Nach wie vor konnte noch nicht die 2. Liga mit aufgenommen werden und auch nicht die Chancenverteilungen (mit Marktabgleich!) für die ersten drei Plätze. Möglicherweise sollte man darauf gefasst sein, dass es sich für die ganze Saison nicht einrichten lässt. Vorgesehen wäre es zwar, aber…
- Die 1. Bundesliga
- Rückblick auf die Spiele
Ergebnisse des 3. Spieltages
Borussia Mönchengladbach – VfL Wolfsburg 4:1 (3:1)
FC Bayern München – Hamburger SV 5:0 (3:0)
Borussia Dortmund – 1.FC Nürnberg 2:0 (0:0)
FC Augsburg – TSG Hoffenheim 0:2 (0:1)
VfB Stuttgart – Bayer Leverkusen 0:1 (0:1)
Werder Bremen – SC Freiburg 5:3 (2:1)
1.FC Köln – 1.FC Kaiserslautern 1:1 (1:1)
FSV Mainz 05 – FC Schalke 04 2:4 (2:0)
Hannover 96 – Hertha BSC 1:1 (1:0)
Allgemeine Einschätzung:
Wenn in der letzten Woche die Befürchtung geäußert wurde, dass das (schlechte) Schiri-Beispiel Schule machen würde und die Entscheidungen noch viel mehr gegen die Angreifer ausfallen würden, so hat zwar diese Voraussicht reichlich Nahrung bekommen, andererseits jedoch konnte weder die Aberkennung von Toren noch die Vielzahl von unterbundenen Angriffsaktionen mit gehobenen Fahnen ohne erkennbaren Grund (Abseits? Foulspiel? Der eine Mann winkt einfach, der andere pfeift) noch die zahlreichen Entscheidung, ein jedes Fallen eines Angreifers im Strafraum als Schwalbe auszulegen, noch die unfassbar vielen „angeschossenen“ Hände der Abwehrspieler im Strafraum, wo man doch um Himmels Willen keinen Elfer für geben kann (!; fast O-Ton SÄMTLICHER Berichterstatter) allesamt nicht dafür sorgen, die Torflut zu unterdrücken. Es hagelte, und zwar reichlich.
Tja, zum Thema „Beispiele, die Schule machen“. Ein Assistent an der Seitenlinie wurde, fast schon durch den Terminus „Assistent“ gegenüber dem früheren „Linienrichter“, eine höhere Kompetenz, eine größere mögliche Einflussnahme, eine Mehr-Teilnahme am Geschehen, zugesprochen. Er hat etwas zu sagen. Und von diesem „Recht“ macht er reichlich Gebrauch. Es wird fast eine Art Gewohnheitsrecht. Man schaut es sich bei den Vorgängern ab. Man sieht, auf welche Art man alles Einfluss nehmen kann, ohne dafür im Anschluss zur Verantwortung gezogen zu werden, und verhält sich entsprechend.
Wenn hier nun einige sehr kritische Anmerkungen folgen, so sollen diese keineswegs in die Richtung „Manipulation“ gedeutet werden. Obwohl Schiedsrichter (und Assistenten) längst als größtmögliche Schwachstelle in diesem Sinne ausgemacht sind (und sicher ab und an mitverantwortlich waren, sind oder sein werden), so soll hier doch ein anderer Fokus gesetzt werden. Es geht um ein selten anzutreffendes, ein so wenig akzeptiertes, aber doch so überzeugendes Argument: die Psychologie. Was hat diesen (oder jenen) Menschen bewogen, so zu handeln wie er handelte? Ehrbare Absichten an dieser Stelle unterstellt, sozusagen Grundvoraussetzung (bei Manipulationen wäre die Schlussfolgerung einfach, da bliebe nur die Frage, ob die Voraussetzung gegeben ist; selbst dafür lohnte ein psychologischer Exkurs, der jedoch an dieser Stelle für heute zumindest keinen Platz findet).
Wenn sich nun die Experten bei Sky 90 im Anschluss an die Partie (besser: im Anschluss an ALLE Partien) im Studio unterhalten (übrigens geschah es, für alle wirklich schlauen NICHT-Sky-Abonnenten, auch beim DSF-Doppelpass), was der Schiedsrichter bei dem aberkannten Treffer bei Hannover 96 – Hertha BSC, Spielstand 1:1, 88. Minute, gesehen hat, so ist dies die völlig falsche Fragestellung. Und nun bitte wieder ein wenig Nachsicht mit dem Autoren. Man muss etwas weiter ausholen.
Vorsicht, Exkurs!
Das Spiel stand 1:1. Der Ausgleich für Hertha war irgendwie verdient, doch, das kann man sagen. Sie hatten wirklich ein gutes Spiel gemacht, obwohl Hannover vielleicht dennoch über die 90 Minuten das leicht bessere Team war (natürlich, man berücksichtige stets, mit dem Heimvorteil ausgestattet, den es nun mal gibt, egal, ob von Zuschauerunterstützung, von Verteidigung des eigenen Territoriums, wie in grauer, eher kriegerischer Vorzeit, von {minimal} durch die Massen beeinflussten Schiedsrichtern {viel eher dies archaisch}, von Nicht-Reisen-Müssen gegenüber DOCH, von Bekanntheit der Begebenheiten, Platzverhältnissen oder was auch immer ausgelöst: es gibt ihn) hatte Hertha sich dieses 1:1 hart erarbeitet und auch gekonnt erspielt, nach längerem, ergebnislosen Anrennen, über der 80. Minute.
Nun kommt noch eine Aktion bei Hannover, der lange Freistoß, der Ball setzt im Strafraum auf, kein Spieler kommt wirklich an den Ball, der Torwart wird dennoch überwunden, kann den Ball nicht aufhalten. Natürlich eine derart längst erprobte, bewährte, Freistoßvariante, welche auf ihre Art immer für höchste Gefahr sorgt: der Ball SOLL Richtung Tor gehen, die Angreifer laufen hinein, die Verteidiger mit, irgendeiner kann berühren, den Ball abfälschen, der Torwart muss auf alles gefasst sein. Wenn keiner berührt – ebenso gefährlich. So war es: der Ball war drin, Hannover jubelt.
Nun sieht man allein an der Reaktion der Spieler, dass es nicht den leisesten Schatten eines Zweifels gibt. Man jubelt sofort, denn das ist der Siegtreffer. Man wirft nicht einmal einen Blick auf den Assistenten (oder spitzt die Lauscher, ob des erwarteten, möglichen Pfiffes), bei diesem „Tor“ nicht. Das war zu eindeutig, da gibt es nichts auszusetzen.
Entsetzen natürlich, als der Blick auf den Assistenten fällt, beziehungsweise dann doch der Pfiff ertönt, mit der deprimierenden Schiri-Geste „Das Tor zählt nicht“, einen Freistoßort zeigend. Entsetzen bei den Spielern, auf der Trainerbank, bei den Fans – und bei dem aufmerksamen Anhänger des Fußballsports, ohne eine Fanleidenschaft für eine Mannschaft, sondern als reinen lebenslangen Fußballbeobachter, mit all den einhergehenden Leiden ob der Vergewaltigung dieses Sports. Das konnte einfach nicht sein, das durfte nicht sein.
Der Freistoß war gegeben, das Tor zählte nicht, es gab kein Zurück. Wenn der Schiri später hinging und sich für den Fehler entschuldigte, so hat dies keinerlei Bedeutung oder Auswirkung, vor allem dann nicht, wenn man sich wahrhaft für die Ursachen für diese (und jede andere derartige, in letzter Zeit gigantisch Überhand nehmende) Entscheidung interessiert. Was hat den Schiri bewogen, den Treffer abzuerkennen?
Sicher, erwähnt war hier die kleine Vorgeschichte, die ganz sicher eine Rolle spielt: wenn Hannover die letzten 30 Minuten (beispielsweise) energisch auf das Siegtor gedrückt hätte und schon ein, zwei klare Chancen, ein zwei unklare Elfmetersituationen (welche selbstverständlich allesamt nicht gegeben wurden; was heißt „unklar“ oder „kritisch“ überhaupt? Es gab keinen. So fängt es an. Hinterher wird diskutiert, ob man hier nicht doch hätte müssen ..), ein oder zwei mal unklar bei Abseitsentscheidungen eventuell benachteiligt worden wäre und dann die identische Situation aufgetreten wäre, dann hätte er sicher – so die oberkühne Behauptung – den Treffer anerkannt. Es geht offensichtlich nicht darum, was man sieht als Schiedsrichter. Es geht darum, ob man diese Entscheidung (JEDE) vertreten kann und natürlich, last not least, ob man für diese belangt wird, ob man negative Folgen für die Karriere zu fürchten hat. „Mit dem Strom schwimmen“ lautet die Zauberformel. Vielleicht wird man gar deshalb oder dadurch zum Schiedsrichter. Menschen mit Rückgrat? Naja, das ist fies…
Nun gut, dieses hat einen kleinen Einfluss: die Vorgeschichte in der Partie, Man kann es x-Mal beobachten, dass Schiedsrichter bei der ersten kritischen Situation im Strafraum auf aufstehen, weiterspielen entscheiden, bei der zweiten erneut, aber bei der dritten, selbst wenn diese viel weniger klar ist, auf Strafstoß entscheiden. So fast nach dem alten Bolzplatz-Motto: drei Fouls – ein Elfer. Das ist die Wahrheit, man sollte sie nur aussprechen dürfen (auch an offizieller Stelle). Eigentlich müsste eine derartige Wahrheit jeder kennen, der sein Leben diesem Spiel gewidmet hat (wie es die vermeintlichen Experten vorgeben oder sicher teilweise auch getan haben). Ganz, ganz selten mal hört man ein Argument in diese Richtung. Ein Beispiel? Die berühmte „Konzessionsentscheidung“. Da bringen es sogar die geheiligten Berichterstatter zu der Erkenntnis (wobei hier natürlich noch frecher behauptet wird, dass sie beim Auswürfeln der nächsten anzubringenden Floskel halt einfach die 437 gewürfelt haben; „Das riecht nach einer Konzessionsentscheidung“; Nachdenken entfällt, und das ist beweisbar. Nun, nach dem 163987526. Versuch muss man schlussfolgern: es liegt am Befähigungsmangel. ES MUSS.).
Dennoch gibt es einen anderen Grund. Noch immer aber keine Zeit, ihn auszusprechen. Weiter Vorgeschichte, diesmal etwas anderer Art: die Linienrichter bekamen früher eine Fahne in die Hand. Sie waren Randfiguren. Sie sollten gar nicht sichtbar und nicht unbedingt erkennbar sein. Sie hatten hier oder da die Fahne zu heben um eine Regelwidrigkeit (Abseits!) oder einen Ausball anzuzeigen, und das war es. Man lebte auch in einer Welt, in der Selbstverwirklichung (und Selbstdarstellung!) noch keine zentrale Bedeutung hatte. Im Mittelpunkt zu stehen war nicht jedermanns Sache aber schien auch nicht für jeden erstrebenswert. Heute wird andere Politik gemacht. Wenn man die Chance hat, dann muss man sie nutzen. „Hier, ich bin auch wer.“
Zunächst schien es einer Diskriminierung gleich zu kommen, einen so wichtigen Menschen als „Linienrichter“ abzutun. Der Richter über die Linien. Ja, was hat der schon zu sagen, was spielt ein solcher für eine Rolle? Nein, er musste eine Aufwertung erfahren und fürderhin als „Assistent“ betitelt werden. Ja, die Aufwertung liegt zunächst nur in der Bezeichnung. Der Schiri und seine (fast gleichwertigen) Assistenten.
In Kombination damit, dass er diese (namentliche) Aufwertung erfuhr, gab es auch nach und nach mehr Rechte für ihn. Anzeigen einer Regelwidrigkeit, eines Foulspiels in seiner Nähe. Anzeigen einer Regelwidrigkeit, Tätlichkeit nicht einmal in seiner Nähe! Funkkontakt mit dem Schiri, mit dem er auf etwas aufmerksam machen konnte. Entscheidend aber dies: man muss es irgendwie schaffen, ins Rampenlicht zu geraten. Das der entscheidende Umbruch im Denken. Kollektives Minderwertigkeitsgefühl, was man am besten damit bekämpft, „etwas darzustellen“. Nun ist Soziologie kein Spezialgebiet und der Bogen wird sicher ein bisschen zu weit gespannt. Aber: Teilursache – darf jeder gerne drüber nachdenken und anzweifeln – sicherlich: es scheint einen höheren Wert bekommen zu haben, in die Schlagzeilen oder ins Scheinwerferlicht zu geraten.
Was das für den Assistenten bedeutet? Nun, eine längerfristig gemachte Beobachtung lautet so: wenn man die Fahne NICHT hebt, KEINEN Ausball und KEINE Regelwidrigkeit anzeigt, dann gerät man natürlich NICHT ins Rampenlicht. Das ist ja quasi eine Unentscheidung. Und die kann ja jeder, hätte auch jeder, nein, noch viel mehr: Die HAT jeder getroffen. Das Denken quasi so: „Hier KÖNNTE ich etwas anzeigen. Auffallen tue ich aber nur, wenn ich es auch tue. NICHT, wenn ich NICHTS tue — -selbst wenn es richtig wäre.“ „Denken“ ist zu viel gesagt Es ist eher intuitiv gesteuert. Aber es steht dahinter.
Man wird in heutiger Zeit vielfach beobachten können (und hat es diesseits der Tastatur schon lange getan), dass die Assistenten bei jedem kritischen Ausball die Fahne heben. „Oh, das war knapp“, so sagt er sich, als nächstes:„hier ist meine Chance“, und „ich habe die Kompetenz, ich habe die Chance auf Einflussnahme“ gefolgt von „hier, schaut mal her, ich spiele auch mit, ich habe etwas zu sagen: der war aus!“ Egal, ob er es war oder nicht: Fahne hoch, dann kommt die Kamera. Nichtstun könnte jeder. Entscheidungen sind gefragt, keine Unentscheidungen, die sind was für Weicheier: „Ach ja, war der nun aus oder war der nicht aus? Ich weiß es nicht. Ich mache lieber nichts.“ So etwa würde derjenige angesehen, so müsste er über sich denken, so würde der beurteilt werden. „Der macht ja gar nichts. Hey, Junge, hast du überhaupt aufgepasst?“ „Ja, hier, ich habe aufgepasst, der war aus, aus AUS AUS AUS!!!!“
Wenn man hinterher übrigens nachschaut, und sieht, dass er sich geirrt hat, dann heißt es lapidar: „Oh, der war ja gar nicht aus. Fehlentscheidung, aber war auch schwer.“ Richtig, immer, wenn schwer, zeigt man etwas an. Zu fürchten hat man nichts.
Nun, die Fortsetzung dieser Überlegung ist natürlich auch bei Abseitssituationen. Man zeigt IMMER an. Einerseits hat man dann mitgespielt, andererseits schützt man sich vor dem Fehler FÜR das Tor. Denn ein solcher wird nach wie vor als entscheidend angesehen. Das Untor ist höchstens ein Fehler, hat aber nichts entschieden. Und, man sieht ja auch, das Spiel blieb Unentschieden. Das (fälschlich anerkannte, falls es hätte nachgewiesen werden können) Tor wäre entscheidend, gerade bei 1:1 (natürlich ist hier ein Fehler in der Aufmerksamkeit, aber er ist nachvollziehbar; wenn man so wollte, war der Fehler des nicht anerkannten, korrekten Tores gegen Hannover sogar noch größer, da er ja Hannover zwei Punkte wegnahm, während Hertha nur einen eingebüßt hätte; nur ist eben eine Argumentation mit hätte, wenn und aber eine wenig anerkannte, populäre; wie schnell wäre man Millionär, wenn es dieses eine blöde Wort nicht gäbe).
So, ja, warum hat er nun die Fahne gehoben? Längst ist es so, dass die Assistenten permanent in die Situationen eingreifen. Er hätte theoretisch Abseits anzeigen dürfen (sollen, können müssen), sofern es sich um eines gehandelt hätte. Nur war kein Spieler im Abseits. Falls er ein Foul anzeigen wollte, so wäre dies an sich schon unsinnig, denn er wäre keineswegs näher am „Tatort“ (was soll gewesen sein, was für eine „Tat“?). Was würde ihn also bemüßigen, hier hektisch mit der Fahne zu winken?
Allmählich kommt man der Sache näher. Es gibt nämlich längst ein Kompetenzproblem. Wer ist wofür zuständig? Dies wäre eventuell noch lösbar. Die Behauptung jedenfalls, dass eine Spielunterbrechung nur vom Pfiff des Schiedsrichters ausgelöst wird, ist schlichtweg falsch. Das Heben der Fahne kommt einem Pfiff gleich.
Dieser Umstand ist zwar absolut lächerlich und in den Regeln nicht verankert (und sollte es bitte, bitte auch nicht werden), nur ist es die gängige Praxis. Wenn ein Assistent die Fahne hebt, dann haben die Spieler (in der Regel jene mit der Abwehrarbeit beschäftigten) das Recht, ihre Bemühungen abrupt einzustellen. Der Torwart hält den Schuss nicht mehr, lässt ihn durchrollen, die Abwehrspieler wenden sich ab vom Angreifer, lassen ihn laufen und gewähren, keiner hat mehr etwas zu tun, außer vielleicht, dem Schiri die gehobene Fahne zu zeigen. „Die Fahne ist oben, du MUSST pfeifen.“
Das ist wahrhaft Gewohnheitsrecht und das könnte sich nun wirklich niemand erlauben, kein Schiri der Welt, dies zu übergehen. Also: der Assistent winkt. In diesem Moment ist es ihm egal, warum er es tut oder was er hinterher zu erklären hätte, was er gesehen hätte. Er ist in jeder Hinsicht beschützt. Denn offiziell würde er sich darauf berufen, dass der Schiri die Entscheidungen trifft und er zwar etwas gesehen hat, aber es dem Schiri obliegt, darauf zu reagieren oder nicht. Beweis dafür: der Schiedsrichter hat sich ja auch bei Hannover entschuldigt, schließlich hat er gepfiffen (so weiterhin die offizielle Version), nicht etwa der Assistent. Wenn man den Schiri fragt, warum er es getan hat, dann wäre dieser ebenso fein heraus. Er würde sagen, da ihm sein Assistent eine Regelwidrigkeit angezeigt hat, hat er selbstverständlich das Spiel unterbunden.
Um dem ganzen die Krone aufzusetzen: Keiner der beiden Verantwortlichen hat sich zu einer Stellungnahme bequemt. Warum auch? Ja, es war ein Fehler, es ist passiert und es ist menschlich, Entschuldigung. Aber: was er gesehen oder gedacht hat in dem Moment? Nicht erforderlich, dazu Stellung zu beziehen. Zumal man nur die Chance hätte: Unsinn zu hören zu bekommen oder gar nichts. Jedenfalls nicht die Wahrheit. „Die Fahne hochreißen war ein Reflex. In letzter Zeit haben das ganz viele so gemacht. Passieren tut einem nichts. Rein gar nichts. Außerdem war das Remis doch gerecht.“ (So der Assistent). „Gesehen habe ich nichts Irreguläres. Da aber mein Assistent etwas anzeigte, MUSSTE ich doch pfeifen. Das machen alle so.“ (So der Schiri). Fein raus und beschützt sind alle. Der Schiri hat aber immerhin als ganz harte Strafe eine 6 bekommen im „kicker“. Au weia. Das schmerzt. Dazu steht noch „unsicher“. Für die nächste Woche ist er schon eingeteilt.
Übrigens wurde autorenseitig schon länger (lange vor der Assistentenaufwertung) über dieses Abseitsproblem nachgedacht, aufgrund der Kompetenzstreitigkeiten (die es ja gar nicht gibt, die aber hier dennoch erläutert wurden/werden). Es geht ja auch um konstruktive Vorschläge (deren konstruktivster jener der Amis zur WM 94 im eigenen Land war: im Zweifel FÜR den Angreifer), also seien sie eingebracht.
Das Problem ist dieses: der Assistent, der möglichst auf Verteidigerlinie zu stehen hat, sollte natürlich immer den besten Blick darauf haben, ob sich ein Spieler im Abseits befindet. Sofern er dies feststellt, sollte er es am liebsten anzeigen können (egal, ob mit dem Heben der Fahne oder andersartig; es gäbe sicher Zwischenlösungen). Seine Perspektive ist aber keineswegs darauf ausgerichtet, ob ein Spieler eine aktive oder eine passive Rolle in der Situation spielt. In der Praxis sieht es aber so aus, dass er dies mitentscheiden MUSS.
Die Konsequenz dieser merkwürdigen Aufteilung (Situationen beurteilen zu müssen, die man gar nicht kann; nicht wegen Befähigung sondern wegen Perspektive) war praktisch gesehen die folgende: IMMER und zwar MÖGLICHST FRÜH die Fahne heben. Das ist heute so üblich. Es gibt ja auch permanent Torschüsse, die nach dem Abwehren noch versenkt werden von einem Angreifer. Um ganz sicher zu gehen, hebt der Assistent heutzutage bereits oftmals BEIM SCHUSS die Fahne, in der Gewissheit, dass ein Angreifer doch sicher zu weit vorne stehen würde und möglicherweise dem Torhüter die Sicht versperrt ODER den Abpraller versenkt Um nicht in diese Gefahr zu geraten, später eine noch schwierigere Entscheidung treffen zu müssen, zeigt man einfach direkt abseits (oder eigentlich: egal was, irgendwas; siehe oben) an. Der Schiri pfeift, alles in bester Butter. Niemand wird belangt, lass doch die Experten eine Weile lang rätseln, WARUM wir unterbunden haben.
Nun ja, Thema konstruktiv: die Konsequenzen der Praxis waren offensichtlich jene, dass mehr und mehr reguläre Aktionen aus unerfindlichen Gründen (übrigens dies O-Ton „kicker“ vom Montag zu dem Hannover Tor) aberkannt werden. Konstruktiv definitiv dies: das Denken pro Tore ist ein Denken pro dem Sport Fußball. Dies muss zunächst klar gemacht werden.
Beobachtung dies: Fans wenden sich mehr und mehr ab. Sie wollen IHRE MANNSCHAFT (siegen) sehen. Sie wollen aber NICHT einfach nur FUßBALL schauen, weil es ein so schönes, spannendes Spiel ist. Es wäre aber, wenn es mehr Tore gäbe, wenn jeder pro Tore denken würde. Spektakel (Werder 5:3) immer, wenn es Tore gibt, da horcht der Sportfreund auf, das will er sehen, das will jeder sehen, das macht Spaß.
Sobald das verinnerlicht wäre, fiele jede Regelauslegung leicht. „Ich war mir nicht sicher, ob es Abseits war, ob ein Stürmerfoul vorlag, ob der Stürmer den Ball wirklich mit dem Arm gestoppt hat oder ab der Mann Abseits stand beim Schuss. Deshalb habe ich das Tor gegeben.“
Niemand der aufschreit? Weiter so! Oh, ah, ach, ich übersah: alles sind aufgesprungen: „Du warst nicht sicher UND HAST DENNOCH das Tor ANERKANNT? Nein, ab in die Wüste mit dir! So ja nun nicht!“
Vielleicht gelingt es eines Tages, bei jedem Tor ein Haar in der Suppe zu finden? Dann wäre das Traumziel erreicht: alle Spiele 0:0. Die ultimative Gerechtigkeit. Das keiner hingeht? Och, schade. Hätte aber ein schönes Spiel sein können… 22 Mann, ein Ball, den man mit allem, nur nicht den Füßen bewegt. Wozu die Kästen am Ende? Hmm, ham wir vergessen, irgendwie war früher mal…? Nee, weiß nich mehr.
Eigentlich müsste der Sport ja auch „Nicht-Handball“ heißen, oder? Bevor man alles andere aufzählt? Fußwadenoberschenkelhüftbrustkopfball? Ooch ne Idee.
Nein, ich habe nichts genommen, wie kommt ihr denn darauf?
Die Tabellensituation
Sp | S | U | N | Pkt | T | GT | Diff | |||
1 | Borussia Mönchengladbach | 3 | 2 | 1 | 0 | 7 | 6 | – | 2 | +4 |
2 | Hannover 96 | 3 | 2 | 1 | 0 | 7 | 5 | – | 3 | +2 |
3 | FC Bayern München | 3 | 2 | 0 | 1 | 6 | 6 | – | 1 | +5 |
4 | FC Schalke 04 | 3 | 2 | 0 | 1 | 6 | 9 | – | 6 | +3 |
5 | Werder Bremen | 3 | 2 | 0 | 1 | 6 | 7 | – | 4 | +3 |
6 | Borussia Dortmund | 3 | 2 | 0 | 1 | 6 | 5 | – | 2 | +3 |
7 | TSG Hoffenheim | 3 | 2 | 0 | 1 | 6 | 4 | – | 2 | +2 |
8 | FSV Mainz 05 | 3 | 2 | 0 | 1 | 6 | 6 | – | 5 | +1 |
9 | Bayer Leverkusen | 3 | 2 | 0 | 1 | 6 | 2 | – | 2 | +0 |
10 | VfB Stuttgart | 3 | 1 | 1 | 1 | 4 | 4 | – | 2 | +2 |
11 | VfL Wolfsburg | 3 | 1 | 0 | 2 | 3 | 4 | – | 5 | -1 |
12 | 1.FC Nürnberg | 3 | 1 | 0 | 2 | 3 | 2 | – | 4 | -2 |
13 | Hertha BSC | 3 | 0 | 2 | 1 | 2 | 3 | – | 4 | -1 |
14 | FC Augsburg | 3 | 0 | 2 | 1 | 2 | 3 | – | 5 | -2 |
15 | 1.FC Kaiserslautern | 3 | 0 | 2 | 1 | 2 | 2 | – | 4 | -2 |
16 | SC Freiburg | 3 | 0 | 1 | 2 | 1 | 6 | – | 9 | -3 |
17 | Hamburger SV | 3 | 0 | 1 | 2 | 1 | 3 | – | 10 | -7 |
18 | 1.FC Köln | 3 | 0 | 1 | 2 | 1 | 2 | – | 9 | -7 |
79 | 79 | 0 | ||||||||
Gesamtanzahl Spiele | 27 | |||||||||
Tore ø | 2.93 |
Immerhin zwei Teams vorne, die der Computer (und mit ihm der Verfasser; oder umgekehrt?) unterstützt hat. Gladbach hat bereits im ersten Spiel in München eine überragende Leistung gezeigt und diese transportieren können. Das Unentschieden gegen Stuttgart an Spieltag 2 war ja auch nach einer Führung entstanden, es hätte also gar die maximale Ausbeute sein können.
Hannover hat den Sprung nach ganz vorne verpasst. Begründung? Oh, eine lange Geschichte…
Köln hat ein super Spiel gemacht und mit so viel Herz und Leidenschaft gespielt, dass der Sieg viel verdienter wäre, als es das angegebene Chancenverhältnis von 6:4 zum Ausdruck bringt. So sagte Steffen Freund auch in der anschließenden Sky-Diskussion einen sehr klugen Satz: „Köln hatte mehr Chancen, und die besseren.“
Der „kicker“ gibt immer ein Chancenverhältnis an, schreibt aber (längst nicht mehr; was für selige Zeiten, in denen es noch ECHTE SPIELBERICHTE gab; 28. Minute: Chihi frei durch, kann quer legen, versucht es selbst – und scheitert am Außenpfosten.“) nicht, welche Situationen gemeint sind. Es wird eher „gewogen“, so der Eindruck hier, und nicht etwa gezählt. Wenn es zum Beispiel eine Dreifachchance gibt – Schuss, Abpaller, Nachschus, wieder abgewehrt, noch mal Nachschuss –, dann zählt es nur als eine. Damit ist die Größe der Chance aber nicht korrekt wiedergegeben. Köln war klasse und hat damit die LigaTAUGLICHKEIT nachgewiesen. Ob sie drin bleiben, ist damit natürlich nicht gesagt. Dies nur erwähnt, weil sie nach Spieltag 2 schon praktisch abgeschrieben waren.
Übrigens räumten auch die Lauterer Spieler später die eindeutige Überlegenheit von Köln ein – und da gab es weder ein „wenn“, noch ein „aber“, geschweige denn ein „hätte“…
Nun ist der HSV in den Fokus gerückt: können sie die Klasse halten? Eine völlig alberne Frage am 3. Spieltag. Man erinnere sich an Gladbach in der Vorsaison. Und diesmal ist wenigsten klar, wo das viele Wasser bis dahin hinab fließt: die Elbe.
- Die Titelfrage
Erläuterung: diese Zahlen sind das Ergebnis einer Computersimulation, welche zur Basis die weiter unten angegebenen jeweiligen aktuellen Spielstärken der Mannschaften hat. Dabei werden die Spiele anhand ebenfalls errechneter Torerwartungen (auch im weiteren Text angegeben) einzeln simuliert und jeweils die abschließende Tabelle betrachtet zur Ermittlung des Siegers.
Mannschaft | Anzahl Deutscher Meister in 5000 Simulationen | Meisterschaften in Prozent | Faire Quoten als Kehrwert der Wahrscheinlichkeiten |
FC Bayern München | 2375 | 47.50% | 2.11 |
Borussia Dortmund | 1467 | 29.34% | 3.41 |
Bayer Leverkusen | 377 | 7.54% | 13.26 |
FC Schalke 04 | 183 | 3.66% | 27.32 |
Hannover 96 | 138 | 2.76% | 36.23 |
Werder Bremen | 136 | 2.72% | 36.76 |
VfL Wolfsburg | 72 | 1.44% | 69.44 |
Borussia Mönchengladbach | 71 | 1.42% | 70.42 |
FSV Mainz 05 | 64 | 1.28% | 78.13 |
TSG Hoffenheim | 55 | 1.10% | 90.91 |
VfB Stuttgart | 47 | 0.94% | 106.38 |
Hertha BSC | 6 | 0.12% | 833.33 |
1.FC Nürnberg | 6 | 0.12% | 833.33 |
Hamburger SV | 3 | 0.06% | 1666.67 |
1.FC Köln | 0 | 0.00% | |
1.FC Kaiserslautern | 0 | 0.00% | |
SC Freiburg | 0 | 0.00% | |
FC Augsburg | 0 | 0.00% | |
5000 | 100.00% |
Logisch, dass sich Bayern weiter absetzt. Das 5:0 bringt nicht nur die Toregutschrift in der Tabelle, nein, es gibt auch ein (später sichtbar gemachtes) größeres Anwachsen der Spielstärke, was sich natürlich positiv niederschlägt. Die Computerempfehlungen geraten geringfügig ins Wanken. Selbst wenn er aber einsieht, dass Bayern die Besten sind, dann bleibt immer noch die Frage, mit welcher Wahrscheinlichkeit sich der Favorit auch wirklich durchsetzt. Noch bleibt er mit unter 50%, nennen wir es „skeptisch“. Es ist, obwohl die größte, doch nach wie vor eine „Außenseiterchance“, wie man jede unter 50%ige nennen müsste. Der „Normalfall“ ist der, dass die über 50%ige eintritt. Also: laut Computer wird Bayern normalerweise NICHT Meister. Ein schöner Unsinn, gell? Soll man auch diese Verballogik nun Computerlogik nennen?
Chancenveränderungen gegenüber der Vorwoche durch die Ergebnisse des 3. Spieltages
Mannschaft | Gewinn/Verlust absolut gegenüber vorherigem Spieltag | Gewinn/Verlust in Prozent |
FC Bayern München | 306 | 6.12% |
FC Schalke 04 | 51 | 1.02% |
Werder Bremen | 28 | 0.56% |
TSG Hoffenheim | 17 | 0.34% |
Borussia Mönchengladbach | 14 | 0.28% |
Bayer Leverkusen | 7 | 0.14% |
1.FC Köln | 0 | 0.00% |
1.FC Kaiserslautern | -1 | -0.02% |
FC Augsburg | -2 | -0.04% |
SC Freiburg | -3 | -0.06% |
Hertha BSC | -6 | -0.12% |
1.FC Nürnberg | -9 | -0.18% |
VfB Stuttgart | -20 | -0.40% |
Hamburger SV | -21 | -0.42% |
Borussia Dortmund | -74 | -1.48% |
FSV Mainz 05 | -85 | -1.70% |
Hannover 96 | -90 | -1.80% |
VfL Wolfsburg | -112 | -2.24% |
0 | 0.00% |
Zumindest hat man nun die Chance, ein anderes Phänomen zu erläutern. Dieses lautet: wenn der Favorit bereits vorne liegt und gewinnt, dann erzielt er meist einen höheren Zuwachs. Sicher, einerseits liegt dies an dem hohen Sieg mit dem Spielstärkezuwachs, andererseits aber auch daran, dass er eben generell Favorit ist. Da nützen in wichtiger werdenden Phasen (nicht jetzt) auch oftmals Siege der Konkurrenz nichts, so lange der Favorit die eigenen Spiele gewinnt: der Abstand wird trotzdem größer, was die Prozentzahlen angeht.
Die Bestätigung des Phänomens am anderen Ende der Tabelle: Hannover spielt 1:1. Sicher kein katastrophales Ergebnis. Dennoch ist es im Sinne der Titelchancen vernichtend. Sie rekrutieren ihre geringen Chancen natürlich daher, dass sie eigene Spiele – vor allem gegen ausgemacht schlagbare Gegner – gewinnen. Wenn sie da Federn lassen gehen die vermeintlich noch recht guten Chancen blitzschnell verloren.
Wolfsburg als großer Verlierer, nicht verwunderlich, bei einer 1:4-Schlappe, die nicht nur Punkte, sondern auch (mehr) Spielstärke kostet (als ein knappes Ergebnis).
Auch Mainz gehört zu den Verlierern, das steht ja außer Zweifel. Hingegen ist die große Einbuße bei Dortmund ebenjenem Bayern-Phänomen geschuldet. Natürlich zusätzlich dem, dass nur der viel verlieren kann, der viel hat(te). Im Verhältnis zu ihren vorherigen Chancen haben sie natürlich weit weniger eingebüßt als beispielsweise Stuttgart, jedoch wird nun nicht noch zusätzlich eine derartige Verhältnisstatistik aufgenommen.
- Die Titelchancen in der Entwicklung
Im Prinzip beschränkt es sich (zunächst, und auch damit könnte es bei fortgesetzten Bayern-Siegen bald zu Ende sein) auf den Zweikampf der zwei Großen. Ob sich noch jemand einmischt? Man wird sehen… Zunächst steigt die Bayern-Aktie, was, auf den Wettmarkt übertragen bedeutet, dass man viel für sie hinblättern muss, um am Ende wenig Dividende zu bekommen (und selbst jene dennoch in den Sternen steht).
- Abgleich Titelchancen mit der Wettbörse betfair
Back | Lay | Wahrscheinlichkeit (Back) | |
FC Bayern München | 1.66 | 1.68 | 60.24% |
Borussia Dortmund | 4.6 | 4.8 | 21.74% |
Bayer Leverkusen | 17.5 | 18 | 5.71% |
VfL Wolfsburg | 70 | 75 | 1.43% |
Hannover 96 | 85 | 110 | 1.18% |
Werder Bremen | 75 | 90 | 1.33% |
FC Schalke 04 | 26 | 27 | 3.85% |
Hamburger SV | 450 | 690 | 0.22% |
VfB Stuttgart | 60 | 80 | 1.67% |
FSV Mainz 05 | 85 | 250 | 1.18% |
Borussia Mönchengladbach | 44 | 50 | 2.27% |
TSG Hoffenheim | 70 | 90 | 1.43% |
1.FC Nürnberg | 800 | 0.13% | |
1.FC Köln | 580 | 0.17% | |
SC Freiburg | 600 | 0.17% | |
Hertha BSC | 710 | 0.14% | |
1.FC Kaiserslautern | 700 | 0.14% | |
FC Augsburg | 910 | 0.11% | |
103.10% |
Es bleibt dabei: am Markt werden die Chancen höher eingeschätzt als vom Computer. Hier stehen – im übertragenen Sinne, also dem reziproken – etwa 60.24% Titelchancen, gegenüber den vom Computer anerkannten 47.5% reichlich mehr sind. Am Wettmarkt wären sie demnach gar ein echter Favorit, wobei man das Denken da insoweit einschränken (und im anderen Sinne erweitern) müsste, dass man sagt: „Werden es die Bayern oder werden sie es nicht?“ (und nicht etwa: „Wenn nicht Bayern, wer dann?“, denn auf letztere Frage müsste man nun wieder sagen: „Nein, ein anderer erst recht nicht.“). Man könnte es auch so sagen: Jedem Bayern-Gegner ist es egal, wer Meister wird, Hauptsache nicht die.
Bisher hat sich der Markt aber besser verhalten als der Computer. Es gibt auch in eingeweihten Kreisen eine Theorie (die sogar intuitiv zum Einsatz kommen kann): da sie letztes Jahr NICHT Meister waren, werden sie es diesmal. Dahinter steht folgende, rational gut nachvollziehbare Überlegung: irgendwie hat der Favorit, wenn er gekitzelt wird (und das wurden sie!) doch noch ein kleines Schippchen mehr draufzupacken, welches dem Außenseiter nicht zur Verfügung steht.
Man merkt schon, als Leser, nicht wahr? Der Autor versucht, die Fehltritte seines Computers allmählich in ein etwas freundlicheres Licht zu rücken.
Aber, wie sagte ein langjähriger Begleiter und Partner oft und gerne? Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die kann man nicht erklären…
Die Veränderungen der Chanceneinschätzungen bei betfair
Wahrscheinlichkeit (Back) | |
FC Bayern München | 4.99% |
Borussia Dortmund | -3.26% |
Bayer Leverkusen | 0.71% |
VfL Wolfsburg | -1.51% |
Hannover 96 | -0.36% |
Werder Bremen | 0.00% |
FC Schalke 04 | -0.92% |
Hamburger SV | -0.55% |
VfB Stuttgart | -1.11% |
FSV Mainz 05 | -0.07% |
Borussia Mönchengladbach | 0.84% |
TSG Hoffenheim | 0.18% |
1.FC Nürnberg | -0.28% |
1.FC Köln | -0.21% |
SC Freiburg | 0.07% |
Hertha BSC | -0.03% |
1.FC Kaiserslautern | -0.06% |
FC Augsburg | -0.14% |
-1.70% |
(Erneut die Ordnung nach den ursprünglichen Einschätzungen der Rangfolge)
Der Wettmarkt gibt den Bayern eine geringere Gutschrift, was an sich sofort einleuchtet: er hatte es ja schon zuvor richtig, da entfällt die hektische, aber erforderliche Computer Anpassung. Ansonsten werden die meisten Werte gar nicht gehandelt. Es sind winzige Wettangebote (also: für kleines Geld) drin. Nur werden sie nicht angenommen. Vielleicht noch bei Leverkusen oder einem Höhenflieger wie Gladbach.
Man darf auch da auf die Entwicklung gespannt sein.
- Die direkte Champions League Quali über Platz 2
Ob dieser Punkt in der anstehenden Saison aufgenommen wird, ist noch unentschieden.
Die Wahrscheinlichkeitsverteilung für Platz 2 nach dem 3. Spieltag
Die Veränderungen gegenüber der Vorwoche:
Immerhin gibt es am Markt das Wettangebot „Platzierung unter den ersten 3“. Möglich, dass man sich bald die Mühe macht, das hier mit aufzunehmen.
- Die Abstiegsfrage
Die Verteilung der Prozentzahlen für Abstieg
Anmerkung: Es gäbe auch eine detaillierte Aufschlüsselung über die einzelnen Plätze. Dabei zählen die Plätze 17 und 18 als Vollabsteiger (also in der Summe als 1, für abgestiegen jeweils, ansonsten lautet der Begriff „Direktabsteiger), und ein weiterer drittel Absteiger kommt hinzu durch die Relegation, wobei eben der Erstligist generell als 2/3 zu 1/3 Favorit eingeschätzt wird gegenüber dem Zweitligisten. Dadurch ist die Summe der Absteiger gleich 233.33%. Im Einzelfall wäre es in der Realität natürlich anders. Wenn also beispielsweise Frankfurt auf Platz 3 einginge in Liga 2 und Augsburg auf Platz 16 in Liga 1 könnte man vielleicht von einer ausgeglichenen Paarung ausgehen.
Mannschaft | Direkter Abstieg (Platz 17 oder 18) | Abstieg per Relegation | Insgesamt |
FC Augsburg | 42.54% | 4.71% | 47.25% |
1.FC Köln | 36.46% | 4.78% | 41.24% |
SC Freiburg | 29.74% | 4.47% | 34.21% |
1.FC Kaiserslautern | 29.88% | 4.04% | 33.92% |
Hamburger SV | 19.62% | 3.45% | 23.07% |
1.FC Nürnberg | 13.08% | 3.08% | 16.16% |
Hertha BSC | 12.96% | 3.01% | 15.97% |
VfB Stuttgart | 3.42% | 1.14% | 4.56% |
TSG Hoffenheim | 2.86% | 1.08% | 3.94% |
FSV Mainz 05 | 2.34% | 0.87% | 3.21% |
VfL Wolfsburg | 2.42% | 0.65% | 3.07% |
Borussia Mönchengladbach | 1.68% | 0.66% | 2.34% |
Werder Bremen | 1.24% | 0.41% | 1.65% |
Hannover 96 | 0.76% | 0.49% | 1.25% |
FC Schalke 04 | 0.74% | 0.35% | 1.09% |
Bayer Leverkusen | 0.22% | 0.15% | 0.37% |
FC Bayern München | 0.02% | 0.00% | 0.02% |
Borussia Dortmund | 0.02% | 0.00% | 0.02% |
200.00% | 33.33% | 233.33% |
Augsburg hatte sicher den sehr erfreulichen Start mit zwei Unentschieden, der ihnen andeuten konnte, dass sie auf dem Niveau spielen können. Jedoch waren jene noch aus reichlich Unbefangenheit und Neugier erzielt. „Mal sehen, was rauskommt.“ so etwa das Motto der Auftritte. Man merkte bei dem — im Übrigen über 90 Minuten beobachteten – Spiel, dass sie heute einen Punkt ergattern wollten. Es war sozusagen eine gewisse Erwartungshaltung, dass man nun, in Heimspielen, doch diesen oder jenen Punkt da behalten wollte (und nicht unbefangen drauflos zu spielen).
So war schon zu Beginn eine gewisse Verkrampftheit zu spüren. Der Gegner war eindeutig die besser Fußball spielende Mannschaft. Das frühe 1:0 spielte ihnen natürlich in die Karten, aber die spielerische Überlegenheit war unverkennbar. Augsburg hatte etwa nach 50 Minuten die Verkrampfung abgelegt und begann, einfach wieder Fußball zu spielen. In der Phase (bis zum 0:2) hätte eventuell auch das Wunder des Ausgleichs geschehen können, wäre aber insgesamt nicht verdient gewesen, dennoch war der Ansatz zu echtem Bundesliga-Fußball zu erkennen.
Also: Augsburg ist die schwächste Mannschaft. Und das nicht, weil sie schlecht sind, sondern nur deshalb, weil alle anderen noch besser sind. Wenn es ihnen wieder gelingen sollte (das berühmte Aufsteiger-Phänomen der ersten Saison), diese Unbekümmertheit der ersten Spiele zurück zu gewinnen und nicht anzufangen, Ergebnisfußball spielen zu wollen, können sie natürlich noch immer für die kleine Überraschung des Klassenerhalts sorgen. Ihre Chancen bleiben dennoch – siehe Abbildung oben – die schlechtesten.
Ansonsten stellt man nur fest, dass der HSV ziemlich aufgerückt ist, was die Abstiegschancen angeht. Sicher ein Diskussionspunkt für die Woche: kann es wirklich passieren, dass der letzte Dino auch einmal in den sauren Abstiegsapfel beißen muss?
Wenn man sieht, dass die beiden Innenverteidiger neu sind UND Bundesliga unerfahren (was nicht das Gleiche ist), zugleich Innenverteidiger mit die wichtigsten (wenn auch nicht meist beachteten) Positionen besetzen, dann könnte einem jeden HSV-Fan wirklich Angst und bange werden. Andererseits sollte man ruhig mal erwähnen, dass es eigentlich jeder Mannschaft passieren kann, dass sie gegen Bayern mal unter die Räder geraten. Alle, die den Bayern auf europäische Bühne die Daumen drücken, sollten berücksichtigen, dass man mit derartigen Partien entscheidenden Zuwachs auch bei den internationalen Partien erzielen kann, zugleich sollte jeder dankbar sein, mal eine kleine Serie von tollen Toren zu sehen zu bekommen (und nicht immer das Negative: „Wie schwach war der HSV?“ in den Vordergrund rücken.
Wer hat nicht mit der Zunge geschnalzt, als Robben den Ball aus spitzem Winkel über den Keeper schlenzte, mit einer solchen Selbstverständlichkeit, die nur dann als Arroganz gälte, wenn sie nicht von Erfolg gekrönt wäre. Und: wie viele sind aus dem Sessel gegangen bei dem phantastischen Anschlusstor desselben Spielers in Manchester, welcher das Weiterkommen bedeutete?
(Noch immer ohne Drogen außer Koffein…)
Die Chancenveränderung vom 2. auf den 3. Spieltag in Bezug auf den Abstieg
Mannschaft | Chancenveränderung |
Hamburger SV | -12.24% |
FC Augsburg | -6.49% |
SC Freiburg | -2.55% |
VfL Wolfsburg | -1.30% |
FSV Mainz 05 | -0.69% |
Borussia Dortmund | 0.00% |
FC Bayern München | 0.02% |
VfB Stuttgart | 0.15% |
1.FC Nürnberg | 0.27% |
Bayer Leverkusen | 0.44% |
Hannover 96 | 0.90% |
1.FC Köln | 1.02% |
Werder Bremen | 2.14% |
FC Schalke 04 | 2.21% |
1.FC Kaiserslautern | 2.36% |
Hertha BSC | 3.51% |
Borussia Mönchengladbach | 4.01% |
TSG Hoffenheim | 6.22% |
-0.01% |
Gegen den HSV spricht vor allem das hohe Ergebnis, welches sie Spielstärke kostet. Auch Augsburg hat durch die Heimniederlage einiges eingebüßt, zugleich gilt Ähnliches wie für Bayern im Titelkampf: Wenn der Schwächste verliert, geht es schnell bergab.
- Die Abstiegsfrage in der Entwicklung
Nun ja, die Illusion, etwas plastisch zu machen…
- Die Punkterwartungen und die Abweichungen
Erläuterung: für jedes Spiel sind vom Computer die Chancen für 1, X und 2 berechnet worden. Anhand derer ergibt sich für jede Mannschaft pro Spiel eine Punkterwartung mathematisch nach der Formel Siegwahrscheinlichkeit * 3 Punkte + Remiswahrscheinlichkeit * 1 Punkt. Die unten angegeben Abweichungen vergleichen die tatsächlich erreichten Punkte mit den vom Computer erwarteten.
In der Summe muss die Abweichung nicht 0 sein für alle Mannschaften, da die Anzahl der erwarteten Unentschieden nicht deckungsgleich mit den eingetroffenen sein muss (noch nicht einmal sein kann), aber durch die Drei-Punkte-Regel eine Unausgewogenheit forciert wird. Zu viele erzielte Punkte bedeuten, dass es zu wenige Unentschieden gab.
Team Name | Punkterwartung | Punkte erzielt | Abweichung | Abweichung absolut | |
1 | Borussia Mönchengladbach | 3.27 | 7 | 3.73 | 3.73 |
2 | TSG Hoffenheim | 3.27 | 6 | 2.73 | 2.73 |
3 | Hannover 96 | 5.05 | 7 | 1.95 | 1.95 |
4 | FC Schalke 04 | 4.26 | 6 | 1.74 | 1.74 |
5 | FSV Mainz 05 | 4.34 | 6 | 1.66 | 1.66 |
6 | Bayer Leverkusen | 4.60 | 6 | 1.40 | 1.40 |
7 | Werder Bremen | 4.79 | 6 | 1.21 | 1.21 |
8 | VfB Stuttgart | 4.14 | 4 | -0.14 | 0.14 |
9 | 1.FC Nürnberg | 3.19 | 3 | -0.19 | 0.19 |
10 | Borussia Dortmund | 6.28 | 6 | -0.28 | 0.28 |
11 | FC Bayern München | 6.41 | 6 | -0.41 | 0.41 |
12 | VfL Wolfsburg | 4.00 | 3 | -1.00 | 1.00 |
13 | Hertha BSC | 3.22 | 2 | -1.22 | 1.22 |
14 | 1.FC Kaiserslautern | 3.81 | 2 | -1.81 | 1.81 |
15 | FC Augsburg | 3.84 | 2 | -1.84 | 1.84 |
16 | Hamburger SV | 3.09 | 1 | -2.09 | 2.09 |
17 | SC Freiburg | 3.42 | 1 | -2.42 | 2.42 |
18 | 1.FC Köln | 3.74 | 1 | -2.74 | 2.74 |
0.29 | 28.55 | ||||
ø Abweichung | 1.59 |
Gladbach natürlich auch hier vorne. Das geht kaum anders, zu so einem frühen Zeitpunkt (wer sollte mehr übererfüllt haben, in der Gesamttabelle hinter ihnen stehen aber in DIESER Tabelle vor ihnen?). Man sieht hingegen, dass Hoffenheim MEHR übererfüllt hat als Hannover, obwohl Hannover mehr Punkte hat. Nun, dies ist dadurch möglich, dass Hannover zwei Heimspiele hatte (Hoffenheim nur eines), und, dass Hoffenheim die stärkeren Gegner hatte (u.a. Dortmund).
Am Ende bleibt Köln, jedoch machen Freiburg und HSV ihnen ernsthaft Konkurrenz. Der HSV profitiert hier davon, bereits gegen die Bayern gespielt zu haben (was ihre Erwartung drückt).
Der Auslandsvergleich für die durchschnittliche Punktabweichung
Anmerkung: die Theorie lautet, dass die deutsche Bundesliga die spannendste unter Europas Topligen ist. Diese Erkenntnis ist eher intuitiv abgeleitet, aber sowohl hierzulande als auch im Ausland so weit „akzeptiert“. Natürlich ist der höhere Toreschnitt ein Indiz dafür, sowie die(empfundene) geringere Vorhersagbarkeit, was den Titel, den Abstieg, aber auch andere Fragen angeht. Ausgeglichenheit ist ein Kriterium und womöglich dafür hauptverantwortlich.
Die hier verwendete Maßzahl für die Abweichung in der durchschnittlichen Punkterwartung gibt darüber messbar Auskunft, jedoch war es wohl ein für die Einstiegssaison 2010/2011 spezielles „Problem“ (der Fan dankte es), dass die Bundesliga besonders viele Überraschungen produziert hat. Dies schlug sich in den Zahlen nieder. Nun kann man das Phänomen weiter beobachten. Geht es auch in dieser Hinsicht in der Bundesliga spannend zu? Spannender als anderswo?(Zugleich könnte eine große Abweichung in dieser Kategorie aber auch einfach bedeuten, dass Computer oder Fütterer ihr Handwerk schlecht verstehen)
Liga 1 | ø Abweichung | Änderung zur Vorwoche |
Deutschland, 1. BL | 1.59 | 0.33 |
Italien | ||
Spanien | ||
Frankreich | 1.72 | -0.12 |
England | 1.37 | 0.65 |
Deutschland, 2.BL | 2.93 | 0.48 |
In dieser Graphik sieht man im Prinzip nichts. Nur, wenn man so möchte, dies: man muss abwarten, ob man bald etwas erkennt. Jedenfalls scheint klar: je mehr Spiele, umso größer die Abweichung. Müsste man es also durch die Anzahl der Spiele dividieren, um es vergleichbar zu machen? Mal nachdenken…
- Die Torerwartungen und ihre Abweichungen
Erläuterung: Bei den Toren gilt fast das gleiche wie bei den Punkten. Die erwarteten erzielten Tore und die erwarteten kassierten Tore werden mit der Realität verglichen. Dabei zählen zu wenige erzielte Tore negativ genauso wie zu viele kassierte negativ zählen, Umgekehrtes zählt jeweils positiv. Hier muss die Summe der Abweichungen 0 sein, da alle erwarteten und nicht erzielten Tore irgendwo auch wieder nicht kassiert wurden. Der Toreschnitt kann allerdings eine Abweichung aufweisen.
Team Name | Torerwartung | Tore erzielt | Gegentore erwartet | Gegentore kassiert | Summe der Abweichung | |
1 | Borussia Mönchengladbach | 3.98 | 6 | 5.89 | 2 | 5.91 |
2 | TSG Hoffenheim | 3.31 | 4 | 4.59 | 2 | 3.27 |
3 | FC Schalke 04 | 4.09 | 9 | 3.87 | 6 | 2.78 |
4 | Werder Bremen | 5.09 | 7 | 4.14 | 4 | 2.04 |
5 | VfB Stuttgart | 4.62 | 4 | 4.65 | 2 | 2.03 |
6 | FC Bayern München | 6.94 | 6 | 2.98 | 1 | 1.05 |
7 | FSV Mainz 05 | 4.15 | 6 | 3.84 | 5 | 0.69 |
8 | Hannover 96 | 4.94 | 5 | 3.56 | 3 | 0.62 |
9 | Hertha BSC | 3.52 | 3 | 4.95 | 4 | 0.42 |
10 | Borussia Dortmund | 5.53 | 5 | 2.35 | 2 | -0.18 |
11 | 1.FC Nürnberg | 3.23 | 2 | 4.72 | 4 | -0.52 |
12 | Bayer Leverkusen | 4.97 | 2 | 4.27 | 2 | -0.70 |
13 | VfL Wolfsburg | 4.01 | 4 | 4.19 | 5 | -0.82 |
14 | 1.FC Kaiserslautern | 3.93 | 2 | 4.49 | 4 | -1.44 |
15 | FC Augsburg | 3.35 | 3 | 3.71 | 5 | -1.64 |
16 | SC Freiburg | 3.39 | 6 | 4.46 | 9 | -1.93 |
17 | Hamburger SV | 3.44 | 3 | 5.27 | 10 | -5.17 |
18 | 1.FC Köln | 3.92 | 2 | 4.51 | 9 | -6.41 |
76.43 | 79 | 76.43 | 79 | 0.00 | ||
Tore ø erwartet: | Tore ø erzielt: | ø Abweichung | 2.09 | |||
2.83 | 2.93 | |||||
Dass Gladbach HIER vorne liegt, ist kein bisschen selbstverständlich (im Gegensatz zu der Punkterwartungstabelle). So hätte eine Mannschaft ja durchaus einen hohen Sieg erzielen können, die anderen beiden Spiele Unentschieden, damit man in der echten Tabelle hinter Gladbach liegt, wäre aber an übererfüllter Torerwartung locker an ihnen vorbei. Nun, in der Realität ist es ein wenig anders: Gladbach gewann schon in München (was natürlich einem gigantischen Plus entspricht), und hat eine Art Kantersieg mit dem 4:1 gegen Wolfsburg eingefahren. Also: Platz 1.
Köln bleibt hinten, man erinnert sich an das 1:5 letzte Woche und zuvor das 0:3 gegen Wolfsburg. Wie man auch sieht, ist Dortmund sogar knapp unter Erwartung, wohingegen Bayern, dank des 5:0, natürlich im Plus sind, wenn auch nur mit einem Törchen.
Auch für diese Statistik der Auslandsvergleich:
Platz | Land Liga 1 | ø Torabweichung | Änderung gegenüber Vorwoche |
1 | Deutschland, 1.BL | 2.09 | 0.35 |
2 | Italien 1 | ||
3 | Spanien 1 | ||
4 | England 1 | 1.90 | 0.73 |
5 | Frankreich 1 | 1.79 | 0.00 |
6 | Deutschland, 2.BL | 3.73 | 0.22 |
Hier gilt wohl das Gleiche wie für die Punkterwartungsabweichung im internationalen Vergleich. Das Anwachsen der Werte scheint normal und zwangsläufig (und nicht etwa Fehleinschätzungen des Computers zu verdanken).
- Die Spielstärke Rangliste
Anmerkung: Die Spielstärke wird gemessen in Toren, die erwartet werden, gegen die durchschnittliche Mannschaft (die es in der Praxis nicht gibt). Dabei gibt es die Offensivstärke, die gemessen wird in erwarteten erzielten Toren und die defensive Stärke, die gemessen wird in erwarteten kassierten Toren. Der Quotient aus diesen beiden Werten ergibt die Maßzahl für die Spielstärke. Je mehr erwartete erzielte, je höher der Wert, je weniger erwartete kassierte, um so höher der Wert.
Torerwartungen | |||||
Team | Für | Gegen | Quotient Für/Gegen | Verschiebung | |
1 | FC Bayern München | 2.04 | 0.99 | 2.06 | +1 |
2 | Borussia Dortmund | 1.70 | 0.86 | 1.98 | -1 |
3 | Bayer Leverkusen | 1.62 | 1.19 | 1.36 | +0 |
4 | FC Schalke 04 | 1.48 | 1.24 | 1.19 | +1 |
5 | Werder Bremen | 1.64 | 1.46 | 1.12 | +2 |
6 | VfL Wolfsburg | 1.44 | 1.30 | 1.11 | -2 |
7 | Hannover 96 | 1.47 | 1.35 | 1.09 | -1 |
8 | Borussia Mönchengladbach | 1.44 | 1.44 | 1.00 | +2 |
9 | FSV Mainz 05 | 1.45 | 1.45 | 1.00 | -1 |
10 | TSG Hoffenheim | 1.40 | 1.41 | 0.99 | +2 |
11 | VfB Stuttgart | 1.55 | 1.57 | 0.99 | -2 |
12 | Hertha BSC | 1.30 | 1.52 | 0.86 | +1 |
13 | 1.FC Nürnberg | 1.18 | 1.47 | 0.80 | +1 |
14 | Hamburger SV | 1.28 | 1.64 | 0.78 | -3 |
15 | SC Freiburg | 1.24 | 1.70 | 0.73 | +0 |
16 | 1.FC Kaiserslautern | 1.14 | 1.63 | 0.70 | +0 |
17 | 1.FC Köln | 1.26 | 1.83 | 0.69 | +0 |
18 | FC Augsburg | 0.94 | 1.52 | 0.62 | +0 |
25.57 | 25.57 | +0 | |||
Tore ø erwartet | |||||
2.841 |
Bayern natürlich jetzt mit einem Vorsprung. Hinten sieht man (weiterhin) Augsburg und Köln. Der HSV mit einem bösen Absturz um 3 Plätze.
- Die Frequenz der Tendenzänderungen
Anmerkung: als „Tendenzwechsel“ wird ein Tor angesehen, welches eine Führung ausgleicht oder eine Führung erzielt. Das 1:0 wird nicht mitgezählt, denn ohne dieses Tor begänne es gar nicht erst, etwas mit Spannung in der Torabfolge zu tun zu haben. Ab und an wird hier ein Auslandsvergleich statistisch angestellt. Dieser zeigt, dass es in Deutschland mehr Tendenzwechsel als anderswo gibt, was einerseits auf empfundene Spannung in der Bundesliga hindeutet – welche möglicherweise vom Ausland geneidet wird – andererseits mögliche taktische Mängel aufzeigt, die, einer alten Tradition folgend, einen raten lassen, nach einem 1:0 dringend auf ein 2. Tor auszugehen – und nicht etwa öde und fad, wie aber im Ausland üblich, dieses Tor über die Zeit zu schaukeln. Mehr Auskunft über die Wirksamkeit oder Schwäche des deutschen Verhaltens geben die internationalen Vergleiche.
Natürlich ist und bleibt es wünschenswert, dass „etwas passiert“, das Spiele hin und her wogen, dass Mannschaften, die früh in Führung gehen trotzdem später noch verlieren, dass dramatische Aufholjagden von zwei, drei Toren Rückstand zurückkommen, ausgleichen oder gar noch gewinnen. Die Behauptung hier: es passiert im Fußball eigentlich zu selten. Erstrebenswert wäre es, mehr Tore zuzulassen, damit auch in diesem Punkt wieder mehr Dramatik hineinkommt. Mehr Tore sorgen garantiert für mehr Tendenzwechsel, möglich aber, dass es eine Obergrenze gibt. Also: im Eishockey gibt es mehr Tore und damit mehr Tendenzwechsel, keine Frage. Aber gibt es zum Beispiel im Handball auch noch mehr als im Eishockey? Vermutlich kaum. Denn: bei sehr vielen Toren kann ja auch eine mit fünf, sechs, sieben in Führung liegen, ohne, dass an ein Comeback des Unterlegenen jemals zu denken ist.
Am Wochenende gab es folgende Tendenzwechsel: Gladbach gegen Wolfsburg hatte 2: den Ausgleich der Gladbacher und die Führung. Spektakulär (und, wie man sieht der Beleg: wenn es mehr Tore gibt, gibt es zwangsläufig mehr Spannung in der Hinsicht Tendenzwechsel; allerdings könnte es eine Art „Sättigungsgrenze“ geben) die Paarung Werder – Freiburg. Freiburg ging in Führung, Werder glich aus, ging selbst in Führung, Freiburg erzielte das 2:2, Werder die erneute Führung, Freiburg kam noch einmal zurück zum 3:3, dann, kurz vor Schluss noch die zwei Treffer (mit einem Tendenzwechsel): das 4:3 und das 5:3. Macht insgesamt 6 Tendenzwechsel.
Köln gegen Lautern den obligatorischen einen bei einem 1:1, und wiederum irre der Mainzer Spielverlauf gegen Schalke: 4:2 nach 0:2. Ergibt „nur“ zwei Tendenzwechsel, aber ein Zurückkommen von einem 0:2 wird hier (ungerechterweise) nicht höher bewertet als eines von einem 0:1. Auch Hertha glich ein 0:1 kurz vor Schluss aus, so dass es alles in allem 2 + 6 + 1 + 2 + 1 = 12 Tendenzwechsel gab. Damit wird sich diese Liga sicher wiederum an die Spitze setzen im internationalen Vergleich.
Auch für die Tendenzwechsel allwöchentlich der Auslandsvergleich:
Saison 2010/2011
Land | Spiele | Ausgleich | HF | AF | Summe | pro Spiel |
1. Bundesliga | 306 | 158 | 60 | 49 | 267 | 0.873 |
England | 380 | 198 | 66 | 46 | 310 | 0.816 |
2. Bundesliga | 306 | 145 | 56 | 41 | 242 | 0.791 |
Italien | 380 | 169 | 58 | 48 | 275 | 0.724 |
Frankreich | 380 | 175 | 49 | 40 | 264 | 0.695 |
Spanien | 380 | 146 | 48 | 46 | 240 | 0.632 |
Ein Rückblick auf die letzte Saison soll erneut die „Durchschnittswerte“ in Erinnerung rufen. Die 1. Liga lag weit vorne, aber die Englische Premier League hatte sich noch zwischen Liga 1 und Liga 2 geschoben.
Saison 2011/2012
Land | Spiele | Ausgleich | HF | AF | Summe | pro Spiel |
Deutschland 1 | 27 | 15 | 7 | 2 | 24 | 0.889 |
England | 19 | 6 | 1 | 2 | 9 | 0.474 |
Deutschland 2 | 45 | 18 | 7 | 4 | 29 | 0.644 |
Italien | ||||||
Frankreich | 30 | 15 | 2 | 2 | 19 | 0.633 |
Spanien |
Tatsächlich hat die 1.Liga international bereits wieder den 1. Platz eingenommen, aber sogar den Wert der letzten Saison (zunächst) überflügelt. Weiter so, was die Spannung angeht, kann man sich nur wünschen. Taktisch gesehen mangelhaft? Hat sich zuletzt nicht gezeigt. Auch nicht im Länderspiel gegen Brasilien…
- Der mathematische Rückblick auf die Ergebnisse des 3. Spieltages
Anmerkung: hier wird für jedes Spiel die Abweichung der erwarteten Tore mit den erzielten berechnet. Zur Ermittlung der Gesamtabweichung werden die Wert absolut aufaddiert (hier nicht sichtbar, diese Spalte). Also: wenn die eine Mannschaft positiv abweicht um 0.35 Tore, die andere negativ um –0.62, dann ist die absolute Gesamtabweichung bei 0.35 + 0.62 = 0.97 Toren. Zur Ermittlung der durchschnittlichen Abweichung werden alle diese Werte aufaddiert und durch die Anzahl der Paarungen – in der Regel 9 – dividiert.
Torerwartung | ||||||||
Heim | Auswärts | Summe | Abweichung | |||||
Gladbach | Wolfsburg | 1.32 | 1.33 | 2.65 | 4 | 1 | 2.68 | -0.33 |
FC Bayern | HSV | 2.35 | 0.86 | 3.22 | 5 | 0 | 2.65 | -0.86 |
Dortmund | Nürnberg | 2.02 | 0.65 | 2.67 | 2 | 0 | -0.02 | -0.65 |
Augsburg | Hoffenheim | 1.20 | 1.24 | 2.45 | 0 | 2 | -1.20 | 0.76 |
Stuttgart | Leverkusen | 1.62 | 1.60 | 3.23 | 0 | 1 | -1.62 | -0.60 |
Bremen | Freiburg | 1.96 | 1.04 | 3.00 | 5 | 3 | 3.04 | 1.96 |
FC Köln | Kaiserslautern | 1.61 | 1.34 | 2.95 | 1 | 1 | -0.61 | -0.34 |
Mainz | Schalke 04 | 1.41 | 1.09 | 2.50 | 2 | 4 | 0.59 | 2.91 |
Hannover | Hertha | 1.86 | 1.11 | 2.97 | 1 | 1 | -0.86 | -0.11 |
15.36 | 10.27 | 25.63 | 20 | 13 | 4.64 | 2.73 | ||
Erwartete Torsumme | Erwarteter Toreschnitt | Erzielter Toreschnitt | ||||||
25.63 | 2.85 | 3.67 | ||||||
ø erwartete Torabweichung | 1.87 | ø Torabweichung | 2.42 |
Es hagelte Tore, der Toreschnitt damit insgesamt schon übererfüllt für die Saison, was die kritischen, Befürchtungen äußernden Worte der letzten Woche erstmal wieder in Frage stellt. Natürlich wächst dann konsequenterweise auch die durchschnittliche Torabweichung, welche weit über der erwarteten liegt.
Die Heimmannschaften haben MEHR zu viel erzielt.
- Die Festlegung
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich für jedes Spiel als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des (Favoriten-) Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität der hier gemachten Einschätzungen prüfen. Dies wird Woche für Woche vorgenommen, aber natürlich auch insgesamt.
Die Festlegung erwartet | ||||||
Paarung | 1 | X | 2 | |||
Gladbach | Wolfsburg | 36.93% | 25.52% | 37.55% | 34.25% | |
FC Bayern | HSV | 70.67% | 17.24% | 12.09% | 54.37% | |
Dortmund | Nürnberg | 69.64% | 19.38% | 10.97% | 53.46% | |
Augsburg | Hoffenheim | 35.60% | 26.80% | 37.60% | 33.99% | |
Stuttgart | Leverkusen | 39.04% | 22.89% | 38.07% | 34.98% | |
Bremen | Freiburg | 59.07% | 21.36% | 19.56% | 43.29% | |
FC Köln | Kaiserslautern | 44.05% | 23.83% | 32.12% | 35.40% | |
Mainz | Schalke 04 | 44.35% | 26.17% | 29.48% | 35.21% | |
Hannover | Hertha | 55.21% | 22.29% | 22.51% | 40.51% | |
4.55 | 2.05 | 2.40 | 3.65 | |||
durchschnittlich erwartete Festlegung: | 40.61% | |||||
Zur Widerholung nur oben die im letzten Wochentext angegebenen erwarteten Zahlen. Ein Spieler mit unterdurchschnittlichen Favoritenstellungen oder, anders ausgedrückt, mit recht ausgeglichenen Spielen. Was brachte die Praxis?
Die Festlegung eingetroffen | ||||||
Paarung | 1 | X | 2 | |||
Gladbach | Wolfsburg | 36.93% | 25.52% | 37.55% | 36.93% | |
FC Bayern | HSV | 70.67% | 17.24% | 12.09% | 70.67% | |
Dortmund | Nürnberg | 69.64% | 19.38% | 10.97% | 69.64% | |
Augsburg | Hoffenheim | 35.60% | 26.80% | 37.60% | 37.60% | |
Stuttgart | Leverkusen | 39.04% | 22.89% | 38.07% | 38.07% | |
Bremen | Freiburg | 59.07% | 21.36% | 19.56% | 59.07% | |
FC Köln | Kaiserslautern | 44.05% | 23.83% | 32.12% | 23.83% | |
Mainz | Schalke 04 | 44.35% | 26.17% | 29.48% | 29.48% | |
Hannover | Hertha | 55.21% | 22.29% | 22.51% | 22.29% | |
4.55 | 2.05 | 2.40 | 3.88 | |||
durchschnittlich eingetroffene Festlegung: | 43.07% |
Weitere Anmerkung: In der Mathematik wurde noch kein vergleichbares Modell entdeckt. Auch nicht von einem Mathematiker, der sich zur Aufgabe gesetzt hatte, dem Autoren nachzuweisen, dass es garantiert nichts Neues gäbe.
Der eingetroffene Wert hat den erwarteten übertroffen. Es gab auch keine wirklich großen Überraschungen. Die Topfavoriten haben ihre Spiele gewonnen. Da zu der Dortmund Partie noch nichts gesagt wurde: wenn man in den Berichten den Begriff „Arbeitssieg“ hört, dann ist dies die moderne (deutsche) Umschreibung für das Wörtchen (und den Sachverhalt) Glück. Wie man erfuhr (und nicht selbst gesehen hat, nur in Zusammenschnitten) hatte Nürnberg eine ebenso große Anzahl guter Gelegenheiten (der „kicker“ kommt mit seiner absolut nicht akzeptierten Zählmethode auf 5:5 Torchancen; selbst wenn nicht akzeptiert, so spiegelt es doch in gewisser Weise die Verhältnisse wider: es war recht ausgeglichen). Die Verwertung gelingt mal, mal nicht. Dies der höheren Qualität von Dortmund zuzuschreiben wäre ein wenig ungerecht. Andererseits ist ganz klar, dass man die Partie erst einmal sehen müsste, wenn Nürnberg tatsächlich das Führungstor gelingt. Dann könnte ein Favorit von seinem Recht – gepaart mit der (höherwertigen) Befähigung – Gebrauch machen, einen Gang höher zu schalten. So lange es 0:0 stand, fühlt man sich vielleicht so: „Noch ist Zeit, wir müssen Geduld haben, Irgendwann gelingt ein Tor.“
Jedenfalls sprang ein Sieg heraus, der dem in gewisser Weise „erwarteten“ Ausgang entsprach, nach herkömmlicher Denkweise (nach der ersonnenen Autorenlogik sieht es so aus, dass der erwartete Wert ja die ausgewiesenen 53.64% {Festlegung erwartet} waren, eingetroffen ist ein höherer, nämlich der Dortmunder Siegwert von 69.64%; insofern war es sozusagen „übererwartet“; der Favorit gewann, was laut dieser Logik keinesfalls selbstverständlich ist). Bei Bayern waren de Zweifel wesentlich geringer und haben in der (heutigen) Freitagsausgabe der BILD-Zeitung gar den Artikel beflügelt, dass bereits die Schuldigen gesucht werden, wenn der HSV absteigt (so schlimm war das Ergebnis also).
Sonst gab es nur die zwei kleinen Überraschungen der Unentschieden (und obwohl es im Einzelfall Überraschungen waren, hat der Computer tatsächlich mit 2.05 derartigen gerechnet; Summenspalte der erwarteten Unentschieden). Also ist der Spieltag insgesamt ein „Favoritenspieltag“ gewesen – und ist dieser Rolle mehr als gerecht geworden. Etwas mehr…
- Ligagesamtstatistik
Anmerkung: eine derartige Statistik wird regelmäßig vom Computer angefertigt. Es dient generell der Qualitätskontrolle der einzelnen Zahlen, Jede Zahl hat ihre Bewandtnis und wird genauer erläutert. Der Toreschnitt wird hier nicht erneut angeführt. Der Heimvorteil errechnet sich aus den der Heimmannschaften erzielten Tore geteilt durch die Hälfte der Gesamttore. Auf diese Art sieht man quasi prozentual, wie viele Tore die Heimmannschaften mehr erzielen als sie ohne selbigen dürften. 1.116 sind also 11.6% mehr für die Heim, 11.6% weniger für die Auswärts.
1. Fußball Bundesliga 2010/2011 | ||||||
Statistik der tatsächlichen Ergebnisse | ||||||
Spiele | Heimsiege | Unentschieden | Auswärtssiege | Tore | Gegentore | Heimvorteil |
27 | 12 | 6 | 9 | 47 | 32 | 1.190 |
Statistik der erwarteten Ergebnisse | ||||||
Spiele | Heimsiege | Unentschieden | Auswärtssiege | Tore | Gegentore | Heimvorteil |
27 | 12.83 | 6.28 | 7.87 | 44.2 | 32.22 | 1.157 |
Statistik der absoluten Abweichungen | ||||||
Spiele | Heimsiege | Unentschieden | Auswärtssiege | Tore | Gegentore | Heimvorteil |
0 | -0.83 | -0.28 | 1.13 | 2.8 | -0.22 | 0.03311 |
Statistik der prozentualen Abweichungen | ||||||
Spiele | Heimsiege | Unentschieden | Auswärtssiege | Tore | Gegentore | Heimvorteil |
0 | -6.92% | -4.67% | 12.56% | 5.96% | -0.69% | 2.78% |
Festlegung erwartet | Festlegung eingetroffen | |||||
39.55% | 39.70% | |||||
ø Torabweichung | ø Torabweichung erwartet | |||||
1.95 | 1.87 |
Anmerkung: Für Rechenfüchse hier kurz die Rechenmethode für die erwartete Torabweichung erklärt: Der Computer gibt jedem Ergebnis von 0:0 bis 20:20 eine Wahrscheinlichkeit (es genügt eigentlich bis 10:10, da der Rest keine nennenswerte Wahrscheinlichkeit mehr hat). Bei jedem Ergebnis gäbe es eine Torabweichung. Wenn man also die Wahrscheinlichkeit beispielsweise eines 3:4 multipliziert mit der dann eingetretenen Abweichung (bei dem Spiel Mainz – Gladbach, weiter unten, mit Torerwartungen von 1.77:1.25 wären dies 3 – 1.77 = 1.23 für Mainz plus 4 – 1.25 = 2.75 für Gladbach, also insgesamt 3.98 Tore Abweichung) und dieses Verfahren für jedes Spielergebnis durchführt, erhält man die erwartete durchschnittliche Torabweichung.
Die Auswärtssiege sind ein wenig überfrequentiert, mit etwas mehr als einem zu viel eingetroffenen, dieser geht zu ausgewogenen Teilen zu Lasten der Heimsiege und Remisen, ansonsten passen die meisten Werte recht gut Die Heimmannschaften haben derzeit gegenüber der Erwartung 2.8 Tore zu viel erzielt, was einen als Prognostiker jedoch keinesfalls besorgt stimmen sollte. Zu wenige Heimsiege, zu viele Tore erzielt bedeutet nur, dass die Siege im Schnitt etwas zu hoch ausgefallen sind.
Die Festlegung erwartet/eingetroffen bietet auch keinen Anlass zur Sorge, so dass man alles in allem aus Sicht des Statistikers bisher zufrieden sein kann mit den „Prognosen“ (die alles andere sind als Vorhersagen im Sinne eines Wahrsagers).
- Rückblick auf die Wettempfehlungen
Paarung | 1 | X | 2 | |
Gladbach | Wolfsburg | 2.74 | 3.60 | 2.74 |
FC Bayern | HSV | 1.37 | 5.3 | 10.5 |
Dortmund | Nürnberg | 1.34 | 5.4 | 12.00 |
Augsburg | Hoffenheim | 2.82 | 3.45 | 2.62 |
Stuttgart | Leverkusen | 2.44 | 3.60 | 3.07 |
Bremen | Freiburg | 1.64 | 4.30 | 5.90 |
FC Köln | Kaiserslautern | 2.38 | 3.50 | 3.35 |
Mainz | Schalke 04 | 2.66 | 3.40 | 2.82 |
Hannover | Hertha | 2.22 | 3.50 | 3.50 |
Hier zur Erinnerung die Graphik der letzten Woche.
Nun ja, zwei Wetten herausgepickt, beide verloren. Immerhin hat Mainz eine 2:0 Führung erreicht (selbst wenn Trainer Tuchel später anmerkte, dass sie „einfach so“ in Führung gegangen sind, „wie ein Geschenk“, und auf Nachfrage des verdutzten Berichterstatters erneut betonte: „Wir haben die Führung nicht herausgespielt, sie kam einfach so.“ Dies entspricht sehr exakt dem eigenen (Autoren) Denken. Ab und an fallen einfach Tore, ohne, dass man es besonders erklären könnte (und dies im krassen Gegensatz zu den geliebten Berichterstattern, welche beständig NACH dem Eintreten von Ereignissen diese logisch erklären können (vor allem WOLLEN sie dringend eine Erklärung finden; dann gelingt es auch; Dortmund verlor letzte Woche, weil Götze müde war; so geht es in die Geschichte ein).
Weiterhin wurde, wie eingangs und ausführlichst erläutert, Hannover ein absolut reguläres (Sieg-)Tor kurz vor Schluss aberkannt. Dieser Umstand jedoch macht die Wettempfehlung nicht per se zu einer guten. Sie hätte nur eintreten können, falls es nicht diesen übereifrigen Mann an der Linie gegeben hätte (dessen Vertreter, falls es ihn gegeben hätte, übrigens gleichermaßen so hätte entscheiden können). Auch die Mainz Wette ist trotz der Führung nicht unbedingt eine gute. Dennoch hatte Mainz auch noch einige Gelegenheiten, wie man gerne vergisst: der „kicker“ kommt auf 8:7 im Chancenverhältnis, was übrigens in etwa dem beobachteten Wert entspricht. Erstaunlich war übrigens, dass Mainz direkt nach dem 2:3 zwei gute Chancen zum Ausgleich erspielte (Ivanschitz!). Also: beide Wetten waren ok. Dass man nicht gewonnen hat, kann passieren…
Wettempfehlung Statistik der einzelnen Spieltage
Spieltag Nr | Anzahl Wetten | Anzahl Treffer | erwartete Treffer | Trefferabweichung | Gewinn/Verlust |
1 | 7 | 5 | 2.84 | +2.16 | +7.96 |
2 | 7 | 3 | 2.77 | +0.23 | +1.75 |
3 | 2 | 0 | 1.00 | -1.00 | -2.00 |
Das erste Mal bittere rote Zahlen…
Statistik insgesamt
Gesamtanzahl Wetten | Gesamtanzahl Treffer | Gesamtbilanz | G/V in% | Gesamt erwartete Treffer | GesamtTrefferabweichung |
7 | 5 | +7.96 | 113.71% | 2.84 | +2.16 |
14 | 8 | +9.71 | 69.36% | 5.61 | +2.39 |
16 | 8 | +7.71 | 48.19% | 6.61 | +1.39 |
Dennoch bleibt in der Gesamtstatistik noch immer ein deutliches Plus sowie weiterhin eine Übererfüllung der Erwartung.
- Die Vorschau auf den 4. Spieltag
Anmerkung: Der Computer verrechnet nach einem eigens entwickelten – natürlich erläuterbaren und höchst logischen – Algorithmus die Torerwartungen (und den hier nicht ausgewiesenen individuell gepflegten) Heimvorteil zu diesen Torerwartungen. Diese wiederum werden zu den Eintrittswahrscheinlichkeiten verrechnet, früher per Simulation, heute längst per Funktion, die sich aus den Simulationsergebnissen ableiten ließ). Auch diese Torerartungswerte haben sich bei Toranzahlwetten am Wettmarkt längst als konkurrenzfähig erwiesen.
Torerwartung | ||||
Heim | Auswärts | Summe | ||
Hertha | Stuttgart | 1.62 | 1.44 | 3.06 |
Kaiserslautern | FC Bayern | 0.91 | 2.01 | 2.92 |
HSV | FC Köln | 1.91 | 1.25 | 3.15 |
Nürnberg | Augsburg | 1.43 | 0.86 | 2.29 |
Hoffenheim | Bremen | 1.61 | 1.36 | 2.97 |
Freiburg | Wolfsburg | 1.30 | 1.47 | 2.77 |
Leverkusen | Dortmund | 1.11 | 1.20 | 2.32 |
Hannover | Mainz | 1.66 | 1.19 | 2.85 |
Schalke 04 | Gladbach | 1.71 | 1.05 | 2.76 |
13.24 | 11.84 | 25.08 | ||
Erwartete Torsumme | Erwarteter Toreschnitt | |||
25.08 | 2.79 |
Trotz Torflut etwas weniger Treffer erwartet als zuvor. Dies muss an den konkreten Paarungen liegen. Vor allem erwartet der Computer in Leverkusen Torarmut (und Dortmund dennoch ganz leicht vorne). Auch keine Torflut bei dem anderen Giganten: Bayern in Lautern bleibt unter drei Treffern (in der Erwartung, wobei weiterhin drei Treffer am wahrscheinlichsten wären; wundersame Mathematik).
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität prüfen.
Die Festlegung erwartet | ||||||
Paarung | 1 | X | 2 | |||
Hertha | Stuttgart | 42.12% | 23.48% | 34.41% | 35.09% | |
Kaiserslautern | FC Bayern | 16.24% | 20.56% | 63.20% | 46.81% | |
HSV | FC Köln | 52.94% | 22.01% | 25.05% | 39.15% | |
Nürnberg | Augsburg | 50.51% | 26.65% | 22.84% | 37.83% | |
Hoffenheim | Bremen | 43.58% | 23.79% | 32.64% | 35.30% | |
Freiburg | Wolfsburg | 33.60% | 24.80% | 41.60% | 34.74% | |
Leverkusen | Dortmund | 34.00% | 27.67% | 38.33% | 33.91% | |
Hannover | Mainz | 48.55% | 23.84% | 27.61% | 36.88% | |
Schalke 04 | Gladbach | 52.95% | 23.62% | 23.43% | 39.11% | |
3.74 | 2.16 | 3.09 | 3.39 | |||
durchschnittlich erwartete Festlegung: | 37.65% |
Ein sehr ausgeglichener Spieltag, vor allem natürlich, da zwei der drei Spitzenteams aufeinander treffen, sich damit neutralisieren und in anderen Paarungen nicht auftauchen, wo sie sonst eventuell klare Favoriten wären. Auch Bayern auswärts, also ein kleiner erwarteter Wert der Festlegung, der, je kleiner er ist, mehr und mehr in die Richtung geht: „Hier kann alles passieren, jeder jeden schlagen.“, oder, für den Skeptiker die alternative Art der (Nicht-)Prognose: „Ich kann gar nix voraussagen.“
Die fairen Quoten
Anmerkung: die fairen Quoten sind lediglich die Kehrwerte der Wahrscheinlichkeiten. So werden die Spiele aber am Wettmarkt angeboten beziehungsweise, bei den Wettbörsen („betfair“) so gehandelt. Man kann gerne vergleichen, was der Computer rät. Die Abweichungen werden nicht enorm sein, jedoch ist theoretisch jede Wette eine gute (aus Computersicht), bei der die am Markt bezahlte Quote oberhalb der fairen Quote liegt. „Gut“ ist die Wette insofern, als sie langfristigen Gewinn verspricht. Wenn man beständig Wetten auf diese Art macht, sollte man langfristig Gewinn erzielen. Garantien gibt es natürlich auch dafür nicht.
Paarung | 1 | X | 2 | |
Hertha | Stuttgart | 2.37 | 4.26 | 2.91 |
Kaiserslautern | FC Bayern | 6.16 | 4.86 | 1.58 |
HSV | FC Köln | 1.89 | 4.54 | 3.99 |
Nürnberg | Augsburg | 1.98 | 3.75 | 4.38 |
Hoffenheim | Bremen | 2.29 | 4.20 | 3.06 |
Freiburg | Wolfsburg | 2.98 | 4.03 | 2.40 |
Leverkusen | Dortmund | 2.94 | 3.61 | 2.61 |
Hannover | Mainz | 2.06 | 4.19 | 3.62 |
Schalke 04 | Gladbach | 1.89 | 4.23 | 4.27 |
Abgleich mit der Wettbörse betfair
(Die Wettempfehlungen)
Paarung | 1 | X | 2 | % Schnitt | |
Hertha | Stuttgart | 2.72 | 3.55 | 2.78 | 100.90% |
Kaiserslautern | FC Bayern | 6.80 | 4.60 | 1.55 | 100.96% |
HSV | FC Köln | 1.94 | 3.80 | 4.30 | 101.12% |
Nürnberg | Augsburg | 1.83 | 3.75 | 5.20 | 100.54% |
Hoffenheim | Bremen | 2.40 | 3.55 | 3.20 | 101.09% |
Freiburg | Wolfsburg | 2.96 | 3.55 | 2.56 | 101.02% |
Leverkusen | Dortmund | 2.82 | 3.50 | 2.70 | 101.07% |
Hannover | Mainz | 2.28 | 3.50 | 3.40 | 101.84% |
Immerhin kommen diesmal wieder drei Wetten heraus: Hertha gegen Stuttgart Heimsieg, Augsburg in Nürnberg die 2, und Hannover gegen Mainz wieder die 1.
Dass man Hertha spielen soll ist für den Computer einfach. Hertha hat sich bewährt und am Heimvorteil hat sich noch nicht so viel verändert. Der Markt hingegen „weiß“: Hertha muss zunächst einmal zeigen, dass sie in einem Heimspiel dominant auftreten können. Nur so kann die Favoritenstellung gerechtfertigt sein. Das eigene Empfinden: ein Vorteil ist nicht gegeben. Also die Empfehlung eher: nicht wetten (dennoch ist das Spiel markiert; widersinnig wäre es jedoch, entweder die Zahlen vorab zu manipulieren oder, alternativ, einfach nicht zu markieren und normal weiter zu machen; der Leser würde sagen: „Hey, Hertha ist doch klar angezeigt. Entweder spielst du es oder du schmeißt deinen Computer weg.“; richtig: Also wird es gespielt; es handelt sich ja auch nur im Moospenny…)
Augsburg in Nünrberg hingegen ist sehr ernst gemeint als Wettvorschlag. Es ist die geographische Nähe und das gute Auftreten von Augsburg im ersten Auswärtsspiel in Kaiserslautern, die diesen Tipp motivieren. Natürlich ist einem bewusst, dass es sich um einen Außenseitertipp handelt (wer möchte, sollte sich auf „Lay Nürnberg“ konzentrieren). Es geht aber um das Verhältnis Eintrittswahrscheinlichkeit zu bezahlter Quote. Dieses ist günstig, wie hier vertreten wird.
Auch der Heimsieg von Hannover gegen Mainz wird aus voller Überzeugung empfohlen. Beide waren gut, beide haben die letzte Partie nicht das Wunschergebnis erzielt, Hannover etwas weniger verfehlt, so gesehen ist ein Heimkurs von deutlich über 2.0 immer wert, über ihn nachzudenken. Ist geschehen, es kann gespielt werden.
- Die 2. Bundesliga
- Die Tabellensituation
Bitte noch um etwas Geduld. In den ersten Wochen war der Arbeitsaufwand bedeutend höher, was diese Texte angeht. Die 2. Liga wird demnächst aufgenommen, ohne ein „versprochen“ hinzuzufügen.
- Die Aufstiegschancen
Anmerkung: die Simulation von Liga 2 läuft genau wie die von Liga 1. Es wurden ebenfalls 5000 Durchläufe gemacht. Der dritte Platz ergibt logischerweise eine 1/3 Aufstiegschance, obwohl es noch von der Paarung abhängen dürfte. Da die Topfavoriten hier vorne liegen, könnten es durchaus auch 50% sein, die der Zweitligadrittplatzierte gegen den Erstligadrittletzten hat.
- Punkterwartungen und Abweichungen
- Auswertung des 5. Zweitligaspieltages
durchschnittlich eingetroffene Festlegung: |
- Vorschau auf den 6. Zweitligaspieltag
Vielleicht ab nächste Woche?!