- Die 1. Bundesliga
- Rückblick auf die Spiele
Ergebnisse des 5. Spieltages
FC Augsburg – Bayer Leverkusen 1:4 (1:2)
FC Bayern München – SC Freiburg 7:0 (3:0)
Borussia Dortmund – Hertha BSC 1:2 (0:0)
Borussia Mönchengladbach – 1. FC Kaiserslautern 1:0 (0:0)
VfB Stuttgart – Hannover 96 3:0 (1:0)
FSV Mainz 05 – TSG Hoffenheim 0:4 (0:2)
Werder Bremen – Hamburger SV 2:0 (0:0)
1.FC Köln – 1.FC Nürnberg 1:2 (1:2)
VfL Wolfsburg – FC Schalke 04 2:1 (1:1)
Allgemeine Einschätzung:
Der Fußball, welcher derzeit in der Bundesliga geboten wird, ist wirklich auf exzellentem Niveau und auch die Unterhaltung kommt in jeder Hinsicht nicht zu kurz, so lange es um rein fußballerische Belange ginge. Es ist alles dabei, was den wahren Fußballfan vom Sitz reißen könnte. Umkämpfte Spiele, Überraschungen im Sinne von Außenseitererfolgen, aber auch in dramatischen Spielverläufen, gelungene Tacklings aber auch gelungene Angriffsaktionen, der Angreifer, der den Tormann überwindet aber auch umgekehrt, der abgewehrte Schuss durch eine Weltklasseparade. Bedauern kann nur einem jeden Sky-Abonnenten dafür ausgesprochen werden, dass er – Gott behüte – die Kommentatoren ertragen muss. Aber, der Rat schon seit vielen Jahren von jedem dieses vorgetragene, doch dringend den Ton abzuschalten, kann hier ohnehin nicht befolgt werden, da man gewisse Informationen dringend benötigt (von denen man tatsächlich in Fakten gesprochen ab und an sinnvolle erhält), aber auch, da man sowohl Feder als auch Zunge schon spitzt, um sich über die erfahrenen Torturen auszulassen.
Es ist wirklich unerträglich und kann nur wieder und wieder hier vorgetragen werden, in der sehr geringen Hoffnung, dass man doch eines Tages besser unterhalten würde. Ein jeder Kommentator hat gar nicht die Absicht, einem Spannung zu vermitteln. Er erstarrt in nüchterner Sachlichkeit, in der Absicht, die Geschehnisse auf dem Felde in eine Zwangsläufigkeit zu bringen, die a) absolut nicht gegeben ist und b) selbst wenn sie es wäre einen so sehr langweilen würde, dass man es eh nicht schauen würde, er sich also die Analysen und Beurteilungen an die eigene Bettdecke heften könnte, um sie im Schlaf rauf und runter zu beten und auch ja nichts zu vergessen, zum Vortrage könnte er sie jedenfalls nicht mehr bringen, da der Sport Fußball längst eingefroren wäre.
Wie kommt man nun heute zur Wiederholung derartiger Beteuerungen? Nun, einerseits steht ja die Behauptung im Raume, dass, obwohl der FUßBALL tatsächlich, dem Dinosaurier Ei gleich, nicht kaputt zu kriegen ist, selbst wenn man Hammer (Kommentare), Beil (Interviews) und Säge (Analysen) zum Einsatz bringt, tatsächlich KEIN MENSCH mehr hierzulande zuhört. Man würde sich ja gerne einmal darüber austauschen, wie andere es empfinden, nur scheitert dieses Vorhaben daran, dass es NIEMANDEN gibt, der einem Spiel wirklich nicht nur zugeschaut (was auch schon eine absolute Ausnahme wäre, da man bei dem ans Ohr dringenden Geseire einfach nicht hinschauen KANN), sondern auch noch durchgehend diese Trommelfell- und logisches Denkvermögen- Belästigung ertragen hätte, so dass man eine Gesprächsgrundlage hätte. Also: es geht nicht.
Es ist schon möglich, dass es hier und da einen Fan gibt, der ein Spiel seiner Mannschaft anschaut UND zuhört. Nur wird diesem tatsächlich diese Befangenheit unterstellt, alles aus der einen Warte heraus erlebt und gesehen und gehört zu haben. Also er wird sich zwar über eine Fehleinschätzung aufgeregt haben, jedoch wird diese einen Spieler, eine Aktion seiner Mannschaft betroffen haben. Noch viel mehr wird er sich ereifert haben über die eine vom Schiri unterbundene Aktion und, selbst wenn dies zurecht, so wird ihm doch entgangen sein, dass es auf der anderen Seite die allergleiche Situation mit dem ebenso gleichen Resultat gab.
Nein, gefragt wird hier nach dem Zuschauer, dem Zuhörer, der ein Fußballspiel schaut aus Freude am Sport Fußball, aus Begeisterung über das Spiel Fußball, unabhängig von irgendwelchen Leidenschaften (welche man übrigens auch recht locker schon mit nur kleinsten Wetteinsätzen heraufbeschwören könnte) oder Anhängerschaften. Gibt es ihn? Es gibt ihn nicht. Und spätestens an dieser Stelle müssten die Sky Verantwortlichen aufschrecken und sich Gedanken machen: wie kann man den Fußball wieder an den Mann bringen? Wie könnte man echte Begeisterung und Leidenschaft vermitteln in der Erkenntnis, dass es so, wie es derzeit rüberkommt, einfach nicht geschaut wird? Wie würde man als Marktschreier agieren müssen, wenn die über lange Zeit täglich gekauften Eier als faul identifiziert wurden und man NUN seine Ware an den Mann zu bringen hätte, wenn nicht mehr nur dastehen genügte, einem diese Ware längst nicht mehr aus der Hand gerissen würde, wenn man, dem Catchen gleich, eine Mogelpackung dennoch gerne verkaufen möchte?
Also: was hat diesen neuerlichen Exkurs nun konkret ausgelöst? Es waren tatsächlich zwei Fakten und der geneigte Leser möge nicht darauf bestehen, dass NUR und AUSSCHLIEßLICH über die Bundesliga zu erzählen wäre. Am Dienstag und Mittwoch war Champions League. Den deutschen Mannschaften wurde – siehe oben, die Qualität des deutschen Fußballs – international Konkurrenzfähigkeit zugestanden (anders als in vielen Jahren zuvor, selbst wenn es ab und an Erfolge gab) und einiges zugetraut. Leverkusen hat dies in Chelsea auch gezeigt, wie alle Kommentatoren sich einig waren, dennoch keinen Lohn in Form von Punkten dafür erhalten. Auch Dortmund hat gegen Arsenal ein überragendes Spiel gemacht, die Zufriedenheit über das 1:1 resultierte lediglich daraus, dass man so kurz vor Schluss wenigsten noch das eine Pünktchen dabehalten hat, ansonsten wäre der Frust maximal: Gegner an die Wand gespielt, dennoch verloren. Der Ausgleich in der 88. bewahrte davor. Pech war es dennoch, dass dieser tolle Auftritt nicht belohnt wurde.
Übrigens war es am Wettmarkt so, dass Dortmund immer weiter gefallen ist – also damit die Einschätzung bestätigt wurde – und der Kurs etwa bei 1.86 schloss zum Anpfiff hin, so dass auch am Wettmarkt eine recht klare Favoritenstellung erkannt wurde (und sich diese bestätigte). Eine 1.86 spricht bereits für über 50% reine Siegchance, was also recht deutlich für die Verhältnisse spricht. Der Markt irrte nicht, das Ergebnis entsprach nicht dem Spielverlauf und nicht den Verhältnissen auf dem Platz. Das „kann passieren“ ist natürlich immer ein mögliches Urteil.
Chelsea wurde als höherer Favorit eingeschätzt gegen Leverkusen, mit 1.56 zum Anpfiff hin, konnte diese Höhe der Favoritenstellung aber nicht wirklich untermauern (auch hier korrigierte der Markt Richtung Leverkusen). Das 0:2 entsprach auch hier nicht ganz dem verdienten Ergebnis, selbst wenn alle einräumen, dass natürlich auch das passieren kann und man sich eher an der Leistung, nicht so sehr am Ergebnis orientieren möchte.
Hier steht jedenfalls die Behauptung, dass Dortmund sich als höherer Favorit präsentiert hat gegen Arsenal als es Chelsea über die 90 Minuten auf dem Platz gegen Leverkusen getan hat. Die Ergebnisse sprechen eine andere Sprache, aber so geht eben Objektivität (die man sich selbst unterstellt). Es geht hier nur um Einschätzungen, und diese zu bilden ist ein wichtiger Schritt, sofern man sich ernsthaft mit dem Wettmarkt beschäftigen möchte (und vielleicht sogar einsteigen möchte).
Merkwürdig, wenn der Autor sich selber stets bemüht, sich nicht in der Ich-Form einzubringen obwohl vieles aus dem eigenen Erleben erzählt wird. Deshalb hier ein kleiner Ich-Exkurs:
Ich hatte tatsächlich etwas Geld auf die deutschen Mannschaften platziert. Insofern wird vermutlich das Urteil gleich in Zweifel gezogen werden, ich mir sozusagen meine Wetten einfach schön rede: „Ich habe beide Spiele verloren, aber beide Wetten waren gut. Basta.“ Sicher, die Gefahr besteht immer, selbst wenn man viele Jahre im Geschäft ist. Sicher aber auch, dass man schon viele Schlachten geschlagen hat und derartig viele Wetten gewonnen und verloren (jeweils natürlich weit in die zig-tausende gehend), dass man sich wirklich allmählich dort herausziehen kann. Die Urteile wurden zwar auch überwiegend von deutschsprachigen gefällt, jedoch spürt man, vor allem bei Spieler- und Trainerinterviews (nicht vom Frager, nur vom Antwortenden), dass sie von wohltuender Objektivität sind und dass DIESE Urteile ziemlich verlässlich sind. Dort kam exakt das heraus. Beide hätten mehr verdient, selbst wenn man bei Leverkusen einräumt, dass der Gegner durchgehend auch seine Chancen hatte.
Ich habe jedoch den Dienstag Abend ganz anders verbracht. Nicht mit Fußball etwa? Doch, mit Fußball. Aber weder mit Chelsea – Leverkusen (nur die Zusammenfassung später) noch mit Dortmund gegen Arsenal. Meine Wahl fiel auf das noch viel spannendere, allein schon vom Klang der Namen her, Spiel Viktoria Pilzen – BATE Borisov.
So etwas macht mir richtig Spaß. Dies erinnert mich an eine kleine Anekdote: es war Mitte der 90er Jahre, als ich einmal Großmeister Mladen Muse bei einem kleinen Schachturnier traf (er auch Fußball Anhänger) und er das Gespräch Richtung Fußball lenkte. Es waren an jenem Abend eine Reihe hochkarätiger Paarungen in der WM-Qualifikation, sicher Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, England im Einsatz, teilweise in direkten Duellen, aber auch andere große Entscheidungen standen an, und er fragte, welche Paarung für mich wichtig wäre? Ich antwortete: „Das wichtigste Spiel ist heute Malta gegen Luxemburg.“
Es gab eine absurd hohe Quote auf Luxemburg und tatsächlich – sie gewannen das Spiel. Rechercheure vor!
Ja, also das Spiel Pilzen gegen Borisov wurde tschechisch kommentiert. Auch dies eine reine Wohltat, weil man sich alleine schon am Tonfall erfreuen kann. Man hört einfach heraus, dass diese Leute vorfreudig-begeistert sind, jederzeit zu leidenschaftlichen Ausbrüchen bereit und jedenfalls Fußball Anhänger im positiven Sinne. Sie WOLLEN Spannung vermitteln, sie SIND auch gespannt und nehmen jede Gelegenheit wahr, dem Zuschauer hineinzuziehen in das Geschehen. Sie haben nicht die Absicht, das Spiel zu erklären, eine Aktion zu erklären, die Fehlerhaftigkeit eines Angriffszuges aufzudecken, sondern stattdessen den Angriff zu erleben – und möglichst fesselnd zu kommentieren.
In den sehr langen Phasen, da Borisov die besseren Angriffsbemühungen an den Tag legte, wird es wirklich etwas ruhiger. Sie machen also auch aus ihrer Anhängerschaft wohltuenderweise keinen Hehl. Sobald aber die eigene Mannschaft den Vorwärtsgang einlegte, da gab es heisere Ausrufe der Begeisterung, faszinierende, mitreißende, Spannung geladene Vorfreude auf das mögliche Gelingen. Bis der Ball wirklich, kurz vor der Pause und völlig entgegen dem Spielgeschehen, einschlug. Das 1:0. Meine Wette war auf Borisov, dass sie das Spiel nicht verlieren…
Nun, die 2. Halbzeit war wie die 1. Borisov war die bessere Mannschaft und es gelang ihnen tatsächlich, den Ausgleich zu erzielen. Nur in den wenigen bangen Schlussminuten, als die Fans – und mit ihnen die Kommentatoren – noch einmal richtig Dampf machten, gefährdeten die Wette. Die richtige Seite habe ich auf jeden Fall gespielt. Die Quote auf Sieg Pilzen, die man bezahlen musste, war um die 2.0 (zu Spielbeginn knapp darunter). Dieses war gerechtfertigt und rettete sozusagen den Abend. Allerdings hört (und sieht) man ja in der Halbzeitanalyse, wie die deutschen Spiele verlaufen. Natürlich auch in der Nachbetrachtung.
Am Mittwochabend fiel meine Wahl auf ein weniger Namenlosen Spiel. Ich schaute Manchester City gegen SSC Neapel. Der Hauptgrund allerdings jener: nachdem Sky nun die Tonoption bei englischen Spielen, den englischen Kommentar, gekappt hat (man hört nur einen einschläfernden deutschen Kommentator; der Unterschied dazu, ob er ein englisches oder deutsches Spiel kommentiert sieht so aus: bei einem deutschen hackt er etwas weniger, weil er immerhin sicher sein kann, dass derjenige ihn hört, später hören kann; bei englischen fühlt er sich in größerer Sicherheit, also kann viel mehr und besser auf den Akteuren herumgehackt werden).
Dieses Spiel WAR mit englischem Kommentar. Das macht mir eine so große Freude, dass ich einfach nicht anders kann, als dieses Spiel zu schauen. Sobald man sich für ein solches Spiel entscheidet, muss man es wie einen Spielfilm ansehen. Die Freundin hat einen zu einem Film überredet, nun muss man schauen, aber sobald man es tut, kann man sich ja auf seine Art hineinfinden. Man entdeckt sicher und eigentlich immer etwas, was es sehenswert macht. Und: es kann eine Story werden. Sowohl beim Film, als auch beim Fußballspiel. Ein Engländer hat nichts anderes vor. Er möchte den Zuschauer unterhalten. Er MÖCHTE nicht alles im Voraus wissen, er möchte gespannt bleiben, er möchte objektiv bleiben. Er möchte mitgehen, die Spannung einfangen und sie dem Zuschauer ins Wohnzimmer transportieren. Und er möchte einem unter gar keinen Umständen das Spiel Fußball erklären. Er sieht, was er sieht, und er beschreibt es so gut er es kann. DAS ist erhellend, DAS strahlt Kompetenz aus. Im Tonfall schwingt durchgehend etwas erwartungsschwangeres mit. Man MUSS einfach hinschauen, wenn man sie sprechen hört. Es ist unmöglich, sich dem Gedanken zu entziehen: „Da passiert etwas. Oder es passiert im nächsten Moment.“
Es gab EIN EINZIGES MAL eine kritische Bemerkung, die aber sehr vorsichtig formuliert war. Ein Spieler von Manchester City (Julian Lescott) kam nach einem präzisen Eckball recht unbedrängt zum Kopfball. Der Kopfball ging drüber. Der eine der (stets zwei) beiden Sprecher meinte daraufhin, dass man, wenn man auf diesem Level eine derartige Chance bekäme, doch den Ball eventuell etwas besser platzieren könnte. Nun, da es die einzige kritische Bemerkung war (während sie bei uns eindeutig Richtung unzählbar gehen, da es durchgehende Belehrungen sind, die man erfährt, die Spieler auf dem Feld natürlich mit) hat man einigen Anlass, tatsächlich darüber nachzudenken, ob er damit Recht haben könnte. Man wundert sich, warum er etwas Kritisches sagt, insofern horcht man auf. In der Wiederholung relativiert er die – vom anderen Kommentator übrigens wohltuend unkommentierte – Aussage, indem er erkennt, dass der Mann, um zum Kopfball zu gelangen, ein, zwei Schritte rückwärts, vom Tor weg, laufen muss, was die mögliche, sozusagen eingeforderte Präzision etwas erschwert. Dennoch kann man nicht anders: man denkt darüber nach, ob er es hätte besser machen können. Und dies unterscheidet sich maximal von einem deutschen Kommentar, wo man lediglich am liebsten temporär seinen Sandsack ersetzen würde durch diese…, spätestens nach dem fünften Miesmacher Spruch, von dem man ohnehin weiß, dass er nichts anderes als dämliche Klugscheißerei ist.
Ansonsten war das Spiel einfach nur klasse. Es ging ständig hin und her (übrigens gab es einen zweiten Grund für die Wahl: ich leugne nicht eine gewisse Anhängerschaft für Italien und italienische Mannschaften, den gesamten italienischen Fußball), auch Neapel spielte durchgehend sehr mutig nach vorne, untermauerte so die eigens angestellte Einschätzung, dass eine 1.39 als Siegkurs viel zu niedrig war auf Man City, und man diesen nun unter allen Umständen locker bezahlen könnte, war er doch noch viel niedriger als jener Chelseas gegen Leverkusen. So schlecht können doch die Italiener nicht plötzlich geworden sein?
Napoli hatte mehrere exzellente Chancen, unter anderem eine Aktion als einer ihrer hochgeschätzten Angreifer, der schon lange verfolgte Argentinier Ezequiel Lavezzi, mittlerweile 26 Jahre alt, ein Anspiel an der Strafraumgrenze so exzellent in den Lauf mitnahm, dass er freie Schussbahn bekam, selbst wenn auch dann noch drei Verteidiger um ihn herum waren. Er hat jedoch diese herausragende Schusstechnik, dass es ihm gelang, mit dem rechten Außenrist einen Schlenzer zu machen, der unparierbar für den Keeper kam, jedoch bedauerlicherweise an die Latte prallte. Die größte Chance ging an die Gäste.
Trotzdem ließen sie nicht locker. Auch Man City hatte natürlich einige Druckphasen und tolle Aktionen, so dass man jederzeit mit einem Einschlag rechnen musste. Aber Napoli konnte sich immer wieder befreien und in eigenen Aktionen, die blitzschnell und passsicher vorgetragen waren, jederzeit für Torgefahr sorgen. So kam es tatsächlich, dass sie, weit über der 60. Minute, mit 1:0 in Führung gingen, als eine dieser Aktionen, die sogar in Überzahlspiel mündete (so unerschrocken gingen sie nach vorne) einen Spieler frei vor dem Torwart auftauchen ließ und dieser per Tunnel zum Erfolg kam.
Man City verstärkte noch einmal die Bemühungen und kam zu weiteren viel versprechenden Aktionen. Ein Freistoß auf der halbrechten Position, 25 Meter Torentfernung, ließ zwei Spieler zur Ausführung schreiten. Der eine stand bereits vor der Auswechslung, jedoch blieb er für die Aktion noch drauf – und er allein schlenzte den Ball mit dem linken Fuß so unwiderstehlich, aber auch so einfach aussehend, ins kurze Eck, wo sogar für den Torwart jegliche Reaktion entfiel: DA konnte man nun wirklich nicht heran.
Das vor dem Ausgleich zur Absicherung platzierte over bekam nun Leben. Es musste zwar noch ein Tor her, aber es winkte auch ein reicher Lohn. Natürlich hätte das Tor nicht Man City erzielen sollen (dann wäre nur ein kleiner Gewinn geblieben), sondern bitte, bitte, Napoli. Das ergäbe einen echten Jackpot. Es waren noch 15 Minuten Zeit und natürlich bestand die größte Sorge darin, dass es doch Man City gelingen sollte. Also: besser eindeutig 1:1 als 2:1, optimal 1:2 (oder auch 2:2, kein Unterschied).
Napoli versteckte sich weiterhin nicht, jedoch wurde die Sorge nicht geringer, da sie jedes Mal mit fünf, sechs Spielern aufrückten, dann aber jedes Mal wenn die Aktion nicht zum Abschluss kam hinten extrem gefährdet waren. Einmal war die Chance da auf den Jackpot, als der Rechtsverteidiger von Man City einen zu kurzen Rückpass auf seinen Keeper spielte, ein Napoli Angreifer dazwischen kam, jedoch vom entgegen eilenden Torwart zu weit nach außen (außerhalb des Strafraums!) abgedrängt wurde, so dass es nicht zum erfolgreichen Abschluss kam. Dennoch: bis zur letzten Minute – so erkannten auch die englischen Kommentatoren – versuchte es Napoli („they are going for the winner here“), es blieb aber beim 1:1. Ein phantastisches Fußballspiel, mit exzellentem Kommentar, was sich natürlich immer dann recht einfach sagen lässt, wenn man (Geld) gewonnen hat.
Die Tabellensituation
Sp | S | U | N | Pkt | T | GT | Diff | |||
1 | FC Bayern München | 5 | 4 | 0 | 1 | 12 | 16 | – | 1 | +15 |
2 | Werder Bremen | 5 | 4 | 0 | 1 | 12 | 11 | – | 5 | +6 |
3 | Borussia Mönchengladbach | 5 | 3 | 1 | 1 | 10 | 7 | – | 3 | +4 |
4 | Bayer Leverkusen | 5 | 3 | 1 | 1 | 10 | 6 | – | 3 | +3 |
5 | TSG Hoffenheim | 5 | 3 | 0 | 2 | 9 | 9 | – | 4 | +5 |
6 | FC Schalke 04 | 5 | 3 | 0 | 2 | 9 | 11 | – | 8 | +3 |
7 | 1.FC Nürnberg | 5 | 3 | 0 | 2 | 9 | 5 | – | 5 | +0 |
8 | Hertha BSC | 5 | 2 | 2 | 1 | 8 | 6 | – | 5 | +1 |
9 | Hannover 96 | 5 | 2 | 2 | 1 | 8 | 6 | – | 7 | -1 |
10 | VfB Stuttgart | 5 | 2 | 1 | 2 | 7 | 7 | – | 3 | +4 |
11 | Borussia Dortmund | 5 | 2 | 1 | 2 | 7 | 6 | – | 4 | +2 |
12 | FSV Mainz 05 | 5 | 2 | 1 | 2 | 7 | 7 | – | 10 | -3 |
13 | VfL Wolfsburg | 5 | 2 | 0 | 3 | 6 | 6 | – | 9 | -3 |
14 | SC Freiburg | 5 | 1 | 1 | 3 | 4 | 9 | – | 16 | -7 |
15 | 1.FC Köln | 5 | 1 | 1 | 3 | 4 | 7 | – | 14 | -7 |
16 | FC Augsburg | 5 | 0 | 2 | 3 | 2 | 4 | – | 10 | -6 |
17 | 1.FC Kaiserslautern | 5 | 0 | 2 | 3 | 2 | 2 | – | 8 | -6 |
18 | Hamburger SV | 5 | 0 | 1 | 4 | 1 | 6 | – | 16 | -10 |
131 | 131 | 0 | ||||||||
Gesamtanzahl Spiele | 45 | |||||||||
Tore ø | 2.91 |
Bayern mit dieser phantastischen Tordifferenz und noch immer dem nur einen Gegentor, welches man ja haben muss, sofern eine Niederlage in der Bilanz auftaucht, aus dem Auftaktspiel gegen Mönchengladbach. Aber auch Werder mit sehr guten Leistungen, mit Siegen gekrönt, dahinter bereits der eigens erkorene Liebling.
Am Tabellenende weiterhin der (trotzdem erstarkte) HSV, der sich (angeblich) bei Fortsetzung derartiger Leistungen dort unten befreien wird. Nun, so wenig dieser Zusammenhang bestätigt werden kann (jegliche Antworten auf Anfragen, was passieren wird, können stets nur mit einer möglichst guten Wahrscheinlichkeitseinschätzung ausfallen), so kann man immerhin so weit zustimmen, dass sie Bundesliganiveau gezeigt haben. Dies tun andere Mannschaften aber auch, dennoch müssen 2 1/3 absteigen, und dazu können, mit den später nachzulesenden Chancen, alle, also auch der HSV gehören.
Wenn man so möchte, dann ist die Sensation das Abschneiden der Hertha, die mit dem wirklich toll erspielten Sieg in Dortmund sogar am Meister vorbeirücken konnten. Immerhin kann man für sich verbuchen, dass man die gute Entwicklung der Hertha hier ein wenig vorhergesehen hat und sie gar händisch nach oben gestellt hat.
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Bestätigt sieht man auch, dass die Einschätzungen der Mannschaften nach dem vorjährigen Auftreten unsinnig wäre. Es geht bei Null los und Altlasten aus einer verkorksten, sowie erarbeitete Lorbeeren aus einer hervorragenden Saison zählen nichts. Die Ordnung in der Tabelle erscheint dennoch höher als vor einem Jahr. „Natürlich“ kommt einem ein Tabellenbild vermutlich immer dann vor, wenn die Bayern vorne stehen?
Die Saison ist noch jung und es gilt, was eigentlich immer gilt: man kann auf die Entwicklung gespannt sein, oder auch das kaiserliche „Schaun mer mal“ anführen.
- Die Titelfrage
Erläuterung: diese Zahlen sind das Ergebnis einer Computersimulation, welche zur Basis die weiter unten angegebenen jeweiligen aktuellen Spielstärken der Mannschaften hat. Dabei werden die Spiele anhand ebenfalls errechneter Torerwartungen (auch im weiteren Text angegeben) einzeln simuliert und jeweils die abschließende Tabelle betrachtet zur Ermittlung des Siegers.
Mannschaft | Anzahl Deutscher Meister in 5000 Simulationen | Meisterschaften in Prozent | Faire Quoten als Kehrwert der Wahrscheinlichkeiten |
FC Bayern München | 3518 | 70.36% | 1.42 |
Borussia Dortmund | 585 | 11.70% | 8.55 |
Bayer Leverkusen | 395 | 7.90% | 12.66 |
Werder Bremen | 175 | 3.50% | 28.57 |
FC Schalke 04 | 102 | 2.04% | 49.02 |
Borussia Mönchengladbach | 52 | 1.04% | 96.15 |
TSG Hoffenheim | 45 | 0.90% | 111.11 |
VfB Stuttgart | 36 | 0.72% | 138.89 |
Hannover 96 | 25 | 0.50% | 200.00 |
VfL Wolfsburg | 24 | 0.48% | 208.33 |
Hertha BSC | 20 | 0.40% | 250.00 |
FSV Mainz 05 | 15 | 0.30% | 333.33 |
1.FC Nürnberg | 7 | 0.14% | 714.29 |
SC Freiburg | 1 | 0.02% | 5000.00 |
1.FC Köln | 0 | 0.00% | |
1.FC Kaiserslautern | 0 | 0.00% | |
Hamburger SV | 0 | 0.00% | |
FC Augsburg | 0 | 0.00% | |
5000 | 100.00% |
Tja, da bleibt dem Kommentierenden das Wort im Halse stecken. Die Bayern überragen alles. Das sieht nach Langeweile aus. Da man offensichtlich bei der Wettbörse betfair stets eine derartige Entwicklung vorhersieht, erahnt. für möglich hält, gibt es von Anfang an das Wettangebot: „Sieger ohne Bayern München.“ Das muss also sicher bald aufgenommen werden, zumindest die Quali für die Champions League. Hier, bei der Titelfrage, riecht es wirklich nach Langeweile.
Chancenveränderungen gegenüber der Vorwoche durch die Ergebnisse des 5. Spieltages
Mannschaft | Gewinn/Verlust absolut gegenüber vorherigem Spieltag | Gewinn/Verlust in Prozent |
FC Bayern München | 790 | 15.80% |
Bayer Leverkusen | 67 | 1.34% |
TSG Hoffenheim | 14 | 0.28% |
Hertha BSC | 13 | 0.26% |
VfB Stuttgart | 8 | 0.16% |
Werder Bremen | 8 | 0.16% |
1.FC Nürnberg | 1 | 0.02% |
VfL Wolfsburg | 1 | 0.02% |
1.FC Köln | 0 | 0.00% |
Hamburger SV | 0 | 0.00% |
1.FC Kaiserslautern | -1 | -0.02% |
FC Augsburg | -1 | -0.02% |
SC Freiburg | -1 | -0.02% |
Borussia Mönchengladbach | -4 | -0.08% |
FSV Mainz 05 | -49 | -0.98% |
Hannover 96 | -63 | -1.26% |
FC Schalke 04 | -95 | -1.90% |
Borussia Dortmund | -688 | -13.76% |
0 | 0.00% |
Auch dieses Ergebnis erdrückend eindeutig. Die Bayern mit einem 7:0 gegenüber einer Heimniederlage des einzige ernsten Konkurrenten. Bringt auf der einen Seite 15.8%, kostet auf der anderen 13.76%. Falls man sich wundert, dass beispielsweise Gladbach Chancen einbüßt, so sei einerseits auf die Zufälligkeit von Simulationen hingewiesen, andererseits auf den Fakt, dass Siege des Favoriten irgendwann jeden Chancen kosten können, egal, wie hoch man selbst gewinnt. Man stelle sich nur die Situation gegen Saisonende vor, wenn der Führende bei 6 Punkten Vorsprung vor dem Vorletzten Spieltag ein Remis holt, der Zweitplatzierte aber klar gewinnt. Dann sind alle Chancen dahin, trotz eines guten gegenüber eines schlechten Resultats. Man muss immer berücksichtigen, dass Gladbach bereits ganz gute Chancen hatte. Wohingegen beispielsweise Nürnberg oder Wolfsburg – die auch schwerere Spiele hatten – sich erstmal überhaupt welche erarbeiten mussten. Das 1:0 für MG ist gegenüber dem 7:0 der Bayern nicht geeignet, für einen Zugewinn zu sorgen.
- Die Titelchancen in der Entwicklung
Tja, wer sagts denn? So ist es doch mal plastisch.
- Abgleich Titelchancen mit der Wettbörse betfair
Back | Lay | Wahrscheinlichkeit (Back) | |
FC Bayern München | 1.41 | 1.42 | 70.92% |
Borussia Dortmund | 8.2 | 8.4 | 12.20% |
Bayer Leverkusen | 18.5 | 19 | 5.41% |
VfL Wolfsburg | 85 | 95 | 1.18% |
Hannover 96 | 210 | 400 | 0.48% |
Werder Bremen | 32 | 36 | 3.13% |
FC Schalke 04 | 28 | 29 | 3.57% |
Hamburger SV | 700 | 1000 | 0.14% |
VfB Stuttgart | 85 | 90 | 1.18% |
FSV Mainz 05 | 550 | 700 | 0.18% |
Borussia Mönchengladbach | 90 | 150 | 1.11% |
TSG Hoffenheim | 85 | 95 | 1.18% |
1.FC Nürnberg | 300 | 700 | 0.33% |
1.FC Köln | 700 | 1000 | 0.14% |
SC Freiburg | 1000 | 1500 | 0.10% |
Hertha BSC | 330 | 700 | 0.30% |
1.FC Kaiserslautern | 700 | 1000 | 0.14% |
FC Augsburg | 800 | 1000 | 0.13% |
101.81% |
Immerhin nähern sich die Einschätzungen einander an, nein, sind sich fast gleich für die beiden Topkandidaten.
Die Veränderungen der Chanceneinschätzungen bei betfair
Wahrscheinlichkeit (Back) | |
FC Bayern München | 10.68% |
Borussia Dortmund | -9.54% |
Bayer Leverkusen | -0.30% |
VfL Wolfsburg | -0.25% |
Hannover 96 | -0.70% |
Werder Bremen | 1.80% |
FC Schalke 04 | -0.28% |
Hamburger SV | -0.08% |
VfB Stuttgart | -0.49% |
FSV Mainz 05 | -1.00% |
Borussia Mönchengladbach | -1.16% |
TSG Hoffenheim | -0.25% |
1.FC Nürnberg | 0.20% |
1.FC Köln | -0.03% |
SC Freiburg | -0.07% |
Hertha BSC | 0.16% |
1.FC Kaiserslautern | 0.00% |
FC Augsburg | 0.02% |
-1.30% |
(Erneut die Ordnung nach den ursprünglichen Einschätzungen der Rangfolge)
Hier sind die Veränderungen moderater. Der Wettmarkt sagt in gewisser Weise: „Ham wir doch gewusst, wer Meister wird.“ Da entfallen grobe Anpassungen. Bayern gewinnt „nur“ gute 10%, Dortmund, verliert „nur“ ebenso viele. Der Rest, so darf man hier sagen, ist „ferner liefen“.
- Die direkte Champions League Quali über Platz 2
Die Wahrscheinlichkeitsverteilung für Platz 2 nach dem 5. Spieltag
Mannschaft | Anzahl 2. Plätze in 5000 Simulationen | 2. Plätze in Prozent |
Borussia Dortmund | 1298 | 25.96% |
Bayer Leverkusen | 983 | 19.66% |
FC Bayern München | 803 | 16.06% |
Werder Bremen | 549 | 10.98% |
FC Schalke 04 | 324 | 6.48% |
TSG Hoffenheim | 207 | 4.14% |
Borussia Mönchengladbach | 181 | 3.62% |
VfB Stuttgart | 162 | 3.24% |
Hannover 96 | 129 | 2.58% |
VfL Wolfsburg | 122 | 2.44% |
Hertha BSC | 93 | 1.86% |
FSV Mainz 05 | 87 | 1.74% |
1.FC Nürnberg | 40 | 0.80% |
SC Freiburg | 9 | 0.18% |
1.FC Köln | 5 | 0.10% |
1.FC Kaiserslautern | 4 | 0.08% |
Hamburger SV | 4 | 0.08% |
FC Augsburg | 0 | 0.00% |
5000 | 100.00% |
Immerhin ist die Statistik erstmals aufgenommen. Dortmund ist Favorit geworden auf Platz 2, die Bayern abgeschlagen auf Platz 3 in der Wertung. Logisch. Sie werden schließlich Meister, gell? Einige Bewegung kann man hier noch erwarten, da die Tabelle ohne Bayern alles andere als langweilig ist. Gute Chancen auch noch für einige Außenseiter, nur Augsburg kann es, laut Computer, nicht mehr schaffen, in 5000 Jahren nicht.
Die Veränderungen gegenüber der Vorwoche:
Gibt’s nächste Woche…
- Die Abstiegsfrage
Die Verteilung der Prozentzahlen für Abstieg
Anmerkung: Es gäbe auch eine detaillierte Aufschlüsselung über die einzelnen Plätze. Dabei zählen die Plätze 17 und 18 als Vollabsteiger (also in der Summe als 1, für abgestiegen jeweils, ansonsten lautet der Begriff „Direktabsteiger), und ein weiterer drittel Absteiger kommt hinzu durch die Relegation, wobei eben der Erstligist generell als 2/3 zu 1/3 Favorit eingeschätzt wird gegenüber dem Zweitligisten. Dadurch ist die Summe der Absteiger gleich 233.33%. Im Einzelfall wäre es in der Realität natürlich anders. Wenn also beispielsweise Frankfurt auf Platz 3 einginge in Liga 2 und Augsburg auf Platz 16 in Liga 1 könnte man vielleicht von einer ausgeglichenen Paarung sprechen.
Mannschaft | Direkter Abstieg (Platz 17 oder 18) | Abstieg per Relegation | Insgesamt | |
1 | FC Augsburg | 56.66% | 4.85% | 61.51% |
2 | 1.FC Kaiserslautern | 39.84% | 5.27% | 45.11% |
3 | Hamburger SV | 29.70% | 4.79% | 34.49% |
4 | 1.FC Köln | 29.06% | 5.29% | 34.35% |
5 | SC Freiburg | 21.80% | 4.51% | 26.31% |
6 | 1.FC Nürnberg | 5.92% | 1.77% | 7.69% |
7 | FSV Mainz 05 | 4.48% | 1.59% | 6.07% |
8 | Hertha BSC | 3.18% | 1.07% | 4.25% |
9 | VfL Wolfsburg | 2.46% | 0.95% | 3.41% |
10 | Hannover 96 | 2.02% | 0.89% | 2.91% |
11 | VfB Stuttgart | 1.68% | 0.69% | 2.37% |
12 | Borussia Mönchengladbach | 1.20% | 0.53% | 1.73% |
13 | TSG Hoffenheim | 1.06% | 0.56% | 1.62% |
14 | FC Schalke 04 | 0.60% | 0.34% | 0.94% |
15 | Werder Bremen | 0.22% | 0.13% | 0.35% |
16 | Bayer Leverkusen | 0.08% | 0.07% | 0.15% |
17 | Borussia Dortmund | 0.04% | 0.04% | 0.08% |
18 | FC Bayern München | 0.00% | 0.00% | 0.00% |
200.00% | 33.33% | 233.33% |
Die Frage: leuchtet die Reihenfolge ein? Augsburg Topkandidat, wer wollte das im Moment bestreiten? Sie haben einige gute Spiele gezeigt, auch jenes am Freitag. Das 1:4 war, nach einheitlicher Meinung „zu hoch“. Dennoch ist dies genau das raue Pflaster der Bundesliga. Geschenkt bekommt man gar nichts. Und: einmal hinten nicht voll da, ist der Ball drin. Ein bisschen ist es irgendwann auch wie im Schach: wenn ein Opfer in einem Rundenturnier ausgemacht ist, stürzen sich alle darauf. Gegen den muss man gewinnen. Der Ärmste hat keine Zeit zum Luft holen.
Nun, sicher, es sind 56.66% ausgewiesen. Das ist eine Menge und es ist klar die Spitzenposition. Dennoch kann man sich natürlich ganz gut daran festhalten. Wenn man sich erinnern mag, dann war der heute Drittplatzierte, die Gladbacher Borussia, in der letzten Saison mehrmals ganz nahe dran an 100% — und hat es am Ende doch geschafft, sich zu retten. Also: es ist viel zu früh, um sich weiter als zu 56.66% aus dem Fenster zu lehnen. Ein gutes Spiel, ein weiteres gutes Ergebnis – selbst wenn ohne gutes Spiel, einfach so, wie die Kugel manchmal rollt –, und schon steigen die Chancen. Mal sehn…
Lautern auf 2, und damit vor dem HSV. Na, punktemäßig stehen sie nur einen besser da und irgendwo besteht der Computer sozusagen auf ein etwas höheres Potenzial. Ansätze zum Nachweis erbringen waren da zuletzt in Bremen.
Auf 4 der FC Köln. Ja, wo sollten sie sonst stehen? Nach der nicht gerade berauschenden Leistung gegen Nürnberg sind sicher die zahlreichen Anhänger wieder besorgt – gerade in Köln ein beständiges Auf und Ab. Aber noch haben sie die höhere Punktzahl und sowohl von gesehenem Potenzial als auch gezeigten Leistungen können sie kaum vor einem der ersten Drei liegen.
Auch der SC Freiburg hat sich mit einem 0:7 eine Spitzenposition erkämpft. Selbst wenn es bei den übermächtigen Bayern geschah…
Auf 6 dann Nürnberg. Tja, wer sonst? Sobald man dahinter blickt fällt auf, dass es niemanden gibt, der diese Position verdient hätte. Außer der Hertha, wenn überhaupt. Jedoch: ein Sieg in Dortmund bleibt doch höher zu werten als einer in Köln?
Dass Hertha sogar Mainz hinter sich gelassen hat liegt an deren krassen Ergebnis von 0:4, selbst wenn dies weit weniger mit Auflösungserscheinungen zu tun hatte als es klingt.
Die Bayern haben sich auf 0% gebracht, was einem irgendwie einleuchtet…
Der Rest soll unkommentiert bleiben.
Die Chancenveränderung durch die Ergebnisse des 5. Spieltages in Bezug auf den Abstieg
Mannschaft | Chancenveränderung | |
1 | SC Freiburg | -7.02% |
2 | FC Augsburg | -5.53% |
3 | 1.FC Köln | -4.42% |
4 | FSV Mainz 05 | -2.73% |
5 | Hamburger SV | -2.07% |
6 | 1.FC Kaiserslautern | -1.87% |
7 | Hannover 96 | -1.10% |
8 | FC Schalke 04 | -0.34% |
9 | Borussia Dortmund | -0.07% |
10 | FC Bayern München | 0.01% |
11 | Bayer Leverkusen | 0.23% |
12 | Werder Bremen | 0.82% |
13 | Borussia Mönchengladbach | 1.38% |
14 | VfL Wolfsburg | 3.17% |
15 | TSG Hoffenheim | 3.23% |
16 | VfB Stuttgart | 4.25% |
17 | 1.FC Nürnberg | 4.74% |
18 | Hertha BSC | 7.33% |
0.00% |
Verlierer ist, wer 0:7 verliert. Das die (nachvollziehbare) Computerlogik. Augsburg verliert zu Hause, mit 1:4. Selbst wenn gegen ein Spitzenteam, das kostet. Köln ebenfalls mit Heimniederlage, auch das ein Einschnitt. Und Mainz verliert 0:4 und mischt sich ein im Abstiegskampf. Der HSV verliert weiter, auch das nicht förderlich. Lautern verliert in Gladbach. Kostet, aber nicht mehr so viel. Hannover mit einem 0:3, auch sie können, nach Computeransicht, wieder „mitmischen“.
Gewinner, wer sonst? Die Berliner Hertha, „la vecchia signora“, wie die alte Dame (Juve) in einem beliebten Reiseziel der Deutschen sich nennt, hat wirklich für Furore gesorgt. Wie lange hatte Dortmund daheim nicht mehr verloren? Na, in der Hauptstadt konnte man es gar nicht oft genug erwähnen…
Auch Nürnberg als großer Gewinner, mit einem Sieg BEI einem Konkurrenten. Der VfB Stuttgart gewinnt 3:0 und macht reichlich Boden gut (man erinnere sich auch bei ihnen an die letzte Saison, wo es lange nach höchster Gefahr roch).
- Die Abstiegsfrage in der Entwicklung
„Meine sehr verehrten Damen und Herren, wie Sie sehen, sehen Sie nichts.“
Oder?
- Die Punkterwartungen und die Abweichungen
Erläuterung: für jedes Spiel sind vom Computer die Chancen für 1, X und 2 berechnet worden. Anhand derer ergibt sich für jede Mannschaft pro Spiel eine Punkterwartung mathematisch nach der Formel Siegwahrscheinlichkeit * 3 Punkte + Remiswahrscheinlichkeit * 1 Punkt. Die unten angegeben Abweichungen vergleichen die tatsächlich erreichten Punkte mit den vom Computer erwarteten.
In der Summe muss die Abweichung nicht 0 sein für alle Mannschaften, da die Anzahl der erwarteten Unentschieden nicht deckungsgleich mit den eingetroffenen sein muss (noch nicht einmal sein kann), aber durch die Drei-Punkte-Regel eine Unausgewogenheit forciert wird. Zu viele erzielte Punkte bedeuten, dass es zu wenige Unentschieden gab.
Team Name | Punkterwartung | Punkte erzielt | Abweichung | Abweichung absolut | |
1 | Werder Bremen | 8.13 | 12 | 3.87 | 3.87 |
2 | Borussia Mönchengladbach | 6.19 | 10 | 3.81 | 3.81 |
3 | TSG Hoffenheim | 5.92 | 9 | 3.08 | 3.08 |
4 | 1.FC Nürnberg | 6.20 | 9 | 2.80 | 2.80 |
5 | Hertha BSC | 5.25 | 8 | 2.75 | 2.75 |
6 | Bayer Leverkusen | 7.73 | 10 | 2.27 | 2.27 |
7 | FC Schalke 04 | 7.39 | 9 | 1.61 | 1.61 |
8 | FC Bayern München | 11.01 | 12 | 0.99 | 0.99 |
9 | VfB Stuttgart | 6.95 | 7 | 0.05 | 0.05 |
10 | Hannover 96 | 7.96 | 8 | 0.04 | 0.04 |
11 | FSV Mainz 05 | 7.06 | 7 | -0.06 | 0.06 |
12 | VfL Wolfsburg | 6.94 | 6 | -0.94 | 0.94 |
13 | SC Freiburg | 5.05 | 4 | -1.05 | 1.05 |
14 | 1.FC Köln | 6.23 | 4 | -2.23 | 2.23 |
15 | Borussia Dortmund | 9.99 | 7 | -2.99 | 2.99 |
16 | 1.FC Kaiserslautern | 5.29 | 2 | -3.29 | 3.29 |
17 | FC Augsburg | 5.70 | 2 | -3.70 | 3.70 |
18 | Hamburger SV | 5.59 | 1 | -4.59 | 4.59 |
2.42 | 40.09 | ||||
ø Abweichung | 2.23 |
Ganz vorne der SV Werder. „Was ist grün und stinkt nach Fisch?“ Nein, also das ist ja wirklich gemein. Ein immer angenehmer Verein, trotz der kurzzeitigen Querelen zu Saisonbeginn (eine Ausnahme dort an der Weser). Sie haben zwar Mertesacker abgegeben, aber Naldo war wieder dabei. Die Qualität ist im Kader. Nichts erinnert an die letzte Saison, wo es an allen Ecken und Enden stotterte. Der Sieg gegen den HSV war zwar erwartet (hier ausgesprochen) schwer, aber doch auf eine Art sehr zielsicher erzwungen. Gegner müde spielen, immer weiter arbeiten, irgendwann gelingt es, trotz heftigster Gegenwehr. Vier Siege in fünf Spielen bedeuten maximales Überbieten der Erwartung (Platz 2 insgesamt damit einnehmend).
Dahinter die an dieser Stelle so hoch gelobte Gladbacher Borussia. Natürlich. Auch dieser Sieg gegen Lautern war sehr vergleichbar mit dem Bremer gegen den HSV. Kontinuierlich gearbeitet und irgendwann das Tor gemacht, erzwungen, wenn man so möchte. Auch dies ein tolles Fußballspiel, denn Lautern machte nach dem 0:1 noch einmal Dampf, wo es jederzeit hüben wie drüben hätte scheppern können.
Auch Hoffenheim spielt eine klasse Saison und wäre ein weiteres Beispiel für: „Was interessiert uns der Quatsch, den wir in der Vorsaison gespielt haben?“ Ob es wirklich etwas mit Holger Stanislawski zu tun hat? Irgendwie macht der einen coolen Eindruck. Hier wird allerdings nicht die Meinung des kicker geteilt, dass er bei dem 4:0 Sieg etwas zu beanstanden hatte und dabei nur bemüht ernsthaft blieb. Das eine sind die Vorgaben und das Spiel der eigenen Mannschaft, das andere ist das Ergebnis. Einen zwangsläufigen Zusammenhang dazwischen herzustellen ist oberflächlich und viel zu einfach gemacht auf Berichterstatters Seite. Andererseits kann man hier gerne bestätigt finden, dass es in Momenten des (klaren) Sieges einfacher wird, Fehler aufzuzeigen. Die Spieler sind eher aufnahmebereit als bei einer Niederlage, wo man eh schon mit sich und der Welt hadert. Andernfalls: „Ihr habt klar gewonnen, sicher. Glaubt aber nicht, dass ich zufrieden bin. Ihr könnt es nämlich noch viel besser. Dann gewinnen wir demnächst vielleicht IMMER.“
Wie man sieht haben die Bayern es ziemlich schwer, in eine Spitzenposition zu gelangen. Es ist in etwa so, wie der Berliner Schachmeister 2010 und 2011, René Stern, in das Turnier geht: selbst wenn er 1. wird, so hat er noch lange nicht seine Erwartungen übererfüllt. Beim Schach wird dies in Elozahlen und Erwartungen ausgedrückt. Beim Fußball gibt es seit Dirk Paulsen immerhin auch ein System, das messbar zu machen. Die Bayern also nur 0.99 Punkte über Erwartung, trotz Platz 1 und reichlich souveräner, toller Auftritte.
Ganz hinten bleibt der HSV, aber auch Augsburg „schleicht sich an.“
Der Auslandsvergleich für die durchschnittliche Punktabweichung
Anmerkung: die Theorie lautet, dass die deutsche Bundesliga die spannendste unter Europas Topligen ist. Diese Erkenntnis ist eher intuitiv abgeleitet, aber sowohl hierzulande als auch im Ausland so weit „akzeptiert“. Natürlich ist der höhere Toreschnitt ein Indiz dafür, sowie die(empfundene) geringere Vorhersagbarkeit, was den Titel, den Abstieg, aber auch andere Fragen angeht. Ausgeglichenheit ist ein Kriterium und womöglich dafür hauptverantwortlich.
Die hier verwendete Maßzahl für die Abweichung in der durchschnittlichen Punkterwartung gibt darüber messbar Auskunft, jedoch war es wohl ein für die Einstiegssaison 2010/2011 spezielles „Problem“ (der Fan dankte es), dass die Bundesliga besonders viele Überraschungen produziert hat. Dies schlug sich in den Zahlen nieder. Nun kann man das Phänomen weiter beobachten. Geht es auch in dieser Hinsicht in der Bundesliga spannend zu? Spannender als anderswo?(Zugleich könnte eine große Abweichung in dieser Kategorie aber auch einfach bedeuten, dass Computer oder Fütterer ihr Handwerk schlecht verstehen)
Liga 1 | ø Abweichung | Änderung zur Vorwoche |
Deutschland, 1. BL | 2.23 | 0.52 |
Italien | 1.02 | — |
Spanien | 1.30 | 0.39 |
Frankreich | 2.20 | 0.43 |
England | 1.91 | 0.08 |
Deutschland, 2.BL | 3.28 | 0.15 |
Nun ja, längst eingestanden: diese Statistik ist veraltet oder nicht wirklich aufschlussreich. Es hängt eindeutig von der Anzahl der ausgetragenen Spiele ab. Wie man in einer weiter unten angesiedelten Statistik sieht, erwartet der Computer ja stets eine gewisse Abweichung (die Statistik der erwarteten Torabweichung gibt Aufschluss). So sieht es auch bei den Punkten aus. Sicher ist, dass nach vielen Spieltagen doch etwas abzulesen ist, da die Spielanzahlen dann prozentual nicht mehr so unterschiedlich sind. Oder man müsste sich hier sehr ernsthaft auf die Suche nach einem geeigneten Algorithmus begeben, der das, was man sehen möchte, auch erkennen lässt: gibt es in Deutschland mehr Überraschungen als anderswo? Ist die Liga demnach „spannender“?
- Die Torerwartungen und ihre Abweichungen
Erläuterung: Bei den Toren gilt fast das gleiche wie bei den Punkten. Die erwarteten erzielten Tore und die erwarteten kassierten Tore werden mit der Realität verglichen. Dabei zählen zu wenige erzielte Tore negativ genauso wie zu viele kassierte negativ zählen, Umgekehrtes zählt jeweils positiv. Hier muss die Summe der Abweichungen 0 sein, da alle erwarteten und nicht erzielten Tore irgendwo auch wieder nicht kassiert wurden. Der Toreschnitt kann allerdings eine Abweichung aufweisen.
Team Name | Torerwartung | Tore erzielt | Gegentore erwartet | Gegentore kassiert | Summe der Abweichung | |
1 | FC Bayern München | 11.74 | 16 | 4.68 | 1 | 7.94 |
2 | TSG Hoffenheim | 6.17 | 9 | 7.60 | 4 | 6.43 |
3 | Borussia Mönchengladbach | 6.93 | 7 | 8.58 | 3 | 5.65 |
4 | Werder Bremen | 8.81 | 11 | 6.89 | 5 | 4.07 |
5 | VfB Stuttgart | 7.69 | 7 | 7.65 | 3 | 3.96 |
6 | Hertha BSC | 5.80 | 6 | 8.40 | 5 | 3.61 |
7 | FC Schalke 04 | 7.01 | 11 | 6.23 | 8 | 2.23 |
8 | Bayer Leverkusen | 7.59 | 6 | 6.33 | 3 | 1.74 |
9 | 1.FC Nürnberg | 5.97 | 5 | 7.10 | 5 | 1.13 |
10 | Hannover 96 | 7.98 | 6 | 6.38 | 7 | -2.60 |
11 | Borussia Dortmund | 8.75 | 6 | 4.12 | 4 | -2.63 |
12 | VfL Wolfsburg | 6.79 | 6 | 6.70 | 9 | -3.09 |
13 | FSV Mainz 05 | 6.99 | 7 | 6.75 | 10 | -3.24 |
14 | 1.FC Kaiserslautern | 5.82 | 2 | 8.41 | 8 | -3.41 |
15 | SC Freiburg | 5.48 | 9 | 8.73 | 16 | -3.75 |
16 | FC Augsburg | 5.07 | 4 | 6.64 | 10 | -4.44 |
17 | 1.FC Köln | 6.69 | 7 | 7.72 | 14 | -5.96 |
18 | Hamburger SV | 6.49 | 6 | 8.88 | 16 | -7.61 |
127.76 | 131 | 127.76 | 131 | 0.00 | ||
Tore ø erwartet: | Tore ø erzielt: | ø Abweichung | 4.08 | |||
2.84 | 2.91 |
Immerhin haben sich die Bayern hier, wo jedes einzelne Tor zählt, die Spitzenposition erarbeitet. Hoffenheim mit dem 4:0 auf Platz 2 gerückt. Gladbach auch deutlich über Erwartung, sowie Werder, Stuttgart, Hertha und Schalke. Das sieht man alles ein.
Ganz hinten natürlich noch immer der HSV, aber auch Köln meldet Ansprüche auf diesen wenig erstrebenswerten Platz an. Auch Augsburg fehlen eindeutig die Ergebnisse.
Platz | Land Liga 1 | ø Torabweichung | Änderung gegenüber Vorwoche |
1 | Deutschland, 1.BL | 4.08 | 1.64 |
2 | Italien 1 | 1.27 | — |
3 | Spanien 1 | 1.69 | 0.31 |
4 | England 1 | 3.04 | 0.02 |
5 | Frankreich 1 | 1.77 | 0.07 |
6 | Deutschland, 2.BL | 4.32 | 0.14 |
Ebenso wenig aufschlussreich diese Statistik, zumindest so früh in der Saison. Man sieht jedoch den deutlichen Anstieg in Liga 1, der natürlich auf die überraschend hohen Ergebnisse am Wochenende zurückzuführen ist. Das 7:0 beispielsweise, aber auch Herthas Sieg in Dortmund produziert hier eine hohe Abweichung, das 0:4 von Mainz auch, also auch, was die Höhe oder die Bauart der Ergebnisse angeht ist die 1. deutsche Bundesliga „immer für eine Überraschung gut“.
- Die Spielstärke Rangliste
Anmerkung: Die Spielstärke wird gemessen in Toren, die erwartet werden, gegen die durchschnittliche Mannschaft (die es in der Praxis nicht gibt). Dabei gibt es die Offensivstärke, die gemessen wird in erwarteten erzielten Toren und die defensive Stärke, die gemessen wird in erwarteten kassierten Toren. Der Quotient aus diesen beiden Werten ergibt die Maßzahl für die Spielstärke. Je mehr erwartete erzielte, je höher der Wert, je weniger erwartete kassierte, um so höher der Wert.
Team | Für | Gegen | Quotient Für/Gegen | Veränderung des Quotiente | Verschiebung | |
1 | FC Bayern München | 2.18 | 0.91 | 2.40 | +0.24 | +0 |
2 | Borussia Dortmund | 1.62 | 0.86 | 1.88 | -0.16 | +0 |
3 | Bayer Leverkusen | 1.65 | 1.15 | 1.44 | +0.06 | +0 |
4 | FC Schalke 04 | 1.44 | 1.22 | 1.18 | -0.03 | +0 |
5 | Werder Bremen | 1.64 | 1.40 | 1.17 | +0.02 | +0 |
6 | VfB Stuttgart | 1.57 | 1.48 | 1.06 | -0.08 | +4 |
7 | TSG Hoffenheim | 1.46 | 1.39 | 1.05 | +0.02 | +4 |
8 | VfL Wolfsburg | 1.41 | 1.35 | 1.04 | -0.09 | -1 |
9 | Hannover 96 | 1.40 | 1.39 | 1.00 | +0.00 | -3 |
10 | Borussia Mönchengladbach | 1.38 | 1.39 | 0.99 | +0.09 | -1 |
11 | Hertha BSC | 1.34 | 1.42 | 0.94 | +0.08 | +1 |
12 | FSV Mainz 05 | 1.39 | 1.51 | 0.92 | +0.07 | -4 |
13 | 1.FC Nürnberg | 1.19 | 1.43 | 0.83 | +0.02 | +0 |
14 | Hamburger SV | 1.27 | 1.73 | 0.73 | -0.06 | +1 |
15 | SC Freiburg | 1.28 | 1.75 | 0.73 | -0.03 | -1 |
16 | 1.FC Köln | 1.33 | 1.90 | 0.70 | -0.02 | +0 |
17 | 1.FC Kaiserslautern | 1.08 | 1.63 | 0.66 | -0.01 | +0 |
18 | FC Augsburg | 0.92 | 1.59 | 0.58 | -0.03 | +0 |
25.525 | 25.52 | +0 | ||||
Tore ø erwartet | ||||||
2.836 |
Nun, ein riesiger Abstand klafft zwischen Dortmund und Bayern. So sehr es nachvollziehbar ist, dass es dazu gekommen ist, so wenig weiß man eine Antwort auf die Frage, ob man es nicht so hätte vorhersehen können. Der Wettmarkt jedenfalls hat…
Augsburg setzt sich unten ab. Ob sie das noch einmal wenden können? Ansonsten auffällig, dass beispielsweise Gladbach einen Platz verliert, trotz eines Sieges. Der einfache Grund: Zwei Konkurrenten in ihrer Nähe haben viel höher gewonnen. Stuttgart und Hoffenheim mit 3:0 bzw. 4:0. Da es in der Mitte sehr eng ist, kann so etwas schon mal passieren. Auch Wolfsburg verliert gegenüber diesen beiden einen Platz, trotz des wirklich erstaunlichen Sieges gegen Schalke – den man ihnen hier natürlich zugetraut hätte, in der letzten Woche auf das Potenzial und die „Bewährungschance“, die ihnen der Computer einräumt verweisend.
Der HSV gewinnt einen Platz, was nur dem 0:7 der Freiburger zu verdanken ist.
- Die Frequenz der Tendenzänderungen
Anmerkung: als „Tendenzwechsel“ wird ein Tor angesehen, welches eine Führung ausgleicht oder eine Führung erzielt. Das 1:0 wird nicht mitgezählt, denn ohne dieses Tor begänne es gar nicht erst, etwas mit Spannung in der Torabfolge zu tun zu haben. Ab und an wird hier ein Auslandsvergleich statistisch angestellt. Dieser zeigt, dass es in Deutschland mehr Tendenzwechsel als anderswo gibt, was einerseits auf empfundene Spannung in der Bundesliga hindeutet – welche möglicherweise vom Ausland geneidet wird – andererseits mögliche taktische Mängel aufzeigt, die, einer alten Tradition folgend, einen raten lassen, nach einem 1:0 dringend auf ein 2. Tor auszugehen – und nicht etwa öde und fad, wie aber im Ausland üblich, dieses Tor über die Zeit zu schaukeln. Mehr Auskunft über die Wirksamkeit oder Schwäche des deutschen Verhaltens geben die internationalen Vergleiche.
Natürlich ist und bleibt es wünschenswert, dass „etwas passiert“, das Spiele hin und her wogen, dass Mannschaften, die früh in Führung gehen trotzdem später noch verlieren, dass Mannschaften in dramatische Aufholjagden von zwei, drei Toren Rückstand zurückkommen, ausgleichen oder gar noch gewinnen. Die Behauptung hier: es passiert im Fußball eigentlich zu selten. Erstrebenswert wäre es, mehr Tore zuzulassen, damit auch in diesem Punkt wieder mehr Dramatik hineinkommt. Mehr Tore sorgen garantiert für mehr Tendenzwechsel, möglich aber, dass es eine Obergrenze gibt. Also: im Eishockey gibt es mehr Tore und damit mehr Tendenzwechsel, keine Frage. Aber gibt es zum Beispiel im Handball auch noch mehr als im Eishockey? Vermutlich kaum. Denn: bei sehr vielen Toren kann ja auch eine mit fünf, sechs, sieben in Führung liegen, ohne, dass an ein Comeback des Unterlegenen jemals zu denken ist.
Am Wochenende gab es die folgenden Tendenzänderungen:
Leverkusen drehte die Partie gegen Augsburg von 0:1 auf 4:1. Macht zwei Tendenzwechsel.
Wolfsburg drehte das Spiel gegen Schalke, 2:1 nach 0:1, macht zwei weitere.
Alle anderen waren Einbahnstraßen. Die zu null Spiele kommen eh nicht in Betracht für einen Tendenzwechsel, die anderen beiden Spiele, in denen beide Mannschaften mindestens ein Tor erzielten waren Köln – Nürnberg und Dortmund – Hertha. Die beiden Tore waren identischen Charakters: es fiel jeweils das 1:2 nach 0:2, jeweils für die Heimmannschaft. Natürlich, wie bereits zuvor mehrfach erwähnt, sind solche Tore geeignet, für Spannung zu sorgen, jedoch zählen sie (ungerechterweise) in dieser Kategorie hier gar nicht mit. Es sind demnach nur vier Tendenzwechsel, die in die Statistik einfließen. Falls man ein neues System ersinnt, müsste man jedem Tor eine Wertigkeit geben im Sinne von erzeugter Spannung. Demnach wäre ein sich ausdehnender Vorsprung jeweils für Langeweile zuständig, hätte also einen sehr niedrigen bis Nullwert (intuitiv gesprochen), während jedes Tor, welches den Abstand verringert, eine anwachsende Wertigkeit bekommt. So müsste also ein 1:3 höher zu werten sein als ein 1:4, während die jeweils erzielten Tore zum 1:2 einen noch höheren Wert hätten, jedoch dieser längst nicht so hoch sein dürfte wie ein Ausgleichstreffer. Ob man allerdings ein Tor, welches beispielsweise zum 2:1 fällt dann höher werten sollte, wenn die es erzielende Mannschaft zuvor gar zurückgelegen hat ist zumindest fraglich (obwohl eben gedrehte Spiele von der empfundenen Spannung eventuell höher anzusiedeln wären als solche, in denen nur ein temporärer Ausgleich dem Sieg im Wege stand, also eine Torfolge 0:1, 1:1, 2:1 dem Fan eher erinnerlich bleibt als eines der Bauart 1:0, 1:1, 2:1).
Auch für die Tendenzwechsel allwöchentlich der Auslandsvergleich:
Ein Rückblick auf die letzte Saison soll die „Durchschnittswerte“ in Erinnerung halten und zu Vergleichszwecken dienen. Die 1. Liga lag weit vorne, aber die Englische Premier League hatte sich noch zwischen Liga 1 und Liga 2 geschoben.
Nähern sich die Werte im Verlaufe einer Saison den Vorgängerwerten an oder ist alles dem berühmten Chaosprinzip untergeordnet? Mal so, mal so und nichts, was die Ligen grundsätzlich unterscheidet?
Saison 2010/2011
Land | Spiele | Ausgleich | HF | AF | Summe | pro Spiel |
1. Bundesliga | 306 | 158 | 60 | 49 | 267 | 0.873 |
England | 380 | 198 | 66 | 46 | 310 | 0.816 |
2. Bundesliga | 306 | 145 | 56 | 41 | 242 | 0.791 |
Italien | 380 | 169 | 58 | 48 | 275 | 0.724 |
Frankreich | 380 | 175 | 49 | 40 | 264 | 0.695 |
Spanien | 380 | 146 | 48 | 46 | 240 | 0.632 |
Saison 2011/2012
Land | Spiele | Ausgleich | Heim Führungen | Auswärts Führungen | Summe | pro Spiel |
Deutschland 1 | 45 | 22 | 9 | 6 | 37 | 0.822 |
England | 39 | 10 | 3 | 2 | 15 | 0.385 |
Deutschland 2 | 63 | 25 | 11 | 5 | 41 | 0.651 |
Italien | 10 | 7 | 1 | 3 | 11 | 1.100 |
Frankreich | 50 | 25 | 6 | 7 | 38 | 0.760 |
Spanien | 20 | 9 | 4 | 1 | 14 | 0.700 |
Liga | Spiele | Ausgleich | Heim Führungstreffer | Auswärts Führungstreffer | Summe | Tendenzwechsel pro Spiel | |
1 | Italien 1 | 10 | 7 | 1 | 3 | 11 | 1.100 |
2 | Deutschland 1 | 45 | 22 | 9 | 6 | 37 | 0.822 |
3 | Frankreich 1 | 50 | 25 | 6 | 7 | 38 | 0.760 |
4 | Spanien 1 | 20 | 9 | 4 | 1 | 14 | 0.700 |
5 | Deutschland 2 | 63 | 25 | 11 | 5 | 41 | 0.651 |
6 | England 1 | 39 | 10 | 3 | 2 | 15 | 0.385 |
In der 2. Liga gab es die folgenden spannenden Spiele (mit den Tendenzwechseln): Cottbus führte 2:0 und 3:1, kassierte dennoch in letzter Minute das 3:3 von Frankfurt. Zwar nur ein Tendenzwechsel, aber ein spektakuläres Spiel (siehe oben; Frankfurt kommt zwei Mal heran, schafft es letztendlich).
St. Pauli drehte das Spiel gegen 1860. Obwohl dies nur zweifach zu Buche schlägt (Ausgleich, Führung), war es natürlich auch höherwertig vom Spannungsgehalt, denn: sie lagen 0:2 zurück und siegten 4:2.
Auch Union drehte das Spiel gegen Ingolstadt von 0:1 auf gar 4:1.
Zusätzlich glich der FSV Frankfurt im Heimspiel gegen Aue das 0:1 aus.
In der Summe 6 Tendenzwechsel, in gewisser Weise ein Standardwert.
England bleibt in Bezug auf Spannung das „Sorgenkind“. Auch diesmal nur 4 Tendenzwechsel in 10 Spielen. Everton kassierte den Ausgleich von Aston Villa, ging erneut in Führung, konnte dennoch nicht gewinnen. 2:2 mit 3 Tendenzwechseln.
Ansonsten glich nur noch Fulham daheim die Führung der Blackburn Rovers aus.
In Frankreich waren es immerhin 7: Ajaccio lag daheim zurück gegen Valenciennes, gewann aber noch 3:1. Lorient gleicht aus in Sochaux, es bleibt beim 1:1. Lille dreht das Spiel in St.Etienne und Dijon erzielt den Ausgleich daheim gegen Lyon, verliert aber am Ende mit 1:2.
In Italien ging es so zu: Milan lag schon mit 0:2 zurück gegen Lazio (ja, einmal Klose), das Spiel endet aber 2:2. Cesena glich daheim aus gegen Napoli, verlor am Ende aber mit 1:3. Chievo führte schon mit 2:0 gegen Aufsteiger Novara, das Spiel endete 2:2. Der FC Genua ging gegen Atalanta Bergamo mit 1:0 in Führung, lag später mit 1:2 zurück und glich wieder aus. Ein 2:2 mit drei Tendenzwechseln.
Das dramatischste Spiel, nicht nur von Ergebnis und Toranzahl sondern auch von der Paarung und dem Ausgang her natürlich das Spiel Palermo – Inter. Inter ging in Führung, Palermo glich aus, Inter ging erneut in Führung, Palermo glich wieder aus. Das 2:2 in der 54. In der 86. das 3:2 für Palermo, 88. 4:2, und in der 90. noch das (unbedeutende, nicht zählende) 4:3, der Anschluss für Inter.
In der Summe sind es 11 Tendenzwechsel in der Liga und garantiert ein spannender Auftakt in die vom Streik verzögerte Saison.
In Spanien sah es so aus: Real Sociedad konnte ein 0:2 daheim gegen Barcelona(!) noch egalisieren. Villarreal lag zurück zu Hause gegen Sevilla, drehte auf 2:1 und kassierte am Ende noch das 2:2. Real Madrid kassierte beim Heimsieg gegen Gijon zwischendurch den Ausgleich zum 1:1, gewann mit 4:2 (das 2:3 Anschlusstor von Gijon geht nicht in die Statistik ein). Espanyol kassierte beim 2:1 Heimsieg über Bilbao den zwischenzeitlichen Ausgleich, so dass es in der Summe auf beachtliche 8 Tendenzwechsel kam. Der 1. Spieltag, welcher hier nicht aufgelistet war, ergab 6 Tendenzwechsel.
Sensationell übernimmt also Italien erst einmal die Führung in dieser Rangliste. Wohingegen die so viel gelobte englische Liga das abgeschlagene Schlusslicht bildet.
- Der mathematische Rückblick auf die Ergebnisse des 5. Spieltages
Anmerkung: hier wird für jedes Spiel die Abweichung der erwarteten Tore mit den erzielten berechnet. Zur Ermittlung der Gesamtabweichung werden die Wert absolut aufaddiert (hier nicht sichtbar, diese Spalte). Also: wenn die eine Mannschaft positiv abweicht um 0.35 Tore, die andere negativ um –0.62, dann ist die absolute Gesamtabweichung bei 0.35 + 0.62 = 0.97 Toren. Zur Ermittlung der durchschnittlichen Abweichung werden alle diese Werte aufaddiert und durch die Anzahl der Paarungen – in der Regel 9 – dividiert.
Torerwartung | ||||||||
Heim | Auswärts | Summe | Abweichung | |||||
Augsburg | Leverkusen | 0.86 | 1.50 | 2.36 | 1 | 4 | 0.14 | 2.50 |
FC Bayern | Freiburg | 2.79 | 0.79 | 3.58 | 7 | 0 | 4.21 | -0.79 |
Dortmund | Hertha | 2.02 | 0.66 | 2.67 | 1 | 2 | -1.02 | 1.34 |
Gladbach | Kaiserslautern | 1.90 | 0.98 | 2.89 | 1 | 0 | -0.90 | -0.98 |
Stuttgart | Hannover | 1.63 | 1.39 | 3.02 | 3 | 0 | 1.37 | -1.39 |
Mainz | Hoffenheim | 1.65 | 1.25 | 2.90 | 0 | 4 | -1.65 | 2.75 |
Bremen | HSV | 2.36 | 1.14 | 3.51 | 2 | 0 | -0.36 | -1.14 |
FC Köln | Nürnberg | 1.52 | 1.31 | 2.82 | 1 | 2 | -0.52 | 0.69 |
Wolfsburg | Schalke 04 | 1.31 | 1.21 | 2.52 | 2 | 1 | 0.69 | -0.21 |
16.04 | 10.23 | 26.26 | 18 | 13 | 1.96 | 2.77 | ||
Erwartete Torsumme | Erwarteter Toreschnitt | Erzielter Toreschnitt | ||||||
26.26 | 2.92 | 3.44 | ||||||
ø erwartete Torabweichung | 1.90 | ø Torabweichung | 2.52 |
Auch hier bestätigt: die Ergebnisse waren zu hoch, es gab eh zu viele Tore (sicher, ja: wünschenswert), aber auch sonst waren die Abweichungen überdimensional (Beispiel Dortmund –Hertha; kein hohes Ergebnis aber, wegen der Überraschung, hohe Abweichungen). Die durchschnittliche Torabweichung lag bei 2.52 Toren, was gegenüber der erwarteten doch recht erheblich ist.
Als besonderen Service (noch) einmal ein paar Statistiken der Vorjahre, was diesen Toreschnitt angeht. Angefügt für heute ein Beispiel aus Liga 2.
Torstatistik der 1. Bundesliga, Saison 2010/2011 über alle Spieltage
Hier zunächst im Diagramm mit den Summen der Tore. Wie man sieht gab es an den ersten Spieltagen etwas zu viele Tore gegenüber der Erwartung. Wie man ebenfalls erkennt nahm der (gut gefütterte) Computer eine Anpassung vor, wenn auch nur minimal: aufgrund der Übermenge an Toren geht die rosa Kurve ein klein wenig nach oben. In der gesamten Hinrunde gab es etwas zu viele Tore (wer erinnert sich? Es gab ja bereits diese Aufzeichnungen), in der Rückrunde hingegen zu wenige. Dies könnte man durchaus als eine systematische Entwicklung annehmen. Im Anschluss folgt ein weiteres Beispiel, hier jedoch zunächst der jeweils aktualisierte Toreschnitt eingetroffen, gegenübergestellt dem erwarteten:
Wie man hier noch etwas besser sieht, lag der Toreschnitt in der gesamten Hinrunde zu hoch. Da er ab und an weiter nach oben zackt kann es nicht daran liegen, dass er nur ganz am Anfang zu hoch war und es sich im Anschluss normalisierte. Es gab immer wieder Spieltage, die weit oberhalb der Erwartung lagen was die erzielten Tore anging.
In der Rückrunde der gegenteilige Effekt. Insoweit ist die recht sanfte Anpassung (welche hier vor einem knappen Jahr gerechtfertigt wurde) angemessen, denn, oh Wunder, ganz am Ende begegnen sich die beiden Linien, mit dem Endergebnis: eingetroffen (fast) = erwartet. Ein Triumph für den Computer, wenn man so will.
Torstatistik der 1. Bundesliga, Saison 2009/2010 über alle Spieltage
Falls man nun glaubte, das System erkannt zu haben: Hinrunde viele Tore, Rückrunde weniger, so wird man gleich wieder von der Realität eingeholt. Diese lehrt einen, dass es ein Jahr zuvor gerade umgekehrt war. In der Hinrunde gab es (ziemlich systematisch) zu wenige Tore (gegenüber der Erwartung), in der Rückrunde eher zu viele. Noch plastischer wird es vielleicht mit der zweiten Graphik:
Oh, Glückes Geschick, tirili (Otto), auch in dieser Saison begegnen sich die Linien fast exakt am Ende. Der Verlauf davor ziemlich wechselhaft in die andere Richtung: eine lange Zeit gab es deutlich zu wenige Tore. Der Computer ließ sich nur sehr moderat davon beeinflussen und geht mit der erwarteten Linie von etwa 2.9 Toren auf 2.84 herunter (trotz des tatsächlichen zwischendurch bei nur knapp über 2.6 Toren pro Spiel liegenden aktuellen Schnitts, und dies nach bereits 15 Spieltagen, also einer recht erheblichen Anzahl). Spät wird er für diese Geduld belohnt und hat somit auch nicht sehr viel falsch gemacht.
Falls man noch nicht müde wird von derartigen Statistiken (und diesseits der Tastatur wird man es fast nie), so schaue man auf eine weitere Saison, vielleicht mit der Aufgabe, die Graphiken selbst zu interpretieren?!
Torstatistik der 1. Bundesliga, Saison 2008/2009 über alle Spieltage
Recht wechselhafter Verlauf, diesmal ohne erkennbare Tendenzen. Hinrunde eher etwas zu viele Tore (wie 2010/2011).
Auch in dieser Spielzeit trafen sich die Linien fast exakt. Die moderate Anpassung hat ihre Nachhaltigkeit unter Beweis gestellt.
Torstatistik der 2. Bundesliga, Saison 2010/2011 über alle Spieltage
Mal mehr, mal weniger Tore. Was auch sonst? Möchte jemand behaupten in der ersten Saisonhälfte war es häufiger übererfüllt? Ganz eventuell könnte man nur sagen, dass es an den letzten Spieltagen, wenn die meisten Entscheidungen gefallen sind, ab und an „hoch her geht“.
Interessant(er) die Entwicklung über die Zeit mit den beständig aktualisierten Werten:
Anpassen tut es sich wohl immer (ein weiteres Hoch auf den Computer und seinen Fütterer). Dennoch stimmt: am Anfang gab es zu viele, am Ende auch. Trotzdem eine ganz gute Linie, wie man hier vertritt, die im Prinzip die Computereinschätzungen untermauert. Merke dennoch: traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
Trotzdem kann man guten Gewissen und ehrlichen, reinen Herzens sagen: Die Zahlen sind alle dem Computer entlockt und liegen weiterhin vor, vermeintlich sicher auf einer Festplatte gespeichert (mit ab und an Sicherungskopien). Auf Anfrage könnte man gerne weitere Ligen mit aufnehmen und diese unvoreingenommen abbilden. Interesse? Man selbst hätte schon… wenn da nur nicht immer der Arbeitsaufwand bestünde…
Hier noch eine weitere Saison zurück, weil man es einfach nicht lassen kann (und ehrlich gesagt schon auf größere Abweichungen hofft, vorab gesagt).
Torstatistik der 2. Bundesliga, Saison 2009/2010 über alle Spieltage
Es zackt recht eifrig, aber erneut ohne erkennbare Tendenz. Mal zu viele, mal zu wenige. Alles normal, wie der Statistiker so gerne sagt, und hierfür den wirklichen Anhaltspunkt „im Normbereich“ hat. Maximum bei 37, Minimum bei 15 Treffern an einem Spieltag. Tjo, kann passieren…
In der Entwicklung stellt es sich so dar:
Endlich mal ein geringfügig anderes Bild. Am Anfang doch übertroffen (was mit dem bloßen Auge nicht wirklich erkennbar war, selbst wenn der Ausreißer mit 37 Toren in der Hinserie geschah), später aber unterboten und nie wieder wirklich erreicht.
Die rosa Linie verläuft dennoch recht konstant, also der Computer nimmt ganz sicher keine hektischen Anpassungen vor, er scheint aber recht gute Gründe dafür zu haben.
- Die Festlegung
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich für jedes Spiel als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des (Favoriten-) Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität der hier gemachten Einschätzungen prüfen. Dies wird Woche für Woche vorgenommen, aber natürlich auch insgesamt.
Die Festlegung erwartet | ||||||
Paarung | 1 | X | 2 | |||
Augsburg | Leverkusen | 21.63% | 25.85% | 52.52% | 38.94% | |
FC Bayern | Freiburg | 78.97% | 13.17% | 7.85% | 64.72% | |
Dortmund | Hertha | 69.54% | 19.38% | 11.08% | 53.34% | |
Gladbach | Kaiserslautern | 59.01% | 21.77% | 19.21% | 43.26% | |
Stuttgart | Hannover | 43.70% | 23.53% | 32.77% | 35.37% | |
Mainz | Hoffenheim | 47.01% | 23.77% | 29.21% | 36.29% | |
Bremen | HSV | 64.53% | 18.39% | 17.08% | 47.94% | |
FC Köln | Nürnberg | 42.49% | 24.46% | 33.06% | 34.96% | |
Wolfsburg | Schalke 04 | 39.19% | 26.27% | 34.54% | 34.19% | |
4.66 | 1.97 | 2.37 | 3.89 | |||
durchschnittlich erwartete Festlegung: | 43.22% |
Zur Widerholung nur oben die im letzten Wochentext angegebenen erwarteten Zahlen. Ein Favoritenspieltag. Was brachte die Praxis?
Die Festlegung eingetroffen | ||||||
Paarung | 1 | X | 2 | |||
Augsburg | Leverkusen | 21.63% | 25.85% | 52.52% | 52.52% | |
FC Bayern | Freiburg | 78.97% | 13.17% | 7.85% | 78.97% | |
Dortmund | Hertha | 69.54% | 19.38% | 11.08% | 11.08% | |
Gladbach | Kaiserslautern | 59.01% | 21.77% | 19.21% | 59.01% | |
Stuttgart | Hannover | 43.70% | 23.53% | 32.77% | 43.70% | |
Mainz | Hoffenheim | 47.01% | 23.77% | 29.21% | 29.21% | |
Bremen | HSV | 64.53% | 18.39% | 17.08% | 64.53% | |
FC Köln | Nürnberg | 42.49% | 24.46% | 33.06% | 33.06% | |
Wolfsburg | Schalke 04 | 39.19% | 26.27% | 34.54% | 39.19% | |
4.66 | 1.97 | 2.37 | 4.11 | |||
durchschnittlich eingetroffene Festlegung: | 45.70% |
Weitere Anmerkung: In der Mathematik wurde noch kein vergleichbares Modell entdeckt. Auch nicht von einem Mathematiker, der sich zur Aufgabe gesetzt hatte, dem Autoren nachzuweisen, dass es garantiert nichts Neues gäbe.
Kurios, dass eines der beiden Schwergewichte daheim verlor – man erinnere sich bitte, dass Mannschaften, für die Champions League kein Alltag ist oftmals vor diesen Großereignissen nicht die gewohnte Leistung zeigen und Dortmund war immerhin 7 Jahre lang raus – dennoch die Erwartung im Sinne von Favoritensiegen übertroffen wurde. So gewannen sowohl Leverkusen als auch Bayern, Gladbach und Werder und damit sind noch weniger Überraschungen eingetroffen als man zuvor hätte annehmen müssen (also der blöde Computer).
- Ligagesamtstatistik
Anmerkung: eine derartige Statistik wird regelmäßig vom Computer angefertigt. Es dient generell der Qualitätskontrolle der einzelnen Zahlen, Jede Zahl hat ihre Bewandtnis und wird genauer erläutert. Der Toreschnitt wird hier nicht erneut angeführt. Der Heimvorteil errechnet sich aus den der Heimmannschaften erzielten Tore geteilt durch die Hälfte der Gesamttore. Auf diese Art sieht man quasi prozentual, wie viele Tore die Heimmannschaften mehr erzielen als sie ohne selbigen dürften. 1.116 sind also 11.6% mehr für die Heim, 11.6% weniger für die Auswärts.
Anmerkung: Für Rechenfüchse hier kurz die Rechenmethode für die erwartete Torabweichung erklärt: Der Computer gibt jedem Ergebnis von 0:0 bis 20:20 eine Wahrscheinlichkeit (es genügt eigentlich bis 10:10, da der Rest keine nennenswerte Wahrscheinlichkeit mehr hat). Bei jedem Ergebnis gäbe es eine Torabweichung. Wenn man also die Wahrscheinlichkeit beispielsweise eines 3:4 multipliziert mit der dann eingetretenen Abweichung (bei dem Spiel Mainz – Gladbach, mit Torerwartungen von 1.77:1.25 wären dies 3 – 1.77 = 1.23 für Mainz plus 4 – 1.25 = 2.75 für Gladbach, also insgesamt 3.98 Tore Abweichung) und dieses Verfahren für jedes Spielergebnis durchführt, erhält man die erwartete durchschnittliche Torabweichung.
1. Fußball Bundesliga 2011/2012 | ||||||
Statistik der tatsächlichen Ergebnisse | ||||||
Spiele | Heimsiege | Unentschieden | Auswärtssiege | Tore | Gegentore | Heimvorteil |
45 | 21 | 8 | 16 | 76 | 55 | 1.160 |
Statistik der erwarteten Ergebnisse | ||||||
Spiele | Heimsiege | Unentschieden | Auswärtssiege | Tore | Gegentore | Heimvorteil |
45 | 21.24 | 10.41 | 13.34 | 73.5 | 54.28 | 1.150 |
Statistik der absoluten Abweichungen | ||||||
Spiele | Heimsiege | Unentschieden | Auswärtssiege | Tore | Gegentore | Heimvorteil |
0 | -0.24 | -2.41 | 2.66 | 2.52 | 0.72 | 0.01002 |
Statistik der prozentualen Abweichungen | ||||||
Spiele | Heimsiege | Unentschieden | Auswärtssiege | Tore | Gegentore | Heimvorteil |
0 | -1.14% | -30.13% | 16.63% | 3.32% | 1.31% | 0.86% |
Festlegung erwartet | Festlegung eingetroffen | |||||
39.90% | 40.77% | |||||
ø Torabweichung | ø Torabweichung erwartet | |||||
2.08 | 1.88 |
Wenn Auffälligkeiten, dann sind es jene: zu wenige Unentschieden, was gerne ein Trend bleiben möge, jedoch dann vom Computer durch die permanent vorgenommenen Anpassungen nach und nach abgebildet würde (also: die erwartete Zahl der Unentschieden ginge nach und nach, den eingetroffenen entsprechend, in den Keller). Die 30% sehen viel aus, sind aber absolut gesehen nur 2.41. Also: zwei Spieltage mit etwas zu vielen, und alles wäre „wieder im Lot“.
Die durchschnittliche Torabweichung ist auch nicht gerade perfekt, aber das war ja schon weiter oben diskutiert. Es gab eben in jeder Hinsicht Ausreißerergebnisse, die diese Statistik in gewisser Weise ungünstig gestalten. Was der Statistiker übrigens außer deinem Schulterzucken für derartige Beobachtungen noch zur Verfügung hätte, ist das Anzweifeln der zugrunde liegenden Erwartungen. Nun, sofern man dies tut, so sei angeraten, eigene Prognosen im Sinne von Wahrscheinlichkeiten zu erstellen, und mit jenen vergleichbare Statistiken anzufertigen. Gelingt es, für geringere Anweichungen zu sorgen?
Ansonsten fragt man es sich praktisch täglich selbst: hat man die Chancen gut und richtig eingeschätzt? Und: wenn eine Abweichung ehr groß, dann sorgt man sich, geht in sich und denkt darüber nach, ob es sich um langfristige, und an irgendetwas ablesbare Tendenzen handelt. Ab und an meint man gar, etwas zu erkennen. Jedoch war bisher meist der Ratschlag angebracht: abwarten. Der Algorithmus funktioniert so, wie er ist, recht gut.
Die Abweichung zwischen der erwarteten und eingetroffenen Festlegung zeigt an, dass sich bisher die Favoriten über Erwarten gut durchgesetzt haben. Hätte man ihnen also höhere Chancen einräumen müssen, dies vorab erkennen können? Am Wettmarkt deutete – immerhin gibt es nun diesen Vergleich – nichts darauf hin, also die Masse wusste es auch nicht besser. Und ansonsten ist eine Abweichung von einem Prozent natürlich längst Gewohnheit und nach fünf Spieltagen völlig normal. Dennoch lohnt es sich, es im Auge zu behalten: hat man das richtige Verhältnis für die Favoritenstellungen getroffen?
- Rückblick auf die Wettempfehlungen
Brisanter aber stets diese Frage: zu welchen Wetten hätte es laut Computer kommen sollen/müssen? Wo hätte er sich mit dem Wettmarkt angelegt? Und: wenn er sich damit anlegt, mit der großartigen Massenintelligenz, hat er gute Gründe dafür?
Paarung | 1 | X | 2 | % Schnitt | |
Augsburg | Leverkusen | 4.70 | 3.90 | 1.82 | 101.86% |
FC Bayern | Freiburg | 1.18 | 8.20 | 23.00 | 101.29% |
Dortmund | Hertha | 1.41 | 4.90 | 9.20 | 102.20% |
Gladbach | Kaiserslautern | 2.04 | 3.55 | 4.10 | 101.58% |
Stuttgart | Hannover | 1.94 | 3.70 | 4.40 | 101.30% |
Mainz | Hoffenheim | 2.28 | 3.50 | 3.40 | 101.84% |
Bremen | HSV | 1.63 | 3.85 | 5.60 | 105.18% |
FC Köln | Nürnberg | 2.52 | 3.45 | 2.84 | 103.88% |
Wolfsburg | Schalke 04 | 2.54 | 3.45 | 2.48 | 108.68% |
Tja, also diese Bilanz fällt ziemlich traurig aus und es scheint sich um einen wiederkehrenden Effekt zu handeln. Andererseits sind natürlich die Marktreaktionen während der Woche teils so einschneidend, dass sich diese Wetten nur an jenem Tage anbieten (also meist Mittwoch oder Donnerstag). Allerdings fallen die Kurse nicht generell, sie steigen auch gelegentlich an. Das bedeutet jedoch, dass, falls man die Wette zu einem günstigeren Kurs abschließt, die Bilanz natürlich etwas besser ausfällt, da man mehr Geld bekommt. Andererseits drängen sich weitere Spiele auf, die hier nicht einfließen in die Statistik, da sie nur für den einen Tag die Wettempfehlungen ausspricht.
So ergab sich beispielsweise zum Spieltag hin eine ganz haushohe Wette auf Wolfsburg. Der Markt hatte wohl etwas zu stark eragiert auf Schalkes gute Leistungen (und Wolfsburgs schlechte). Man bekam über 3.00 am Spieltag – und griff selbst gerne zu. Wobei der Spielverlauf eher kurios war, da Schalke tatsächlich sehr dominant begann und gar das 1:0 erzielte. Mit dem Ausgleich jedoch kam die Wende, und dieser fiel eher etwas zufällig.
Die Freiburg Wette war ja eh eine für den Mülleimer. Das hat sich eindrucksvoll bestätigt und, bei vernünftigem Money Management würde man selbstverständlich nicht eine Einheit auf so ein Ereignis setzen sonder vielleicht ein Zehntel davon (es gibt gar eine Methode, mit der man das angleichen könnte: man entscheidet die Einsatzhöhe nach dem Swing auf die Wettauszahlung. Hier wäre der Swing bei einer Einheit insgesamt aufgrund der Quote einer von 23 Einheiten; man könnte beispielsweise auf eine Swing von jeweils drei Einheiten einstellen, dann ergäbe es einen Einsatz von 0.13 Einheiten etwa; das System soll aber nun nicht mehr verändert werden; es macht auch keinen so großen Unterschied).
Wenn man bei Dortmund genau schaut, dann war ja sogar beinahe die angebotene 9.20 auf Hertha angezeigt (faire Quote 9.03) und wenn man dort zugegriffen hätte (was demnach also nicht absurd war), so hätte man einen gigantischen Zugewinn, von dem man eine Weile zehren könnte.
Gladbach war an sich als das „Spiel der Woche“ auserkoren und Gladbach konnte diese Einschätzung super bestätigen. Ein wirklich tolles Spiel mit einem verdienten Sieger. Hier gibt es aber „nur“ den Gewinn von 1.04 Einheiten.
Hannover war wirklich ziemlich chancenlos in Stuttgart (wobei der kicker hier auf ein Verhältnis von „nur“ 6:4 pro Stuttgart kommt) und darüber soll nicht weiter diskutiert werden. Jedoch hatte ja Trainer Stanislawski von Hoffenheim das schlechteste Spiel seiner Mannschaft gesehen und sie hätten so ziemlich alles falsch gemacht, was sie zuvor antrainiert hatten. Nur das Tore schießen gelang, so dass man eigentlich hier gerne ein wenig argumentieren würde, dass die Wette trotz eines 0:4 gerechtfertigt war.
Werder gewann recht souverän von Spielanteilen und Chancen her und es gibt keine größeren Zweifel, jedoch nur 0.63 Einheiten (am Spieltag war der Kurs bei 1.72 oder 1.73). Köln war wirklich eine schlechte Wette, was man so nie erwartet hätte. Nürnberg war sogar mit 10 Mann noch das bessere Team.
Insgesamt macht das zwei gewonnene Spiele mit 1.04 + 0.63 Einheiten, also +1.67, abzüglich der vier Einheiten für die verlorenen Wetten, so dass ein Minus von 2.33 Einheiten verbleibt. Übelst.
Wettempfehlung Statistik der einzelnen Spieltage
Spieltag Nr | Anzahl Wetten | Anzahl Treffer | erwartete Treffer | Trefferabweichung | Gewinn/Verlust |
1 | 7 | 5 | 2.84 | +2.16 | +7.96 |
2 | 7 | 3 | 2.77 | +0.23 | +1.75 |
3 | 2 | 0 | 1.00 | -1.00 | -2.00 |
4 | 3 | 1 | 1.14 | -0.14 | -0.28 |
5 | 6 | 2 | 2.54 | -0.54 | -2.33 |
Ja, zum dritten Mal in Folge rote Zahlen.
Statistik insgesamt
Gesamtanzahl Wetten | Gesamtanzahl Treffer | Gesamtbilanz | G/V in% | Gesamt erwartete Treffer | GesamtTrefferabweichung |
7 | 5 | +7.96 | 113.71% | 2.84 | +2.16 |
14 | 8 | +9.71 | 69.36% | 5.61 | +2.39 |
16 | 8 | +7.71 | 48.19% | 6.61 | +1.39 |
19 | 9 | +7.43 | 39.11% | 7.74 | +1.26 |
25 | 9 | +5.10 | 20.40% | 10.28 | +0.72 |
In der Summe bleibt die Bilanz trotz allem noch immer über Erwarten gut. Da sieht man mal, wie bescheiden man herangehen muss. Man hat gewonnen, insgesamt. Man hat drei Mal in Folge verloren. Normal. Danach soll man noch immer sagen: bisher lief es gut. Aber nicht nur das: es lief über Erwarten gut. Erstaunlich, diese Mathematik. Denn, wie erwähnt, würde es zum Gewinnen genügen, wenn man nur die Treffererwartung erfüllt. Sie ist aber noch immer um 0.72 Treffer übererfüllt, so dass der Gewinn von 20.40% zu hoch ist.
Man würde, intuitiv gesprochen, dennoch gerne mal wieder ein gutes Wochenende erleben…
- Die Vorschau auf den 6. Spieltag
Anmerkung: Der Computer verrechnet nach einem eigens entwickelten – natürlich erläuterbaren und höchst logischen – Algorithmus die Torerwartungen (und den hier nicht ausgewiesenen individuell gepflegten) Heimvorteil zu diesen Torerwartungen. Diese wiederum werden zu den Eintrittswahrscheinlichkeiten verrechnet, früher per Simulation, heute längst per Funktion, die sich aus den Simulationsergebnissen ableiten ließ). Auch diese Torerartungswerte haben sich bei Toranzahlwetten am Wettmarkt längst als konkurrenzfähig erwiesen.
Torerwartung | ||||
Heim | Auswärts | Summe | ||
Freiburg | Stuttgart | 1.53 | 1.55 | 3.08 |
Leverkusen | FC Köln | 2.42 | 1.01 | 3.43 |
HSV | Gladbach | 1.46 | 1.41 | 2.87 |
Hertha | Augsburg | 1.65 | 0.77 | 2.42 |
Nürnberg | Werder | 1.32 | 1.40 | 2.73 |
Hoffenheim | Wolfsburg | 1.55 | 1.22 | 2.78 |
Kaiserslautern | Mainz | 1.32 | 1.38 | 2.70 |
Hannover | Dortmund | 0.94 | 1.33 | 2.27 |
Schalke 04 | FC Bayern | 1.06 | 1.54 | 2.60 |
13.26 | 11.60 | 24.87 | ||
Erwartete Torsumme | Erwarteter Toreschnitt | |||
24.87 | 2.76 |
Dieses Mal insgesamt eher wenige Tore (erwähnt hier, dass man bei betfair auch die Gesamtanzahl Tore für den Spieltag wetten kann auf over/under), was natürlich an den Auswärtspartien von Bayern und Dortmund liegt. Es sind aber ganz speziell diese Paarungen, die für (erwartete) Torarmut sorgen. Dortmund in Hannover mit nur 2.27 erwarteten Toren.
Herausragen nach oben tut nur die Partie Leverkusen gegen Köln, dem (zweiten) rheinischen Derby. Allerdings, was der Computer nicht „weiß“, ist es bei Derbys oftmals etwas klammer, was die Spielanlage betrifft, und auch die Referees haben mehr Hemmungen, die so genannten „mutigen Entscheidungen“ – logischerweise jene pro Tore – zu fällen. Es zeigte sich ja auch ein wenig am letzten Wochenende bei Werder gegen HSV, wie vorab schon angekündigt.
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität prüfen.
Die Festlegung erwartet | ||||||
Paarung | 1 | X | 2 | |||
Freiburg | Stuttgart | 38.11% | 23.09% | 38.80% | 34.91% | |
Leverkusen | FC Köln | 68.72% | 17.27% | 14.01% | 52.17% | |
HSV | Gladbach | 39.04% | 23.96% | 36.99% | 34.67% | |
Hertha | Augsburg | 58.74% | 23.92% | 17.34% | 43.23% | |
Nürnberg | Werder | 35.85% | 24.69% | 39.46% | 34.52% | |
Hoffenheim | Wolfsburg | 45.47% | 24.21% | 30.32% | 35.73% | |
Kaiserslautern | Mainz | 36.30% | 24.82% | 38.88% | 34.45% | |
Hannover | Dortmund | 26.82% | 27.25% | 45.93% | 35.71% | |
Schalke 04 | FC Bayern | 26.39% | 24.84% | 48.77% | 36.92% | |
3.75 | 2.14 | 3.11 | 3.42 | |||
durchschnittlich erwartete Festlegung: | 38.04% |
Topteams auswärts è sowohl weniger Tore, zugleich aber auch weniger erwartete durchschnittliche Festlegung. Beide Schwergewichte sind unter 50% Favoriten, also es gibt „schwere Aufgaben“, wenn man so will.
Die fairen Quoten
Anmerkung: die fairen Quoten sind lediglich die Kehrwerte der Wahrscheinlichkeiten. So werden die Spiele aber am Wettmarkt angeboten beziehungsweise, bei den Wettbörsen („betfair“) so gehandelt. Man kann gerne vergleichen, was der Computer rät. Die Abweichungen werden nicht enorm sein, jedoch ist theoretisch jede Wette eine gute (aus Computersicht), bei der die am Markt bezahlte Quote oberhalb der fairen Quote liegt. „Gut“ ist die Wette insofern, als sie langfristigen Gewinn verspricht. Wenn man beständig Wetten auf diese Art macht, sollte man langfristig Gewinn erzielen. Garantien gibt es natürlich auch dafür nicht.
Paarung | 1 | X | 2 | |
Freiburg | Stuttgart | 2.62 | 4.33 | 2.58 |
Leverkusen | FC Köln | 1.46 | 5.79 | 7.14 |
HSV | Gladbach | 2.56 | 4.17 | 2.70 |
Hertha | Augsburg | 1.70 | 4.18 | 5.77 |
Nürnberg | Werder | 2.79 | 4.05 | 2.53 |
Hoffenheim | Wolfsburg | 2.20 | 4.13 | 3.30 |
Kaiserslautern | Mainz | 2.75 | 4.03 | 2.57 |
Hannover | Dortmund | 3.73 | 3.67 | 2.18 |
Schalke 04 | FC Bayern | 3.79 | 4.02 | 2.05 |
Abgleich mit der Wettbörse betfair
(Die Wettempfehlungen)
Paarung | 1 | X | 2 | |
Freiburg | Stuttgart | 3.50 | 3.65 | 2.20 |
Leverkusen | FC Köln | 1.45 | 5.00 | 8.60 |
HSV | Gladbach | 2.44 | 3.65 | 3.00 |
Hertha | Augsburg | 1.61 | 4.20 | 6.80 |
Nürnberg | Werder | 2.84 | 3.55 | 2.70 |
Hoffenheim | Wolfsburg | 2.10 | 3.70 | 3.75 |
Kaiserslautern | Mainz | 2.58 | 3.50 | 2.94 |
Hannover | Dortmund | 4.50 | 3.70 | 1.91 |
Schalke 04 | FC Bayern | 5.10 | 3.90 | 1.70 |
- Die 2. Bundesliga
- Die Tabellensituation
- Die Aufstiegschancen
Anmerkung: die Simulation von Liga 2 läuft genau wie die von Liga 1. Es wurden ebenfalls 5000 Durchläufe gemacht. Der dritte Platz ergibt logischerweise eine 1/3 Aufstiegschance, obwohl es noch von der Paarung abhängen dürfte. Da die Topfavoriten hier vorne liegen, könnten es durchaus auch 50% sein, die der Zweitligadrittplatzierte gegen den Erstligadrittletzten hat.
- Punkterwartungen und Abweichungen
- Auswertung des 5. Zweitligaspieltages
- Vorschau auf den 7. Zweitligaspieltag