These 1: Mehr Tore täten dem Fußball gut
These 2: Die gängige Auslegung der Regeln benachteiligt die Angreifer
These 3: Die Anwendung bestehender Regeln reicht aus, um für mehr Tore zu sorgen.
These 4: Im Grunde spürt jeder, dass die Angreifer benachteiligt werden, nur wagt keiner, es so zum Ausdruck zu bringen. Weil: man könnte es eben nur sagen in der Form „ich spüre es“ ohne die Ursachen erklären zu können. Es gibt aber eine sehr logische Herleitung, hier angeboten.
Nebenthese 1: Elfmeter vielleicht die falsche Strafe für von verteidigenden Spielern begangene Regelübertretungen im eigenen Strafraum, da die Aufwertung der Torchance von minimal auf riesengroß — in den meisten derartigen Fällen gegeben — als eine zu hohe empfunden wird und von daher der Pfiff ausbleibt, ungeachtet der Anerkennung der Regelverletzung.
Nebenthese 2: Abseits ist von der Grundidee eine vernünftige Regel, ihre Umsetzung jedoch das Problem. Die von den USA 1994 durchgesetzte Regelmodifikation „im Zweifel für den Angreifer“ wäre die Lösung, sofern diese eingehalten würde.
Nebenthese 3: „Regelkenntnisse und deren blitzschnelle Anwendung und Umsetzung“ werden gemeinhin als Ausschlag gebend für Schiedsrichterentscheidungen angesehen. Sie sind es jedoch nicht in erster Linie. Der Schiedsrichter entscheidet bevorzugt so, dass er glimpflich davonkommt, nicht auffällt, eine „vertretbare“ Entscheidung fällt und er möglichst von den Medien verschont bleibt.
Nebenthese 4: Die Entscheidungen, welche Toraktionen oder Toren entgegenstehen, sind die eindeutig „bevorzugten“, bei welchen man besser abschneidet. Der Schiedsrichter hat wenig zu fürchten, wenn er (fälschlich) gegen ein Tor auslegt und viel zu fürchten, wenn er fälschlich für ein Tor auslegt. Da er im Moment seiner Entscheidung noch nicht weiß, nicht sicher sein kann, wie die spätere Beurteilung der Szene allgemein ausfallen wird, entscheidet er eben bevorzugt gegen das Tor, gegen die Torsituation. Lieber Abseits, lieber kein Elfer, lieber Stürmerfoul. Mit diesen Pfiffen „ecke ich nicht an“. Selbst wenn als falsch beurteilt: ich habe mit milder Beurteilung zu rechnen.