1) Die 1. Bundesliga
a. Rückblick auf die Spiele
Ergebnisse des 14. Spieltages
- FC Köln – Borussia Mönchengladbach 0:3 (0:2)
- FC Nürnberg – 1.FC Kaiserslautern 1:0 (1:0)
TSG Hoffenheim – SC Freiburg 1:1 (1:0)
Borussia Dortmund – FC Schalke 04 2:0 (1:0)
FC Augsburg – VfL Wolfsburg 2:0 (0:0)
Hertha BSC – Bayer Leverkusen 3:3 (2:1)
Hannover 96 – Hamburger SV 1:1 (0:0)
Werder Bremen – VfB Stuttgart 2:0 (0:0)
FSV Mainz 05 – FC Bayern München 3:2 (1:0)
Ein paar Beobachtungen:
a) Regeln, Berichterstattung, Folgen
Sei es auch längst ausreichend oft betont und wiederholt, man wird nicht müde und findet alltäglich ausreichend viele Bestätigungen für die getätigten Aussagen, die sich in erahnten, vorhergesehenen Problemen des Fußballs und seiner Fortpflanzung niederschlagen könnten, merkt es also hier erneut an: die Berichterstattung ist (ein rein deutsches Problem) katastrophal schlecht, die Regelauslegungen und –anwendungen sind einseitig zu Ungunsten der Angreifer (ein internationales und ständig wachsendes, aber nicht erkanntes Problem) und damit gegen Toraktionen und Tore gerichtet und somit (analog zur deutschen Berichterstattung) gegen den neutralen Fan, gegen die Attraktivität des Spiels, gegen die Gerechtigkeit – und kann ausschließlich Schaden anrichten. Selbst wenn die gegenüberliegende Seite stets entgegenhalten würde, dass doch die Stadien prall gefüllt seien und der Fußball boomt wie verrückt.
Dem kann man wiederum Folgendes entgegensetzen: Sky geht am Stock, falls man überhaupt noch von „Gehen“ reden kann (und nicht längst von Siechtum sprechen muss). Sky ist aber ein englisches Produkt, welches das deutsche stützen muss (und sogar kann). Ursache: in England wird gut vermarktet und gut Bericht erstattet. Die Menschen dort sind nicht etwa Fußball verrückter und lassen sich noch leichter und tiefer in die Tasche greifen, sondern sie erwerben ein gutes Produkt, wovon man sich gerne beim nächsten Live Spiel mit englischem Kommentar überzeugen mag (selbst wenn man sich vom Gegenteil überzeugen wollte wäre es anzuraten: einfach mal reinhören). Dort, in England, wird man glänzend informiert und unterhalten und zahlt bereitwillig.
Zweitens kann man dem entgegensetzen, dass die Stadien zwar prall gefüllt sein mögen, dies aber ausschließlich von bekennenden Fans geschieht. Beinahe ausgeschlossen, dass sich ein neutraler Zuschauer in ein Stadion verirrt und das Spiel schauen möchte aufgrund seiner Schönheit, Ästhetik, Spannung Attraktivität. Wie man im erweiterten privaten Kreis stets und ständig und mehr und mehr vernimmt: „Nein, Fußball interessiert mich nicht (mehr).“ die eine Aussage, „nur, wenn mein Team spielt“ die andere. Und keiner lässt die Bemerkung aus, dass die Berichterstattung unerträglich ist, auf Nachfrage ohnehin nicht, aber meist geschieht es unaufgefordert. Beweise genug? Wie man findet, schon.
b) Hoffenheim gegen Freiburg
Das eigene Wochenende war gut ausgefüllt mit schachlichen Aktivitäten, man bekam dennoch ausreichend viel Gelegenheit, sowohl Live Bilder als auch Zusammenfassungen sehen zu dürfen und hören zu müssen. Da Sky zwar einige Rechte hat, aber kein bisschen Kohle, so bleibt ihnen nichts übrig, als dauerhaft über die gesamte Woche die gleichen Bilder einzuspielen. Man kann also, was immer man verpasst hat, bis zum nächsten Spieltag etwa 10 Mal über sich ergehen lassen. So hatte man persönlich am Dienstagnachmittag die Partie Hoffenheim gegen Freiburg auf der Mattscheibe – und widmete ihr nach und nach mehr Aufmerksamkeit.
Nun ist es eh schon nicht einmal auszuhalten, ein Live Spiel über 90 Minuten zu verfolgen, bei dem man weder eine Fanbeziehung hat noch eine Wette zu laufen hat. Wenn man aber das Ergebnis kennt, so gibt es eigentlich keinerlei Motivation mehr, es zu tun. Der Hauptgrund natürlich: der unerträgliche Labersack, der, nicht einmal marktschreierisch sondern eher flüsternd, dafür total aufgeblasen, seine faulen, aber dafür überteuerten Eier verkaufen möchte (vermutlich davon nicht einmal in Kenntnis gesetzt wurde, dass es um den Verkauf geht). Er brabbelt vor sich hin und macht nicht eine müde Mark Umsatz. Keiner hat zugehört, dafür verbürgt man sich, und der Programmchef schon gar nicht. Die Gage bekommt er dennoch, wie man annimmt, für eine weitere Etappe auf dem Weg zum Erreichen des Fernziels, den Sender endgültig zu Grunde zu richten.
Hoffenheim geht in Führung. Ja, ein korrektes Tor. Der Ball wird, nach einer geklärten Standardsituation und im Kollektiv herausrückenden Verteidigern von einem Hoffenheimer Angreifer erneut in den Strafraum gechipt. Dort stehen zwei Hoffenheimer im Abseits, Firmino aber nicht beim Abspiel, dieser nimmt den Ball elegant aus der Luft und schiebt ihn am Keeper vorbei.
Dennoch kann man diskutieren, vor allem, wie Vergleichssituationen zuvor gehandhabt wurden. Der Assistent an der Seitenlinie kann wirklich schwer erkennen, wer an den Ball gehen wird. Dies hat in vielen Fällen bereits dazu geführt, dass er die Fahne hochreißt, einfach so, nennen wir es „prophylaktisch“. Das Problem, an gleicher Stelle bereits erörtert: der Assistent sollte das Abseits anzeigen dürfen, ohne den Schiedsrichter damit zum Pfeifen zu zwingen. Dies ist aber praktisch gesehen nicht der Fall. Dieser Assistent wurde zu der Aufmerksamkeit gezwungen, zu erkennen, wer an den Ball geht, und so lange mit dem Winken zu warten, bis er es erkennt. Er hätte, dem gewohnten Reflex und immer gegen die Angreifer folgend, aber auch locker die Fahne heben können und selbst wenn es später in der Analyse geheißen hätte, dass er sich hier irrte und die Fahne vorschnell betätigte, würde er zugleich nicht im Entferntesten dafür belangt werden.
Viele Worte um wenig: er hat hier gut entschieden, nur sei erwähnt, dass eine Einheitlichkeit her muss. Wenn sich Freiburg benachteiligt fühlt, dann nicht etwa, weil sie nicht die Korrektheit dieses Treffers anerkennen würden, sondern weil sie auf die Andersbehandlung in Vergleichssituationen verweisen könnten (sie tun es nicht, sie empfinden dennoch eine Ungerechtigkeit, die sie aber nicht betonen und dies auch nicht dürften, aufgrund der vorherzusehenden Medienreaktion).
Anmerken sollte man dennoch, dass, selbst wenn hier offensives und Denken und Auslegen pro Angreifer proklamiert wird, dass ein Haufen Abseits stehender Angreifer immer eine Irritation darstellen für die Abwehr. Nicht nur, dass Raum nicht begehbar wird, rein aufgrund der physischen Präsenz, aber auch deshalb, da, sobald der nicht Abseits stehende Angreifer in Ballbesitz gelangt (hier Firmino) die anderen, zuvor im Abseits befindlichen sofort wieder eingreifen dürfen (wie oft genug beobachtet; vorne im Zentrum steht einer im Abseits, der Ball wird aber nach außen gespielt, jener Abseits stehende wendet sich sofort dem Tor zu, nimmt die Flanke dank seines Vorsprungs als Erster an und versenkt; dies, so vertritt man hier, wäre regelwidrig, wird aber nicht so ausgelegt), damit die Verteidiger tatsächlich zu einer andersartigen Aufmerksamkeit zwingen.
Na, dieses Tor war regulär, nur sollte das Beispiel des Assistenten Schule machen. Abwarten – und erst anzeigen, wenn ein Abseits befindlicher auch zum Ball geht, oder das Abseits anzeigen dürfen, aber den Schiri damit nicht zum Pfeifen verpflichten, der dies noch zu beurteilen hätte. Ansonsten die Forderung, dass beim Abspiel passiv im Abseits befindliche Angreifer erst dann wieder ins Spiel eingreifen dürfen, wenn sie mindestens für einen Moment die Abseitsposition (erkennbar) verlassen haben. Eine einfache aber absolut korrekte Methode, die auch von der Auslegung her einfach wäre.
Etwas später erzielt Freiburg ein Tor. Die Angreifer jubeln zunächst (was auf empfundene Korrektheit hinweist), werden aber dabei jäh vom Pfiff unterbrochen. Was war geschehen? Der Torhüter lässt einen Ball prallen, ein Stürmer kommt (knapp IM Fünfer) an den Ball, der Ball ist fast frei, er schießt aus nächster Distanz, er prallt dem Torwart an den Körper, der nachrückende Angreifer Mölders versenkt.
Nun gab es früher mal die einfache Regel: der Torhüter hat den Ball dann, wenn er ihn am Körper hat. Dies ist eindeutig und nachvollziehbar. Man kann ihn in diesem Moment eben nicht mehr spielen, er ist am Körper. Dort nach ihm zu Treten wäre nicht nur wegen der Verletzungsgefahr undenkbar. Eine Hand auf dem Ball ist gar nichts. Der Ball ist frei und spielbar. Was hat der zusätzlich aufgebaute derartige Torhüterschutz für einen Sinn, was für Folgen? „Hat die Hand am Ball, das genügt schon.“ Auch Neuer hatte dies einmal im Bayern Spiel. Nur war es so, dass er ihn nur im Vorbeirutschen einmal kurz mit der Hand berührte. Das kann passieren und ist noch lange nicht ein „hat die Hand am Ball“ sondern ein „hatte“. Auch dort wurde gepfiffen. Die Folge all dieses zusätzlich aufgebauten Torhüterschutzes (welcher sich längst auf den gesamten Strafraum erstreckt und auch eigene Verteidiger in die Behinderungsmöglichkeit mit einbezieht; wie gerade wieder gesehen räumte ein Torhüter einen eigenen Verteidiger ab, konnte dadurch den Ball nicht festhalten; die Entscheidung: Stürmerfoul, Freistoß; es war aber nicht einmal ein Angreifer in der Nähe).
Also die Folge: Ungerechtigkeit die eine, weil es einfach Unsinn ist, die Spieler derart ungleich zu behandeln (Torhüter – Feldspieler). Und: weniger Torsituationen, weniger Tore. Alles wird zurückgepfiffen. Foul am Torwart ist, wenn er den Ball fallen lässt. Schrecklich dumm und kurzsichtig. Aber gängige Praxis. Lächerlich in der Szene, dass der Torwart den Ball hatte, nur weil für einen Moment seine Hand am ausgestreckten Arm auf ihm lag, ohne die Chance, ihn zu kontrollieren. Konsens schien zu bestehen, dass der Treffer nicht korrekt war.
(Für den aufmerksamen Leser: die letzte Szene ereignete sich in der Partie Augsburg gegen Wolfsburg, im Duell der Bürge).
Zurück nach Hoffenheim: der Aufreger dort war nämlich jene Szene: ein Freiburger wird gut freigespielt im gegnerischen Strafraum, macht einen geschickten Haken um den letzten Abwehrmann, und wird zu Fall gebracht?! Der Referee pfeift und eilt sofort zum Tatort. Man war gespannt und, wie es schien, für einen Moment auch der Sprecher: „Nun bin ich mal gespannt: Elfer oder Schwalbe?“ Der Referee spricht das Machtwort: „Schwalbe“, indem er Gelb zückt. Ein Urteil, welches nun der Mann am Mikro gefällt zu haben schien: „Für mich war das ne Schwalbe. Habe ich auch so gesehen.“ (zum Zücken der Karte gesprochen). Später, bei neuerlichen Zeitlupen aus verschiedenen Perspektiven räumte er ein, dass es auf den ersten Blick so, aber aus der anderen Perspektive doch so (also nach Foul) aussah.
Es spielt eh keine Rolle, so behauptet man hier, ob es nun korrekt wäre, einen Elfer zu geben oder nicht. Er gibt nicht und hat alle Rechtfertigungen auf seiner Seite. Man muss nur erwähnen, dass er bei einer derart kritischen Situation zunächst (dies die psychologische Deutung) einmal Pfeifen muss. Auf dem Weg zum Tatort nun hat er ausreichend viel Zeit zum Nachdenken. Er überlegt, womit er am besten durchkommt und was er am einfachsten rechtfertigen kann. Beim Angreifer angekommen (welcher, zu Referees Glück übrigens nahe am Elferpunkt lag; dies räumte ihm mehr Bedenkzeit an, da er ansonsten sich früher hätte orientieren müssen; zum Schützen oder zum Elfmeterpunkt?) war der Entschluss gereift: mit Gelb für Schwalbe komme ich immer durch. Und er verhängte diese Strafe.
Über den quasselnden Klugscheißer sollte man nicht zu viele Worte verlieren, aber die Peinlichkeit dürfte einem kaum entgehen, sich dem Urteil anzuschließen, nachdem man Klarheit hat, wie es ausfallen würde, und es als das eigene verkaufen zu wollen. Die Korrektur dieser Entscheidung, nachdem man die Situation aus anderer Perspektive gesehen hat, sollte einen lehren, sich lieber mit einem Urteil zurückzuhalten und vor allem nicht, ein beliebig und rasch gefälltes als endgültig abzugeben. Zur Szene selbst aber noch einmal dies: der Stürmer ist vorbei, das Bein des Verteidigers wird ausgefahren nach hinten, da er von der Körpertäuschung mit dem Rücken zum Angreifer stand, wie man deutlich sieht. Kontakt ist definitiv da und auch das Fallen kommt nicht zur Unzeit (also vor der Berührung). Ein glasklarer Elfer, wie man nicht nur hier vertritt. Kein Problem für den Schiri, ihn nicht zu geben.
Viel mehr aber überlegt man sich, wie Situationen im Verhältnis sind. Wenn diese Szene an der Mittellinie stattfinden würde, dann würde kein Schiri der Welt auch nur eine Zehntelsekunde mit der Ahndung zögern. Nach dem Pfiff hätte er ausreichend Zeit, sich über die weitere Bestrafung einer gelben Karte Gedanken zu machen. Im Strafraum reagiert er mit Gelb für den Angreifer. Man spinnt den Gedanken aber noch weiter: was, wenn die Szene mit Angreifer gegen Verteidiger so stattgefunden hätte? Der Angreifer versucht mit der gleichen Aktion vom Verteidiger den Ball zu erobern, nachdem er ausgespielt wurde? Hier nun wäre dieses Einsteigen absolut unwürdig, nein, das dürfte man sich niemals erlauben und der Entscheidungsspielraum erstreckte sich nur von glatt Rot oder doch nur Gelb. Falls man Zweifel daran hätte, so wird wiederholt das Experiment angeregt, den Schiedsrichtern Szenen vorzuspielen, in denen der Ort auf dem Spielfeld, da die Aktion stattfindet unkenntlich gemacht wurde. Nur die Aktion, keine Mitspieler, keine Tore in der Nähe, keine Linien sichtbar. Foul oder nicht Foul? Strafmaß?
Eine weitere ähnliche Situation wurde nur lapidar kommentiert mit „noch eine umstrittene Szene.“ Was nützt nur das „umstritten“, wenn das Urteil immer gleich ausfällt? Kein Elfer, natürlich nicht, aber es war „umstritten“. Ja, merkt denn keiner was? ES GIBT KEINE ELFER. Nicht nur in dieser Szene wurde am gesamten Wochenende oft genug der Satz eingefangen: „Das reicht nicht für einen Elfmeter.“ Also war es Foul, aber kein Elfer, ja? Wo steht das so in den Regeln, worauf beruft man sich damit?
Im Vergleich übrigens mal die Szene kurz vor Schluss, als die Bayern in Mainz auf den Ausgleich drängten: Gomez kommt an der Strafraumgrenze an den Ball, der Verteidiger stürzt in gewisser Panik zu ihm hin, kommt ins Straucheln (oder: weiß sich nicht anders zu helfen) und stürzt hin. Es gab nicht einmal Körperkontakt aber wenn, wäre dieser auch keinesfalls illegal und vor allem weniger vom Angreifer als vom heranstürzenden Verteidiger ausgehend. Nie und nimmer Stürmerfoul – aber abgepfiffen.
Warum hat der Schiri dort ganz genau und aus weiter Ferne erkannt haben wollen (und ohne Zögern unterbunden), dass es ein Foulspiel war, obwohl gar keines vorlag, aber beim Foul Verteidiger an Angreifer im Strafraum, bei dem er direkt daneben steht, heißt es „das hat er wohl nicht gesehen“, obwohl es ein klares Foul war? Aufwachen, Männer!
Freiburg drückte die gesamte zweite Hälfte und hätte wirklich längst den Ausgleich verdient gehabt, nicht nur wegen des/der nicht gegebenen Elfmeter(s). Allmählich rückt man der Nachspielzeit näher und Freiburg scheint bereits ein wenig zu resignieren. Dies aber vor allem, weil nun die Phase kommt, in der ständig Spieler gewechselt werden, wobei der Auszuwechselnde jedes Mal der am weitesten von der Ersatzbank entfernte ist und jener erst von Mitspielern auf seine überraschende Auswechslung aufmerksam gemacht werden muss, um sich dann, unter Beifallseinholungen, im schweren Marsch über 65 Meter in ca. 40 Sekunden vom Publikum dankend zu verabschieden. Diese Zeit bekommt man nicht zurück, vor allem nicht, wenn diese Prozedur nach dem Anzeigen der Nachspielzeit stattfindet. Man hält es nicht aus, als Freiburger Spieler auf dem Platz. Eine weitere Folge: Hoffenheim hat die Kontergelegenheit, nutzt diese aber in der Form, mit dem Ball sehr gekonnt Richtung Eckfahne zu dribbeln. Kein Bemühen mehr Richtung Tor, nur Ball halten ist angesagt. Man wartet dann auf die nächste Feindberührung – die unvermeidlich angesichts dieser Provokation zu erwarten ist – und lässt sich theatralisch fallen. Nicht genug damit: der Freistoß wird zugesprochen, nur ist grad keiner da, der den Freistoß auch ausführen möchte, zusätzlich verlangt der von einem Windhauch umgepustete dringend eine Behandlung. Nein, man kann es nicht aushalten. Aber die Regeloffiziellen finden das anscheinend toll so. Ein Ami würde … ja, was schon, er würde ein vernünftiges Spiel mit anständigen Regeln auswählen zum Beobachten – und hat dies längst getan. „Soccer? Fucking boring.“ Wenn er aber dürfte, dann hätte er innerhalb von drei Monaten gute und praktikable und gerechte Regeln geschaffen.
Eine neuerliche Bodenlosigkeit konnte in dieser Partie beobachtet werden (nicht, dass sich all die oben beschriebenen Szenen wirklich exakt so abgespielt hätten; es war mehr eine allgemeine Beschreibung, von welcher man in jeder Partie mehr und mehr beobachten muss; diese Szene nun gab es aber wirklich): als Hoffenheim wirklich einen weiteren lächerlichen Freistoß in der Nähe der Auslinie (und mit wirklich sich wälzendem Abwehrspieler) zugesprochen bekam, bereits in der 90. Minute, nahm sich, da niemand sonst zur Ausführung bereit stand, Torhüter Tom Starke den Ball. Er legte sich den Ball vorsätzlich (wie man zu behaupten wagt) an die eigenen Strafraumgrenze, also geschätzte 25 Meter vom „Tatort“ entfernt hin. Seine Hoffnung: der Schiri müsste doch nun den Ort reklamieren. Er würde dann den Ball hochnehmen und sich allmählich, unter ständigem Fingerzeigen, in Richtung korrektem Ausführungsort bewegen, so der Plan. Nun würde er immer wieder fragen, ob es denn nun hier recht sei? Aber er wäre noch immer 12 Meter entfernt. Wenn gefunden, würde er dem Schiedsrichter noch bedeutsam signalisieren, dass er endlich verstanden hätte und dass er ebenfalls an absolut korrekter Regelanwendung interessiert sei, also quasi am Schulterschluss interessiert, und dann einen 14 Meter Anlauf nehmen, bei welchem sich noch immer keine rechte Anspielstation ausmachen lässt. Das „Gelb“ würde er gerne einkalkulieren, den Schlusspfiff aber auch, sobald der Ball die Mittellinie nach seinem wuchtigen Schlag nach vorne passiert hätte.
Nein, es ist unerträglich, wirklich. Alles, was man an Gerechtigkeitsempfinden übrig hätte, wird mit Füßen getreten und man gönnt es dem Zurückliegenden so sehr, dieses Verhalten zu bestrafen, nur weiß man eben auch, dass es in 99% aller Fälle nicht gelingt. In dieser Partie gelang es.
Übrigens hatte der Sprecher zuvor schon ein paar Komplimente für Hoffenheim parat: „Hoffenheim hat den Betrieb komplett eingestellt.“ Dies aufgrund der Tatsache, dass Freiburg zu Torchancen kam. Zum Gegentor hatte er dann folgende aufmunternde Worte zur Hand: „Die Hoffenheimer schauen alle zu.“ Na, da wird doch das Toreschießen leicht gemacht? Und nicht nur das: man unterbindet damit einen eigenen emotionalen Ausbruch. Denn dieser ist unter allen Umständen zu vermeiden, da man das Fernziel unter keinen Umständen aus den Augen verlieren darf: nachher abonniert doch noch einer?
Der emotionale Ausbruch der Freiburger hingegen war ein Hochgenuss und konnte so, selbst bei Bekanntheit und mit zwei Tagen Verzug, spielend nachvollzogen werden. Nein, da rollten fast die Tränen, so sehr fühlte man mit. Dembélé, erst wenige Minuten zuvor eingewechselt, versuchte es nach einem Kopfballableger aus dem Strafraum heraus mit einem Direktschuss, welcher, bei Misslingen, vom längst schon Fazit ziehenden Sprecher gesichert mit dem Prädikat „Verzweiflungsschuss“ abqualifizierten Schuss ab der Strafraumgrenze exakt ins linke untere Eck rauschte. Klasse, irre, super, toll, begeisternd, mitreißend, umwerfend.
c) Ein Interview
Als Marc-André ter Stegen, der Gladbacher Keeper, nach dem neuerlichen überzeugenden Sieg von Ecki Häuser befragt wurde, ob er denn nun vom Titel träume? so konterte er geschickt und sympathisch: „Von welchem Titel meinen Sie denn?“ Ecki Häuser lächelte zwar, ergänzte aber, auf die Selbstverständlichkeit der Fragerichtung hinweisend eher leicht genervt mit „dem Titel Deutscher Meister“, woraufhin ter Stegen die wirklich hübschen Worte fand: „Wir haben nächste Woche ein sehr schweres Spiel und darauf werden wir uns vorbereiten, um möglichst gut abzuschneiden.“
Vielleicht sollten die Sprecher irgendwann mal akzeptieren, dass ihre Form des Journalismus altbacken und lächerlich, nicht mehr zeitgemäß ist (falls sie es je war)? Es ist die Wahrheit, die geantwortet wird. Jeder Spieler weiß, dass jedes einzelne Spiel auf der Kippe steht, dass man in jedem an die Grenzen gehen muss, um Zählbares herauszuholen, dass die Gegner meist kein bisschen schlechter sind und dass man nur mit kontinuierlicher guter Arbeit und dem erforderlichen Glück Pünktchen um Pünktchen sammelt und am Ende alle zusammen zählt und schaut, was herauskommt. Saisonziele sind passé aber selbst wenn man sie hätte, könnte man sie nur auf die beschriebene Art erzielen. Sepp Herberger war das Idol in Sachen Weisheit (und seine Weisheiten sollten viel mehr beherzigt werden als nur noch, wie in letzter Zeit üblich und wohl dem Umstand geschuldet, dass sie jeder kennt, was aber ihrem Gehalt nicht den geringsten Abbruch tut) und auch er bemerkte schon: „Der nächste Gegner ist immer der Schwerste.“ Ruhig nicht nur wegen des Wiedererkennungseffekts kurz schmunzeln, sondern etwas drüber nachdenken.
d) „Verschludert“
Wie hübsch doch dieses Wort und wie dringend möchte man zuschauen, wenn man erfährt, dass wieder jemand „verschludert“ hat. Ein Begriff, der ebenfalls in letzter Zeit Bahn bricht (so etwa wie jener, dass, sobald ein Verteidiger im Eins zu Eins ausgespielt wird, es immer automatisch heißt: „Das geht viel zu einfach.“). Sie verschludern hier und verschludern dort, Ja, ja, die Bundesliga und ihr Niveau. Oder sind es doch nur die Sprecher?
Diesmal traf der Bannstrahl den wirklich in letzter Zeit häufig beobachteten und ein wenig an David Jarolim erinnernden Tobias Werner vom FC Augsburg, nicht nur optisch sondern auch von der Spielanlage her. Es ergaben sich beim Stande von 1:0 in den letzten Minuten mehrere Kontergelegenheiten für Augsburg. Es ist halt eine Chance da, ja, aber nicht jede Chance ist, selbst bei optimalem Spiel, ein Tor. Hier wurde ebenjener Tobias Werner im gegnerischen Strafraum halbwegs frei gespielt, er hat nur noch den Torhüter vor sich, der ihm schnell entgegeneilt, jedoch schlafen die Verteidiger keineswegs (wie einem unmissverständlich bei erfolgtem Einschlag weisgemacht werden würde), sondern versuchen ebenfalls alles, was in ihrer Macht steht gegen den Torerfolg zu richten, versuchen also, sowohl Mitspieler zuzustellen als auch den enteilten Angreifer zu stellen als auch die eigenen Torlinie mit einem Zier gerichteten Sprint abzusichern, so dass das Tore schießen maximal erschwert wird. Selbst wenn es ein lichterlohes Brennen ist, so ist es doch in Bruchteilen von Sekunden wieder gelöscht. Tobias Werner hat vielleicht die Chance, am Keeper vorbeizuschlenzen, den Erfolg würde es keineswegs garantieren, nicht nur, da jener sich besonders breit macht, sondern auch, weil schon ein Verteidiger Richtung Torlinie unterwegs ist. Er entscheidet sich dafür, wofür ihn alle Trainer loben würden: er legt den Ball quer, zu dem besser postierten Mitspieler. Torhüter und Verteidigern im Verein gelingt es, per Grätsche und Hechtsprung den Ball abzufangen, er kommt nicht zum einschussbereiten Nebenmann.
„Verschludert“ halt. Genau so geht „Verschludern“. Im höchsten Tempo auf höchstem Niveau von Gegenspielern den Kopf hoch nehmen, den Nebenmann anvisieren — den Nebenmann nicht erreichen: verschludert.
Er, der Sprecher, so muss man nun annehmen, hätte das Ding locker versenkt, nicht wahr?
Nein, Tobias Werner hat alles richtig gemacht, wie man am liebsten von Trainer Luhukay bestätigt bekäme. So wird es gemacht, das war die beste Lösung und größte Chance für diese Torsituation. Ein Tor garantiert weder diese noch jene Ausführung. Warum nur wird man derart belästigt, auch mit dieser unerträglichen Respektlosigkeit diesen Ausnahmekönnern gegenüber? Sky, go home – and stay there.“ Drüben, auf der Insel, da bist du zu Hause. Hier wird das nix. Nicht mit diesen bornierten Vielsprechern und Nichtssagern (außer Unsinn).
Besonders hübsch war übrigens mal wieder die in der Zusammenfassung des Mainz – Bayern Spiels aufgeschnappte „Analyse“ des eingeteilten Oberexperten. Als van Buyten — der Innenverteidiger, von welchem man schon seit Jahren weiß, wie gerne er den Vorwärtsgang einlegt und wie er das Spiel im gegnerischen Strafraum liebt, dieser Wolf (Stürmer) im Schafs(Verteidiger-)Pelz – kurz vor Schluss beinahe der Ausgleich gelang (Gomez war noch näher dran, wurde aber vom Fehlpfiff gestoppt), und zuvor bereits zwei Mal getroffen hatte, wurde man von folgender Einsicht verwöhnt: „Van Buyten – übrigens mit Abstand der gefährlichste Bayern Spieler.“
Wenn er das nicht gesagt hätte, hätte man als Zuschauer sicher völlig im Dunkeln getappt. Sicher dachte man bis zu diesem Zeitpunkt noch, dass van Buyten harmlos war und der Rest der Truppe durchgehend brandgefährlich?
Erwartet er eigentlich eine Anhebung seines Expertenstatus durch eine derartige, von jedem Kleinkind mit geschlossenen Augen anfertigbaren „Analyse“? Soll man ernsthaft als Zuschauer nun ein bisschen schlauer sein als zuvor? Soll man annehmen, dass es, außer den zwei Toren und dieser letzten Chance, etliche weitere Szenen gab, die einem aufgrund ihrer Vielzahl und der begrenzten Sendezeit vorenthalten wurden, in welchen van Buyten sein Offensivkönnen und seine ausgestrahlte Torgefahr unter Beweis stellte? Was soll dieser komprimierte Unsinn nur?
Eines kann man wenigstens gesichert behaupten: er ist auf keinen Fall mit Abstand der peinlichste Sprecher. Die anderen liegen fast exakt gleichauf, Ein Kopf-an-Kopf-Rennen sozusagen. Der eigene Vater pflegte einen regelmäßig mit wohldosierten und wohl überlegten Komplimenten einzudecken. Eines davon lautete: „Du bist gar kein kleiner Dummkopf.“ Dieses Kompliment kann man gerne so weiter geben, an diesen Herren.
b. Die Tabellensituation
Sp S U N Pkt T GT Diff
1 Borussia Dortmund 14 9 2 3 29 29 – 9 +20
2 Borussia Mönchengladbach 14 9 2 3 29 23 – 9 +14
3 FC Bayern München 14 9 1 4 28 34 – 8 +26
4 Werder Bremen 14 8 2 4 26 25 – 21 +4
5 FC Schalke 04 14 8 1 5 25 28 – 20 +8
6 Bayer Leverkusen 14 6 4 4 22 20 – 19 +1
7 VfB Stuttgart 14 6 3 5 21 20 – 15 +5
8 Hannover 96 14 5 5 4 20 18 – 22 -4
9 TSG Hoffenheim 14 5 3 6 18 16 – 16 +0
10 Hertha BSC 14 4 6 4 18 21 – 22 -1
11 1.FC Köln 13 5 1 7 16 20 – 29 -9
12 VfL Wolfsburg 14 5 1 8 16 19 – 28 -9
13 FSV Mainz 05 13 4 3 6 15 19 – 25 -6
14 1.FC Nürnberg 14 4 3 7 15 14 – 24 -10
15 Hamburger SV 14 3 5 6 14 18 – 26 -8
16 1.FC Kaiserslautern 14 3 4 7 13 10 – 18 -8
17 SC Freiburg 14 3 3 8 12 19 – 30 -11
18 FC Augsburg 14 2 5 7 11 12 – 24 -12
365 365 0
Gesamtanzahl Spiele 125
Tore ø 2.92
Tatsache. Es ist eingetreten, was man, auf Ehre und Gewissen, vor einigen Wochen für undenkbar hielt. Selbst der Autor kann es nur so ausdrücken, haben doch die Bayern auf eine so beeindruckende Art „die pace“ gemacht, dass man sich einen Einbruch schlichtweg nicht vorstellen konnte. Selbst wenn ab und an in der (Vor-)Berichterstattung die Rede davon war (auch von Trainern, Managern oder Spielern geäußert), dass die Saison noch lang wäre und dass noch so viel passieren könne, so hielt man Derartiges wirklich nur für den (ansonsten selten angestrebten) Spannungserhalt ursächlich verantwortlich, und nicht etwa für ein ernsthaftes Glauben daran.
Selbstverständlich weiß man – und hat es gerade in diesen Texten verstärkt versucht, verständlich zu machen – dass, etwa, wie die Anfrage bei Demi Moore für eine Nacht mit ihr nur eine Frage der Höhe des Geldbetrages sein soll, auch die Veränderung in der Tabellensituation nur eine Frage der Wahrscheinlichkeit ist. Und jede hat, in der Höhe ihres Wertes, ihre Chance auf das Eintreten. Dennoch muss man, analog zu Murphys law etwa, einräumen, dass es eine Frage der Anzahl der Versuche ist – und in dieser Saison gab es nur einen einzigen, um diese (klitzekleine) umzusetzen. Nun ist es geschehen. Wenn man nämlich die (intuitive) Aussage (sei sie auch nur gedacht) „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Bayern die Spitze noch mal abgibt in dieser Saison.“ übersetzt, dann bedeutet sie lediglich, dass man die Chance für sehr, sehr klein hält.
Andererseits hat man gerade an gleicher Stelle regelmäßig auf das Eintreten des empfundenen kleinen Wunders gewettet, in dem Sinne, dass man virtuelle Einheiten auf die Niederlagen der Bayern gesetzt hat, was wiederum zum Ausdruck bringt, dass man das Wunder für ein klein wenig wahrscheinlicher hielt als der Rest der (Wett-)Welt. Das Merkwürdige ist, dass es so erscheint, als ob man, sobald man sich auf das Denken und Argumentieren mit Wahrscheinlichkeiten einlässt, nie mehr eine klare Aussage erhält. Denn, die Antwort auf die Frage: „Wird Bayern Meister?“ kann man nur, in seinem Sinne für den Frager übersetzt, beantworten mit „Kann sein, kann sein nicht.“
Wenn man es noch ein bisschen weiter denkt, werden die Aussagen jedoch maximal so, wie sie eben werden können: „Bayern wird zu 48.82% (das „kann sein“) Meister, und zu 51.18% (das „kann sein nicht“) nicht.“ (siehe unten, „die Titelfrage“). Entweder nickt der Befragende dann oder er schüttelt den Kopf. Nicken: „Du hast Recht.“ Kopfschütteln: „Ich habe einen anderen Wert heraus.“ Falls Letzteres der Fall ist, geht das Gespräch nur noch so weiter: „Dann lass uns wetten.“ Die Vermittlung derartiger Wetten hat längst „betfair“ übernommen. Ein Streit um die Einschätzungen brächte jedenfalls nicht weiter, zumal die Aussage „kann sein, kann sein nicht“ ja ebenfalls von beiden getroffen wird und sie, falls nicht als Wette abgemacht, sich nach der Saison zur Auflösung des Streites treffen und aussöhnen wollten, mit der Bemerkung des Einen „Hab ich doch gesagt, sie packen es.“ gekontert würde vom Anderen mit „Ich hab es doch auch gesagt.“ Nur waren die Wahrscheinlichkeitswerte nicht identisch. Damit hat aber noch lange keiner Recht…
c. Die Titelfrage
Erläuterung: diese Zahlen sind das Ergebnis einer Computersimulation, welche zur Basis die weiter unten angegebenen jeweiligen aktuellen Spielstärken der Mannschaften hat. Dabei werden die Spiele anhand ebenfalls errechneter Torerwartungen (auch im weiteren Text angegeben) einzeln simuliert und jeweils die abschließende Tabelle betrachtet zur Ermittlung des Siegers.
Mannschaft Anzahl Deutscher Meister in 5000 Simulationen Meisterschaften in Prozent Faire Quoten als Kehrwert der Wahrscheinlichkeiten
1 FC Bayern München 2441 48.82% 2.05
2 Borussia Dortmund 2290 45.80% 2.18
3 Borussia Mönchengladbach 145 2.90% 34.48
4 FC Schalke 04 75 1.50% 66.67
5 Werder Bremen 26 0.52% 192.31
6 Bayer Leverkusen 17 0.34% 294.12
7 VfB Stuttgart 5 0.10% 1000.00
8 Hannover 96 1 0.02% 5000.00
5000 100.00%
Nachvollziehbar, dass man sich auf eine solche Ansicht freut. Das Meisterschaftsrennen ist fast völlig offen. Noch immer will der Computer nicht ganz die Stärke der Gladbacher Borussia anerkennen, obwohl man selbst diese günstige Entwicklung schon recht frühzeitig vorhergesehen hat in dem Sinne, dass man die Rheinländer wetttechnisch stützte. 2.90% für ein mit dem Tabellenführer punktgleiches Team nehmen sich wirklich bescheiden aus. Aber, mal intuitiv gefragt: kann man sich einen Titelgewinn der vor exakt 12 Monaten (fast) hoffnungslos und abgeschlagen am Tabellenende sitzenden Gladbacher ernsthaft vorstellen? Sind es mehr als 2.90%?
Chancenveränderungen gegenüber der Vorwoche durch die Ergebnisse des 14. Spieltages
Mannschaft Gewinn/Verlust absolut gegenüber vorherigem Spieltag Gewinn/Verlust in Prozent
1 Borussia Dortmund 919 18.38%
2 Borussia Mönchengladbach 87 1.74%
3 Werder Bremen 13 0.26%
4 Hannover 96 1 0.02%
15 1.FC Köln -1 -0.02%
16 FC Schalke 04 -3 -0.06%
17 Bayer Leverkusen -7 -0.14%
18 FC Bayern München -1009 -20.18%
0 0.00%
Der Gewinn fast maximal bei Dortmund, noch etwas größer gar (und vor einer Woche erörtert, ein derartiger Effekt) der Verlust der Bayern, und zwar in Dimensionen, wie man sie hier noch nicht erlebt hat. Über 20% Einbuße! Man muss ganz klar feststellen, dass es so eine Art „turning point“ gibt, an welchem es einzig möglich ist, solch hohe Verluste zu verbuchen. Die Teams sind, tabellarisch und in der Spielstärke, fast exakt gleichauf. Und: sie haben fast die kompletten 100% auf ihrer Seite, den höheren Teil davon der vorherige Tabellenführer. Ein gutes gegen ein schlechtes Ergebnis, so kann es passieren.
d. Die Titelchancen in der Entwicklung
Beeindruckende Kurven, selbst wenn es nur zwei sind, die eine Violine spielen. Vielleicht wären derartige Ansichten unter anderen Umständen viel leichter vorstellbar oder verständlich (beispielsweise Aktienkurse?). Da es sich um Wahrscheinlichkeiten handelt, und eine der Kurven bereits ziemlich einsam gegen 100% strebte (sie kratzte an der 90er Marke), wird es viel schwerer, dies zu tun. 90% werden, rein umgangssprachlich und intuitiv, schon als „ziemlich sicher“ empfunden – sofern man zu jenen Zeiten überhaupt an so wenig glaubte und nicht einfach den Satz aussprach: „Nee, in der Titelfrage ist es nicht spannend. Die Bayern machen es. Punkt.“
Sollten sich die Kurven tatsächlich zukünftig einmal schneiden?
e. Abgleich Titelchancen mit der Wettbörse betfair
Back Lay Wahrscheinlichkeit (Back)
FC Bayern München 1.58 1.59 63.29%
Borussia Dortmund 3.6 3.65 27.78%
Bayer Leverkusen 65 85 1.54%
VfL Wolfsburg 600 0.17%
Hannover 96 400 1000 0.25%
Werder Bremen 70 75 1.43%
FC Schalke 04 40 48 2.50%
Hamburger SV 1000 0.10%
VfB Stuttgart 350 990 0.29%
FSV Mainz 05 600 0.17%
Borussia Mönchengladbach 23 25 4.35%
TSG Hoffenheim 410 0.24%
1.FC Nürnberg 1000 0.10%
1.FC Köln 600 0.17%
SC Freiburg 1000 0.10%
Hertha BSC 670 0.15%
1.FC Kaiserslautern 1000 0.10%
FC Augsburg 1000 0.10%
102.81%
Wie gewohnt reagiert die Wettbörse gelassen. Ob dieser Trend anhält? Man ist selbst verblüfft darüber. Sicher hat jeder eine Reihe dieser Glanzleistungen gesehen. Nun hat man aber auch gesehen, dass es Niederlagen geben kann. Weiterhin konnte man eine Serie glänzender Dortmunder Siege sehen, selbst wenn (was sich gar positiv auswirken könnte für das Meisterschaftsrennen) ihnen in der Champions League das Gegenteil nachgesagt wird. Dortmund ist voll da und – man bedenke, dass der Computer in seiner Logik unbestechlich ist – das Heimspiel gegen die Bayern aussteht, während das Auswärtsspiel siegreich gestaltet werden konnte gegen den direkten Konkurrenten. Ein Plus, dass durchaus für ein paar Prozentpunkte sorgen kann.
Die Empfehlung lautet so klar wie noch nie zuvor: Dortmund wetten auf Titelgewinn. Ob sich die Computerlogik bewahrheitet? Endgültige Antworten sind nicht zu erwarten. Man kann immerhin so viel sagen, zu den Langzeitwetten: es ist möglich, eine positive Entwicklung bereits lange vor Saisonabschluss zu materialisieren. Man kann eine günstig verlaufende Langzeitwette an der Wettbörse jederzeit „settlen“, indem man die Gegenseite wettet mit der erforderlichen Betragshöhe, und damit ein gesichertes Plus erzielt.
Selbstverständlich kann man auch nachteilige Wetten settlen. Der Effekt: man handelt sich augenblicklich einen sicheren Verlust ein, was aber, wie etwa der Verkauf einer fallenden Aktie unter Einkaufspreis, kein Fehler sein muss. In der Fachsprache nennt man das, auf Wetten bezogen, „den Verlust nehmen“, in der Börsensprache ist es wohl vom Begriff her ein „stopp loss“.
Die Veränderungen der Chanceneinschätzungen bei betfair
Veränderung(Back)
FC Bayern München -8.14%
Borussia Dortmund 6.04%
Bayer Leverkusen 0.00%
VfL Wolfsburg -0.08%
Hannover 96 -0.25%
Werder Bremen 0.25%
FC Schalke 04 -0.63%
Hamburger SV 0.00%
VfB Stuttgart -0.27%
FSV Mainz 05 0.07%
Borussia Mönchengladbach 1.85%
TSG Hoffenheim -0.01%
1.FC Nürnberg 0.00%
1.FC Köln -0.03%
SC Freiburg 0.00%
Hertha BSC -0.05%
1.FC Kaiserslautern 0.00%
FC Augsburg 0.00%
-1.25%
(Die Ordnung nach den ursprünglichen Einschätzungen der Rangfolge)
Tja, der Computer reagiert mit satten (über) 18% Gewinn für Dortmund und noch satteren (über) 20% Verlust für Bayern, die Wettbörse mit weniger als der Hälfte. Interessant könnte zu beobachten sein, ob sich im Verlaufe der Woche etwas bewegt, also ein Handel einsetzt (nie war die Lage dafür günstiger, da die Spannung im Grunde, wie graphisch sichtbar, derzeit maximal), der für Kurskorrekturen sorgt. Falls dies geschähe, so wäre natürlich interessant, in welche Richtung es sich bewegt, jedoch kann man sich kaum vorstellen, dass der Bayern Titel sich im Kurs weiter runter bewegt.
f. Die direkte Champions League Quali über Platz 2
Die Wahrscheinlichkeitsverteilung für Platz 2 nach dem 14. Spieltag
Mannschaft Anzahl 2. Plätze in 5000 Simulationen 2. Plätze in Prozent
1 Borussia Dortmund 1998 39.96%
2 FC Bayern München 1896 37.92%
3 Borussia Mönchengladbach 464 9.28%
4 FC Schalke 04 293 5.86%
5 Werder Bremen 162 3.24%
6 Bayer Leverkusen 135 2.70%
7 Hannover 96 19 0.38%
8 VfB Stuttgart 17 0.34%
9 TSG Hoffenheim 6 0.12%
10 Hertha BSC 5 0.10%
11 FSV Mainz 05 4 0.08%
12 VfL Wolfsburg 1 0.02%
5000 100.00%
Auch hier ist es, logischerweise, mittlerweile ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Obwohl hier die anderen Mannschaften insgesamt schon auf über 20% kommen. Die Dominanz der Top Zwei ist unverkennbar.
Die Veränderungen gegenüber der Vorwoche:
Mannschaft Gewinn/Verlust absolut gegenüber vorherigem Spieltag Gewinn/Verlust in Prozent
1 FC Bayern München 661 13.22%
2 Borussia Mönchengladbach 129 2.58%
3 Werder Bremen 76 1.52%
4 FSV Mainz 05 4 0.08%
5 1.FC Kaiserslautern 0 0.00%
6 1.FC Nürnberg 0 0.00%
7 FC Augsburg 0 0.00%
8 SC Freiburg 0 0.00%
9 Hamburger SV -2 -0.04%
10 1.FC Köln -4 -0.08%
11 Hannover 96 -4 -0.08%
12 TSG Hoffenheim -8 -0.16%
13 Hertha BSC -9 -0.18%
14 VfL Wolfsburg -9 -0.18%
15 VfB Stuttgart -36 -0.72%
16 Bayer Leverkusen -56 -1.12%
17 FC Schalke 04 -189 -3.78%
18 Borussia Dortmund -553 -11.06%
0 0.00%
Auch hier die Aufteilung der Veränderung sonnenklar. Dortmund verliert (erwünscht) was Bayern gewinnt (unerwünscht). Wegen des Austausches gegen die Titelchancen.
g. Die Abstiegsfrage
Die Verteilung der Prozentzahlen für Abstieg
Anmerkung: Es gäbe auch eine detaillierte Aufschlüsselung über die einzelnen Plätze. Dabei zählen die Plätze 17 und 18 als Vollabsteiger (also in der Summe als 1, für abgestiegen jeweils, ansonsten lautet der Begriff „Direktabsteiger), und ein weiterer drittel Absteiger kommt hinzu durch die Relegation, wobei eben der Erstligist generell als 2/3 zu 1/3 Favorit eingeschätzt wird gegenüber dem Zweitligisten. Dadurch ist die Summe der Absteiger gleich 233.33%. Im Einzelfall wäre es in der Realität natürlich anders. Wenn also beispielsweise Frankfurt auf Platz 3 einginge in Liga 2 und Augsburg auf Platz 16 in Liga 1 könnte man vielleicht von einer ausgeglichenen Paarung sprechen.
Mannschaft Direkter Abstieg (Platz 17 oder 18) Abstieg per Relegation Insgesamt
1 FC Augsburg 59.12% 4.78% 63.90%
2 SC Freiburg 39.24% 5.16% 44.40%
3 1.FC Kaiserslautern 36.88% 5.34% 42.22%
4 1.FC Nürnberg 20.08% 4.24% 24.32%
5 1.FC Köln 13.20% 3.39% 16.59%
6 Hamburger SV 13.06% 3.05% 16.11%
7 VfL Wolfsburg 6.00% 2.20% 8.20%
8 FSV Mainz 05 5.50% 1.85% 7.35%
9 TSG Hoffenheim 2.74% 1.21% 3.95%
10 Hertha BSC 2.42% 0.96% 3.38%
11 Hannover 96 1.08% 0.64% 1.72%
12 VfB Stuttgart 0.58% 0.42% 1.00%
13 Bayer Leverkusen 0.10% 0.01% 0.11%
14 Werder Bremen 0.00% 0.07% 0.07%
15 FC Schalke 04 0.00% 0.01% 0.01%
200.00% 33.33% 233.33%
Beinahe ein vergleichbarer Effekt im Tabellenkeller. Augsburg war doch schon so nahe an hoffnungslos, bäumt sich aber zuletzt auf, was sich, nach guten Leistungen diesmal auch in einem Ergebnis niederschlug. Der erste Heimsieg und einiger davon ausgehender Optimismus. Da man Augsburg selbst an dieser Stelle zuletzt lobte und ihnen das Mitgefühl aussprach, gönnte man ihnen durchaus den Erfolg, selbst wenn er noch mehr als nur virtuelles Geld kostete…
Die Chancenveränderung durch die Ergebnisse des 14. Spieltages in Bezug auf den Abstieg
Mannschaft Chancenveränderung
1 FC Augsburg 11.53%
2 FSV Mainz 05 8.36%
3 1.FC Nürnberg 6.59%
4 Hertha BSC 0.43%
5 Werder Bremen 0.21%
6 Borussia Mönchengladbach 0.01%
7 Borussia Dortmund 0.00%
8 FC Bayern München 0.00%
9 FC Schalke 04 -0.01%
10 Bayer Leverkusen -0.04%
11 Hannover 96 -0.35%
12 TSG Hoffenheim -0.61%
13 Hamburger SV -0.63%
14 VfB Stuttgart -0.69%
15 SC Freiburg -2.33%
16 VfL Wolfsburg -4.43%
17 1.FC Köln -7.16%
18 1.FC Kaiserslautern -10.87%
0.00%
Ebenso ein gigantischer Zugewinn bei Augsburg von über 11%. Feine Sache, da doch Spannung gefragt ist und zunächst mal alles zusammenrückt (und somit dafür sorgt). Andererseits erinnert man sich nur all zu gut (wegen der ersten Begegnung damit), als es eine extrem enge Saison gab im Jahre 1968/69, im Aufstiegsjahr der Hertha und deshalb so gut erinnerlich, als am letzten Spieltag Nürnberg und Offenbach ins Gras beißen mussten und auf der Fußball-Woche die Tränen der (as Titelverteidiger gestarteten!) Nürnberger abgebildet waren, die weinend, aber von Mit- und Gegenspielern gestützt den Platz verließen. Seitdem verbindet man Abstieg immer mit Tränen, und auch ein jüngeres Beispiel wird ständig eingespielt, als Rudi Völler den weinenden da abgestiegen Andy Brehme in den Arm nimmt und vom Platz geleitet.
h. Die Abstiegsfrage in der Entwicklung
Sichtbar wird hier kaum etwas, außer, dass es wogt. Die einzig herausragende Kurve der Augsburger bewegt sich wieder auf den Rest zu, dies der vergleichbare Effekt zur Spitze.
i. Die Punkterwartungen und die Abweichungen
Erläuterung: für jedes Spiel sind vom Computer die Chancen für 1, X und 2 berechnet worden. Anhand derer ergibt sich für jede Mannschaft pro Spiel eine Punkterwartung mathematisch nach der Formel Siegwahrscheinlichkeit * 3 Punkte + Remiswahrscheinlichkeit * 1 Punkt. Die unten angegeben Abweichungen vergleichen die tatsächlich erreichten Punkte mit den vom Computer erwarteten.
In der Summe muss die Abweichung nicht 0 sein für alle Mannschaften, da die Anzahl der erwarteten Unentschieden nicht deckungsgleich mit den eingetroffenen sein muss (noch nicht einmal sein kann), aber durch die Drei-Punkte-Regel eine Unausgewogenheit forciert wird. Zu viele erzielte Punkte bedeuten, dass es zu wenige Unentschieden gab.
Team Name Punkterwartung Punkte erzielt Abweichung Abweichung absolut
1 Borussia Mönchengladbach 19.09 29 9.91 9.91
2 FC Schalke 04 20.92 25 4.08 4.08
3 Werder Bremen 22.04 26 3.96 3.96
4 Borussia Dortmund 26.68 29 2.32 2.32
5 1.FC Köln 14.82 16 1.18 1.18
6 Hertha BSC 17.24 18 0.76 0.76
7 VfB Stuttgart 20.84 21 0.16 0.16
8 Hannover 96 19.90 20 0.10 0.10
9 Bayer Leverkusen 22.27 22 -0.27 0.27
10 TSG Hoffenheim 18.76 18 -0.76 0.76
11 1.FC Nürnberg 16.74 15 -1.74 1.74
12 FSV Mainz 05 16.88 15 -1.88 1.88
13 FC Augsburg 12.94 11 -1.94 1.94
14 1.FC Kaiserslautern 15.31 13 -2.31 2.31
15 Hamburger SV 16.48 14 -2.48 2.48
16 FC Bayern München 30.50 28 -2.50 2.50
17 VfL Wolfsburg 19.44 16 -3.44 3.44
18 SC Freiburg 15.48 12 -3.48 3.48
1.66 43.28
ø Abweichung 2.40
Haushoch vorne bleibt Gladbach, als einziges herausragendes Überraschungsteam. Dass die Schlagzeilen sich auch darauf konzentrieren, liegt daran, dass es natürlich intuitiv so empfunden wird, dass es die größte Überraschung ist, auch ohne Zahlenbelege (welche an anderer Stelle, wie man doch mit einigem Stolz behaupten kann, gar nicht verfügbar wären).
Wie man sieht ist es am anderen Ende der Tabelle noch enger als oben, mit einer maximalen Negativabweichung von „nur“ 3.48 Punkten bei Freiburg, welche ziemlich rasch kompensiert werden könnten. Die Bayern sind ziemlich durchgerauscht, was in ihrem Fall vor allem daran liegt, dass die Erwartungen so hoch sind (ja, nicht nur jene der Fans sondern auch jene des Computers), dass Verluste einen richtigen Absturz einleiten können, vor allem konsekutive.
Dennoch ist eines klar: die Abweichungen sind in alle Richtungen moderat (Ausnahme: Gladbach), die Tabelle wohl geordnet, völlig anders als in der Vorgängersaison.
Der Auslandsvergleich für die durchschnittliche Punktabweichung
Anmerkung: die Theorie lautet, dass die deutsche Bundesliga die spannendste unter Europas Topligen ist. Diese Erkenntnis ist eher intuitiv abgeleitet, aber sowohl hierzulande als auch im Ausland so weit „akzeptiert“. Natürlich ist der höhere Toreschnitt ein Indiz dafür, sowie die(empfundene) geringere Vorhersagbarkeit, was den Titel, den Abstieg, aber auch andere Fragen angeht. Ausgeglichenheit ist ein Kriterium und womöglich dafür hauptverantwortlich.
Die hier verwendete Maßzahl für die Abweichung in der durchschnittlichen Punkterwartung gibt darüber messbar Auskunft, jedoch war es wohl ein für die Einstiegssaison 2010/2011 spezielles „Problem“ (der Fan dankte es), dass die Bundesliga besonders viele Überraschungen produziert hat. Dies schlug sich in den Zahlen nieder. Nun kann man das Phänomen weiter beobachten. Geht es auch in dieser Hinsicht in der Bundesliga spannend zu? Spannender als anderswo?(Zugleich könnte eine große Abweichung in dieser Kategorie aber auch einfach bedeuten, dass Computer oder Fütterer ihr Handwerk schlecht verstehen)
Platz Land Liga 1 ø Punktabweichung Änderung gegenüber Vorwoche Anzahl Spiele
1 Deutschland, 2.BL 5.56 0.27 144
2 Frankreich 1 3.75 0.44 150
3 England 1 3.66 -0.16 129
4 Spanien 1 2.76 0.12 129
5 Italien 1 2.74 0.00 118
6 Deutschland, 1.BL 2.40 -0.03 125
Der Beweis für obige Aussage im Zahlenspiegel. Die erste Liga rangiert am Tabellenende, was die Überraschungen angeht, noch besser ausgedrückt was die Ordnung in der Tabelle angeht, im Vergleich mit den Voraberwartungen. Die 2. Liga hingegen weiterhin vorne. aber man sagt ja, vielleicht nicht ganz zu Unrecht, hier kann jeder jeden schlagen. Überraschend sind dort ja nicht nur die Mannschaften Duisburg, Bochum in negativer Hinsicht und, vor allem, Paderborn in positiver, sondern auch der Abstand der Spitzenteams zum Rest, welcher in anderen Jahren viel geringer war.
Also: selbst wenn man Frankfurt ganz vorne erwartet hat und sie dort auch (fast) stehen, so kann die Punktausbeute noch immer (überraschend) viel zu hoch sein. Merke also: eine Überraschungsmannschaft wäre in der Terminologie auch eine, die zwar den richtigen Tabellenplatz einnimmt (meist dann Letzten oder Ersten) aber dennoch die Erwartungen sehr weit verfehlt, was die Punktausbeute angeht.
j. Die Torerwartungen und ihre Abweichungen
Erläuterung: Bei den Toren gilt fast das gleiche wie bei den Punkten. Die erwarteten erzielten Tore und die erwarteten kassierten Tore werden mit der Realität verglichen. Dabei zählen zu wenige erzielte Tore negativ genauso wie zu viele kassierte negativ zählen, Umgekehrtes zählt jeweils positiv. Hier muss die Summe der Abweichungen 0 sein, da alle erwarteten und nicht erzielten Tore irgendwo auch wieder nicht kassiert wurden. Der Toreschnitt kann allerdings eine Abweichung aufweisen.
Team Name Torerwartung Tore erzielt Gegentore erwartet Gegentore kassiert Summe der Abweichung
1 Borussia Mönchengladbach 19.24 23 20.13 9 14.88
2 Borussia Dortmund 23.86 29 12.61 9 8.75
3 FC Bayern München 30.22 34 11.98 8 7.76
4 FC Schalke 04 20.15 28 17.68 20 5.53
5 VfB Stuttgart 22.19 20 19.94 15 2.74
6 Hertha BSC 18.08 21 21.74 22 2.66
7 TSG Hoffenheim 18.92 16 19.80 16 0.89
8 Werder Bremen 23.58 25 19.25 21 -0.33
9 1.FC Kaiserslautern 16.10 10 22.16 18 -1.94
10 FC Augsburg 12.85 12 22.32 24 -2.53
11 Hamburger SV 18.29 18 23.22 26 -3.07
12 Bayer Leverkusen 22.22 20 17.79 19 -3.43
13 1.FC Köln 17.16 20 22.72 29 -3.44
14 FSV Mainz 05 17.44 19 19.14 25 -4.30
15 SC Freiburg 17.05 19 23.43 30 -4.62
16 Hannover 96 19.80 18 18.85 22 -4.95
17 1.FC Nürnberg 16.66 14 21.03 24 -5.63
18 VfL Wolfsburg 19.07 19 19.10 28 -8.96
352.89 365 352.89 365 0.00
Tore ø erwartet: Tore ø erzielt: ø Abweichung 4.80
2.82 2.92
Natürlich ebenso hier Gladbach vorne, da sie ja mittlerweile auch hoch gewinnen (zuletzt 5:0 und 3:0). Aber: Bayern bleibt dank des weiterhin exzellenten Torverhältnisses mit vorne dran, selbst wenn ihnen dort inzwischen Dortmund „den Rang abgelaufen“ hat. Am Ende die ausreichend oft (einen selbst, im Sinne gelungener Wetten) enttäuschenden Wolfsburger. Auch Nürnberg hat sich hinten angeschlichen, selbst wenn zuletzt ein Sieg erzielt wurde. Überraschend, dass Hannover mit der kleinen Negativserie bereits ganz nach hinten gerutscht ist (in dieser Tabelle), wobei man doch nach wie vor empfinden würde, dass sie eigentlich eine ganz gute Saison haben?
Man erinnert sich aber zugleich an die letzte Saison, in welcher Hannover lange Zeit ganz vorne mitmischte, aber teilweise mit negativem Torverhältnis.
Der Auslandsvergleich für die durchschnittliche Torabweichung
(Anmerkung: verrückte Ergebnisse müssen sich nicht unbedingt in der Tendenz niederschlagen. Also ein 5:3 oder auch ein 7:0 sorgen hier unter Umständen für große Abweichungen, auf die Tore bezogen, aber keineswegs bei der Punkterwartungen, da zum Beispiel jeweils der Favorit gewonnen hätte. Also gibt es eine alternative Methode, sich mit dem Ausland zu vergleichen: gibt es auch in dieser Hinsicht in der Bundesliga die meisten „Überraschungen“?)
Platz Land Liga 1 ø Torabweichung Änderung gegenüber Vorwoche Anzahl Spiele
1 Deutschland, 2.BL 8.12 0.42 144
2 Deutschland, 1.BL 4.80 -0.18 125
3 England 1 4.61 -0.06 129
4 Spanien 1 3.86 0.04 129
5 Frankreich 1 3.34 -0.25 150
6 Italien 1 2.75 0.00 118
Die 1. Liga hier fast ganz vorne, was weiterhin bedeutet, dass es überraschende Ergebnisse gibt, diese aber nur die Höhe der Torausbeuten, nicht aber den letztendlichen Sieger betrifft. Die 2. Liga aber nicht zu toppen. Dort geht es drunter und drüber, wie man es nennen kann. Italien macht ergebnistechnisch typischen (und gerne mit ihnen assoziierten) „Dienst nach Vorschrift“. 1:0 erzielen, über die Zeit schaukeln, so in etwa.
k. Die Spielstärke Rangliste
Anmerkung: Die Spielstärke wird gemessen in Toren, die erwartet werden, gegen die durchschnittliche Mannschaft (die es in der Praxis nicht gibt). Dabei gibt es die Offensivstärke, die gemessen wird in erwarteten erzielten Toren und die defensive Stärke, die gemessen wird in erwarteten kassierten Toren. Der Quotient aus diesen beiden Werten ergibt die Maßzahl für die Spielstärke. Je mehr erwartete erzielte, je höher der Wert, je weniger erwartete kassierte, umso höher der Wert.
Team Für Gegen Quotient Für/Gegen Veränderung des Quotiente Verschiebung
1 Borussia Dortmund 1.87 0.76 2.47 +0.08 +1
2 FC Bayern München 2.18 0.89 2.45 -0.21 -1
3 FC Schalke 04 1.57 1.23 1.28 -0.03 +0
4 Bayer Leverkusen 1.63 1.30 1.25 -0.01 +0
5 Borussia Mönchengladbach 1.47 1.21 1.21 +0.09 +0
6 Werder Bremen 1.62 1.49 1.09 +0.04 +1
7 VfB Stuttgart 1.52 1.47 1.03 -0.03 -1
8 Hannover 96 1.40 1.47 0.95 -0.01 +0
9 Hertha BSC 1.43 1.55 0.92 -0.00 +2
10 TSG Hoffenheim 1.26 1.38 0.91 -0.02 +0
11 VfL Wolfsburg 1.43 1.58 0.91 -0.05 -2
12 FSV Mainz 05 1.44 1.60 0.90 +0.05 +0
13 Hamburger SV 1.28 1.58 0.81 +0.01 +0
14 1.FC Köln 1.42 1.90 0.75 -0.04 +0
15 1.FC Nürnberg 1.14 1.59 0.72 +0.01 +0
16 SC Freiburg 1.23 1.73 0.71 +0.01 +0
17 1.FC Kaiserslautern 1.00 1.51 0.66 -0.02 +0
18 FC Augsburg 0.92 1.55 0.60 +0.03 +0
25.79 25.78 +0
Tore ø erwartet
2.86
Auch hier die Auswirkung gravierend: Dortmund erstmals vor Bayern! Sicher ist nachvollziehbar, wenn man es nicht gleich so empfindet (Die Nummer 1? Ganz klar Bayern!). Aber: auch in der letzten Saison wollte man es lange Zeit nicht glauben, zog aber gegen Ende der Saison nationenweit den Hut – und verneigte sich vor Dortmund. Der Computer hat seine (eingeimpfte) Logik und man wäre keinesfalls bereit, an dieser zu schrauben (Hauptgrund: lange Jahre bewährt). Die Intuition lässt sich spielend davon beeinflussen, hat man doch die langjährige Erfahrung: warum sollten die letzten Ergebnisse – gerade der hoch gelobte Sieg der Dortmunder in München – nicht eventuell wirklich diese Aussage beinhalten: der Unterschied ist marginal? Auch rein optisch sieht man (selbst die Champions League Ergebnisse der Borussen wurden ihren Auftritten nicht ganz gerecht) gelb gewandete Spieler pfeilschnell und kombinationssicher über den Platz huschen (oh, nein, bitte, keine Namen: äh, Götze? Na gut, einen!), die noch dazu alle Nase lang einen Angriff vollenden. Bei den Roten ist es schon ein paar Spieltage her. In Mainz hatte man merkwürdigerweise nie das Gefühl, dass Bayern besser war und gewinnen würde. Komisch war es, aber so war es.
l. Die Frequenz der Tendenzänderungen
Anmerkung: als „Tendenzwechsel“ wird ein Tor angesehen, welches eine Führung ausgleicht oder eine Führung erzielt. Das 1:0 wird nicht mitgezählt, denn ohne dieses Tor begänne es gar nicht erst, etwas mit Spannung in der Torabfolge zu tun zu haben. Ab und an wird hier ein Auslandsvergleich statistisch angestellt. Dieser zeigt, dass es in Deutschland mehr Tendenzwechsel als anderswo gibt, was einerseits auf empfundene Spannung in der Bundesliga hindeutet – welche möglicherweise vom Ausland geneidet wird – andererseits mögliche taktische Mängel aufzeigt, die, einer alten Tradition folgend, einen raten lassen, nach einem 1:0 dringend auf ein 2. Tor auszugehen – und nicht etwa öde und fad, wie aber im Ausland üblich, dieses Tor über die Zeit zu schaukeln. Mehr Auskunft über die Wirksamkeit oder Schwäche des deutschen Verhaltens geben die internationalen Vergleiche.
Natürlich ist und bleibt es wünschenswert, dass „etwas passiert“, das Spiele hin und her wogen, dass Mannschaften, die früh in Führung gehen trotzdem später noch verlieren, dass Mannschaften in dramatische Aufholjagden von zwei, drei Toren Rückstand zurückkommen, ausgleichen oder gar noch gewinnen. Die Behauptung hier: es passiert im Fußball eigentlich zu selten. Erstrebenswert wäre es, mehr Tore zuzulassen, damit auch in diesem Punkt wieder mehr Dramatik hineinkommt. Mehr Tore sorgen garantiert für mehr Tendenzwechsel, möglich aber, dass es eine Obergrenze gibt. Also: im Eishockey gibt es mehr Tore und damit mehr Tendenzwechsel, keine Frage. Aber gibt es zum Beispiel im Handball auch noch mehr als im Eishockey? Vermutlich kaum. Denn: bei sehr vielen Toren kann ja auch eine mit fünf, sechs, sieben in Führung liegen, ohne, dass an ein Comeback des Unterlegenen jemals zu denken ist.
Stets zum Vergleich hier die Statistik der letzten Saison. Man kann daran zumindest ein klein wenig vergleichen, ob es sich in der Tendenz ähnlich entwickelt in dieser Saison.
Saison 2010/2011
Land Spiele Ausgleich HF AF Summe pro Spiel
- Bundesliga 306 158 60 49 267 0.873
England 380 198 66 46 310 0.816 - Bundesliga 306 145 56 41 242 0.791
Italien 380 169 58 48 275 0.724
Frankreich 380 175 49 40 264 0.695
Spanien 380 146 48 46 240 0.632
Gesamt 2132 991 337 270 1598 0.750
Saison 2011/2012
Land Spiele Ausgleich Heim Führungstreffer Auswärts Führungstreffer Summe pro Spiel
1 1. Bundesliga 125 66 25 18 109 0.872
2 Frankreich 150 78 19 18 115 0.767
3 2. Bundesliga 144 64 23 19 106 0.736
4 England 129 56 16 19 91 0.705
5 Spanien 129 51 22 11 84 0.651
6 Italien 118 46 15 13 74 0.627
Gesamtbilanz 795 361 120 98 579 0.728
Bilanz der Tendenzwechsel von der vergangenen Woche:
Anstatt die Tendenzwechsel aufzuzählen soll ab jetzt an dieser Stelle eine kleine Tabelle mit den Tendenzwechseln des vergangenen Wochenendes aufgenommen werden.
Land Spiele Ausgleich Heim Führungstreffer Auswärts Führungstreffer Summe pro Spiel
1 1. Bundesliga 9 5 1 1 7 0.778
2 Frankreich 10 4 1 3 8 0.800
3 2. Bundesliga 9 4 2 1 7 0.778
4 Italien 10 3 1 0 4 0.400
5 Spanien 10 3 2 1 6 0.600
6 England 10 6 1 2 9 0.900
Bilanz WE 58 25 8 8 41 0.707
Eine durchschnittliche Bilanz am WE, keine Ausreißer, höchstens, dass in Italien nicht viel passierte.
Tendenzwechsel aller erfassten Ligen in der Saison 2011/2012
Land Spiele Ausgleich Heim Führungstreffer Auswärts Führungstreffer Summe pro Spiel
1 1. Bundesliga 125 66 25 18 109 0.872
2 Frankreich 150 78 19 18 115 0.767
3 2. Bundesliga 144 64 23 19 106 0.736
4 Italien 118 46 15 13 74 0.627
5 Spanien 129 51 22 11 84 0.651
6 England 129 56 16 19 91 0.705
Gesamtbilanz 795 361 120 98 579 0.728
Die 1. Liga klar vorne, wie in der letzten Saison, was jedenfalls für eine gewisse Tendenz (mit den Tendenzwechseln) spricht. Man spielt in Deutschland nach vorne. Punkt 1. Man versucht, sobald man zurück liegt, den Ausgleich zu erzielen. Punkt 2. Wenn man führt, zieht man sich lange nicht zurück. Punkt 3.
In einigen anderen Ländern ist es anders. Für die Unterhaltung ist es hierzulande gut und dafür ist stets gesorgt. Über die Nachhaltigkeit der (althergebrachten) Aussage, dass man „nur ja nicht zu früh auf Ergebnisverwaltung umschalten solle, da sich so etwas rächt, müssen die internationalen Vergleiche Aufschluss geben, in denen diese Taktik auf jene trifft. Bisher behaupten sich die deutschen Teams aber ganz gut, und auch die Nati (wie sie in der Schweiz hieße) sorgt für Furore. Verdikt: alles ok in Deutschland, was Niveau und Spannung angeht (Berichterstattung? Wo ist dieser Mantel, der, ja, des Schweigens, rüber damit! Aber nur für diesen Moment. Ok.).
m. Der mathematische Rückblick auf die Ergebnisse des 14. Spieltages
Anmerkung: hier wird für jedes Spiel die Abweichung der erwarteten Tore mit den erzielten berechnet. Zur Ermittlung der Gesamtabweichung werden die Wert absolut aufaddiert (hier nicht sichtbar, diese Spalte). Also: wenn die eine Mannschaft positiv abweicht um 0.35 Tore, die andere negativ um –0.62, dann ist die absolute Gesamtabweichung bei 0.35 + 0.62 = 0.97 Toren. Zur Ermittlung der durchschnittlichen Abweichung werden alle diese Werte aufaddiert und durch die Anzahl der Paarungen – in der Regel 9 – dividiert.
Torerwartung
Heim Auswärts Summe Abweichung
FC Köln Gladbach 1.33 1.45 2.78 0 3 -1.33 1.55
Nürnberg Kaiserslautern 1.35 1.07 2.42 1 0 -0.35 -1.07
Hoffenheim Freiburg 1.83 1.04 2.87 1 1 -0.83 -0.04
Dortmund Schalke 04 1.83 0.77 2.61 2 0 0.17 -0.77
Augsburg Wolfsburg 1.13 1.43 2.56 2 0 0.87 -1.43
Hertha Leverkusen 1.27 1.42 2.69 3 3 1.73 1.58
Hannover HSV 1.74 1.26 2.99 1 1 -0.74 -0.26
Werder Stuttgart 1.92 1.49 3.41 2 0 0.08 -1.49
Mainz FC Bayern 0.88 2.15 3.03 3 2 2.12 -0.15
13.30 12.07 25.37 15 10 1.70 13.30
Erwartete Torsumme Erwarteter Toreschnitt Erzielter Toreschnitt
25.37 2.82 2.78
ø erwartete Torabweichung 1.87 ø Torabweichung 1.84
Wenn überraschend, dann die erneute Vielzahl der Heimsiege. Andere Abweichung moderat und im Rahmen, etwas zu wenige Tore, nachdem es zuletzt mehrfach zu viele gab. Auch die erwartete Torabweichung (marginal) zu gering, in dieser Bilanz nichts Aufsehen erregendes.
n. Die Festlegung
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich für jedes Spiel als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des (Favoriten-) Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität der hier gemachten Einschätzungen prüfen. Dies wird Woche für Woche vorgenommen, aber natürlich auch insgesamt.
Die Festlegung erwartet
Paarung 1 X 2 Festlegung
FC Köln Gladbach 35.05% 24.27% 40.68% 34.73%
Nürnberg Kaiserslautern 43.71% 26.31% 29.97% 35.02%
Hoffenheim Freiburg 56.44% 22.18% 21.38% 41.34%
Dortmund Schalke 04 62.97% 21.75% 15.28% 46.72%
Augsburg Wolfsburg 30.31% 25.38% 44.32% 35.26%
Hertha Leverkusen 34.24% 24.79% 40.97% 34.65%
Hannover HSV 49.08% 22.84% 28.08% 37.19%
Werder Stuttgart 48.25% 21.48% 30.27% 37.06%
Mainz FC Bayern 14.34% 19.00% 66.66% 50.10%
3.74 2.08 3.18 3.52
durchschnittlich erwartete Festlegung: 39.12%
Zur Wiederholung nur oben die im letzten Wochentext angegebenen erwarteten Zahlen. Allerdings ist die Paarung Köln gegen Mainz hier ausgenommen. Da es ein ziemlich ausgeglichenes Spiel war, steigt die durchschnittlich erwartete Festlegung auf die restlichen 8 Partien etwas an (38.74% gegenüber 38.41%, die bei Austragung aller Partien erwartet worden wäre).
Die Festlegung eingetroffen
Paarung 1 X 2 Tendenz
FC Köln Gladbach 35.05% 24.27% 40.68% 2 40.68%
Nürnberg Kaiserslautern 43.71% 26.31% 29.97% 1 43.71%
Hoffenheim Freiburg 56.44% 22.18% 21.38% 0 22.18%
Dortmund Schalke 04 62.97% 21.75% 15.28% 1 62.97%
Augsburg Wolfsburg 30.31% 25.38% 44.32% 1 30.31%
Hertha Leverkusen 34.24% 24.79% 40.97% 0 24.79%
Hannover HSV 49.08% 22.84% 28.08% 0 22.84%
Werder Stuttgart 48.25% 21.48% 30.27% 1 48.25%
Mainz FC Bayern 14.34% 19.00% 66.66% 1 14.34%
5 3 1 3.10
durchschnittlich eingetroffene Festlegung: 34.45%
Hier hingegen konnte sich die Favoriten nicht in Szene setzen. Ein Außenseiterspieltag, welcher sich natürlich hauptsächlich am Eintreten der kleinesten angegebenen Wahrscheinlichkeit festmachen lässt: Mainz realisierte die Chance von 14.34% mit dem Sieg über Bayern. Klasse war der Auftritt allemal (wie bereits jener gegen Stuttgart vor ein paar Wochen). Drei Unentschieden sorgen ebenfalls für weit unterdurchschnittliche Eintrittsfestlegung. Zu guter Letzt gewann Augsburg als Außenseiter, selbst wenn man hier nicht ganz die Marktmeinung abgebildet hat (sonst wäre es ja nicht zu einer Wette auf Wolfsburg gekommen).
Weitere Anmerkung: In der Mathematik wurde noch kein vergleichbares Modell entdeckt. Auch nicht von einem Mathematiker, der sich zur Aufgabe gesetzt hatte, dem Autoren nachzuweisen, dass es garantiert nichts Neues gäbe.
o. Ligagesamtstatistik
Anmerkung: eine derartige Statistik wird regelmäßig vom Computer angefertigt. Es dient generell der Qualitätskontrolle der einzelnen Zahlen, Jede Zahl hat ihre Bewandtnis und wird genauer erläutert. Der Toreschnitt wird hier nicht erneut angeführt. Der Heimvorteil errechnet sich aus den der Heimmannschaften erzielten Tore geteilt durch die Hälfte der Gesamttore. Auf diese Art sieht man quasi prozentual, wie viele Tore die Heimmannschaften mehr erzielen als sie ohne Heimvorteil dürften. 1.116 sind also 11.6% mehr für die Heim, 11.6% weniger für die Auswärts.
Anmerkung: Für Rechenfüchse hier kurz die Rechenmethode für die erwartete Torabweichung erklärt: Der Computer gibt jedem Ergebnis von 0:0 bis 20:20 eine Wahrscheinlichkeit (es genügt eigentlich bis 10:10, da der Rest keine nennenswerte Wahrscheinlichkeit mehr hat). Bei jedem Ergebnis gäbe es eine Torabweichung. Wenn man also die Wahrscheinlichkeit beispielsweise eines 3:4 multipliziert mit der dann eingetretenen Abweichung (bei dem Spiel Mainz – Gladbach, mit Torerwartungen von 1.77:1.25 wären dies 3 – 1.77 = 1.23 für Mainz plus 4 – 1.25 = 2.75 für Gladbach, also insgesamt 3.98 Tore Abweichung) und dieses Verfahren für jedes Spielergebnis durchführt, erhält man die erwartete durchschnittliche Torabweichung.
Die Statistik der Ergebnisse bisher
Spiele Hsiege Remis Asiege Htore Atore Heimvort
eingetroffen 125 60 27 38 219 146 1.200
erwartet 125 57.68 28.66 38.65 199.2 153.6 1.129
abs Abweichung 0 2.32 -1.66 -0.65 19.80 -7.60 0.07
rel. Abweichung 0 3.87% -6.15% -1.71% 9.04% -5.21% 5.90%
Festlegung erwartet Festlegung eingetroffen
40.04% 40.03%
ø Torabweichung ø Torabweichung erwartet
1.89 1.87
Eine neue Form der Darstellung soll helfen, es besser lesbar zu machen. Die Heimsiege wurden um 2.32 übertroffen, was natürlich a) im Rahmen liegt und b) in kürzester Zeit korrigiert oder gar umgekehrt aussehen könnte. Die Remisen sind noch immer mit 1.66 unterboten, aber der Winter und damit die Ergebniskämpfe steht ja noch bevor, wo für einen Ausgleich in kürzester Zeit gesorgt werden könnte. Die Auswärtssiege passen hingegen ziemlich gut. Nur bei der Torbilanz der Auswärtsteams sieht es nicht ganz so gut aus: 7.6 zu wenig erzielt und 19.8 zu viele kassiert. Nun, man erinnert sich an die überraschend vielen hohen Heimsiege, und schon passt auch dieser Schuh. Das „überraschend“ viele ist dabei natürlich der Formulierungstrick, um die „Fehler“ zu kaschieren. Na, kleiner Scherz: es sind Abweichungen da, aber alle sind so, wie man stets mit rechnen muss und nicht anders oder mehr als sonst. Langfristig passen die Zahlen gut. Obacht ist immer geboten, ob sich grundlegende Dinge ändern, welche einen Eingriff erfordern. Dies scheint momentan absolut nicht der Fall.
Die Festlegung gibt darüber gut Aufschluss (auf ihre Art), indem man sie fast exakt erzielt hat, die erwartete, und auch die durchschnittliche Torabweichung ist trotz der gefühlten zu vielen zu hohen Ergebnisse nicht ansatzweise grob.
p. Rückblick auf die Wettempfehlungen
Brisanter aber stets diese Frage: zu welchen Wetten hätte es laut Computer kommen sollen/müssen? Wo hätte er sich mit dem Wettmarkt angelegt? Und: wenn er sich damit anlegt, mit der großartigen Massenintelligenz, hat er gute Gründe dafür? Konnte man eventuell gewinnen, kann man gar langfristige Vorteile nachweisen? Bisher wurden derartige „Trockenschwimmübungen“ ja wenn überhaupt für sich selbst angefertigt. Nun ist es immerhin dokumentiert.
Paarung 1 X 2
FC Köln Gladbach 3.35 3.55 2.32
Nürnberg Kaiserslautern 2.08 3.55 4.00
Hoffenheim Freiburg 1.67 4.10 5.80
Dortmund Schalke 04 1.68 4.10 5.70
Augsburg Wolfsburg 3.05 3.50 2.44
Hertha Leverkusen 2.86 3.50 2.60
Hannover HSV 2.30 3.60 3.40
Werder Stuttgart 2.14 3.65 3.70
Mainz FC Bayern 10.00 5.30 1.37
Treffererwartung 2.63
Treffer erzielt 2
Geldauswertung 4.68
Klar, dass man zufrieden auf ein derartiges Ergebnis blickt. Mainz hat alles herausgerissen und man erinnert sich, wie man x Mal an gleicher Stelle vorab vom „Einheiten aus dem Fenster schmeißen“ gesprochen hat (selbst wenn man die Parole „in den Müll“ verwendet haben sollte). Nun haben gerade die übermächtigen Bayern fast die ganze Saison virtuell finanziert. Es bedeutet so viel, dass man, mit der gebotenen Nüchternheit herangehend, vielleicht dort den größten „Value“, den größten Vorteil hat, wo man sich gegen die absoluten und von allen anerkannten herausragenden Spitzenteams stellt. Diese werden eventuell noch immer, einer Intuition folgend, „überwettet“, so dass die Kurse nicht ganz die Wahrheit reflektieren.
Sicher weiß man sehr wohl auch, dass es in allen Fällen einigen Glückes bedurfte, welches auch in Mainz erforderlich war (jedoch hier vor dem TV befindlich als wesentlich kleiner empfunden wurde).
Dortmund gegen Schalke war ganz sicher eine gute Wette, da Dortmund all dies zeigte, was ein Spitzenteam ausmachte, während Schalke diesen Anspruch nicht ganz untermauern konnte.
Kaiserslautern würde man zwar sofort wieder spielen (in der Hoffnung, sie in besserer Verfassung vorzufinden), aber in diesem Spiel war es eine katastrophal schlechte Wette. Keine Torchancen und kein Aufbäumen am Ende. Als ob was im Tee war…
Freiburg in Hoffenheim war eine phantastische Wette. Hoffenheim mag in der ersten Halbzeit Vorteile gehabt haben, aber in Hälfte zwei hat Freiburg genug gezeigt, um ihre ihnen zugeschriebenen Siegchancen zu nutzen. Der kicker zählte 6:5 Chancen für die Heimelf, was gut hinkommen kann, aber dem Außenseiter damit für eine 5.0 eine gute Wette auf sie zuspricht.
Wolfsburg war keinesfalls Favorit, was die gesehenen Spielanteile und Chancen (5:6 gegen sie, laut kicker) angeht und man müsste ihnen längst die Anhängerschaft, zumindest für die Auswärtspartien, entziehen. Für Augsburg war sehr wohl zuvor argumentiert worden, so dass man einerseits ein wenig entsetzt ist über die eigene Wette, andererseits aber gerne einräumt, hier falsch gelegen zu haben. Keine gute Wette.
Die Wette auf Leverkusen wurde vor einer Woche nicht unbedingt mit Inbrunst gerechtfertigt. Das Spiel zeigte aber, dass Hertha zwar gut, Leverkusen aber wirklich besser ist und gar ein 0:2 in ein 3:2 umzuwandeln imstande. Dass sie das 3:3 so kurz vor Schluss kassierten war sicher ein wenig Pech und sollte nicht passieren, wie auch der Trainer monierte. Dennoch war Leistung und Wette so weit ok.
Hannover gegen den HSV wurde ebenfalls eher technisch gewettet und ohne all zu große Überzeugung (was sich nicht darauf bezieht, dass man das Eintreten für ausgeschlossen hält, sondern lediglich, dass man anerkennt, dass der Markt richtig{er} liegen könnte). Das Spiel bestätige die Befürchtungen: der HSV ist einfach gut, hat vor allem in Töre einen herausragenden Spieler (von welchem man vorab absolut keine Einschätzung hatte) und ist auch sonst ein Team mit sehr vernünftigem Bundesliga Niveau. Eine händische Anpassung drängt sich auf. Der kicker zählte 6:6 Chancen, was beinahe pro Hannover gefärbt erscheint. Der HSV war eher die bessere Mannschaft, selbst wenn man sah, dass auch Hannover jederzeit in der Lage wäre, ein Tor zu erzielen. Keine gute Wette, so jedenfalls die Einschätzung. Die Fehlersuche ist aber abgeschlossen, zumal der Derbycharakter hier angesprochen war als Überzeugung hemmend.
Wettempfehlung Statistik der einzelnen Spieltage
Spieltag Nr Anzahl Wetten Anzahl Treffer erwartete Treffer Trefferabweichung Gewinn/Verlust
1 7 5 2.84 +2.16 +7.96
2 7 3 2.77 +0.23 +1.75
3 2 0 1.00 -1.00 -2.00
4 3 1 1.14 -0.14 -0.28
5 6 2 2.54 -0.54 -2.33
6 8 3 2.29 +0.71 +8.10
7 8 4 3.55 +0.45 +0.00
8 5 1 1.28 -0.28 -2.16
9 7 3 2.36 +0.64 +5.60
10 7 1 1.92 -0.92 +2.20
11 8 2 2.79 -0.79 -3.39
12 7 1 2.07 -1.07 -2.00
13 6 4 2.77 +1.23 +5.37
14 7 2 2.63 -0.63 +4.68
Die schwarzen Zahlen überwiegen, auch in ihrer Höhe, so dass man selbstverständlich zufrieden sein muss.
Statistik insgesamt
Gesamtanzahl Wetten Gesamtanzahl Treffer Gesamtbilanz G/V in% Gesamt erwartete Treffer GesamtTrefferabweichung
7 5 +7.96 113.71% 2.84 +2.16
14 8 +9.71 69.36% 5.61 +2.39
16 8 +7.71 48.19% 6.61 +1.39
19 9 +7.43 39.11% 7.74 +1.26
25 11 +5.10 20.40% 10.28 +0.72
33 14 +13.20 40.00% 12.57 +1.43
41 18 +13.20 32.20% 16.12 +1.88
46 19 +11.04 24.00% 17.40 +1.60
53 22 +16.64 31.40% 19.76 +2.24
60 23 +18.84 31.40% 21.68 +1.32
68 25 +15.45 22.72% 24.47 +0.53
75 26 +13.45 17.93% 26.54 -0.54
81 30 +18.82 23.23% 29.31 +0.69
88 32 +23.50 26.70% 31.38 +0.62
Auch hier alles im grün-schwarzen Bereich, selbst wenn die Trefferausbeute nur sehr knapp positiv liegt (der Grund, wiederholend angegeben: zu viele hohe Quoten getroffen). 26.70% sind auf jeden Fall eine stolze, aber sicher nicht langfristig repräsentative Zahl (was man, im ersten Jahr der Aufzeichnung, als Leser sonst eventuell annehmen könnte).
q. Die Vorschau auf den 15. Spieltag
Anmerkung: Der Computer verrechnet nach einem eigens entwickelten – natürlich erläuterbaren und höchst logischen – Algorithmus die Torerwartungen (und den hier nicht ausgewiesenen individuell gepflegten) Heimvorteil zu diesen Torerwartungen. Diese wiederum werden zu den Eintrittswahrscheinlichkeiten verrechnet, früher per Simulation, heute längst per Funktion, die sich aus den Simulationsergebnissen ableiten ließ). Auch diese Torerartungswerte haben sich bei Toranzahlwetten am Wettmarkt längst als konkurrenzfähig erwiesen.
Torerwartung
Heim Auswärts Summe
Leverkusen Hoffenheim 1.77 1.04 2.81
FC Bayern Werder 2.67 0.82 3.49
Kaiserslautern Hertha 1.28 1.39 2.67
Gladbach Dortmund 0.90 1.31 2.21
Freiburg Hannover 1.41 1.34 2.75
Wolfsburg Mainz 1.73 1.34 3.07
Stuttgart FC Köln 2.37 1.31 3.68
HSV Nürnberg 1.59 1.04 2.64
Schalke 04 Augsburg 1.95 0.68 2.62
15.67 10.27 25.94
Erwartete Torsumme Erwarteter Toreschnitt
25.94 2.88
Nichts Spektakuläres, 2.88 Tore erwartet im Schnitt bedeuten: ein torreicher Spieltag wird erwartet (falls man es empfinden kann, dass 2.88 gegenüber anderen Werten von 2.78 gleich für „torreich“ sorgen können). Immerhin 3.49 Tore in München, was auf das eine „over“ hindeutet, noch mehr in Stuttgart, mit 3.68 Toren. Ganz wenige soll es in Gladbach geben. Der Computer nimmt den weisen Reporterspruch sozusagen vorweg: die guten Teams neutralisieren sich.
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität prüfen.
Die Festlegung erwartet
Paarung 1 X 2
Leverkusen Hoffenheim 54.85% 22.82% 22.33% 40.28%
FC Bayern Werder 76.70% 14.25% 9.05% 61.68%
Kaiserslautern Hertha 34.95% 25.06% 39.99% 34.49%
Gladbach Dortmund 25.88% 27.61% 46.52% 35.95%
Freiburg Hannover 39.16% 24.57% 36.27% 34.53%
Wolfsburg Mainz 47.09% 22.84% 30.06% 36.43%
Stuttgart FC Köln 61.28% 18.69% 20.03% 45.05%
HSV Nürnberg 50.52% 24.41% 25.07% 37.77%
Schalke 04 Augsburg 67.60% 20.22% 12.18% 51.27%
4.58 2.00 2.42 3.77
durchschnittlich erwartete Festlegung:
41.94%
Ein klarer Favoritenspieltag mit einem erwarteten Wert von 41.94%, und damit um knapp 2% über dem Schnitt. Die Gründe: Bayern daheim (selbst wenn gegen Werder), und auch Stuttgart und Schalke mit gut über 60%. Selbst der HSV hat sich bereits auf solide 50% hochgearbeitet.
Die fairen Quoten
Anmerkung: die fairen Quoten sind lediglich die Kehrwerte der Wahrscheinlichkeiten. So werden die Spiele aber am Wettmarkt angeboten beziehungsweise, bei den Wettbörsen („betfair“) so gehandelt. Man kann gerne vergleichen, was der Computer rät. Die Abweichungen werden nicht enorm sein, jedoch ist theoretisch jede Wette eine gute (aus Computersicht), bei der die am Markt bezahlte Quote oberhalb der fairen Quote liegt. „Gut“ ist die Wette insofern, als sie langfristigen Gewinn verspricht. Wenn man beständig Wetten auf diese Art macht, sollte man langfristig Gewinn erzielen. Garantien gibt es natürlich auch dafür nicht.
Paarung 1 X 2
Leverkusen Hoffenheim 1.82 4.38 4.48
FC Bayern Werder 1.30 7.02 11.05
Kaiserslautern Hertha 2.86 3.99 2.50
Gladbach Dortmund 3.86 3.62 2.15
Freiburg Hannover 2.55 4.07 2.76
Wolfsburg Mainz 2.12 4.38 3.33
Stuttgart FC Köln 1.63 5.35 4.99
HSV Nürnberg 1.98 4.10 3.99
Schalke 04 Augsburg 1.48 4.95 8.21
Abgleich mit der Wettbörse betfair
(Die Wettempfehlungen)
Paarung 1 X 2 % Schnitt
Leverkusen Hoffenheim 1.82 3.90 5.00 100.59%
FC Bayern Werder 1.35 5.70 11.00 100.71%
Kaiserslautern Hertha 2.56 3.50 2.92 101.88%
Gladbach Dortmund 3.75 3.65 2.14 100.79%
Freiburg Hannover 2.58 3.50 2.90 101.81%
Wolfsburg Mainz 2.38 3.60 3.10 102.05%
Stuttgart FC Köln 1.47 4.70 8.60 100.93%
HSV Nürnberg 1.96 3.70 4.30 101.30%
Schalke 04 Augsburg 1.38 5.00 10.00 102.46%
Treffererwartung 2.18
Ein kurzer Kommentar zu den Wettempfehlungen:
Hoffenheim hat doch etliche Spiele sehr gut gespielt und zuletzt selten einen Lohn dafür bekommen. Bei Leverkusen hingegen – man hatte sie ja in Berlin selbst auf Sieg und sie haben es mit dem dritten Gegentor kurz vor Schluss verdorben – fehlt weiterhin die Konstanz. Fazit: man kann sich einen Sieg von Hoffenheim dort gut vorstellen, zumindest im angemessenen Verhältnis zur Quote.
Dass man nun über eine Wette auf Bayern nachdenken kann (und sich sogar dafür entscheidet) zeigt zumindest eine Kuriosität des Marktes aus, welcher in gewisser Weise irritiert auf die Sequenz der zuletzt ungünstigen Ergebnisse reagiert. Denn: der Computer hat Dortmund bereits ganz knapp vor Bayern in der Spielstärke. Diese Einschätzung wird nicht bestätigt vom Markt durch die stoische Ruhe, mit welcher auf die Misserfolgsserie reagiert wird im Sinne der langfristigen Ziele, des Titelgewinns also. Dort, so behauptet der Markt, wird sich Bayern durchsetzen, zumindest mit einer (weit) höheren Chance als es der Computer annimmt. Jedoch auf das nächste Spiel ist es gerade umgekehrt. Hier werden Bayern geringere Chancen eingeräumt als es der Computer einstuft.
Wenn man so wollte, dann könnte man gegen Bayern wetten im Sinne des Titelgewinns, sich aber zugleich (günstig) versichern mit einer Wette auf den Bayern Sieg am Wochenende. Die beiden Einschätzungen des Marktes passen nicht richtig zueinander. Ursache, bereits genannt: Irritation.
Man könnte natürlich den Fehler beginnen, bei Werder zu suchen, jedoch gibt es dafür wenig Bestätigung in der Vergangenheit. Der Computer wollte eher beinahe Werder spielen gegen Stuttgart und man entsinne sich, dass vor diesem (korrigierenden) Sieg am letzten WE die 0:5 Pleite in Gladbach stand, auf welche man beinahe mit „Krisengerede“ oder „fehlender Stabilität“ bei Werder begann. Es bleibt dabei: der Vorteil ist sehr gering, aber man riskiert diese Einheit, die Ansicht vertretend, dass Bayern eine gute Wette ist.
Hertha hat nun, wie zuvor angekündigt und im Sinne der Leverkusen Wette gefürchtet, erneut eine exzellente Leistung geboten, selbst wenn Leverkusen zwischendurch die überlegene Klasse aufzeigte. Kaiserslautern hat ein wirklich schwaches Spiel in Nürnberg hingelegt, wo man, bei eigener Live-Ansicht, gegen Ende tatsächlich kein bisschen eines Aufbäumens spürte. Die Spieler, der Trainer waren sich auch einig, dass dies die schwächste Saisonleistung war. Warum also nicht dem Computer vertrauen? Hertha hat stets getroffen zuletzt, auch auswärts, und man kann es ihnen sicher in Lautern zutrauen. Eine gute Wette.
Bei Wetten auf Wolfsburg kann man niemals das Empfinden entwickeln, dass sie günstig sind. Dennoch erinnert man sich, dass sie es meist geschafft haben, nach einem ernüchternden Auswärtsauftritt einen Heimerfolg hinzulegen. Immerhin ist die Heimbilanz mit 4 – 0 – 2 vergleichsweise günstig, wobei dort gar die Niederlage gegen Bayern bereits enthalten ist, plus jene kurz vor Schluss gegen Hertha (! siehe oben). Also: man spielt Wolfsburg, findet die Wette aber, gerade gegen das in Hochform befindliche Mainz, nicht wirklich gut.
Der Kölner Sieg in Stuttgart ist eine Pflichtwette und vor allem eine Zahlenwette. Die Niederlage gegen Gladbach sollte man nicht überbewerten, da der Gegner einfach übermächtig war, wie von allen Seiten anerkannt. In dem Spiel, sow ar man einig, hat man nicht so schlecht gespielt, sondern gegen diesen Gegner in der Form keine Chance gehabt, so traurig es auch (gerade im rheinischen Derby) klingen mag.
Stuttgart hatte im letzten Heimspiel gegen Augsburg im Grunde fast ausschließlich Glück, und hat auch in Bremen die erste Halbzeit nichts geleistet. Diese ging völlig an Werder. Das Aufleben in Hälfte 2 (trotz der ausgerechnet dann kassierten Gegentore) war vor allem dem Umstand zu verdanken, dass Werder seine exzellenten Chancen nicht genutzt hat (Ursache: Pech und nichts sonst). Wieso sollte Köln also nicht der Husarenstreich gelingen? Der Lohn mit 7 gewonnen Einheiten wäre reichhaltig.
Auch die Einheit auf Augsburg scheint exzellent investiert, selbst wenn man die 9 zu gewinnenden Einheiten nur mit viel Phantasie kombiniert mit einer gehörigen Portion Glück einstreichen dürfte. Augsburg war in Stuttgart sehr gut, gegen Bayern davor auch schon, hat nun gar einen Lohn erhalten mit dem Heimsieg gegen Wolfsburg und wird alles daran setzen – mit Sicherheit ohne zu verkrampfen, da es weiterhin eine Sensation wäre, wenn sie die Klasse halten könnten –, auch den Schalkern, welche von der Derby Pleite in Dortmund kommen, in der ihnen doch die Grenzen aufgezeigt wurden, kräftig in die Suppe zu spucken. So unwahrscheinlich es sein mag, dass man nächste Woche an gleicher Stelle feiern kann und möglicherweise diesen glorreichen Worten kleinlaut ein „na, so gut war es nun auch wieder nicht“ hinterherzuschicken: die Chance wird hier als größer als 1 zu 10 postuliert, also: eine gute Wette.
2) Die 2. Bundesliga
a. Die Tabellensituation
b. Die Aufstiegschancen
Anmerkung: die Simulation von Liga 2 läuft genau wie die von Liga 1. Es wurden ebenfalls 5000 Durchläufe gemacht. Der dritte Platz ergibt logischerweise eine 1/3 Aufstiegschance, obwohl es noch von der Paarung abhängen dürfte. Da die Topfavoriten hier vorne liegen, könnten es durchaus auch 50% sein, die der Zweitligadrittplatzierte gegen den Erstligadrittletzten hat.
c. Punkterwartungen und Abweichungen
d. Auswertung des 5. Zweitligaspieltages
e. Vorschau auf den 7. Zweitligaspieltag