesen Unterschied im Spielstand, der eine Weile lang für Wolfsburg sprach und damit dem HSV zwangsläufig (?!) die höheren Spielanteile einräumte. Danach war es wieder ausgeglichen, was die These stützt.
Die Partie Bayer Leverkusen gegen den FC Schalke 04 nahm keineswegs den gerechten Ausgang. Der Computer – und dessen Erschaffer – waren in dieser Partie auf eine harte Probe gestellt. Denn: noch immer zeigte die eigens gefütterte Datenbank Bayer Leverkusen als die bessere Mannschaft an. Waren sie es wirklich? Können sie es sein? Bereits bei Ansicht der Aufstellung kamen einige Zweifel auf. Das sah doch alles so ziemlich identisch aus? Sicher, ein Kießling hier, aber dafür ein Huntelaar dort? Ballack, zuletzt stark verbessert und in dieser Partie wirklich mit ein paar phantastischen Aktionen, aber dafür beispielsweise ein Raul dort? Ein Jefferson Farfan gegen einen Sidney Sam? Wer wäre da der bessere, für wen würde man am Markt den höheren Preis erzielen? Die einzigen Problemzonen bei beiden war die Innenverteidigung. Und so erfuhr man auch, dass die Leverkusener die schlechteste Zweikampfbilanz aller Innenverteidiger in der Bundesliga hätten. Immerhin war Manuel Friedrich dabei, auf den man ein wenig mehr vertrauen zu können meinte.
Im Spiel zeigte sich der Beleg für die Skepsis. Leverkusen rang die ganze Zeit um jene Dominanz, die man einer Heimmannschaft in der Bundesliga zutrauen sollte, sofern die Teams auf Augenhöhe (oder gar das Heimteam besser) sind. Nur konnte sie sich so gut wie nie einstellen. Ballack glänzte übrigens besonders mit jenen Aktionen, die man bei älteren Spielern oft (selbst) beobachtet, welche aber von tumben Kommentatoren (aber auch sonst meist) gänzlich unbemerkt bleiben: es sind die winzigen kleinen Abspiele, die manchmal nur über zwei Meter gehen, den Ball einmal angetippt, aber damit Tempo ins Spiel gebracht, die Klasse war an allen Ecken und Enden – abgesehen von einer riesigen Laufbereitschaft und Omnipräsenz, natürlich auch in der Defensive – zu sehen und zu spüren. Aber eben das Spiel auf diese Art zu lesen, wie er es tat, das zeigte seine Weltklasse. Und es gab sogar hier und da Abschlüsse. Also: von einer Fehlaufstellung oder von Alterserscheinungen war rundherum nichts wahrzunehmen.
Das Spiel war also die ganze Zeit über umkämpft, aber fast nie gelang es Leverkusen, die Vorherrschaft zu übernehmen. Schalke hatte so viel Klasse dagegen zu setzen, dass es eigentlich nur Remis ausgehen konnte. Aber in den letzten 20 Minuten zogen beide noch einmal an, Leverkusen aber mit nun endlich, wenn auch geringen, Vorteilen. Nun kam die Ecke, alle Mann aufgerückt, der Zweikampf zwischen Schürrle und Farfan, bei welchem sich später die Geister schieden, ob man ihn nun hätte unterbinden müssen seitens des Schiedsrichters, jedenfalls eroberte Farfan den Ball und eilte über das gesamte Feld auf das Leverkusener Tor zu, in sagenhaften 7,7 Sekunden über 70 Meter, wie man hörte, und versenkte den Ball platziert und vorschriftsmäßig ins lange Eck. Gerechtigkeit? Existiert nicht. Schalke hatte dieses Glück und jenes Glück. So waren sich auch die mal wieder wohltuenden Spieler- und Trainerstimmen einig: remis wäre das gerechte Ergebnis gewesen. Auch Ballack trat sehr entspannt vor die Kamera, lächelte durchgehend, im sicheren Wissen, dass er sich selbst keine und auch niemand dem Rest der Mannschaft irgendwelche Vorwürfe machen könnte.
Merkwürdig hingegen, dass der Dauerfehlersucher hinterm Mikrofon dieses eine Mal in dem Sinne stumm blieb. Sie finden Fehler hier, Fehler dort, allesamt nur am Resultat der Aktion oder des gesamten Spieles abgelesen, und wenn beispielsweise eine Aktion nach ihrer Vorstellung den anderen Ausgang genommen hätte, dann hätte der soeben noch mit dem Fehler bedachte nicht etwa die Chance, nun belobigt zu werden, es gut gemacht zu haben, sondern stattdessen würde der Fehler die Partei wechseln.
Also: wenn sich der Traum von einem schnellen Gegenstoß realisieren sollte, in welchem man eingangs so oft ertragen muss, dass es „nun aber mal schnell gehen müsste“ und „da wäre mal Platz, jetzt sind sie aufgerückt“ und so weiter, also jener soeben noch quasi erträumte Spielzug umgesetzt würde und tatsächlich zum Torerfolg führen würde, dann würde es keineswegs heißen, dass sie das perfekt gespielt hätten, mit einem tollen Abschluss, sondern stattdessen würde man belästigt werden mit der „Analyse“, dass der Gegner „sich doch nicht so auskontern lassen darf“ und (heute sehr beliebt, der Spruch) „das alles viel zu einfach geht“ und dazu noch „die Abwehr völlig unsortiert“ ist und überhaupt eben alles am Verhalten der das Tor kassierenden Mannschaften falsch, stümperhaft-tölpelhaft gewesen wäre. Sprich: entweder haben die es falsch gemacht oder eben die Anderen, je nachdem.
Nun aber, da sich – ja, man höre und staune – tatsächlich mal ein richtiger Fehler auf dem Platz zeigt, da erkennt er gar nichts, die miesepetrige Sprechblase. Immerhin gab es vor Ort einen mitschauenden Zeugen, der bestätigen könnte, dass der Ausruf des Fehlers – so selten es auch geschähe, da rundherum Bewunderung für alle Akteure, die permanent die richtigen Entscheidungen treffen, von denen man aber erst nach der Ausführung feststellt, dass man es nur so und genau so machen muss, es sich also nicht einmal vor dem Bildschirm besser vorstellen könnte – direkt schon während der Abwehraktion erfolgte.
Es war so, dass Farfan den Ball in rasanter und fast unwiderstehlicher Geschwindigkeit über das gesamte Feld trieb, ab eigener Strafraumgrenze bis gegnerischer, aber natürlich ein Verteidiger ihm seitwärts entgegen eilt. Nun ist dieser Abwehrspieler kurz vor der eigenen Strafraumgrenze bereit, den Stürmer zu stellen, in den Zweikampf zu gelangen. Nur – wohl oder weh des schnellen Gegenstoßes, des unerwarteten, vielleicht regelwidrigen Ballverlustes/gewinnes, je nach Perspektive –, es sind weiter Mitspieler des Schalker Angreifers genauso in Tornähe in Position gelangt, die nur unzureichend von Gegenspielern behelligt werden. Also: der Abwehrspieler muss alsbald mit einem Abspiel auf einen noch günstiger postierten Schalker Spieler rechnen. Dies ist sehr wohl richtig, nur ist die Bahn zum Tor von Farfan gesehen aus noch so herrlich frei und er keineswegs nach außen abgedrängt, abgesehen davon ist das Abspiel nicht nur aus egoistischen Gründen immer die schwerere Aufgabe, also der Verteidiger hätte den Weg zum Tor weiterhin zustellen müssen, die Dinge auf der anderen Seite ihren Lauf nehmen lassen. Aber er orientierte sich ganz plötzlich und wirklich im ungünstigen Zeitpunkt plötzlich Richtung anderer Gegenspieler und ließ Farfan die letzten zwei Schritt plus den (platzierten, aber eben vor allem, da unbedrängten) Abschluss ausführen. Es war ein Fehlverhalten des Abwehrspielers, jedoch ist damit keineswegs ausgesagt, dass er das Tor hätte verhindern können, wenn er sich anders verhalten hätte. Die Trainer aber sagen auch nur noch, dass sie sehen wollen, dass die Spieler so viel wie möglich richtig machen und erheben keinerlei Absolutheitsanspruch und vor allem nicht jenen, dass man mit diesem Verhalten den Sieg erzielt und sich mit jenem eine Niederlage einhandelt. Es geht um die Vielzahl der Entscheidungen, die zu treffen sind und jede davon soll möglichst gut – am besten eben angeleitet vom Trainer – durchgeführt werden, dann werden sich auch die gewünschten Ergebnisse einstellen, keineswegs aber in jedem Spiel.
Hier hat der Abwehrspieler sich nicht optimal verhalten. Die Chance auf das Gegentor wäre mit einem beibehaltenen Lauf Richtung Farfan geringer gewesen, so die kühne Behauptung. In keiner Zusammenfassung wurde dies erwähnt, bis endlich, endlich, am Montagabend der Sport 1 Doppelpass anlief. Diese Experten kamen zu der gleichen Erkenntnis: Abwehrfehler.
Die Partie zwischen Hannover 96 und dem FC Bayern München geriet plötzlich unter völlig unerwartete Belobigungen vom „Auserwählten“ (Marcel Reif), im Sinne von „ich kann mich nicht erinnern, in dieser Saison schon ein so gutes Fußballspiel gesehen zu haben.“ Dies war insbesondere von daher erstaunlich, da er nach und nach fast allen Münchenern eine Abkehr von der Normalform attestierte („auch Schweinsteiger längst nicht so gut wie zuletzt“; „von Müller kommt zu wenig“ und so weiter), andererseits aber sehr wohl erkannte, dass Bayern inzwischen „acht klare Torchancen hatte“, wo man sich nun wundern muss, warum man so weit weg von der Normalform so viele gute Chancen erzielt? Dazu merkte er an, dass „Bayern seit 18 Spielen nie mehr als ein Gegentor erhalten hätte“ (man ist sehr wohl geneigt, ihm das abzunehmen), „heute aber schon zwei“. Nun gut, einfach so dahingesagt ist dies aber nicht gerade besonders wertvoll, oder wie empfindet der Leser das? Soll es auf die besondere Mangelhaftigkeit ausgerechnet heute aufmerksam machen?
Wie dem auch sei: soll man nun schlussfolgern, dass ein guter Tag, ein gutes Spiel immer dann ist, wenn Bayern nicht gut ist? Nur waren sie ja gut, wie man eigentlich sehen konnte. Ist es ein gutes Spiel, wenn Bayern verliert? Ist es das, was einem doch, natürlich gänzlich unreflektiert, die größte Freude bereitet, den bereits designierten Meister straucheln zu sehen? Nein, die Kriterien müssten irgendwann mal festgelegt werden, wann ein Spiel gut und wann es schlecht war. Es gibt einfach zu viele Aspekte. Verwunderlich, deshalb herausgestellt, dass Dauergrantler (und damit der Pacemaker, das Idol, der Vorkämpfer der gesamten Gilde) Marcel Reif sich in plötzlichen Lobeshymnen ergoss, was die Spielqualität anging. Emotional wurde er davon noch lange nicht. Er hat es halt mal erwähnt. Falls man nun gerade mit Bügeln, Abwaschen, Staubwischen (Was??? Das machen doch bloß Frauen, und die schauen kein Fußball, gell?) oder seinem Nickerchen im Fernsehsessel beschäftigt gewesen wäre und das Permanentgeseier als Berieselung gehabt hätte, hätte man keineswegs die zuvorige Tätigkeit eingestellt, um das Spiel zu schauen. Nur: hätte, wenn und aber: dazu hätte ja ein Gerät auf dem Kanal gewesen sein müssen, plus der Tonschalter auf „on“, und in dieser Kombination ist es in etwa wie Weihnachten und Neujahr (nein, nicht Ostern, es ist irgendwie knapper) auf einem Tag…
Ganz viele Pluspunkte sammelte Marcel Reif noch mit folgendem Intermezzo: es gab ja Rot gegen die Bayern und, ganz ehrlich, man möchte sich gar nicht an dieser Diskussion in konkreten Situationen zu sehr beteiligen, die Aussagen über Schiedsrichter (und deren Entscheidungen) sind viel allgemeiner und fordern, oft genug betont, ein Umdenken ein, dennoch zu der Szene: der vom Feld verwiesene Boateng schubst wirklich ein bisschen mehr als zuvor Pinto (dies natürlich eine sehr persönliche Ansicht) und ließ so eine ungleiche Strafe (Gelb für diesen, Tor für jenen) doch vertretbar erscheinen. Als später aber ein Hannoveraner des Feldes verwiesen wurde, da rief der Schlaumeier plötzlich aus: „Ich wollts schon sagen. Ich hätte jede Wette gehalten, dass wir das Spiel nicht mit 11 gegen 10 beenden.“ Ja, wahre Propheten warten die Ereignisse ab. Peinlich, peinlicher, Marcel Reif. Wie kann man nur auf diese idiotische Weise irgendetwas gutmachen wollen? Wenn man es tatsächlich erahnt hätte, dann hätte man es doch bitte, bitte zumindest einmal vorher erwähnen müssen? Vielleicht nur die Möglichkeit? „Ich hätte jede Wette gehalten.“ Es ist ohnehin ein derart unsinniger Spruch, der viel mehr an einen Kindergarten erinnert. Aber „jede Wette“ gehalten zu haben nach Bekanntwerden des Ausganges? Nein, also das könnte ab Baby eigentlich jeder.
Immerhin kann man sich selbst zugute halten, während des Spieles ein Telefonat geführt zu haben, in welchem man beim live Rauserklären aus der Wette auf Hannover (logischerweise mit sattem Gewinn) auf die Möglichkeit einer Konzessionsentscheidung gegen Hannover im Sinne einer Roten Karte aufmerksam gemacht hat. Dies lehrt einen die Erfahrung, die Karten sitzen etwas lockerer, nachdem man bereits eine Spieler des Feldes verwiesen hat, und von der Lockerheit ist speziell der Gegner betroffen. Nachdem die (sicher doch, berechtigte) Gelb-Rote gegen Hannover ausgesprochen war und er möglicherweise Rudimente von Verstand aktivierte, eventuell sogar eine eigene Dummheit erkannte, erwähnte er, dass es bei der Gewandtheit und Geschwindigkeit eines Ribery früher oder später passieren musste. Nur müsste nach dieser Logik ja eigentlich in jedem Spiel der Gegenspieler des Franzosen frühzeitig unter die Dusche gehen. Oder hat er sich sein Geschick extra für die Szenen nach einer Roten Karte gegen die eigene Mannschaft aufbewahrt?
Nun ist dem Autoren doch die Feder wieder mal ein wenig entglitten. Trifft man auf Nachsicht?
b. Die Tabellensituation
Sp S U N Pkt T GT Diff
1 FC Bayern München 10 7 1 2 22 26 – 3 +23
2 Borussia Dortmund 10 6 1 3 19 20 – 7 +13
3 FC Schalke 04 10 6 0 4 18 19 – 15 +4
4 Hannover 96 10 5 3 2 18 13 – 13 +0
5 VfB Stuttgart 10 5 2 3 17 16 – 8 +8
6 Werder Bremen 10 5 2 3 17 17 – 13 +4
7 Borussia Mönchengladbach 10 5 2 3 17 11 – 7 +4
8 TSG Hoffenheim 10 5 1 4 16 13 – 9 +4
9 Bayer Leverkusen 10 4 2 4 14 12 – 14 -2
10 Hertha BSC 10 3 4 3 13 12 – 13 -1
11 VfL Wolfsburg 10 4 1 5 13 12 – 17 -5
12 1.FC Köln 10 4 1 5 13 15 – 23 -8
13 1.FC Nürnberg 10 3 3 4 12 12 – 14 -2
14 1.FC Kaiserslautern 10 3 2 5 11 8 – 13 -5
15 FSV Mainz 05 10 2 3 5 9 12 – 19 -7
16 FC Augsburg 10 1 5 4 8 8 – 17 -9
17 Hamburger SV 10 2 2 6 8 12 – 22 -10
18 SC Freiburg 10 2 1 7 7 14 – 25 -11
252 252 0
Gesamtanzahl Spiele 90
Tore ø 2.80
Tja, sehr wohl geordnet, mit Bayern auf 1 und Dortmund auf 2, bei weiterhin gebührendem Abstand. Ob dieser allerdings Bestand haben muss? Auch sonst erscheint das komplette Bild wohl geordnet. Nur Leverkusen ist etwas zu weit hinten, sicher auch Mainz, und dies bezieht sich nicht auf ein (erfundenes) Spielvermögen sondern viel mehr auf gezeigte (und mehr als einmal nicht belohnte) Leistungen. Dies betrifft auch den Tabellenletzten, den SC Freiburg. Es bleibt aber wohl für alle Zeiten so, dass irgendjemand die hinteren Plätze einnehmen muss, selbst wenn alle gezeigt haben, dass sie dort nicht unbedingt hingehören. Auch Augsburg ringt um jeden Punkt – und hat schon einige eingeheimst. Der Abstand, auch in gezeigten Leistungen, ist nicht groß, falls überhaupt vorhanden. Und Trainer Luhukay beeindruckt (damit sich aber kaum von Kollegen unterscheidend) bei jedem Auftritt mit allen seinen Kommentaren.
c. Die Titelfrage
Erläuterung: diese Zahlen sind das Ergebnis einer Computersimulation, welche zur Basis die weiter unten angegebenen jeweiligen aktuellen Spielstärken der Mannschaften hat. Dabei werden die Spiele anhand ebenfalls errechneter Torerwartungen (auch im weiteren Text angegeben) einzeln simuliert und jeweils die abschließende Tabelle betrachtet zur Ermittlung des Siegers.
Mannschaft Anzahl Deutscher Meister in 5000 Simulationen Meisterschaften in Prozent Faire Quoten als Kehrwert der Wahrscheinlichkeiten
FC Bayern München 3879 77.58% 1.29
Borussia Dortmund 918 18.36% 5.45
FC Schalke 04 51 1.02% 98.04
VfB Stuttgart 41 0.82% 121.95
Hannover 96 34 0.68% 147.06
Werder Bremen 28 0.56% 178.57
Bayer Leverkusen 20 0.40% 250.00
TSG Hoffenheim 14 0.28% 357.14
Borussia Mönchengladbach 9 0.18% 555.56
Hertha BSC 3 0.06% 1666.67
VfL Wolfsburg 3 0.06% 1666.67
1.FC Köln 0 0.00%
1.FC Kaiserslautern 0 0.00%
Hamburger SV 0 0.00%
1.FC Nürnberg 0 0.00%
FSV Mainz 05 0 0.00%
SC Freiburg 0 0.00%
FC Augsburg 0 0.00%
5000 100.00%
Logisch dass ein solcher Verlauf sich niederschlägt. Der (ebenfalls) peinliche Sky90 Moderator, Patrick Wasserziehr, befragte Jupp Heynckes nach den Titelchancen und ob denn nun wieder Spannung reinkäme und ob die Bayern dies denn sich nun anders vorgestellt hätte, worauf Heynckes ihn zurechtweise musste, dass nicht etwa sie selbst sich bereits nach 9 Spieltagen zum uneinholbaren und damit Meister erklärt hätten, sondern dass für derartige Schlagzeilen ausschließlich die (in Klammern musste man lesen: mehr als lästige) Journalistenschar gesorgt hätte. Sie sind sich stets bewusst, dass es ein weiter Weg ist und dass man in jedem Spiel aufs Neue hart arbeiten muss, um, mit Glück und Geschick, ausreichend viele Punkte im Vergleich zur Konkurrenz einzufahren.
Chancenveränderungen gegenüber der Vorwoche durch die Ergebnisse des 10. Spieltages
Mannschaft Gewinn/Verlust absolut gegenüber vorherigem Spieltag Gewinn/Verlust in Prozent
Borussia Dortmund 486 9.72%
FC Schalke 04 35 0.70%
Hannover 96 23 0.46%
TSG Hoffenheim 8 0.16%
VfB Stuttgart 2 0.04%
Werder Bremen 2 0.04%
Hertha BSC 1 0.02%
1.FC Kaiserslautern 0 0.00%
1.FC Nürnberg 0 0.00%
FC Augsburg 0 0.00%
FSV Mainz 05 0 0.00%
Hamburger SV 0 0.00%
SC Freiburg 0 0.00%
1.FC Köln -1 -0.02%
VfL Wolfsburg -1 -0.02%
Borussia Mönchengladbach -9 -0.18%
Bayer Leverkusen -24 -0.48%
FC Bayern München -522 -10.44%
0 0.00%
Logisch, die Antipoden vorne und hinten. Diesmal Dortmund mit einem 5:0, gegenüber Bayerns Niederlage, die einzig Stefan Effenberg bei Sky 90 (gegenüber den nach endgültigen Antworten und Erklärungen für alles Suchenden) richtig kommentierte: „Um die Bayern diese Saison zu schlagen brauchst du eine ganze Menge Glück. Das hat Hannover gehabt.“ Denn: selbst bei 11 gegen 10 war noch immer Bayern mit der weitaus größeren Anzahl an Hochkarätern vertreten, wohingegen Hannovers 2:0 durch einen kurios und äußerst unglücklich abgefälschten Schuss zustande kam, bei dem auch Neuer im wahren Wortsinne das Nachsehen blieb (wobei er wirklich noch verzweifelt, außer –sehen auch –hechelte, die Unerreichbarkeit längst einsehend).
Patrick Wasserziehr beschwichtigte jedenfalls Jupp Heynckes nach dessen nur sensiblen Menschen (wozu auf jeden Fall Fußball Berichterstatter NICHT gehören) erkennbaren Zurechtweisung, indem er sagte: „Herr Heynckes, Sie können mir glauben, uns ist die Spannung sehr recht.“ Dies war nur vom, von der Vortragsart her als Entschuldigung aufzufassen, inhaltlich wohl kaum.
Natürlich, sicher wäre Spannung ihnen recht, wobei sie sie einem permanent ausreden, nicht nur mit solch Dämlichquatschern wie Marcel Reif sondern auch mit der Erklärungssuche (und vermeintlichen Auffindung derselben) sämtlicher Phänomene. Und: der Sender ist längst zum Hausieren übergegangen auf der Suche nach Neukunden, zu einem Großteil dieser Tatsache, der verdorbenen Spannung, geschuldet.
d. Die Titelchancen in der Entwicklung
Eines kann garantiert werden: selbst wenn sich diese beiden Kurven wieder voneinander entfernen werden in der Folgezeit, so wird einem dieser „Einbruch“ doch graphisch erhalten bleiben und stets die Erinnerung wachrufen können: „Erinnerst du dich? Am 10, Spieltag, da kam noch einmal Spannung auf.“ Ob sie es wirklich tun? Tja, eben: man weiß es nicht, wie auch so Vieles andere nicht…
e. Abgleich Titelchancen mit der Wettbörse betfair
Back Lay Wahrscheinlichkeit (Back)
FC Bayern München 1.26 1.27 79.37%
Borussia Dortmund 6.4 6.8 15.63%
Bayer Leverkusen 50 75 2.00%
VfL Wolfsburg 200 380 0.50%
Hannover 96 75 300 1.33%
Werder Bremen 80 290 1.25%
FC Schalke 04 30 55 3.33%
Hamburger SV 1000 0.10%
VfB Stuttgart 100 400 1.00%
FSV Mainz 05 1000 0.10%
Borussia Mönchengladbach 120 300 0.83%
TSG Hoffenheim 110 300 0.91%
1.FC Nürnberg 1000 0.10%
1.FC Köln 1000 0.10%
SC Freiburg 1000 0.10%
Hertha BSC 700 0.14%
1.FC Kaiserslautern 1000 0.10%
FC Augsburg 1000 0.10%
106.99%
Der Computer stellt sein Fähnchen wirklich nach dem Wind: nun rät er wieder (wenn auch knapp) Dortmund zu spielen. 6.4 die man bekäme, von 5.45, die der Computer als fair erachtet.
Die Veränderungen der Chanceneinschätzungen bei betfair
Veränderung(Back)
FC Bayern München -5.38%
Borussia Dortmund 6.10%
Bayer Leverkusen 0.57%
VfL Wolfsburg 0.19%
Hannover 96 0.75%
Werder Bremen 0.48%
FC Schalke 04 2.00%
Hamburger SV -0.07%
VfB Stuttgart 0.17%
FSV Mainz 05 0.00%
Borussia Mönchengladbach 0.06%
TSG Hoffenheim 0.41%
1.FC Nürnberg -0.03%
1.FC Köln -0.10%
SC Freiburg 0.00%
Hertha BSC 0.00%
1.FC Kaiserslautern 0.00%
FC Augsburg 0.00%
5.15%
(Die Ordnung nach den ursprünglichen Einschätzungen der Rangfolge)
Die Erklärung für die moderatere Reaktion am Wettmarkt: man geht offensichtlich intuitiv von einer langen Saison aus (was natürlich stimmt), nimmt aber einzelne Punkte weniger wahr, die aber doch mehr Bedeutung haben. Bereits ein einziges Pünktchen ist aber „in Wahrheit“ (also nach Computerlogik) mehr wert als man annimmt. Dortmund hat drei Punkte gut gemacht, das ist sozusagen gigantisch viel. Dazu rechnet der Computer ja die Höhe der Siege ein (was sollte daran falsch sein? Ein 5.:0 macht doch richtig Mut, gibt Selbstvertrauen?), was am Wettmarkt vielleicht weniger der Fall ist, Gewonnen ist gewonnen, sozusagen.
Also: laut Computer verlieren die Bayern über 10%, am Wettmarkt nur etwa die Hälfte.
f. Die direkte Champions League Quali über Platz 2
Die Wahrscheinlichkeitsverteilung für Platz 2 nach dem 10. Spieltag
Mannschaft Anzahl 2. Plätze in 5000 Simulationen 2. Plätze in Prozent
Borussia Dortmund 2495 49.90%
FC Bayern München 869 17.38%
FC Schalke 04 349 6.98%
Bayer Leverkusen 278 5.56%
VfB Stuttgart 239 4.78%
Hannover 96 207 4.14%
Werder Bremen 188 3.76%
TSG Hoffenheim 153 3.06%
Borussia Mönchengladbach 136 2.72%
VfL Wolfsburg 41 0.82%
Hertha BSC 25 0.50%
FSV Mainz 05 7 0.14%
1.FC Köln 6 0.12%
1.FC Nürnberg 4 0.08%
1.FC Kaiserslautern 2 0.04%
Hamburger SV 1 0.02%
SC Freiburg 0 0.00%
FC Augsburg 0 0.00%
5000 100.00%
Dortmund natürlich weiter haushoch vorne, gerade, da dort ziemlich stabil positioniert in der echten Tabelle.
Die Veränderungen gegenüber der Vorwoche:
Mannschaft Gewinn/Verlust absolut gegenüber vorherigem Spieltag Gewinn/Verlust in Prozent
FC Bayern München 412 8.24%
FC Schalke 04 88 1.76%
Hannover 96 75 1.50%
Borussia Dortmund 48 0.96%
TSG Hoffenheim 39 0.78%
1.FC Kaiserslautern 1 0.02%
FC Augsburg 0 0.00%
FSV Mainz 05 0 0.00%
Hamburger SV -2 -0.04%
SC Freiburg -2 -0.04%
1.FC Nürnberg -6 -0.12%
1.FC Köln -11 -0.22%
Hertha BSC -32 -0.64%
VfL Wolfsburg -38 -0.76%
VfB Stuttgart -64 -1.28%
Borussia Mönchengladbach -113 -2.26%
Werder Bremen -160 -3.20%
Bayer Leverkusen -235 -4.70%
0 0.00%
Den Zugewinn aber erzielt, ebenso logisch, der FC Bayern. Auf 1 eingebüßt, auf 2 hinzugewonnen, alles klar. Leverkusen verliert maximal: Niederlage im eigenen Stadion gegen einen Konkurrenten. Dortmund sogar mit Zugewinn. Ja, denn die Konkurrenz ist (außer jene der Bayern) geschrumpft, vor allem Leverkusen auf Distanz gerückt.
g. Die Abstiegsfrage
Die Verteilung der Prozentzahlen für Abstieg
Anmerkung: Es gäbe auch eine detaillierte Aufschlüsselung über die einzelnen Plätze. Dabei zählen die Plätze 17 und 18 als Vollabsteiger (also in der Summe als 1, für abgestiegen jeweils, ansonsten lautet der Begriff „Direktabsteiger), und ein weiterer drittel Absteiger kommt hinzu durch die Relegation, wobei eben der Erstligist generell als 2/3 zu 1/3 Favorit eingeschätzt wird gegenüber dem Zweitligisten. Dadurch ist die Summe der Absteiger gleich 233.33%. Im Einzelfall wäre es in der Realität natürlich anders. Wenn also beispielsweise Frankfurt auf Platz 3 einginge in Liga 2 und Augsburg auf Platz 16 in Liga 1 könnte man vielleicht von einer ausgeglichenen Paarung sprechen.
Mannschaft Direkter Abstieg (Platz 17 oder 18) Abstieg per Relegation Insgesamt
1 FC Augsburg 54.54% 5.02% 59.56%
2 SC Freiburg 47.00% 4.71% 51.71%
3 Hamburger SV 24.96% 4.56% 29.52%
4 1.FC Kaiserslautern 22.42% 4.84% 27.26%
5 FSV Mainz 05 15.84% 4.04% 19.88%
6 1.FC Köln 14.00% 3.19% 17.19%
7 1.FC Nürnberg 10.18% 2.61% 12.79%
8 Hertha BSC 3.98% 1.47% 5.45%
9 VfL Wolfsburg 3.28% 1.21% 4.49%
10 Borussia Mönchengladbach 1.14% 0.39% 1.53%
11 TSG Hoffenheim 0.88% 0.32% 1.20%
12 VfB Stuttgart 0.54% 0.22% 0.76%
13 Hannover 96 0.40% 0.25% 0.65%
14 Werder Bremen 0.34% 0.28% 0.62%
15 Bayer Leverkusen 0.36% 0.15% 0.51%
16 FC Schalke 04 0.14% 0.07% 0.21%
17 FC Bayern München 0.00% 0.00% 0.00%
18 Borussia Dortmund 0.00% 0.00% 0.00%
200.00% 33.33% 233.33%
Freiburg mit ernsthafter Konkurrenz für Augsburgs ehedem Vormachtstellung auf diesen unerwünschten Platz. Beide mit über 50% Chancen. Tja, irgendjemand muss ja schließlich ins Gras beißen, und es ist gar mehr als einer, sogar mehr als zwei.
Die Chancenveränderung durch die Ergebnisse des 10. Spieltages in Bezug auf den Abstieg
Mannschaft Chancenveränderung
1 1.FC Kaiserslautern 8.42%
2 FC Augsburg 4.19%
3 1.FC Nürnberg 1.10%
4 Hannover 96 1.04%
5 FSV Mainz 05 0.81%
6 FC Schalke 04 0.75%
7 TSG Hoffenheim 0.71%
8 Werder Bremen 0.17%
9 Borussia Dortmund 0.00%
10 FC Bayern München 0.00%
11 VfB Stuttgart -0.15%
12 Hertha BSC -0.17%
13 Bayer Leverkusen -0.19%
14 VfL Wolfsburg -0.21%
15 Borussia Mönchengladbach -0.62%
16 Hamburger SV -1.00%
17 1.FC Köln -5.87%
18 SC Freiburg -8.97%
0.00%
Kaiserslautern zum zweiten Mal in Serie auf dem Gewinnerplatz. Sicher, zuvor gewannen sie auf Schalke, was natürlich, da auswärts erzielt und gegen ein Schwergewicht, reichlich bringt, diesmal daheim gegen einen Konkurrenten. Aber der Rest hat eben nicht ansatzweise Ähnliches entgegen zu setzen. Augsburg mit einem Pünktchen daheim? Ja, er war gegen einen oben platzierten Gegner erzielt, aber gleich ein (solcher) Zugewinn? Das liegt eben an den Ergebnissen der Konkurrenten.
Der HSV verliert sogar, da er zwar auch daheim, aber eben gegen einen schwächeren Gegner (Wolfsburg) punktet, zugleich aber auch, da der Computer ihnen vorab mehr zugetraut hat. Dies spricht für Ausgsburg. Aber Augsburg hatte natürlich davor auch mehr Chancen auf Abstieg, von denen man abgeben konnte.
h. Die Abstiegsfrage in der Entwicklung
Ja, doch sieht interessant aus. Na, wie versprochen; in der Abstiegsfrage gibt es (sicher zum Großteil wegen der mehr als zwei Absteiger) immer und meist bis ganz zum Schluss unterhaltsame Bewegung. Die Zacken zeigen sich in jeder einzelnen Bewegung, was keineswegs auf Qualitätsmangel in der Programmierung zurückzuführen ist, Hier ist nur dokumentiert, dass alles sehr eng ist, und das man nichts Genaues auch nicht weiß.
i. Die Punkterwartungen und die Abweichungen
Erläuterung: für jedes Spiel sind vom Computer die Chancen für 1, X und 2 berechnet worden. Anhand derer ergibt sich für jede Mannschaft pro Spiel eine Punkterwartung mathematisch nach der Formel Siegwahrscheinlichkeit * 3 Punkte + Remiswahrscheinlichkeit * 1 Punkt. Die unten angegeben Abweichungen vergleichen die tatsächlich erreichten Punkte mit den vom Computer erwarteten.
In der Summe muss die Abweichung nicht 0 sein für alle Mannschaften, da die Anzahl der erwarteten Unentschieden nicht deckungsgleich mit den eingetroffenen sein muss (noch nicht einmal sein kann), aber durch die Drei-Punkte-Regel eine Unausgewogenheit forciert wird. Zu viele erzielte Punkte bedeuten, dass es zu wenige Unentschieden gab.
Team Name Punkterwartung Punkte erzielt Abweichung Abweichung absolut
1 Borussia Mönchengladbach 13.33 17 3.67 3.67
2 Hannover 96 14.39 18 3.61 3.61
3 TSG Hoffenheim 12.57 16 3.43 3.43
4 FC Schalke 04 15.19 18 2.81 2.81
5 1.FC Köln 10.96 13 2.04 2.04
6 VfB Stuttgart 14.99 17 2.01 2.01
7 Werder Bremen 15.64 17 1.36 1.36
8 Hertha BSC 11.96 13 1.04 1.04
9 FC Bayern München 21.41 22 0.59 0.59
10 1.FC Kaiserslautern 11.05 11 -0.05 0.05
11 1.FC Nürnberg 12.34 12 -0.34 0.34
12 Borussia Dortmund 19.73 19 -0.73 0.73
13 VfL Wolfsburg 14.09 13 -1.09 1.09
14 Bayer Leverkusen 15.47 14 -1.47 1.47
15 FC Augsburg 9.81 8 -1.81 1.81
16 Hamburger SV 11.58 8 -3.58 3.58
17 SC Freiburg 11.16 7 -4.16 4.16
18 FSV Mainz 05 13.65 9 -4.65 4.65
2.69 38.46
ø Abweichung 2.14
Gladbach liegt vorne, ja, aber nur noch mit 3.67 Punkten. Auf Platz 2 Hannover, durch den Sensationssieg. Auch Hoffenheim mit über drei Punkte über dem Soll, die Bayern noch minimal im Plus.
Ganz hinten inzwischen Mainz, obwohl auch das Remis in Berlin eher von oben erzielt wurde. Auch Freiburg mit einer (Pech-)Bewerbung für ganz hinten. Wenn man aber die Abweichungen sieht, dass sind es meist nur ein oder zwei Ergebnisse, die alles locker wieder ausgleichen könnte – was natürlich ebenso für die im Plus liegenden Mannschaften gilt. Also: die Saison sorgt derzeit nicht für übertriebene Spannung, welche sich auch in Überraschungsteams darstellen könnte. Nein, solche gibt es kaum, weder positive noch negative.
Der Auslandsvergleich für die durchschnittliche Punktabweichung
Anmerkung: die Theorie lautet, dass die deutsche Bundesliga die spannendste unter Europas Topligen ist. Diese Erkenntnis ist eher intuitiv abgeleitet, aber sowohl hierzulande als auch im Ausland so weit „akzeptiert“. Natürlich ist der höhere Toreschnitt ein Indiz dafür, sowie die(empfundene) geringere Vorhersagbarkeit, was den Titel, den Abstieg, aber auch andere Fragen angeht. Ausgeglichenheit ist ein Kriterium und womöglich dafür hauptverantwortlich.
Die hier verwendete Maßzahl für die Abweichung in der durchschnittlichen Punkterwartung gibt darüber messbar Auskunft, jedoch war es wohl ein für die Einstiegssaison 2010/2011 spezielles „Problem“ (der Fan dankte es), dass die Bundesliga besonders viele Überraschungen produziert hat. Dies schlug sich in den Zahlen nieder. Nun kann man das Phänomen weiter beobachten. Geht es auch in dieser Hinsicht in der Bundesliga spannend zu? Spannender als anderswo?(Zugleich könnte eine große Abweichung in dieser Kategorie aber auch einfach bedeuten, dass Computer oder Fütterer ihr Handwerk schlecht verstehen)
Liga 1 ø Abweichung Änderung zur Vorwoche
Deutschland, 1. BL 2.14 0.10
Italien 2.30 0.07
Spanien 2.59 0.08
Frankreich 3.75 0.41
England 2.92 0.17
Deutschland, 2.BL 4.60 0.18
Die 1. Liga in Deutschland liegt zwar an der Spitze, diese Saison aber eher der Langweilerspitze. Alles wohl geordnet, genau. Es schlägt sich hier in Zahlen nieder. Die 2. Liga hingegen führt die Tabelle der Überraschungen an (selbst wenn es dabei bleibt, dass die Anzahl der Spieltage die Unordnung fördert; es sind mittlerweile überall schon viele Spiele gespielt). Auch Frankreich mischt ordentlich mit, was einem bei Blick auf die Tabelle sofort einleuchten würde: Teams wie Marseille und Bordeaux, die eigentlich immer mit an die Spitze gehören, liegen ziemlich weit hinten.
j. Die Torerwartungen und ihre Abweichungen
Erläuterung: Bei den Toren gilt fast das gleiche wie bei den Punkten. Die erwarteten erzielten Tore und die erwarteten kassierten Tore werden mit der Realität verglichen. Dabei zählen zu wenige erzielte Tore negativ genauso wie zu viele kassierte negativ zählen, Umgekehrtes zählt jeweils positiv. Hier muss die Summe der Abweichungen 0 sein, da alle erwarteten und nicht erzielten Tore irgendwo auch wieder nicht kassiert wurden. Der Toreschnitt kann allerdings eine Abweichung aufweisen.
Team Name Torerwartung Tore erzielt Gegentore erwartet Gegentore kassiert Summe der Abweichung
1 FC Bayern München 21.69 26 9.16 3 10.48
2 VfB Stuttgart 16.06 16 14.27 8 6.21
3 TSG Hoffenheim 13.06 13 14.93 9 5.87
4 Borussia Mönchengladbach 13.72 11 15.00 7 5.28
5 Borussia Dortmund 17.54 20 8.53 7 3.99
6 Hertha BSC 12.95 12 16.28 13 2.33
7 FC Schalke 04 14.66 19 12.48 15 1.83
8 Werder Bremen 16.23 17 13.36 13 1.13
9 1.FC Nürnberg 12.04 12 14.22 14 0.18
10 1.FC Kaiserslautern 11.92 8 16.24 13 -0.69
11 Hannover 96 14.28 13 13.35 13 -0.92
12 1.FC Köln 12.85 15 17.74 23 -3.11
13 FC Augsburg 9.41 8 15.12 17 -3.29
14 Bayer Leverkusen 15.64 12 13.15 14 -4.49
15 VfL Wolfsburg 13.83 12 13.42 17 -5.41
16 Hamburger SV 13.12 12 17.01 22 -6.11
17 SC Freiburg 12.18 14 16.72 25 -6.46
18 FSV Mainz 05 13.56 12 13.74 19 -6.82
254.72 252 254.72 252 0.00
Tore ø erwartet: Tore ø erzielt: ø Abweichung 4.14
2.83 2.80
Bei den Torerwartungen bleiben die Bayern dank ihres weiterhin überragenden Torverhältnisses vorne. Man sieht auch schon einen gewaltigen Sprung zu Stuttgart mit über vier Toren Rückstand. Stuttgarts Torverhältnis (nein, die Differenz, ja, ja) ist mit 16-8 auch ausnehmend gut und der Platz insofern gerechtfertigt. Dahinter bereits Hoffenheim, noch vor Gladbach.
Die Sortierung ganz hinten entspricht jener der Punkterwartung. Dies bedeutet, dass die drei Mannschaften dort ihre Punkte schön regelmäßig mit ganz normalen (also keinen Ausreißerergebnissen) erzielt haben. Andeuten tut sich dabei schon, dass es oftmals nur das eine Törchen war und es insofern auch anders hätte ausgehen können.
Der Auslandsvergleich für die durchschnittliche Torabweichung
(Anmerkung: verrückte Ergebnisse müssen sich nicht unbedingt in der Tendenz niederschlagen. Also ein 5:3 oder auch ein 7:0 sorgen hier unter Umständen für große Abweichungen, auf die Tore bezogen, aber keineswegs bei der Punkterwartungen, da zum Beispiel jeweils der Favorit gewonnen hätte. Also gibt es eine alternative Methode, sich mit dem Ausland zu vergleichen: gibt es auch in dieser Hinsicht in der Bundesliga die meisten „Überraschungen“?)
Platz Land Liga 1 ø Torabweichung Änderung gegenüber Vorwoche Anzahl Spiele
1 Deutschland, 2.BL 6.70 0.48 108
2 Deutschland, 1.BL 4.14 0.18 90
3 Frankreich 1 3.62 0.13 110
4 Spanien 1 3.31 0.45 80
5 England 1 3.23 0.30 89
6 Italien 1 2.83 0.53 70
Hier die Sortierung nun nach der durchschnittlichen Abweichung vorgenommen, zusätzlich die Spieleanzahl mit angegeben, so dass man etwas besser vergleichen kann. Also: die 2. Liga auch hier vorne. Dorrt gibt es also Überraschungen (Paderborn, FSV Frankfurt positiv, Bochum, Duisburg negativ) aber auch teils überraschend hohe Ergebnisse. Die 1. Liga kommt weit nach vorne, was durch die teils sehr hohen Ergebnisse bedingt verständlich wird. Frankreich mit mehr Spielen beispielsweise, aber einer klar geringeren Abweichung. Das bedeutet: von der Tendenz her gibt es viele Überraschungen (siehe oben, PunktEW), die aber meist nur mit einem 1:0 oder 0:1 erzielt werden.
Größer geworden sind die Abweichungen in allen Ligen (was auch nicht immer der Fall ist). Also: es gab überall Überraschungen an diesem Spieltag.
k. Die Spielstärke Rangliste
Anmerkung: Die Spielstärke wird gemessen in Toren, die erwartet werden, gegen die durchschnittliche Mannschaft (die es in der Praxis nicht gibt). Dabei gibt es die Offensivstärke, die gemessen wird in erwarteten erzielten Toren und die defensive Stärke, die gemessen wird in erwarteten kassierten Toren. Der Quotient aus diesen beiden Werten ergibt die Maßzahl für die Spielstärke. Je mehr erwartete erzielte, je höher der Wert, je weniger erwartete kassierte, umso höher der Wert.
Torerwartungen
Team Für Gegen Quotient Für/Gegen Veränderung des Quotiente Verschiebung
1 FC Bayern München 2.20 0.82 2.69 -0.17 +0
2 Borussia Dortmund 1.78 0.83 2.15 +0.12 +0
3 Bayer Leverkusen 1.58 1.29 1.23 -0.04 +0
4 FC Schalke 04 1.46 1.25 1.16 +0.04 +0
5 VfB Stuttgart 1.58 1.43 1.10 -0.00 +1
6 Werder Bremen 1.59 1.45 1.10 -0.01 -1
7 Hannover 96 1.42 1.35 1.05 +0.05 +2
8 TSG Hoffenheim 1.36 1.31 1.03 +0.02 -1
9 Borussia Mönchengladbach 1.29 1.30 0.99 -0.01 -1
10 VfL Wolfsburg 1.37 1.40 0.97 -0.01 +0
11 Hertha BSC 1.30 1.42 0.91 -0.02 +0
12 FSV Mainz 05 1.34 1.58 0.85 +0.01 +0
13 1.FC Nürnberg 1.22 1.49 0.81 +0.00 +0
14 Hamburger SV 1.25 1.66 0.75 -0.01 +1
15 1.FC Köln 1.40 1.86 0.75 -0.05 -1
16 1.FC Kaiserslautern 1.08 1.55 0.70 +0.01 +1
17 SC Freiburg 1.23 1.78 0.69 -0.01 -1
18 FC Augsburg 0.90 1.55 0.58 +0.01 +0
25.33 25.33 +0
Tore ø erwartet
2.81
Stuttgart tauscht mit Werder, aber sie waren ja auch davor schon fast gleich (beide nun mit 1.10). Hannover gewinnt zwei Plätze: klar, wer die großen Bayern schlägt, hat sich mächtig Reputation verdient. Hoffenheim und Gladbach büßen je einen Platz ein: ja, Hoffenheim gewinnt zwar (+0.02), aber Hannover eben mehr (+0.05). Der HSV zieht an Köln vorbei: da wirkt sich das 0:5 aus, denn, wie man sieht, verliert auch der HSV (-0-01). Kaiserslautern überholt Freiburg mit ihren +0.01 gegenüber Freiburgs –0.01.
l. Die Frequenz der Tendenzänderungen
Anmerkung: als „Tendenzwechsel“ wird ein Tor angesehen, welches eine Führung ausgleicht oder eine Führung erzielt. Das 1:0 wird nicht mitgezählt, denn ohne dieses Tor begänne es gar nicht erst, etwas mit Spannung in der Torabfolge zu tun zu haben. Ab und an wird hier ein Auslandsvergleich statistisch angestellt. Dieser zeigt, dass es in Deutschland mehr Tendenzwechsel als anderswo gibt, was einerseits auf empfundene Spannung in der Bundesliga hindeutet – welche möglicherweise vom Ausland geneidet wird – andererseits mögliche taktische Mängel aufzeigt, die, einer alten Tradition folgend, einen raten lassen, nach einem 1:0 dringend auf ein 2. Tor auszugehen – und nicht etwa öde und fad, wie aber im Ausland üblich, dieses Tor über die Zeit zu schaukeln. Mehr Auskunft über die Wirksamkeit oder Schwäche des deutschen Verhaltens geben die internationalen Vergleiche.
Natürlich ist und bleibt es wünschenswert, dass „etwas passiert“, das Spiele hin und her wogen, dass Mannschaften, die früh in Führung gehen trotzdem später noch verlieren, dass Mannschaften in dramatische Aufholjagden von zwei, drei Toren Rückstand zurückkommen, ausgleichen oder gar noch gewinnen. Die Behauptung hier: es passiert im Fußball eigentlich zu selten. Erstrebenswert wäre es, mehr Tore zuzulassen, damit auch in diesem Punkt wieder mehr Dramatik hineinkommt. Mehr Tore sorgen garantiert für mehr Tendenzwechsel, möglich aber, dass es eine Obergrenze gibt. Also: im Eishockey gibt es mehr Tore und damit mehr Tendenzwechsel, keine Frage. Aber gibt es zum Beispiel im Handball auch noch mehr als im Eishockey? Vermutlich kaum. Denn: bei sehr vielen Toren kann ja auch eine mit fünf, sechs, sieben in Führung liegen, ohne, dass an ein Comeback des Unterlegenen jemals zu denken ist.
Stets zum Vergleich hier die Statistik der letzten Saison. Man kann daran zumindest ein klein wenig vergleichen, ob es sich in der Tendenz ähnlich entwickelt.
Saison 2010/2011
Land Spiele Ausgleich HF AF Summe pro Spiel
- Bundesliga 306 158 60 49 267 0.873
England 380 198 66 46 310 0.816 - Bundesliga 306 145 56 41 242 0.791
Italien 380 169 58 48 275 0.724
Frankreich 380 175 49 40 264 0.695
Spanien 380 146 48 46 240 0.632
Saison 2011/2012
Land Spiele Ausgleich Heim Führungstreffer Auswärts Führungstreffer Summe pro Spiel
Land Spiele Ausgleich Heim Führungstreffer Auswärts Führungstreffer Summe pro Spiel
1 1. Bundesliga 90 44 18 12 74 0.822
2 Frankreich 110 60 13 12 85 0.773
3 Italien 70 30 9 11 50 0.714
4 2. Bundesliga 108 44 15 12 71 0.657
5 England 89 31 8 8 47 0.528
6 Spanien 80 27 10 4 41 0.513
Gesamtbilanz 547 236 73 59 368 0.673
Der Rückblick auf die Tendenzänderungen:
Werder gleicht Augsburgs Führung aus. 1 TW.
Stuttgart gleich zwei Mal aus in Nürnberg. 2TW.
Der HSV gleicht aus gegen Wolfsburg. 1 TW.
Das war es, mehr gab der Spieltag nicht her. Die Bayern kamen zwar auf 1:2 heran, aber das zählt ja in dieser Statistik nicht (zu Unrecht?), aber sonst erzielte immer nur maximal eine Mannschaft Tore.
In der 2. Liga war es noch armseliger: Paderborn gleicht in München aus und Union in Aue. Der Rest waren Einbahnstraßen.
In Deutschland tat sich also nichts, der 1. Platz wurde aber dennoch (von Liga 1) bewahrt.
In den anderen Ligen war es so:
In Italien gab es 8 Tendenzwechseln, was über den Schnitt liegt (8 in 10 = 0.8).
In England gab es gar 10 in 10 Spielen, was dafür sorgte, dass die Rote Laterne an Spanien überging, wo es in 10 Spielen nur 2 Tendenzwechsel gab.
In Frankreich waren es auch nur magere vier, so dass diese Liga die Deutsche nicht in Gefahr brachte.
m. Der mathematische Rückblick auf die Ergebnisse des 10. Spieltages
Anmerkung: hier wird für jedes Spiel die Abweichung der erwarteten Tore mit den erzielten berechnet. Zur Ermittlung der Gesamtabweichung werden die Wert absolut aufaddiert (hier nicht sichtbar, diese Spalte). Also: wenn die eine Mannschaft positiv abweicht um 0.35 Tore, die andere negativ um –0.62, dann ist die absolute Gesamtabweichung bei 0.35 + 0.62 = 0.97 Toren. Zur Ermittlung der durchschnittlichen Abweichung werden alle diese Werte aufaddiert und durch die Anzahl der Paarungen – in der Regel 9 – dividiert.
Torerwartung
Heim Auswärts Summe Abweichung
Augsburg Werder 1.04 1.56 2.60 1 1 -0.04 -0.56
Kaiserslautern Freiburg 1.68 1.30 2.98 1 0 -0.68 -1.30
Nürnberg Stuttgart 1.37 1.44 2.81 2 2 0.63 0.56
Hoffenheim Gladbach 1.38 1.06 2.45 1 0 -0.38 -1.06
Dortmund FC Köln 2.49 0.80 3.28 5 0 2.51 -0.80
Hertha Mainz 1.73 1.24 2.97 0 0 -1.73 -1.24
HSV Wolfsburg 1.50 1.43 2.93 1 1 -0.50 -0.43
Leverkusen Schalke 04 1.67 1.17 2.84 0 1 -1.67 -0.17
Hannover FC Bayern 0.88 1.81 2.69 2 1 1.12 -0.81
13.74 11.82 25.56 13 6 -0.74 -5.82
Erwartete Torsumme Erwarteter Toreschnitt Erzielter Toreschnitt
25.56 2.84 2.11
ø erwartete Torabweichung 1.89 ø Torabweichung 1.80
Sowohl in der Anzahl der Tore (19 anstatt 25.56 erwartete) als auch in der Abweichung (was meist einhergeht) war es hier also auch nicht so prickelnd.
n. Die Festlegung
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich für jedes Spiel als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des (Favoriten-) Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität der hier gemachten Einschätzungen prüfen. Dies wird Woche für Woche vorgenommen, aber natürlich auch insgesamt.
Die Festlegung erwartet
Paarung 1 X 2 Festlegung
Augsburg Werder 25.77% 24.42% 49.82% 37.42%
Kaiserslautern Freiburg 46.98% 22.90% 30.12% 36.39%
Nürnberg Stuttgart 36.50% 23.84% 39.66% 34.74%
Hoffenheim Gladbach 44.82% 25.86% 29.32% 35.37%
Dortmund FC Köln 74.50% 15.53% 9.96% 58.91%
Hertha Mainz 49.28% 22.74% 27.98% 37.28%
HSV Wolfsburg 39.93% 23.31% 36.75% 34.89%
Leverkusen Schalke 04 49.54% 23.22% 27.25% 37.35%
Hannover FC Bayern 18.08% 22.15% 59.77% 43.90%
3.85 2.04 3.11 3.56
durchschnittlich erwartete Festlegung: 39.58%
Zur Wiederholung nur oben die im letzten Wochentext angegebenen erwarteten Zahlen.
Die Festlegung eingetroffen
Paarung 1 X 2 Tendenz
Augsburg Werder 25.77% 24.42% 49.82% 0 24.42%
Kaiserslautern Freiburg 46.98% 22.90% 30.12% 1 46.98%
Nürnberg Stuttgart 36.50% 23.84% 39.66% 0 23.84%
Hoffenheim Gladbach 44.82% 25.86% 29.32% 1 44.82%
Dortmund FC Köln 74.50% 15.53% 9.96% 1 74.50%
Hertha Mainz 49.28% 22.74% 27.98% 0 22.74%
HSV Wolfsburg 39.93% 23.31% 36.75% 0 23.31%
Leverkusen Schalke 04 49.54% 23.22% 27.25% 2 27.25%
Hannover FC Bayern 18.08% 22.15% 59.77% 1 18.08%
4 4 1 3.06
durchschnittlich eingetroffene Festlegung: 33.99%
Weitere Anmerkung: In der Mathematik wurde noch kein vergleichbares Modell entdeckt. Auch nicht von einem Mathematiker, der sich zur Aufgabe gesetzt hatte, dem Autoren nachzuweisen, dass es garantiert nichts Neues gäbe.
Klar, dass der Ausreißer des Hannoveraner Sieges einer zu viel war und damit die erwartete Festlegung von 39.58% mit den eingetroffenen 33.99% deutlich unterboten wurde. Aber, logisch, die vielen Unentschieden (vier an der Zahl) trugen ihren Teil bei: sie sind fast immer überraschend.
o. Ligagesamtstatistik
Anmerkung: eine derartige Statistik wird regelmäßig vom Computer angefertigt. Es dient generell der Qualitätskontrolle der einzelnen Zahlen, Jede Zahl hat ihre Bewandtnis und wird genauer erläutert. Der Toreschnitt wird hier nicht erneut angeführt. Der Heimvorteil errechnet sich aus den der Heimmannschaften erzielten Tore geteilt durch die Hälfte der Gesamttore. Auf diese Art sieht man quasi prozentual, wie viele Tore die Heimmannschaften mehr erzielen als sie ohne selbigen dürften. 1.116 sind also 11.6% mehr für die Heim, 11.6% weniger für die Auswärts.
Anmerkung: Für Rechenfüchse hier kurz die Rechenmethode für die erwartete Torabweichung erklärt: Der Computer gibt jedem Ergebnis von 0:0 bis 20:20 eine Wahrscheinlichkeit (es genügt eigentlich bis 10:10, da der Rest keine nennenswerte Wahrscheinlichkeit mehr hat). Bei jedem Ergebnis gäbe es eine Torabweichung. Wenn man also die Wahrscheinlichkeit beispielsweise eines 3:4 multipliziert mit der dann eingetretenen Abweichung (bei dem Spiel Mainz – Gladbach, mit Torerwartungen von 1.77:1.25 wären dies 3 – 1.77 = 1.23 für Mainz plus 4 – 1.25 = 2.75 für Gladbach, also insgesamt 3.98 Tore Abweichung) und dieses Verfahren für jedes Spielergebnis durchführt, erhält man die erwartete durchschnittliche Torabweichung.
1. Fußball Bundesliga 2011/2012
Statistik der tatsächlichen Ergebnisse
Spiele Heimsiege Unentschieden Auswärtssiege Tore Gegentore Heimvorteil
90 43 18 29 149 103 1.183
Statistik der erwarteten Ergebnisse
Spiele Heimsiege Unentschieden Auswärtssiege Tore Gegentore Heimvorteil
90 41.63 20.69 27.67 144.2 110.4 1.133
Statistik der absoluten Abweichungen
Spiele Heimsiege Unentschieden Auswärtssiege Tore Gegentore Heimvorteil
0 1.37 -2.69 1.33 4.8 -7.4 0.04978
Statistik der prozentualen Abweichungen
Spiele Heimsiege Unentschieden Auswärtssiege Tore Gegentore Heimvorteil
0 3.19% -14.94% 4.59% 3.22% -7.18% 4.21%
Festlegung erwartet Festlegung eingetroffen
39.87% 39.86%
ø Torabweichung ø Torabweichung erwartet
1.95 1.88
Hier ergab sich aber in gewisser Weise eine Annäherung. Die Unentschieden, die bisher unterrepräsentiert waren, haben aufgeholt uns sind nur noch um 2.69 unterboten. Auch die erwartete und eingetroffene Festlegung sind momentan fast in Deckung und sorgen dafür, dass man sich wenigstens einmal anerkennend selbst auf die Schulter klopft. Nur kann es ab nächster Woche schon wieder zu einer Abweichung kommen (man ist sich dessen bewusst). Aber Momentaufnahmen können doch auch einfach schön sein?
Der Heimvorteil war bisher etwas zu groß, wie man an den erzielten Toren sieht: Heim 4.8 zu viele erzielt (gegenüber Erwartung), und 7.4 zu wenige kassiert.
p. Rückblick auf die Wettempfehlungen
Brisanter aber stets diese Frage: zu welchen Wetten hätte es laut Computer kommen sollen/müssen? Wo hätte er sich mit dem Wettmarkt angelegt? Und: wenn er sich damit anlegt, mit der großartigen Massenintelligenz, hat er gute Gründe dafür? Konnte man eventuell gewinnen, kann man gar langfristige Vorteile nachweisen? Bisher wurden derartige „Trockenschwimmübungen“ ja wenn überhaupt für sich selbst angefertigt. Nun ist es immerhin dokumentiert.
Paarung 1 X 2
Augsburg Werder 3.80 3.75 2.08
Kaiserslautern Freiburg 2.02 3.65 3.90
Nürnberg Stuttgart 2.66 3.50 2.86
Hoffenheim Gladbach 2.00 3.65 4.00
Dortmund FC Köln 1.33 5.70 12.50
Hertha Mainz 2.04 3.70 4.00
HSV Wolfsburg 2.38 3.60 3.15
Leverkusen Schalke 04 2.08 3.65 3.85
Hannover FC Bayern 9.20 4.70 1.45
Treffererwartung 1.92
Treffer erzielt 1
Geldauswertung 2.20
Herausgerissen hat das Wochenende natürlich Hannovers Sieg. Man ist mit nur einem Treffer bereits finanziell im Plus. Der Kommentar zu den anderen Spielen (und Wetten):
Freiburg war eine gute Wette. Der SC war in der ersten Halbzeit näher dran (so hörte man, aber die Bilder zeigen natürlich Szenen und Torchancen, die einen bestätigen lassen).
Stuttgart war nicht so doll, die Wette. Nürnberg war doch die bessere Mannschaft und wurde vielleicht bisher etwas unterschätzt.
Gladbach war natürlich in diesem Spiel keine gute Wette, da sie, wie auch Favre sagte, das Spiel natürlich (O-Ton Favre) niemals gewinnen konnten. Dennoch sah man genügend viele Ansätze bei der Borussia, die die Klasse erahnen ließen. Und eine 4.0 trifft man halt nicht alle Tage. Gladbach hat auch bisher fast in jedem Spiel für eine gute Wette (und für einige gewonnene) gesorgt. Also werden sie eh milder beurteilt.
Köln in Dortmund ist vergleichbar mit allen bisher über 10 liegenden Quoten: es sieht nach völlig chancenlos aus, nur ist eben eine (über) 10 ein Ereignis, wo für einen alles passen muss. Dies war nicht der Fall, macht die Wette aber nicht automatisch schlecht. Dennoch hätte man Köln eventuell ein besseres Auftreten zugetraut.
Wolfsburg in Hamburg war unbedingt eine gute Wette. Die Qualität zeigte sich aber erst wirklich nach dem Ausgleichstreffer. Wolfsburg war auch dran und eine 3.15 ist ja weiterhin eine Außenseiterquote.
Hannover war natürlich nicht nur wegen des Eintreffens eine Topwette. Nein, so ist es halt mit den hohen Quoten: es muss alles passen und das tat es hier. Aber dennoch hat Hannover natürlich extrem beeindruckt (dies aber schon einige Mal auch vor diesem Spiel). Sie haben (vielleicht seit dem Weiterkommen gegen Sevilla?) jede Menge Selbstvertrauen und natürlich einen exzellenten Trainer.
Also, die meisten Wetten werden als gut erachtet. Nachdenken muss man über die Einschätzungen von Nürnberg und eventuell jene von Hoffenheim, die auch mit ein paar zuvor Unbekannten (Firminho) einen exzellenten Kader haben.
Wettempfehlung Statistik der einzelnen Spieltage
Spieltag Nr Anzahl Wetten Anzahl Treffer erwartete Treffer Trefferabweichung Gewinn/Verlust
1 7 5 2.84 +2.16 +7.96
2 7 3 2.77 +0.23 +1.75
3 2 0 1.00 -1.00 -2.00
4 3 1 1.14 -0.14 -0.28
5 6 2 2.54 -0.54 -2.33
6 8 3 2.29 +0.71 +8.10
7 8 4 3.55 +0.45 +0.00
8 5 1 1.28 -0.28 -2.16
9 7 3 2.36 +0.64 +5.60
10 7 1 1.92 -0.92 +2.20
Natürlich schaut man diese Statistik immer gerne an. Meist sind die Ergebnisse positiv. Aber hauptsächlich dient diese hier zur Dokumentation.
Statistik insgesamt
Gesamtanzahl Wetten Gesamtanzahl Treffer Gesamtbilanz G/V in% Gesamt erwartete Treffer GesamtTrefferabweichung
7 5 +7.96 113.71% 2.84 +2.16
14 8 +9.71 69.36% 5.61 +2.39
16 8 +7.71 48.19% 6.61 +1.39
19 9 +7.43 39.11% 7.74 +1.26
25 11 +5.10 20.40% 10.28 +0.72
33 14 +13.20 40.00% 12.57 +1.43
41 18 +13.20 32.20% 16.12 +1.88
46 19 +11.04 24.00% 17.40 +1.60
53 22 +16.64 31.40% 19.76 +2.24
60 23 +18.84 31.40% 21.68 +1.32
Kleines mathematisches Kuriosum (welches einen zunächst an einen Fehler glauben ließ): die 31.40% der Vorwoche blieben exakt erhalten. Ja, Tatsache: 2.2 Einheiten bei 7 Wetten macht 2.2/7, und das sind fast exakt 31.4%.
Tja, also Treffer weiterhin im Plus, alle Werte im Plus, was will man mehr? Es gab aber erneut nur einen Treffer auf eine hohe Quote, so dass man mit den Treffern eben vergleichsweise wenig vorne liegt, demnach im Schnitt etwas zu hohe Quoten trifft.
q. Die Vorschau auf den 11. Spieltag
Anmerkung: Der Computer verrechnet nach einem eigens entwickelten – natürlich erläuterbaren und höchst logischen – Algorithmus die Torerwartungen (und den hier nicht ausgewiesenen individuell gepflegten) Heimvorteil zu diesen Torerwartungen. Diese wiederum werden zu den Eintrittswahrscheinlichkeiten verrechnet, früher per Simulation, heute längst per Funktion, die sich aus den Simulationsergebnissen ableiten ließ). Auch diese Torerartungswerte haben sich bei Toranzahlwetten am Wettmarkt längst als konkurrenzfähig erwiesen.
Torerwartung
Heim Auswärts Summe
Freiburg Leverkusen 1.26 1.68 2.94
FC Bayern Nürnberg 2.66 0.59 3.25
Gladbach Hannover 1.45 1.12 2.57
Schalke 04 Hoffenheim 1.55 1.08 2.64
Stuttgart Dortmund 1.06 1.47 2.54
Wolfsburg Hertha 1.59 1.10 2.69
Mainz Werder 1.51 1.60 3.11
FC Köln Augsburg 1.65 1.00 2.65
HSV Kaiserslautern 1.53 1.09 2.63
14.27 10.74 25.01
Erwartete Torsumme Erwarteter Toreschnitt
25.01 2.78
Nun, die Torerwartung geht in der Summe runter. Man sieht daran die permanente Nachjustierung des Computers: es gab wenige Tore? Na, dann erwarte ich gleich mal etwas weniger für die nächste Woche. Vielleicht ist es ein Trend? Es sind ja auch nur minimale Anpassungen: zuvor 2.80 erwartet, jetzt noch 2.78, was einem jedenfalls vernünftig erscheint. Viele Tore werden natürlich in München erwartet (das tut der Wettmarkt sicher auch), aber auch in Mainz – wo es eher den Rat auf eine „over“ Wette gäbe. Wenige Tore gibt es in fast keinem Spiel so richtig. IN Stuttgart vielleicht ein „under“ spielen?
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität prüfen.
Die Festlegung erwartet
Paarung 1 X 2
Freiburg Leverkusen 29.03% 23.23% 47.73% 36.61%
FC Bayern Nürnberg 81.37% 12.68% 5.95% 68.17%
Gladbach Hannover 45.18% 25.29% 29.53% 35.53%
Schalke 04 Hoffenheim 48.76% 24.57% 26.68% 36.92%
Stuttgart Dortmund 27.69% 25.32% 46.99% 36.16%
Wolfsburg Hertha 49.12% 24.25% 26.64% 37.10%
Mainz Werder 36.42% 22.90% 40.68% 35.06%
FC Köln Augsburg 52.99% 23.85% 23.16% 39.13%
HSV Kaiserslautern 47.82% 24.72% 27.46% 36.52%
4.18 2.07 2.75 3.61
durchschnittlich erwartete Festlegung:
40.13%
Die erwartete recht hohe Festlegung deute auf einen Favoritenspieltag hin. Außer Bayern zu Hause gibt es wenig Bestätigung. Ist halt Mathematik, aber der Wert stimmt.
Die fairen Quoten
Anmerkung: die fairen Quoten sind lediglich die Kehrwerte der Wahrscheinlichkeiten. So werden die Spiele aber am Wettmarkt angeboten beziehungsweise, bei den Wettbörsen („betfair“) so gehandelt. Man kann gerne vergleichen, was der Computer rät. Die Abweichungen werden nicht enorm sein, jedoch ist theoretisch jede Wette eine gute (aus Computersicht), bei der die am Markt bezahlte Quote oberhalb der fairen Quote liegt. „Gut“ ist die Wette insofern, als sie langfristigen Gewinn verspricht. Wenn man beständig Wetten auf diese Art macht, sollte man langfristig Gewinn erzielen. Garantien gibt es natürlich auch dafür nicht.
Paarung 1 X 2
Freiburg Leverkusen 3.44 4.30 2.09
FC Bayern Nürnberg 1.23 7.89 16.80
Gladbach Hannover 2.21 3.95 3.39
Schalke 04 Hoffenheim 2.05 4.07 3.75
Stuttgart Dortmund 3.61 3.95 2.13
Wolfsburg Hertha 2.04 4.12 3.75
Mainz Werder 2.75 4.37 2.46
FC Köln Augsburg 1.89 4.19 4.32
HSV Kaiserslautern 2.09 4.05 3.64
Abgleich mit der Wettbörse betfair
(Die Wettempfehlungen)
Paarung 1 X 2 % Schnitt
Freiburg Leverkusen 3.75 3.70 2.10 101.31%
FC Bayern Nürnberg 1.19 8.00 20.00 101.53%
Gladbach Hannover 2.10 3.55 3.90 101.43%
Schalke 04 Hoffenheim 1.97 3.60 4.40 101.27%
Stuttgart Dortmund 3.40 3.55 2.26 101.83%
Wolfsburg Hertha 2.18 3.60 3.50 102.22%
Mainz Werder 2.78 3.60 2.65 101.48%
FC Köln Augsburg 1.96 3.75 4.10 102.08%
HSV Kaiserslautern 1.95 3.65 4.30 101.94%
Treffererwartung 2.79
Ein kurzer Kommentar zu den Wettempfehlungen:
An die Qualität der Wette auf Freiburg muss man einfach glauben. Freiburg war in so vielen Spielen so gut, dass man ihnen jedenfalls auch einen Sieg zutrauen kann. Das Publikum wird eh da sein und man kann sich gar vorstellen, dass sie das Spiel bestimmen können. Leverkusen spielt danach auch Champions League.
Nürnberg in München ist praktisch ohne Kommentar. Aber immerhin ist es ein Derby und die Bayern haben zuvor verloren und sie spielen danach Champions League. Also: Einheit in die Tonne, nicht hinschauen.
Gegen Gladbach tritt man nicht an, selbst wenn es Hannover ist und der Computer minimal zurät.
Hoffenheim ist ganz sicher eine gute, eine empfohlene Wette. Schalke hat Klasse gezeigt, in allen Spielen bisher, unbestritten. Aber Hoffenheim auch und immerhin hat Schalke das letzte Heimspiel verloren (und damit Verwundbarkeit gezeigt).
Dortmund in Stuttgart ist kaum angezeigt, aber wird jedenfalls hier vertreten, trotz anschließenden Königsklassenauftrittes: sie haben allemal die Qualität, um das Spiel zu dominieren und den Gegner auszuspielen. Und: Stuttgart hat zuletzt nicht überzeugt.
Werder in Mainz ist auch nur minimal angezeigt und man machte ja hier Werbung für Mainz. Dennoch: Werder hat die Qualität und ganz sicher auch den Willen, das Spiel zu gewinnen.
Köln muss man eh vertreten gegen Augsburg, denn für eine Quote um die 2.0 muss es immer gute Gründe geben. Köln weiß, worum es geht und wird sicher alles daran setzen, das Spiel zu gewinnen.
Auch Lautern in Hamburg kann man sofort unterschreiben. Der HSV war verbessert, aber das schon vor Fink. Sie sind wie sie sind, aber Lautern hat im letzten Auswärtsspiel auf Schalke alles gezeigt, was in ihnen steckt. Wieso nicht auch in Hamburg? Zu verschenken haben sie sicher nichts, auch nicht beim Heimdebut des Heilsbringers.
2) Die 2. Bundesliga
a. Die Tabellensituation
b. Die Aufstiegschancen
Anmerkung: die Simulation von Liga 2 läuft genau wie die von Liga 1. Es wurden ebenfalls 5000 Durchläufe gemacht. Der dritte Platz ergibt logischerweise eine 1/3 Aufstiegschance, obwohl es noch von der Paarung abhängen dürfte. Da die Topfavoriten hier vorne liegen, könnten es durchaus auch 50% sein, die der Zweitligadrittplatzierte gegen den Erstligadrittletzten hat.
c. Punkterwartungen und Abweichungen
d. Auswertung des 5. Zweitligaspieltages
e. Vorschau auf den 7. Zweitligaspieltag