1) Die 1. Bundesliga
a. Rückblick auf die Spiele
Ergebnisse des 12. Spieltages
FSV Mainz 05 – VfB Stuttgart 3:1 (0:0)
Borussia Dortmund – VfL Wolfsburg 5:1 (2:0)
- FC Nürnberg – SC Freiburg 1:2 (1:1)
Hertha BSC – Borussia Mönchengladbach 1:2 (1:1)
Werder Bremen – 1. FC Köln 3:2 (0:2)
TSG Hoffenheim – 1.FC Kaiserslautern 1:1 (1:0)
Bayer Leverkusen – Hamburger SV 2:2 (2:1)
Hannover 96 – FC Schalke 04 2:2 (1:1)
FC Augsburg – FC Bayern München 1:2 (0:2)
Ein paar Beobachtungen:
Man beachte bitte – und verdamme zugleich den ständig wachsende Torarmut aufgrund klammer werdender Schiedsrichterauslegungen ankündigenden Verfasser — , dass es allen Teams gelang, mindestens ein Tor zu erzielen. Die Aufmerksamkeit wurde übrigens darauf gelenkt, da ein Bekannter (der Wirt eines kroatischen Restaurants) Woche für Woche eine Wette auf dieses Ereignis abschloss – und damit regelmäßig einen 10er in den Wind schreiben musste. Als man nun, nach dem erfolgten Augsburger Anschlusstor in der 59. Minute quasi sofort die Beine unter den Arm nahm, um zur Gratulationskur aufzubrechen (sicher, ja, man hatte hinterlistig mindestens ein Freibierchen einkalkuliert), musste man bei Ankunft die ernüchternde Nachricht entgegennehmen: diese Woche war die Wette nicht platziert worden. Die lange Durststrecke und ein aufmerksamer, da ständig kalkulierender (auch Dauer-)Gast hatte davon abgehalten: „Dit kommt do sowieso nie.“
Die Frage nach der zu erzielenden Quote konnte aber nicht ausbleiben (die er nicht konkret kannte, da sie wohl Schwankungen von Woche zu Woche unterlag, je nach Paarungen; ein gewiefter Mathematiker wohl am Werk, oder?) und wurde wie folgt beantwortet: „Da Augsburg gegen Bayern gespielt hat (zu denken hatte man: der Letzte und Schwächste gegen den Besten und Ersten), war die Quote bestimmt 150-fach.“
Immerhin wurde dem überraschend mäßig enttäuschten – wie man im Übrigen längst festgestellt hat, macht es den Menschen oft viel mehr Spaß, Pechgeschichten, diese dafür wiederholt zu erzählen; immerhin hat man nämlich wirklich was zu erzählen und Bedauern und Anteilnahme einzuheimsen, wohingegen man nach Gewinnen durch Glück eher Neider auf den Plan ruft, abgesehen von den hinterlistigen Schmarotzern; in diesem Falle sackt man die Kohle ein, schweigt, und wartet einfach auf die nächste Pechgeschichte – Wirt das Versprechen gegeben, die Wahrscheinlichkeit für das Ereignis „alle Mannschaften erzielen mindestens ein Tor“ einmal auszurechnen.
Dies ist nunmehr (man darf gerne Staunen: mit sehr geringem Aufwand, da die eigene Software solche Dinge im Prinzip mitberechnet; man muss nur noch ein paar Werte im Excel miteinander multiplizieren für die exakte Auskunft) geschehen. Das Ergebnis lautet: die Chance, dass jede Mannschaft mindestens ein Tor erzielt liegt bei 0.32 %, also etwas über 3 Promille (die einen viel mehr als den Lappen kosten könnten, sofern eigenen Alkoholanteil im Blut angebend). Im Kehrwert müsste man also mindestens eine Quote von 307 bekommen, damit die Wette aus Computersicht rentabel würde. Der gewissenhafte Quotenmacher (von Cashpoint stammt die Idee wohl) hatte sicher gut kalkuliert, da der befragte Pechgeschädigte eben nur 150-fach bekommen hätte. Dennoch hätte er bei erfolgtem Wettabschluss wieder für die kommenden 150 Spieltage (finanzielle) Luft, um auf das nächste derartige Ereignis zu warten – oder alternativ hätte er eben die berechnete Chance im Anschluss erfahren und alsbald, als Geläuterter, diese Wettart fallen gelassen und einen Einkaufsbummel gemacht – nach Verköstigung der Gäste mit ausreichend und selbst bereitgestellter Flüssigware, versteht sich.
Obwohl es erneut eine Torflut gab, wird die Kritik an den Regeloffiziellen (Legislative und Exekutive) nicht leiser. Es werden von offizieller Seite – die sich auf die berichterstattende ausdehnt — verstärkt Regelauslegungen gesucht (und gerechtfertigt) die gegen die Angreifer, gegen die Toraktion und damit letztendlich gegen die gute Unterhaltung, also gegen die das Ganze finanzierenden Zuschauer gerichtet sind.
Als Beispiel gab es am Montagabendspiel in Liga 2 den Siegtreffer der Frankfurter Eintracht kurz vor Schluss, der so regulär war, wie ein Tor nur sein kann – und auch gegeben wurde. Da jedoch im Anschluss beinahe das Wort der „Fehlentscheidung“ die Runde machte und auf alle Arten vertreten wurde, gibt man damit den Pfeifenmännern die Chance, beim nächsten Mal auch ein derartiges Tor abzuerkennen. Motivierend dürfte dabei wirken, dass man sich im Falle der Aberkennung keineswegs lästigen Fragen ausgesetzt sähe. So hingegen gibt es eine alberne Diskussion, die sogar noch die Möglichkeit einräumt, dass der „Fehler“ den Auern den (im Übrigen tatsächlich sehr wohl verdienten) Punkt gekostet hätte. Im Umkehrfall – Treffer wird nicht anerkannt, im Nachhinein aber als eigentlich korrekt erachtet — würde es der Trainer (vielleicht auch ein Sprecher, in einem Nebensatz) erwähnen, jedoch gleich hinzufügen (müssen; leidvolle Macht der Medien), dass sie keineswegs die Schuld beim Schiri suchen würden und so weiter, damit er auch ja nicht in den Verdacht der alles rechtfertigenden und schön redenden Subjektivität geriete. Dann, spätestens erst dann, wäre es vergessen.
Fazit: der Fokus wird immer wieder falsch gesetzt. Die (zu Unrecht) aberkannte Torsituation hätte mindestens die gleiche Aufmerksamkeit verdient. Sofern man das Umdenken vollzogen hätte, würde man sogar verstehen, dass die Aufmerksamkeit im Sinne Aller durchaus auch höher sein dürfte. Die Folge: Spektakel auf allen Plätzen. Im Sinne von anhaltender oder weiter anwachsender Torflut. Wer möchte denn bitte leugnen, dass ein derartiger wie der dieswöchige Spieltag reichlich Freude bereitet? Hätte man Sorge, eine Sättigungsgrenze zu erreichen?
Der Kicker hat übrigens auch die Zeichen der Zeit nicht erkannt (wer hätte dies schon, außer dem ewig tippenden, aber vermutlich der Wirklichkeit entrückten Mahner?), sowie bedauerlicherweise auch nicht Trainer Schaaf (der wirklich legitime Nachfolger des vom Autor mit am höchsten geschätzten Otto Rehhagel). Denn: beide sorgten sich tatsächlich (wie schon im Scherze teilweise hier erwähnt, auf langweilende Sprecher und deren vermuteter Rücksichtnahme auf Herzpatienten bezogen) um die Zuschauer, sprachen von „Gesundheitsgefährdung“ anlässlich des Bremer Dramas mit dem (wieder einmal) erzielten späten Siegtreffer nach 0:2 Rückstand zur Pause. Also: selbst wenn es dort ein Scherz sein sollte (und Schaaf gar einen langweiligen Sieg seiner Truppe einforderte), so kann es doch nicht gänzlich darüber hinwegtäuschen, dass beim Fußball wohl Überlegungen wie Zuschauerunterhaltung niemals wirklich stattfinden (wie wäre sonst zu erklären, dass man beim Bezahlsender Sky einen Haufen Kohle berappen soll, man permanent von neuen, anstehenden und unter keinen Umständen zu verpassenden Highlights in Kenntnis gesetzt wird, bei der Durchführung eines der Highlights aber eine Schlaftablette hinters Mikro gesetzt wird, die spätestens nach 20 Minuten die gesicherte Erkenntnis verbreitet, dass das Spiel sowohl langweilig als auch ausgesprochen schwach sei? Dies kann man eben nur so erklären: Fußball wird sowieso geschaut, so die naive und sogar falsche Ansicht, und man muss nicht noch irgendetwas Besonderes herauskitzeln, vor allem sich nicht um den Unterhaltungswert scheren).
Ach so, das Tor der Frankfurter hier kurz beschrieben: der Ball springt im Strafraum hin und her, berührt mal Angreifers, mal Verteidigers Bein, gelangt dann zu Idrissou, der den Ball aus kürzester Distanz am Torwart vorbei versenkt, jedoch möglicherweise (selbst dies war nicht völlig eindeutig geklärt) vor der letzten Ballberührung dem Tor näher steht als jeder Verteidiger, also von der Position her Abseits sein könnte.
In der Diskussion, die nun völlig unsinnig eröffnet wird, wird die Frage gestellt, ob der zuletzt den Ball berührende Frankfurter Spieler diesem eine bewusste Richtungsänderung verleiht, in der Absicht, ihn zu Idrissou zu befördern. In diesem Falle, so die Behauptung der Berichterstatter (deshalb hier „angeklagt“ auch die Legislative, da die Regelpassi vermutlich irgendwo so verfasst sind, denn, so schwer es zu glauben ist, sind einige der Medienvertreter des Lesens mächtig), würde eine Abseitsposition in Frage kommen, nicht jedoch, falls es sich nur um einen Abpraller handelte, so folgert man weiter.
Selbst wenn also der die Regel absegnende und niederschreibende damit etwas Sinnvolles getan hätte, so wird einerseits dem Schiedsrichter stets diese Möglichkeit eingeräumt, es so auszulegen, weiterhin aber durch die nervende Diskussion die Auslegung regelrecht (!!) forciert beim nächsten Auftreten. In der vorliegenden Situation jedenfalls gibt es keinen Anhaltspunkt, dass der Frankfurter überhaupt die Möglichkeit gehabt hätte, den Ball vorsätzlich in die Richtung zu spielen. Der prallt ans Schienbein oder irgendwo hin, prallt mindestens an ein weiteres Verteidigerbein und landet rein zufällig bei Mo Idrissou. Falls dieser überhaupt bei der letzten Frankfurter Ballberührung im Abseits gestanden hätte.
Die Diskussion kann also nur schadhaft sein im Sinne von zukünftigen pro Tor Entscheidungen. Insgesamt werden ja in letzter Zeit so zahlreiche klare und früher über jede Diskussion erhabene Treffer aberkannt aus den irrwitzigsten Gründen. So die etlichen Beispiele zuletzt, als direkte Torschüsse den ebenso direkten Weg ins Netz fanden, aber ein mehr als übereifriger Linienrichter eine Abseitsposition eines Spielers, dessen aktives Eingreifen – zu welcher zuletzt selbst die Sichtbehinderung zählen soll, völlig gegen den Geist des Spieles und entgegen früherer Auslegung – er nicht einmal ansatzweise beurteilen kann, anzeigte – unmittelbar vom Pfiff des Schiedsrichters gefolgt, und damit beiden ein Alibi verschaffend. „Ich habe nur die Abseitspostion angezeigt. Ob er eingriff, muss doch der Mann an der Pfeife beurteilen.“ „Ich habe nur die Fahne gesehen und da muss ich doch unterbrechen.“ Jeder hat sein Alibi, Leid trägt nur der neutrale Fan (denn der bevorteilte Fan der das Tor dadurch nicht kassierenden schweigt und jener der das korrekt erzielte aber aberkannte beklagt gilt als befangen, ebenso natürlich wie Trainer, Manager oder Spieler, die sich dazu äußern oder eben darüber schweigen). Wenn also Klärung, dann nicht über derartig unsinnige, neue teils kryptische und zumindest frei interpretierbare Paragraphen, sondern nur darüber, wer das Urteil zu fällen hat. Sobald dieses alleinige Recht wieder dem Schiri zugesprochen würde, hätte dieser zumindest wieder die Chance, ein Winken zu übersehen. „Abseits ist, wenn der Schiri pfeift.“, um mal wieder ein Bonmot des fast neuzeitlichen Trainers (ein weiteres: „Modern spielt, wer gewinnt“, auf den sensationellen EM-Titel der Griechen 2004 anwendbar) und zumindest in Griechenland längst legendären Otto dem II. einzuwerfen.
Man sieht übrigens an der Spielerreaktion recht eindeutig, wie sicher sich diese sind, absolut korrekte Tore erzielt zu haben. Wieder lief am Wochenende ein Spieler über den gesamten Platz, bereits mit ausgezogenem Trikot (war das in der Champions League?), und ließ sich vom Jubeln nicht abbringen. So sicher kann man nur sein, wenn es eigentlich keinen Zweifel gibt (wie in der Szene auch nachweisbar, ohne sie konkret erinnerlich zu haben). Man muss nun auch diese möglichen Folgen berücksichtigen, deren Auftreten sich bereits abzeichnet und oft genug gesehen wurde: an sich ist es als nachteilig erkannt, dass jeder Blick zum Linienrichter bei kritischen Entscheidungen diesen nur animieren könnte, doch noch die Fahne zu heben. Also: es kommt der Steilpass, man versenkt den Ball direkt und beginnt zu jubeln, um das Heben der Fahne zu unterbinden, egal, ob es knapp oder weniger knapp oder halt auch überhaupt nicht in der Nähe von Abseits war. Dies das herkömmliche und wohl erprobte Verhalten (welches im Übrigen auch Maradonna bei seinem legendären Handtor an den Tag legte, da jeder Blick zum Schiri oder Assistenten nur hätte bedeuten können: „ich habe gesündigt, hat es vielleicht jemand von euch gesehen?“ Sofern er dieser Schuld bewusst reagiert hätte, hätte er die Möglichkeit einkalkulieren müssen, dass den längst protestierenden englischen Abwehrspielern doch noch Recht gegeben worden wäre).
Heute ist es so: man hat längst erkannt, dass es tausende von möglichen und unmöglichen Begründungen gibt, Tore abzuerkennen. Der mögliche Frust, von einem Torjubel zurückgeholt zu werden führt eben zu der neuerlichen, an sich als Fehl- abgelegten, Reaktion, nun doch wieder einen Blick zum Assistenten zu werfen, egal, wie sicher man sich ist, dass alles mit rechten Dingen zuging. Man muss einfach schauen, obwohl man sich diesen Reflex längst abgewöhnt hatte. Damit jedoch, siehe graue Vorzeit (also vor Maradonna), gibt man jedoch stets dem Assistenten das Gefühl, dass etwas faul war und motiviert ihn so doch wieder (besser: noch mehr, denn das Heben der Fahne ist der eigentliche Reflex: „Irgendwas wird schon gewesen sein. Und wenn nicht: mir passiert eh nix.“), die Fahne zu heben.
Fakt ist, dass alle in die falsche Richtung gehen, vermutlich deshalb, um im Bild zu bleiben, weil sie im Dunkeln tappen. Tore sind das Salz in der Suppe, Es gibt derzeit vieles, was darauf hindeutet, dass den Angreifern doch immer neue Wege einfallen, wie man eine Abwehr überwinden kann, auch Standards gehören mehr und mehr dazu, die oftmals perfekt einstudiert wirken. Auch möglich, dass die Perfektion der Platzverhältnisse, die immer die Angreifer bevorteilen, dazu beitragen, aber auch gut möglich, dass die technische Klasse der Spieler immer größer wird, so also die Offensive immer mehr Möglichkeiten bekommt, während sich Abwehrspiel ab irgendeinem Perfektionsgrad nicht mehr verbessern lässt, so dass diese Effekte der Klammheit der Schiedsrichter entgegen wirken und der Toreschnitt erhalten bleibt über die Jahre. Denn eindeutig ist, dass ständig Tore aberkannt werden, über welche man früher nicht im Entferntesten diskutiert hätte. Auch Elfmeter werden sehr schwerlich zugesprochen und bei Abseitsentscheidungen gibt es, im Gegensatz zu früher (als es oft nicht einmal mit Kameras festgehalten wurde) sehr viel seltener eine Fehlentscheidung pro Angreifer. Wie sollte also der Toreschnitt erhalten geblieben sein?
Man stelle sich nun vor, dass das Umdenken Einzug hielte. Wie viel mehr Tore gäbe es zu sehen, wie viel mehr dramatische Spielabläufe, von Torfolge und Ausgang her, wie viel öfter würde man vor Begeisterung aus dem Sessel springen, wie viele mehr Fans könnte man mit diesem Spektakel anlocken? Und es ist keine einzige Regeländerung eingefordert oder wäre erforderlich. „In den Regeln steht: bei Foul im Strafraum gibt es Elfmeter, also habe ich einen gegeben, selbst wenn es nur ein leichter Schubser war.“ Und der nächste Schiri täte das Gleiche. Die Folge? Nicht etwa 10 Elfer pro Spiel, sondern verhaltene Abwehrspieler, die ihre Arme brav am Körper halten (und nicht wie Handballtorhüter herumhampeln und bei einem gegen die ausgebreiteten Arme prallenden Ball die Absolution erhalten: „Nein, aus der Distanz, da kommt er gar nicht weg.“; fadenscheinig, falsch, verirrt), damit weder Ball noch Gegenspieler behelligend, in der Erkenntnis, dass Regelverstöße unvermeidlich geahndet werden und ein Elfer immer eine gefährlichere Torsituation hervorrufen würde als ein Halten, ein Zerren, ein Ziehen oder ein Handspiel verhindern könnte. Man sähe womöglich gar gewonnene Kopfballduelle von Angreifern nach Eckbällen und wäre nicht ständig mit der frustrierenden Unterbindung von Aktionen beschäftigt: „Stürmerfoul. Da hat er wohl irgendwas gesehen.“ Kein Mensch hat etwas gesehen und schon gar nichts regelwidriges, aber wenn, dann keinesfalls etwas vom Angreifer mehr regelwidriges als vom Abwehrmann.
Und bei Abseitsentscheidungen bekäme man nicht mehr mit den lästigen und ständigen Antiklimax zu tun, dass „das Spiel längst unterbunden ist“, wobei sich etwa zu 50% danach herausstellt, dass die Fahne zu Unrecht hochging, jedoch der Mann an der Linie (gerade heute wird dies zum besonderen Ärgernis aufgrund der Tumbheit des Diagnostizierenden) in den anderen 50% mit Lob überhäuft wird: „Tolles Auge vom Assistenten, das war Millimeterarbeit und kaum zu sehen, aber er lag richtig, Großes Kompliment!“ Tatsächlich wird dies derzeit ständig zugesprochen, jedoch scheint der Leierkastenmann mit der unerträglich monotonen Stimme vergessen zu haben, dass er nur drei Minuten zuvor mit der allergleichen Entscheidung (Fahne hoch, Fahne immer hoch) daneben lag.
Tore, Tore, Tore und eine richtig würzige (und längst nicht versalzene) Suppe, natürlich alles andere als „Einheitsbrei“. Wie viele Tore müssten es sein, bevor man sich abwendet? Dies müsste zwar experimentell herauszubekommen sein, jedoch ist die Sorge ziemlich gering (und würde sie ein FIFA Offizieller überhaupt vorhersehen, befürchten, dies als Argument verwenden?), dass man diesen Dialog zu hören bekäme: „Kommst du mit zum Fußball? Ich hab zwei Karten bekommen, Hertha gegen Dortmund, heute Abend.“ „Fußball? Nee, Fußball macht keinen Spaß, Da fallen ja dauernd Tore. Früher war viel besser. Stand immer 0:0 und wenn ein Tor fiel, wusste man, wer gewinnt.“
b. Die Tabellensituation
Sp S U N Pkt T GT Diff
1 FC Bayern München 12 9 1 2 28 32 – 4 +28
2 Borussia Dortmund 12 7 2 3 23 26 – 9 +17
3 Werder Bremen 12 7 2 3 23 23 – 16 +7
4 Borussia Mönchengladbach 12 7 2 3 23 15 – 9 +6
5 FC Schalke 04 12 7 1 4 22 24 – 18 +6
6 Hannover 96 12 5 4 3 19 16 – 17 -1
7 VfB Stuttgart 12 5 3 4 18 18 – 12 +6
8 Bayer Leverkusen 12 5 3 4 18 15 – 16 -1
9 TSG Hoffenheim 12 5 2 5 17 15 – 13 +2
10 Hertha BSC 12 4 4 4 16 16 – 17 -1
11 1.FC Köln 12 5 1 6 16 20 – 26 -6
12 1.FC Kaiserslautern 12 3 4 5 13 10 – 15 -5
13 VfL Wolfsburg 12 4 1 7 13 15 – 25 -10
14 FSV Mainz 05 12 3 3 6 12 16 – 23 -7
15 1.FC Nürnberg 12 3 3 6 12 13 – 20 -7
16 Hamburger SV 12 2 4 6 10 15 – 25 -10
17 SC Freiburg 12 3 1 8 10 16 – 27 -11
18 FC Augsburg 12 1 5 6 8 9 – 22 -13
314 314 0
Gesamtanzahl Spiele 108
Tore ø 2.91
Wie angekündigt wird ab und an der Check durchgeführt: zwei Punkte pro Spiel: Titelkandidat, weniger als ein Punkt pro Spiel: Absteiger. Bayern hat 28 Punkte in 12, macht fast 2.2 pro Spiel, aber 24 (genau 2 pro Spiel) hätten für Platz 1 gereicht. Dortmund ist mit knapp drunter „title contender“, zu unerfreulich-unschön Deutsch: „Bayernjäger Nummer 1.“ Wer hatte wann Zweifel? Obwohl die Berichterstatter hier die Ausrede hätten, Spannung erzeugen zu wollen (woran sie nachweislich – man schaue und vor allem höre nur ein einziges Spiel – nicht interessiert sind): einzig sie hatten welche, wohingegen der Wettmarkt mit stoische Gelassenheit niemals welche hegte (und auch der Computer nicht). Nicht etwa aber, dass man nun glaubte, dies hätte für immer Bestand. Es ist eher eine Bestandsaufnahme. Was morgen wird? Nein, niemand wüsste es weniger als der hiesige Verfasser. Es gibt eine Wahrscheinlichkeit dafür und eine dafür. Ab und an tritt eine kleine ein, seltener eine noch kleinere und häufiger eine größere. Je größer, desto häufiger. Ohne jegliche Garantien, nicht einmal bezüglich der Berechnung der Größe.
Hinten sieht es so aus: Augsburg mit 8 in 12, also 0.667 pro Spiel, fast abgeschlagen, und auch Freiburg und HSV mit je 10 in 12 unter einem pro Spiel und damit auf Abstiegs- und Relegationsplatz. Darüber Nürnberg mit exakt einem pro Spiel auf dem rettenden Platz. Also: die Faustformel funktioniert recht verlässlich.
c. Die Titelfrage
Erläuterung: diese Zahlen sind das Ergebnis einer Computersimulation, welche zur Basis die weiter unten angegebenen jeweiligen aktuellen Spielstärken der Mannschaften hat. Dabei werden die Spiele anhand ebenfalls errechneter Torerwartungen (auch im weiteren Text angegeben) einzeln simuliert und jeweils die abschließende Tabelle betrachtet zur Ermittlung des Siegers.
Mannschaft Anzahl Deutscher Meister in 5000 Simulationen Meisterschaften in Prozent Faire Quoten als Kehrwert der Wahrscheinlichkeiten
1 FC Bayern München 4101 82.02% 1.22
2 Borussia Dortmund 766 15.32% 6.53
3 FC Schalke 04 52 1.04% 96.15
4 Werder Bremen 34 0.68% 147.06
5 Bayer Leverkusen 20 0.40% 250.00
6 Borussia Mönchengladbach 16 0.32% 312.50
7 VfB Stuttgart 3 0.06% 1666.67
8 Hannover 96 3 0.06% 1666.67
9 TSG Hoffenheim 3 0.06% 1666.67
10 Hertha BSC 2 0.04% 2500.00
5000 100.00%
Die Anzahl der ernsthaften Bewerber reduziert sich. Bereits über 97% an die zwei Schwergewichte. Wobei man wissen sollte, dass vor Abschluss der Hinrunde auf keinen Fall auch nur ein einziger Bewerber (in diesem Falle: Teilnehmer am Wettbewerb) tatsächlich 0% hätte, selbst wenn die Chance weit unterhalb von 1/5000 läge (und damit in der Simulation nicht vorkäme). Die einfache Begründung, einem mathematischen Beweis gleichkommend: man könnte in der Rückrunde ja alle Ergebnisse der Hinrunde einfach umdrehen und ab und an dem nach Abschluss der Hinrunde Letztplatzierten ein Törchen mehr geben. Dann wären sie garantiert Gewinner, abgesehen davon, dass es natürlich ganz andere Wege gäbe, in der Praxis, so wäre dieses selbst bei 17 Hinspielniederlagen eines Teams gegenüber 17 Siegen eines anderen Teams immerhin möglich.
Erwähnt dies hier nur, da man folgende absurde Worte mal wieder hörte (wobei vergleichbare Informationen meist verlässlich sind, da sie in der Regel von anderen, des Rechnens und Denkens fähigen, ausländischen Sportjournalisten abgeschrieben werden), aus Berichterstatters (deutschsprachigem) Munde: „Einmalig und das ist noch nie einer Mannschaft gelungen: Sporting Lissabon ist bereits nach drei Spielen in der Euroleague Gruppenphase eine Runde weiter.“ Dies löste weit mehr als Verwunderung aus. Sporting hatte zwar alle drei Partien gewonnen, sicher, aber in einer Vierergruppe sind dies exakt die drei Spiele gegen jeden Gegner ein Mal. Was nun, wenn man alle Ergebnisse umdrehte und ein Tor einem Gegner mehr zuschriebe? Es kann doch gar nicht sein? Wie kam der Mann zu der Äußerung?
Chancenveränderungen gegenüber der Vorwoche durch die Ergebnisse des 12. Spieltages
Mannschaft Gewinn/Verlust absolut gegenüber vorherigem Spieltag Gewinn/Verlust in Prozent
1 Borussia Dortmund 203 4.06%
2 Borussia Mönchengladbach 4 0.08%
3 TSG Hoffenheim 2 0.04%
12 Hertha BSC -1 -0.02%
13 Hannover 96 -8 -0.16%
14 Werder Bremen -8 -0.16%
15 FC Schalke 04 -14 -0.28%
16 VfB Stuttgart -15 -0.30%
17 Bayer Leverkusen -19 -0.38%
18 FC Bayern München -144 -2.88%
0 0.00%
Interessant natürlich viel mehr die Frage, ob Bayern mit fortgesetzten Siegen Chancen einbüßen kann. Frage beantworte: ja, sie können. Sogar mit 2.88% eine ganze Menge. Die Begründung liegt aber doch auf der Hand: der Computer berücksichtigt (aus gutem Grunde, wie man gerne einfügt) die Höhe des Ergebnisses, sowie, noch selbstverständlicher, die Höhe der überwundenen Hürde, sofern sie es denn wird. Bayern hat die Hürde Augsburg genommen, wenn man so möchte bei (legalem) Anstoßen an derselben, Dortmund hat aber die etwas höhere Hürde Wolfsburg eher mit Bravour genommen. Die Bravour hat hier messbaren Charakter, das Anstoßen auch: Bayerns Spielstärke hat leicht gelitten, während Dortmunds einen Schub bekam. Wer würde nun zu behaupten wagen, dass dies zu Unrecht geschähe? Man erinnert sich sehr wohl an die letzte Saison, als Dortmund mit stolz geschwellter Brust nach München fuhr und dort mit einem phantastischen 3:1 weit mehr als nur die Punkte entführte (die Ehre dazu?). Warum sollte man es ihnen nun nicht erneut zutrauen? Ja, sicher, alles eine Frage der Wahrscheinlichkeit… echte Aussagen entfallen. Ein „Zutrauen“ äußert sich in viel weiter unten ausgedrückten Zahlen in der lapidaren, wenn auch ziemlich kompakten Antwort so: Dortmund gewinnt zu 19.87%. Noch Fragen? Komisch, diese Mathematik… Eigentlich erhäbe sich nur noch die Frage: wer glaubt an mehr als diese, wer glaubt an weniger? Mal schauen am Wettmarkt. Wenn jener an weniger glaubt (die intelligente Masse), dann Wetten, aus Ehrerbietung an die Mathematik.
d. Die Titelchancen in der Entwicklung
Doch, irgendwie spannend, zu sehen, wie es sich weiter entwickelt. Zu 74.77% wird es aber einen gewaltigeren Zacken geben nach dem Wochenende (nämlich immer dann, wenn die 25.23% für das Unentschieden nicht eintreten). Schließlich handelt es sich doch um ein Sechspunktespiel. Wem würde ein Remis mehr nützen? Wohl Dortmund, obwohl sie auf Distanz gehalten werden? Man bedenke bitte bei der Unklarheit der (nicht geprüften, mal sehn, was die Praxis bringt, vielleicht wird es ja Remis?) Aussage, dass zwar ein Remis für Dortmund ein günstiges Ergebnis wäre, da man ja Außenseiter ist, aber es beispielsweise zwei Spieltage vor Schluss bei ebenfalls 5 Punkten Rückstand jedenfalls alle Restchancen auf den Titel unweigerlich vernichten würde.
e. Abgleich Titelchancen mit der Wettbörse betfair
Back Lay Wahrscheinlichkeit (Back)
FC Bayern München 1.21 1.22 82.64%
Borussia Dortmund 9.2 11 10.87%
Bayer Leverkusen 55 70 1.82%
VfL Wolfsburg 250 780 0.40%
Hannover 96 200 350 0.50%
Werder Bremen 100 160 1.00%
FC Schalke 04 30 36 3.33%
Hamburger SV 1000 0.10%
VfB Stuttgart 150 290 0.67%
FSV Mainz 05 1000 0.10%
Borussia Mönchengladbach 190 290 0.53%
TSG Hoffenheim 160 300 0.63%
1.FC Nürnberg 1000 0.10%
1.FC Köln 230 1000 0.43%
SC Freiburg 1000 0.10%
Hertha BSC 600 0.17%
1.FC Kaiserslautern 1000 0.10%
FC Augsburg 1000 0.10%
103.59%
Für den Moment entscheidet sich der Computer recht klar für Dortmund: man bekäme eine 9.2, während der faire Kurs bei 6.53 ist. Nun ja, wenn nicht jetzt, wann dann, wenn nicht hier, sag mir, wo und wann? An einer Bayern Fehleinschätzung liegt es jedenfalls nicht, dass man Dortmund spielen soll, denn die haben Markt und Computer identisch.
Die Veränderungen der Chanceneinschätzungen bei betfair
Veränderung(Back)
FC Bayern München 0.00%
Borussia Dortmund 2.29%
Bayer Leverkusen -0.64%
VfL Wolfsburg -0.20%
Hannover 96 0.75%
Werder Bremen 0.54%
FC Schalke 04 -0.39%
Hamburger SV 0.00%
VfB Stuttgart -0.35%
FSV Mainz 05 0.00%
Borussia Mönchengladbach 0.38%
TSG Hoffenheim -0.20%
1.FC Nürnberg 0.00%
1.FC Köln -0.31%
SC Freiburg 0.00%
Hertha BSC -0.06%
1.FC Kaiserslautern 0.00%
FC Augsburg 0.00%
1.82%
(Die Ordnung nach den ursprünglichen Einschätzungen der Rangfolge)
Wie es aussieht reagiert die Masse (falls hier überhaupt Handel stattfindet; es ginge immer auch um die Höhe von möglichen Einsätzen zu den gebotenen Quoten) nicht zum ersten Mal moderater auf eine Ergebnishöhe. Der Computer jedenfalls sieht die Chancen mehr gewachsen – aber man empfindet doch auch, dass Dortmund speziell dank des 5:1 gegenüber Bayerns Stottersieg mit nur 4 Torchancen erzielt, nun eine Chance in München hat, dass sie wieder voll da sind und auch der Kicker zum Schwärmen überging?
f. Die direkte Champions League Quali über Platz 2
Die Wahrscheinlichkeitsverteilung für Platz 2 nach dem 11. Spieltag
Mannschaft Anzahl 2. Plätze in 5000 Simulationen 2. Plätze in Prozent
1 Borussia Dortmund 2810 56.20%
2 FC Bayern München 720 14.40%
3 FC Schalke 04 491 9.82%
4 Werder Bremen 340 6.80%
5 Borussia Mönchengladbach 237 4.74%
6 Bayer Leverkusen 172 3.44%
7 Hannover 96 94 1.88%
8 VfB Stuttgart 68 1.36%
9 TSG Hoffenheim 42 0.84%
10 Hertha BSC 16 0.32%
11 FSV Mainz 05 4 0.08%
12 1.FC Köln 3 0.06%
13 VfL Wolfsburg 2 0.04%
14 1.FC Kaiserslautern 1 0.02%
5000 100.00%
Na, richtig spannend ist es nicht, obwohl hier noch mehr Mannschaften ihre Chancen haben.
Die Veränderungen gegenüber der Vorwoche:
Mannschaft Gewinn/Verlust absolut gegenüber vorherigem Spieltag Gewinn/Verlust in Prozent
1 Borussia Dortmund 234 4.68%
2 FC Bayern München 149 2.98%
3 Werder Bremen 63 1.26%
4 Borussia Mönchengladbach 60 1.20%
5 FSV Mainz 05 2 0.04%
6 1.FC Kaiserslautern 0 0.00%
7 FC Augsburg 0 0.00%
8 Hamburger SV 0 0.00%
9 SC Freiburg 0 0.00%
10 1.FC Köln -7 -0.14%
11 1.FC Nürnberg -7 -0.14%
12 VfL Wolfsburg -16 -0.32%
13 Hertha BSC -29 -0.58%
14 TSG Hoffenheim -46 -0.92%
15 Hannover 96 -50 -1.00%
16 FC Schalke 04 -70 -1.40%
17 VfB Stuttgart -120 -2.40%
18 Bayer Leverkusen -163 -3.26%
0 0.00%
Dortmund gewinnt hinzu, ganz klar, da sie Konkurrenten auf Distanz halten – immerhin zählt ja gar das Torverhältnis mit und dies haben sie verbessert im Verein mit der Spielstärke. Auch Bayern mit Zugewinn, was insofern logisch ist, da sie ja Titelchancen eingebüßt haben. Leverkusen, ursprünglicher Hauptkonkurrent für Dortmund – und dies gar mit einigem Abstand – natürlich mit maximaler Einbuße, obwohl ein 2:2 ja nicht einmal eine Niederlage ist.
g. Die Abstiegsfrage
Die Verteilung der Prozentzahlen für Abstieg
Anmerkung: Es gäbe auch eine detaillierte Aufschlüsselung über die einzelnen Plätze. Dabei zählen die Plätze 17 und 18 als Vollabsteiger (also in der Summe als 1, für abgestiegen jeweils, ansonsten lautet der Begriff „Direktabsteiger), und ein weiterer drittel Absteiger kommt hinzu durch die Relegation, wobei eben der Erstligist generell als 2/3 zu 1/3 Favorit eingeschätzt wird gegenüber dem Zweitligisten. Dadurch ist die Summe der Absteiger gleich 233.33%. Im Einzelfall wäre es in der Realität natürlich anders. Wenn also beispielsweise Frankfurt auf Platz 3 einginge in Liga 2 und Augsburg auf Platz 16 in Liga 1 könnte man vielleicht von einer ausgeglichenen Paarung sprechen.
Mannschaft Direkter Abstieg (Platz 17 oder 18) Abstieg per Relegation Insgesamt
1 FC Augsburg 68.50% 3.84% 72.34%
2 SC Freiburg 37.68% 5.22% 42.90%
3 Hamburger SV 21.70% 4.72% 26.42%
4 1.FC Nürnberg 19.30% 4.65% 23.95%
5 1.FC Kaiserslautern 19.00% 4.59% 23.59%
6 FSV Mainz 05 12.16% 2.97% 15.13%
7 1.FC Köln 7.88% 2.53% 10.41%
8 VfL Wolfsburg 8.04% 2.14% 10.18%
9 Hertha BSC 2.92% 1.18% 4.10%
10 TSG Hoffenheim 1.26% 0.59% 1.85%
11 VfB Stuttgart 0.74% 0.29% 1.03%
12 Hannover 96 0.44% 0.31% 0.75%
13 Bayer Leverkusen 0.20% 0.13% 0.33%
14 Borussia Mönchengladbach 0.08% 0.06% 0.14%
15 FC Schalke 04 0.08% 0.05% 0.13%
16 Werder Bremen 0.02% 0.06% 0.08%
17 FC Bayern München 0.00% 0.00% 0.00%
18 Borussia Dortmund 0.00% 0.00% 0.00%
200.00% 33.33% 233.33%
Augsburg setzt sich doch zunächst recht deutlich ab, obwohl die Leistung gegen Bayern sicher mehr als ok war, hatten sie doch immerhin die riesige Ausgleichschance (und überhaupt 4:4 Chancen), welche Neuer mit genialer Parade vereitelte. Freiburg trotz des Last-Minute Sieges Kandidat Nummer 2. Na, die Anderen haben eben auch gepunktet (außer Nürnberg).
Die Chancenveränderung durch die Ergebnisse des 12. Spieltages in Bezug auf den Abstieg
Mannschaft Chancenveränderung
1 SC Freiburg 11.49%
2 FSV Mainz 05 9.19%
3 Hamburger SV 1.33%
4 1.FC Kaiserslautern 0.75%
5 Borussia Mönchengladbach 0.35%
6 Werder Bremen 0.12%
7 Hannover 96 0.02%
8 Borussia Dortmund 0.00%
9 FC Bayern München 0.00%
10 FC Schalke 04 -0.06%
11 Bayer Leverkusen -0.08%
12 TSG Hoffenheim -0.51%
13 VfB Stuttgart -0.67%
14 Hertha BSC -2.06%
15 1.FC Köln -2.76%
16 FC Augsburg -3.21%
17 VfL Wolfsburg -4.69%
18 1.FC Nürnberg -9.23%
0.00%
Freiburg trotzdem der große Gewinner. Sicher war Nürnberg die bessere Mannschaft daheim gegen Freiburg, aber es waren nur Nuancen. Man hatte bei jedem Freiburger Vorstoß doch das Gefühl, dass sie ein Tor machen könnten, vor allem dank der Beweglichkeit – gepaart mit technischer Perfektion – der beiden dunkelhäutigen (welches Wort darf man dafür überhaupt noch verwenden? Wie diskriminierend ist eigentlich das Wort „Weißer“?) Angreifer Cissé und Makiadi, denen tatsächlich ab und an ein besserer Schutz durch die Schiedsrichter – möglicherweise und ein längst beobachteter aber kaum gewagt auszusprechender Verdacht – fehlt, vielleicht gar aufgrund der Hautfarbe? Jedenfalls darf sich ein solcher Spieler wirklich nicht viel erlauben, auch im Sinne von Reklamationen. Die beiden stehen nach Foulaktionen immer ganz brav auf und hoffen, dass sie vielleicht einen Freistoß bekommen (während ein Einheimischer vielleicht schon im Sturze die an ihm vergangene Regelwidrigkeit mit einem empörten Ausruf andeuten würde, und auf der Erde angekommen auch noch Gelb fordern würde. Dies, ganz im Ernst, könnte sich der Auswärtige mit der komplementären Hautfarbe niemals erlauben – und würde es vielleicht gar aus {vorteilhaften} charakterlichen Gründen nicht einmal erwägen).
h. Die Abstiegsfrage in der Entwicklung
Jede einzelne Kurve hat ihre Bewegungen. Bei Augsburg ging es zuletzt wieder nach oben, also in die nicht angestrebte Richtung, während Freiburg Einschnitt deutlich zu sehen ist. Lautern mit zuletzt konstanter Abwärtsbewegung. Auch der HSV bewegte sich leicht nach unten, obwohl die drei Remis von Finke ja nicht wirklich überzeugend sind (Hauptgrund: die unerfreulich und längst gerügte Dreipunkteregel). Dennoch ist es so weit im Sinne der Abstiegsvermeidung ok gewesen, dass die Situation sich etwas verbessert hat. „Der Rest“ schwankt sehr konstant. Diesmal hat das dort enthaltene Mainz einen Sieg erzielt und damit für einen Abschwung gesorgt.
i. Die Punkterwartungen und die Abweichungen
Erläuterung: für jedes Spiel sind vom Computer die Chancen für 1, X und 2 berechnet worden. Anhand derer ergibt sich für jede Mannschaft pro Spiel eine Punkterwartung mathematisch nach der Formel Siegwahrscheinlichkeit * 3 Punkte + Remiswahrscheinlichkeit * 1 Punkt. Die unten angegeben Abweichungen vergleichen die tatsächlich erreichten Punkte mit den vom Computer erwarteten.
In der Summe muss die Abweichung nicht 0 sein für alle Mannschaften, da die Anzahl der erwarteten Unentschieden nicht deckungsgleich mit den eingetroffenen sein muss (noch nicht einmal sein kann), aber durch die Drei-Punkte-Regel eine Unausgewogenheit forciert wird. Zu viele erzielte Punkte bedeuten, dass es zu wenige Unentschieden gab.
Team Name Punkterwartung Punkte erzielt Abweichung Abweichung absolut
1 Borussia Mönchengladbach 16.07 23 6.93 6.93
2 FC Schalke 04 18.17 22 3.83 3.83
3 Werder Bremen 19.18 23 3.82 3.82
4 1.FC Köln 13.52 16 2.48 2.48
5 Hannover 96 17.01 19 1.99 1.99
6 FC Bayern München 26.41 28 1.59 1.59
7 TSG Hoffenheim 15.51 17 1.49 1.49
8 Hertha BSC 14.60 16 1.40 1.40
9 VfB Stuttgart 17.56 18 0.44 0.44
10 1.FC Kaiserslautern 12.99 13 0.01 0.01
11 Borussia Dortmund 23.72 23 -0.72 0.72
12 Bayer Leverkusen 19.21 18 -1.21 1.21
13 1.FC Nürnberg 14.46 12 -2.46 2.46
14 FC Augsburg 11.14 8 -3.14 3.14
15 SC Freiburg 13.22 10 -3.22 3.22
16 VfL Wolfsburg 16.29 13 -3.29 3.29
17 Hamburger SV 13.98 10 -3.98 3.98
18 FSV Mainz 05 16.26 12 -4.26 4.26
1.69 46.28
ø Abweichung 2.57
Die Gladbacher sind eben das Überraschungsteam, so sehr man sich gerne daran erinnert, sie ab Spieltag 1 mit besonders viel Lob bedacht zu haben, insbesondere den erneuten Doppeltorschützen Marco Reus. Wieder waren beide Treffer absolute Sahne und längst brodelt die Gerüchteküche, wann er denn nun zu Bayern geht. Na, man muss sich dann eben mal wieder selbst auf die Schulter klopfen.
Trotzdem dürfte man das Haar in der Suppe suchen. Dies besteht darin: wenn man doch die Qualitäten angeblich so gut vorhergesehen hätte, hätte man dies nicht in den Erwartungen widerspiegeln können? Sprich: man hätte doch Gladbach in der Spielstärke aufgrund der gemachten – und allwöchentliche wiederholt angemerkten – Beobachtung beizeiten so einstufen könne, dass ihre Erwartung der erzielten Ausbeute viel näher gelegen hätte, die hier ausgewiesene Überraschung also gar nicht so groß gewesen wäre?
Immerhin, als Gegenargument: etliche Male noch konnte man das Geld mit der Einschätzung vermehren, da der Markt noch weniger als der Computer diese Punktausbeute vorhergesehen hat. Also: aus Marktsicht wäre die Überraschung noch größer gewesen. Schalke, Werder, Köln und Hannover liegen alle noch vor den Bayern, was nur unterstreicht, dass die gigantische Ausbeute der Bayern ihnen fast zugetraut wurde, also kein Fehler in der Einschätzung zu suchen wäre. Die anderen sind eben kleine, aber doch noch größere als die der Bayern, Überraschungen, welche aber sowohl moderat ausfallen als auch niemals ausbleiben werden –positiv wie negativ.
Hinten bleibt Mainz, trotz des Sieges, während sich Freiburg, der vorherige 17., gleich auf Platz 15 vorgearbeitet hat.
Der Auslandsvergleich für die durchschnittliche Punktabweichung
Anmerkung: die Theorie lautet, dass die deutsche Bundesliga die spannendste unter Europas Topligen ist. Diese Erkenntnis ist eher intuitiv abgeleitet, aber sowohl hierzulande als auch im Ausland so weit „akzeptiert“. Natürlich ist der höhere Toreschnitt ein Indiz dafür, sowie die(empfundene) geringere Vorhersagbarkeit, was den Titel, den Abstieg, aber auch andere Fragen angeht. Ausgeglichenheit ist ein Kriterium und womöglich dafür hauptverantwortlich.
Die hier verwendete Maßzahl für die Abweichung in der durchschnittlichen Punkterwartung gibt darüber messbar Auskunft, jedoch war es wohl ein für die Einstiegssaison 2010/2011 spezielles „Problem“ (der Fan dankte es), dass die Bundesliga besonders viele Überraschungen produziert hat. Dies schlug sich in den Zahlen nieder. Nun kann man das Phänomen weiter beobachten. Geht es auch in dieser Hinsicht in der Bundesliga spannend zu? Spannender als anderswo?(Zugleich könnte eine große Abweichung in dieser Kategorie aber auch einfach bedeuten, dass Computer oder Fütterer ihr Handwerk schlecht verstehen)
Platz Land Liga 1 ø Torabweichung Änderung gegenüber Vorwoche Anzahl Spiele
1 Deutschland, 2.BL 5.16 0.18 126
2 Frankreich 1 3.32 -0.36 130
3 England 1 3.20 0.19 109
4 Italien 1 2.85 0.02 98
5 Spanien 1 2.59 0.18 110
6 Deutschland, 1.BL 2.57 -0.18 108
Hier der Beweis, dass die Abweichungen in Liga 1 derzeit sehr moderat sind. Man hat den letzten Platz eingenommen in dieser Kategorie der Überraschungen. Die 2. Liga souverän auf Platz 1, was nur den Hinweis gibt, dass eigentlich in allen Topligen die Tabellenbilder in dieser Saison ziemlich normal sortiert sind. Man sieht ja gar an den geringen Änderungen (sogar mit zwei negativen Werten), dass derzeit nicht so viel Aufregendes im Sinne Kopf stehender Tabellen vorgeht.
j. Die Torerwartungen und ihre Abweichungen
Erläuterung: Bei den Toren gilt fast das gleiche wie bei den Punkten. Die erwarteten erzielten Tore und die erwarteten kassierten Tore werden mit der Realität verglichen. Dabei zählen zu wenige erzielte Tore negativ genauso wie zu viele kassierte negativ zählen, Umgekehrtes zählt jeweils positiv. Hier muss die Summe der Abweichungen 0 sein, da alle erwarteten und nicht erzielten Tore irgendwo auch wieder nicht kassiert wurden. Der Toreschnitt kann allerdings eine Abweichung aufweisen.
Team Name Torerwartung Tore erzielt Gegentore erwartet Gegentore kassiert Summe der Abweichung
1 FC Bayern München 26.53 32 10.29 4 11.75
2 Borussia Mönchengladbach 16.22 15 17.49 9 7.27
3 Borussia Dortmund 21.21 26 10.30 9 6.08
4 VfB Stuttgart 18.77 18 17.23 12 4.46
5 TSG Hoffenheim 15.74 15 17.35 13 3.61
6 FC Schalke 04 17.48 24 14.98 18 3.50
7 Werder Bremen 20.35 23 16.19 16 2.84
8 Hertha BSC 15.42 16 18.92 17 2.50
9 1.FC Kaiserslautern 13.89 10 19.37 15 0.48
10 1.FC Köln 15.83 20 21.27 26 -0.56
11 Hannover 96 16.81 16 16.07 17 -1.74
12 1.FC Nürnberg 14.45 13 18.05 20 -3.39
13 FC Augsburg 10.94 9 18.96 22 -4.98
14 Bayer Leverkusen 19.36 15 15.38 16 -4.98
15 SC Freiburg 14.61 16 20.21 27 -5.40
16 Hamburger SV 15.61 15 20.14 25 -5.48
17 FSV Mainz 05 16.56 16 16.99 23 -6.57
18 VfL Wolfsburg 16.12 15 16.72 25 -9.40
305.89 314 305.89 314 0.00
Tore ø erwartet: Tore ø erzielt: ø Abweichung 4.72
2.83 2.91
Hier bleiben die Bayern vorne, Gladbach dahinter, aber auf 3 bereit die andere Borussia aus Dortmund, welcher zu Beginn der Saison bereits eine Krise eingeredet werden sollte (während sie diese nun angeblich in der Champions League hatten, wo sie aber lediglich nicht den Lohn für die guten ersten Leistungen bekamen, nun aber einen sehr wenig überzeugenden, eigentlich glücklichen Sieg, gegen Olympiakos einfuhren – und schon ist die Krise vorüber?!). Hinten nun der VfL aus Wolfsburg, Leid tragender der Dortmunder Gala, aber auch sonst nie recht den Erwartungen entsprechend spielend.
Der Auslandsvergleich für die durchschnittliche Torabweichung
(Anmerkung: verrückte Ergebnisse müssen sich nicht unbedingt in der Tendenz niederschlagen. Also ein 5:3 oder auch ein 7:0 sorgen hier unter Umständen für große Abweichungen, auf die Tore bezogen, aber keineswegs bei der Punkterwartungen, da zum Beispiel jeweils der Favorit gewonnen hätte. Also gibt es eine alternative Methode, sich mit dem Ausland zu vergleichen: gibt es auch in dieser Hinsicht in der Bundesliga die meisten „Überraschungen“?)
Platz Land Liga 1 ø Torabweichung Änderung gegenüber Vorwoche Anzahl Spiele
1 Deutschland, 2.BL 7.61 -0.14 126
2 Deutschland, 1.BL 4.72 -0.07 108
3 England 1 4.60 0.19 109
4 Spanien 1 3.58 0.53 110
5 Frankreich 1 3.47 -0.04 130
6 Italien 1 3.01 -0.19 98
Die 2. Liga auch hier international vorne. Dass die Werte nicht Hand in Hand gehen müssen zeigt das Beispiel Liga 1: in den Tendenzen gab es nicht so große Überraschungen, auf die Höhe der Ergebnisse (und damit deren Abweichung von der Erwartung bezogen) aber doch. Also war viel Leben drin, wobei sich doch recht oft der ausgewiesene Favorit durchsetzte.
k. Die Spielstärke Rangliste
Anmerkung: Die Spielstärke wird gemessen in Toren, die erwartet werden, gegen die durchschnittliche Mannschaft (die es in der Praxis nicht gibt). Dabei gibt es die Offensivstärke, die gemessen wird in erwarteten erzielten Toren und die defensive Stärke, die gemessen wird in erwarteten kassierten Toren. Der Quotient aus diesen beiden Werten ergibt die Maßzahl für die Spielstärke. Je mehr erwartete erzielte, je höher der Wert, je weniger erwartete kassierte, umso höher der Wert.
Torerwartungen
Team Für Gegen Quotient Für/Gegen Veränderung des Quotienten Verschiebung
1 FC Bayern München 2.23 0.81 2.75 -0.05 +0
2 Borussia Dortmund 1.86 0.83 2.24 +0.09 +0
3 FC Schalke 04 1.54 1.24 1.24 -0.00 +1
4 Bayer Leverkusen 1.56 1.29 1.21 -0.04 -1
5 Werder Bremen 1.65 1.47 1.13 -0.01 +0
6 VfB Stuttgart 1.56 1.47 1.07 -0.05 +0
7 Borussia Möncheng 1.34 1.29 1.03 +0.04 +1
8 Hannover 96 1.43 1.40 1.02 -0.01 -1
9 TSG Hoffenheim 1.34 1.36 0.98 -0.01 +0
10 Hertha BSC 1.36 1.48 0.92 -0.03 +0
11 VfL Wolfsburg 1.40 1.56 0.90 -0.05 +0
12 FSV Mainz 05 1.37 1.61 0.85 +0.04 +0
13 1.FC Köln 1.45 1.85 0.79 +0.00 +0
14 Hamburger SV 1.27 1.65 0.77 +0.02 +1
15 1.FC Nürnberg 1.17 1.57 0.75 -0.03 -1
16 1.FC Kaiserslautern 1.08 1.51 0.72 +0.02 +0
17 SC Freiburg 1.21 1.73 0.70 +0.03 +0
18 FC Augsburg 0.89 1.59 0.56 +0.02 +0
25.70 25.69 +0
Tore ø erwartet
2.85
Das 2:1 der Bayern lag unter der Erwartung, deshalb büßen sie ein. Dortmund mit klarem Zugewinn, Wolfsburg mit geringerem Verlust als Dortmunds Gewinn (was immer damit zusammenhängt, dass es sich um Quotienten handelt und mal der kleinere veränderte Wert im Nenner, mal im Zähler steht). Ansonsten müsste man fragen: gehört Gladbach nicht doch noch höher? Vielleicht vor Stuttgart, vielleicht auch vor Leverkusen? Die Leistungen ganz temporär mögen diese Ansicht stützen, der Computer vertraut etwas mehr auf Potenzial (wobei auch dies empfunden weniger Bedeutung hat heutzutage, arbeiten doch alle längst mit Mentaltrainern zusammen, die ständig versuchen – vielleicht mit Erfolg – Leistungsgrenzen zu verschieben und den Glauben an Leistungsvermögen zu stärken). Augsburg doch abgeschlagen hinten, während der Rest sogar zusammen rückt.
l. Die Frequenz der Tendenzänderungen
Anmerkung: als „Tendenzwechsel“ wird ein Tor angesehen, welches eine Führung ausgleicht oder eine Führung erzielt. Das 1:0 wird nicht mitgezählt, denn ohne dieses Tor begänne es gar nicht erst, etwas mit Spannung in der Torabfolge zu tun zu haben. Ab und an wird hier ein Auslandsvergleich statistisch angestellt. Dieser zeigt, dass es in Deutschland mehr Tendenzwechsel als anderswo gibt, was einerseits auf empfundene Spannung in der Bundesliga hindeutet – welche möglicherweise vom Ausland geneidet wird – andererseits mögliche taktische Mängel aufzeigt, die, einer alten Tradition folgend, einen raten lassen, nach einem 1:0 dringend auf ein 2. Tor auszugehen – und nicht etwa öde und fad, wie aber im Ausland üblich, dieses Tor über die Zeit zu schaukeln. Mehr Auskunft über die Wirksamkeit oder Schwäche des deutschen Verhaltens geben die internationalen Vergleiche.
Natürlich ist und bleibt es wünschenswert, dass „etwas passiert“, das Spiele hin und her wogen, dass Mannschaften, die früh in Führung gehen trotzdem später noch verlieren, dass Mannschaften in dramatische Aufholjagden von zwei, drei Toren Rückstand zurückkommen, ausgleichen oder gar noch gewinnen. Die Behauptung hier: es passiert im Fußball eigentlich zu selten. Erstrebenswert wäre es, mehr Tore zuzulassen, damit auch in diesem Punkt wieder mehr Dramatik hineinkommt. Mehr Tore sorgen garantiert für mehr Tendenzwechsel, möglich aber, dass es eine Obergrenze gibt. Also: im Eishockey gibt es mehr Tore und damit mehr Tendenzwechsel, keine Frage. Aber gibt es zum Beispiel im Handball auch noch mehr als im Eishockey? Vermutlich kaum. Denn: bei sehr vielen Toren kann ja auch eine mit fünf, sechs, sieben in Führung liegen, ohne, dass an ein Comeback des Unterlegenen jemals zu denken ist.
Stets zum Vergleich hier die Statistik der letzten Saison. Man kann daran zumindest ein klein wenig vergleichen, ob es sich in der Tendenz ähnlich entwickelt in dieser Saison.
Saison 2010/2011
Land Spiele Ausgleich HF AF Summe pro Spiel
- Bundesliga 306 158 60 49 267 0.873
England 380 198 66 46 310 0.816 - Bundesliga 306 145 56 41 242 0.791
Italien 380 169 58 48 275 0.724
Frankreich 380 175 49 40 264 0.695
Spanien 380 146 48 46 240 0.632
Gesamt 2132 991 337 270 1598 0.750
Saison 2011/2012
Land Spiele Ausgleich Heim Führungstreffer Auswärts Führungstreffer Summe pro Spiel
1 1. Bundesliga 108 59 23 17 99 0.917
2 Frankreich 130 69 16 13 98 0.754
3 2. Bundesliga 126 56 19 16 91 0.722
4 Italien 98 41 13 13 67 0.684
5 Spanien 110 45 18 9 72 0.655
6 England 109 42 11 14 67 0.615
Gesamtbilanz 681 312 100 82 494 0.725
Tja, in dieser messbaren Spannungskategorie liegt die 1. Liga wieder klar vorne, sogar mit einem höheren Wert als im Vorjahr. Dies suggeriert, dass auch andere Ausgänge möglich waren (und so die geringen Punktabweichungen eher zufällig wären), denn, wenn man gewinnen möchte, muss man ja wenigstens irgendwann mal führen. Und dies haben demnach ausreichend oft auch Außenseiter zuwege gebracht.
Die 2. Liga nicht einmal auf 2 und auch der Rest hält gebührenden Abstand. Auch in der Gesamtbilanz liegt der Wert unterhalb jenem der letzten Saison.
Bilanz der Tendenzwechsel von der vergangenen Woche:
Anstatt die Tendenzwechsel aufzuzählen soll ab jetzt an dieser Stelle eine kleine Tabelle mit den Tendenzwechseln des vergangenen Wochenendes aufgenommen werden.
Land Spiele Ausgleich Heim Führungstreffer Auswärts Führungstreffer Summe pro Spiel
- Bundesliga 9 8 3 2 13 1.444
England 10 4 2 2 8 0.800 - Bundesliga 9 8 3 3 14 1.556
Italien 8 0 0 0 0 0.000
Frankreich 10 6 2 0 8 0.800
Spanien 10 7 4 1 12 1.200
Bilanz vom WE 56 33 14 8 55 0.982
Maximal das Drama in der 1. Bundesliga. 13 Tendenzwechsel sind ein überragender Wert und der Zuschauer – wer hat es nicht so empfunden? – weiß das zu schätzen. Für die internationalen Auftritte kann derzeit die mögliche taktische Mangelhaftigkeit zunächst nicht wirklich besorgen. Die Liga ist gut und kann international derzeit gut mithalten, gar mit den ganz großen Ligen, obwohl sicher in dieser Saison gerade die beiden Spanier Barca und Real wirklich mit großem Abstand vorne liegen sollten. Der Rest in Europa – auch England — scheint in Schlagdistanz (was die nächsten Duelle aufzeigen könnten).
Einen noch höheren Wert – und damit zunächst den Rekord – erzielte die 2. Liga, so dass man getrost sagen kann: hier ist was los auf den Fußballplätzen. Schauen lohnt, aber stets beachten bitte: niemals den Ton einschalten, dann ist die Freude nach spätestens zwei Minuten (und dem ersten eingefangenen „schwerer Fehler von…“ und dem bald folgenden „ein ganz schwaches Spiel“, vorgetragen alles in dem eh alles vernichtenden Tonfall) dahin.
m. Der mathematische Rückblick auf die Ergebnisse des 12. Spieltages
Anmerkung: hier wird für jedes Spiel die Abweichung der erwarteten Tore mit den erzielten berechnet. Zur Ermittlung der Gesamtabweichung werden die Wert absolut aufaddiert (hier nicht sichtbar, diese Spalte). Also: wenn die eine Mannschaft positiv abweicht um 0.35 Tore, die andere negativ um –0.62, dann ist die absolute Gesamtabweichung bei 0.35 + 0.62 = 0.97 Toren. Zur Ermittlung der durchschnittlichen Abweichung werden alle diese Werte aufaddiert und durch die Anzahl der Paarungen – in der Regel 9 – dividiert.
Torerwartung
Heim Auswärts Summe Abweichung
Mainz Stuttgart 1.49 1.65 3.14 3 1 1.51 -0.65
Dortmund Wolfsburg 2.20 0.70 2.90 5 1 2.80 0.30
Nürnberg Freiburg 1.81 1.17 2.98 1 2 -0.81 0.83
Hertha Gladbach 1.37 1.05 2.42 1 2 -0.37 0.95
Werder FC Köln 2.52 1.33 3.85 3 2 0.48 0.67
Hoffenheim Kaiserslautern 1.60 0.87 2.47 1 1 -0.60 0.13
Leverkusen HSV 2.04 0.97 3.00 2 2 -0.04 1.03
Hannover Schalke 04 1.42 1.27 2.68 2 2 0.58 0.73
Augsburg FC Bayern 0.53 2.19 2.72 1 2 0.47 -0.19
14.98 11.18 26.16 19 15 4.02 3.82
Erwartete Torsumme Erwarteter Toreschnitt Erzielter Toreschnitt
26.16 2.91 3.78
ø erwartete Torabweichung 1.89 ø Torabweichung 1.46
Tja, 26.16 Tore erwartet, 34 eingetroffen. Eine ziemlich deutliche Abweichung nach oben, die sich aber nicht auf die durchschnittliche Torabweichung auswirkte, welche mit 1.46 sehr klein bleib, weit kleiner als erwartet. Dieser Wert bedeutet nun, dass trotz der vielen Tore keine großen Abweichungen in den einzelnen Torbilanzen auftraten. Fast alle Mannschaften sind um weniger als ein Tor von der Erwartung abgewichen – meist demnach nach oben. Dortmund hat 2.8 Tore zu viel erzielt und Mainz 1.51, nur der HSV mit 1.03 noch knapp über einem Treffer, ebenfalls zu viel, der Rest unter einem. Das ergibt dieses Ergebnis, was jedenfalls bemerkenswert ist (da normalerweise zu viele Tore eine höhere durchschnittliche Torabweichung begünstigen).
n. Die Festlegung
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich für jedes Spiel als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des (Favoriten-) Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität der hier gemachten Einschätzungen prüfen. Dies wird Woche für Woche vorgenommen, aber natürlich auch insgesamt.
Die Festlegung erwartet
Paarung 1 X 2 Festlegung
Mainz Stuttgart 35.21% 22.74% 42.05% 35.25%
Dortmund Wolfsburg 71.93% 17.59% 10.48% 55.93%
Nürnberg Freiburg 52.89% 22.39% 24.72% 39.10%
Hertha Gladbach 44.76% 26.23% 29.01% 35.33%
Werder FC Köln 63.61% 17.72% 18.67% 47.09%
Hoffenheim Kaiserslautern 54.93% 24.49% 20.59% 40.40%
Leverkusen HSV 62.46% 20.31% 17.23% 46.10%
Hannover Schalke 04 41.10% 24.81% 34.09% 34.67%
Augsburg FC Bayern 7.61% 16.63% 75.76% 60.74%
4.35 1.93 2.73 3.95
durchschnittlich erwartete Festlegung: 43.85%
Zur Wiederholung nur oben die im letzten Wochentext angegebenen erwarteten Zahlen.
Die Festlegung eingetroffen
Paarung 1 X 2 Tendenz
Mainz Stuttgart 35.21% 22.74% 42.05% 1 35.21%
Dortmund Wolfsburg 71.93% 17.59% 10.48% 1 71.93%
Nürnberg Freiburg 52.89% 22.39% 24.72% 2 24.72%
Hertha Gladbach 44.76% 26.23% 29.01% 2 29.01%
Werder FC Köln 63.61% 17.72% 18.67% 1 63.61%
Hoffenheim Kaiserslautern 54.93% 24.49% 20.59% 0 24.49%
Leverkusen HSV 62.46% 20.31% 17.23% 0 20.31%
Hannover Schalke 04 41.10% 24.81% 34.09% 0 24.81%
Augsburg FC Bayern 7.61% 16.63% 75.76% 2 75.76%
3 3 3 3.70
durchschnittlich eingetroffene Festlegung: 41.09%
Auch dieses Ergebnis aus Sicht des Mathematikers verwunderlich: da die durchschnittliche Torabweichung so gering ist, müssten doch eigentlich auch die meisten Favoritenereignisse eingetroffen sein? Nun, auch hierfür gibt es eine Erklärung: die erste, dass zwei der Außenseiterergebnisse mit sehr moderaten Abweichungen erzielt wurde (jeweils die 2:1 Auswärtssiege von Freiburg und Gladbach, und ein 2:1 liegt immer halbwegs in der Nähe der Erwartungen), und noch mehr die drei Unentschieden, die von der Chance her klein, aber von der Abweichung her ebenfalls. Also: trotz der Favoritensiege der Pacemaker mit über 70% Chance ist die durchschnittlich eingetroffenen Festlegung mit 41.09% unter der erwarteten von 43.85%. Außer den drei Hauptfavoriten – inklusive Werder – gab es kein einziges Favoritenereignis, die Torabweichungen dank der Nähe der Ergebnisse (zwei Mal 2:1 und drei Mal Unentschieden) dennoch sehr klein. Alles einsichtig?
Weitere Anmerkung: In der Mathematik wurde noch kein vergleichbares Modell entdeckt. Auch nicht von einem Mathematiker, der sich zur Aufgabe gesetzt hatte, dem Autoren nachzuweisen, dass es garantiert nichts Neues gäbe.
o. Ligagesamtstatistik
Anmerkung: eine derartige Statistik wird regelmäßig vom Computer angefertigt. Es dient generell der Qualitätskontrolle der einzelnen Zahlen, Jede Zahl hat ihre Bewandtnis und wird genauer erläutert. Der Toreschnitt wird hier nicht erneut angeführt. Der Heimvorteil errechnet sich aus den der Heimmannschaften erzielten Tore geteilt durch die Hälfte der Gesamttore. Auf diese Art sieht man quasi prozentual, wie viele Tore die Heimmannschaften mehr erzielen als sie ohne selbigen dürften. 1.116 sind also 11.6% mehr für die Heim, 11.6% weniger für die Auswärts.
Anmerkung: Für Rechenfüchse hier kurz die Rechenmethode für die erwartete Torabweichung erklärt: Der Computer gibt jedem Ergebnis von 0:0 bis 20:20 eine Wahrscheinlichkeit (es genügt eigentlich bis 10:10, da der Rest keine nennenswerte Wahrscheinlichkeit mehr hat). Bei jedem Ergebnis gäbe es eine Torabweichung. Wenn man also die Wahrscheinlichkeit beispielsweise eines 3:4 multipliziert mit der dann eingetretenen Abweichung (bei dem Spiel Mainz – Gladbach, mit Torerwartungen von 1.77:1.25 wären dies 3 – 1.77 = 1.23 für Mainz plus 4 – 1.25 = 2.75 für Gladbach, also insgesamt 3.98 Tore Abweichung) und dieses Verfahren für jedes Spielergebnis durchführt, erhält man die erwartete durchschnittliche Torabweichung.
1. Fußball Bundesliga 2011/2012
Statistik der tatsächlichen Ergebnisse
Spiele Heimsiege Unentschieden Auswärtssiege Tore Gegentore Heimvorteil
108 50 23 35 185 129 1.178
Statistik der erwarteten Ergebnisse
Spiele Heimsiege Unentschieden Auswärtssiege Tore Gegentore Heimvorteil
108 50.16 24.68 33.15 173.5 132.3 1.135
Statistik der absoluten Abweichungen
Spiele Heimsiege Unentschieden Auswärtssiege Tore Gegentore Heimvorteil
0 -0.16 -1.68 1.85 11.5 -3.3 0.04362
Statistik der prozentualen Abweichungen
Spiele Heimsiege Unentschieden Auswärtssiege Tore Gegentore Heimvorteil
0 -0.32% -7.30% 5.29% 6.22% -2.56% 3.70%
Festlegung erwartet Festlegung eingetroffen
40.22% 40.28%
ø Torabweichung ø Torabweichung erwartet
1.87 1.88
Die Heimsiege wurden fast exakt getroffen, auch die Abweichung bei den Unentschieden nahm in den letzten Wochen ab und ist nur noch bei schlappen 1.68 unter der Erwartung. Logische Folge, dass die Auswärtssiege ebenfalls ziemlich gut getroffen wurden. Nur bei den Toren gibt es etwas größere Abweichungen, die sich aus den teilweise sehr hohen Heimsiegen ergeben haben – wie das letzte 5:1 von Dortmund gegen Wolfsburg.
Bei der Festlegung ist die Abweichung sehr gering zwischen eingetroffen und erwartet, ebenso wie bei der Torabweichung – wo der erwartete Wert sogar unterboten wurde, was langfristig gar nicht möglich ist. Man muss dabei ja stets bedenken, dass die Erwartung nur dann erreicht werden könnte, wenn jede Einschätzung für die Spielausgänge stimmen würde (was gar nicht möglich ist), ansonsten muss man mit Abweichungen rechnen, die langfristig eben nicht zufällig zustande kämen (da wäre Deckungsgleichheit das einzig mögliche Ziel), sondern einzig aufgrund der Fehleinschätzungen (die es ebenso zwangsläufig geben müsste; man überlege mal, dass der Computer Dortmund 19.87% auf Sieg einräumt und sie haben exakt 19.87%; das kann ja gar nicht sein, selbst für den besten Philosophen und Mathematiker nicht; aber, nicht genug damit, das müsste für jedes Spiel und dazu noch für jedes für die Torabweichung zugrunde liegende Einzelergebnis gelten; nein, das ist ausgeschlossen; es muss eine Abweichung geben und die Höhe der Abweichung mäße die Qualität der Einschätzungen, so war die Zahl auch gedacht).
p. Rückblick auf die Wettempfehlungen
Brisanter aber stets diese Frage: zu welchen Wetten hätte es laut Computer kommen sollen/müssen? Wo hätte er sich mit dem Wettmarkt angelegt? Und: wenn er sich damit anlegt, mit der großartigen Massenintelligenz, hat er gute Gründe dafür? Konnte man eventuell gewinnen, kann man gar langfristige Vorteile nachweisen? Bisher wurden derartige „Trockenschwimmübungen“ ja wenn überhaupt für sich selbst angefertigt. Nun ist es immerhin dokumentiert.
Paarung 1 X 2
Mainz Stuttgart 2.84 3.50 2.72
Dortmund Wolfsburg 1.36 5.30 11.00
Nürnberg Freiburg 1.80 3.90 5.00
Hertha Gladbach 2.26 3.55 3.40
Werder FC Köln 1.54 4.50 7.20
Hoffenheim Kaiserslautern 1.75 3.85 5.50
Leverkusen HSV 1.71 4.10 5.50
Hannover Schalke 04 2.92 3.50 2.64
Augsburg FC Bayern 20.00 7.00 1.22
Treffererwartung 2.07
Treffer erzielt 1
Geldauswertung -2.00
Tja, die –2.00 Einheiten sind natürlich ein miserables Ergebnis. Dennoch darf man an dieser Stelle ein wenig ins Detail gehen: sicher ist, dass der Freiburger Sieg in letzte Sekunde auch hätte ausbleiben können (und beinahe schon war), Tatsache bleibt aber dennoch, bei Ansicht des Spiels, dass es sich um eine exzellente Wette handelte. Der Kicker zählte 5:5 Chancen, und selbst wenn man selbst Nürnberg eher leicht vorne sah, so bleibt die erzielte Quoten von 5.00 natürlich ein Geschenk. Besser geht es kaum. Es soll aber, der Objektivität geschuldet, nicht ausbleiben, auf die glücklichen Umstände der Verwertung der guten Wette aufmerksam zu machen.
Stuttgart war ebenfalls ganz ok, obwohl Mainz wirklich stark war. Auch hier kommt der Kicker auf ein ausgeglichenes Verhältnis von 7:7, was die Wette aber in dem Falle nur grenzwertig machte, wegen der ganz leichten Favoritenquote, die man (nur) bekam von 2.72.
Über die Wette auf Wolfsburg lohnt es nicht, viele Worte zu verlieren. Fakt bleibt, dass die Mannschaft bisher in kaum einem Spiel die Erwartungen (welche ihnen hier zugeschrieben wurde) erfüllen konnte. Eine Fehleinschätzung also insgesamt? Es sieht fast danach aus.
Viel näher an einen Sieg heranzukommen als es Köln tat kann man hingegen kaum. Mit 2:0 in die Kabine gehen ist schon ein gehöriges Polster. Der Platzverweis und Werders tatsächlich erfolgtes Aufbäumen (welches wirklich eine gewisse Tradition hat in Bremen) sahen sie noch den Sieg davon tragen. Dennoch würde man die Wette sofort wieder tätigen, wurde doch vor einer Woche insbesondere auf die herausragenden Fähigkeiten des Lukas Podolski verwiesen und hat er doch tatsächlich bei beiden Treffern wieder einmal seine Füße im Spiel gehabt.
Leverkusen kam ebenfalls zu einer 2:0 Führung und spielte exzellenten Fußball. Sie waren der Verwertung natürlich wesentlich näher als Köln, da sie nämlich als Favorit ins Spiel gingen und den Heimvorteil hatten. Das 1:2 fiel wirklich aus dem Nichts, danach war ein Bruch im Leverkusener Spiel. Die Wette war gut, selbst wenn man sich ein wenig mehr Substanz der Heimelf gewünscht hätte, vor allem eben keinen Einbruch nach einem unerwarteten Gegentreffer.
Auch der Sieg von Hannover war sehr gut im bereich des Möglichen, hatte man doch gleich zwei Mal in Führung gelegen. Das Chancenverhältnis ist laut Kicker auch ausgeglichen, so dass man bei einer Quote von über 2.9 definitiv von einer guten Wette sprechen muss.
Zu Augsburg muss man nicht so viel sagen, aber wer gegen Bayern auf 4:4 Chancen kommt – egal, ob jene erst nach Rückstand kamen – muss eine 20.0 rechtfertigen. Die Glanztat von Neuer bei der letzten Chance taten ein Übriges, die Wette für gut zu erklären, zumal ja dem möglichen Ausgleich sicher noch einige Spielzeit gefolgt wäre.
Insgesamt blieb der Lohn also ein weiteres Mal versagt, so dass sich die Bilanzen allmählich den Erwartungen angleichen. Immerhin lagen mit Köln, Leverkusen und Hannover drei der gewetteten Teams vorne, zwei davon gar mit zwei Treffern. Versichern kann man an dieser Stelle nur: vom Glück kann man in dieser Hinsicht nie genug haben, denn die Pechtage kommen immer irgendwann. Also hätte man ruhig auch diese Führungen über die Zeit retten können.
Wettempfehlung Statistik der einzelnen Spieltage
Spieltag Nr Anzahl Wetten Anzahl Treffer erwartete Treffer Trefferabweichung Gewinn/Verlust
1 7 5 2.84 +2.16 +7.96
2 7 3 2.77 +0.23 +1.75
3 2 0 1.00 -1.00 -2.00
4 3 1 1.14 -0.14 -0.28
5 6 2 2.54 -0.54 -2.33
6 8 3 2.29 +0.71 +8.10
7 8 4 3.55 +0.45 +0.00
8 5 1 1.28 -0.28 -2.16
9 7 3 2.36 +0.64 +5.60
10 7 1 1.92 -0.92 +2.20
11 8 2 2.79 -0.79 -3.39
12 7 1 2.07 -1.07 -2.00
Ein weiteres Mal eine rote Zahl. Natürlich nicht erfreulich, aber genug darüber.
Statistik insgesamt
Gesamtanzahl Wetten Gesamtanzahl Treffer Gesamtbilanz G/V in% Gesamt erwartete Treffer GesamtTrefferabweichung
7 5 +7.96 113.71% 2.84 +2.16
14 8 +9.71 69.36% 5.61 +2.39
16 8 +7.71 48.19% 6.61 +1.39
19 9 +7.43 39.11% 7.74 +1.26
25 11 +5.10 20.40% 10.28 +0.72
33 14 +13.20 40.00% 12.57 +1.43
41 18 +13.20 32.20% 16.12 +1.88
46 19 +11.04 24.00% 17.40 +1.60
53 22 +16.64 31.40% 19.76 +2.24
60 23 +18.84 31.40% 21.68 +1.32
68 25 +15.45 22.72% 24.47 +0.53
75 26 +13.45 17.93% 26.54 -0.54
Das erste Mal ist die Trefferausbeute unter der Erwartung. Da die Gesamtbilanz mit +13.45 weiterhin sehr positiv ist, ist bewiesen: von den hohen Quoten kommen zu viele (wie zuletzt wieder nur der Freiburger Sieg für 5.00), die kleinen bleiben zu häufig aus. Mal sehen, wie es weiter geht.
q. Die Vorschau auf den 13. Spieltag
Anmerkung: Der Computer verrechnet nach einem eigens entwickelten – natürlich erläuterbaren und höchst logischen – Algorithmus die Torerwartungen (und den hier nicht ausgewiesenen individuell gepflegten) Heimvorteil zu diesen Torerwartungen. Diese wiederum werden zu den Eintrittswahrscheinlichkeiten verrechnet, früher per Simulation, heute längst per Funktion, die sich aus den Simulationsergebnissen ableiten ließ). Auch diese Torerartungswerte haben sich bei Toranzahlwetten am Wettmarkt längst als konkurrenzfähig erwiesen.
Torerwartung
Heim Auswärts Summe
Kaiserslautern Leverkusen 1.15 1.44 2.59
Gladbach Werder 1.57 1.31 2.88
Schalke 04 Nürnberg 1.90 0.86 2.77
FC Köln Mainz 1.73 1.47 3.20
Freiburg Hertha 1.40 1.39 2.79
Wolfsburg Hannover 1.52 1.25 2.77
FC Bayern Dortmund 1.54 0.81 2.35
Stuttgart Augsburg 1.93 0.78 2.71
HSV Hoffenheim 1.42 1.35 2.76
14.18 10.66 24.83
Erwartete Torsumme Erwarteter Toreschnitt
24.83 2.76
Anmerkung: Die Festlegung errechnet sich als Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Gemessen wird damit, wie sehr man sich in einer gewissen Paarung festlegen kann auf einen Favoriten. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher wird auch die Summe der Quadrate, aber auch umso „sicherer“ das Eintreten des Ereignisses. Die mathematische Frage lautet an sich noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man per Abgleich erwartet/eingetreten langfristig die Qualität prüfen.
Die Festlegung erwartet
Paarung 1 X 2
Kaiserslautern Leverkusen 30.33% 25.32% 44.35% 35.28%
Gladbach Werder 44.09% 23.82% 32.09% 35.41%
Schalke 04 Nürnberg 62.17% 21.31% 16.51% 45.93%
FC Köln Mainz 44.39% 22.55% 33.06% 35.72%
Freiburg Hertha 38.21% 24.33% 37.45% 34.55%
Wolfsburg Hannover 44.09% 24.35% 31.56% 35.33%
FC Bayern Dortmund 54.91% 25.23% 19.87% 40.46%
Stuttgart Augsburg 64.87% 20.74% 14.39% 48.45%
HSV Hoffenheim 39.34% 24.51% 36.15% 34.55%
4.22 2.12 2.65 3.46
durchschnittlich erwartete Festlegung:
38.41%
Die fairen Quoten
Anmerkung: die fairen Quoten sind lediglich die Kehrwerte der Wahrscheinlichkeiten. So werden die Spiele aber am Wettmarkt angeboten beziehungsweise, bei den Wettbörsen („betfair“) so gehandelt. Man kann gerne vergleichen, was der Computer rät. Die Abweichungen werden nicht enorm sein, jedoch ist theoretisch jede Wette eine gute (aus Computersicht), bei der die am Markt bezahlte Quote oberhalb der fairen Quote liegt. „Gut“ ist die Wette insofern, als sie langfristigen Gewinn verspricht. Wenn man beständig Wetten auf diese Art macht, sollte man langfristig Gewinn erzielen. Garantien gibt es natürlich auch dafür nicht.
Paarung 1 X 2
Kaiserslautern Leverkusen 3.30 3.95 2.25
Gladbach Werder 2.27 4.20 3.12
Schalke 04 Nürnberg 1.61 4.69 6.06
FC Köln Mainz 2.25 4.43 3.03
Freiburg Hertha 2.62 4.11 2.67
Wolfsburg Hannover 2.27 4.11 3.17
FC Bayern Dortmund 1.82 3.96 5.03
Stuttgart Augsburg 1.54 4.82 6.95
HSV Hoffenheim 2.54 4.08 2.77
Abgleich mit der Wettbörse betfair
(Die Wettempfehlungen)
Paarung 1 X 2 % Schnitt
Kaiserslautern Leverkusen 3.25 3.60 2.36 100.92%
Gladbach Werder 2.66 3.60 2.84 100.58%
Schalke 04 Nürnberg 1.71 4.00 5.80 100.72%
FC Köln Mainz 2.64 3.55 2.86 101.01%
Freiburg Hertha 2.74 3.55 2.66 102.26%
Wolfsburg Hannover 2.34 3.60 3.20 101.76%
FC Bayern Dortmund 1.63 4.30 6.00 101.27%
Stuttgart Augsburg 1.40 4.80 11.00 101.35%
HSV Hoffenheim 2.44 3.45 2.96 103.75%
Treffererwartung 2.21
Ein kurzer Kommentar zu den Wettempfehlungen:
Gladbach, immer wieder Gladbach. Unmöglich, ihnen den Rücken zu kehren. Aber auch sonst: wie sollte eine solche Quote nicht günstig sein? Werder hat nicht nur im letzten Spiel einiges an Glück gehabt (man erinnere sich an die noch glücklichere Partie gegen Hertha). Gladbach spielt durchgehend auf höchstem Niveau. Ein Qualitätsunterschied war in den bisherigen Partien auf keinen Fall pro Werder festzustellen – und ist es auch nicht in der Punktausbeute. Ein schweres Spiel wird es sicher, wobei Mannschaften, die oberhalb der Erwartung liegen (auch von Fanseite, Trainerstab, Medien anerkannt, nicht nur vom Computer „errechnet“) eigentlich mit erhöhter Leichtigkeit spielen sollten (und meist tun).
Schalke scheint fast ideal als Wette. Nürnberg hat nicht enttäuscht, nein, keineswegs, spielerisch nicht. Aber Schalke war doch eindeutig das bessere Team mit ganz klaren Ansprüchen auf einen Spitzenplatz. 1.71 klingt zu hoch. Einzig könnte die Fanfreundschaft ein klein wenig im Wege stehen (zu einer absoluten Topwette).
Auch Köln gegen Mainz gehorcht den gleichen Gesetzen wie Gladbach gegen Werder (selbst die Quote fast identisch). Was hat Mainz nun wirklich nennenswert besser gemacht als Köln im bisherigen Saisonverlauf? Die leicht höhere Qualität wird Mainz ja gar vom Computer eingeräumt, aber eben nur „leicht“. 2.64 ist zu viel, die Wette ist gut.
Dortmund in München muss man einfach spielen. Nicht nur nach obiger Argumentation ist Dortmund für die Partie gerüstet. Eine 6.0 ist einfach etwas zu viel für diese hohe Qualität in der Dortmunder Mannschaft, welche ganz aktuell auch wieder abrufbar scheint. Das 3:1 aus dem Vorjahr werden die Spieler dabei sicher gerne ab und an ins Gedächtnis rufen (denn die meisten waren dabei).
Augsburg in Stuttgart ist ein reiner Quotentipp. Aber: immerhin ist es keine weite Reise und Augsburg hat sicher nach der guten Leistung gegen Bayern einiges an Selbstvertrauen eingefahren. Sie werden es versuchen und werden eventuell durch die etwas zu gefährdete Lage in der (krassen) Außenseiterrolle noch gefährlicher. Keinen Grund zur Verkrampfung haben sie sicher.
Hoffenheim in Hamburg ist gefühlsmäßig nicht so eine tolle Wette. Dass Hoffenheim die Qualität hätte ist keine Frage. Zuletzt war sie nicht abrufbar und der HSV war deutlich im Aufwärtstrend. Für 2.96 macht man es aber trotzdem, doch, ja.
2) Die 2. Bundesliga
a. Die Tabellensituation
b. Die Aufstiegschancen
Anmerkung: die Simulation von Liga 2 läuft genau wie die von Liga 1. Es wurden ebenfalls 5000 Durchläufe gemacht. Der dritte Platz ergibt logischerweise eine 1/3 Aufstiegschance, obwohl es noch von der Paarung abhängen dürfte. Da die Topfavoriten hier vorne liegen, könnten es durchaus auch 50% sein, die der Zweitligadrittplatzierte gegen den Erstligadrittletzten hat.
c. Punkterwartungen und Abweichungen
d. Auswertung des 5. Zweitligaspieltages
e. Vorschau auf den 7. Zweitligaspieltag