- Die 1. Bundesliga
- Rückblick auf die Spiele
Ergebnisse des 7. Spieltages
VfB Stuttgart – Hamburger SV 1:2 (1:0)
Borussia Mönchengladbach – 1. FC Nürnberg 1:0 (0:0)
FC Augsburg – Hannover 96 0:0
FSV Mainz 05 – Borussia Dortmund 1:2 (1:0)
FC Schalke 04 – SC Freiburg 4:2 (1:1)
VfL Wolfsburg – 1. FC Kaiserslautern 1:0 (0:0)
FC Bayern München – Bayer Leverkusen 3:0 (2:0)
1. FC Köln – TSG Hoffenheim 2:0 (1:0)
Werder Bremen – Hertha BSC 2:1 (1:1)
Allgemeine Einschätzung:
Also wie immer man diese Rubrik hier auch erwarten mag von Lesers Seite oder wie mittlerweile ihre korrekte Überschrift sein mag möge gerne weiter offen bleiben, sie wird nach Herzenslust „missbraucht“, um eigene Belange vorzutragen, welche einem in den Sinn kommen. Die Vielfalt ist in dieser Hinsicht unendlich groß, ebenso wie das Mitteilungsbedürfnis, welches eine vorrangige Ursache hat: wie kann man den Fußball erhalten, wie verbessern, wie für mehr Freude bei noch mehr Zuschauern sorgen, wie die alten Fans bei der Stange halten sowie Missstände und Ungerechtigkeiten aus der Welt schaffen. Es gibt nach der eigenen Theorie Gesamtzusammenhänge, welche, sobald erkannt, in ein logisches Gefüge passen und auf sehr schlichte Art mit einer Art Rundumschlag all diese wohl kaum strittigen oder auch im allgemeinen Konsens „genehmigten“ Forderungen umzusetzen. „Schöner, besser, größer, attraktiver, spannender, gerechter“ müsste doch durchgehen?
Nur steht natürlich weltweit die Behauptung, dass das a) jeder tut und jeder seine eigenen Lösungen parat hat, von denen er gleichermaßen so überzeugt ist, b) dass sich darum schon genügend Menschen in offizieller Absicht bemühen und dies und jenes ganz sicher längst kennen und wissen und diskutieren, c) dass es gerade recht ist, wenn es allwöchentlich (oder mittlerweile fast alltäglich) irgendwelche emotionalen Momente gibt, in denen sich der Fan ereifern und möglicherweise abreagieren kann und gerade die ständigen Diskussionen für den Erhalt mit sorgen (gegenüber einer völlig heilen Welt, in der alle zufrieden sind und es nichts mehr zum Ereifern gäbe vor lauter Gerechtigkeit) und d) dass der Fußball wohl nur deswegen so groß ist, weil er halt so toll ist, dass ihn eigentlich jeder schauen müsste und er die Nummer 1 weltweit hier und immerdar bleiben wird, egal, wie schändlich man ihn misshandelt.
Gerade bei d) aber gibt es sehr erhebliche Zweifel. Man verfolgt seine Mannschaft, sicher, ja. Es gibt auch genügend Stadiongänger, ebenso richtig (und eher die gegenteilige Tendenz als abnehmend: sie ist zunehmend). Man möchte Ergebnisse erfahren, man möchte Tabellenstände sehen, ja, man vergleicht und verfolgt dies und jenes, sicher, aber stets im Vergleich oder mindestens im Zusammenhang mit der eigenen Mannschaft, für welche man sich zum Anhänger erklärt hat. Aber: man kann kein Spiel schauen ohne eigenes Engagement, sozusagen als völlig neutraler Beobachter. Und dieses Element wird sicher nicht so erkannt, speziell an offizieller Stelle. Man MUSS Fan einer der beiden Mannschaften sein (oder halt hohe Wetten platzieren; dann geht es auch), um ein Spiel anschauen zu können. Dies sind allerdings die großen Bedenken, die man hier an dieser Stelle zum Ausdruck bringt. Was wäre falsch daran, wenn das Spiel als solches, das Spiel Fußball, die Menschen in ihren Bann ziehen würde? Da kicken zwei Teams, rot gegen blau oder gelb gegen grün, und man ist sicher, dass etwas Spektakuläres passieren wird. Es wird tolle Aktionen geben, gelungene Dribblings, perfekte Flanken, faire Tacklings, eine Flugparade, einen Hackentrick hier oder einen Fallrückzieher dort. Man wird ganz sicher das Gefühl haben, dass es gerecht zugeht. Man wird genügend Toraktionen sehen und man wird ganz sicher auch mit einer ausreichend hohen Frequenz den Ball im Netz landen sehen, der ultimativen Entladung der Glücksgefühle, dem Traumziel dieses Spiels, ungeachtet jeglicher anderer Leidenschaften, und meinetwegen beinahe zwangsläufig sich mit den diese Glücksgefühle noch mehr auslebenden Fans freuen.
Da man jedoch auf ausgesprochen viele taube Ohren stößt, bleibt nicht viel anderes übrig, als sich hier weiter die Fingerkuppen wund zu schreiben und zu hoffen, dass doch hier oder dort mal eines davon hörend wird.
Na, an sich sollte ja von ganz anderen Dinge die Rede sein. Dennoch soll der damit aufgenommene Faden einfach weiter gesponnen werden. Die Bundesliga hat auch für genügend „Talking points“ gesorgt, jedoch war ja nun Dienstag und Mittwoch Champions League. Und dieses hat ebenso auf seine Art für den autorenseits vielleicht etwas anders aufbereiteten Gesprächsstoff gesorgt. Nur mal ein Beispiel: wer die Zusammenfassung gesehen hat (ja, sicher, nicht so viele…) hätte aber unweigerlich ohne Ende staunen müssen und eigentlich den Mund nicht mehr zubekommen dürfen, mit dem richtigen Fokus. Nämlich: so oft, wie am Dienstagabend die Aussage aus dem Sky Kanal drang, dass es „hier ein glasklarer Elfer war“, und jedes Mal herauskam, dass er aber NICHT gegeben wurde, jedoch in der nächsten Szene schon wieder zur „Tagesordnung“ (die da lautet: Klugscheißerei und Miesmacherei) übergegangen, um bei jedem Spiel den Leierkasten wieder in Betrieb zu nehmen und von einem „verdienten Ergebnis“ zu sprechen, ja, also da müssen sich doch jedem Menschen mit ein klein wenig Verstand zunächst mal die Nackenhaare sträuben – um im nächsten Moment zu hinterfragen, WARUM DIESE ELFER ALLE NICHT GEGEBEN WURDEN.
Es kann doch nur eine Antwort herauskommen. Es wäre lächerlich, zu behaupten, dass die Schiris diese Aktionen allesamt „nicht gesehen haben“ oder „falsch beurteilt haben“, denn, man bedenke stets, wenn der Stürmer NICHTS macht (was auch x mal passierte, nicht nur an jenem Abend) sondern NUR den Ball erobert, der Verteidiger sich aber, in der Erkenntnis, mit anderen Maßnahmen nichts mehr ausrichten zu können, theatralisch fallen lässt, DANN hat er doch IMMER ALLES GESEHEN und pfeift, er sah nämlich sogar eine Aktion, die gar nicht stattgefunden hat und findet sie dennoch ahndungswürdig. Im Strafraum also, wo es um die Entscheidung geht Elfmeter oder nicht WILL er nichts sehen und nichts ahnden.
Der Grund auch dafür natürlich längst hier ausgeführt, jedoch gerne ab und an wiederholt: ein Tor verändert den Spielstand, und mit einem solcher muss man bei zugestandenem Elfmeter ja in höchstem Maße rechnen. Eine Veränderung der Chancen wird immer als gravierender Einschnitt empfunden. Zumal es bei der geringen Anzahl an Toren im Spiel sehr häufig der Entscheidung gleichkommt. Also: man gibt den Elfmeter, man hat damit das Spiel entschieden. Wenn man gegen ihn entscheidet, lässt man das Ergebnis (in sehr vielen Fällen) offen. Also ist es eine psychologisch viel größere Hemmschwelle, FÜR den Elfmeter zu stimmen. Ein NICHT GEGEBENER also erhält die Chancen, welche davor bestanden. Ein GEGEBENER verändert sie dramatisch. Man möchte also bei dieser Entscheidung unter allen Umständen ganz sicher sein, dass sie gerechtfertigt ist.
Es gibt den einen Fehler bei der Überlegung: ein NICHT gegebener mit der NICHT ausgelösten Chancenverschiebung, welche aber der Mannschaft zugestanden hätte ist objektiv gesehen keine kleinere Ungerechtigkeit. Es ist nur so, dass sie ein klein wenig weniger so empfunden wird (nachvollziehbar: Veränderungen hinzunehmen, einzugehen, fällt immer etwas schwerer, da etwas Unerwartetes auf einen zukommt; es ist ein natürliches konservatives Handeln, welches der Menschheit und der Natur im Allgemeinen gut getan hat). Dennoch kann man sich als Mensch ruhig weiter entwickeln: die vorenthaltene aber gerechtfertigte Verschiebung der Chancen ist keine geringere Ungerechtigkeit.
Es gab etwa 8 derartige Szenen, in 8 Spielen. Es war einfach unfassbar. Was nützt denn einer unterlegenen Mannschaft am Ende das Urteil: „Hätte geben müssen…?“
So hat auch Bayern München den Sieg erzielt, nachdem Boateng zwei Mal völlig eindeutig im Strafraum seinen Gegenspieler gefoult hat. Das eine Foul hätte, wenn es an der Mittellinie erfolgt wäre, normalerweise sogar eine direkte Rote Karte zur Folge gehabt, so übel war das Einsteigen. Da es im Strafraum stattfand, entschied der Schiri logischerweise auf Weiterspielen und nicht einmal Gelb, was ja dann gar nicht ginge. Die Meinung, dass Bayern da „Glück“ hatte, wird hier allerdings nicht geteilt. Es gibt hier keinen Elfmeter, es gibt dort keinen Elfmeter. Die Verteidiger können im Strafraum – in letzter Zeit übrigens sogar mit den Armen, die sie wie Handballtorhüter herumhampeln lässt und immer, wenn ein Ball dagegen geht heißt es, „aus der Entfernung, da bekommt er den Arm ja gar nicht weg, da kann man nicht…“, nur stellt sich niemand die Frage, warum er den Arm überhaupt dort hält? Die Antwort fiele schlicht aus: da er nichts zu fürchten hat, aber zugleich die Chance, den Ball abzuwehren; sozusagen eine „win-win-Situation“ – beinahe machen, was sie wollen. Halten, Ziehen, Zupfen, Zerren, im Notfall umgrätschen, der Torwart rennt Angreifer über den Haufen, springt in Spielrtrauben, und falls er den Ball mal nicht fängt, so beantragt „Torhüterschutz“, welcher ihm überall im 16er gewährt wird. Also: mit Glück hatte es bei Bayern nichts zu tun. Es hat etwas mit den Regeln zu tun, die an allen Ecken und Enden zum Himmel stinken oder schreien oder wie immer das heißt.
Nein, es ist wahrhaftig immer eine Wohltat, wenn es Champions League gibt und man sich als exklusiver Sky-Abonnent über die Einzelspiel- oder Konferenzoption freuen darf. Denn: man hat endlich die Chance, einen NICHTDEUTSCHSPRACHIGEN Kommentar zu hören. Von dieser Option wird nun autorenseitig ausführlich Gebrauch gemacht. Am Dienstagabend fiel die Wahl auf das Spiel Neapel gegen Villarreal. Man bekommt Gänsehaut, beinahe zwangsläufig, wenn man diese Atmosphäre im Stadion ins Wohnzimmer transportiert bekommt, zumal der Sprecher mit dem wohltuenden, spannungsgeladenen Tonfall entscheidend dazu beiträgt. Hier ist Sachverstand gepaart mit Vorfreude, aber auch Respekt (gibt es hier nicht) dem Gegner gegenüber zu spüren, hier ist die Bereitschaft, den Zuschauer zu unterhalten und zu informieren und nicht etwa, ihn zu belehren und ihm Fußball zu erklären, vor allem nicht mit unsinnigen Verallgemeinerungen, hier wird Spielgeschehen beschrieben und selbst wenn man kein Wort verstünde sei es jedermann angeraten, es einmal zu tun: es ist eine reine Wohltat, weil man einfach merkt, dass der Mann mitgeht und Freude daran hat. Das steckt an, egal, welche Worte man nun versteht und welche nicht.
Übrigens war es sehr hübsch, dass tatsächlich Napoli das 1:0 erzielte – nach einer perfekten Flanke, in welcher die Abseitsfalle von Villarreal nicht funktionierte (und der Linienrichter – ja, ja, der Assistent – den Reflex unterdrückte, die Fahne hochzureißen) und Hamsik alleine vor dem Torhüter wirklich sehr frei stand, den Ball aber volley aus der Luft nahm und ihn wohlüberlegt ins lange Ecke, mit dem erforderlichen Effet und mit Pfostentouchierung, also höchster Präzision und Perfektion, versenkte, der Sprecher sofort im Stacchato und ohne die hier unerlässliche (aber ebenso unerträgliche), bereits während der Aktion durchgeführte Fehleranalyse zerstörte, unmöglich gemachte Freude, schlicht eigene Emotionen bereitwillig auslebend sein „Hamsik, Hamsik, Hamsik, Hamsik“ im anschwellenden Tonfall ausrief und so dessen Lauf in die Fankurve begleitete, um dann ein „uno a zero per Napoli“ hinterherzurufen. Hamsik tat dann vor dem Publikum so, als ob er in dem vor Jubel zerberstenden Stadion nichts hören würde, indem er sich die Ohren hielt und so für noch mehr Spektakel sorgte. Eine unfassbar schöne Szene, die einen mal wieder lehrt, warum sich eigentlich dieses Spiel Fußball ausgewählt hat, schon in frühester Kindheit. Das ist es, was man sehen möchte und die Gänsehaut bleibt auch jetzt, beim Schreiben nicht aus, kehrt wieder und wieder, weil einfach alles passte.
Das Erstaunliche aber in der Sky Zusammenfassung, genau an jenem Abend (jedoch in letzter Zeit dort erfreulicherweise kein Einzelfall mehr): als „alle Spiele, alle Tore“ lief und die Bilder von diesem Spiel durchgelaufen waren und der Labersack (Kai Dittman oder wer es auch war, einer wie der andere) zu dieser Szene nur das völlig alberne, verfehlte, belehrende, Spannung und Freude tötende: „Villarreal spielte auf Abseits, aber wenn, dann sollte man das im Kollektiv tun“ dazu absonderte, meinte der Moderator im Anschluss: „Hören Sie sich mal an, wie der italienische Reporter abging bei diesem Tor.“ Und es wurde genau das oben beschriebene komplett durchlaufen gelassen.
Zurück im Studio meinte er nur lapidar (dennoch erstaunlich; Patrick Wasserziehr): „Toll.“ Tja, man wundert sich doch etwas: Wenn es erkannt wird, dass es unterhaltsam war und insofern der Wiedergabe wert, dazu noch den Kommentr „toll“ verdient, warum um alles in der Welt versteht man denn nicht (und merkt vielleicht gar nicht), dass es hierzulande NIEMALS in einem Kommentar zu einer derartigen Freude kommt, egal wie wichtig oder schön das Tor war? Muss man gar annehmen, dass die Szene mit italienischem Kommentar nur eingespielt wird, um den Mann zu verhöhnen? „Der freut sich noch richtig und hat gar nicht gemerkt, welche katastrophalen Fehler das Tor überhaupt erst möglich gemacht haben?“ Oder auch nur in dem Sinne: „Ein echter Fachmann freut sich nicht, nein, er hat sich nicht zu freuen. Er hat bereits alles gesehen, schon zuvor in seinem Leben und ein derartiges, einfaches Volleytor, bereits damals, im Sandkasten, selbst x-mal erzielt und seinen Kumpels später gezeigt, wie man es macht. Ein wahrer Fachmann weiß schon alles, er analysiert und sieht und merkt alles. Im Gegensatz zu diesem tumben und naiven Italiener.“
Das gleiche geschah übrigens bei dem Spiel Manchester United gegen FC Basel, als Basel tatsächlich in 0:2 nach der Pause in eine 3:2 Führung verwandelte, und diese nicht einmal nach Glück aussah, da sie zuvor schon etliche Chancen vertan hatten, bei denen sie sich die Haare rauften. Das Tor zum 2:2 wurde mit dem schweizerischen Kommentar eingespielt (nach der Zusammenfassung des 3:3 endenden Spiels), welcher mit sich überschlagender Stimme – diese Freude selbstverständlich unverhohlen und nicht wie hier, wo, selbst wenn es mal geschieht, dass sich die Stimme überschlägt, man sich direkt dafür zu schämen scheint, da man seine Laienhaftigkeit damit irgendwie auszudrücken schiene – das 2:2 durch Alex Frei ausrief – eine reine Wohltat, so etwas zu hören und man freut sich, ebenfalls vöölig unverhohlen, auf den nächsten Championsleauge Spieltag, in welchem man sich noch völlig offen lässt, auf welchem Kanal man landet. Vielleicht ein russisches oder ukrainisch kommentiertes Spiel? Eine Freude wird es garantiert.
Nun muss man doch noch ein paar Worte über die Bundesliga loswerden, natürlich, so ahnt Leser sicherlich, geht es um Kommentare, vielleicht auch Einschätzungen seitens der Kommentierenden. Zunächst aber nur so viel: der HSV gewann das Spiel in Stuttgart. Sie hätten auch locker das 0:2 kassieren können in einer Phase, das ihr Spiel kein bisschen besser als in den Spielen zuvor aussah. Cacau traf den Pfosten, aus nächster Nähe, und machte so vielleicht das kleine Wunder erst möglich. Hier herausgestellt: warum kommt es einem so vor, dass oftmals das Glück plötzlich nach einem Trainerwechsel zurückkehrt? Ist das nur Einbildung? Nur erinnert man sich doch an viele Beispiele, ohne sie konkret benennen zu wollen oder zu können. Glück bliebe doch immer Glück und könnte nie verdient sein, selbst wenn das „Glück des Tüchtigen“ eine stehende Redewendung, ausgesprochen auf der Suche nach Erklärungen für Glück, existiert?
Zum Spiel Bayern gegen Leverkusen: alle Experten waren sich einig, dass der FC Bayern noch nie so stark war, keiner konnte sich zumindest erinnern (und man bestätigt dieses Empfinden hier gerne aus eigener Ansicht gepaart mit Erinnerung). Welchen Sinn hat es, nachdem man diese Erkenntnis gewonnen hat, sich überhaupt noch mit dem Gegner und dessen Leistung zu beschäftigen? Man soll ihn doch einfach in Ruhe lassen, nicht darauf eingehen. Bayern war übermächtig, das hat jeder, das musste jeder, der geschaut hat Anerkennung, ob neidvoll oder neidlos. Da war nichts zu machen, die Ballsicherheit, die Passsicherheit, die überragenden Einzelspieler, die Taktik, die genialen Momente, das ausgestrahlte Selbstvertrauen und, in den erforderlichen Momenten, auch die Zweikampfstärke und Kampfbereitschaft. Das möchte man sehen und man sollte doch nur dankbar sein, gerade an den dies kommentierenden Stellen, dass man nun einen ernsthaften Bewerber in der Champions League hat, der die deutschen Farben hoffentlich würdig vertreten kann, vielleicht gar zu einem ziemlich großen oder dem ganz großen Wurf fähig ist? Was möchte man denn nun von Leverkusen?
Tja, trotz aller Schwärmerei für Bayern wurde Leverkusen eben NICHT in Ruhe gelassen. Robin Dutt wurde befragt und er stellte sich gerne. Sein Fazit war nicht nur absolut nüchtern, sondern auch perfekt und total angemessen: „Diese Bayern waren zu stark, da hatten sie keine Chance. Ich bin froh, dass sich die Mannschaft nicht hat abschlachten lassen und eine längere Phase recht gut mithalten konnte, Das 0:3 am Ende schmerzte doch etwas. Nach dem 0:1 nach 4 Minuten war das Spiel praktisch gelaufen, aber ich bin nicht unzufrieden.“
Nun wird dieser treffende und wohlüberlegte, eigentlich alles zum Ausdruck bringende Kommentar zerpflückt? „Wie bitte?“ hießt es, nach dessen Aussendung, von der weiblichen (und damit noch viel störenderen) Stimme. Sie verstand also nicht richtig? Was hätte er denn gesagt haben sollen, was sie verstanden hätte? „Wir waren ebenbürtig und hatten Pech.“ Wäre sie dann zufrieden? „Wir waren katastrophal schwach. Den Bayern genügte eine Durchschnittsleistung, um uns mit 3:0 zu vernichten. Danke an den Gegner, dass sie nicht 7 oder 8 gemacht haben. Ach, und eines noch: Ich bin schuld daran und nehme (nicht etwa „ziehe“) meine Hut, das wars für mich in Leverkusen. Haben Sie grad mal eine Pistole zur Hand?“ Wäre das genehm?
Nein, es ist so unfassbar dumm, was dort geschieht, und es ging noch stundenlang so weiter. Im „Doppelpass“ auf DSF (ach ja, Sport 1) wurde das gleiche wieder und wieder vorgetragen. Wie schwach Leverkusen doch war. Ja, merkt man denn nicht, dass man, indem man sie so entsetzlich schwach macht, zugleich die Leistung des Gegners völlig vernichtet? Warum haben denn alle den so gern zitierten Sepp Herberger vergessen, der wirklich nur und immer neue Wahrheiten von sich gab? „Man spielt so gut, wie es der Gegner zulässt.“ Es stimmt doch einfach nur. Bayern war gut. Punkt. Nein, kein Punkt. Bayern war sehr gut, Bayern war überragend, Jetzt aber Punkt.
Übrigens, nur mal so, nebenbei: der Kicker kommt auf ein Chancenverhältnis von 4:1. Egal, wie eine richtige oder bessere Zählung aussah: das sieht nicht nach dieser Dominanz aus. Man versteht doch Dutt dann noch besser? Sie waren ok, der Gegner war klar besser, er sagte es auch voller Respekt, und er wolle sich derzeit nicht mit ihnen messen. Was erwarten die Kommentatoren nur? Dass jedes Jahr NICHT der Titelfavorit, die beste Mannschaft vorne steht? Nur, um dann dauernd auf deren „Krise“ herumzureiten?
Erinnert ein wenig an Otto Rehhagel, der Griechenland zum Europameister machte, was als „Wunder“ ausgewiesen wurde, und 4 Jahre später, nach dem Ausscheiden in der Vorrunde auf die Schwäche und das Versagen seiner Mannschaft angesprochen, auch einmal aus der Haut fuhr: „Sie haben doch selbst vor 4 Jahren gesagt, dass es ein Wunder war. Nun sollen wir das aber wiederholen?“ Was erwartet man nur? Immer nur Unsinn, oft zum Quadrat und noch häufiger hoch drei.
- Die Tabellensituation
Sp | S | U | N | Pkt | T | GT | Diff | |||
1 | FC Bayern München | 7 | 6 | 0 | 1 | 18 | 21 | – | 1 | +20 |
2 | Werder Bremen | 7 | 5 | 1 | 1 | 16 | 14 | – | 7 | +7 |
3 | Borussia Mönchengladbach | 7 | 5 | 1 | 1 | 16 | 9 | – | 3 | +6 |
4 | TSG Hoffenheim | 7 | 4 | 0 | 3 | 12 | 12 | – | 7 | +5 |
5 | FC Schalke 04 | 7 | 4 | 0 | 3 | 12 | 15 | – | 12 | +3 |
6 | Hannover 96 | 7 | 3 | 3 | 1 | 12 | 8 | – | 8 | +0 |
7 | VfB Stuttgart | 7 | 3 | 1 | 3 | 10 | 10 | – | 6 | +4 |
8 | Borussia Dortmund | 7 | 3 | 1 | 3 | 10 | 9 | – | 7 | +2 |
9 | 1.FC Nürnberg | 7 | 3 | 1 | 3 | 10 | 6 | – | 7 | -1 |
10 | 1.FC Köln | 7 | 3 | 1 | 3 | 10 | 13 | – | 15 | -2 |
11 | Bayer Leverkusen | 7 | 3 | 1 | 3 | 10 | 7 | – | 10 | -3 |
12 | Hertha BSC | 7 | 2 | 3 | 2 | 9 | 9 | – | 9 | +0 |
13 | VfL Wolfsburg | 7 | 3 | 0 | 4 | 9 | 8 | – | 12 | -4 |
14 | FSV Mainz 05 | 7 | 2 | 1 | 4 | 7 | 9 | – | 15 | -6 |
15 | 1.FC Kaiserslautern | 7 | 1 | 2 | 4 | 5 | 5 | – | 10 | -5 |
16 | FC Augsburg | 7 | 0 | 4 | 3 | 4 | 6 | – | 12 | -6 |
17 | SC Freiburg | 7 | 1 | 1 | 5 | 4 | 12 | – | 22 | -10 |
18 | Hamburger SV | 7 | 1 | 1 | 5 | 4 | 8 | – | 18 | -10 |
181 | 181 | 0 | ||||||||
Gesamtanzahl Spiele | 63 | |||||||||
Tore ø | 2.87 |
Na, man beginnt, sich ganz gut orientieren zu können. Die ganz großen Sensationen wie es sie in der letzten Saison gab – zu denen in dieser Phase jetzt noch Borussia Dortmund gehörte – sind diesmal nicht auszumachen. Auffällig, dass die Berliner Hertha wirklich exzellent mitmischt und durch die beinahe tragische Niederlage in Bremen nicht ganz den gerechten Lohn für den wirklich tollen Auftritt bekam, als sie gar mit 9 Mann beinahe näher am Siegtreffer waren als die Bremer und ihnen mindestens ein klarer Elfmeter verweigert wurde (nix mit Pech zu tun, man wie schon… es gibt ihn nicht, ex gibt ihn nicht, hier nicht und dort auch nicht).
Auch Köln, die bereits das erste Schlachtopfer für die Medien mit Trainer Solbakken darboten haben sich erfreulicherweise (eine sehr persönliche Sichtweise, zugegeben) nach oben gearbeitet. Was wären sonst die Überraschungen? Leverkusen nicht ganz vorne dabei, aber sie hatten ja zuletzt auch die Bayern und dieses Schicksal wird in der Hinrunde noch 10, in der Rückrunde allen 17 Mannschaften einmal widerfahren, und Wolfsburg kann erneut nicht die Erwartungen – die ihnen hier auch vom Autoren und dessen Computer oktruiert wurden – nicht erfüllen, wobei man stets ein „bisher“ hinzufügen sollte. Man ist natürlich stets auf ein paar Abweichungen gefasst, welche sich gelegentlich auch aus guten Spielen, in Serie, und nicht erzielten Punkten oder, umgekehrt, aus nicht so guten Spielen mit der dennoch erzielten Maximalausbeute zeigen können. Es betrifft aber in dieser Saison so gut wie keine Mannschaft, zumindest nicht in Serie.
Wenn man so möchte, dann ist die größte Überraschung jene der überaus günstigen Platzierung der Gladbacher Borussia, welche das große Glück hatten, im Auftaktspiel eine vielleicht noch nicht in der endgültigen Höchstform auflaufende Bayern-Elf kalt zu erwischen – und möglicherweise gerade mit einem solchen Ergebnis den Grundstein für eine wirklich erfolgreiche Saison zu legen. Andererseits sei gerne erwähnt, dass man es an dieser Stelle a) wiederholt erwähnt hat, dass dort eine andere Klasse vorzufinden ist, insbesondere in dem Ausnahmespieler Marco Reus, aber b) die Gladbacher seit dem Amtsantritt von Lucien Favre dort eine phantastische Serie gespielt haben, welche bereits in der Rückrunde der letzten Saison eine überdurchschnittliche Leistung darstellte, insofern der Tabellenplatz 16 etwas trog.
- Die Titelfrage
Erläuterung: diese Zahlen sind das Ergebnis einer Computersimulation, welche zur Basis die weiter unten angegebenen jeweiligen aktuellen Spielstärken der Mannschaften hat. Dabei werden die Spiele anhand ebenfalls errechneter Torerwartungen (auch im weiteren Text angegeben) einzeln simuliert und jeweils die abschließende Tabelle betrachtet zur Ermittlung des Siegers.
Mannschaft | Anzahl Deutscher Meister in 5000 Simulationen | Meisterschaften in Prozent | Faire Quoten als Kehrwert der Wahrscheinlichkeiten |
FC Bayern München | 4353 | 87.06% | 1.15 |
Borussia Dortmund | 248 | 4.96% | 20.16 |
Werder Bremen | 152 | 3.04% | 32.89 |
FC Schalke 04 | 56 | 1.12% | 89.29 |
Borussia Mönchengladbach | 51 | 1.02% | 98.04 |
Bayer Leverkusen | 46 | 0.92% | 108.70 |
TSG Hoffenheim | 26 | 0.52% | 192.31 |
VfB Stuttgart | 22 | 0.44% | 227.27 |
Hannover 96 | 22 | 0.44% | 227.27 |
VfL Wolfsburg | 10 | 0.20% | 500.00 |
1.FC Köln | 5 | 0.10% | 1000.00 |
Hertha BSC | 4 | 0.08% | 1250.00 |
1.FC Nürnberg | 2 | 0.04% | 2500.00 |
FSV Mainz 05 | 2 | 0.04% | 2500.00 |
Hamburger SV | 1 | 0.02% | 5000.00 |
1.FC Kaiserslautern | 0 | 0.00% | |
SC Freiburg | 0 | 0.00% | |
FC Augsburg | 0 | 0.00% | |
5000 | 100.00% |
Entweder, man wartet im Spannungssinne auf bessere Zeiten oder man findet sich damit ab, dass es eine Einbahnstraße wird – und konzentriert sich auf andere Entscheidungen. Spaß machen die Bayern jedenfalls und insofern bieten sie eine gute Gelegenheit, sich einfach so am Fußball zu erfreuen ohne auf Ausrutscher zu lauern.
Chancenveränderungen gegenüber der Vorwoche durch die Ergebnisse des 7. Spieltages
Mannschaft | Gewinn/Verlust absolut gegenüber vorherigem Spieltag | Gewinn/Verlust in Prozent |
FC Bayern München | 251 | 5.02% |
Werder Bremen | 25 | 0.50% |
FC Schalke 04 | 16 | 0.32% |
VfL Wolfsburg | 5 | 0.10% |
1.FC Köln | 1 | 0.02% |
Hamburger SV | 1 | 0.02% |
1.FC Kaiserslautern | 0 | 0.00% |
FC Augsburg | 0 | 0.00% |
SC Freiburg | 0 | 0.00% |
FSV Mainz 05 | -3 | -0.06% |
Hertha BSC | -4 | -0.08% |
1.FC Nürnberg | -5 | -0.10% |
Borussia Mönchengladbach | -19 | -0.38% |
Hannover 96 | -29 | -0.58% |
VfB Stuttgart | -40 | -0.80% |
TSG Hoffenheim | -51 | -1.02% |
Borussia Dortmund | -70 | -1.40% |
Bayer Leverkusen | -78 | -1.56% |
0 | 0.00% |
Auch Dormund büßt noch Chancen ein. Der Grund: ihre zuvor noch halbwegs intakten Chancen beziehen sie hauptsächlich aus möglichen Ausrutschern der Bayern. Wenn diese auch andere Konkurrenten souverän „aus dem Weg räumen“, dann gibt es eben nichts zu holen. Man bedenke stets, dass der Computer die Spielstärken mit jedem Ergebnis anpasst und jenes der Bayern eindeutig günstiger war als jenes der Dortmunder in diesem Sinne (wie weiter unten ablesbar). Werder hatte eh kaum Chancen und muss sich diese Phantome erst erarbeiten, deshalb der Zugewinn.
- Die Titelchancen in der Entwicklung
Alles rauscht gegen 0 und eine Linie gegen 1. In gewisser Weise ein Klassiker: der Favorit dominiert.
- Abgleich Titelchancen mit der Wettbörse betfair
Back | Lay | Wahrscheinlichkeit (Back) | |
FC Bayern München | 1.25 | 1.27 | 80.00% |
Borussia Dortmund | 13 | 15.5 | 7.69% |
Bayer Leverkusen | 36 | 40 | 2.78% |
VfL Wolfsburg | 200 | 350 | 0.50% |
Hannover 96 | 170 | 350 | 0.59% |
Werder Bremen | 32 | 40 | 3.13% |
FC Schalke 04 | 38 | 44 | 2.63% |
Hamburger SV | 400 | 1000 | 0.25% |
VfB Stuttgart | 140 | 190 | 0.71% |
FSV Mainz 05 | 800 | 0.13% | |
Borussia Mönchengladbach | 50 | 70 | 2.00% |
TSG Hoffenheim | 80 | 300 | 1.25% |
1.FC Nürnberg | 500 | 1000 | 0.20% |
1.FC Köln | 230 | 990 | 0.43% |
SC Freiburg | 660 | 0.15% | |
Hertha BSC | 290 | 0.34% | |
1.FC Kaiserslautern | 550 | 0.18% | |
FC Augsburg | 660 | 0.15% | |
103.12% |
Nun bleibt es umgekehrt: der Computer rät zu einer Bayern-Wette. Es könnte sich sehr wohl um den „last exit“ handeln, die letzte Ausfahrt. Jetzt oder nie.
Die Veränderungen der Chanceneinschätzungen bei betfair
Wahrscheinlichkeit (Back) | |
FC Bayern München | 3.08% |
Borussia Dortmund | -1.83% |
Bayer Leverkusen | -1.22% |
VfL Wolfsburg | 0.10% |
Hannover 96 | -0.18% |
Werder Bremen | 0.49% |
FC Schalke 04 | 0.13% |
Hamburger SV | 0.14% |
VfB Stuttgart | -0.71% |
FSV Mainz 05 | 0.03% |
Borussia Mönchengladbach | 0.46% |
TSG Hoffenheim | -0.29% |
1.FC Nürnberg | 0.00% |
1.FC Köln | 0.02% |
SC Freiburg | -0.01% |
Hertha BSC | 0.06% |
1.FC Kaiserslautern | 0.07% |
FC Augsburg | -0.01% |
0.32% |
(Erneut die Ordnung nach den ursprünglichen Einschätzungen der Rangfolge)
Auch der Zugewinn ist kleiner. Damit wäre also die Wette in dieser Woche noch besser. Andererseits – gerne auch eingestanden – klingt es nie verlockend, für eine sehr kleine Quote zu spielen. Man schießt irgendwie mit der Kanone auf Spatzen. Um etwas Nennenswertes zu gewinnen muss man viel riskieren. Andererseits: Vorteil bleibt Vorteil.
- Die direkte Champions League Quali über Platz 2
Die Wahrscheinlichkeitsverteilung für Platz 2 nach dem 7. Spieltag
Mannschaft | Anzahl 2. Plätze in 5000 Simulationen | 2. Plätze in Prozent |
Borussia Dortmund | 1520 | 30.40% |
Werder Bremen | 768 | 15.36% |
Borussia Mönchengladbach | 475 | 9.50% |
Bayer Leverkusen | 466 | 9.32% |
FC Bayern München | 451 | 9.02% |
FC Schalke 04 | 436 | 8.72% |
TSG Hoffenheim | 256 | 5.12% |
Hannover 96 | 226 | 4.52% |
VfB Stuttgart | 157 | 3.14% |
VfL Wolfsburg | 96 | 1.92% |
Hertha BSC | 55 | 1.10% |
1.FC Nürnberg | 30 | 0.60% |
1.FC Köln | 28 | 0.56% |
FSV Mainz 05 | 24 | 0.48% |
Hamburger SV | 8 | 0.16% |
SC Freiburg | 3 | 0.06% |
1.FC Kaiserslautern | 1 | 0.02% |
FC Augsburg | 0 | 0.00% |
5000 | 100.00% |
Keine weitere Deutung erforderlich. Wenn der eindeutige Favorit auf Platz 2 gewinnt, liegt er natürlich klar vorne. Werder mit dran, auch Gladbach mit Chancen, wie man gerne und wohlwollend registriert.
Die Veränderungen gegenüber der Vorwoche:
Mannschaft | Gewinn/Verlust absolut gegenüber vorherigem Spieltag | Gewinn/Verlust in Prozent |
Borussia Dortmund | 292 | 11.70% |
Werder Bremen | 145 | 3.50% |
FC Schalke 04 | 127 | 2.04% |
Borussia Mönchengladbach | 75 | 1.04% |
1.FC Köln | 13 | 0.00% |
Hamburger SV | 5 | 0.00% |
FC Augsburg | 0 | 0.00% |
SC Freiburg | 0 | 0.02% |
VfL Wolfsburg | -4 | 0.48% |
1.FC Kaiserslautern | -5 | 0.00% |
FSV Mainz 05 | -6 | 0.30% |
1.FC Nürnberg | -24 | 0.14% |
Hertha BSC | -29 | 0.40% |
Hannover 96 | -40 | 0.50% |
Bayer Leverkusen | -98 | 7.90% |
VfB Stuttgart | -112 | 0.72% |
FC Bayern München | -138 | 70.36% |
TSG Hoffenheim | -201 | 0.90% |
0 | 0.00% |
Dortmund als großer Gewinner. Ganz klar und noch viel mehr deshalb, da sich BEIDE Konkurrenten von guten Teilen ihrer Chancen durch das 3:0 von Bayern gegen Leverkusen trennen. Bayern Richtung Titel und Leverkusen, da ihnen die Punkte fehlen. Ein „Idealergebnis“, sofern sich Dortmund mit diesem Platz begnügen sollten – und diesen Deal ganz sicher zum jetzigen Zeitpunkt eingehen würden. „Wir 2., Bayern 1. Abgemacht.“
- Die Abstiegsfrage
Die Verteilung der Prozentzahlen für Abstieg
Anmerkung: Es gäbe auch eine detaillierte Aufschlüsselung über die einzelnen Plätze. Dabei zählen die Plätze 17 und 18 als Vollabsteiger (also in der Summe als 1, für abgestiegen jeweils, ansonsten lautet der Begriff „Direktabsteiger), und ein weiterer drittel Absteiger kommt hinzu durch die Relegation, wobei eben der Erstligist generell als 2/3 zu 1/3 Favorit eingeschätzt wird gegenüber dem Zweitligisten. Dadurch ist die Summe der Absteiger gleich 233.33%. Im Einzelfall wäre es in der Realität natürlich anders. Wenn also beispielsweise Frankfurt auf Platz 3 einginge in Liga 2 und Augsburg auf Platz 16 in Liga 1 könnte man vielleicht von einer ausgeglichenen Paarung sprechen.
Mannschaft | Direkter Abstieg (Platz 17 oder 18) | Abstieg per Relegation | Insgesamt | |
1 | FC Augsburg | 59.48% | 4.50% | 63.98% |
2 | SC Freiburg | 35.22% | 5.40% | 40.62% |
3 | 1.FC Kaiserslautern | 34.80% | 5.11% | 39.91% |
4 | Hamburger SV | 27.18% | 4.55% | 31.73% |
5 | FSV Mainz 05 | 10.82% | 2.69% | 13.51% |
6 | 1.FC Köln | 9.32% | 2.63% | 11.95% |
7 | 1.FC Nürnberg | 7.96% | 2.39% | 10.35% |
8 | Hertha BSC | 5.40% | 1.83% | 7.23% |
9 | VfL Wolfsburg | 3.38% | 1.21% | 4.59% |
10 | VfB Stuttgart | 2.28% | 0.85% | 3.13% |
11 | Hannover 96 | 1.44% | 0.63% | 2.07% |
12 | TSG Hoffenheim | 1.08% | 0.55% | 1.63% |
13 | FC Schalke 04 | 0.58% | 0.30% | 0.88% |
14 | Bayer Leverkusen | 0.46% | 0.35% | 0.81% |
15 | Borussia Mönchengladbach | 0.42% | 0.23% | 0.65% |
16 | Werder Bremen | 0.14% | 0.09% | 0.23% |
17 | Borussia Dortmund | 0.04% | 0.02% | 0.06% |
18 | FC Bayern München | 0.00% | 0.00% | 0.00% |
200.00% | 33.33% | 233.33% |
Die Bewegung wird es in dieser Entscheidung doch recht zwangsläufig geben. Vor allem, da es eben mehr als 2 Absteiger gibt. Freiburg mischt sich ganz vorne ein, Lautern ist voll dabei, wohingegen der Computer bei HSV – nicht nur dank des Sieges sondern mehr dank der „angedichteten“ Spielstärke, dem viel zitierten „höheren Potenzial“ – bereits einige Abstriche macht. Doch gibt es einen großen Abstand dieser 4 auf den 5. Rang, die Mainzer.
Die Chancenveränderung durch die Ergebnisse des 7. Spieltages in Bezug auf den Abstieg
Mannschaft | Chancenveränderung | |
1 | Hamburger SV | 12.85% |
2 | 1.FC Köln | 7.92% |
3 | VfL Wolfsburg | 0.78% |
4 | Borussia Mönchengladbach | 0.59% |
5 | FC Schalke 04 | 0.22% |
6 | Werder Bremen | 0.20% |
7 | Borussia Dortmund | 0.03% |
8 | FC Bayern München | 0.00% |
9 | Hannover 96 | -0.31% |
10 | Bayer Leverkusen | -0.35% |
11 | TSG Hoffenheim | -0.81% |
12 | FC Augsburg | -1.47% |
13 | VfB Stuttgart | -1.54% |
14 | Hertha BSC | -1.63% |
15 | FSV Mainz 05 | -2.53% |
16 | 1.FC Nürnberg | -2.76% |
17 | SC Freiburg | -4.67% |
18 | 1.FC Kaiserslautern | -6.50% |
0.00% |
Der Gewinner völlig klar und eindeutig, der HSV, mit einem Auswärtssieg bei einem starken Gegner. Verlierer sind die Verlierer ihrer Spiele, allen voran Lautern und Freiburg, wobei Freiburg nicht so schlecht aussah wie es das Ergebnis vermuten lässt. Sie hatten ein ausgeglichenes Chancenverhältnis von 7:7, laut Kicker, aber auch die gesehene Zusammenfassung bestätigte, dass es Chancen hüben und drüben gab, teils größten Kalibers. Augsburg hat das Unentschieden nicht wirklich geholfen, wie man sieht, aber dies ist nicht nur auf die Fehlerhaftigkeit der Drei-Punkte-Regel zurückzuführen. Sie müssen irgendwann auch mal Spiele gewinnen, um die Ligatauglichkeit nachzuweisen – auch im Sinne der Chancenentwicklung.
- Die Abstiegsfrage in der Entwicklung
Immerhin erkennbar: es bewegt sich was. Ob man alleine von dieser Ansicht hier auf Spannung schließen kann, möge man für sich beurteilen. Ziemlich garantiert aber: es wird sich weiter bewegen, auch zackenartig, was zumindest so viel bedeutet, dass die Frage offen bleibt.
- Die Punkterwartungen und die Abweichungen
Erläuterung: für jedes Spiel sind vom Computer die Chancen für 1, X und 2 berechnet worden. Anhand derer ergibt sich für jede Mannschaft pro Spiel eine Punkterwartung mathematisch nach der Formel Siegwahrscheinlichkeit * 3 Punkte + Remiswahrscheinlichkeit * 1 Punkt. Die unten angegeben Abweichungen vergleichen die tatsächlich erreichten Punkte mit den vom Computer erwarteten.
In der Summe muss die Abweichung nicht 0 sein für alle Mannschaften, da die Anzahl der erwarteten Unentschieden nicht deckungsgleich mit den eingetroffenen sein muss (noch nicht einmal sein kann), aber durch die Drei-Punkte-Regel eine Unausgewogenheit forciert wird. Zu viele erzielte Punkte bedeuten, dass es zu wenige Unentschieden gab.
Team Name | Punkterwartung | Punkte erzielt | Abweichung | Abweichung absolut | |
1 | Borussia Mönchengladbach | 9.34 | 16 | 6.66 | 6.66 |
2 | Werder Bremen | 11.44 | 16 | 4.56 | 4.56 |
3 | FC Bayern München | 14.93 | 18 | 3.07 | 3.07 |
4 | TSG Hoffenheim | 9.05 | 12 | 2.95 | 2.95 |
5 | 1.FC Köln | 8.08 | 10 | 1.92 | 1.92 |
6 | 1.FC Nürnberg | 8.49 | 10 | 1.51 | 1.51 |
7 | FC Schalke 04 | 10.53 | 12 | 1.47 | 1.47 |
8 | Hannover 96 | 10.70 | 12 | 1.30 | 1.30 |
9 | Hertha BSC | 8.16 | 9 | 0.84 | 0.84 |
10 | VfB Stuttgart | 10.45 | 10 | -0.45 | 0.45 |
11 | Bayer Leverkusen | 10.57 | 10 | -0.57 | 0.57 |
12 | VfL Wolfsburg | 10.02 | 9 | -1.02 | 1.02 |
13 | FSV Mainz 05 | 9.44 | 7 | -2.44 | 2.44 |
14 | 1.FC Kaiserslautern | 7.47 | 5 | -2.47 | 2.47 |
15 | SC Freiburg | 7.12 | 4 | -3.12 | 3.12 |
16 | Borussia Dortmund | 13.42 | 10 | -3.42 | 3.42 |
17 | FC Augsburg | 7.55 | 4 | -3.55 | 3.55 |
18 | Hamburger SV | 7.71 | 4 | -3.71 | 3.71 |
3.57 | 45.04 | ||||
ø Abweichung | 2.50 |
Obwohl Werder und Gladbach je 16 Punkte haben, sieht man anhand der doch noch höheren Erwartung beim Zweitplatzierten, dass Gladbach Platz 1 zusteht. Die Bayern arbeiten sich aber heran. Hoffenheim hat verloren und steht dennoch auf Platz 4, dahinter aber bereits der FC Köln, der ja beinahe schon abgestiegen war, falls man den Medienberichten Glauben schenkte… Insgesamt sieht man aber auch an dieser Rangliste, dass es die ganz großen Sensationen nicht gab bisher. Bestätigt also die intuitive These (und nicht auf diesen Moment hier vorbereitete): größte Überraschung sind die Gladbacher, sowohl positiv als auch negativ, was man an den absoluten Zahlen sieht.
Der Auslandsvergleich für die durchschnittliche Punktabweichung
Anmerkung: die Theorie lautet, dass die deutsche Bundesliga die spannendste unter Europas Topligen ist. Diese Erkenntnis ist eher intuitiv abgeleitet, aber sowohl hierzulande als auch im Ausland so weit „akzeptiert“. Natürlich ist der höhere Toreschnitt ein Indiz dafür, sowie die(empfundene) geringere Vorhersagbarkeit, was den Titel, den Abstieg, aber auch andere Fragen angeht. Ausgeglichenheit ist ein Kriterium und womöglich dafür hauptverantwortlich.
Die hier verwendete Maßzahl für die Abweichung in der durchschnittlichen Punkterwartung gibt darüber messbar Auskunft, jedoch war es wohl ein für die Einstiegssaison 2010/2011 spezielles „Problem“ (der Fan dankte es), dass die Bundesliga besonders viele Überraschungen produziert hat. Dies schlug sich in den Zahlen nieder. Nun kann man das Phänomen weiter beobachten. Geht es auch in dieser Hinsicht in der Bundesliga spannend zu? Spannender als anderswo?(Zugleich könnte eine große Abweichung in dieser Kategorie aber auch einfach bedeuten, dass Computer oder Fütterer ihr Handwerk schlecht verstehen)
Liga 1 | ø Abweichung | Änderung zur Vorwoche |
Deutschland, 1. BL | 2.50 | -0.05 |
Italien | 1.81 | 0.12 |
Spanien | 2.21 | 0.19 |
Frankreich | 3.08 | 0.83 |
England | 2.16 | 0.40 |
Deutschland, 2.BL | 4.03 | 0.07 |
Die Bundesliga sogar leicht rückläufig was diese Maßzahl für Überraschungen angeht. Sonst fehlt noch etwas die Vergleichbarkeit, aber der Wert von 2.5 ist sicher kein Spitzenwert, auch nicht, wenn andere Ligen zu diesem Spieltag kommen (Italien, Spanien).
- Die Torerwartungen und ihre Abweichungen
Erläuterung: Bei den Toren gilt fast das gleiche wie bei den Punkten. Die erwarteten erzielten Tore und die erwarteten kassierten Tore werden mit der Realität verglichen. Dabei zählen zu wenige erzielte Tore negativ genauso wie zu viele kassierte negativ zählen, Umgekehrtes zählt jeweils positiv. Hier muss die Summe der Abweichungen 0 sein, da alle erwarteten und nicht erzielten Tore irgendwo auch wieder nicht kassiert wurden. Der Toreschnitt kann allerdings eine Abweichung aufweisen.
Team Name | Torerwartung | Tore erzielt | Gegentore erwartet | Gegentore kassiert | Summe der Abweichung | |
1 | FC Bayern München | 15.47 | 21 | 6.63 | 1 | 11.16 |
2 | Borussia Mönchengladbach | 9.90 | 9 | 11.01 | 3 | 7.10 |
3 | TSG Hoffenheim | 9.43 | 12 | 10.32 | 7 | 5.89 |
4 | Werder Bremen | 12.16 | 14 | 9.39 | 7 | 4.24 |
5 | VfB Stuttgart | 11.43 | 10 | 10.23 | 6 | 2.80 |
6 | Hertha BSC | 8.63 | 9 | 11.11 | 9 | 2.48 |
7 | FC Schalke 04 | 10.12 | 15 | 8.71 | 12 | 1.59 |
8 | 1.FC Nürnberg | 8.27 | 6 | 10.06 | 7 | 0.79 |
9 | 1.FC Köln | 9.19 | 13 | 11.85 | 15 | 0.66 |
10 | 1.FC Kaiserslautern | 8.08 | 5 | 11.52 | 10 | -1.56 |
11 | Hannover 96 | 10.38 | 8 | 8.77 | 8 | -1.61 |
12 | FC Augsburg | 6.90 | 6 | 9.74 | 12 | -3.16 |
13 | Borussia Dortmund | 11.62 | 9 | 6.03 | 7 | -3.59 |
14 | Bayer Leverkusen | 10.90 | 7 | 9.53 | 10 | -4.37 |
15 | VfL Wolfsburg | 9.75 | 8 | 9.19 | 12 | -4.56 |
16 | SC Freiburg | 7.95 | 12 | 12.32 | 22 | -5.62 |
17 | FSV Mainz 05 | 9.34 | 9 | 9.62 | 15 | -5.72 |
18 | Hamburger SV | 8.99 | 8 | 12.48 | 18 | -6.51 |
178.51 | 181 | 178.51 | 181 | 0.00 | ||
Tore ø erwartet: | Tore ø erzielt: | ø Abweichung | 4.08 | |||
2.83 | 2.87 |
Die Bayern bleiben vorne, na klar, mit einem 3:0 Sieg und nunmehr 20:1 Toren. Gladbach dahinter und dann bereits Hoffenheim, was schon etwas erstaunt, eingedenk der jüngsten Niederlage. Negativ werden die Werte erst ab Kaiserslautern. Der HSV kämpft sich hinten ran, aber alles doch recht moderat, die Abweichungen, wenigstens im Vergleich mit der Vorsaison.
Platz | Land Liga 1 | ø Torabweichung | Änderung gegenüber Vorwoche |
1 | Deutschland, 1.BL | 4.08 | -0.12 |
2 | Italien 1 | 2.59 | 0.97 |
3 | Spanien 1 | 3.10 | 0.24 |
4 | England 1 | 3.02 | -0.02 |
5 | Frankreich 1 | 3.04 | 0.82 |
6 | Deutschland, 2.BL | 5.92 | 0.37 |
Wie man sieht bestätigt: eine leichte Rückentwicklung durch „normale“ Ergebnisse.
- Die Spielstärke Rangliste
Anmerkung: Die Spielstärke wird gemessen in Toren, die erwartet werden, gegen die durchschnittliche Mannschaft (die es in der Praxis nicht gibt). Dabei gibt es die Offensivstärke, die gemessen wird in erwarteten erzielten Toren und die defensive Stärke, die gemessen wird in erwarteten kassierten Toren. Der Quotient aus diesen beiden Werten ergibt die Maßzahl für die Spielstärke. Je mehr erwartete erzielte, je höher der Wert, je weniger erwartete kassierte, umso höher der Wert.
Torerwartungen | ||||||
Team | Für | Gegen | Quotient Für/Gegen | Veränderung des Quotiente | Verschiebung | |
1 | FC Bayern München | 2.22 | 0.85 | 2.61 | +0.12 | +0 |
2 | Borussia Dortmund | 1.62 | 0.90 | 1.81 | +0.02 | +0 |
3 | Bayer Leverkusen | 1.58 | 1.28 | 1.23 | -0.06 | +0 |
4 | Werder Bremen | 1.63 | 1.38 | 1.18 | +0.01 | +0 |
5 | FC Schalke 04 | 1.47 | 1.27 | 1.15 | +0.02 | +0 |
6 | TSG Hoffenheim | 1.45 | 1.39 | 1.04 | -0.05 | +0 |
7 | Borussia Mönchengladbach | 1.35 | 1.30 | 1.03 | +0.01 | +2 |
8 | VfB Stuttgart | 1.54 | 1.51 | 1.03 | -0.05 | -1 |
9 | Hannover 96 | 1.38 | 1.34 | 1.02 | -0.01 | -1 |
10 | VfL Wolfsburg | 1.38 | 1.37 | 1.00 | +0.01 | +0 |
11 | Hertha BSC | 1.35 | 1.46 | 0.92 | -0.00 | +0 |
12 | FSV Mainz 05 | 1.38 | 1.59 | 0.87 | -0.01 | +0 |
13 | 1.FC Nürnberg | 1.14 | 1.39 | 0.82 | -0.02 | +0 |
14 | 1.FC Köln | 1.45 | 1.79 | 0.81 | +0.03 | +0 |
15 | Hamburger SV | 1.26 | 1.67 | 0.75 | +0.03 | +0 |
16 | SC Freiburg | 1.30 | 1.83 | 0.71 | -0.01 | +0 |
17 | 1.FC Kaiserslautern | 1.11 | 1.60 | 0.69 | -0.01 | +0 |
18 | FC Augsburg | 0.92 | 1.57 | 0.59 | -0.01 | +0 |
25.50 | 25.50 | |||||
Tore ø erwartet | ||||||
2.833 |
Der Vorsprung der Bayern gigantisch, der Zugewinn auch. Nun ja, europaweit (vielleicht auch weltweit, sofern Anteil genommen) wurde es längst registriert: diese Mannschaft kann ganz vorne mitmischen. Natürlich sagt jeder: an Barca reicht man nicht heran, und das kann wohl niemand derzeit, aber dahinter ist es einigermaßen offen. Auch Real Madrid hat in jedem Spiel in der Liga bisher Tore kassiert und auch gegen Ajax am Dienstag, so toll die Offensive auch immer aussieht, eine Reihe von glänzenden Chancen zugelassen, die einzig Iker Casillas – vor Jahren mal vom Autor im Scherze als „die Abwehr von Real Madrid bezeichnet, als Vincente del Bosque nämlich mal ein Interview gab, wie er denn die Defensive stärken und stabilisieren und überhaupt wie er verteidigen wolle, da antwortete er „We do not defend.“ – ausbügeln musste und dies in glänzender Manier tat. Also: so wenig ein eigenes deutsches Herz in der Brust schlägt, so sehr ist man doch auf die Entwicklung der Bayern gespannt, zumal es stets um Objektivität geht und jene eben so lautet: sie haben Augenhöhe mit Europas Spitze (im Gegensatz zu vielen Jahren zuvor), und dies ist NICHT wiedergekäut, was die Medien vorgeben.
- Die Frequenz der Tendenzänderungen
Anmerkung: als „Tendenzwechsel“ wird ein Tor angesehen, welches eine Führung ausgleicht oder eine Führung erzielt. Das 1:0 wird nicht mitgezählt, denn ohne dieses Tor begänne es gar nicht erst, etwas mit Spannung in der Torabfolge zu tun zu haben. Ab und an wird hier ein Auslandsvergleich statistisch angestellt. Dieser zeigt, dass es in Deutschland mehr Tendenzwechsel als anderswo gibt, was einerseits auf empfundene Spannung in der Bundesliga hindeutet – welche möglicherweise vom Ausland geneidet wird – andererseits mögliche taktische Mängel aufzeigt, die, einer alten Tradition folgend, einen raten lassen, nach einem 1:0 dringend auf ein 2. Tor auszugehen – und nicht etwa öde und fad, wie aber im Ausland üblich, dieses Tor über die Zeit zu schaukeln. Mehr Auskunft über die Wirksamkeit oder Schwäche des deutschen Verhaltens geben die internationalen Vergleiche.
Natürlich ist und bleibt es wünschenswert, dass „etwas passiert“, das Spiele hin und her wogen, dass Mannschaften, die früh in Führung gehen trotzdem später noch verlieren, dass Mannschaften in dramatische Aufholjagden von zwei, drei Toren Rückstand zurückkommen, ausgleichen oder gar noch gewinnen. Die Behauptung hier: es passiert im Fußball eigentlich zu selten. Erstrebenswert wäre es, mehr Tore zuzulassen, damit auch in diesem Punkt wieder mehr Dramatik hineinkommt. Mehr Tore sorgen garantiert für mehr Tendenzwechsel, möglich aber, dass es eine Obergrenze gibt. Also: im Eishockey gibt es mehr Tore und damit mehr Tendenzwechsel, keine Frage. Aber gibt es zum Beispiel im Handball auch noch mehr als im Eishockey? Vermutlich kaum. Denn: bei sehr vielen Toren kann ja auch eine mit fünf, sechs, sieben in Führung liegen, ohne, dass an ein Comeback des Unterlegenen jemals zu denken ist.
Am Wochenende gab es die folgenden Tendenzänderungen:
Die Tendenzwechsel in der 1. Bundesliga:
Der HSV liegt zur Pause noch zurück in Stuttgart, schafft in der 2. Halbzeit die Wende. Zwei TW.
Auch Dortmund dreht ein Auswärtsspiel, jenes in Mainz, mit der gleichen Abfolge. Weitere 2 TW.
Auch Schalke dreht die Partie daheim gegen Freiburg: von 0:1 auf 4:1, später 4:2.
Auch 2 TW.
Das gleiche Kunststück gelingt Werder Bremen: nach 4 Minuten der Rückstand und in der letzten Sekunde, „with the last kick of the game“, wie es der Engländer auszudrücken pflegt, das nicht wirklich verdiente Siegtor zum 2:1. Erneut 2 TW.
Insgesamt gab es also 8, was der 1. Liga wieder den (international gesehen fragwürdigen) Ruf, die spannendste Liga zu sein, Vorschub leistet.
In der 2. Liga sah es so aus:
St. Pauli geht gegen Aue in Führung. liegt dann 1:3 zurück, verkürzt auf 2:3, Schlusspfiff. 2 TW.
Braunschweig gleicht die Führung von FSV Frankfurt aus. 1:1, 1 TW.
Karlsruhe gleicht in Rostock aus. 1 TW.
Duisburg gleicht aus in Bochum, verliert am Ende doch noch mit 1:2. 2 TW.
Dresden geht in Führung gegen die Frankfurter Eintracht, kassiert am Ende eine 1:4 Niederlage. Wieder 2 TW.
Insgesamt also auch in Liga 2 8 Tendenzwechsel, was eindeutig oberhalb des Durchschnitts liegt, also beide Deutschen Ligen mit so gesehen spannenden Spielverläufen. Die Frage nach dem derart ausgesprochenen Maß für die Klasse ist weiter offen, jedoch sahen die deutschen Mannschaften international bisher (trotz teilweise fehlender Ergebnisse) recht gut aus.
In England dieses Ergebnis:
Stoke gleicht aus im Heimspiel gegen ManU und QPR schafft in der letzten Minute das Remis gegen Aston Villa.
Insgesamt also 2 Tendenzwechsel, was erneut unterstreicht, dass in England derzeit gar nichts (spannendes) passiert.
Zur Ehrenrettung: insgesamt gelang es 4 Mal, eine Führung zu verkürzen, was auf eine Art auch für etwas Spannung sorgte: die Wolves kamen in Liverpool auf 1:2 heran, dabei blieb es, die Blackburn Rovers kamen in Newcastle ebenfalls auf 1:2 heran, verloren aber mit 1:3. Auch Wigan kam daheim gegen Tottenham auf 1:2 heran, genau wie Sunderland in Norwich, wobei 2:1 jeweils das Schlussresultat blieb. Andererseits dies: wenn überall der Ergebnisfußball gepredigt wird und diese Klammertaktik Erfolg bringt, dann ist sie so gesehen in England mit höchster Perfektion zu sehen, was sich ja genau auch in internationalen Ergebnissen niederschlägt. Selbst wenn die Spanier da beinahe mehr als nur Konkurrent sind.
Dennoch wäre gerade diese Beobachtung Anlass zum Umdenken, in den höchsten für den Fortbestand des Spiels verantwortlichen Kreisen. Man soll als Zuschauer unendlich gespannt sein (also entsprechend viel Geld dafür springen lassen), wie ein Spiel ausgeht, aber sobald es 1:0 steht kennt man den Sieger? Nein, das wäre langfristig sicher der Tod des Fußballs. Dennoch nähert man sich diesem Modell an. Man hört Trainer auch schon oft genug sagen, dass es „nicht passieren darf, eine Führung aus der Hand zu geben“, abgesehen von den legendär gewordenen, aber dennoch dem Fußball das Wasser abgrabenden Sprüche wie „die Null muss stehen“, so sehr taktisch in Wahrheit an diesem Motto auch gefeilt wird.
Auch für die Tendenzwechsel allwöchentlich der Auslandsvergleich:
Ein Rückblick auf die letzte Saison soll die „Durchschnittswerte“ in Erinnerung halten und zu Vergleichszwecken dienen. Die 1. Liga lag weit vorne, aber die Englische Premier League hatte sich noch zwischen Liga 1 und Liga 2 geschoben.
Nähern sich die Werte im Verlaufe einer Saison den Vorgängerwerten an oder ist alles dem berühmten Chaosprinzip untergeordnet? Mal so, mal so und nichts, was die Ligen grundsätzlich unterscheidet?
Saison 2010/2011
Land | Spiele | Ausgleich | HF | AF | Summe | pro Spiel |
1. Bundesliga | 306 | 158 | 60 | 49 | 267 | 0.873 |
England | 380 | 198 | 66 | 46 | 310 | 0.816 |
2. Bundesliga | 306 | 145 | 56 | 41 | 242 | 0.791 |
Italien | 380 | 169 | 58 | 48 | 275 | 0.724 |
Frankreich | 380 | 175 | 49 | 40 | 264 | 0.695 |
Spanien | 380 | 146 | 48 | 46 | 240 | 0.632 |
Zunächst in Kürze ein Rückblick auf die Tendenzwechsel international:
In Frankreich am Wochenende dieses Ergebnis:
Lorient gleicht in letzter Sekunde aus bei Meister Lille. 1 TW.
Auch Nizza gelang der Ausgleich in der 90., daheim gegen Dijon. 1 TW, ebenso wie dieses Kunststück Valenciennes gelang gegen einen der Titelkandidaten, Olympique Marseille, die in der Liga nicht in Tritt kommen. 1 TW.
Spektakulär die Partie zwischen Neuling Evian TGFC und SM Caen: Caen führt, liegt später 1:2 zurück, gewinnt am Ende mit 4:2. 4 TW dort.
Auxerre liegt daheim zur Pause 0:1 zurück gegen Sochaux, dreht das Spiel zum 4:1. 2 TW.
Weitere 2 TW durch die obligatorischen bei den 1:1 Unentschieden zwischen Brest und Ajaccio sowie Rennes und St. Etienne,
Das sorgt insgesamt für einen Spitzenwert von 11 Tendenzwechseln in 10 SPielen in dieser Liga.
In Italien dieses Ergebnis:
Inter führt 1:0 in Bologna, kassiert den Ausgleich, gewinnt 3:1. 2 TW.
Chievo dreht die Partie daheim gegen FC Genua, 2:1 nach 0:1. 2 TW.
Juve gleicht aus in Catania, Ende 1:1, ein TW.
Insgesamt also diese Woche nur 5 Tendenzwechsel in dieser Liga, und damit das Zurückfallen auf einen normalen Wert.
In Spanien gab es diese Spiele:
Villarreal gleicht aus in Bilbao, 1:1, 1 TW.
Real Madrid kassiert das 0:1 daheim gegen Rayo Vallecano, dreht die Partie auf 3:1, bekommt das (nicht zählende) 2:3, gewinnt später mit 6:2. 2 TW nur, aber ein spektakuläres Spiel, versteht sich, was in Madrid beinahe Tradition hat.
Mallorca liegt zurück gegen Real Sociedad, gewinnt aber noch 2:1. 2 TW.
Granada gleicht daheim die Führung von Osasuna aus. Ende 1:1, 1 TW.
Insgesamt kommt es also auf 6 Tendenzwechsel in der Liga.
Dies liefert die folgende momentane Rangliste:
Saison 2011/2012
Land | Spiele | Ausgleich | Heim Führungstreffer | Auswärts Führungstreffer | Summe | pro Spiel | |
1 | Frankreich | 80 | 47 | 11 | 10 | 68 | 0.850 |
2 | 1. Bundesliga | 63 | 31 | 14 | 8 | 53 | 0.841 |
3 | Italien | 30 | 13 | 4 | 5 | 22 | 0.733 |
4 | 2. Bundesliga | 81 | 34 | 13 | 9 | 56 | 0.691 |
5 | Spanien | 40 | 15 | 7 | 2 | 24 | 0.600 |
6 | England | 59 | 17 | 5 | 3 | 25 | 0.424 |
Gesamtbilanz | 353 | 157 | 54 | 37 | 248 | 0.703 |
Frankreich übernimmt die Führung, was einem angesichts der sonstigen Torarmut in dieser Liga schon ein wenig merkwürdig vorkommt. Aber es gab dort diese Saison Spektakel, nicht nur an diesem Spieltag (hoffentlich zur Freude der Fans), und dieses schlägt sich tabellarisch nieder. Ob sie den Platz vor Deutschland behaupten können? Mischt sich ein anderer ein? Man wird, wie so vieles andere, sehen.
Dennoch war ja an vor einer Woche das Versprechen gegeben worden, eine langjährige Statistik auszugeben von all diesen Ligen. Diesem Versprechen sei hier nachgekommen:
Land/Liga | Spiele | Ausgleich | Heim Führungstreffer | Auswärts Führungstreffer | Summe | pro Spiel | |
1 | 1. Bundesliga | 1530 | 761 | 259 | 221 | 1241 | 0.811 |
2 | 2. Bundesliga | 1530 | 734 | 274 | 170 | 1178 | 0.770 |
3 | Italien 1 | 1900 | 909 | 315 | 237 | 1461 | 0.769 |
4 | England 1 | 1900 | 867 | 319 | 206 | 1392 | 0.733 |
5 | Spanien 1 | 1900 | 825 | 305 | 229 | 1359 | 0.715 |
6 | Frankreich 1 | 1900 | 787 | 252 | 187 | 1226 | 0.645 |
Gesamtbilanz | 10660 | 4883 | 1724 | 1250 | 7857 | 0.737 |
Tja, tatsächlich stellt sich heraus, dass BEIDE deutsche Ligen ganz vorne liegen. Jedoch sieht man auch, dass die Unterschiede ziemlich knapp ausfallen, und dies, so gesteht man gerne ein, doch etwas verblüffend kommt. Denn: allein der höhere Toreschnitt sorgt ja fast zwangsläufig für ein höheres Auftreten von Tendenzwechseln (wie einmal ausgeführt, mag es eine Obergrenze, sozusagen eine „Sättigungsgrenze“ geben was dieses Phänomen im Zusammenhang mit steigendem Toreschnitt angeht), so dass man an sich mit einem Vorsprung rechnen muss, dieser aber intuitiv eher etwas zu knapp ausfällt.
Hier einmal kurz die Statistik für den Toreschnitt in all diesen Ligen seit 2007:
Liga | Toreschnitt |
Deutschland 1.Liga | 2.845 |
Deutschland, 2. Liga | 2.726 |
Spanien, Primera Division | 2.703 |
England, Premier League | 2.576 |
Italien, Serie A | 2.564 |
Frankreich, Ligue 1 | 2.306 |
Also: Deutschland liegt auch hier vorne, mit beiden Ligen, aber ebenso knapp wie in der Tendenzwechselstatistik. Insofern müsste man sagen: außer, dass in Deutschland offensiver gespielt wird, sind keinerlei taktische Mängel, welche für noch mehr „Drunter und Drüber“ – also wechselnde Führungen etc. — sorgen, zu beobachten. Frankreich hat in beiden Statistiken die Rote Laterne, was natürlich per se kein Qualitätsmangelnachweis ist. Höchstens möglich, dass sich die Zuschauer (noch mehr) langweilen.
Alternativ wird natürlich stets dieses Herangehen für möglich, erforderlich oder förderlich erachtet: man müsste hier in Deutschland zunächst einmal erkennen, wie Fußball eigentlich geht, was vor allem die Reporterwarte angeht. Selten nämlich ein Spiel zu beobachten – falls man die Leierkastenmänner mit Mikro hinzuschaltet –, welches von Reporterseite nicht das Prädikat mangelnder Unterhaltsamkeit beziehungsweise (Hand in Hand gehend) erheblicher Qualitätsmängel aufgedrückt bekommt. Wenn man also verstanden hätte, dass dies keineswegs an diesem einzelnen Spiel liegt, sondern an der Sportart Fußball, dann könnte man – wie ein italienischer Kommentator etwa – sich in der Kommentierung nicht auf die wenigen Momente des Torjubels – welcher einem hierzulande übrigens auch noch mit der schon während der Aktion durchgeführten Fehleranalyse madig gemacht wird – beschränken, sondern die einzelnen Aktionen, selbst wenn sie nicht direkt Ziel führend sind, in ihrer Schönheit und gerne Qualität dem Zuschauer nahe bringen.
Übersetzt: Toraktionen, vor allem gelungene, mit sich auswölbendem Netz, sind so selten (und es ist weder ein abnehmender noch zunehmender Trend zu beobachten), dass man eigentlich gezwungen ist, anderes an Unterhaltungswert in den Mittelpunkt zu rücken. Ein Engländer ist durchaus befähigt, ein „good tackling“ zu konstatieren, sofern es denn stattfindet, welches hier ausschließlich aus der anderen Perspektive beleuchtet würde: „Da rennt er sich schon wieder fest.“ oder „Zu eigensinnig“ oder „da muss er sich schneller vom Ball trennen.“ Eine gelungen Aktion kann eben auch ein gelungenes Tackling sein, sofern mit Meisterschaft, Präzision und Fairness durchgeführt. Ein sehr hübscher, eingefangener englischer Kommentar ging so: „If Tackling is an art, then surely he is a master of the art.“
Übersetzt, (überflüssigerweise): „Wenn Tackling eine Kunst ist, dann ist er sicher ein Meister dieser Kunst.“ Man bekommt beinahe schon beim Schreiben eine Gänsehaut.
- Der mathematische Rückblick auf die Ergebnisse des 6. Spieltages
Anmerkung: hier wird für jedes Spiel die Abweichung der erwarteten Tore mit den erzielten berechnet. Zur Ermittlung der Gesamtabweichung werden die Wert absolut aufaddiert (hier nicht sichtbar, diese Spalte). Also: wenn die eine Mannschaft positiv abweicht um 0.35 Tore, die andere negativ um –0.62, dann ist die absolute Gesamtabweichung bei 0.35 + 0.62 = 0.97 Toren. Zur Ermittlung der durchschnittlichen Abweichung werden alle diese Werte aufaddiert und durch die Anzahl der Paarungen – in der Regel 9 – dividiert.
Torerwartung | ||||||||
Heim | Auswärts | Summe | Abweichung | |||||
Stuttgart | HSV | 2.19 | 1.05 | 3.24 | 1 | 2 | -1.19 | 0.95 |
Gladbach | Nürnberg | 1.56 | 0.97 | 2.53 | 1 | 0 | -0.56 | -0.97 |
Augsburg | Hannover | 1.06 | 1.45 | 2.51 | 0 | 0 | -1.06 | -1.45 |
Mainz | Dortmund | 0.97 | 1.54 | 2.51 | 1 | 2 | 0.03 | 0.46 |
Schalke 04 | Freiburg | 2.05 | 0.94 | 2.99 | 4 | 2 | 1.95 | 1.06 |
Wolfsburg | Kaiserslautern | 1.74 | 0.94 | 2.67 | 1 | 0 | -0.74 | -0.94 |
FC Bayern | Leverkusen | 2.20 | 0.89 | 3.09 | 3 | 0 | 0.80 | -0.89 |
FC Köln | Hoffenheim | 1.50 | 1.70 | 3.20 | 2 | 0 | 0.50 | -1.70 |
Werder | Hertha | 1.94 | 1.18 | 3.12 | 2 | 1 | 0.06 | -0.18 |
15.20 | 10.67 | 25.88 | 15 | 7 | -0.20 | -3.67 | ||
Erwartete Torsumme | Erwarteter Toreschnitt | Erzielter Toreschnitt | ||||||
25.88 | 2.88 | 2.44 | ||||||
ø erwartete Torabweichung | 1.86 | ø Torabweichung | 1.72 |
Diesmal ein Spieltag mit zu wenigen Toren, daran sieht man, dass es einfach nur zufällige Schwankungen sind und keineswegs ein Trend ausgemacht werden kann, und, wie weiter oben und zuletzt einmal nachgewiesen ein solcher gar für mehrere Jahre ziemlich unverändert nicht ausgemacht werden konnte.
Die zu geringe durchschnittliche Torabweichung (gegenüber der erwarteten) bedeutet übersetzt, dass die Ergebnisse etwas „zu normal“ waren. Keine besonderen Ausreißer außer vielleicht dem Schalke –Freiburg Spiel, in welchem es als einzigem absolut gesehen zu einer Abweichung von über 3 Toren kam. Werder gegen Hertha hingegen wäre ein Beispiel für „zu normal“. Fast gar keine Abweichung auf beiden Seiten.
- Die Festlegung
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich für jedes Spiel als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des (Favoriten-) Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität der hier gemachten Einschätzungen prüfen. Dies wird Woche für Woche vorgenommen, aber natürlich auch insgesamt.
Die Festlegung erwartet | ||||||
Paarung | 1 | X | 2 | |||
Stuttgart | HSV | 63.58% | 19.27% | 17.15% | 47.08% | |
Gladbach | Nürnberg | 51.45% | 24.80% | 23.75% | 38.26% | |
Augsburg | Hannover | 27.77% | 25.59% | 46.65% | 36.02% | |
Mainz | Dortmund | 23.99% | 24.98% | 51.02% | 38.03% | |
Schalke 04 | Freiburg | 63.35% | 20.13% | 16.52% | 46.92% | |
Wolfsburg | Kaiserslautern | 56.57% | 23.10% | 20.32% | 41.47% | |
FC Bayern | Leverkusen | 67.30% | 18.64% | 14.06% | 50.74% | |
FC Köln | Hoffenheim | 34.33% | 22.59% | 43.09% | 35.45% | |
Werder | Hertha | 55.31% | 21.52% | 23.17% | 40.59% | |
4.44 | 2.01 | 2.56 | 3.75 | |||
durchschnittlich erwartete Festlegung: | 41.62% |
Zur Wiederholung nur oben die im letzten Wochentext angegebenen erwarteten Zahlen.
Die Festlegung eingetroffen | ||||||
Paarung | 1 | X | 2 | Tendenz | eingetroffen | |
Stuttgart | HSV | 63.58% | 19.27% | 17.15% | 2 | 17.15% |
Gladbach | Nürnberg | 51.45% | 24.80% | 23.75% | 1 | 51.45% |
Augsburg | Hannover | 27.77% | 25.59% | 46.65% | 0 | 25.59% |
Mainz | Dortmund | 23.99% | 24.98% | 51.02% | 2 | 51.02% |
Schalke 04 | Freiburg | 63.35% | 20.13% | 16.52% | 1 | 63.35% |
Wolfsburg | Kaiserslautern | 56.57% | 23.10% | 20.32% | 1 | 56.57% |
FC Bayern | Leverkusen | 67.30% | 18.64% | 14.06% | 1 | 67.30% |
FC Köln | Hoffenheim | 34.33% | 22.59% | 43.09% | 1 | 34.33% |
Werder | Hertha | 55.31% | 21.52% | 23.17% | 1 | 55.31% |
6 | 1 | 2 | 4.22 | |||
durchschnittlich eingetroffene Festlegung: | 46.90% |
Weitere Anmerkung: In der Mathematik wurde noch kein vergleichbares Modell entdeckt. Auch nicht von einem Mathematiker, der sich zur Aufgabe gesetzt hatte, dem Autoren nachzuweisen, dass es garantiert nichts Neues gäbe.
Ab diese Woche hoffentlich etwas plastischer gemacht, diese Statistik, da sowohl die Tendenz mit ausgewiesen wird (1, 0 oder 2 für Heimsieg, Remis oder Auswärtssieg), als auch die eingetroffene Spalte gehighlighted wird. Zusätzlich sind die Summen der Tendenzen für diesen Spieltag ausgegeben, was diese Werte mit den erwarteten vergleichbar macht.
Es gab 6 Heimsiege, und außer Köln waren alles Favoriten, zum Teil klare, was ja die Favoritenlastigkeit des gesamten Spieltages in der erwarteten Zahl von 41.62% ausdrückte. Da es auch nur ein Unentschieden gab (und Unentschieden derzeit eigentlich immer, oftmals klare, Außenweiterereignisse sind, diese also ausblieben) und Dortmund als Auswärtsfavorit gewann, wurde der erwartete Wert übertroffen mit 46.90% eingetroffener Festlegung.
Nur sieht man, zum Beispiel, dass alleine schon die ganz späten Siegtore von Dortmund und Werder, wenn sie denn nicht eingetroffen wären, die Statistik bereits locker in die andere Richtung verändert hätten. Dies einfach nur so, als Anmerkung, wie schwierig es ist, etwas Greifbares zu bekommen. Die präsentierten Zahlen stellen schon einen ziemlich guten Versuch dar, überhaupt etwas voraussagen zu können, wie sehr man sich festlegen kann, denn es ist ein jeder Ausgang ausreichend vielen Zufälligkeiten – nicht nur jenem der späten Tore – ausgesetzt.
- Ligagesamtstatistik
Anmerkung: eine derartige Statistik wird regelmäßig vom Computer angefertigt. Es dient generell der Qualitätskontrolle der einzelnen Zahlen, Jede Zahl hat ihre Bewandtnis und wird genauer erläutert. Der Toreschnitt wird hier nicht erneut angeführt. Der Heimvorteil errechnet sich aus den der Heimmannschaften erzielten Tore geteilt durch die Hälfte der Gesamttore. Auf diese Art sieht man quasi prozentual, wie viele Tore die Heimmannschaften mehr erzielen als sie ohne selbigen dürften. 1.116 sind also 11.6% mehr für die Heim, 11.6% weniger für die Auswärts.
Anmerkung: Für Rechenfüchse hier kurz die Rechenmethode für die erwartete Torabweichung erklärt: Der Computer gibt jedem Ergebnis von 0:0 bis 20:20 eine Wahrscheinlichkeit (es genügt eigentlich bis 10:10, da der Rest keine nennenswerte Wahrscheinlichkeit mehr hat). Bei jedem Ergebnis gäbe es eine Torabweichung. Wenn man also die Wahrscheinlichkeit beispielsweise eines 3:4 multipliziert mit der dann eingetretenen Abweichung (bei dem Spiel Mainz – Gladbach, mit Torerwartungen von 1.77:1.25 wären dies 3 – 1.77 = 1.23 für Mainz plus 4 – 1.25 = 2.75 für Gladbach, also insgesamt 3.98 Tore Abweichung) und dieses Verfahren für jedes Spielergebnis durchführt, erhält man die erwartete durchschnittliche Torabweichung.
1. Fußball Bundesliga 2011/2012 | ||||||
Statistik der tatsächlichen Ergebnisse | ||||||
Spiele | Heimsiege | Unentschieden | Auswärtssiege | Tore | Gegentore | Heimvorteil |
63 | 30 | 11 | 22 | 104 | 77 | 1.149 |
Statistik der erwarteten Ergebnisse | ||||||
Spiele | Heimsiege | Unentschieden | Auswärtssiege | Tore | Gegentore | Heimvorteil |
63 | 29.43 | 14.56 | 19 | 101.9 | 76.55 | 1.142 |
Statistik der absoluten Abweichungen | ||||||
Spiele | Heimsiege | Unentschieden | Auswärtssiege | Tore | Gegentore | Heimvorteil |
0 | 0.57 | -3.56 | 3 | 2.1 | 0.45 | 0.00711 |
Statistik der prozentualen Abweichungen | ||||||
Spiele | Heimsiege | Unentschieden | Auswärtssiege | Tore | Gegentore | Heimvorteil |
0 | 1.90% | -32.36% | 13.64% | 2.02% | 0.58% | 0.62% |
Festlegung erwartet | Festlegung eingetroffen | |||||
39.88% | 40.51% | |||||
ø Torabweichung | ø Torabweichung erwartet | |||||
1.99 | 1.87 |
Nun ja, die Heimsiege haben sich fast exakt angeglichen durch die sechs erzielten am WE, hingegen gehen die Unentschieden weiter auseinander. Na, wie schon weiter oben erörtert, waren ja zwei Spiele dabei, die in der letzten Sekunde um das Remis gebracht wurden, so dass auch hier von Zufall ausgegangen werden muss.
Andererseits beobachtet man sehr wohl die Tendenz, dass oftmals beide Mannschaften bei unentschiedenem Spielstand bis zum Schluss auf den Siegtreffer gehen, was, sofern interpretationsfreudig, schon bedeuten kann, dass die (hier für schlecht und ungeeignet erklärte) Drei-Punkte-Regel verinnerlicht wurde, sowohl von Trainern aus auch von den Spielern selbst, die zu der Erkenntnis gekommen sind, dass sich das Risiko, einen Punkt zu verlieren (den man bei Remis hätte), sehr wohl rechnet, da einem zwei gewonnene bei Erzwingung des Siegtreffers winken.
Andererseits kann man auch hier als Programmierer unbesorgt sein, da der Parameter, der die Remishäufigkeit ein klein wenig steuert, wöchentlich angepasst wird, und dies obendrein automatisch. Er liegt derzeit bei 1.05, wohingegen es früher oder in anderen Ligen durchaus Werte von 0.66 gab. Die Bedeutung ist so: bei identischen Torerwartungen in einem Spiel wird durch diesen Wert die Remisneigung der Mannschaften (eigentlich jene in der gesamten Liga) zum Ausdruck gebracht, sofern ein Spiel Unentschieden steht. Übersetzt bedeutet es also, dass früher der Ball bei einem 1:1 hin- und hergeschoben wurde und die Chance auf das Siegtor sozusagen von 1.00 (100%) auf 0.66 (66%) reduziert wurde. Dabei bedeuten 100% nicht etwa, dass das Tor sicher fällt, sondern lediglich, dass es genauso wahrscheinlich wie sonst bleibt, dass noch eines fällt. Heute ist es also so, dass bei Remis die Neigung für ein weiteres Tor ansteigt und nicht abfällt, was der Verinnerlichung der (unsinnigen) Regelung gleich kommt.
Allerdings gilt dies nur wirklich für Deutschland, Sollte man nun annehmen, dass der deutsche Fußball eigentlich moderner ist als der Fußball international? Schwer vorstellbar, aber in dieser Saison gibt es schon ein paar Anhaltspunkte (jene bereits seit der WM 2010, als „unsre Jungs“ doch wirklich für Furore sorgten).
- Rückblick auf die Wettempfehlungen
Brisanter aber stets diese Frage: zu welchen Wetten hätte es laut Computer kommen sollen/müssen? Wo hätte er sich mit dem Wettmarkt angelegt? Und: wenn er sich damit anlegt, mit der großartigen Massenintelligenz, hat er gute Gründe dafür? Konnte man eventuell gewinnen, kann man gar langfristige Vorteile nachweisen? Bisher wurden derartige „Trockenschwimmübungen“ ja wenn überhaupt für sich selbst angefertigt. Nun ist es immerhin dokumentiert.
Paarung | 1 | X | 2 | |
Stuttgart | HSV | 1.62 | 4.20 | 6.00 |
Gladbach | Nürnberg | 2.14 | 3.60 | 3.75 |
Augsburg | Hannover | 3.10 | 3.55 | 2.42 |
Mainz | Dortmund | 3.95 | 3.70 | 2.06 |
Schalke 04 | Freiburg | 1.41 | 5.20 | 9.20 |
Wolfsburg | Kaiserslautern | 1.90 | 3.80 | 4.50 |
FC Bayern | Leverkusen | 1.36 | 5.60 | 10.50 |
FC Köln | Hoffenheim | 3.10 | 3.60 | 2.44 |
Werder | Hertha | 1.90 | 3.85 | 4.40 |
Treffererwartung | 3.55 |
Also die Analyse so: die Stuttgart Wette war zu nicht wirklich sympathisch erklärt worden, da man ebenfalls den Aufwärtstrend beim HSV festgestellt hatte. Andererseits war das 2:0 leicht möglich, bei der Großchance mit Pfostentreffer von Cacau, und dieses Zwischenergebnis wäre keinesfalls zu jenem Zeitpunkt unverdient gewesen.
Gladbach arbeitete den Sieg sehr systematisch heraus. Die Wette war sehr gut, da sie eine weitere Serie von Großchancen verpassten (Kicker: 8:1).
Hannover war die klar bessere Mannschaft und hat auch einige gute Gelegenheiten verpasst (Kicker: 4:6, also Hannover vorne). Die Wette war gut, zumal eine 2.42 ja nur zu weit unter 50% eintreten muss, damit sie sich rechnet.
Dortmund gewann zwar nur in letzter Sekunde, war aber durchgehend am Drücker und man kann den Sieg höchstens aufgrund des Zeitpunktes als glücklich bezeichnen.
Freiburg war jedenfalls auch gerechtfertigt. Nicht nur gingen sie in Führung, sondern hatten auch sonst permanent gute Chancen. Selbst wenn Schalke den besseren Sturm hat (und demnach weniger Chancen benötigte): bei einem Chancenverhältnis von 7:7 kann man nur eine gute Wette gehabt haben. Erwähnt gerne, dass man durchaus nicht sicher sein konnte, dass Schalke den Abgang von Trainer Rangnick (man hofft, dass es breit genug an anderer Stelle getreten wurde) ganz locker wegstecken würde.
Wolfsburg war keine gute Wette, nicht vom Spielverlauf her. Die ganze erste Halbzeit (die man live schaute) war Kaiserslautern eher die bessere Mannschaft, näher dran an der Führung, und dann gab es noch den Platzverweis gegen Wolfsburg. Selbst wenn sie in der 2. Halbzeit gut waren und sogar gewannen: keine gute Wette.
Das weggeschmissene (virtuelle) Geld auf Leverkusen soll nicht weiter erwähnt werden. Nur dieser Tipp noch an sich selbst: leg dich nicht mit Bayern an!
Die Werder Wette war kurioserweise bis zu einem gewissen Zeitpunkt gar nicht so schlecht und man widerspricht gänzlich sämtlichen gehörten Einschätzungen: Hertha machte nach 4 Minuten das 1:0 und ein solches Tor ist niemals wirklich erzwungen. Es fällt einfach, da es eine Chance gibt und der Ball drin ist. „Zählen“ tut es, für die Statistik, und man kann sich vielleicht an einer gelungenen Aktion erfreuen (oder sich alternativ drüber ärgern), aber für die Qualität der Wette hat es nicht die Bedeutung. Hier geht es um das Auftreten der Mannschaft(en). Danach hatte Werder die wirklich sehr gute Phase, wo es erdrückend nach dem 1:1 roch. Da waren sie gut und jeder, der etwas anderes behauptet, hat keine Ahnung. Reporter orientieren sich eh ausschließlich am Spielstand und meinten, dass sie nach dem 1:1 gut waren. Jedoch stimmt ausgerechnet dies nicht: sie wurden immer schlechter, bis sich in der 2. Halbzeit total das heft des Handelns aus der Hand gaben. Hertha hatte mehr vom Spiel und, logisch, bezieht man dies mehr in die Qualität der Wette ein. Der entscheidende Bruch kam jedoch – und man hätte das Spiel lieber bei 11 gegen 11 weiter gesehen, zur wirklichen Beurteilung – durch die Platzverweise. Werder dachte wirklich, es ginge nun von selbst und Hertha stemmte sich phantastisch dagegen, hätte eher das Siegtor verdient als Werder und man hätte es ihnen live aus Gerechtigkeitsgründen schon wirklich gegönnt. Die verweigerten beiden Elfmeter taten ihr Übriges, einem das Spiel richtig zu verleiden. Der späte Siegtreffer steht auch hier nur in der Statistik als günstig. Er war weder verdient noch in dem Moment erwünscht.
Aber: man möchte wirklich das Spiel noch einmal komplett sehen, ohne diese beiden Ereignisse: es gibt keine frühe Führung für Hertha und es gibt keine Platzverweise. Denn: in weiten Phasen der 11 gegen 11 sah Werder doch ganz gut aus. Man würde sie also, so betrachtet, doch wiederholen, obwohl die gesehenen Bilder eine gute Wette insgesamt überhaupt nicht bestätigen. Sie war schlecht, nur war es ein kurioser Spielverlauf.
Wettempfehlung Statistik der einzelnen Spieltage
Spieltag Nr | Anzahl Wetten | Anzahl Treffer | erwartete Treffer | Trefferabweichung | Gewinn/Verlust |
1 | 7 | 5 | 2.84 | +2.16 | +7.96 |
2 | 7 | 3 | 2.77 | +0.23 | +1.75 |
3 | 2 | 0 | 1.00 | -1.00 | -2.00 |
4 | 3 | 1 | 1.14 | -0.14 | -0.28 |
5 | 6 | 2 | 2.54 | -0.54 | -2.33 |
6 | 8 | 3 | 2.29 | +0.71 | +8.10 |
7 | 8 | 4 | 3.55 | +0.45 | +0.00 |
Das Ergebnis entsprechend: exakt pari. Es soll nicht weiter kommentiert werden, nur dies, dass man die Treffererwartung zwar übererfüllt aber doch nur pari rausgeht liegt daran, dass diesmal nur die kleinen Quoten getroffen wurden (was übrigens stets wahrscheinlicher ist).
Statistik insgesamt
Gesamtanzahl Wetten | Gesamtanzahl Treffer | Gesamtbilanz | G/V in% | Gesamt erwartete Treffer | GesamtTrefferabweichung |
7 | 5 | +7.96 | 113.71% | 2.84 | +2.16 |
14 | 8 | +9.71 | 69.36% | 5.61 | +2.39 |
16 | 8 | +7.71 | 48.19% | 6.61 | +1.39 |
19 | 9 | +7.43 | 39.11% | 7.74 | +1.26 |
25 | 11 | +5.10 | 20.40% | 10.28 | +0.72 |
33 | 14 | +13.20 | 40.00% | 12.57 | +1.43 |
41 | 18 | +13.20 | 32.20% | 16.12 | +1.88 |
Insgesamt bleibt es ein ordentliches Plus und das freut einen ja dann auch.
- Die Vorschau auf den 8. Spieltag
Anmerkung: Der Computer verrechnet nach einem eigens entwickelten – natürlich erläuterbaren und höchst logischen – Algorithmus die Torerwartungen (und den hier nicht ausgewiesenen individuell gepflegten) Heimvorteil zu diesen Torerwartungen. Diese wiederum werden zu den Eintrittswahrscheinlichkeiten verrechnet, früher per Simulation, heute längst per Funktion, die sich aus den Simulationsergebnissen ableiten ließ). Auch diese Torerartungswerte haben sich bei Toranzahlwetten am Wettmarkt längst als konkurrenzfähig erwiesen.
Torerwartung | ||||
Heim | Auswärts | Summe | ||
Kaiserslautern | Stuttgart | 1.37 | 1.52 | 2.89 |
Leverkusen | Wolfsburg | 1.78 | 1.10 | 2.87 |
Dortmund | Augsburg | 2.02 | 0.52 | 2.54 |
Nürnberg | Mainz | 1.45 | 1.17 | 2.62 |
Hoffenheim | FC Bayern | 0.95 | 1.89 | 2.84 |
Freiburg | Gladbach | 1.31 | 1.40 | 2.72 |
Hertha | FC Köln | 1.88 | 1.40 | 3.29 |
Hannover | Werder | 1.50 | 1.32 | 2.82 |
HSV | Schalke 04 | 1.32 | 1.47 | 2.79 |
13.57 | 11.81 | 25.37 | ||
Erwartete Torsumme | Erwarteter Toreschnitt | |||
25.37 | 2.82 |
Hertha gegen Köln als das torreichste Spiel? Kann man nicht wirklich so empfinden, aber wenn die doofe Kiste meint? Ansonsten etwas weniger Tore erwartet als zuletzt, aber es gab ja auch zuvor weniger. Also eine kleine Anpassung, vom Computer in Eigenregie (aber vorschriftsgemäß) durchgeführt.
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität prüfen.
Die Festlegung erwartet | ||||||
Paarung | 1 | X | 2 | |||
Kaiserslautern | Stuttgart | 34.71% | 23.66% | 41.63% | 34.98% | |
Leverkusen | Wolfsburg | 53.75% | 22.64% | 23.61% | 39.59% | |
Dortmund | Augsburg | 73.01% | 18.45% | 8.53% | 57.44% | |
Nürnberg | Mainz | 44.01% | 25.01% | 30.97% | 35.22% | |
Hoffenheim | FC Bayern | 18.72% | 21.58% | 59.70% | 43.80% | |
Freiburg | Gladbach | 35.56% | 24.55% | 39.89% | 34.58% | |
Hertha | FC Köln | 49.21% | 21.75% | 29.05% | 37.38% | |
Hannover | Werder | 41.93% | 23.97% | 34.10% | 34.95% | |
HSV | Schalke 04 | 34.29% | 24.15% | 41.57% | 34.86% | |
3.85 | 2.06 | 3.09 | 3.53 | |||
durchschnittlich erwartete Festlegung: | 39.20% |
Die erwartete Festlegung wieder bei unter 40%, was etwas unterm Schnitt liegt. Es gibt wohl etwas mehr ausgeglichene Paarungen als normal.
Die fairen Quoten
Anmerkung: die fairen Quoten sind lediglich die Kehrwerte der Wahrscheinlichkeiten. So werden die Spiele aber am Wettmarkt angeboten beziehungsweise, bei den Wettbörsen („betfair“) so gehandelt. Man kann gerne vergleichen, was der Computer rät. Die Abweichungen werden nicht enorm sein, jedoch ist theoretisch jede Wette eine gute (aus Computersicht), bei der die am Markt bezahlte Quote oberhalb der fairen Quote liegt. „Gut“ ist die Wette insofern, als sie langfristigen Gewinn verspricht. Wenn man beständig Wetten auf diese Art macht, sollte man langfristig Gewinn erzielen. Garantien gibt es natürlich auch dafür nicht.
Paarung | 1 | X | 2 | |
Kaiserslautern | Stuttgart | 2.88 | 4.23 | 2.40 |
Leverkusen | Wolfsburg | 1.86 | 4.42 | 4.23 |
Dortmund | Augsburg | 1.37 | 5.42 | 11.72 |
Nürnberg | Mainz | 2.27 | 4.00 | 3.23 |
Hoffenheim | FC Bayern | 5.34 | 4.63 | 1.68 |
Freiburg | Gladbach | 2.81 | 4.07 | 2.51 |
Hertha | FC Köln | 2.03 | 4.60 | 3.44 |
Hannover | Werder | 2.39 | 4.17 | 2.93 |
HSV | Schalke 04 | 2.92 | 4.14 | 2.41 |
Abgleich mit der Wettbörse betfair
(Die Wettempfehlungen)
Paarung | 1 | X | 2 | |
Kaiserslautern | Stuttgart | 3.35 | 3.55 | 2.32 |
Leverkusen | Wolfsburg | 1.76 | 3.95 | 5.20 |
Dortmund | Augsburg | 1.27 | 6.40 | 13.50 |
Nürnberg | Mainz | 2.18 | 3.60 | 3.45 |
Hoffenheim | FC Bayern | 6.60 | 4.70 | 1.56 |
Freiburg | Gladbach | 3.20 | 3.50 | 2.42 |
Hertha | FC Köln | 1.99 | 3.70 | 4.00 |
Hannover | Werder | 2.84 | 3.60 | 2.70 |
HSV | Schalke 04 | 2.78 | 3.75 | 2.56 |
Treffererwartung | 1.28 |
Diesmal keine wirklich gute Wette dabei, eher nur technisches Spiel. Lautern war nicht so schlecht zuletzt und warum sollte kein Sieg möglich sein? Wolfsburg auch nicht doll und die Anhängerschaft wankt gewaltig, aber Leverkusen spielt ja auch nicht so großartig – selbst wenn man das Spiel gegen Bayern ausklammert. Zuvor gab es ja schon ein 1:4 gegen Köln.
Augsburg soll in Dortmund den ersten Sieg holen? Eine weitere Einheit in den Müll.
Hoffenheim bezwingt Bayern? Na, immerhin spielen beide Topfavoriten ja unter der Woche Champions League. Aber dennoch: kein guter Tipp, wie sollte auch? „Leg dich nicht mit Bayern an.“ Nur mal so, nebenbei erwähnt: wenn es keine täte, dann strebte die Quote bei betfair gegen unendlich…
Hannover gegen Werder ist auch eine rein technische Wette.
Falls man sich wundern sollte, warum Freiburg nicht als Wette ausgewählt wurde: man muss sich das so vorstellen, dass man mit jeder vorab abgeschlossenen Wette auf Gladbach die Aussage traf, dass „diese Mannschaft so gut ist, das wisst ihr alle gar nicht.“, und damit am Wettmarkt antritt. Nun ist der Markt gekippt. Er sieht quasi ein, dass Gladbach wirklich so gut ist. Nur behauptet er in gewisser Weise noch ein bisschen mehr: „Gladbach ist so gut, DU weißt gar nicht, wie gut.“ Und damit möchte man sich nun nicht anlegen. „Ok, ja, ihr habt Recht, die sind noch besser, sehe ich ein.“
Und nun: viel Spaß (und gerne an dieser Stelle gewünscht: viel Glück).
- Die 2. Bundesliga
- Die Tabellensituation
- Die Aufstiegschancen
Anmerkung: die Simulation von Liga 2 läuft genau wie die von Liga 1. Es wurden ebenfalls 5000 Durchläufe gemacht. Der dritte Platz ergibt logischerweise eine 1/3 Aufstiegschance, obwohl es noch von der Paarung abhängen dürfte. Da die Topfavoriten hier vorne liegen, könnten es durchaus auch 50% sein, die der Zweitligadrittplatzierte gegen den Erstligadrittletzten hat.
- Punkterwartungen und Abweichungen
- Auswertung des 5. Zweitligaspieltages
- Vorschau auf den 7. Zweitligaspieltag