- Die 1. Bundesliga
- Rückblick auf die Spiele
Ergebnisse des 4. Spieltages
Hertha BSC – VfB Stuttgart 1:0 (0:0)
1.FC Kaiserslautern – FC Bayern München 0:3 (0:1)
Hamburger SV – 1.FC Köln 3:4 (1:1)
1.FC Nürnberg – FC Augsburg 1:0 (0:0)
TSG Hoffenheim – Werder Bremen 1:2 (1:1)
SC Freiburg – VfL Wolfsburg 3:0 (2:0)
Bayer Leverkusen – Borussia Dortmund 0:0
Hannover 96 – FSV Mainz 05 1:1 (1:1)
FC Schalke 04 – Borussia Mönchengladbach 1:0 (0:0)
Allgemeine Einschätzung:
Da man sich ja nun selbst eine gewisse Freiheit erteilt hat was den Gehalt dieser „Allgemeinen Einschätzung“ angeht, so werde diese heute in eine bestimmte Richtung genutzt. Ein klein wenig soll die Berichterstattung heute in den Fokus gerückt werden. Zuvor jedoch, in Bezug auf in vorherigen Wochen gemachten Anmerkungen, eine kleine Einschätzung der Schiedsrichterentscheidungen an diesem Spieltag: Tore können weiterhin nach Belieben aberkannt werden, Elfmeter NICHT zugesprochen werden. Die Pfeifenmänner befinden sich AUSSCHLIEßLICH dann im Rechtfertigungszwang, wenn ein Tor zu Unrecht anerkannt wird. Dies hat die logische Konsequenz – analog zu dem Vergleich, welches Schwimmen leichter ist: Fluss aufwärts oder mit dem Strom? –, dass mehr und mehr Entscheidungen entgegen der Toraktionen gerichtet sind.
An anderer Stelle wurde ja bereits darauf aufmerksam gemacht, dass dieses kollektive Bewusstsein („Nein, DAFÜR kann man keinen Elfer geben.“ oder: „das reicht nicht für einen Elfer“, was zugleich das Eingeständnis beinhaltet, dass es sich um eine erkannte Regelwidrigkeit handelte, diese jedoch aufgrund der Größe des einzig möglichen Strafmaßes – Elfmeter – übergangen wird, nicht zu dieser Strafe führen soll/kann, weil es einen winzigen Regelverstoß in harmloser Situation in eine Torchance gigantischen Ausmaßes verwandeln würde; man sollte also tunlichst und dringlich über ein alternatives Strafmaß für derartige kleinere Regelverstöße der Verteidigung im Strafraum nachdenken) zusätzlich daher erwachsen ist, dass man den Wert eines einzigen Tores allgemein erspürt.
Es ist, völlig anders als in anderen, torreicheren Sportarten, meist eine gigantische Chancenverschiebung für den Ausgang des Spieles (im Sinne von Sieg – Remis – Niederlage, für diesen oder jenen) einhergehend, dass man eine gewisse Scheu vor dieser (großen) Veränderung hat. Dies betrifft einen jeden, auch die Kommentatoren, den neutralen Zuschauer, den Fan aber und in erster Linie auch Regeloffizielle und die Exekutive, die Schiedsrichter. Es fehlt an höherer Stelle das Eingeständnis dazu, dass es diese Scheu (man kann es auch „Angst“ nennen) gibt.
So sei das Beispiel der Partie Leverkusen – Dortmund angeführt, in welcher eine Vielzahl von strittigen Entscheidungen für viel Diskussionsstoff sorgte, welcher allenthalben ursächlich nicht aufgeklärt wurde (nicht einmal beleuchtet). Die Frage wäre erneut zu stellen gewesen: was hat Herrn Stark zu diesen Entscheidungen bewogen (außer die lächerlichen Regelparagraphen)?
So sorgte die Rote Karte für Mario Götze für Gesprächsstoff, aber auch die vorenthaltene Nachspielzeit. Zur Roten Karte von Götze fehlte jedenfalls diesmal (selbst wenn dieser Begriff ja Verwendung findet im Reporterjargon) die mögliche Interpretation der „Konzessionsentscheidung“, nur um ein Beispiel zu geben. Jeder Schiri weiß, dass — in gewisser Anlehnung an die Bedeutung eines Tores und der Angst davor – ein Spiel mit 11 gegen 10 ein ungleiches Duell ist. Und er weiß auch: er hat einen Spieler vom Platz gestellt, wo man garantiert drüber diskutieren wird (obwohl es im Falle Kadlec nur sehr eingeschränkt geschah: „berechtigt“, so das allgemeine Urteil; nur weiß Herr Stark das in dem Moment noch nicht sicher). Nun sucht mal also nach einer Gelegenheit, die Mannschaftsstärken wieder gleich zu stellen.
Es genügt übrigens bereits, ein paar kleinere Ungerechtigkeiten einfließen zu lassen, welche für das Erhitzen der Gemüter sorgen (all dies geschieht, zum Schutze des Referees gesagt, eher unbewusst). Schon ereifert sich einer der Gegenseite, schon hält man ihm Gelb unter die Nase, was natürlich einer neuerlicher, empfundenen Ungerechtigkeit gleichkommt. Die Mannschaftskameraden haben das gleiche Empfinden: das war ungerecht, und schon platzt diesem oder jenem der Kragen. Es genügt im Fall Götze (erinnert sei an seine Verherrlichung wenige Wochen zuvor, welcher selbstverständlich große Taten zugrunde lagen) schon ein einziger unterlassener Pfiff, der ihm den Schutz raubt. Er ist meist geschickter am Ball und schwer, mit fairen Mitteln davon zu trennen. Wenn der Gegner nun unlautere Mittel einsetzt und er, Götze, nicht den fälligen Freistoß bekommt – sich also schutzlos fühlen muss – dann kann es leicht passieren, dass er in einer folgenden Szene im wahren Wortsinne rot sieht und das Bein tatsächlich ein paar Zentimeter zu weit Richtung Gegenspieler ausfährt. Auf diese Gelegenheit hatte Herr Stark gewartet und die mildernden Umstände gänzlich ignoriert (welche er, nicht nur aufgrund des kürzlichen Überschwangs der Medien in Bezug auf den Spieler Götze, auf dem Platz möglicherweise spüren könnte) und verweist ihn des Feldes. Nun steht dem friedlichen Ausgang – welchen der Referee anstrebt, und diese Aussage ist, so wahr sie ist, mit Sicherheit die gefährlichste an dieser Stelle – kaum noch etwas im Wege.
Als der Ball tatsächlich im Tor landete, nach einem Dortmunder Freistoß, zeigte er einfach auf seine Pfeife und behauptete derart, das Spiel sei überhaupt nicht freigegeben gewesen. Diese Szene ist merkwürdigerweise an keiner Stelle geprüft worden, aber man sieht nach dem Pfiff, dass die Dortmunder wild reklamieren. Also auf eine Art müssen sie ja von der Korrektheit des Tores überzeugt gewesen sein.
Zu guter Letzt noch dieses: die Nachspielzeit war unter diesen Umständen natürlich absolut lächerlich und untermauert nur die waghalsige These: hier lag keineswegs die Anwendung einer Regel zugrunde für die absurde Kürze. Er wollte abpfeifen, Schluss machen, die Angst vor weitern Fehler spielt eine Rolle dabei, aber noch mehr jene, dass sich an dem friedlichen Ausgang von 0:0 noch etwas ändern könnte.
Zur Berichterstattung: es wurden vom Autor reichlich Spiele live verfolgt. Der Tenor ist selbstverständlich immer der gleiche: ein deutscher Berichterstatter hat keinerlei Absicht, den Zuhörer zu begeistern für dieses Spiel. Es bleibt stets bei einem nüchternen, meist herablassenden, aber permanent beurteilenden Tonfall. Gute Aktionen, begeisternde Szenen, tolle Tore, emotionale Aufschreie bei verpassten Chancen – all dies entfällt. Die ausgemachte Begründung ist zwar vielschichtig(er), aber ein Teil ist dieser: nur ein Laie wäre begeistert, würde aus den Latschen kippen oder den Mund nicht mehr zubekommen. Ein echter Experte – und so meint er, sich verstehen zu müssen, was aber grundsätzlich angezweifelt wird; es ginge darum, die Emotionen zu vermitteln, emotional zu sein, so die hier vertretene Auffassung – hat nicht nur bereits alles gesehen (und kann von daher kaum begeistert sein von einem „billigen“ Hackentrick) sondern sieht noch viel mehr längst darüber hinaus: die für den Zuschauer (also den Laien) scheinbar so schöne Aktion war doch nur durch die katastrophalen Fehler der Gegenseite möglich. Diese „Fehler“ werden schonungslos aufgedeckt und haben längst bei ihm jegliche Begeisterung vernichtet. Dies jedoch muss er unbedingt loswerden und sie, die mögliche aufkommende Begeisterung, dem willigen Zuschauer auch rauben. So scheinen zumindest alle überzeugt zu sein (die Abonnementzahlen bei Sky sprechen eine andere Sprache: der ganze Sender ist derzeit an der Börse zum Schnäppchenpreis zu haben).
Nun ja, dies sind erneut auch von der hiesigen Seite so verabscheute Allgemeinplätze, welche in der Berichterstattung ebenfalls Gang und Gäbe sind, dort aber noch viel weniger angebracht sind. Denn: ein Spiel setzt sich zusammen aus einzelnen Szenen. Man hätte, hinter dem Mikrofon befindlich, möglichst gut diese einzelnen Szenen einzufangen und dem Zuschauer so das Fußballspiel im Allgemeinen und dieses Spiel im Speziellen möglichst schmackhaft zu machen. Verallgemeinerungen können nur dazu dienen, den sie äußernden in ein besseres Licht zu rücken – im Sinne von Mustererkennung, die ihm geglückt ist („meist kommen sie über die linke Seite…“) –, haben aber den bedauerlichen Nebeneffekt, dass sie für den Zuschauer nur bedeuten können, dass es ihm keinen Spaß mehr macht, denn: ein Spiel nach einem bestimmten Strickmuster muss man ja nicht mehr anschauen.
Insofern wurden ein paar konkret eingefangene Sätze aufgezeichnet, in der Absicht, daran etwas plastisch zu machen. Ausgewählt war – und zu diesem Zeitpunkt in Unkenntnis des ungewöhnlichen Dramas, welches dieses Spiel bereit hielt – die Partie zwischen dem HSV und dem FC Köln.
Das erste Beispiel: als ein Hamburger Angreifer in technischer Perfektion einen Ball aus der Luft annahm und ihn alsbald in Richtung gegnerischem Gehäuse abfeuerte – ein wahrer Zungenschnalzer, eine Zirkus reife Darbietung, einer der Gründe, warum Fußball nach wie vor die Sportart Nummer 1 ist – entfleuchte dem Reportermund dieser Kommentar: „Technisch einwandfrei.“ Tja, da geht doch jeder Zuschauer aus dem Sessel, nicht wahr? Wer grad nicht hinschaute der wird sich garantiert eine Ohrfeige verpassen, warum er nun gerade diese Szene verpasst hat, oder?
Tatsache ist, dass es nicht zum Einschlag kam. Der Ball ging über den Kasten, wenn auch knapp. Falls er aber eingeschlagen hätte, so ahnt man, was man zu hören bekommen hätte: „Da haben alle gepennt“ ist das Mindeste. „Den hatte keiner auf dem Zettel“ wäre Nummer 2, und „alle schauen nur zu, da geht ja gar keiner zum Ball“ vermutlich die 3. Fehler über Fehler, Schönheit gibt es nicht. Nun ist er aber drüber gegangen. Hmmm.
Immerhin bekommt der Angreifer ein „technisch einwandfrei“ attestiert. Dies muss man nun den normalen Aktionen gegenüber halten. In den meisten Fällen hätte man Einwände (und tut diese auch mit wachsender Begeisterung kund: „technischer Fehler“ ist sehr beliebt) , in diesem Falle hat man keinen Einwand. Das ist so mit das höchste, was man an Lob kassieren kann als Spieler. Es gibt zwei Zustände, zwei Verhaltensmöglichkeiten. Die einen, die normalen, sind „nicht einwandfrei“ und die anderen sind ausnahmsweise mal doch einwandfrei. Diese hat den Zuschlag bekommen.
Man beachte übrigens dabei, dass das Urteil während der Aktion gefällt wird. Also: ausgeschlossen, diesen Menschen zu überraschen. Er hat alles gesehen, alles erlebt, alles eigentlich selbst so gemacht, früher, in seiner Zeit als Profi, oder was soll man annehmen? Man würde doch irgendwann mal einen Ausruf genehmigen können, einen Ausruf der Begeisterung, der Vorfreude, der Spannung? Nein, das kann bei diesen Dreiviertelgöttern nicht passieren. Alles bleibt nüchtern und sachlich.
Nur sollte man mal überlegen: Selbst wenn ein plötzlich zu Begeisterungsstürmen neigender Kommentator alternativ zu den Allwissenden ausgewählt würde, der einfach bei jeder Aktion ein „unglaublich, klasse, toll“ anfügt, der nicht vorhersieht, wie eine Aktion ausgehen wird, der mit Spannung und Begeisterung dabei ist und einen nicht permanent beklugscheißert, was man als naiver Laie soeben gerade wieder für eine Fehlerkette (eine sehr beliebte Wortschöpfung, da ein einfacher Fehler bereits nicht mehr ausreicht in dieser Welt der immer neuen Superlative) übersehen hat: müsste man denn befürchten, dass sich dann automatisch alle Fernsehgeräte abschalten würden? Wäre es denn nicht umgekehrt viel eher das, was einen fesseln, mitreißen, faszinieren würde, vergleichbar dem Catchen, wo künstlich eine Spannung erzeugt wird, welche in Wahrheit nicht existiert, die aber dennoch die Zuschauer in den Bann zieht?
Als zur Pause der FC Köln führte, der HSV aber ein durchaus beachtlich gutes Spiel gemacht hatte (was ein Experte natürlich niemals so sagen dürfte; ein Experte hat die Schwächen erkannt, die Fehler aufgedeckt und damit den scheinbaren Zufall des Spielstandes von 1:2 erklärt, für ihn gibt es keinen Zweifel, jenen der da lautet „es hätte auch anders kommen können“; für ihn, einen Siebenachtelgott (ja, er ist soeben aufgestiegen), liegt alles offenbar, da gibt es kein Verstecken und kein Vertun, der Spielstand ist berechtigt), welches die Zuschauer mit Beifall und positiven, willigen Zurufen, echter Fanunterstützung zum Ausdruck brachten, da hatte er folgende Bemerkung für diese parat: „Die Zuschauer beweisen Geduld.“
Was soll man nun daraus schließen? Sie beweisen Geduld. Also eigentlich müssten sie pfeifen, aber, hört, hört, erstaunlich, sie sind geduldig, sie geben ihrer Mannschaft Unterstützung anstatt sie auszubuhen? Was ihm entgangen ist, ist ganz klar (und diese Sensibilität würde einen wahren Experten auszeichnen): die Zuschauer honorieren ganz einfach die gute Leistung. Sie sind viel weniger Ergebnis orientiert. Sie wollen gut unterhalten werden. Sie wurden es bisher, an solchen Leistungen gibt es nichts zu beanstanden. Abgesehen davon, nein, vielleicht der wichtigste Punkt von allen: das Spiel ist doch noch lange nicht zu Ende? Eine ganze Halbzeit steht noch bevor, auf welche man sich freut, in der man seine Jungs nach vorne treiben möchte, anfeuern, um dem Spiel vielleicht eine Wende zu geben, welche, falls sie von Pfiffen begleitet würden, viel weniger wahrscheinlich herbeiführen könnten, da diese die Beine lähmen? Nein, es ist einfach nur peinlich für diesen Mann, und traurig für den Zuschauer, so etwas hören zu müssen. Abgesehen von der getöteten Freude über das Geschehen.
Wichtig war, nach dem Intermezzo einiger Tore noch (der HSV drehte tatsächlich auf 3:2), dass er uns nun aufzuklären gedachte: „.. in einem unterhaltsamen Spiel. NICHT hochklassig.“ Es ist also immerhin von ihm als unterhaltsam erkannt worden. Alle Achtung. Worte wie spannend, dramatisch, mitreißend hätten natürlich keinen Platz bei ihm, der sich Nüchternheit (und Herzverschonung für seine Zuschauer, abgesehen von der Ausschaltforderung, die er permanent ausspricht; Beispiel? Das 2:0 fällt, in der 63. Minute: „Das Ding ist gelaufen.“, „der Drops ist gelutscht“, „das Spiel ist durch“. Ja, da dreht man doch gleich den Ton lauter und verlässt garantiert nicht mehr seinen Sitzplatz, gell?) auf die Fahnen geschrieben hat, mit ihr Allwissenheit verkündend.
Also: wichtig ist nicht, dass er es nun als „unterhaltsam“ abtut (was ja per se nicht gerade Hochachtung zum Ausdruck bringt, aber eben: immerhin, bei unterhaltsam kann man, im Vergleich zu den sonst immer nur gesichteten „langweiligen und schwachen Partien“ doch mal zuschauen, nicht wahr?), sondern dass er, sich beinahe für diese erste beinahe positive Bemerkung zu schämen scheint und sofort das „NICHT hochklassig“ anfügt. Dass man ja nicht denken würde, hier wäre etwa was gut, nein, nein, so hat er es nun bestimmt nicht gemeint.
Als der FC Köln dann den Ausgleich schaffte (und ihn aus seinen Abgesängen über Trainer Solbakken und en FC Köln plötzlich herausriss; beliebt sind übrigens während sämtlicher Partien Dauerfazits, welche ausschließlich am aktuellen Ergebnis orientiert sind; eine Änderung des Spielstandes ist in dem Sinne für den Mann gänzlich und dauerhaft unerwünscht, da es ja dieses Fazit in Frage stellt; allerdings weiß man sich, als geübter Klugscheißer, längst aus der Lage zu befreien, heißt es doch meist, kurz danach, „ja, der Ausgleich hatte sich angekündigt…“) zum 3:3, da musste er kurzfristig das Urteil zum mindestens dritten Mal abändern. In gewisser, aber keineswegs derartige ausdrückend, Hilflosigkeit kam er zu diesem Schluss: „Das ist ein merkwürdiges Spiel.“
Nun, man hätte die Chance gehabt, bei einem 3:3, welches doch einfach jeden Zuschauer fesseln müsste, ein Spiel, was man lange in Erinnerung behalten würde, welches einfach schon wegen des Ergebnisses, ein besonderes Drama, eine eigene, spannende Geschichte haben muss, ein Spiel, auf welches man doch sicher wieder einige Zeit warten muss, man hätte die Chance, wenigstens in jenem sich einfach nur am Fußball zu erfreuen und, Fehler hin oder her, einfach diese Spannung, dieses Drama vermitteln können. Stattdessen kommt ein „merkwürdig“.
Man kann recht gut erhellen, was daran merkwürdig war: es hat den Mann mit dem Dauerfazit bloßgestellt. Weil jedes als abschließend verkaufte Urteil (man erinnere sich: die gelobte Geduld der Zuschauer, welche sich ja zwischendurch rentiert hatte) fragwürdig, nein, falsch, von ihm selbst, mit ausreichend Logik ausgestattet, ausgelöscht wurde von diesem Spielverlauf.
Das 3:3 machte er dem Zuschauer mit folgenden, wohl gewählten Worten so richtig plastisch: „Der kann sich da noch ein Badehandtuch hinlegen…“
Dies war darauf bezogen, dass die HSV-Abwehr (nun, wenn er selbst diese Worte verfassen würde, dann käme das Wort „Abwehr“ selbstverständlich in Anführungszeichen: „Was für eine Abwehr?“) den Spieler Clemens, der aus dem Hintergrund kam, tatsächlich unbewacht ließ. Man solle sich aber lieber mal daran erfreuen, dass es Tore gibt, auch, dass es (wie Podolski später erläuterte) gelungene Tricks gibt, dass es ab gesprochene Varianten in den Eckbällen gibt, die überraschend sind und ab und an tatsächlich Erfolg bringend und so weiter…
Als das 3:4 fiel, da hat er dieses wirklich auch vorm TV so empfundene kleine Wunder mit diesen Worten eingefangen: „der Drobny läuft übern halben Platz, da hat er nichts zu suchen. Patzt wieder.“ Ja, also das war doch die pure Begeisterung?
„Übern halben Platz“ ist die reporterische Übertreibung, jelernt is jelernt. Er ist noch weit innerhalb des Strafraumes, kommt aber einfach nicht an den Ball (nicht richtig, wie gewünscht), weil ihn ein eigener Verteidiger unterläuft, wenn man so möchte, jedenfalls steht er im Wege. Von einem anderen Experten (es war wohl Jens Lehman, bei Sky 90) wurde er (hier die Anmerkung gestattet bitte. berechtigterweise) von jeglicher Schuld freigesprochen. Lehmann meinte, dass er in vielen Situationen selbige mit dem energischen Einschreiten verhindert hätte, es ihm hier eben mal nicht gelungen wäre. Man könne eben nicht alles verhindern. Falls er nämlich drin bliebe und es zum Treffer käme, dann weiß man ziemlich genau, was einem der Sprecher erklären würde. „Da muss er rauskommen“ oder „wo bleibt denn der Torwart?“, alternativ: „da klebt er auf der Linie.“
Im Übrigen hat er sich ausschließlich, bei beiden Toren zur Kölner Wendung, ausschließlich mit den Fehlern beschäftigt, dies aber noch während der Aktionen. Kein Wunder, dass die Aktien im Keller bleiben…
Die Tabellensituation
Sp | S | U | N | Pkt | T | GT | Diff | |||
1 | FC Bayern München | 4 | 3 | 0 | 1 | 9 | 9 | – | 1 | +8 |
2 | FC Schalke 04 | 4 | 3 | 0 | 1 | 9 | 10 | – | 6 | +4 |
3 | Werder Bremen | 4 | 3 | 0 | 1 | 9 | 9 | – | 5 | +4 |
4 | Hannover 96 | 4 | 2 | 2 | 0 | 8 | 6 | – | 4 | +2 |
5 | Borussia Mönchengladbach | 4 | 2 | 1 | 1 | 7 | 6 | – | 3 | +3 |
6 | Borussia Dortmund | 4 | 2 | 1 | 1 | 7 | 5 | – | 2 | +3 |
7 | FSV Mainz 05 | 4 | 2 | 1 | 1 | 7 | 7 | – | 6 | +1 |
8 | Bayer Leverkusen | 4 | 2 | 1 | 1 | 7 | 2 | – | 2 | +0 |
9 | TSG Hoffenheim | 4 | 2 | 0 | 2 | 6 | 5 | – | 4 | +1 |
10 | 1.FC Nürnberg | 4 | 2 | 0 | 2 | 6 | 3 | – | 4 | -1 |
11 | Hertha BSC | 4 | 1 | 2 | 1 | 5 | 4 | – | 4 | +0 |
12 | VfB Stuttgart | 4 | 1 | 1 | 2 | 4 | 4 | – | 3 | +1 |
13 | SC Freiburg | 4 | 1 | 1 | 2 | 4 | 9 | – | 9 | +0 |
14 | 1.FC Köln | 4 | 1 | 1 | 2 | 4 | 6 | – | 12 | -6 |
15 | VfL Wolfsburg | 4 | 1 | 0 | 3 | 3 | 4 | – | 8 | -4 |
16 | FC Augsburg | 4 | 0 | 2 | 2 | 2 | 3 | – | 6 | -3 |
17 | 1.FC Kaiserslautern | 4 | 0 | 2 | 2 | 2 | 2 | – | 7 | -5 |
18 | Hamburger SV | 4 | 0 | 1 | 3 | 1 | 6 | – | 14 | -8 |
100 | 100 | 0 | ||||||||
Gesamtanzahl Spiele | 36 | |||||||||
Tore ø | 2.78 |
Nachdem man sich die gesamte letzte Saison über an ein überraschendes Bild gewöhnen sollte, wäre es ja nicht verwunderlich, wenn es mal für längere Zeit ein „normales“ gäbe. „Normal“ ist im Prinzip fast immer dann, wenn die einzige Konstante, über viele Jahre, der FC Bayern, die Spitzenposition einnimmt. Man kann es so, wie es im Sinne der Meisterfrage auch über die ganzen Jahre ihrer Bundesligazugehörigkeit aussah, ausdrücken: entweder sind die Bayern Erster oder die Bayern sind nicht Erster. Etwa zu 50% jeweils. Nur: wenn sie es nicht sind, ist es irgendein anderer, und nicht eine spezielle Mannschaft. Trotz Auftaktniederlage (und mit dem einzigen kassierten Tor) schon nach 4 Runde auf Platz 1. Von „Langeweile“ kann natürlich allein deshalb noch lange nicht die Rede sein.
Dortmund hat in zwei Auswärtspartien noch kein Tor erzielt, war aber in Leverkusen, wie man weiter oben ersehen kann, einige Male sehr dicht dran. Es war eine ganz starke Leistung und, was eine Spitzenmannschaft auszeichnet, war das Spiel auf Sieg angelegt, keinesfalls auf das Ermauern eines Punktes, und dies bei einem direkten Konkurrenten. Also: die 7 Punkte sind zwar die Untergrenze, aber sie lassen natürlich noch alle Möglichkeiten offen.
Hertha hat sich, wie an dieser Stelle mehrfach (außer nach Spieltag 1) als absolut Bundesliga tauglich erwiesen. So ein Heimsieg kann viele Fesseln lösen. Die (vom Autor logischerweise, da Freitag Abend und Einzelspiel, beobachtete) Leistung über 90 Minuten war jedenfalls ganz stark. selbst wenn man das Spiel in der Summe als ausgeglichen bezeichnen muss. Nun, nach dieser lange Serie ohne Heimsieg (und der letzte, jener gegen Hannover zum Saisonauftakt der Abstiegssaison war alles andere als verdient) sollte es nicht verwundern, dass es nicht einfach so im Hurra-Stil zum Sieg geht. Es war dennoch über weite Strecken inspirierter Fußball, der schön anzusehen war und genügend Torgefahr heraufbeschwor, selbst wenn Stuttgart zu ebenso guten Chancen kam (laut kicker übrigens 5:5, was diesen Eindruck bestätigt).
Auch die Leistung des HSV war definitiv auf Bundesliganiveau. Natürlich fehlen derzeit die Punkte, dazu (oder: einhergehend) das Selbstvertrauen, dann die Ruhe und vermutlich, von den Medien ausgelöst, irgendwann die Geduld. An dieser Stelle sei der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass es nicht zu einer dieser entsetzlichen Hetzjagden auf den Trainer kommt. Das Team hat die Klasse, es zu schaffen. Natürlich gibt es keine Garantie, aber jene gäbe es auch nicht bei Personalwechseln an verantwortungsvoller Position, dem ausgemachten schwächsten Glied der Kette.
Augsburg hingegen hat erneut ganz gut mitgehalten, man sieht aber weiterhin nicht, wie sie ein Spiel dominieren wollen, Siege richtig herausspielen. Es werden sicher Punkte hier und da kleben bleiben, jedoch ist es bei dem wirklich und ernst gemeint extrem hohen Niveau vermutlich zu schwer für sie, über die lange Distanz die erforderlichen Punkte einzufahren. Es gibt zu viele gute Mannschaften, so die hier ausgesprochene Vermutung, es wird nicht reichen.
- Die Titelfrage
Erläuterung: diese Zahlen sind das Ergebnis einer Computersimulation, welche zur Basis die weiter unten angegebenen jeweiligen aktuellen Spielstärken der Mannschaften hat. Dabei werden die Spiele anhand ebenfalls errechneter Torerwartungen (auch im weiteren Text angegeben) einzeln simuliert und jeweils die abschließende Tabelle betrachtet zur Ermittlung des Siegers.
Mannschaft | Anzahl Deutscher Meister in 5000 Simulationen | Meisterschaften in Prozent | Faire Quoten als Kehrwert der Wahrscheinlichkeiten |
FC Bayern München | 2728 | 54.56% | 1.83 |
Borussia Dortmund | 1273 | 25.46% | 3.93 |
Bayer Leverkusen | 328 | 6.56% | 15.24 |
FC Schalke 04 | 197 | 3.94% | 25.38 |
Werder Bremen | 167 | 3.34% | 29.94 |
Hannover 96 | 88 | 1.76% | 56.82 |
FSV Mainz 05 | 64 | 1.28% | 78.13 |
Borussia Mönchengladbach | 56 | 1.12% | 89.29 |
TSG Hoffenheim | 31 | 0.62% | 161.29 |
VfB Stuttgart | 28 | 0.56% | 178.57 |
VfL Wolfsburg | 23 | 0.46% | 217.39 |
Hertha BSC | 7 | 0.14% | 714.29 |
1.FC Nürnberg | 6 | 0.12% | 833.33 |
SC Freiburg | 2 | 0.04% | 2500.00 |
1.FC Kaiserslautern | 1 | 0.02% | 5000.00 |
FC Augsburg | 1 | 0.02% | 5000.00 |
1.FC Köln | 0 | 0.00% | |
Hamburger SV | 0 | 0.00% | |
5000 | 100.00% |
Klar, dass Bayern die Spitzenposition nicht nur hält sondern, speziell mit klaren Siegen, und noch besser, wenn auswärts erzielt, sondern ausbauen. HSV und Köln haben bereits keinen einzigen Treffer mehr in 5000 Versuchen, hingegen Augsburg doch. Das sind natürlich kleine Zufälligkeiten in der Simulation, die speziell bei sehr kleinen Chancen ins Gewicht fallen können. Ansonsten bleibt Dortmund natürlich weiterhin oben dran, selbst wenn sie nur weniger als die Hälfte der Chancen der Bayern haben. Schalke taucht immerhin mit einem erkennbaren Prozentsatz auf Platz 4 auf.
Chancenveränderungen gegenüber der Vorwoche durch die Ergebnisse des 4. Spieltages
Mannschaft | Gewinn/Verlust absolut gegenüber vorherigem Spieltag | Gewinn/Verlust in Prozent |
FC Bayern München | 353 | 7.06% |
Werder Bremen | 31 | 0.62% |
FC Schalke 04 | 14 | 0.28% |
SC Freiburg | 2 | 0.04% |
1.FC Kaiserslautern | 1 | 0.02% |
FC Augsburg | 1 | 0.02% |
Hertha BSC | 1 | 0.02% |
1.FC Köln | 0 | 0.00% |
1.FC Nürnberg | 0 | 0.00% |
FSV Mainz 05 | 0 | 0.00% |
Hamburger SV | -3 | -0.06% |
Borussia Mönchengladbach | -15 | -0.30% |
VfB Stuttgart | -19 | -0.38% |
TSG Hoffenheim | -24 | -0.48% |
Bayer Leverkusen | -49 | -0.98% |
VfL Wolfsburg | -49 | -0.98% |
Hannover 96 | -50 | -1.00% |
Borussia Dortmund | -194 | -3.88% |
0 | 0.00% |
Der große Gewinner ist klar. Siege, auswärts, bei Punktverlusten der größten Konkurrenz. Ein weiteres Mal sieht man, dass die Dreipunkteregel Unsinn ist: Dortmund und Leverkusen haben sich nichts zuschulden kommen lassen, beide unbedingt auf Sieg gespielt (nur Herr Stark nicht, der Unentscheider), und dennoch büßen BEIDE Prozente ein. Nein, es gibt viel einfachere und bessere Lösungen um den Offensivgeist zu fördern, wie hier vielfach aufgezeigt: pro Tore denken, pro Tore auslegen, pro Tore anweisen an die Schiedsrichter. Dann gäbe es keine Remisproblematik mehr, keine Torarmut und kein Erfordernis für eine künstliche (und ungerechte) Lösung wie die Dreipunkteregel. Weg damit!
- Die Titelchancen in der Entwicklung
Es sieht nach eine eindeutigen Entwicklung aus. Wenn es denn so wäre, so hätte man natürlich auch keine Probleme damit. Es würde in gewisser Weise eine langweilige Saison werden, jedoch würde man sich als Zuschauer a) entweder für Bayern mitfreuen (als Fan der Mannschaft oder als Fan schönen, tollen Fußballs, b) neidisch auf sie blicken und doch noch auf eine Serie von Ausrutschern hoffen oder c) sich auf andere Entscheidungen mit mehr Brisanz konzentrieren, von denen es selbstverständlich etliche gibt.
- Abgleich Titelchancen mit der Wettbörse betfair
Back | Lay | Wahrscheinlichkeit (Back) | |
FC Bayern München | 1.54 | 1.55 | 64.94% |
Borussia Dortmund | 5.1 | 5.2 | 19.61% |
Bayer Leverkusen | 21 | 22 | 4.76% |
VfL Wolfsburg | 120 | 170 | 0.83% |
Hannover 96 | 110 | 120 | 0.91% |
Werder Bremen | 50 | 55 | 2.00% |
FC Schalke 04 | 23 | 24 | 4.35% |
Hamburger SV | 360 | 1000 | 0.28% |
VfB Stuttgart | 140 | 170 | 0.71% |
FSV Mainz 05 | 180 | 250 | 0.56% |
Borussia Mönchengladbach | 95 | 120 | 1.05% |
TSG Hoffenheim | 110 | 160 | 0.91% |
1.FC Nürnberg | 330 | 1000 | 0.30% |
1.FC Köln | 310 | 640 | 0.32% |
SC Freiburg | 600 | 1000 | 0.17% |
Hertha BSC | 500 | 1000 | 0.20% |
1.FC Kaiserslautern | 460 | 1000 | 0.22% |
FC Augsburg | 400 | 1000 | 0.25% |
102.36% |
Es bleibt dabei: der Markt hat die Bayern noch weiter vorne als der Computer. Derzeit befindet der Markt sich auf Kurs, wenn man so möchte.
Die Veränderungen der Chanceneinschätzungen bei betfair
Wahrscheinlichkeit (Back) | |
FC Bayern München | 4.70% |
Borussia Dortmund | -2.13% |
Bayer Leverkusen | -0.95% |
VfL Wolfsburg | -0.60% |
Hannover 96 | -0.27% |
Werder Bremen | 0.67% |
FC Schalke 04 | 0.50% |
Hamburger SV | 0.06% |
VfB Stuttgart | -0.96% |
FSV Mainz 05 | -0.62% |
Borussia Mönchengladbach | -1.22% |
TSG Hoffenheim | -0.52% |
1.FC Nürnberg | 0.17% |
1.FC Köln | 0.15% |
SC Freiburg | 0.00% |
Hertha BSC | 0.06% |
1.FC Kaiserslautern | 0.08% |
FC Augsburg | 0.14% |
-0.75% |
(Erneut die Ordnung nach den ursprünglichen Einschätzungen der Rangfolge)
Auch hier sieht man das (diese Woche erneut geringere) Anwachsen der bayerischen Chancen, aber auch das Nachlassen der Dortmunder UND Leverkusener Chancen. Die restlichen Verschiebungen sind irrelevant, vor allem am Markt, da vermutlich kein Handel mit den sehr hohen Kursen stattfindet.
- Die direkte Champions League Quali über Platz 2
Ob dieser Punkt in der anstehenden Saison aufgenommen wird, ist noch unentschieden.
Die Wahrscheinlichkeitsverteilung für Platz 2 nach dem 4. Spieltag
Die Veränderungen gegenüber der Vorwoche:
Immerhin gibt es am Markt das Wettangebot „Platzierung unter den ersten 3“. Möglich, dass man sich bald die Mühe macht, das hier mit aufzunehmen.
- Die Abstiegsfrage
Die Verteilung der Prozentzahlen für Abstieg
Anmerkung: Es gäbe auch eine detaillierte Aufschlüsselung über die einzelnen Plätze. Dabei zählen die Plätze 17 und 18 als Vollabsteiger (also in der Summe als 1, für abgestiegen jeweils, ansonsten lautet der Begriff „Direktabsteiger), und ein weiterer drittel Absteiger kommt hinzu durch die Relegation, wobei eben der Erstligist generell als 2/3 zu 1/3 Favorit eingeschätzt wird gegenüber dem Zweitligisten. Dadurch ist die Summe der Absteiger gleich 233.33%. Im Einzelfall wäre es in der Realität natürlich anders. Wenn also beispielsweise Frankfurt auf Platz 3 einginge in Liga 2 und Augsburg auf Platz 16 in Liga 1 könnte man vielleicht von einer ausgeglichenen Paarung sprechen.
Mannschaft | Direkter Abstieg (Platz 17 oder 18) | Abstieg per Relegation | Insgesamt | |
1 | FC Augsburg | 51.42% | 4.56% | 55.98% |
2 | 1.FC Kaiserslautern | 38.40% | 4.84% | 43.24% |
3 | Hamburger SV | 28.28% | 4.14% | 32.42% |
4 | 1.FC Köln | 25.38% | 4.55% | 29.93% |
5 | SC Freiburg | 15.88% | 3.41% | 19.29% |
6 | 1.FC Nürnberg | 9.86% | 2.57% | 12.43% |
7 | Hertha BSC | 9.32% | 2.25% | 11.57% |
8 | VfB Stuttgart | 5.00% | 1.63% | 6.63% |
9 | VfL Wolfsburg | 5.02% | 1.56% | 6.58% |
10 | TSG Hoffenheim | 3.78% | 1.07% | 4.85% |
11 | FSV Mainz 05 | 2.56% | 0.77% | 3.33% |
12 | Borussia Mönchengladbach | 2.30% | 0.81% | 3.11% |
13 | Hannover 96 | 1.30% | 0.51% | 1.81% |
14 | Werder Bremen | 0.80% | 0.37% | 1.17% |
15 | FC Schalke 04 | 0.40% | 0.20% | 0.60% |
16 | Bayer Leverkusen | 0.30% | 0.08% | 0.38% |
17 | Borussia Dortmund | 0.00% | 0.01% | 0.01% |
18 | FC Bayern München | 0.00% | 0.01% | 0.01% |
200.00% | 33.33% | 233.33% |
Der HSV hat sich bereits einen recht ordentlichen Prozentsatz „erarbeitet“ (und als den letzten Dino, seit dem Gründungsjahr dabei) schaut man sicher etwas aufmerksamer auf die Entwicklung. Auch Köln misch, trotz des Sieges, noch ordentlich mit bei der so wenig erstrebenswerten, aber, auch für den Erhalt des Sports (muss es doch natürlicherweise einen stetes Wechsel geben, als Motivation für unterklassige Mannschaften), so wichtigen Vergabe der Abstiegsplätze. Hertha hat sich bereits auf Rang 7 herunter gespielt, so dass in der Hauptstadt sicher eine gewisse Zufriedenheit aufkommen mag was die Zukunft der zwar alten, aber deshalb nicht weniger geliebten Dame betrifft.
Das größte Sorgenkind der letzten Saison hat – vor allem danke des in allen Auftritten bisher gesehenen und bewunderten Marco Reus – zunächst mal recht wenig mit der angesprochenen Vergabe zu tun. Da müsste das viele Wasser, was den Rhein hinabfließt bis zum Saisonende fast schon eine Weile lang in die falsche Richtung fließen, damit sie noch verwickelt werden (so wagt ein Freund der Wahrscheinlichkeitsrechnung etwa, die ausgewiesenen 3.11% argumentativ und prophetisch zu verringern?! 3.11% wären immer 3.11%, egal, wie gut die Mannschaft ist und mehr gibt es nicht an Voraussagung, so die hier vertretene Ansicht. Also Sätze wie „die Borussia bleibt drin“ sind unnütz, sobald man eine Prozenteinschätzung hat; diese Zahl ist sozusagen die Antwort auf die Frage, ob sie drin bleiben; Dialog: „Du als Experte: sag doch mal, hält Gladbach die Klasse?“ „Jein. Zu 96.89% ja, zu 3.11% nein.“ Hat man durch diese Antwort Wissenszuwachs?).
Die Chancenveränderung vom 3. auf den 4. Spieltag in Bezug auf den Abstieg
Mannschaft | Chancenveränderung | |
1 | Hamburger SV | -9.35% |
2 | 1.FC Kaiserslautern | -9.32% |
3 | FC Augsburg | -8.73% |
4 | VfL Wolfsburg | -3.51% |
5 | VfB Stuttgart | -2.07% |
6 | TSG Hoffenheim | -0.91% |
7 | Borussia Mönchengladbach | -0.77% |
8 | Hannover 96 | -0.56% |
9 | FSV Mainz 05 | -0.13% |
10 | Bayer Leverkusen | -0.01% |
11 | Borussia Dortmund | 0.01% |
12 | FC Bayern München | 0.01% |
13 | Werder Bremen | 0.47% |
14 | FC Schalke 04 | 0.49% |
15 | 1.FC Nürnberg | 3.73% |
16 | Hertha BSC | 4.40% |
17 | 1.FC Köln | 11.31% |
18 | SC Freiburg | 14.92% |
0.00% |
Ganz klar, dass der HSV der große Verlierer ist. Eine Heimniederlage gegen einen direkten Konkurrenten? So viel zur Frage, ob es Sechspunktespiele gibt. „Ja. Das war eines.“ Es könnte interessant sein (wird aber nicht getan), ein 3:2statt 3:4 einzugeben und dann die Simulation laufen zu lassen. Vermutlich hätte Köln dann einen Zuwachs von 7% zu verzeichnen (weniger als die 9.35%, da sie auswärts waren), während der HSV vermutlich 9% gewonnen anstatt verloren hätte. So hat Köln zwar einen gigantischen Sprung mit den 11.31% zu verzeichnen, aber noch nicht einmal den letzten (und damit im Sinne von „erstrebenswert“ den ersten) Platz erzielt, welcher, dank eines deutlichen Sieges (3:0) gegen einen noch viel höher eingeschätzten Gegner sowohl die Punkte als auch die Spielstärke mehr in die günstige Richtung ausschlagen lassen. Auch Lautern büßt, trotz der sozusagen erwarteten Niederlage aufgrund des 0:3 deutlich Chancen auf Klassenerhalt ein. Augsburg rutscht tiefer rein. Ein 0:1 ist zwar knapp, aber bei einem Konkurrenten erzielt und somit empfindlich.
- Die Abstiegsfrage in der Entwicklung
Zeichnet sich etwas ab? Schwerlich. Augsburg ragt heraus, ja, und geht immer in die gleiche Richtung. Der FC Köln vielleicht noch interessant mit einem gewissen Auf und Ab. Nun ja, mal abwarten, was sich hier tut.
- Die Punkterwartungen und die Abweichungen
Erläuterung: für jedes Spiel sind vom Computer die Chancen für 1, X und 2 berechnet worden. Anhand derer ergibt sich für jede Mannschaft pro Spiel eine Punkterwartung mathematisch nach der Formel Siegwahrscheinlichkeit * 3 Punkte + Remiswahrscheinlichkeit * 1 Punkt. Die unten angegeben Abweichungen vergleichen die tatsächlich erreichten Punkte mit den vom Computer erwarteten.
In der Summe muss die Abweichung nicht 0 sein für alle Mannschaften, da die Anzahl der erwarteten Unentschieden nicht deckungsgleich mit den eingetroffenen sein muss (noch nicht einmal sein kann), aber durch die Drei-Punkte-Regel eine Unausgewogenheit forciert wird. Zu viele erzielte Punkte bedeuten, dass es zu wenige Unentschieden gab.
Team Name | Punkterwartung | Punkte erzielt | Abweichung | Abweichung absolut | |
1 | Werder Bremen | 6.01 | 9 | 2.99 | 2.99 |
2 | FC Schalke 04 | 6.09 | 9 | 2.91 | 2.91 |
3 | Borussia Mönchengladbach | 4.21 | 7 | 2.79 | 2.79 |
4 | FSV Mainz 05 | 5.41 | 7 | 1.59 | 1.59 |
5 | Hannover 96 | 6.75 | 8 | 1.25 | 1.25 |
6 | TSG Hoffenheim | 4.81 | 6 | 1.19 | 1.19 |
7 | Bayer Leverkusen | 5.90 | 7 | 1.10 | 1.10 |
8 | 1.FC Nürnberg | 4.97 | 6 | 1.03 | 1.03 |
9 | FC Bayern München | 8.51 | 9 | 0.49 | 0.49 |
10 | Hertha BSC | 4.72 | 5 | 0.28 | 0.28 |
11 | SC Freiburg | 4.68 | 4 | -0.68 | 0.68 |
12 | Borussia Dortmund | 7.71 | 7 | -0.71 | 0.71 |
13 | 1.FC Köln | 4.71 | 4 | -0.71 | 0.71 |
14 | VfB Stuttgart | 5.41 | 4 | -1.41 | 1.41 |
15 | 1.FC Kaiserslautern | 4.50 | 2 | -2.50 | 2.50 |
16 | VfL Wolfsburg | 5.50 | 3 | -2.50 | 2.50 |
17 | FC Augsburg | 4.79 | 2 | -2.79 | 2.79 |
18 | Hamburger SV | 4.89 | 1 | -3.89 | 3.89 |
0.45 | 30.82 | ||||
ø Abweichung | 1.71 |
Man sieht diese Saison eine nur geringe Abweichung was die erwarteten Punkte in der Summe und die gesamt erzielten angeht. Das bedeutet (wie man sicher später noch erkennen kann in der Ligastatistik), dass die Unentschieden gut getroffen wurden.
Werder und Schalke vor Gladbach? Das macht Sinn und entspricht dem, was man als größte Überraschungen empfindet. Alle drei hatte eine schreckliche letzte Saison und sind nun vorne mit dabei. Gladbach hat zwar das Spiel auf Schalke verloren, aber auch dort weit mehr als nur ordentlich mitgespielt. Selbst wenn – Hut aber für ihn – Tranier Favre nach dem Spiel das (von dieser Seite bestätigte) Urteil nach der Partie abgab: „Schalke war besser.“ Sie waren besser, aber nicht sehr viel. Ein tolles Spiel von beiden Mannschaften. Schalke erzwang zwar das Führungstor durch den Dreifachschuss von Raul Knie – Fuß – Knie, hätte aber sowohl davor als auch danach noch (und dafür den größten Respekt für Gladbach) auch jederzeit eines kassieren können. Der kicker hat 6:4 Chancen, was im Verhältnis stimmt, aber in der eigenen Zählung würden oftmals gut vorgetragene Angriffe ohne Abschluss auch in die Wertung fallen. Wenn übrigens bei 6:4 die in diesem Sinne unterlegene Mannschaft das Siegtor erzielen würde, dürfte es zwar an sich niemanden wundern, nur bekäme man garantiert zu lesen, dass auch dieses verdient war, da der Gegner in der Chancenverwertung mangelhaft war, hingegen der Sieger „effektiv“. Nur so, nebenbei bemerkt, aber angelehnt an obige böse Kritik an der Berichterstattung.
Auch Mainz und Hannover, die sich die Punkte teilten (und auch hier merkt man die Ungerechtigkeit der Dreipunkteregel: sie haben sich die Punkte ja gar nicht geteilt. Es waren ja 3 zu vergeben, sie haben aber nicht anderthalb jeder bekommen, ohne Verschulden, welches einzig den Schreibtischtätern zukommt), sind noch deutlich im Plus – und haben im Übrigen auch beide diese Einschätzung in einer (auch vom kicker anerkannt) hochklassigen Partie untermauert. Spielnote übrigens eine 2,5. Wie bekommt ein Spiel im Kicker eigentlich eine 1? Eine Ahnung hätte man: das legendäre 4:4 zwischen Werder und Stuttgart vor ca. 3 Jahren. Aha, wie man sieht, ein Spiel mit vielen Toren kann in diese Güteklasse aufsteigen. Sollte einem das zu denken geben?
Am Ende natürlich Sorgenkind HSV, aber auch Augsburg reiht sich da schon ein. Natürlich sind auch sie durch die Dreipunkteregel benachteiligt (hätten sie doch ihre Tore nur besser eingeteilt; anstatt 2:2 und 1:1 in Spiel 1 und 2 hätte man schon mit 2:1 und 1:2 mehr Punkte; gerecht?), aber nachteilig schlägt für sie der (vermeintlich) leichte Auftakt zu Buche. Wolfsburg dort verwundert nicht und Lautern hat auch zu Strampeln, um Anschluss zu halten. Dortmund zwar mit 0.71 Punkten hinten, aber eben nur 0.71 Punkte. Bayern minimal im Plus, das passt schon. Sie haben eben immer hohe Erwartungen und ein erster Platz ist meist nur gerade so ok…
Der Auslandsvergleich für die durchschnittliche Punktabweichung
Anmerkung: die Theorie lautet, dass die deutsche Bundesliga die spannendste unter Europas Topligen ist. Diese Erkenntnis ist eher intuitiv abgeleitet, aber sowohl hierzulande als auch im Ausland so weit „akzeptiert“. Natürlich ist der höhere Toreschnitt ein Indiz dafür, sowie die(empfundene) geringere Vorhersagbarkeit, was den Titel, den Abstieg, aber auch andere Fragen angeht. Ausgeglichenheit ist ein Kriterium und womöglich dafür hauptverantwortlich.
Die hier verwendete Maßzahl für die Abweichung in der durchschnittlichen Punkterwartung gibt darüber messbar Auskunft, jedoch war es wohl ein für die Einstiegssaison 2010/2011 spezielles „Problem“ (der Fan dankte es), dass die Bundesliga besonders viele Überraschungen produziert hat. Dies schlug sich in den Zahlen nieder. Nun kann man das Phänomen weiter beobachten. Geht es auch in dieser Hinsicht in der Bundesliga spannend zu? Spannender als anderswo?(Zugleich könnte eine große Abweichung in dieser Kategorie aber auch einfach bedeuten, dass Computer oder Fütterer ihr Handwerk schlecht verstehen)
Liga 1 | ø Abweichung | Änderung zur Vorwoche |
Deutschland, 1. BL | 1.71 | 0.12 |
Italien | ||
Spanien | 0.91 | — |
Frankreich | 1.77 | 0.05 |
England | 1.83 | 0.46 |
Deutschland, 2.BL | 3.13 | 0.20 |
Die Werte wachsen allenthalben an. Sicher, da die Abhängigkeit von der Anzahl der Spiele längst erkannt ist. Falls hier etwas sichtbar gemacht werden soll – die Spannung in Deutschland – so muss man zumindest etwas Geduld aufbringen. Vielleicht wird diese Saison aber gar nicht so spannend? Denkbar, ja.
- Die Torerwartungen und ihre Abweichungen
Erläuterung: Bei den Toren gilt fast das gleiche wie bei den Punkten. Die erwarteten erzielten Tore und die erwarteten kassierten Tore werden mit der Realität verglichen. Dabei zählen zu wenige erzielte Tore negativ genauso wie zu viele kassierte negativ zählen, Umgekehrtes zählt jeweils positiv. Hier muss die Summe der Abweichungen 0 sein, da alle erwarteten und nicht erzielten Tore irgendwo auch wieder nicht kassiert wurden. Der Toreschnitt kann allerdings eine Abweichung aufweisen.
Team Name | Torerwartung | Tore erzielt | Gegentore erwartet | Gegentore kassiert | Summe der Abweichung | |
1 | Borussia Mönchengladbach | 5.03 | 6 | 7.59 | 3 | 5.56 |
2 | Werder Bremen | 6.45 | 9 | 5.74 | 5 | 3.29 |
3 | FC Schalke 04 | 5.79 | 10 | 4.92 | 6 | 3.13 |
4 | FC Bayern München | 8.95 | 9 | 3.89 | 1 | 2.94 |
5 | TSG Hoffenheim | 4.92 | 5 | 5.95 | 4 | 2.03 |
6 | Hertha BSC | 5.14 | 4 | 6.39 | 4 | 1.25 |
7 | SC Freiburg | 4.69 | 9 | 5.93 | 9 | 1.24 |
8 | VfB Stuttgart | 6.06 | 4 | 6.26 | 3 | 1.21 |
9 | FSV Mainz 05 | 5.34 | 7 | 5.50 | 6 | 1.16 |
10 | Hannover 96 | 6.60 | 6 | 4.75 | 4 | 0.15 |
11 | 1.FC Nürnberg | 4.66 | 3 | 5.58 | 4 | -0.08 |
12 | Borussia Dortmund | 6.73 | 5 | 3.46 | 2 | -0.27 |
13 | Bayer Leverkusen | 6.09 | 2 | 5.47 | 2 | -0.62 |
14 | FC Augsburg | 4.22 | 3 | 5.14 | 6 | -2.08 |
15 | 1.FC Kaiserslautern | 4.84 | 2 | 6.50 | 7 | -3.33 |
16 | VfL Wolfsburg | 5.48 | 4 | 5.49 | 8 | -4.00 |
17 | 1.FC Köln | 5.17 | 6 | 6.42 | 12 | -4.76 |
18 | Hamburger SV | 5.34 | 6 | 6.51 | 14 | -6.83 |
101.50 | 100 | 101.50 | 100 | 101.50 | ||
Tore ø erwartet: | Tore ø erzielt: | ø Abweichung | 2.44 | |||
2.82 | 2.78 | |||||
Hier bleibt Gladbach ganz vorne. Ein 1:0 beim Topfavoriten und ein 4:1 gegen das starke (!?) Wolfsburg schlagen maximal zu Buche. Auch das 0:1 auf Schalke tut in der Kategorie nur sehr milde weh. Werder auch ganz vorne dabei, ebenso Schalke. Klar, dass die Bayern hier mehr Pluspunkte haben: 9:0 Tore in drei Spielen (also klare Siege) wirken sich aus.
Hinten der HSV, das geht ja nicht anders, aber Köln, aufgrund des 1:5 auf Schalke, dicht dran. Wolfsburg und Lautern sind ja bereits erwähnt. Auch hier sieht man: nur ein sehr geringes Defizit bei Dortmund.
Platz | Land Liga 1 | ø Torabweichung | Änderung gegenüber Vorwoche |
1 | Deutschland, 1.BL | 2.44 | 0.35 |
2 | Italien 1 | ||
3 | Spanien 1 | 1.38 | — |
4 | England 1 | 3.02 | 1.12 |
5 | Frankreich 1 | 1.70 | -0.09 |
6 | Deutschland, 2.BL | 4.18 | 0.45 |
Hier gilt das Gleiche wie für die Punkterwartungen.
- Die Spielstärke Rangliste
Anmerkung: Die Spielstärke wird gemessen in Toren, die erwartet werden, gegen die durchschnittliche Mannschaft (die es in der Praxis nicht gibt). Dabei gibt es die Offensivstärke, die gemessen wird in erwarteten erzielten Toren und die defensive Stärke, die gemessen wird in erwarteten kassierten Toren. Der Quotient aus diesen beiden Werten ergibt die Maßzahl für die Spielstärke. Je mehr erwartete erzielte, je höher der Wert, je weniger erwartete kassierte, um so höher der Wert.
Team | Für | Gegen | Quotient Für/Gegen | Veränderung des Quotiente | Verschiebung | ||
1 | FC Bayern München | 2.07 | 0.96 | 2.16 | +0.10 | +0 | |
2 | Borussia Dortmund | 1.66 | 0.82 | 2.04 | +0.06 | +0 | |
3 | Bayer Leverkusen | 1.58 | 1.15 | 1.38 | +0.02 | +0 | |
4 | FC Schalke 04 | 1.45 | 1.20 | 1.21 | +0.02 | +0 | |
5 | Werder Bremen | 1.66 | 1.44 | 1.15 | +0.03 | +0 | |
6 | Hannover 96 | 1.44 | 1.34 | 1.08 | -0.01 | +1 | |
7 | VfL Wolfsburg | 1.39 | 1.36 | 1.02 | -0.09 | -1 | |
8 | FSV Mainz 05 | 1.44 | 1.43 | 1.01 | +0.01 | +1 | |
9 | Borussia Mönchenglad | 1.41 | 1.42 | 0.99 | -0.01 | -1 | |
10 | VfB Stuttgart | 1.50 | 1.55 | 0.97 | -0.02 | +1 | |
11 | TSG Hoffenheim | 1.38 | 1.43 | 0.97 | -0.02 | -1 | |
12 | Hertha BSC | 1.28 | 1.47 | 0.87 | +0.01 | +0 | |
13 | 1.FC Nürnberg | 1.16 | 1.44 | 0.81 | +0.01 | +0 | |
14 | SC Freiburg | 1.30 | 1.65 | 0.79 | +0.06 | +1 | |
15 | Hamburger SV | 1.31 | 1.73 | 0.76 | -0.02 | -1 | |
16 | 1.FC Köln | 1.35 | 1.87 | 0.72 | +0.03 | +1 | |
17 | 1.FC Kaiserslautern | 1.11 | 1.66 | 0.67 | -0.03 | -1 | |
18 | FC Augsburg | 0.91 | 1.51 | 0.61 | -0.01 | +0 | |
25.415 | 25.41 | +0 | |||||
Tore ø erwartet | |||||||
2.824 | |||||||
Diese Woche neu aufgenommen ist die Größe der Veränderung auf den Quotienten bezogen. Auch Dortmund gewinnt hinzu. Hier muss man berücksichtigen, dass sie zwar bei Leverkusen ganz leichter Favorit waren, demnach ein 0:0 eigentlich keinen Zuwachs bringen kann, dass aber eine Verkleinerung der Gegentorerwartung (die bei einem 0:0 nur konsequent ist) für eine günstige Veränderung sorgt, selbst wenn der Wert sich genauso oder gar nur etwas weniger verändert. Also: logisch, dass der Quotient günstiger wird. Über die Auswirkung von geringeren Torerwartungen bei gleichen Quotienten war ja bereits vor zwei Wochen die Rede: sie begünstigen denjenigen, der mehr Tore erzielt in Bezug auf die Chancen für den Titel.
Es sind also allwöchentlich nur leichte Verschiebungen zu erwarten, und dies hat sich über die Jahre als richtig erwiesen. Die grundsätzliche Stärke einer Mannschaft verändert sich nicht mit einem Sieg, sie muss sich langfristig entwickeln, mit vielen guten Ergebnissen. Bayern mit einem Zugewinn von +0.10, dank des 3:0 auswärts, Freiburg mit +0.06 Punkten mit einem ebensolchen Heimsieg. Verlierer natürlich Wolfsburg mit –0.09, wohingegen Lautern nur 0.03 Punkte verliert. Woran liegt das? Hmm… Gegentore wirken sich bei Mannschaften aus der unteren Hälfte im Quotienten nachteilig weniger aus? Das könnte es sein…
- Die Frequenz der Tendenzänderungen
Anmerkung: als „Tendenzwechsel“ wird ein Tor angesehen, welches eine Führung ausgleicht oder eine Führung erzielt. Das 1:0 wird nicht mitgezählt, denn ohne dieses Tor begänne es gar nicht erst, etwas mit Spannung in der Torabfolge zu tun zu haben. Ab und an wird hier ein Auslandsvergleich statistisch angestellt. Dieser zeigt, dass es in Deutschland mehr Tendenzwechsel als anderswo gibt, was einerseits auf empfundene Spannung in der Bundesliga hindeutet – welche möglicherweise vom Ausland geneidet wird – andererseits mögliche taktische Mängel aufzeigt, die, einer alten Tradition folgend, einen raten lassen, nach einem 1:0 dringend auf ein 2. Tor auszugehen – und nicht etwa öde und fad, wie aber im Ausland üblich, dieses Tor über die Zeit zu schaukeln. Mehr Auskunft über die Wirksamkeit oder Schwäche des deutschen Verhaltens geben die internationalen Vergleiche.
Natürlich ist und bleibt es wünschenswert, dass „etwas passiert“, das Spiele hin und her wogen, dass Mannschaften, die früh in Führung gehen trotzdem später noch verlieren, dass Mannschaften in dramatische Aufholjagden von zwei, drei Toren Rückstand zurückkommen, ausgleichen oder gar noch gewinnen. Die Behauptung hier: es passiert im Fußball eigentlich zu selten. Erstrebenswert wäre es, mehr Tore zuzulassen, damit auch in diesem Punkt wieder mehr Dramatik hineinkommt. Mehr Tore sorgen garantiert für mehr Tendenzwechsel, möglich aber, dass es eine Obergrenze gibt. Also: im Eishockey gibt es mehr Tore und damit mehr Tendenzwechsel, keine Frage. Aber gibt es zum Beispiel im Handball auch noch mehr als im Eishockey? Vermutlich kaum. Denn: bei sehr vielen Toren kann ja auch eine mit fünf, sechs, sieben in Führung liegen, ohne, dass an ein Comeback des Unterlegenen jemals zu denken ist.
Am Wochenende gab es folgende Tendenzwechsel: in dem wirklich dramatischen Spiel in Hamburg sorgte jedes (weitere; nach dem 1:0) Tor für einen Tendenzwechseln. Demnach waren es 6: das 1:1, 2:1 für Köln, 2:2, 3:2 HSV, 3:3, 4:3 Köln. Werder drehte das Spiel in Hoffenheim, von 0:1 auf 2:1, macht 2, Hannover glich aus gegen Mainz, 1:1. Insgesamt sind es demnach 9, was erneut über Schnitt liegt. Es bleibt aber von einem einzigen wirklich irren Spiel (und, Hand aufs Herz, welcher Fußball Anhänger wünschte sich nicht inbrünstig häufiger solche Verläufe?) verursacht.
Auch für die Tendenzwechsel allwöchentlich der Auslandsvergleich:
Saison 2010/2011
Land | Spiele | Ausgleich | HF | AF | Summe | pro Spiel |
1. Bundesliga | 306 | 158 | 60 | 49 | 267 | 0.873 |
England | 380 | 198 | 66 | 46 | 310 | 0.816 |
2. Bundesliga | 306 | 145 | 56 | 41 | 242 | 0.791 |
Italien | 380 | 169 | 58 | 48 | 275 | 0.724 |
Frankreich | 380 | 175 | 49 | 40 | 264 | 0.695 |
Spanien | 380 | 146 | 48 | 46 | 240 | 0.632 |
Ein Rückblick auf die letzte Saison soll erneut die „Durchschnittswerte“ in Erinnerung rufen. Die 1. Liga lag weit vorne, aber die Englische Premier League hatte sich noch zwischen Liga 1 und Liga 2 geschoben.
Saison 2011/2012
Land | Spiele | Ausgleich | HF | AF | Summe | pro Spiel |
Deutschland 1 | 36 | 20 | 8 | 5 | 33 | 0.917 |
England | 29 | 7 | 2 | 2 | 11 | 0.379 |
Deutschland 2 | 54 | 21 | 9 | 5 | 35 | 0.648 |
Italien | ||||||
Frankreich | 40 | 21 | 5 | 5 | 31 | 0.633 |
Spanien |
In England passierte in der Hinsicht am letzten Spieltag so gut wie nichts. Es gab das spektakuläre 8:2 von ManU über Arsenal, aber auch das war eine Einbahnstraße und nur durch Höhe des Sieges und Anzahl der Tore spektakulär (was natürlich immer ein Aspekt bleibt: man will Tore sehen, zumindest als neutraler Zuschauer, je mehr desto besser, selbst wenn nicht jedes Tor für aufkeimende Dramatik über die Ungewissheit des Spielausganges sorgt). Ansonsten gab es nur 2 Tendenzwechsel in 10 Spielen. England damit mit insgesamt 0.379 Tendenzwechseln pro Spiel mir einer in dieser Hinsicht schrecklichen Bilanz (viel, viel Langeweile, übersetzt gesprochen).
In Deutschland 2 gab es 6 Tendenzwechsel, was in gewisser Weise dem internationalen Durchschnitt entspricht. Bochum glich zwar aus gegen Fürth, verlor aber dennoch mit 1:4, auch Rostock konnte in Ingolstadt ausgleichen, verlor später. Unions Schicksal in München, bei den Löwen identisch: das 1:1 erzielt, 1:3 verloren, macht insgesamt 6 Tendenzwechsel.
In Frankreich dagegen ging es richtig rund: 12 Tendenzwechsel an einem Spieltag. Bordeaux drehte das Spiel in Valenciennes, von 0:1 auf 2:1, Paris drehte die Partie in Toulouse, von 0:1 auf 3:1, Sochaux kam im Heimspiel gegen St.Etienne auch von einem Rückstand zu einem Sieg, 0:1 auf 2:1, das gleiche Kunststück gelang Lorient gegen Nancy, und richtig heiß her ging es bei der Spitzenpartie zwischen Meister Lille und Meisteranwärter Marseille: Marseille drehte den 0:1 Rückstand zum 2:1, aber Lille drehte das Spiel zurück zum 3:2. Also: Drama pur in der Liga (in welcher es übrigens bereits in der vorletzten Saison ein unglaubliches Comeback gab, in einem absoluten Spitzenspiel, welche sonst oftmals nicht für übertriebene Spannung stehen: Seriensieger Lyon gegen Daueranwärter Marseille: 1:0 Lyon, 3. Minute, 1:1 in der 12., 2:1 Lyon in der 14., 2:2 kurz vor der Pause, in der 44. Minute, Marseille geht in Führung in der 47., 2:3, baut die Führung aus in der 79. (!), 2:4, Lyon dreht (!) das Spiel, 3:4 in der 81., 4:4 in der 84., 5:4 in der 89. Noch immer nicht Schluss: Marseille schaffte den Ausgleich in der Nachspielzeit: 5:5!, unfassbar! ; ein anderes Spiel aus den 90er Jahren war in der Liga einmal Marseille gegen Montpellier: Halbzeit 0:4, Endstand 5:4. Das einzige erinnerte Spiel, welches nach einem 0:4 noch gedreht wurde; man möge gerne recherchieren und andere, vergleichbare Spiele hervorkramen).
Spanien startete mit 6 Tendenzwechseln (in 10 Spielen). Erwähnenswert aber die dramatische Aufholjagd von Valencia gegen Santander: nach 56 Minuten mit 1:3 zurück, nach 88 immer noch mit 2:3, dann die zwei Tore zum Sieg, 4:3.
- Der mathematische Rückblick auf die Ergebnisse des 3. Spieltages
Anmerkung: hier wird für jedes Spiel die Abweichung der erwarteten Tore mit den erzielten berechnet. Zur Ermittlung der Gesamtabweichung werden die Wert absolut aufaddiert (hier nicht sichtbar, diese Spalte). Also: wenn die eine Mannschaft positiv abweicht um 0.35 Tore, die andere negativ um –0.62, dann ist die absolute Gesamtabweichung bei 0.35 + 0.62 = 0.97 Toren. Zur Ermittlung der durchschnittlichen Abweichung werden alle diese Werte aufaddiert und durch die Anzahl der Paarungen – in der Regel 9 – dividiert.
Torerwartung | ||||||||
Heim | Auswärts | Summe | Abweichung | |||||
Hertha | Stuttgart | 1.62 | 1.44 | 3.06 | 1 | 0 | -0.62 | -1.44 |
Kaiserslautern | FC Bayern | 0.91 | 2.01 | 2.92 | 0 | 3 | -0.91 | 0.99 |
HSV | FC Köln | 1.91 | 1.25 | 3.15 | 3 | 4 | 1.09 | 2.75 |
Nürnberg | Augsburg | 1.43 | 0.86 | 2.29 | 1 | 0 | -0.43 | -0.86 |
Hoffenheim | Bremen | 1.61 | 1.36 | 2.97 | 1 | 2 | -0.61 | 0.64 |
Freiburg | Wolfsburg | 1.30 | 1.47 | 2.77 | 3 | 0 | 1.70 | -1.47 |
Leverkusen | Dortmund | 1.11 | 1.20 | 2.32 | 0 | 0 | -1.11 | -1.20 |
Hannover | Mainz | 1.66 | 1.19 | 2.85 | 1 | 1 | -0.66 | -0.19 |
Schalke 04 | Gladbach | 1.71 | 1.05 | 2.76 | 1 | 0 | -0.71 | -1.05 |
13.24 | 11.84 | 25.08 | 11 | 10 | -2.24 | -1.84 | ||
Erwartete Torsumme | Erwarteter Toreschnitt | Erzielter Toreschnitt | ||||||
25.08 | 2.79 | 2.33 | ||||||
ø erwartete Torabweichung | 1.87 | ø Torabweichung | 2.04 |
Erneut kehrte Torarmut ein. Nur 2.33 Treffer im Schnitt, nun soll aber die Diskussion nicht wieder eröffnet werden. Einfach abwarten, wie es sich entwickelt. Der Computer lag meist recht gut.
Als besonderen Service einmal ein paar Statistiken der Vorjahre, was diesen Toreschnitt angeht.
Torstatistik der 1. Bundesliga, Saison 2010/2011 über alle Spieltage
Hier zunächst im Diagramm mit den Summen der Tore. Wie man sieht gab es an der ersten Spieltagen etwas zu viele Tore gegenüber der Erwartung. Wie man ebenfalls erkennt nahm der (gut gefütterte) Computer eine Anpassung vor, wenn auch nur minimal: aufgrund der Übermenge an Toren geht die rosa Kurve ein klein wenig nach oben. In der gesamten Hinrunde gab es etwas zu viele Tore (wer erinnert sich? Es gab ja bereits diese Aufzeichnungen), in der Rückrunde hingegen zu wenige. Dies könnte man durchaus als eine systematische Entwicklung annehmen. Im Anschluss folgt ein weiteres Beispiel, hier jedoch zunächst der jeweils aktualisierte Toreschnitt eingetroffen, gegenübergestellt dem erwarteten:
Wie man hier noch etwas besser sieht, lag der Toreschnitt in der gesamten Hinrunde zu hoch. Da er ab und an weiter nach oben zackt kann es nicht daran liegen, dass er nur ganz am Anfang zu hoch war und es sich im Anschluss normalisierte. Es gab immer wieder Spieltage, die weit oberhalb der Erwartung lagen was die erzielten Tore anging.
In der Rückrunde der gegenteilige Effekt. Insoweit ist die recht sanfte Anpassung (welche hier vor einem knappen Jahr gerechtfertigt wurde) angemessen, denn, oh Wunder, ganz am Ende begegnen sich die beiden Linien, mit dem Endergebnis: eingetroffen (fast) = erwartet. Ein Triumph für den Computer, wenn man so will.
Torstatistik der 1. Bundesliga, Saison 2009/2010 über alle Spieltage
Falls man nun glaubte, das System erkannt zu haben: Hinrunde viele Tore, Rückrunde weniger, so wird man gleich wieder von der Realität eingeholt. Diese lehrt einen, dass es ein Jahr zuvor gerade umgekehrt war. In der Hinrunde gab es (ziemlich systematisch) zu wenige Tore (gegenüber der Erwartung), in der Rückrunde eher zu viele. Noch plastischer wird es vielleicht mit der zweiten Graphik:
Oh, Glückes Geschick, tirili (Otto), auch in dieser Saison begegnen sich die Linien fast exakt am Ende. Der Verlauf davor ziemlich wechselhaft in die andere Richtung: eine lange Zeit gab es deutlich zu wenige Tore. Der Computer ließ sich nur sehr moderat davon beeinflussen und geht mit der erwarteten Linie von etwa 2.9 Toren auf 2.84 herunter (trotz des tatsächlichen zwischendurch bei nur knapp über 2.6 Toren pro Spiel, und dies nach bereits 15 Spieltagen, also einer recht erheblichen Anzahl). Spät wird er für diese Geduld belohnt und hat somit auch nicht sehr viel falsch gemacht.
Falls man noch nicht müde wird von derartigen Statistiken (und diesseits der Tastatur wird man es fast nie), so schaue man auf eine weitere Saison, vielleicht mit der Aufgabe, die Graphiken selbst zu interpretieren?!
Torstatistik der 1. Bundesliga, Saison 2008/2009 über alle Spieltage
Recht wechselhafter Verlauf, diesmal ohne erkennbare Tendenzen. Hinrunde ehr etwas zu viele Tore (wie 2010/2011).
Auch in dieser Spielzeit trafen sich die Linien fast exakt. Die moderate Anpassung hat ihre Nachhaltigkeit unter Beweis gestellt.
- Die Festlegung
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich für jedes Spiel als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des (Favoriten-) Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität der hier gemachten Einschätzungen prüfen. Dies wird Woche für Woche vorgenommen, aber natürlich auch insgesamt.
Die Festlegung erwartet | ||||||
Paarung | 1 | X | 2 | |||
Hertha | Stuttgart | 42.12% | 23.48% | 34.41% | 35.09% | |
Kaiserslautern | FC Bayern | 16.24% | 20.56% | 63.20% | 46.81% | |
HSV | FC Köln | 52.94% | 22.01% | 25.05% | 39.15% | |
Nürnberg | Augsburg | 50.51% | 26.65% | 22.84% | 37.83% | |
Hoffenheim | Bremen | 43.58% | 23.79% | 32.64% | 35.30% | |
Freiburg | Wolfsburg | 33.60% | 24.80% | 41.60% | 34.74% | |
Leverkusen | Dortmund | 34.00% | 27.67% | 38.33% | 33.91% | |
Hannover | Mainz | 48.55% | 23.84% | 27.61% | 36.88% | |
Schalke 04 | Gladbach | 52.95% | 23.62% | 23.43% | 39.11% | |
3.74 | 2.16 | 3.09 | 3.39 | |||
durchschnittlich erwartete Festlegung: | 37.65% |
Zur Widerholung nur oben die im letzten Wochentext angegebenen erwarteten Zahlen. Ein Spieltag mit unterdurchschnittlichen Favoritenstellungen oder, anders ausgedrückt, mit recht ausgeglichenen Spielen. Was brachte die Praxis?
Die Festlegung eingetroffen | ||||||
Paarung | 1 | X | 2 | |||
Hertha | Stuttgart | 42.12% | 23.48% | 34.41% | 42.12% | |
Kaiserslautern | FC Bayern | 16.24% | 20.56% | 63.20% | 63.20% | |
HSV | FC Köln | 52.94% | 22.01% | 25.05% | 25.05% | |
Nürnberg | Augsburg | 50.51% | 26.65% | 22.84% | 50.51% | |
Hoffenheim | Bremen | 43.58% | 23.79% | 32.64% | 32.64% | |
Freiburg | Wolfsburg | 33.60% | 24.80% | 41.60% | 33.60% | |
Leverkusen | Dortmund | 34.00% | 27.67% | 38.33% | 27.67% | |
Hannover | Mainz | 48.55% | 23.84% | 27.61% | 23.84% | |
Schalke 04 | Gladbach | 52.95% | 23.62% | 23.43% | 52.95% | |
3.74 | 2.16 | 3.09 | 3.52 | |||
durchschnittlich eingetroffene Festlegung: | 39.06% |
Weitere Anmerkung: In der Mathematik wurde noch kein vergleichbares Modell entdeckt. Auch nicht von einem Mathematiker, der sich zur Aufgabe gesetzt hatte, dem Autoren nachzuweisen, dass es garantiert nichts Neues gäbe.
Nun, die Praxis hat die Erwartung übertroffen. Die höheren Favoriten haben alle gewonnen wie Bayern, Nürnberg und Schalke, auch bei Hertha traf das Favoritenereignis ein (!), wohingegen nur bei den zwei Remisen das unwahrscheinlichste Ereignis kam. Insgesamt genügt das, um bei einem recht ausgeglichenen Spieltag bereits die Erwartung zu übertreffen.
- Ligagesamtstatistik
Anmerkung: eine derartige Statistik wird regelmäßig vom Computer angefertigt. Es dient generell der Qualitätskontrolle der einzelnen Zahlen, Jede Zahl hat ihre Bewandtnis und wird genauer erläutert. Der Toreschnitt wird hier nicht erneut angeführt. Der Heimvorteil errechnet sich aus den der Heimmannschaften erzielten Tore geteilt durch die Hälfte der Gesamttore. Auf diese Art sieht man quasi prozentual, wie viele Tore die Heimmannschaften mehr erzielen als sie ohne selbigen dürften. 1.116 sind also 11.6% mehr für die Heim, 11.6% weniger für die Auswärts.
Anmerkung: Für Rechenfüchse hier kurz die Rechenmethode für die erwartete Torabweichung erklärt: Der Computer gibt jedem Ergebnis von 0:0 bis 20:20 eine Wahrscheinlichkeit (es genügt eigentlich bis 10:10, da der Rest keine nennenswerte Wahrscheinlichkeit mehr hat). Bei jedem Ergebnis gäbe es eine Torabweichung. Wenn man also die Wahrscheinlichkeit beispielsweise eines 3:4 multipliziert mit der dann eingetretenen Abweichung (bei dem Spiel Mainz – Gladbach, weiter unten, mit Torerwartungen von 1.77:1.25 wären dies 3 – 1.77 = 1.23 für Mainz plus 4 – 1.25 = 2.75 für Gladbach, also insgesamt 3.98 Tore Abweichung) und dieses Verfahren für jedes Spielergebnis durchführt, erhält man die erwartete durchschnittliche Torabweichung.
1. Fußball Bundesliga 2010/2011 | ||||||
Statistik der tatsächlichen Ergebnisse | ||||||
Spiele | Heimsiege | Unentschieden | Auswärtssiege | Tore | Gegentore | Heimvorteil |
36 | 16 | 8 | 12 | 58 | 42 | 1.160 |
Statistik der erwarteten Ergebnisse | ||||||
Spiele | Heimsiege | Unentschieden | Auswärtssiege | Tore | Gegentore | Heimvorteil |
36 | 16.58 | 8.45 | 10.96 | 57.4 | 44.05 | 1.132 |
Statistik der absoluten Abweichungen | ||||||
Spiele | Heimsiege | Unentschieden | Auswärtssiege | Tore | Gegentore | Heimvorteil |
0 | -0.58 | -0.45 | 1.04 | 0.56 | -2.05 | 0.02807 |
Statistik der prozentualen Abweichungen | ||||||
Spiele | Heimsiege | Unentschieden | Auswärtssiege | Tore | Gegentore | Heimvorteil |
0 | -3.62% | -5.62% | 8.67% | 0.97% | -4.88% | 2.42% |
Festlegung erwartet | Festlegung eingetroffen | |||||
39.07% | 39.54% | |||||
ø Torabweichung | ø Torabweichung erwartet | |||||
1.98 | 1.87 |
In allen Bereichen moderate Abweichungen. Es gab nur knapp einen Heimsieg zu wenig, ein halbes Unentschieden zu wenig, dafür einen Auswärtssieg zu viel. Auch die Tore passen so gut wie perfekt. Es war ja schon zuvor erörtert, dass den Auswärtsmannschaften zwar zwei Tore fehlen, sie aber dennoch damit einen Sieg zu viel erzielt haben. Was das bedeutet? Wenn, hat Auswärts knapp gewonnen, wenn verloren ab und dann deutlich.
Auch bei der Festlegung eingetroffen/erwartet gibt es keine nennenswerte Abweichung, so dass man, als Erfinder des Systems, mit den Einschätzungen bisher rundherum zufrieden sein kann.
- Rückblick auf die Wettempfehlungen
Brisanter aber stets diese Frage: zu welchen Wetten hätte es laut Computer kommen sollen/müssen? Wo hätte er sich mit dem Wettmarkt angelegt? Und: wenn er sich damit anlegt, mit der großartigen Massenintelligenz, hat er gute Gründe dafür?
Paarung | 1 | X | 2 | % Schnitt | |
Hertha | Stuttgart | 2.72 | 3.55 | 2.78 | 100.90% |
Kaiserslautern | FC Bayern | 6.80 | 4.60 | 1.55 | 100.96% |
HSV | FC Köln | 1.94 | 3.80 | 4.30 | 101.12% |
Nürnberg | Augsburg | 1.83 | 3.75 | 5.20 | 100.54% |
Hoffenheim | Bremen | 2.40 | 3.55 | 3.20 | 101.09% |
Freiburg | Wolfsburg | 2.96 | 3.55 | 2.56 | 101.02% |
Leverkusen | Dortmund | 2.82 | 3.50 | 2.70 | 101.07% |
Hannover | Mainz | 2.28 | 3.50 | 3.40 | 101.84% |
Hier zur Erinnerung die Graphik der letzten Woche. Merkwürdigerweise (und ebenso unbeabsichtigter-) war das Spiel Schalke – Gladbach „unter den Tisch gefallen“. Vermutlich (aber dennoch nicht nachträglich in die Statistik aufgenommen) wäre ein Gladbacher Sieg angezeigt gewesen.
Als kleiner Ausgleich hier erwähnt nämlich: bei HSV – Köln hätte man sowohl einen Kölner Sieg herausgepickt haben können (4.30 die Marktquote, 3.99 die faire Quote laut Computer).
Also: Hertha hat wirklich gewonnen, also einen Gewinn von 2.72 – 1 = 1.71 Einheiten gebracht, die anderen beiden Spiele waren verloren, allerdings hielt Augsburg die Partie lange offen (das Nürnberger Tor fiel in der 76. Minute; Chancenverhältnis 5:2) und Hannover wurde mindestens die letzte Torchance geklaut, als in der letzten Szene der Partie ein Mainzer Verteidiger verzweifelt versucht, einen durchbrechenden Stürmer mit einem Foul aufzuhalten, ihm dies aber misslingt, er wirft sich ihm noch in die Hacken, ohne Erfolg, jedoch zur Empörung sämtlicher Anhänger Hannovers – und des Sports Fußball – entschied der Pfeifenmann auf 1:1, äh, also auf Stürmerfoul. Umgehend verwandelte sich Trainer Slomka, dem Berichterstatter hier an dieser Stelle gleich, in Rumpelstilzchen, während der Pfeifenmann seelenruhig unter den Pfiffen des (angeblich ach so parteiischen und damit das Mitsprachrecht verwirkenden) Zuschauer schlichtweg für beendet erklärte. Unfassbar und eigentlich viel besser in die Einleitung gehörig, dieser Exkurs hier (unter die „Allgemeine Einschätzung“). Es wäre ein Skandal fällig gewesen, wie so häufig, nur entfällt jener bei a) unentschiedenem Ausgang (eher) und b) bei aberkannten Toren. Slomka hatte sich auch zum Interview kurz nach dem Schlusspfiff bereits wieder ein und sprach nur von einem eindeutigen Chancendiebstahl.
Wettempfehlung Statistik der einzelnen Spieltage
Spieltag Nr | Anzahl Wetten | Anzahl Treffer | erwartete Treffer | Trefferabweichung | Gewinn/Verlust |
1 | 7 | 5 | 2.84 | +2.16 | +7.96 |
2 | 7 | 3 | 2.77 | +0.23 | +1.75 |
3 | 2 | 0 | 1.00 | -1.00 | -2.00 |
4 | 3 | 1 | 1.14 | -0.14 | -0.28 |
Ja, zum zweiten Mal rote Zahlen.
Statistik insgesamt
Gesamtanzahl Wetten | Gesamtanzahl Treffer | Gesamtbilanz | G/V in% | Gesamt erwartete Treffer | GesamtTrefferabweichung |
7 | 5 | +7.96 | 113.71% | 2.84 | +2.16 |
14 | 8 | +9.71 | 69.36% | 5.61 | +2.39 |
16 | 8 | +7.71 | 48.19% | 6.61 | +1.39 |
19 | 9 | +7.43 | 39.11% | 7.74 | +1.26 |
In der Summe bleibt die Bilanz über Erwarten gut. +1.26 Treffer sind noch immer zu viel, allerdings viel zu wenige um damit wuchern zu können.
- Die Vorschau auf den 5. Spieltag
Anmerkung: Der Computer verrechnet nach einem eigens entwickelten – natürlich erläuterbaren und höchst logischen – Algorithmus die Torerwartungen (und den hier nicht ausgewiesenen individuell gepflegten) Heimvorteil zu diesen Torerwartungen. Diese wiederum werden zu den Eintrittswahrscheinlichkeiten verrechnet, früher per Simulation, heute längst per Funktion, die sich aus den Simulationsergebnissen ableiten ließ). Auch diese Torerartungswerte haben sich bei Toranzahlwetten am Wettmarkt längst als konkurrenzfähig erwiesen.
Torerwartung | ||||
Heim | Auswärts | Summe | ||
Augsburg | Leverkusen | 0.86 | 1.50 | 2.36 |
FC Bayern | Freiburg | 2.79 | 0.79 | 3.58 |
Dortmund | Hertha | 2.02 | 0.66 | 2.67 |
Gladbach | Kaiserslautern | 1.90 | 0.98 | 2.89 |
Stuttgart | Hannover | 1.63 | 1.39 | 3.02 |
Mainz | Hoffenheim | 1.65 | 1.25 | 2.90 |
Bremen | HSV | 2.36 | 1.14 | 3.51 |
FC Köln | Nürnberg | 1.52 | 1.31 | 2.82 |
Wolfsburg | Schalke 04 | 1.31 | 1.21 | 2.52 |
16.04 | 10.23 | 26.26 | ||
Erwartete Torsumme | Erwarteter Toreschnitt | |||
26.26 | 2.92 |
Überdurchschnittlich viele Tore werden erwartet, die Heimmannschaften im Normbereich vorne, was bliebe zu sagen? Wer nach over/under Wetten sucht, scheint in Werder – HSV ein viel versprechendes Spiel zu finden (welches am Markt sicher mit anderen Werten gehandelt würde). Allerdings die Bedenken hier: a) sind Derbys – und als solches bezeichnet man es, das Nordderby – immer mit etwas mehr Vorsicht zu genießen, außerdem besteht hier die Überzeugung, dass der HSV zunächst bemüht sein wird, die Gegentorflut abzustellen. Ob mit Erfolg bleibt natürlich fraglich. Werder hingegen hat in der Offensive überzeugt, also kein ganz schlechter Tipp.
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität prüfen.
Die Festlegung erwartet | ||||||
Paarung | 1 | X | 2 | |||
Augsburg | Leverkusen | 21.63% | 25.85% | 52.52% | 38.94% | |
FC Bayern | Freiburg | 78.97% | 13.17% | 7.85% | 64.72% | |
Dortmund | Hertha | 69.54% | 19.38% | 11.08% | 53.34% | |
Gladbach | Kaiserslautern | 59.01% | 21.77% | 19.21% | 43.26% | |
Stuttgart | Hannover | 43.70% | 23.53% | 32.77% | 35.37% | |
Mainz | Hoffenheim | 47.01% | 23.77% | 29.21% | 36.29% | |
Bremen | HSV | 64.53% | 18.39% | 17.08% | 47.94% | |
FC Köln | Nürnberg | 42.49% | 24.46% | 33.06% | 34.96% | |
Wolfsburg | Schalke 04 | 39.19% | 26.27% | 34.54% | 34.19% | |
4.66 | 1.97 | 2.37 | 3.89 | |||
durchschnittlich erwartete Festlegung: | 43.22% |
Wie man sieht ein typischer Favoritenspieltag, da Bayern und Dortmund zu Hause spielen. Ansonsten weist der Computer auch Werder einen großen Vorteil aus, der traditionell nicht so gigantisch zu sein scheint. Auch Gladbach hat sich zu einem klaren Favoriten gemausert mit 59% für einen Sieg. Gerechtfertigt scheint dies schon in gewisser Weise. Die Auftritt der beiden waren ziemlich gegenläufig und Gladbach hat wirklich bisher überzeugt (auch bei der Niederlage). Wolfsburg Favorit gegen Schalke? Der Computer gibt ihnen sozusagen eine Bewährungschance…
Die fairen Quoten
Anmerkung: die fairen Quoten sind lediglich die Kehrwerte der Wahrscheinlichkeiten. So werden die Spiele aber am Wettmarkt angeboten beziehungsweise, bei den Wettbörsen („betfair“) so gehandelt. Man kann gerne vergleichen, was der Computer rät. Die Abweichungen werden nicht enorm sein, jedoch ist theoretisch jede Wette eine gute (aus Computersicht), bei der die am Markt bezahlte Quote oberhalb der fairen Quote liegt. „Gut“ ist die Wette insofern, als sie langfristigen Gewinn verspricht. Wenn man beständig Wetten auf diese Art macht, sollte man langfristig Gewinn erzielen. Garantien gibt es natürlich auch dafür nicht.
Paarung | 1 | X | 2 | |
Augsburg | Leverkusen | 4.62 | 3.87 | 1.90 |
FC Bayern | Freiburg | 1.27 | 7.59 | 12.74 |
Dortmund | Hertha | 1.44 | 5.16 | 9.03 |
Gladbach | Kaiserslautern | 1.69 | 4.59 | 5.20 |
Stuttgart | Hannover | 2.29 | 4.25 | 3.05 |
Mainz | Hoffenheim | 2.13 | 4.21 | 3.42 |
Bremen | HSV | 1.55 | 5.44 | 5.85 |
FC Köln | Nürnberg | 2.35 | 4.09 | 3.03 |
Wolfsburg | Schalke 04 | 2.55 | 3.81 | 2.89 |
Abgleich mit der Wettbörse betfair
(Die Wettempfehlungen)
Paarung | 1 | X | 2 | % Schnitt | |
Augsburg | Leverkusen | 4.70 | 3.90 | 1.82 | 101.86% |
FC Bayern | Freiburg | 1.18 | 8.20 | 23.00 | 101.29% |
Dortmund | Hertha | 1.41 | 4.90 | 9.20 | 102.20% |
Gladbach | Kaiserslautern | 2.04 | 3.55 | 4.10 | 101.58% |
Stuttgart | Hannover | 1.94 | 3.70 | 4.40 | 101.30% |
Mainz | Hoffenheim | 2.28 | 3.50 | 3.40 | 101.84% |
Bremen | HSV | 1.63 | 3.85 | 5.60 | 105.18% |
FC Köln | Nürnberg | 2.52 | 3.45 | 2.84 | 103.88% |
Wolfsburg | Schalke 04 | 2.54 | 3.45 | 2.48 | 108.68% |
Diese Woche eine etwas größere Anzahl an Wettempfehlungen. Der Hauptgrund: mit virtuellem Geld (an dieser Stelle zuletzt auch als „Moospenny“ tituliert) spielt es sich recht unbeschwert.
Die eine Einheit auf Freiburg wird leichtsinnig aufs Spiel gesetzt, obwohl doch jeder weiß, dass Freiburg unter keinen Umständen in München gewinnen kann? Die Bayern haben doch schon ihre Heimniederlage diese Saison und außerdem und überhaupt… Nun, entgegen dieser Überlegung steht doch die Höhe der Quote. Und, wenn man mal kurzzeitig in Journalistenjargon verfallen darf, so trifft doch Cissé tatsächlich nach Belieben derzeit, dazu will er den Bayern nach deren dreister Absage doch garantiert eins auswischen und überhaupt haben sie mit dem 3:0 gegen Wolfsburg doch nachgewiesen, dass sie Topmannschaften (so sehr Wolfsburg seit einiger Zeit diesem Ruh hinterherhinkt: sie müssten es sein, und das nicht nur nach eigenen Ansprüchen) besiegen können, also: eine Einheit in den Müll. Und selbst dort könnte ja mal ein Geldpflänzchen rauswachsen?
Gladbach, so hat der aufmerksame Leser sicher längst bemerkt, hat sich zu einem Liebling seitens des Autoren entwickelt. Sie haben alles gut gemacht bisher und sie werden unterschätzt, dies Kriterien für (stets temporäre) „Lieblingsmannschaften“. Man kann sie wetten und sie haben bereits Geld eingebracht. Dran bleiben. Volle Überzeugung dahinter und gerne (als Tipp für den Wettwilligen) mehr als eine Einheit darauf.
Die Einheit auf Hannover ist auch eine Pflichteinheit. Man hat sehr wohl die teils guten Auftritt von Stuttgart gesehen. Aber: dass sie vorab als besser galten (so der Wettmarkt) und Hannover bisher auch nur ansatzweise ausgestochen haben wird in maximalen Zweifel gezogen. Hannover war in der letzten Saison weiter vorne, hat sich verbessert in dieser Saison und liegt erneut vor dem VfB. Es gibt keinen Grund, sie als schwächer anzusehen, dies wäre lediglich Traditionen geschuldet. Eine Quote von 4.3 brächte dies allerdings zum Ausdruck, da der langjährige Schnitt auf einen Auswärtssieg etwa bei einer fairen Quote von 3.5 liegt. Also: mit einiger Vehemenz wird hier die Ansicht vertreten, dass Hannover nicht schlechter als Stuttgart ist. Insofern: eine gute Wette.
Mainz verdient auch seine Unterstützungseinheit. Sie waren sehr gut, auch im Spiel in Hannover, selbst wenn dort unterlegen (im Sinne von Spielanteilen), und haben in allen Spielen angedeutet, dass die Ursprungseinschätzung – leicht über Schnitt – nicht an den Haaren herbeigezogen ist. Selbst wenn Hoffenheim durchaus beeindruckt hat, Mainz könnte dennoch etwas besser sein. Die Durchschnittsquote auf einen Heimsieg über die Jahre liegt in der Nähe von 2.28, aber eher darunter (Größenordnung 2.10 – 2.15). Die Argumentation verläuft analog zu dem Hannover Spiel, allerdings gilt für Hoffenheim sicher nicht das Traditionsargument.
Werder gegen den HSV ist aus weiter oben genannten Gründen keine angenehme Wette. Der HSV wird es gerade im Derby auf einen guten Auftritt anlegen, vermutlich die Defensive stabilisieren. Dennoch kann man Werder den Heimsieg zutrauen. Es kommt auf das „Opening goal“ (wie es im englischen so schön heißt) an. Sobald es fällt (egal an sich, für wen) wird das Spiel „eröffnet“ oder „geöffnet“. Werder hat vorne definitiv das Potenzial und die Hamburger Innenverteidigung muss zunächst das Bundesliganiveau nachweisen (sobald das Duo gefunden ist, was noch nicht der Fall ist).
Auch Köln kann man, trotz nur geringer Abweichung faire Quote zu Wettmarkt guten Herzens empfehlen. Es ist eine stattliche Quote und so viel besser wie sie zum Ausdruck bringt war Nürnberg sicher bisher nicht. Einzig wäre eine Art Heimkomplex des FCK zu nennen, jedoch haben sie sich in der Partie gegen Kaiserslautern auf einen exzellenten Weg begeben, diese zu den Akten zu legen. Die Zuschauer sind garantiert bereit, in Vergeberlaune, vermutlich gar euphorisch oder zumindest leicht entflammbar. Das Publikum hat eh eine viel feinere Nase für die Qualität von Auftritten als die tumben Berichterstatter.
So, nun heraus mit dem Text und hinein in das Wochenende… Die 2. Liga muss weiterhin warten (und entfällt womöglich komplett; no Hertha, no fun?!).
- Die 2. Bundesliga
- Die Tabellensituation
Bitte noch um etwas Geduld. In den ersten Wochen war der Arbeitsaufwand bedeutend höher, was diese Texte angeht. Die 2. Liga wird demnächst aufgenommen, ohne ein „versprochen“ hinzuzufügen.
- Die Aufstiegschancen
Anmerkung: die Simulation von Liga 2 läuft genau wie die von Liga 1. Es wurden ebenfalls 5000 Durchläufe gemacht. Der dritte Platz ergibt logischerweise eine 1/3 Aufstiegschance, obwohl es noch von der Paarung abhängen dürfte. Da die Topfavoriten hier vorne liegen, könnten es durchaus auch 50% sein, die der Zweitligadrittplatzierte gegen den Erstligadrittletzten hat.
- Punkterwartungen und Abweichungen
- Auswertung des 5. Zweitligaspieltages
- Vorschau auf den 7. Zweitligaspieltag