1) Vorgeplänkel
Selbstverständlich habe ich mir gestern Abend das mit Spannung erwartete Duell zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV, dem Halbfinal Hinspiel im UEFA Cup der Saison 2008/2009, im Fernsehen angeschaut und verfolgt. Die „besonderen Augen“, mit denen ich es als Profispieler stets zu betrachten haben, kann ich ja vorweg einmal so darstellen:
Es gibt für ein solches Spiel selbstverständlich eine gewisse „Grundeinschätzung“, was die Chancenverteilung angeht. Dabei sind zwei Fragen sicher interessant: Wer kommt weiter? Und: Wie geht das Spiel heute aus? Es gibt für beide Fragestellungen am Wettmarkt Wettangebote, mit denen man sich beschäftigen kann. Und dann noch die Frage dazu stellen: Wie positioniere ich mich persönlich? Was wette ich? Oder akzeptiere ich die gängigen Einschätzungen und spiele nichts?
Diese Grundeinschätzung kann man auf verschiedene Arten herleiten. Mich unterstützt bei meiner Arbeit mein Computer, den ich nicht nur mit haufenweise Daten gefüttert habe, sondern der auch in der Lage ist, die als relevant eingestuften Parameter miteinander zu verrechnen und seinerseits eine Einschätzung abzugeben. Eine „Einschätzung“ sieht dabei, ganz anders als die Arbeit eines Propheten (von denen ich ausgesprochen wenig wirklich erfolgreiche kenne; liegt aber sicher an mir) vor, dass man mit Wahrscheinlichkeiten für die möglichen Spielausgänge „aufwartet“. Da ich die Sache prinzipiell und sehr grundsätzlich angegangen bin, liefert mein Computer mir Zahlen (das sind Wahrscheinlichkeiten) für alle möglichen Ereignisse. Dabei habe ich mich aber auf „für das Spiel Fußball und dessen Charakter entsprechende“ Ereignisse konzentriert. Mein Computer gibt mir also keine Auskunft darüber, wie viele Ecken die eine oder die andere Mannschaft haben wird, oder wie viel Prozent Ballbesitz die eine oder die andere Mannschaft haben wird. Die Zahlen mögen zwar „interessant“ sein, sie sind aber für den Ausgang des Spieles nicht wirklich „relevant“.
Mein Computer errechnet also „nur“, wie viele Tore die eine oder andere Mannschaft erzielen wird. Wenn man diese Toranzahlen miteinander verrechnet, bekommt man für jedes mögliche Ergebnis eine Wahrscheinlichkeit (das ist unwahr: ab 20 Toren für eine Mannschaft ist Schluss, darüber hinaus gehende Ergebnisse laufen unter „Restwahrscheinlichkeiten“). Dann addiert man alle Ergebnisse auf, bei denen Mannschaft 1 mehr Tore erzielt hat, das ergibt die Heimsiege in Prozent, man addiert die Ergebnisse auf, in denen beide Mannschaften gleich viele Tore erzielt haben, das sind die Remis (in Prozent, und das dadurch, dass man sie mit der Gesamtanzahl ins Verhältnis setzt), der Rest sind die Auswärtssiege.
Ich habe also dann Wahrscheinlichkeiten für alle Ergebnisse im Speziellen, aber auch insgesamt für Sieg, Remis, Niederlage. Dazu noch ist mein Computer in der Lage, die erste und die zweite Halbzeit „vorherzusagen“, nach dem gleichen Prinzip, nur aufgeteilt auf Halbzeit 1 und Halbzeit 2 (nach langfristigen Studien ist selbstverständlich der Effekt genügend berücksichtigt per Parameter, dass in der zweiten Halbzeit eindeutig mehr Tore fallen als in der ersten).
Diese Einschätzung, die mein Computer erstellt hat, wird von mir natürlich intuitiv geprüft. Mein Computer und ich, wir sind inzwischen längst gute Freunde geworden. Ich weiß schon vorher, an welchen Stellen er mit gewissen Effekten übertreiben könnte und wo er sich sonst noch so „vertun“ könnte, der Intuition widersprechen. Eine Aufgabe besteht dann natürlich weiterhin darin, wo er trotz widerstrebender Intuition dennoch Recht hat, und wann er sich wirklich „irrt“. Aber man kann irgendwann mit der Erfahrung, auch ohne große Anstrengung, alle Einschätzungen aus dem Kopf machen. So, wie es wohl sehr viele der herkömmlichen Quotenmacher auch schon seit ewigen Zeiten tun („Hertha – Hannover? Das is ne 1.70“).
Dann kommt aber der Markt dazu. Und heutzutage „reagiert“ der Markt. Früher gab es sehr oft noch die so genannten „Fixquoten“. Der Anbieter hat eine Zahl (also die Quote) hingeschrieben, hat dieser vertraut und sie bis zum Anpfiff „durchgehalten“. Heute werden die Quoten einfach kurzerhand „angepasst“, je nachdem, welche Seite mehr gewettet wird. Der ganze Markt „bewegt sich“. Es gibt Wettbörsen, an denen die Mannschaften „gehandelt“ werden, es gibt das asiatische Handicap, was die Vorgaben so zuteilt, dass die Eintrittwahrscheinlichkeiten für beide Seiten möglichst ausgewogen sind. Sinn der Sache: die Attraktivität auf beide Seiten gleich hoch zu halten und so für ausgewogenes Wettverhalten sorgen. Jedenfalls betrifft es praktisch jedes Spiel, was angeboten und gewettet wird am Wettmarkt, dass sich die Kurse bewegen und dann kann man noch den feinnervigen Begriff verwenden, dass man „sich selber am Markt positionieren“ muss. Natürlich bedeutet das, dass man möglichst einen günstigen Zeitpunkt finden muss, zu dem man die Seite, die man gerne unterstützen möchte „einkauft“. Die Gesetze sind schon sehr vergleichbar mit den Börsengesetzen. Nur kommt beim Fußball und den Fußballwetten heutzutage noch ein Effekt hinzu: man kann das Spiel „live“, also während des Spieles wetten.
Selbstverständlich hierbei: da kann sich jede Menge tun, was die Chancen verschiebt. Das eine ist das Voranschreiten der Zeit, was selbstverständlich schon zwangsläufig für eine Verschiebung der Chancen sorgt (Ausnahme hier manchmal: sehr ausgeglichene Spiele). Normalerweise gibt es einen Favoriten in einem Spiel. Und wenn der lange Zeit nicht in Führung geht (überflüssig zu erwähnen: das ist alles andere als die Ausnahme), dann verschlechtern sich seine Chancen, doch noch den Sieg einzufahren. Ein weiterer Effekt, der für Chancenverschiebung sorgt sind natürlich Rote Karten. Aber der größte Einfluss geschieht durch ein Tor.
Auch bei dem Spiel Werder – HSV war all das vor dem Spiel geschehen. Ich hatte meine Einschätzung gemacht, Der Markt hatte ein wenig die Neigung hin zu einem Werder Erfolg. Man sieht das daran, dass der Kurs etwas fällt. Je mehr Geld auf Werder gewettet wird, umso schlechter der Kurs, die Quote. Klar. Die Anbieter (es bezieht sich mit Sicherheit auch auf alle anderen, aber ich spiele wegen der höheren Limits und dem problemlosen Spielen, sowie auch der fairsten Wettangebote nur noch am asiatischen Markt). Zeitgleich steigt der HSV, weil damit Wetten, also Geld, „angelockt“ werden soll. Dann gleicht sich das Spiel aus Anbietersicht wieder aus und er hat bei allen möglichen Ausgängen einen verlässlichen Profit (zumindest in der Theorie).
Werder hatte beim asiatischen Handicap mit –0.5 Toren und einem Kurs von ca. 1.90 eröffnet. Die 0.5 Tore, die sie aufholen mussten, stehen dabei für den traditionellen Siegkurs. Immer, wenn sie mindestens ein Tor mehr erzielt haben als HSV, haben sie die 0.5 Tore Vorgabe aufgeholt und in dem Sinne gewonnen (auch traditionell), immer, wenn sie die 0.5 Tore nicht aufholen, haben sie im Sinne des Handicaps verloren. Wer Werder spielt braucht das Ereignis „Sieg Werder“, wer HSV spielt braucht das Ereignis „keine Niederlage“. Remis ist genau so gut wie Sieg HSV.
Durch die Kursverschiebung geschieht dann immer noch etwas anderes: es wird ein weiteres Handicap angeboten. Zur Erläuterung dieses Handicaps möchte ich hier nur kurz erwähnen (die gesamte Erklärung habe ich in einem zusätzlichen Kapitel „Der Wettmarkt“): Das Handicap, das angeboten wird, ist dann das Handicap „-0.75 Tore“. Der Effekt, der durch ein Vierteltor Handicap ausgelöst wird, ist folgendermaßen zu beschreiben: Wenn Werder mit genau einem Tor gewinnt und man hat Werder mit –0.75 gespielt, dann gewinnt man nur noch die Hälfte der Wette. Erst ab zwei Toren Sieg gewinnt man die komplette Wette. Andererseits wenn man den HSV spielt mit +0.75, dann hätte man bei einer Niederlage des HSV mit genau einem Tor auch nur die Hälfte der Wette verloren. Beabsichtigter Effekt seitens des Anbieters: Werder wurde (viel) mehr gewettet als der HSV. Der Anbieter droht eventuell, bei einem Sieg von Werder tatsächlich Geld zu verlieren, er befindet sich „im Risiko“. Das möchte er nicht, also gestaltet er das Wettangebot auf den HSV attraktiver (das sind Marktbewegungen, klar; aber Marktbewegungen beziehen sich nicht nur auf Kurse, sondern auch auf die Handicaps selber). Dann wetten vielleicht ein paar Schlaue (und das darf man angesichts des tatsächlich eingetretenen HSV Sieges ja ruhig mal sagen) den HSV mit dem verbesserten Angebot. Beide Seiten, Anbieter und Spieler haben ihr Ziel erreicht: Der eine hat ein attraktives Quotenangebot bekommen (so günstig, wie vor ihm noch niemand), der Anbieter hat, im wahren Wortsinn, „sein Buch ausgeglichen“. Er ist aus dem Risiko getreten.
Die Ausführlichkeit, mit der ich das Ganze hier erkläre, war gar nicht in dieser Form geplant oder beabsichtigt. Es ist „einfach so geschehen“. Aber ich finde es sowohl interessant also auch nachvollziehbar. Und wer sagt schon, an welcher Stelle man sich welches Wissen anzueignen hat? Dennoch; wesentlich tiefer gehende Erläuterungen im Kapitel „Der Wettmarkt“.
Der Markt hatte sich Richtung Werder orientiert. Für mich durchaus nachvollziehbar. Die Medien haben uns in den letzten zwei Wochen „aufgetischt“, dass Werder die frischere Mannschaft ist, dass beim HSV ein Kräfteverschleiß zu beobachten ist, und dass Werder sowieso und eigentlich die „bessere Mannschaft“ ist. Dazu noch hat Diego zuletzt „gezaubert“ und Werder hat das DFB-Pokalspiel schon „gewonnen“ (nicht in meinem Sinne; ein Sieg im Elfmeterschießen hat für mich keine größere Bedeutung als ein Münzwurf; andererseits habe ich dennoch die Paraden von Tim Wiese durchaus bewundert).
Also kann man sogar erkennen, woran sich der Markt orientiert. Dass alles mit einbeziehend, und noch meinen Computer mit befragend, ergab sich für mich ein „pass“. Das war meine Position auf das Spiel bezogen: keine Wette. Wie schön, einfach nur Fußball schauen. Erholsam, entspannend.
2) nun zum Thema:
Der reinen Vorfreude auf ein solches Spiel stehen bei mir immer zwei Dinge im Wege: das eine ist die für mich meist unerfreuliche Regelauslegung der Schiedsrichter (auch dazu habe ich reichlich „Material“, in erster Linie Texte; gehört aber jetzt hier nicht her) und das zweite Ärgernis sind für mich unsere Berichterstatter. Nun, auch zu diesem Thema habe ich mir an anderer Stelle schon reichlich Luft verschafft (zum Beispiel könnten Interessierte meine homepage paule@wetten.de, besuchen und den Abschnitt „Ansichten über Fußball“ lesen). Dennoch mache ich es hier exemplarisch zum Thema. jede Krise ist eine Chance, dachte ich mir, meine Krise war eine „Wettkrise“ (ich hatte einfach keine platziert) und unser lieber Premiere Kanal hat eine sehr ernste Reporterkrise.
Also schnappte ich mir Papier und Stift und notierte ein paar der Highlights. Ich begnüge mich an dieser Stelle gar mit den ersten 10 Minuten, die eigentlich jeden denkenden Menschen zum Abschalten zwingen müssten. Ich hielt aber durch…
Das Spiel begann. Der freundliche Herr war offensichtlich in blendender Verfassung, denn es gelang ihm anfangs gar, ein gewisses, bedeutungsschwangeres Vibrieren in seine Stimme zu bekommen. Man hatte anfangs tatsächlich den Eindruck, dass er noch nicht sicher wisse, wie das Spiel ausginge, dass er selber womöglich gespannt sei, und noch darüber hinaus dass er eventuell seiner Berufung als Sportreporter gerecht werden wolle und mir (sowie natürlich auch den anderen Zuschauern) diese Spannung vermitteln wolle. Mir kann man so leicht nichts mehr vormachen und ich war dem Trugschluss nur sehr kurzzeitig erlegen, nein, habe ihn erst gar nicht gezogen.
Denn schon nach einer Minute tauchte plötzlich Olic alleine vor Wiese auf. Natürlich hätte mir jetzt vorgeschwebt, dass man die Zuschauer mit einbezieht, dass man einen Spannungsmoment beobachtet, selber Spannung dabei empfindet und auch keine Hemmungen hat, im Gegenteil, eher eine Form von Euphorie empfindet, dass man bei diesem spannenden Moment dabei sein darf und dass man noch dazu das Exklusivrecht hat, als Erster und Einziger in diesem Moment, dem Zuschauer diesen Spannungsmoment zu vermitteln. Der Reporter tat alles andere als das. Zumindest inhaltlich, seine Stimme blieb gestern überraschend und weit über Norm „aufgeregt“: „Olic, mit leichtem Abseitsverdacht.“ Bei dem Wort „…verdacht“ zieht er die Stimme so nach oben, was eben durch den Tonfall Spannung erkennen ließe. Der Inhalt ist natürlich ein klar abfallender Spannungsbogen. Denn wenn das Tor jetzt fallen sollte, dann wäre sofort die „Fehleranalyse“ eröffnet, schon mit diesem Satz wird sie quasi vorbereitet. Wenn er drin wäre, würde er nicht etwa Dramatik vermitteln und begeistert „Tooooooor“ schriene, sondern lediglich sein Urteil überprüfen wollen: „Ja, das 1:0 für den HSV (monoton gesprochen, abfallende Stimme). Aber wir müssen gleich mal schauen, ob es nicht Abseits war.“
Dass die Zeitlupe dann ganz klar das „Nicht Abseits“ entlarvte und das unser geschätzter Kollege auf seinen Irrtum keinerlei Fokus legt, ist beinahe schon Routine. Er ist und bleibt schlau, und zwar schlauer als ich und du. Könnn wa machen, watt wa wolln.. Und sogar den Bildschirm anschreien: „Nee, siehste, war jakeen Abseits.“ Er sagt dazu nix mehr.
Aber er kann sich natürlich damit rausreden, dass Werder auf der Gegenseite seinerseits eine (für mich so empfunden) Großchance hatte. Diego hatte sich ganz prima durchgesetzt und ist ziemlich frei aus ca. 18 Metern zum Schuss gekommen. Der Schuss war auch gut und platziert. Dennoch würde es mich nicht wenig überraschen, wenn der Torwart ihn noch halten würde. Für mich rundherum eine gelungene und spannende Aktion, Höchstleistungen, und das ist möglich, von beiden Parteien. Ich fand es spannend, die Frage, geht er rein oder nicht. Ich wusste es auch nicht, ob es ein Tor wird. Der Reporter hatte seinen Fokus aber bereits auf ein, für mich zumindest für den Moment, absolut irrelevantes Detail gelegt: „Rost lässt den Ball nach vorne abprallen.“ Ein Verteidiger vom HSV war dann zuerst dran, die Situation geklärt.
Schauen Sie, für mich wäre es so: schöner, spannender, kann ein Spiel nicht beginnen. Es waren zwei exzellente, tolle Aktionen, die einfach Appetit auf mehr machen. Wenn ich Reporter wäre, würde ich versuchen, den Zuschauer zu fesseln an das Geschehen. Und wenn ich tatsächlich wüsste, was alles an welcher Aktion und wie sehr falsch war, dann würde ich immer noch meine Aufgabe darin sehen, dem Zuschauer eine Spannung zu vermitteln. Vergleichbar also: wenn Sie mit Partner einen Krimi sehen und den Täter schon kennen, Sie also zum zweiten Mal schauen, dann halte ich es nicht für ratsam, diesen Täter zu benennen. Auch nicht, die nächste Szene zu kommentieren oder was wer als nächstes sagen wird und wie sich diese Szene auflöst, wer wen betrogen hat und wann was passiert. Man weiß es zwar, aber man hat die heilige Pflicht, es für sich zu behalten.
So auch dieser Sprecher: er scheint schon zu wissen, dass der Schuss von Diego „haltbar“ ist, dass er „auf keinen Fall reingehen wird“, die einzige relevante Frage ist die: hält er ihn fest oder lässt er ihn fallen? Aber selbst die wird bereits von ihm mitbeantwortet mit dem „er lässt ihn nach vorne abprallen…“. Einziger Sinn auch hierbei: Der Fehler ist bereits ausgemacht. Jetzt müsste der Ball nur noch einschlagen. Der Täter ist schon ermittelt. Sie verstehen?
Wenn also jetzt der Abpraller von einem Bremer Angreifer versenkt würde, wäre die Spannung vor allem durch diesen vorbereitenden Kommentar raus aus der Szene. Jetzt ist er drin. Dann heißt es natürlich: „Ja, Rost kann den Ball nicht festhalten, aber wenn schon, muss er ihn zur Seite abwehren. Also den müssen wir(ganz wichtig, dieses „wir“, obwohl ich absolut nicht mit dem Mann im Boot sitze; ich kreide überhaupt nichts an; ich will Spannung und habe meine eigenen Urteile) einfach dem Torwart ankreiden.“
Eine „Qualität der Aktion“ gibt es für den Mann nicht. Ein gelungenes Dribbling, eine Körpertäuschung, ein platzierter Schuss, alles das existiert nur in meiner Phantasie. Das, was den Fußball ausmacht, was ihn spannend und faszinierend macht, ist mit einem einzigen, vernichtenden Satz vom Tisch gewischt. Torwartfehler und fertig. Da haben sie sich aber überrumpeln lassen.
Unter anderem erwähnen tue ich das hier auch, weil ich mir wirklich ein Bild gemacht habe. Ich höre bei Premiere nur noch die Tonoption 2. Die ausländischen Spiele mit ausländischem Kommentar. Gestern zum Beispiel am Vorabend das Spiel Kiew – Donezk. Und obwohl ich (mit wenig Stolz) behaupten darf, dass ich kein Wort Ukrainisch spreche, kann ich versichern, dass alleine schon der Tonfall der Sprecher (! Ja, es sind im Ausland immer zwei oder mehr; verhindert, dass der eine, den wir haben, nur Unsinn redet und ihn niemand korrigieren kann) vermittelt mir eine Spannung, die mich einfach da hinschauen lässt, die mich beinahe dazu zwingt.
Unsere Sprecher sind einfach, und ich verwende bewusst ein von ihnen selber in den Sprachgebrauch eingeführtes Wort, „unterirdisch“. Spannung rausnehmen, immer schlau sein, Fehlurteile immer selber bestätigen (typisch: „Für mich war das kein Foul. Schauen wir auf die Zeitlupe – Ja, da sehen wir es. Ganz klar, kein Foul!“ Blöderweise hab ich Anfänger, ich Hirni, ich Riesendummkopf aber ein Foul gesehen. Auf Schreie reagiert mein Fernseher aber nicht. Es quatscht immer noch der gleiche … und feiert sich immer noch selber…“). Und ganz wichtig ist es: Prophet sein. Und ich folge auch hier einem alt bekannten Sprichwort: „Wahre Propheten warten die Ereignisse ab.“ Also in der 88.Minute kann man beim Stande von 2:0 getrost schon mal sagen: „Hier passiert nix mehr.“ Ich könnte kotzen. Nicht nur, dass er mir auch schon wieder die Restspannung rauben will. Er will unbedingt jetzt auch noch schlau sein. Das, was doch jeder im Prinzip intuitiv weiß jetzt als Weissagung zu verwenden. Und, noch viel schlimmer als das: wenn er doch das eine Spiel erleben würde, wo es noch zum Ausgleich käme: gerade in dem hätte er seine Zuschauer schon verloren. Alle, die ihm vertrauten, denen der sowieso nie richtig fest angezogene Spannungsbogen endlich vollständig erschlaffte, hatten längst die Sendung verlassen. Und denen ist es dann auch egal, ob die bisher noch führende Partei durch „puren Leichtsinn“ , „schwere Konzentrationsfehler …“, „das haben sie alle zu früh abgehakt“ oder wegen „kollektiven Tiefschlafs“ das „Spiel noch aus der Hand gegeben haben“. Aber selbst wenn ich es noch mit angehört habe: der Mann hat seinen Beruf verfehlt. Oder denken sie alle so liebevoll an die herzkranken Zuschauer, die man auf keinen Fall zu sehr aufregen darf?
Wissen Sie, was für einen wirklich hübschen Kommentar ich bei dem englischen Spiel West Brom – Liverpool neulich hörte? Es stand nach 86 Minuten 2:0 für Liverpool, für den klaren Favoriten. Ich habe nur englischen Kommentar gehört, aber bin sicher, dass der deutsche ohnehin schon längst die Abgesänge angestimmt hatte (sicher schon in der 64., nach dem 2:0). Der Engländer aber: „It´s certainly now-or-never time for West Brom.“ Das geht mir wie Öl runter, eine wahre Wohltat. Man schaut auch deshalb schon hin, weil er es einem so dermaßen spannend vermittelt „Es ist Jetzt-oder-nie Zeit für West Brom.“ Also wenn sie noch was holen wollen, muss es jetzt passieren. Genau das ist angemessen. Jeder weiß, dass ein 0:2 für den Außenseiter vier Minuten vor Schluss kaum noch aufholbar ist. Aber es heißt eben dann „Jetzt oder nie.“ Ganz genau, nix schlaues, nix dummes, so ist es und die Spannung bleibt.
Hier noch ein paar Aufzeichnungen, die ich im Fortlaufe des Werder Spieles gemacht habe:
Direkt danach war noch eine spannende Szene. Ein langer Ball nach vorne, wo plötzlich, für Jedermann überraschend, ein Hamburger Angreifer plötzlich recht viel Platz hatte, und das auch noch an der Strafraumgrenze. Unser „Herzpatientverschoner“ dazu: „…diese relativ eindeutige Abseitsposition, nicht angezeigt…“. Nichts, keine Spannung für ihn. Wenn jetzt ein Tor fiele? Wie oben, er redet über Abseits. Aber noch ein paar Fragen in diesem Zusammenhang: wie hat er das „Abseits oder nicht“ so schnell wahrgenommen? Wozu gibt es Schiriassistenten mit ihren Fahnen? Wozu gäbe es eigentlich für solche Fälle eine Zeitlupe, mit der man, selbst wenn „irrelevant“, die Szene auch später noch untersuchen könnte? Muss er mir denn immer und konsequent jede Form von Spannung rauben? Für mich war es eine Torsituation, da „muss man dabei sein“. Fehleranalyse, selbst wenn es das dafür eingeteilte Schiedsrichterteam beträfe, können doch nur anschließend überhaupt erörtert werden. Das ist völlig untergeordnet. Und ich habe für diese Szene auch noch eine ganz feste Überzeugung: es war kein Abseits. Warum bin ich nur so einsam auf der Welt?
Hier noch ein Beispiel: Das 1:0 für den HSV fiel. Ein wunderschöner Angriff, ein „tödlicher Pass“, wenn auch nur auf der Außenposition, ein Angreifer, sei es auch der kleinste, geht am langen Pfosten in Position, der auf Außen frei stehende Angreifer flankt den Ball vorschriftsmäßig auf den langen Pfosten, ein wunderschöner Kopfball gegen die Laufrichtung des Torwarts, eine Art „Kopfballheber“, und der HSV führt.
Der Reporterkommentar, in ungewohntem Überschwang: „Es war der beste Angriff in diesem Spiel. Aber das ausgerechnet Trochowski, der kleinste Spieler auf dem Platz per Kopf…“
All die Schönheit, die man auch im Detail, wie von mir geschehen, mit Qualitätsmerkmalen belegen kann, sind leider dem Reporter entgangen. Selbst wenn er einmal das Wort „schulmäßig“ verwendet hätte, so würde mich noch interessieren, wer das auf welcher Schule gelehrt oder welcher „Schule“ er gefolgt war. Aber er hat es ja nicht einmal. Und die Weisheit am Schluss, denke ich mal, hat er im Wesentlichen dem Ergebnis, nämlich dem Torerfolg entnommen. Jetzt soll mal einer widersprechen. Es war der beste Angriff. Wenn du kleiner Schwachkopf einen anderen, der nicht zum Tor geführt hat, als besser angesehen hast, dann lache ich dich einfach aus. Meiner war Tor, deiner nicht, Wessen war nun besser? Also selbst das wird noch im Anschluss in seinen eigenen Fußballverstand „umgemünzt“. Einfach nur lächerlich. Leider kann ich aber nicht so lauthals lachen. Weil mir heute schon wieder diese Form der Geräuschbelästigung ins Haus steht…
Und in der Wiederholung muss ich auch noch folgenden „Wissensausbruch“ verkraften: „Da sehen Sie den Stellungsfehler.“ Und dann auch noch die Krönung: „So viel Platz darfst du einem Trochowski nicht lassen.“ Au weia. Wenn Dummheit weh tun würde… Aber tut sie einfach nicht. Oder der Mann ist schmerzfrei. Nein, sie tut doch weh, Und zwar mir. Ersparen Sie mir den Gedanken, jetzt über den Programmverantwortlichen nachdenken zu müssen. Denn: der Sprecher hier kann ja offensichtlich nichts dafür. Aber der, der ihn gewähren lässt? Dazu kommt noch folgendes kleine Detail. Und das steckt in dem „du“. So viel Platz darfst du… Der Gedanke, den er unausgesprochen vermittelt: „Also, Sie müssen wissen, so reden wir halt untereinander, wir Bundesligaspieler. Und ich, der ich bereits vor 12 Jahren in der Jugend und später x-mal in der Bundesliga gegen ihn gespielt habe, kann dir das mal sagen: so viel Platz darfst du dem nicht lassen. Da macht er sein Tor. Also, geh nächstes Mal dichter ran, Per. Sie müssen wissen, mein alter Kumpel, der Per Mertesacker, ist zwar sehr talentiert, aber hier und da muss ich ihn noch bei der Hand nehmen.“ Eben ein richtiger „Insider“ der Mann. Sind alles seine Kumpels. Was ich fürchte: er war nicht im Entferntesten jemals als Balljunge qualifiziert. Der Grund? Ungeeignet!
Ich habe keinen Stellungsfehler gesehen. Aber ich bin ja auch Laie. Ich sage hier jetzt mal nur so viel darüber: Ein Engländer hätte die Szene so kommentiert: „They look stretched at the back.“ Die Verteidigung wurde „überdehnt“. Das macht man, indem man einen „through ball“ spielt, einen tödlichen Pass, bei dem das Zusammenspiel zwecks Abseitsvermeidung perfekt funktionieren muss, dann schafft man temporäre Überzahl, weil nämlich die Verteidiger ständig wegen der dank moderner Taktik allgegenwärtigen Abseitsfalle hinten herauslaufen müssen, nach dem gelungen „through ball“ aber (zu spät) zurückeilen, und man hat einen Angreifer mehr als Verteidiger. Dann gibt es noch die Kunst, dass die Stürmer kreuzen, was es dem Verteidiger schwerer macht, beide zuzudecken, dann muss noch die Perfektion der Flanke auf den einen, dann frei stehenden, erfolgen, und dann muss dieser den Ball auch noch versenken. Haben Sie mein „Schulbuch“ nicht gelesen?
Das alles gibt es für unseren Berichterstatter nicht. Aber ich habe einen wohlbegründeten Verdacht: Er weiß von alledem einfach nichts. Wie sollte er es mir also erhellen? Für mich wäre es auch schwer, wenn ich Ihnen zu erläutern hätte, wie man eine Kuh melkt… Ich weiß es schlicht nicht.
Noch ein paar Beispiel? Na gut: HSV hat eine Kontergelegenheit. Sie nutzen diese aber nicht, spielen sie, im besten Reporterdeutsch, „nicht aus“. Sie nehmen das Tempo heraus und spielen vorübergehend auf Ballkontrolle. Alles legitim und für mich „normal“. Sie waren auch unter Druck zu dem Zeitpunkt. Es ist auch gar nichts passiert. Unser Experte hat die Situation auch sehr treffend analysiert: „Natürlich haben die Hamburger keine Eile.“ Ein positives Highlight. Was soll das hier? Na, ich stelle mir die Szene nur aus Bremer Sicht vor, wo es genau in der gleichen Form hätte passieren können. Manchmal ist es nämlich so, dass die schöne Phantasie unseres Berichterstatters zu blühen beginnt und er bei einem Konterangriff, der offensichtlich dann immer viel freie Spielfläche verspricht, den Angriff mit eigener Kraft vorantreiben möchte und es einfach nicht sinnvoll ist, weiter nach vorne zu rennen. Man würde kein Tor schaffen, man würde sich festlaufen. Phantasie hin oder her. Dann kommt es auch vor, dass „das Tempo herausgenommen wird“ und auf die Mitspieler gewartet wird. Man muss es einfach. Nicht jeder Angriff kann zu einem Tor führen. Sogar viel weniger als das: Praktisch kein Angriff führt zu einem Tor. Ein Tor ist die absolute Ausnahme. Aber wenn es Werder passiert wäre, die gleiche Szene, dann hätte er auch die gleiche Szene, nur aber anders kommentiert. Und zwar so: „Das muss schneller gehen.. da nimmt er schon wieder das Tempo heraus… jetzt ist die Situation vorbei.“ Was wäre nur, wenn er den Spielstand nicht wüsste?
Hier noch ein ganz bildhübscher Kommentar: Werder, denen sowieso wegen des Spielstandes schon weite Teile der Häme gehören, versucht bei einem weiteren (und davon gab es etliche in der zweiten Halbzeit) viel versprechenden Angriff ein Anspiel auf Diego, welches nicht ankommt (na gut, zu hoch). Unser Reporter zeigt sich der ganzen Dramatik dieser Situation wie folgt gewachsen: „Anspiele auf Diego in 1 Meter 90 Höhe haben einen überschaubaren Erfolgscharakter.“ Wie schön. Toll gemacht, Ich schlage ihn für den „Spruch des Jahres“ Wettbewerb vor. Aber nur für die Kategorie „Häme“…
Dann konnte sich auch unser rezitierender Langweiler der Spannung für einen Moment nicht entziehen (er hat mir versichert, er hat es versucht; aber es überkam ihn einfach). Naldo zog ab, der wirklich über ein gewaltiges „Pfund“ und gar ein häufig präzises verfügt, und er verstieg sich zu einer so unglaublichen Dramatikanwandlung wie: „Naldo… Naldo.. Und da musste Rost hin.“ Man stelle sich mal vor! Die Situation war bereits so dramatisch, dass der HSV bereits auf seinen Torhüter zurückgreifen musste! Nicht auszudenken! Es gibt also bei Angriffsaktionen zwei Möglichkeiten: bei den einen muss der Torwart hin, bei den anderen nicht. Tore? Nicht dran zu denken!
Ein weiterer viel versprechender Angriff der Bremer. Özil setzt sich gut durch, alle Werder Spieler eilen in den Strafraum, warten auf das Anspiel, Özil dringt ziemlich weit außen in den Strafraum ein, es ist keine rechte Schussposition, man rechnet mit dem Querpass, er spielt quer, ein Hamburger dazwischen. Für mich nicht ungewöhnlich, eher Standard: auch ein gut gespielter Angriff wird oft genug kein Tor. Es ist nichts falsch an der Aktion, so wird Fußball gespielt, mal geht es gut, mal nicht. Torsten Frings auch im Interview im Anschluss: „Wir hatten genügend Chancen, um zumindest ein Tor zu erzielen.“ So siehts aus. Aber unser Schlaumeier hat natürlich einen Ratschlag für Özil parat: „Beinahe schon zu uneigennützig.“ Zugegeben, der Ratschlag fiel im Verhältnis sehr moderat aus. Andere sagen dann immer:“ Da muss er selber abziehen.“ Oder: „Ein Schuss mehr Egoismus hätte ihm hier gut getan.“ Nun gut, aber prinzipiell zweifle ich alle diese Ratschläge an. Ich ergänze für mich dann immer, wie der Satz eigentlich weiter gehen müsste, wie man es sich denken soll, was der Fachmann rät. Und die Ergänzung, auf die ich gekommen bin und die wirklich allgemein gültig ist: „… dann wäre Tor“. „…selber abziehen, dann wäre Tor.“ Aber wehe, er schießt selber. Das Ergebnis ist, nicht weiter überraschend, auch kein Tor. Nur der Ratschlag variiert: „Da hätte er quer legen müssen“ man selber muss dann in Gedanken ergänzen … und dann wäre Tor.“ Nur eines ist garantiert: Der Mann hat wirklich keine Ahnung, wie Fußball funktioniert. Er kann grad mal Tore zählen. Und klug scheißen. Und das alles unwidersprochen.
3) Geht es auch anders?
Nur, dass Sie mich nicht bezichtigen, dass ich mir nicht zumindest Gedanken gemacht hätte, ob es nicht auch anders ginge. Und früher hielt ich das einfach für das berühmte „Reporter-Deutsch“. Mangels Alternativen. Bis ich eines Tages zum ersten Mal ein Spiel mit englischem Kommentar hörte. Und, sicher nicht völlig zufällig habe ich mir gleich den ersten Satz auf Dauer eingeprägt, als der englische Sprecher sagte: „This game could go either way.“ Ich war fasziniert, beinahe umgehauen. Da sagte jemand das, was ich beinahe bei jedem Spiel empfand. Praktisch jedes Spiel ist eng, umkämpft. Und im Prinzip möchte man es ja auch so. Ein Spiel, was nach 30 Minuten 3:0 steht interesseirt nur noch die Fans der führenden Mannschaft. Sie können ihren Fanatismus noch 60 Minuten lang ausleben und noch ein paar Dinger vorne „reinbrüllen“. Aber der neutrale Zuschauer? Da muss es doch spannend, eng, umkämpft sein.
Der Mann hat sich nicht darum geschert, ob vielleicht ein Deutscher Schlaumeier, der theoretisch das Spiel auch kommentiert, wartet, bis eine Mannschaft in Führung geht, um dann sein absolut lächerliches „..das hatte sich in den letzten Minuten an gedeutet“ abzusondern. Er weiß einfach nicht, was passieren wird, die Mannschaften erschienen ihm gleichgut, er möchte den Zuschauer bei sich behalten und er sagt, was er denkt. „This game cuold go either way.“ Das Spiel könnte in beide Richtungen gehen. Wenn ich den Spruch einmal von einem Deutschen Sprecher hören würde… Er weiß es auch nicht, aber er verheimlicht das, bis er weiß, wie es ausgegangen ist, um es dann mit der von ihm längst beobachteten Zwangsläufigkeit zu versehen. Peinlich, würde man so etwas nennen. Nein, man muss es so nennen. Nur: der Mann kann einfach nichts dafür. Dummheit ist ja nichts so Schlimmes. Kann man eher bedauern.
Also ich kommentiere jetzt noch einmal die ganzen Szenen, die oben aufgeführt sind, aus englischer Sicht. Zunächst mal war Olic frei durch: „There is Olic, Olic, goes for goal, Rost turns out to be winner.“ „Good start here. Good opportunity, good keeper, comes out right on time.“ „They may have snatched an early lead here.“ Und „Now, lets look at the replay. No, no offside, clearly onside. Good decision by the referee.“
Dann Diego: „Good stepover by Diego, gets into Position, steadies himself, Diego lets one fly, Rost just gets a hand to it, noone there for the rebound.“ Kein Kommentar, keine Analyse, vor allem kein Fehler. Erst mal, wie es ist. Spannend halt. Und kein „smart ass“.
Die Szene vor dem 1:0 ist ja oben schon beschrieben. „Good through ball, no offside, they look stretched at the back, perfect cross, and Trochowski puts it away.“ Kein Fehler, keine Analyse, Einfach nur die action einfangen.
Es geht anders, ja, es geht definitiv anders. Wie hoch ist eigentlich Ihr Tellerrand?
Schaun Sie doch mal drüber, einfach so, nur für heute. Ein Spiel anhören, mit englischem Kommentar, Ein Spiel mit spanischem, eines mit italienischem, eines mit französischem. Aber wozu das denn. Wir als Deutsche? Die Erfinder der Welt?