- Rückblick auf die Spiele
Ergebnisse des 21. Spieltages
Borussia Dortmund – FC Schalke 04 0:0
1. FC Nürnberg – Bayer Leverkusen 1:0 (0:0)
1.FC Köln -FC Bayern München 3:2 (0:2)
TSG Hoffenheim – 1. FC Kaiserslautern 3:2 (2:0)
FSV Mainz 05 – Werder Bremen 1:1 (1:0)
Hannover 96 – VfL Wolfsburg 1:0 (1:0)
Borussia Mönchengladbach – VfB Stuttgart 2:3 (2:0)
Hamburger SV – FC St. Pauli ausgefallen
SC Freiburg- Eintracht Frankfurt 0:0
Allgemeine Einschätzung:
Es wird wohl jeder Fußballfan so empfunden haben: Die Überraschungen wollen einfach nicht aufhören, nein, eher noch sich steigern. Mit Freude wird es sicher auch so gut wie jeder registrieren, dessen eigene Mannschaft nicht gerade betroffen ist. Die Überraschungen setzen sich zusammen aus unerwarteten Spielausgängen (wobei dies aus Computersicht immer nur das Eintreten von Ereignissen mit geringeren, aber nach wie vor vorstellbaren Wahrscheinlichkeiten) betrifft, sowie aus überraschenden Veränderungen der Spielstände, am meisten gedrehten Spielen, welche für besonderes Aufsehen und Spektakel, aber auch Spannung sorgen, so dass man nächste Woche garantiert wieder schauen möchte.
Belegbar sind diese zwei Formen von Überraschungen in verschiedenen Zahlen, die hier im dieswöchigen Text auch erneut untersucht werden sollen, unter anderem in einem Vergleich mit dem Ausland. Dabei beziehen sich zwei der Zahlen auf die durchschnittliche Abweichung von den sozusagen „erwarteten“ Ergebnissen, die andere auf die durchschnittliche Frequenz der Tendenzänderungen in einem Spiel (eine Tendenzänderung liegt immer dann vor, wenn eine Mannschaft eine Führung abgibt oder in Führung geht, wobei das 1:0 als einziges Führungstor nicht gezählt wird).
Offensichtlich bleibt, dass die Tore in den dunklen Wintertagen rarer werden. Als Ursache war bereits ausgemacht, dass mehr Ergebnisfußball gespielt wird, da es allmählich sehr dringend Richtung Erreichen der Saisonziele geht. Wer also droht, diese Ziele zu verfehlen sieht sich oftmals gezwungen, unpopuläre Maßnahmen zu ergreifen, die eventuell die Defensive überbetonen könnten. Ein weiterer beobachteter Effekt: die Schiedsrichter passen sich intuitiv diesem Trend an. Entscheidungen, die ein Tor begünstigen könnten, werden lieber unterbunden aus der Sorge heraus, durch ein fälschlich anerkanntes Tor eine fehlerhafte Spielentscheidung herbeizuführen. Man gibt lieber Abseits oder Stürmerfoul als laufen zu lassen oder Elfmeter zu geben. Abgesehen davon: für derartige Fehlentscheidungen wird man nicht gehängt, für andersartige, zu einem Tor führende, schon.
Für Spannung ist jedenfalls dennoch gesorgt. In den Spielen und in den Entscheidungen, selbst wenn die Meisterfrage derzeit kein bisschen prickelt.
Die Spiele im Einzelnen:
Borussia Dortmund – FC Schalke 04 0:0
Nach den Bildern zu urteilen war Dortmund zwar überlegen, jedoch hatte Schalke durchaus auch seine Momente. Natürlich deshalb lange nicht gerecht, das Ergebnis, aber immerhin hätte Dortmund sogar noch verlieren können, und, wie sich im Nachhinein herausstellte, war der eine Punkt eine Manifestierung der Titelambitionen anstatt ein Rückschlag.
1. FC Nürnberg – Bayer Leverkusen 1:0 (0:0)
Hier war wirklich nicht so viel zu sehen von Leverkusener Spielfreude und –kunst. Nürnberg hat die guten letzten Leistungen bestätigt.
1.FC Köln -FC Bayern München 3:2 (0:2)
Natürlich der Aufreger des Spieltages. Immerhin dürfte man dem Computer so viel zugute halten, dass er eine höhere Quote als die am Markt gehandelte auf die Bayern ausspuckte. Köln lief zur Höchstform auf in Halbzeit 2, was einem den Vergleich mit einem angeschlagenen Boxer aufdrängt, dem gelegentlich auch Wunderdinge gelingen sollen, wenn er nichts mehr zu verlieren hat.
Wie die Statistiker herausfanden, ist es vor 32 Jahren das letzte Mal passiert, dass die Bayern eine 2:0-Führung noch in einen Verlust verwandelt haben, was dementsprechend eine Auskunft über die Größe der Sensation vermittelt. Der pure Wahnsinn und nur für die (dennoch zahlreichen) Bayern-Fans schmerzhaft ist…
TSG Hoffenheim – 1. FC Kaiserslautern 3:2 (2:0)
Auch ein solches Spiel Ausdruck für die Ereignisvielfalt in der Bundesliga. Selbst wenn nämlich die führende Mannschaft, hier sogar mit 2:0 zunächst, am Ende gewinnt, so ist es ein doppelter Tendenzwechsel, welcher durch die Tatsache, dass ein 0:2 aufgeholt wurde (welches sich statistisch gegenüber dem Aufholen eines 0:1 Rückstandes nicht niederschlägt in der angefertigten Statistik) an sich einen noch höheren (Spannungs-)Wert hat. Verdient schien der Sieg dennoch insgesamt nach Ansicht der Bilder (und Torszenen).
FSV Mainz 05 – Werder Bremen 1:1 (1:0)
Auffällig hier vor allem zunächst die Elfmeterszene bei dem Foul an Marin. Hier mal wieder ein eindeutiger Beleg für die Tendenz der Schiedsrichterentscheidungen: gegen die Angreifer auszulegen. Sofern eine vergleichbare Szene im Mittelfeld stattfände gäbe es nicht den geringsten Zweifel an der Auslegung „Foul“. Im Strafraum kann man laufen lassen, denn dort gelten (ohne, dass es in den Regeln zu finden wäre) „andere Gesetze, die da lauten: Elfmeter ist a) nur, wenn ich pfeife und b) nur, wenn es sonnenklar und noch mehr ist. Elfer bekommt man „nicht geschenkt“. Eine beliebte Formulierung der Berichterstatter: „Das reicht nicht für einen Elfmeter“, was zugleich das Eingeständnis beinhaltet, dass es sich schon um ein Foul handele, jedoch nicht, wenn es im Strafraum stattfindet.
Danach hat Mainz natürlich phantastischen Fußball gespielt und sich gegenüber der Hinrunde kaum etwas geändert (einzig: sie fahren nicht mehr die Siege ein). Erfrischender Offensivfußball mit Chancen über Chancen, die ein taumelndes Werder (welches durch den doch gegebenen Elfmeter eventuell natürlich besser ausgesehen hätte) längst hätten erledigen müssen. Der Treffer von Pizarro in der Nachspielzeit war zwar klasse, aber nach den Chancenverhältnissen insgesamt natürlich glücklich für Werder. Wie gesagt, man müsste das Spiel erneut anschauen mit dem gegebenen (und vielleicht verwandelten) Elfmeter. „Tore“, so sei an den damals zu Unrecht dafür belächelten Christoph Daum erinnert, „sind für den Spielverlauf sehr wichtig.“
Hannover 96 – VfL Wolfsburg 1:0 (1:0)
Auch Hannover bestätigte die insgesamt sehr gute Saisonleistung. Wolfsburg hätte dennoch durch den Elfmeter etwas mitnehmen können. Kurios, dass Diego für das Verschießen eine Strafe droht, da er sich wohl vorgedrängelt hat.
Borussia Mönchengladbach – VfB Stuttgart 2:3 (2:0)
Ein weiteres mehr als kurioses Spiel. Natürlich in der Abstiegsfrage die Paarung, da ja die 17 gegen die 18 spielte. Sicher traute man Stuttgart noch etwas eher zu, sich unten zu befreien (was noch immer ein weiter Weg bleibt). Jedoch war die Art und Weise eben bemerkenswert und spektakulär durch das Drehen eines 0:2-Rückstandes.
Hamburger SV – FC St. Pauli ausgefallen
SC Freiburg- Eintracht Frankfurt 0:0
Eigentlich ein sehr gutes Spiel (welches als einziges komplett beobachtet werden konnte). Auch diese beiden Teams bestätigten ihre insgesamt gute Saisonleistung (selbst wenn die Eintracht in der Rückrunde drei Mal torlos verlor). Es war ständig Bewegung und auch ausreichend viele Chancen, um das „Deadlock“ zu brechen. Man erinnert sich an das Hinspiel, in welchem es noch in der Nachspielzeit ein (später als Abseits nachgewiesenes) Freiburger Siegtor gab, in dem Sinne natürlich, dass es torarm und bis zum Ende Spitz auf Knopf stand.
- Die Tabellensituation
Sp | S | U | N | Pkt | T | GT | Diff | |||
1 | Borussia Dortmund | 21 | 16 | 3 | 2 | 51 | 46 | – | 12 | +34 |
2 | Bayer Leverkusen | 21 | 11 | 6 | 4 | 39 | 41 | – | 30 | +11 |
3 | FSV Mainz 05 | 21 | 12 | 1 | 8 | 37 | 32 | – | 22 | +10 |
4 | Hannover 96 | 21 | 12 | 1 | 8 | 37 | 29 | – | 30 | -1 |
5 | FC Bayern München | 21 | 10 | 6 | 5 | 36 | 42 | – | 26 | +16 |
6 | SC Freiburg | 21 | 10 | 4 | 7 | 34 | 29 | – | 28 | +1 |
7 | TSG Hoffenheim | 21 | 8 | 8 | 5 | 32 | 39 | – | 28 | +11 |
8 | Hamburger SV | 20 | 9 | 3 | 8 | 30 | 29 | – | 30 | -1 |
9 | 1.FC Nürnberg | 21 | 8 | 5 | 8 | 29 | 26 | – | 30 | -4 |
10 | Eintracht Frankfurt | 21 | 8 | 3 | 10 | 27 | 24 | – | 26 | -2 |
11 | FC Schalke 04 | 21 | 7 | 5 | 9 | 26 | 26 | – | 26 | +0 |
12 | VfL Wolfsburg | 21 | 5 | 8 | 8 | 23 | 26 | – | 30 | -4 |
13 | Werder Bremen | 21 | 6 | 5 | 10 | 23 | 27 | – | 43 | -16 |
14 | FC St. Pauli | 20 | 6 | 4 | 10 | 22 | 23 | – | 34 | -11 |
15 | 1.FC Kaiserslautern | 21 | 6 | 4 | 11 | 22 | 31 | – | 37 | -6 |
16 | 1.FC Köln | 21 | 6 | 4 | 11 | 22 | 25 | – | 39 | -14 |
17 | VfB Stuttgart | 21 | 5 | 4 | 12 | 19 | 37 | – | 39 | -2 |
18 | Borussia Mönchengladbach | 21 | 4 | 4 | 13 | 16 | 31 | – | 53 | -22 |
563 | 563 | 0 | ||||||||
Gesamtanzahl Spiele | 188 | |||||||||
Tore ø | 2.99 |
Sicher werden gewisse, wiederkehrend erwähnte, Effekte irgendwann langweilig. Jedoch hat definitiv für das Auge keine Tabellenkorrektur stattgefunden, im Gegenteil, haben die einzelnen Ergebnisse entweder Tabellenstände bestätigt oder gar für noch mehr Aufruhr gesorgt. Mainz und Hannover vor Bayern, nach 21 Spieltagen, trotz deren „Minikrise“, Stuttgart (trotz Sieges) auf 17, Werder durch das Last-Minute-Tor gerade so nicht auf dem Relegationsplatz, auch Wolfsburg in argen Nöten, selbst Schalke nicht sorgenfrei und die letzten 4 Teams alles welche, die man locker in der oberen Hälfte, wenn nicht gar mit vagen Hoffnungen für ganz oben in die Saison gelassen hatte, nein, es bleibt dabei: die Bundesliga spielt verrückt. Ob es dauerhaft so sein wird, dürfte in der Zukunft nach und nach beantwortet werden. Tendenzen jedenfalls, nach denen das Selbstvertrauen, aus Erfolgen, selbst wenn glücklichen, zum entscheidend (getankten) Faktor wird, gibt es jedenfalls einige, und das nicht nur im Fußball. „Nominell besser“ verkommt zur Floskel. Heute zählt, die Wahrheit liegt auf dem Platz und der nächste Gegner ist immer der schwerste haben an Gültigkeit zugelegt.
- Die Titelfrage
Eine richtige Frage ist es nicht geworden, selbst wenn man, wie oben bereits erwähnt, ja tagtäglich Bundesliga hat, also auch in der Nacht von Freitag auf Samstag, und in jener die Chancen für die Dortmund-Konkurrenz angestiegen waren. Der Samstagnachmittag brachte dann für die einen die Ernüchterung und für die anderen die Erkenntnis, dass auch ein einzelnes Pünktchen nicht immer mager sein muss sondern die Chancen sogar (entscheidend?) verbessern kann. Die Zahlen reflektieren das sehr gut.
Erläuterung: diese Zahlen sind das Ergebnis einer Computersimulation, welche zur Basis die weiter unten angegebenen jeweiligen aktuellen Spielstärken der Mannschaften hat. Dabei werden die Spiele anhand ebenfalls errechneter Torerwartungen (auch im weiteren Text angegeben) einzeln simuliert und jeweils die abschließende Tabelle betrachtet zur Ermittlung des Siegers.
Mannschaft | Anzahl Deutscher Meister in 5000 Simulationen | Meisterschaften in Prozent | Faire Quoten als Kehrwert der Wahrscheinlichkeiten | |
1 | Borussia Dortmund | 4908 | 98.16% | 1.02 |
2 | FC Bayern München | 50 | 1.00% | 100 |
3 | Bayer Leverkusen | 37 | 0.74% | 135 |
4 | FSV Mainz 05 | 2 | 0.04% | 2500 |
5 | Hannover 96 | 1 | 0.02% | 5000 |
6 | SC Freiburg | 1 | 0.02% | 5000 |
7 | TSG Hoffenheim | 1 | 0.02% | 5000 |
5000 | 100.00% |
Dass nun einzelne Mannschaften wieder mit einem einzelnen Erfolg in 5000 Versuchen aufwarten konnten, liegt natürlich einerseits daran, dass sehr kleine Chancen ab und an mal eintreten können (also die Titelchancen der Mannschaften könnte auch deutlich unterhalb der Chance von 1/5000 liegen), andererseits aber natürlich daran, dass sie den Abstand verkürzt haben, obwohl das für Freiburg ja nicht gilt.
Dortmund bei über 98%, damit bereits nur noch einen 40-Zahlen-Roulette-Kessel für den Rest übrig lassen, bei einer daraus zu vergebenen Chance.
Chancenveränderungen gegenüber der Vorwoche durch die Ergebnisse des 21. Spieltages
Mannschaft | Veränderungen absolut gegenüber der Vorwoche | Meisterschaften in Prozent |
Borussia Dortmund | 107 | 2.14% |
FSV Mainz 05 | 1 | 0.02% |
Hannover 96 | 1 | 0.02% |
SC Freiburg | 1 | 0.02% |
TSG Hoffenheim | 1 | 0.02% |
1.FC Kaiserslautern | 0 | 0.00% |
1.FC Köln | 0 | 0.00% |
1.FC Nürnberg | 0 | 0.00% |
Borussia Mönchengladbach | 0 | 0.00% |
Eintracht Frankfurt | 0 | 0.00% |
FC Schalke 04 | 0 | 0.00% |
FC St. Pauli | 0 | 0.00% |
Hamburger SV | 0 | 0.00% |
VfB Stuttgart | 0 | 0.00% |
VfL Wolfsburg | 0 | 0.00% |
Werder Bremen | 0 | 0.00% |
Bayer Leverkusen | -30 | -0.60% |
FC Bayern München | -81 | -1.62% |
0 | 0.00% |
Gewinner einmal mehr Dortmund, Verlierer eindeutig Bayern und, etwas weniger, Leverkusen. Niederlagen kann man sich eben bei großen Rückständen schon mal gar nicht erlauben.
- Die Titelchancen in der Entwicklung
Na, die Graphik bringt keine weitere Erhellung. Dortmund ganz dicht dran an den 100%, der Rest strebt gegen 0. Allerdings sollte man noch lange nicht von einem „Wunder“ sprechen, falls es noch einmal Bewegung gäbe…
- Die direkte Champions League Quali über Platz 2
Die Wahrscheinlichkeitsverteilung für Platz 2 nach dem 21. Spieltag
Mannschaft | Anzahl 2. Plätze | 2. Platz in Prozent | Faire Quoten als Kehrwert der Wahrscheinlichkeiten |
FC Bayern München | 2285 | 45.70% | 2.19 |
Bayer Leverkusen | 1809 | 36.18% | 2.76 |
FSV Mainz 05 | 346 | 6.92% | 14.45 |
Hannover 96 | 177 | 3.54% | 28.25 |
Hamburger SV | 111 | 2.22% | 45.05 |
TSG Hoffenheim | 100 | 2.00% | 50.00 |
Borussia Dortmund | 84 | 1.68% | 59.52 |
SC Freiburg | 69 | 1.38% | 72.46 |
FC Schalke 04 | 15 | 0.30% | 333.33 |
1.FC Nürnberg | 2 | 0.04% | 2500.00 |
Eintracht Frankfurt | 1 | 0.02% | 5000.00 |
VfL Wolfsburg | 1 | 0.02% | 5000.00 |
5000 | 100.00% |
Favorit bleiben die Bayern, das versteht man schon. Aber doch sind die Chancen einiger anderer noch in einer ansehnlichen Dimension, so dass man verhalten mit mehr Überraschung rechnen darf. Der Wunsch wird aber wohl eher aus der Anti-Bayern-Fraktion erhalten werden.
Die Veränderungen gegenüber der Vorwoche:
Mannschaft | Gewinn/Verlust absolut | Gewinn/Verlust in Prozent |
Hannover 96 | 133 | 2.66% |
FSV Mainz 05 | 112 | 2.24% |
Hamburger SV | 63 | 1.26% |
TSG Hoffenheim | 63 | 1.26% |
SC Freiburg | 36 | 0.72% |
FC Schalke 04 | 8 | 0.16% |
1.FC Nürnberg | 2 | 0.04% |
VfL Wolfsburg | -2 | -0.04% |
Bayer Leverkusen | -90 | -1.80% |
Borussia Dortmund | -95 | -1.90% |
FC Bayern München | -230 | -4.60% |
0 | 0.00% |
Auch hier die gewaltige Einbuße bei den Bayern (auf die man ja doch immer als erstes schaut). Dortmund gibt Chancen auf Platz 2 gerne her, aber auch Leverkusen hat verloren, logisch. Hannover und Mainz (? trotz Remis? Na immerhin mehr als die anderen beiden?) als Gewinner.
- Die Abstiegsfrage
Natürlich gibt es hier weiterhin Bewegung, das ist, allein durch die Tatsache, dass es zweieindrittel Absteiger gibt, an sich selbstverständlich. Gladbach hat natürlich durch die Heimniederlage gegen den direkten und Hauptkonkurrenten wieder erheblich zugelegt, während viele andere weiter reingerutscht sind, oder eben, durch die Siege der Plätze 16 und 17 (Köln, Stuttgart) in größerer Gefahr schweben.
Die Verteilung der Prozentzahlen für Abstieg
Anmerkung: Es gäbe auch eine detaillierte Aufschlüsselung über die einzelnen Plätze. Dabei zählen die Plätze 17 und 18 als Vollabsteiger (also in der Summe als 1, für abgestiegen, ansonsten lautet der Begriff „Direktabsteiger), und ein weiterer drittel Absteiger kommt hinzu durch die Relegation, wobei eben der Bundesligist generell als 2/3 zu 1/3 Favorit eingeschätzt wird. Dadurch ist die Summe der Absteiger gleich 233.33%. Im Einzelfall wäre es in der Realität natürlich anders. Wenn also beispielsweise Hertha auf Platz3 einginge und St. Pauli auf Platz 16 könnte man vielleicht von einer ausgeglichenen Paarung sprechen.
Mannschaft | Direkter Abstieg (Platz 17 oder 18) | Abstieg per Relegation | Insgesamt | |
1 | Borussia Mönchengladbach | 85.94% | 2.33% | 88.27% |
2 | FC St. Pauli | 33.18% | 6.33% | 39.51% |
3 | 1.FC Köln | 26.04% | 6.73% | 32.77% |
4 | 1.FC Kaiserslautern | 22.68% | 5.69% | 28.37% |
5 | VfB Stuttgart | 17.32% | 4.79% | 22.11% |
6 | Werder Bremen | 6.60% | 2.68% | 9.28% |
7 | Eintracht Frankfurt | 3.96% | 2.00% | 5.96% |
8 | VfL Wolfsburg | 2.50% | 1.30% | 3.80% |
9 | 1.FC Nürnberg | 1.34% | 1.03% | 2.37% |
10 | FC Schalke 04 | 0.38% | 0.32% | 0.70% |
11 | Hamburger SV | 0.06% | 0.07% | 0.13% |
12 | TSG Hoffenheim | 0.00% | 0.05% | 0.05% |
13 | FSV Mainz 05 | 0.00% | 0.01% | 0.01% |
14 | SC Freiburg | 0.00% | 0.01% | 0.01% |
200.00% | 33.33% | 233.33% |
Gladbach also mit insgesamt 88.27% hoher Favorit auf den ersten Abstiegsplatz, während es sich danach nun wesentlich ausgeglichener verteilt. Diese Art der Verteilung sorgt natürlich für Spannung, das ist einsichtig. Man müsste es so ausdrücken: Je größer die Ungewissheit, umso größer die empfundene Spannung. Und die Ungewissheit ist dann am größten, wenn es a) mehrere betreffen kann und b) die Chancen in einer vergleichbaren Größenordnung liegen.
Die Chancenveränderung vom 20. auf den 21. Spieltag in Bezug auf den Abstieg
Mannschaft | Chancenveränderung | |
1 | 1.FC Köln | -19.87% |
2 | 1.FC Nürnberg | -5.15% |
3 | VfB Stuttgart | -2.49% |
4 | Hamburger SV | -0.09% |
5 | TSG Hoffenheim | -0.07% |
6 | Hannover 96 | -0.05% |
7 | SC Freiburg | -0.03% |
8 | Bayer Leverkusen | 0.00% |
9 | Borussia Dortmund | 0.00% |
10 | FC Bayern München | 0.00% |
11 | FC Schalke 04 | 0.01% |
12 | FSV Mainz 05 | 0.01% |
13 | Eintracht Frankfurt | 0.31% |
14 | VfL Wolfsburg | 1.71% |
15 | Werder Bremen | 3.18% |
16 | FC St. Pauli | 5.35% |
17 | Borussia Mönchengladbach | 8.20% |
18 | 1.FC Kaiserslautern | 8.97% |
0.00% |
Wie man sieht und wie man auch ohne weiteres versteht, hat sich Köln dabei den gewaltigen Boost verpasst durch einen Heimsieg über die Bayern. Grundsätzlich kann man sagen, dass Siege gegen direkte Konkurrenten wertvoll sind, aber ebenso Siege gegen haushohe Favoriten. Denn, wenn man so möchte: Damit hat nicht einmal der Computer in dem Sinne „gerechnet“, beziehungsweise nur im angemessenen Verhältnis, und das brachte den Sieg eben selten.
Dass Stuttgart so wenig gewinnt liegt daran, dass ihnen der Computer auch vorher schon viel zutraute (also gar einen Sieg in Gladbach), aber zugleich, dass die Konkurrenz halt auch gepunktet hat. Und bei Gladbach selbst konnte man sich nur moderat bedienen.
Allerdings sein hier gerne ein Eingriff erwähnt, der später noch nähere Erwähnung findet: Die Spielstärken wurden händisch (neudeutsch: manuell) teils geringfügig angepasst, da die Mannschaften nach so einem Gutteil der Saison und auch Woche für Woche bestätigt doch eher die Leistungen bringen, die ihren Tabellenplätzen entsprechen. Wie gesagt: sehr moderat, aber mit kleineren möglichen Auswirkungen auch in einer solchen Statistik.
Noch größerer Verlierer aber gegenüber Gladbach gar Kaiserslautern. Na sicher, man rutscht eben rein. Verliert selbst während die Konkurrenz punktet.
- Die Abstiegsfrage in der Entwicklung
Gerade in dieser Graphik bedeutet der Abwärtstrend etwas gutes. Also Köln, aber auch Nürnberg haben sich durch den wichtigen Heimsieg (gegen starke Gegner, nicht starke Konkurrenz) einen mächtigen Abwärtszacken erspielt.
Gladbach strebt wieder energisch auf die zu befürchtende Marke der Gewissheit, nämlich der 1, zu.
- Die Punkterwartungen und die Abweichungen
Soll und darf nicht fehlen. Studium ist nicht regelmäßig erforderlich (wobei wäre schon etwas „erforderlich“?).
Erläuterung: für jedes Spiel sind vom Computer die Chancen für 1, X und 2 berechnet worden. Anhand derer ergibt sich für jede Mannschaft pro Spiel eine Punkterwartung mathematisch nach der Formel Siegwahrscheinlichkeit * 3 Punkte + Remiswahrscheinlichkeit * 1 Punkt. Die unten angegeben Abweichungen vergleichen die tatsächlich erreichten Punkte mit den vom Computer erwarteten. In der Summe muss die Abweichung nicht 0 sein für alle Mannschaften, da die Anzahl der erwarteten Unentschieden nicht deckungsgleich mit den erwarteten sein muss, aber durch die Drei-Punkte-Regel eine Unausgewogenheit forciert wird. Zu viele erzielte Punkte bedeuten, dass es zu wenige Unentschieden gab.
Team Name | Punkterwartung | Punkte erzielt | Abweichung | Abweichung absolut | |
1 | Borussia Dortmund | 37.29 | 51 | 13.71 | 13.71 |
2 | Hannover 96 | 24.25 | 37 | 12.75 | 12.75 |
3 | FSV Mainz 05 | 28.95 | 37 | 8.05 | 8.05 |
4 | SC Freiburg | 26.24 | 34 | 7.76 | 7.76 |
5 | 1.FC Nürnberg | 22.82 | 29 | 6.18 | 6.18 |
6 | Bayer Leverkusen | 35.41 | 39 | 3.59 | 3.59 |
7 | FC St. Pauli | 21.62 | 23 | 1.38 | 1.38 |
8 | Eintracht Frankfurt | 26.23 | 27 | 0.77 | 0.77 |
9 | TSG Hoffenheim | 31.48 | 32 | 0.52 | 0.52 |
10 | 1.FC Köln | 22.34 | 22 | -0.34 | 0.34 |
11 | Hamburger SV | 32.61 | 31 | -1.61 | 1.61 |
12 | 1.FC Kaiserslautern | 23.64 | 22 | -1.64 | 1.64 |
13 | FC Bayern München | 40.89 | 36 | -4.89 | 4.89 |
14 | FC Schalke 04 | 32.21 | 26 | -6.21 | 6.21 |
15 | Borussia Mönchengladbach | 22.68 | 16 | -6.68 | 6.68 |
16 | VfL Wolfsburg | 30.88 | 23 | -7.88 | 7.88 |
17 | Werder Bremen | 31.94 | 23 | -8.94 | 8.94 |
18 | VfB Stuttgart | 30.81 | 19 | -11.81 | 11.81 |
4.68 | 104.69 | ||||
ø Abweichung | 5.82 |
Hannover ist Dortmund wieder ganz dicht auf den Fersen, wie man sieht. Auch Mainz im Höhenrausch, na klar, die üblichen Verdächtigen in der Reihenfolge, Von Topfavoriten dort oben keine Spur, allesamt verfehlen, wie erwartet, nachdem man die Tabelle kennt, weitaus die in sie gesetzten Erwartungen. Stuttgart nach wie vor mit fast 12 Punkten ganz hinten, aber auch Schwergewichte wie Wolfsburg und Werder in „Abstiegsgefahr“, was allein diese Tabelle angeht. St. Pauli, wie man sieht, bäckt zwar kleine, aber dafür sehr erfolgreich Brötchen. Obwohl in höchster Gefahr weiterhin, haben sie ihr Soll gut erfüllt.
Hier wieder der Auslandsvergleich, was den per dieser Maßzahl angegebenen Spannungsgehalt angeht:
Deutschland | 5.82 |
Italien | 4.13 |
Spanien | 3.75 |
Frankreich | 3.43 |
England | 2.65 |
Selbst wenn sich die Werte in Deutschland (trotz dieses in die andere Richtung laufenden Spieltages) ein wenig nach unten korrigiert haben, bleiben sie im Auslandsvergleich haushoch auf Platz 1. Die Liga steht Kopf, ganz klar, während in anderen Topligen eher Alltag ist. Ob es sich im internationalen Vergleich bewährt, sozusagen die Tatsache, dass es keine Leistungskonstanz gibt, muss sich eben in den internationalen Vergleichen zeigen. Klar ist aber, dass mangelnde Verlässlichkeit in den Ergebnissen nicht eindeutig auf ein geringeres Leistungsniveau hindeutet (wie teilweise in den Medien fälschlich verbreitet). Denn: was, wenn die eigentlich schwächeren Mannschaften einfach nur ebenso gut (und nicht ebenso schlecht) wie die anderen (die Schwergewichte) sind?
- Die Torerwartungen und ihre Abweichungen
Die Statistik wird, wie immer, mitgeliefert, vielleicht doch langfristig auf kleinere Korrekturen hoffend (da natürlich der Entwickler des Programmes leichtere Zweifel an der Qualität der Vorhersagen befürchten müsste). Einfach so aber kann man (mehr oder weniger staunend) die Entwicklung selbst verfolgen.
Für diese Woche wurde hier auch einmal der Auslandsvergleich angestellt.
Erläuterung: Bei den Toren gilt fast das gleiche wie bei den Punkten. Die erwarteten erzielten Tore und die erwarteten kassierten Tore werden mit der Realität verglichen. Dabei zählen zu wenige erzielte Tore negativ genauso wie zu viele kassierte negativ zählen, Umgekehrtes zählt jeweils positiv. Hier muss die Summe der Abweichungen 0 sein, da alle erwarteten und nicht erzielten Tore irgendwo auch wieder nicht kassiert wurden. Der Toreschnitt kann allerdings eine Abweichung aufweisen.
Team Name | Torerwartung | Tore erzielt | Gegentore erwartet | Gegentore kassiert | Summe der Abweichung | |
1 | Borussia Dortmund | 36.90 | 46 | 23.73 | 12 | 20.83 |
2 | FSV Mainz 05 | 29.94 | 32 | 30.18 | 22 | 10.24 |
3 | TSG Hoffenheim | 32.89 | 39 | 28.70 | 28 | 6.81 |
4 | Hannover 96 | 26.50 | 29 | 34.05 | 30 | 6.55 |
5 | 1.FC Nürnberg | 25.38 | 26 | 35.17 | 30 | 5.79 |
6 | SC Freiburg | 28.44 | 29 | 32.94 | 28 | 5.50 |
7 | 1.FC Kaiserslautern | 26.52 | 31 | 35.29 | 37 | 2.77 |
8 | Eintracht Frankfurt | 27.74 | 24 | 31.87 | 26 | 2.13 |
9 | Bayer Leverkusen | 37.09 | 41 | 26.83 | 30 | 0.74 |
10 | FC St. Pauli | 23.78 | 22 | 35.24 | 33 | 0.46 |
11 | FC Bayern München | 39.10 | 42 | 20.27 | 26 | -2.83 |
12 | 1.FC Köln | 25.38 | 25 | 36.21 | 39 | -3.17 |
13 | VfB Stuttgart | 33.80 | 37 | 31.02 | 39 | -4.78 |
14 | FC Schalke 04 | 32.74 | 26 | 27.40 | 26 | -5.35 |
15 | Hamburger SV | 33.34 | 28 | 27.62 | 29 | -6.72 |
16 | VfL Wolfsburg | 31.91 | 26 | 28.76 | 30 | -7.15 |
17 | Borussia Mönchengladbach | 28.36 | 31 | 39.30 | 53 | -11.06 |
18 | Werder Bremen | 34.35 | 27 | 29.58 | 43 | -20.77 |
554.15 | 561 | 0.00 | ||||
Tore ø erwartet: | Tore ø erzielt: | ø Abweichung | 6.87 | |||
2.93 | 2.97 |
Na, hier hat Werder im negativen Sinne turmhoch die Nase vorne, da diese Statistik sich ja ausschließlich am Torverhältnis orientiert.
Ganz vorne natürlich Dortmund, dann Mainz, die im Gegensatz zu Hannover zum Beispiel auch das Torverhältnis auf ihrer Seite haben. Hinten natürlich auch noch Gladbach, wohingegen man Stuttgart aufgrund der günstigen Differenz beinahe schon im gesicherten Mittelfeld findet.
Auch für diese Statistik einmal der Auslandsvergleich:
Deutschland | 6.87 |
Spanien | 4.88 |
England | 4.88 |
Italien | 4.70 |
Frankreich | 4.17 |
Auch in dieser Statistik zeigt sich sehr deutlich, was man als Fan emfpinden muss. In der Bundesliga geht es heiß her, sie steckt voller Überraschungen und ist und bleibt die Nummer 1, was deren Gehalt angeht, in Europa. Der Vorsprung bestätigt jenen aus den Punkterwartungen. Generell liegen die Werte etwas höher, da die Tore offensichtlich bei hohen Ergebnissen für höhere Abweichungen sorgen können also die Punkte, wo es ja am Ende beinahe schon Floskel ist, dass es „immer nur um die drei Punkte geht.“
Andererseits wird gerade das Zustandekommen jenes Terminus´ vom Autor in Frage gestellt, da er ja auf die Einführung der Drei-Punkte-Regel zurückzuführen ist, damit für unsaubere und unausgewogenen Tabellenbilder sorgt (wie man ja bereits in der Punktestatistik sieht, wo die Unentschieden dafür sorgen können, dass es eine Abweichung von 0 gibt in der Gesamtabweichung). Sowohl hat diese übrigens auch nichts gebracht, was man gerne bei Nachfrage an anderer Stelle nachlesen könnte, als auch ist sie unlogisch und gäbe es bessere Wege, für gewünschte Effekte (welche waren das nach Lesers Ansicht?) zu sorgen.
- Die Spielstärke Rangliste
Torerwartungen | |||||
Team | Für | Gegen | Quotient Für/Gegen | Verschiebung | |
1 | Borussia Dortmund | 1.87 | 0.89 | 2.10 | +0 |
2 | FC Bayern München | 2.06 | 1.1 | 1.87 | +0 |
3 | Bayer Leverkusen | 1.8 | 1.31 | 1.37 | +0 |
4 | FC Schalke 04 | 1.42 | 1.16 | 1.22 | +0 |
5 | TSG Hoffenheim | 1.61 | 1.43 | 1.13 | +1 |
6 | Hamburger SV | 1.54 | 1.37 | 1.12 | -1 |
7 | VfL Wolfsburg | 1.42 | 1.3 | 1.09 | -2 |
8 | FSV Mainz 05 | 1.34 | 1.32 | 1.02 | +1 |
9 | VfB Stuttgart | 1.59 | 1.6 | 0.99 | -1 |
10 | Werder Bremen | 1.49 | 1.55 | 0.96 | +0 |
11 | SC Freiburg | 1.32 | 1.4 | 0.94 | +0 |
12 | Hannover 96 | 1.32 | 1.5 | 0.88 | +0 |
13 | 1.FC Nürnberg | 1.22 | 1.5 | 0.81 | +2 |
14 | Eintracht Frankfurt | 1.13 | 1.41 | 0.80 | -1 |
15 | 1.FC Kaiserslautern | 1.29 | 1.74 | 0.74 | -1 |
16 | 1.FC Köln | 1.25 | 1.69 | 0.74 | +0 |
17 | FC St. Pauli | 1.14 | 1.76 | 0.65 | +0 |
18 | Borussia Mönchengladbach | 1.3 | 2.08 | 0.63 | +0 |
26.11 | 26.11 | ||||
Tore ø erwartet | |||||
2.901 |
Hier sind kleiner Manipulationen eventuell erkennbar, von denen zuvor schon die Rede war. Denn manche Verschiebungen können nicht ausschließlich auf die Ergebnisse zurückzuführen sein. Wie man aber dennoch sieht, hält Schalke zum Beispiel Platz 4 in dieser Rangliste, während sie in der echten Tabelle nur auf 11 stehen. Im Wesentlichen blieb die Ordnung erhalten, versichert kann nur sein, dass es einem jeden in dieser Saison schwer fiele, eine bessere als die hier angeführte aufzustellen. Kopfschütteln über diesen oder jenen Rang wäre jedenfalls unangebracht, höchstens könnte es für Diskussionsstoff sorgen. „Bist du sicher, dass Wolfsburg besser ist als Mainz?“ Nein, kann man nicht sein. Das Potenzial ist auf dem Papier da, doch, aber die Leistungen passen eben nicht.
- Die Frequenz der Tendenzänderungen
Anmerkung: Diese Statistik zählt nur Tore, die nicht das 1:0 sind und dennoch die Tendenz im Spiel verändern. HF sind Heimführungstreffer, AF sind Auswärtsführungstreffer, Ausgleich sind Ausgleichstore.
Land | Spiele | Ausgleich | HF | AF | Summe | in % |
Deutschland | 188 | 99 | 39 | 31 | 169 | 89.89% |
England | 254 | 132 | 44 | 31 | 207 | 81.50% |
Frankreich | 220 | 97 | 27 | 21 | 145 | 65.91% |
Italien | 237 | 97 | 38 | 19 | 154 | 64.98% |
Spanien | 220 | 76 | 21 | 27 | 124 | 56.36% |
Auch hier hat Deutschland die Nase weit vorne. Trotzdem bleibt es, wenn man so möchte, in dieser Statistik vom Spiel her langweilig, da es nicht einmal insgesamt eine ganze Tendenzänderung pro Spiel gibt. Wenn also Deutschland am nächsten dran ist, dann ist es noch immer nicht viel. Die Lösung wären mehr Tore, welche mit sehr schlichten Anweisungen (nicht Änderungen, nur Anweisungen): Im Zweifel für die Stürmer, wie beim Abseits aufgezeichnet, aber auch nicht umgesetzt, auszulegen. Ein Gerangel im Strafraum, in torgefährlicher Situation sollte nicht automatisch als Stürmervergehen aufgefasst werden, sondern wenigsten ausgeglichen, wenn nicht zugunsten. Profitierend während (weltweit alle) Fans.
Man könnte diese Tabelle natürlich auch gemeinerweise als „taktische Fehlleistungstabelle“ auffassen. Übersetzt: Wer kann am besten eine Führung verteidigen? Wer 1:0 führt, der stets gewinnt, sozusagen. Und da haben die Spanier die Nase vorn (zumindest für diese Saison) obwohl man doch die taktische Disziplin eigentlich den Italieners nachsagt.
Ganz schwach im Verteidigen von Führungen (wie das letzte Wochenende eindrucksvoll bestätigte, da sogar Primus Bayern mitwirkte): Die Deutschen. Hier könnte man schon eher Befürchtungen kundtun(sofern mit deutschen Herzen in der Brust ausgestattet), was den internationalen Vergleich angeht, Denn da ist gerade diese „Disziplin“ (im doppelten Wortsinn) gefragt. Den Fan im Inlande freut es so weit noch, obwohl, wie angedeutet, noch viel mehr möglich wäre.
Eine Idee: diese Sportart mal mit dem Eishocker zu vergleichen im angegebenen Sinne. Wie viele Tendenzwechsel gibt es da pro Spiel? Im Handball vielleicht auch? Oder gewinnt da auch der Führende zuverlässig, nur eben höher?
- Der mathematische Rückblick auf die Ergebnisse des 21. Spieltages
Torerwartung | |||||||
Heim | Auswärts | Ergebnis | Abweichung | ||||
Dortmund | Schalke 04 | 1.77 | 0.77 | 0 | 0 | -1.77 | -0.77 |
Nürnberg | Leverkusen | 1.15 | 1.89 | 1 | 0 | -0.15 | -1.89 |
FC Köln | FC Bayern | 0.99 | 1.99 | 3 | 2 | 2.01 | 0.01 |
Hoffenheim | Kaiserslautern | 2.07 | 1.13 | 3 | 2 | 0.93 | 0.87 |
Mainz | Bremen | 1.60 | 1.14 | 1 | 1 | -0.60 | -0.14 |
Hannover | Wolfsburg | 1.37 | 1.30 | 1 | 0 | -0.37 | -1.30 |
Gladbach | Stuttgart | 1.66 | 1.74 | 2 | 3 | 0.34 | 1.26 |
Freiburg | Frankfurt | 1.55 | 1.02 | 0 | 0 | -1.55 | -1.02 |
14.31 | 12.28 | 11 | 8 | -1.16 | -2.98 | ||
Erwartete Torsumme | Erwarteter Toreschnitt | Torsumme: | Erzielter Toreschnitt | ||||
26.59 | 2.95 | 19 | 2.11111 | ||||
ø Torabweichung: | 1.67 |
Tja, der Tormangel hält sich wacker über die letzten Spieltage. Verwundert wird man sein, wenn, sobald die Frühlingssonnenstrahlen eintreffen, wieder eine Änderung eintritt. Jedoch wird der Zusammenhang mit den Spielplatzqualitäten weitest gehend in Abrede gestellt (also: der kleinere zweier Effekte). Es liegt am Ergebnisfußball, der gegen Ende der Saison, also zum Frühling hin, wieder abbrechen wird, wenn einige Mannschaften sozusagen „um nichts mehr“ spielen.
Allerdings könnte man auch erwähnen, dass bei wärmeren Temperaturen eventuell eine veränderte Stimmungslage – selbst bei den Zuschauern und also der Stimmung im Stadion – mitwirkt.
Die durchschnittliche Torabweichung ist diesmal doch wieder unterhalb des langjährigen Durchschnitts mit den 1.67. Also in dem Sinne waren die Ergebnisse (und ihre Abweichungen) wieder moderat bis normal. Geschuldet natürlich mit dem Tormangeleffekt, der keine hohen Abweichungen ergeben kann.
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität prüfen.
Die Festlegung (erwartet) | ||||||
Paarung | 1 | X | 2 | |||
Dortmund | Schalke 04 | 61.24% | 22.92% | 15.85% | 45.26% | |
Nürnberg | Leverkusen | 22.98% | 22.46% | 54.56% | 40.09% | |
FC Köln | FC Bayern | 18.14% | 21.33% | 60.53% | 44.48% | |
Hoffenheim | Kaiserslautern | 58.81% | 20.97% | 20.22% | 43.07% | |
Mainz | Bremen | 47.89% | 24.96% | 27.15% | 36.53% | |
Hannover | Wolfsburg | 38.60% | 26.16% | 35.24% | 34.16% | |
Gladbach | Stuttgart | 37.07% | 22.76% | 40.18% | 35.06% | |
HSV | St. Pauli | 60.01% | 21.48% | 18.51% | 44.05% | |
Freiburg | Frankfurt | 49.46% | 25.60% | 24.94% | 37.24% | |
3.94 | 2.09 | 2.97 | 3.60 | |||
durchschnittlich erwartete Festlegung: | 39.99% |
Diese Statistik aus der letzten Woche nur erneut angegeben, um den Abgleich zu haben. Mit erwarteten knapp 40% lag der Spieltag oberhalb des langjährigen Durchschnitts (knapp), was die Höhe der Favoritenstellungen insgesamt anging. Nun aber zum Vergleich mit den eingetroffenen Ergebnissen und also der eingetroffenen Festlegung:
Die Festlegung (eingetroffen) | ||||||
Paarung | 1 | X | 2 | Tendenz | W-keit eingetroffenes Ereignis | |
Dortmund | Schalke 04 | 61.24% | 22.92% | 15.85% | 2 | 22.92% |
Nürnberg | Leverkusen | 22.98% | 22.46% | 54.56% | 2 | 22.98% |
FC Köln | FC Bayern | 18.14% | 21.33% | 60.53% | 2 | 18.14% |
Hoffenheim | Kaiserslautern | 58.81% | 20.97% | 20.22% | 1 | 58.81% |
Mainz | Bremen | 47.89% | 24.96% | 27.15% | 2 | 24.96% |
Hannover | Wolfsburg | 38.60% | 26.16% | 35.24% | 1 | 38.60% |
Gladbach | Stuttgart | 37.07% | 22.76% | 40.18% | 2 | 40.18% |
Freiburg | Frankfurt | 49.46% | 25.60% | 24.94% | 2 | 25.60% |
3.34 | 1.87 | 2.79 | 2.52 | |||
durchschnittlich eingetroffenen Festlegung: | 28.02% |
Es gab so viele Überraschungen, dass sich das Festlegen in dem Sinne überhaupt nicht gelohnt hat. Wer also schlichtweg mit den Schultern gezuckt hätte (beispielsweise als Marsmensch) und gesagt hätte: „Ugu higa mula mala vas buleri kali bam.“, also übersetzt: „Keine Ahnung wie die Spiele ausgehen.“, hätte deutlich besser abgeschnitten als jeder (und vor allem dieser dämliche Computer), der sich einbildet, etwas davon zu verstehen. Von wegen, Bayern Favorit in Köln und so. Schöner Experte, du.
Wer sich gar nicht festlegt, zur Erinnerung, erhält immer 33.33%, eine sehr neutrale Aussage eben.
Zur Ehrenrettung des Computers hier sowohl die Zahlen für die gesamte Saison in Deutschland als auch für die großen ausländischen Ligen:
Liga | erwarte Festlegung | eingetroffene Festlegung | Abweichung | Abweichung absolut |
Deutschland 1 | 39.29% | 37.33% | -0.0196 | 0.0196 |
England | 42.59% | 40.63% | -0.0196 | 0.0196 |
Frankreich | 38.23% | 37.17% | -0.0106 | 0.0106 |
Italien | 38.96% | 39.55% | 0.0059 | 0.0059 |
Spanien | 44.21% | 45.76% | 0.0155 | 0.0155 |
Deutschland 2 | 38.51% | 40.30% | 0.0179 | 0.0179 |
Wie man sieht, wurde die erwartete Festlegung in Deutschland untererfüllt, aber dennoch hat es sich eindeutig „gelohnt“, sich festzulegen, denn eingetroffene 37.33% sind sehr deutlich oberhalb der 33.33% bei Neutralität (oder auch Ahnungslosigkeit genannt).
Zur Interpretation der anderen Zahlen: In England gibt es höhere Favoritenstellungen. Sie wurde auch höher erfüllt, aber mit der identischen Gesamtabweichung wie die deutschen, was dem anderen Phänomen ein wenig zuwider läuft (jenem der geringen Punktabweichung). Dennoch steht eben bereits eine höhere erwartete Festlegung für eine höhere Verlässlichkeit (sofern auch, wie hier halbwegs der Fall) auch erreicht.
Frankreich ist eine sehr ausgeglichene Liga (wie die deutsche ja derzeit auch), auch jene geringere Festlegung konnte nicht erreicht werden, was für zu wenige Favoritensiege spricht. Dennoch ist da die Abweichung erwartet – eingetroffen geringer als in den ersten beiden Ligen, also hat der Computer etwas mehr recht gehabt.
In Italien passt rundherum alles am besten. Eine solide Festlegung erwartet und auch recht gut erreicht. Dass die erzielte Festlegung übererfüllt ist, spricht zwar für Langeweile durch zu viele Favoritensiege, zeigt aber andererseits, dass es auch mal umgekehrt sein kann (und viele Effekte hier rein zufälligen Schwankungen unterliegen).
In Spanien nun ist die erwartete Festlegung bereits gigantisch hoch, was logischerweise an der absolut gigantischen Überlegenheit von Barca und Real Madrid liegt, die fast jedes Spiel gewinnen. Dass der Wert sogar noch übertroffen wird, und zwar deutlich, ist zwar generell noch kein Problem, steht aber dennoch für die bereits zitierte Langeweile, die am besten mit der Frage „Wie hoch hat Barca denn diesmal gewonnen“ zum Ausdruck kommt. Zuschauen, so viel sei versichert, lohnt sich bei Spielen von Barca dennoch. Das ist Zirkus.
Die 2. Liga Deutschlands steht im Vergleich und zeigt eine überraschende Tendenz: Die Erwartung war zwar nicht so hoch (die die Floskel „in der Liga kann jeder jeden schlagen bestätigt) wie in der 1., dafür wurde sie aber deutlich übererfüllt. Es gab dort zu viele Favoritensiege. Nun gut, wie gesagt, können kurzfristige Abweichungen sein.
- Die Vorschau auf den 22 Spieltag
Anmerkung: Der Computer verrechnet nach einem eigens entwickelten – natürlich erläuterbaren und höchst logischen – Algorithmus die Torerwartungen (und den hier nicht ausgewiesenen individuell gepflegten) Heimvorteil zu diesen Torerwartungen. Diese wiederum werden zu den Eintrittswahrscheinlichkeiten verrechnet, früher per Simulation, heute längst per Funktion, die sich aus den Simulationsergebnissen ableiten ließ). Auch diese Torerartungswerte haben sich bei Toranzahlwetten am Wettmarkt längst als konkurrenzfähig erwiesen.
Torerwartung | |||
Heim | Auswärts | ||
Wolfsburg | HSV | 1.44 | 1.34 |
Frankfurt | Leverkusen | 1.03 | 1.68 |
FC Bayern | Hoffenheim | 2.32 | 0.97 |
Stuttgart | Nürnberg | 1.82 | 1.17 |
St. Pauli | Gladbach | 1.83 | 1.47 |
Schalke 04 | Freiburg | 1.62 | 0.93 |
Kaiserslautern | Dortmund | 0.84 | 2.02 |
FC Köln | Mainz | 1.38 | 1.39 |
Bremen | Hannover | 1.81 | 1.15 |
14.08 | 12.11 | ||
Erwartete Torsumme | Erwarteter Toreschnitt | ||
26.20 | 2.91 | ||
Wie gewohnt werden diese Werte hier mit aufgeführt. Sie sind Ergebnis der teils gering veränderten Spielstärken. Viele Tore soll es beispielsweise bei Bayern gegen Hoffenheim (wen wunderts), ebenso bei Pauli gegen Gladbach oder auch Stuttgart gegen Nürnberg, hingegen wenige bei Frankfurt gegen Leverkusen oder Schalke gegen Freiburg. Ob es so kommt, werden die Spiele zeigen. Am Wettmarkt könnte man sich da mit over/under Wetten vergnügen.
Erläuterung: Die Festlegung errechnet sich als Summe der Quadrate der
Einzelwahrscheinlichkeiten, für jedes Spiel. Man kann gut prüfen, dass die minimale Festlegung 33.33% ist. Dies ist dann der Fall, wenn alle Ausgänge exakt gleichwahrscheinlich sind, nämlich bei 33.33%.
Gemessen wird durch die Festlegung die Höhe der Favoritenstellungen insgesamt. Im langjährigen Durchschnitt liegt die erwartete und die eingetroffene Festlegung recht genau bei knapp 40%. Diese ist dann gegeben, wenn in etwa eine Verteilung von 50% – 30% – 20% gegeben ist (dafür wäre die Festlegung nach Rechenvorschrift 0.5*0.5 + 0.3*0.3 + 0.2*0.2 = 0.25 + 0.09 + 0.04 = 0.39 = 39%). Dies entspricht in etwa dem Heimvorteil in der Liga.
Die Festlegung (erwartet) | ||||||
Paarung | 1 | X | 2 | |||
Wolfsburg | HSV | 39.43% | 25.70% | 34.86% | 34.31% | |
Frankfurt | Leverkusen | 23.00% | 24.40% | 52.60% | 38.91% | |
FC Bayern | Hoffenheim | 67.58% | 18.26% | 14.16% | 51.01% | |
Stuttgart | Nürnberg | 52.36% | 23.24% | 24.40% | 38.77% | |
St. Pauli | Gladbach | 46.14% | 22.86% | 31.00% | 36.13% | |
Schalke 04 | Freiburg | 53.45% | 25.06% | 21.50% | 39.47% | |
Kaiserslautern | Dortmund | 14.65% | 20.54% | 64.82% | 48.37% | |
FC Köln | Mainz | 36.96% | 25.82% | 37.22% | 34.18% | |
Bremen | Hannover | 52.77% | 23.28% | 23.95% | 39.00% | |
3.86 | 2.09 | 3.04 | 3.60 | |||
durchschnittlich erwartete Festlegung: | 40.02% |
Die erwartete Festlegung mit 40.02% wieder etwas über dem langjährigen Durchschnitt, was wohl hauptsächlich an Bayern und Dortmund liegt.
Hier nun erneut die fairen Quoten, welche die Kehrwerte der Wahrscheinlichkeiten darstellen. Mit derartigen Quoten wird am Wettmarkt agiert. Theoretisch ist es so, dass man immer dann, wenn man am Wettmarkt eine höhere als die ausgewiesene faire Quote bekommt, einen Vorteil hätte, also eine günstige Wette, eine in der Fachsprache so genannte „Value-bet“. Wer Spaß daran hat, kann sich ja daran gerne einmal versuchen.
Paarung | 1 | X | 2 | |
Wolfsburg | HSV | 2.54 | 3.89 | 2.87 |
Frankfurt | Leverkusen | 4.35 | 4.10 | 1.90 |
FC Bayern | Hoffenheim | 1.48 | 5.48 | 7.06 |
Stuttgart | Nürnberg | 1.91 | 4.30 | 4.10 |
St. Pauli | Gladbach | 2.17 | 4.37 | 3.23 |
Schalke 04 | Freiburg | 1.87 | 3.99 | 4.65 |
Kaiserslautern | Dortmund | 6.83 | 4.87 | 1.54 |
FC Köln | Mainz | 2.71 | 3.87 | 2.69 |
Bremen | Hannover | 1.90 | 4.30 | 4.17 |
Die Empfehlung steht zwar, sich ruhig an diesen Werten zu orientieren für die eigenen Wetten (übrigens ein garantierter „Spannungsmacher“), jedoch können keine Regressansprüche geltend gemacht werden.
Was es bringt, ob es lohnt?