Wanja spricht mit seinen Kindern, heute über…
Schwalben
So saß die Familie oft in kleineren oder größeren Runden beisammen. Natürlich konnte man auch weiterhin zu Hause Fußballspiele schauen. Es gab fast immer Übertragungen, von kleineren, mittleren, größeren Spielen, nicht nur, weil man sich auf dem Planeten befand, auf welchem Fußball gespielt wurde und es insofern eine Art Pflicht gegeben hätte, sondern genau deshalb, weil Fußball spielen oder schauen – obwohl, wie die Kinder längst verstanden hatten, dazwischen ein universumsweiter Unterschied bestand – einfach Spaß machte.
Nur, um diesen Unterschied – welcher zu Erdzeiten nie genannt wurde und anscheinend sich nie jemand darüber Gedanken gemacht hatte – einmal zu nennen: wenn man selber Fußball spielt (und dies gilt für andere Sportarten auch), dann interessiert einen nicht in erster Linie, ob es ein attraktives, schönes, torreiches Spiel gibt oder das Gegenteil davon. Und dies liegt nicht allein daran, dass man als Spieler vielleicht etwas mehr die eigenen Interessen und gar den Erfolg über alle anderen Erwägungen stellt, sondern es liegt schlicht daran, dass jeder Einzelne seine Aufgabe hat und diese, so gut er kann erledigen möchte. Zu den Aufgaben gehört zum Beispiel, wenn man den Ball hat, diesen zum nächstbesten Mitspieler weiter zu leiten oder, wenn ein Mitspieler den Ball hat, sich in eine möglichst gute Position zu bringen, um den Ball anzufordern oder aber auch, seine Position zu halten und wenn der Ball gerade auf der anderen Feldseite ist, geduldig zu warten, bis er vielleicht doch mal wieder auf die hiesige Seite kommt, wo man ihn dann weiter zu verarbeiten hätte, aber es eben wichtig bleibt, dass man – auch für den Fall des mannschaftlichen Ballverlustes, dass sich dort, wo man sich befindet, nicht möglicherweise eine Überzahl an Gegenspielern auftaucht und eine Torchance erspielt (so attraktiv dies auch für die Zuschauer hätte sein mögen!).
Ebenso hätte man beispielsweise die Aufgabe, sofern die eigene Mannschaft nicht in Ballbesitz befindlich, möglichst sich anbahnende Torchancen – ganz gegenläufig zum Zuschauerinteresse – zu unterbinden und seine Abwehrseite zuzustellen oder auch schlicht, per geschicktem Zweikampf, den Ball zu erobern. Als Torhüter hätte man die offensichtlichste Aufgabe, dem Zuschauer das Hauptanliegen seines Stadionbesuches (oder wo auch immer er schauen mochte) zu untersagen, indem man die Bälle, welche doch so herrlich ins Netz rauschen könnten, genau davon abhält. Wobei hier durchaus erwähnt werden darf, dass in Putoia, aufgrund der allgemeinen Fairness auf dem Platz und sonst im Umgang miteinander, aber auch, weil man allgemein eine gelungen Art der Torchancenvereitlung, im Rahmen der Regeln, versteht sich, durchaus als anerkennenswert – also mit Beifall zu bedenken – und einhergehend als attraktiv empfinden konnte, wozu logischerweise eine tolle Parade ebenso gehörte.
Wie man gerne immer wieder betonen darf, waren in Putioa keineswegs die Anhänger dieser oder jener Mannschaft in der klaren Überzahl, sondern sich in noch größerer Frequenz neutrale Zuschauer – auch vor den Bildschirmen – einfanden, welche aus reiner Freude an dem Spiel – dem Spiel Fußball, aber auch dem konkreten, gerade laufenden Spiel — schauten. Selbst die sich eindeutig per „Fanausweis“ (welcher zumindest am umgehängten Schal oder am Trikot offensichtlich zur Schau getragen wurde) erkennbar machenden hatten für gelungene Aktion der gegnerischen Mannschaft oftmals einen anerkennenden Applaus parat, obwohl die gerade beäugte und derart gelobte Aktion ihren grundsätzlichen Interessen zuwider lief.
Und Wanja hatte große Freude daran, denn immerhin war er mitverantwortlich dafür, dass es hier so gesittet zuging und alle ihren Teil dazu beitrugen, dass es allgemein Freude bereitete. Pfiffe hörte man sehr selten, aber wenn, konnte man davon ausgehen, dass sie einen guten Grund dafür hatten und sich vermutlich jemand auf unsportliche Art versucht hatte, einen Vorteil zu verschaffen. Dies sah man gar nicht gerne, selbst wenn davon auszugehen war, dass man dem Sünder leicht auf die Schliche kam und er mit seinem Vorhaben scheiterte (ganz im Gegensatz dazu, wie es früher mal auf der Erde zuging!).
So nahm er heute einfach mal das Thema auf und fragte in die Runde: „Ihr wisst, was eine Schwalbe ist?“ „Na klar. Ein Spieler lässt sich fallen, obwohl er nicht gefoult wurde. Gibt es heute auch noch, aber nur sehr selten. Neulich, bei einem Schulspiel, da hat mein Gegenspieler sich auch fallen lassen, obwohl ich ihn gar nicht berührt habe. Hast du doch gesehen?“ „Ja, sicher, ich erinnere mich. Ansonsten ist das zwar im Kern richtig, nur gab es auf der Erde eine besondere Art der Schwalbe, welche sich nur auf das mögliche Erzwingen eines Elfmeters bezog.“ „Ok, erzähl!“
Auf diese Aufforderung lauerte Wanja immer, aber anscheinend hatte man Gefallen an seinen Geschichten und Erläuterungen. Freunde, Nachbarn, ab und an natürlich auch Leute seiner Generation, die sich noch gut besinnen konnten, aber vielleicht damals noch andere Ansichten darüber hatten.
Wanja fuhr also fort: „Das Problem der Schwalben hing grundsätzlich mit den anderen Problemen zusammen. Nennt mir mal ein paar, welche euch so in den Sinn kommen und welche wir schon oft und ausführlich besprochen haben?“ „Elfmeter war für viele Foulaktionen im Strafraum die falsche Strafe, Stürmer und Verteidiger wurden nicht gleich behandelt sondern es gab unterschiedliche Bewertungen ihrer Foulaktionen, zum Nachteil der Stürmer und somit der Torerfolge, überhaupt gab es zu viele Regelverletzungen und die Regeln waren nicht so ausgelegt, dass eine Wiederholung eines Vergehens möglichst verhindert wurde, es gab zu wenige Tore, so dass ein einzelnes Tor oftmals ein Spiel entschied und man sich insofern mit der Anerkennung eines Treffers irgendwie schwer tat.“
„Wow“, staunte Wanja, „das klappt ja super mit euch. Genau so war es. Aber es gibt dazu im Einzelfall immer eine Historie, wie es sich dahin entwickeln konnte. Und im Falle der Schwalben war dies so: rein intuitiv schien jeder zu erspüren, dass es immer schwerer wurde, ein Tor zu erzielen und dass es immer etwas zu viel des Lohnes war, wenn man für ein beliebiges Foul im Strafraum – laut anscheinend unantastbarer Regel – einen Strafstoß bekommen würde. So begannen die Stürmer, wenn sie denn partout nicht zum Torabschluss kamen, hier oder da mal hinzufallen, auch bei sehr leichten Berührungen. Jeder – auch der die Szene zu beurteilende Schiedsrichter – erspürte, dass die Angriffspartei liebend gerne diese Aktion gegen einen Strafstoß eintauschen würde. In der frühen Zeit gab es noch keine Schiedsrichterbeobachter und auch keine Vielzahl von Kameras und zudem war es sehr viel häufiger die Heimmannschaft, welche im Angriff war und das entscheidende Tor erzwingen wollte, während die Gästemannschaft mit dem Unentschieden zufrieden war. Das Publikum forderte also, mit dem fallenden Spieler zusammen, per Pfeifkonzert einen Elfmeter, welchen der Schiedsrichter dann oftmals, dem äußeren Druck ungeschützt nachgebend (er war allein gegen alle, ohne die Beobachter und ohne die Kameras), auch verhängte, selbst wenn hier und da erst im zweiten oder dritten Versuch.“
Wanja ließ diese Worte kurz einwirken. Ja, so erinnerte er sich, genau so war es. Und man las dann oft in der Zeitung nur – wenn es, wie bei vielen Spielen üblich, gar keine Kameras, sondern nur einen Berichterstatter im Stadion gab –, dass es sich bei dem Strafstoß, der den Siegtreffer einbrachte, um eine zweifelhafte Entscheidung handelte. Selbst beurteilen konnte man es nicht, aber irgendwie wusste es jeder: so hat halt die Heimmannschaft immer einen kleinen zusätzlichen Vorteil gehabt und dieser oder jener Elfer war garantiert ein „geschundener“. Er sah aber den Gesichtern an, dass seine Worte auf fruchtbaren Boden fielen. Irgendwie leuchtete seine Argumentation immer ein, obwohl die Nachvollziehbarkeit der anderen handelnden Personen gering blieb und man sich immer wieder diese eine Frage stellen musste: „Hat denn niemand was gemerkt?“
Er setzte also fort, denn, so verständlich bisher vermisste man doch noch immer eine Pointe der Angelegenheit. „Die Aufmerksamkeit wurde höher. Es gab mehr Kameras, mehr übertragene Spiele und der Schiedsrichter konnte sich nicht mehr verstecken. Auch die Spieler wurden genauer beobachtet, durch bessere Kameras und Zeitlupen aus allen möglichen Perspektiven. Auf die so ertappten Sünder wurde mit dem Finger gezeigt und auch die Schiedsrichter mussten mit unangenehmen Fragen rechnen.“
„Gut, so weit kommen wir noch mit. Tatsache ist doch aber, dass wirklich Elfmeter geschunden wurden und dass es besser war, wenn dies bald nicht mehr geschah? Da kam man der Gerechtigkeit, von der du so oft sprichst, doch näher und nicht weiter von ihr weg, oder?“
„Das ist zwar vordergründig richtig, aber es blieb ja nicht dabei. Es wurde quasi jedem Stürmer unterstellt, dass er den Elfer haben wollte, sobald er nur Anstalten machte, zu stürzen. Die Verteidiger lernten ebenfalls dazu, dass nicht etwa SIE die Sünder waren sondern mehr und mehr die Stürmer mit ihren ´gekünstelten Schauspielereinlagen´ in den Fokus rückten. Grundlage war und blieb natürlich, dass die Intuition einem jedem Beobachter sagte, dass ein Elfmeter praktisch immer zu viel des Lohnes war und die bisher winzig kleine Torchance eine enorme Aufwertung erfuhr durch den Strafstoß. Nur hat dies nie jemand in einem Argument erwähnt. Es ging in Diskussionen eigentlich immer nur darum: gab es nun einen Kontakt oder gab es keinen, war es ein Elfer oder nicht?
Damit noch lange nicht genug: die Verteidiger wussten nun, dass die Stürmer die Angeklagten sind. Das bedeutete nicht nur, dass man in die Zweikämpfe immer energischer gehen konnte, und das so gut wie nie als elfmeterwürdiges Foul eingestuft wurde, nein, sie durften sogar – und nutzten dies auch weidlich – nachdem sie mal wieder ein leichtes, mittleres oder schweres eigenes Foul begangen hatten, woraufhin der Stürmer zu Boden ging, direkt auf den Stürmer zu rennen und ihm ordentlich die Meinung geigen, was er denn mit dieser Schauspieleinlage nun herauszuschinden gedachte – und oft genug fiel der Schiedsrichter nun auf diese Schauspieleinlage des Verteidigers herein, und er ging direkt zum Stürmer hin und rieb ihm die gelbe Karte unter die Nase.“
„Jetzt wird es aber langsam albern.“
„Es war ja auch alles albern. Es war lächerlich. Die Kommentatoren gingen auch immer weiter in ihrer ´Stürmerhetzjagd´, denn auch sie spürten, dass zwar ständig gefoult wurde im Strafraum, dass es aber nur selten einen Elfmeter dafür gab, nur zweifelten sie nicht an den Regeln sondern schoben die Argumentation gegen die Elfer immer weiter rauf. Zuerst hieß es dann, im Kommentar, ´das reicht nicht für einen Elfer´. Später hieß es sogar, ohne, dass sie je darüber nachgedacht hätten, ´dieses Foul reicht nicht für einen Elfer´. Bei der ersten Formulierung hätten sie noch rechtfertigen können, wenn man nachfragte, WAS denn nun eigentlich nicht reichen würde? Das, was gar nicht war, oder war doch etwas? ´Nein´, so würde man zur Antwort erhalten, ´es war eben kein Foul, so bekommt man keinen Elfer, das reicht nicht, obwohl der Stürmer es gerne so hätte´. Nur bei der zweiten Antwort gehen dem so sprechenden Reporter die Argumente aus, da er ja bereits mit der Formulierung ´dieses Foul reicht nicht´ angedeutet hat, dass irgendetwas stattgefunden hat, und zwar sogar ein Foul. Nur war es ein für einen Elfmeter nicht ausreichendes Foul, aufgrund der Millionen von Präzedenzfällen, in denen es ebenfalls für ein derartiges Foul keinen Strafstoß gegeben hatte.“
„Also gab es nun Schwalben oder gab es keine?“ „Nun, die Stürmer spürten zwar ebenfalls, dass ihnen irgendwie Unrecht geschah, nur hatten sie keine Stimme dafür und es fehlte ihnen die Lobby und die Ausdrucksweise. Sie richteten sich einfach nach dem Stand der Dinge. Und obwohl es tausendfach weh tat und man erneut Opfer einer Ungerechtigkeit wurde, machte man eben einfach weiter. Die Kommentierung der späteren Szenen lautete dann oft so: ´Den wollte er zu sehr´ oder aber, wenn ein Stürmer nicht fiel sondern weiter spielte ´wenn er da gefallen wäre, hätte er Elfer bekommen´. Dass sich der Sprecher in beiden Fällen eigentlich irrte – also wenn einer fiel, dann war dies oftmals die Folge eines Foulspiels, und nicht etwa das Schinden eines Strafstoßes, da er dies niemals gewagt hätte, in dem Wissen, dass es nur nachteilige Folgen hätte und ihm negativ ausgelegt würde, inklusive der gesicherten gelben Karte; und wenn er nicht fiel, dann irrte er insofern, als die Behauptung, er hätte ihn bekommen, wenn er gefallen wäre nicht stimmte und dies der Stürmer sogar wusste. In der Konsequenz bedeutete es für die Stürmer: wen du fällst bekommst du ihn nicht, weil du gefallen bist, wenn du weiter spielst bekommst du ihn nicht, weil du weiter gespielt hast. Summa summarum: du bekommst nie einen, also spiel einfach weiter und lass die mal machen.“
„So ungerecht dies auch offensichtlich war.“ „Ihr habt es erfasst.“
„Dennoch“, so wandte sein Junge ein, „war es doch so weit ganz gut, denn immerhin gab es nun keine Schwalben mehr? Zumindest dürfte dies doch abgeschafft worden sein? Denn früher war es doch auch nicht gerade lustig: Elfer für nix, weil der Schiri drauf reinfiel?“
„Nein, nicht ganz. Die wahre Pointe der Geschichte ist ja erst die Umkehrung der Verhältnisse. Ihr denkt jetzt: es gab keine Schwalben mehr. Richtig. Die Stürmer haben es nicht mehr gewagt. Hier hat es einzig mal geklappt: man möchte eine Regelverletzung ausmerzen, man setzt ein hohes Strafmaß an, welches seine Abschreckungswirkung nicht verfehlt. Es kommt nicht mehr vor. Nur haben die Verteidiger ja noch weit mehr gelernt: sie haben gelernt, dass nicht SIE die Sünder sind, die man auf dem Kieker hat, Schiedsrichter, Zuschauer, Medien, sondern es sind wieder und wieder die Stürmer, die in den Fokus rücken. Wenn also eine Berührung angeblich mal wieder nicht für einen Elfer ausreichte, wurde nur noch und sofort über Gelb oder nicht Gelb diskutiert. Und zwar meist mit dem Ergebnis: ´hätte er Gelb bekommen müssen´ oder zumindest da hat er aber Glück gehabt, dass das nicht als Schwalbe ausgelegt wurde´. Die Berichterstatter haben so ihr eigenes Gewissen bereinigt, welches ihnen auch die ganze Zeit sagte, dass eigentlich ne ganze Menge schief liegt hier, aber wenn man eine einzelne Szene dann in ihrer Bedeutung besonders hervorhebt – nämlich eine solche Schwalbe –, dann erzeugt man damit ein ausreichendes Gegengewicht für fünf andere Fälle, welche umgekehrt ausgingen. Also eine Szene, welche man im Nachhinein als Strafstoß gewertet hätte, welcher nicht gegeben wurde.“ Kurzes, andächtiges Schweigen. Das musste man doch erst mal kurz sacken lassen.
„Nein, aber die eigentliche Pointe war die: die Abwehrspieler machten sich diese einseitige Auslegung zu ihren Gunsten immer mehr zu Nutzen. Wenn ihnen also ein Stürmer den Ball abnahm und so eine große Torchance zu entstehen drohte, dann ließen sie sich ihrerseits einfach fallen. Einer hat es vielleicht einfach mal ausprobiert und bekam, vielleicht zu seiner eigenen Überraschung, einen Freistoß dafür. Der nächste folgte dem Vorbild. So pflanzte sich das im Nu fort. Die Stürmer waren die Sünder und die Schuldigen. Erst wollen sie im Strafraum IMMER einen Elfer haben, dann aber foulen sie selbst auch noch, jagen dem Verteidiger also den Ball ab, und wollen auf diese schändliche Art gar nun auf solchen Umwegen ein Tor erzielen? Nein, einfaches Mittel: der Abwehrspieler legt sich auf die Nase. Der Schiri denkt dann wohl: ´na, wenn der fällt, dann MUSS ja was gewesen sein, sonst würde er es doch nicht tun und würde lieber dem Ball und dem Gegenspieler nachsetzen´. Also abpfeifen, Stürmerfoul. Abgesehen davon dass ein einzelnes Tor, wie ihr ja wisst, damals fast immer ein entscheidendes war, beim im Schnitt kaum drei Toren pro Spiel, und dass man so immer irgendwie einen Schreck bekam, bevor eines fiel: ging hier auch alles mit rechten Dingen zu?“
„Ah, ich verstehe: es sind längst die Verteidiger selbst die die Schwalben machen – und dafür immer einen Freistoß anstatt Gelb bekommen?“
„Genau so sah es aus. Es gab noch immer Schwalben – vielleicht bis heute, da müssten wir der Erde mal einen Kurzbesuch abstatten? – nur wurden die wahren Sünder nie ertappt. Sie fallen, der Pfiff erfolgt, der Stürmer entrüstet sich zwar, hält sich die Hände vors Gesicht, schüttelt den Kopf, denn nicht nur sagt er ´was soll ich denn nun schon wieder gemacht haben?´, sondern zugleich meint er – rein intuitiv, ohne es genau so aussprechen zu können — ´erinnerst du dich nicht, wie ER MICH vorhin im Strafraum angegangen ist, und das KEIN Foul gewesen sein soll? Und das war definitiv mehr als das Nichts, welches ich gerade gemacht habe´, es gibt auch niemals eine Zeitlupenwiederholung aber wenn doch, sagt der Sprecher zwar auch ´da habe ich eigentlich nichts gesehen, da hätte er auch laufen lassen können´, nur kräht trotzdem kein Hahn mehr danach und Recht bekommen tut der Stürmer niemals und belangt wird der wahre Sünder – der Verteidiger – auch niemals.“
„Eine rundherum ungerechte Welt. Nein, diese Erdlinge. Sind wir eigentlich auch Erdlinge?“ „Nein, ihr seid Erdlinge der zweiten Generation. Ab der dritten, also ab euren Kindern, erwähnt man es gar nicht mehr.