Selbst wenn insgesamt für die Anwendung bestehender Regeln geworben wird beziehungsweise lediglich ein Umdenken pro Toraktionen im Sinne eines gesteigerten Unterhaltungswert im Fußball als ausreichend angesehen wird, so gibt es dennoch im modernen Profifußball ein paar grundsätzliche Situationen, welche durchaus überdacht werden dürfen. Möglich – und vermutlich von jedermann umgehend zu bestätigen, bei kurzem Besinnen –, dass es Woche für Woche ein paar Ärgernisse gibt. Mal ist die eigene Mannschaft betroffen, mal profitiert sie, nimmt man so hin, schmunzelt mal in sich hinein oder entrüstet sich umgekehrt. Aber bei Spielen „ohne eigene Beteiligung“, wo man denn so weit zumindest „objektiv“ wäre, da fällt es störend ins Auge und dient für den Stammtisch dazu, die an ihm stattfindenden heftigen Diskussionen in Gang zu halten. Wobei: einheitliches Aufregen auch dazu gehört (Möller – Schwalbe?).
Zentraler Punkt ist dabei das Verhalten der Spieler selbst, welche, von den Medien dazu gezwungen, ausschließlich den Erfolg im Sinn zu haben gefordert sind und, mit dieser Maßgabe, die gute Kinderstube vergessen lassen und stattdessen sämtliche verfügbaren kleineren oder größeren „Schweinereien“ – meist von den Regeloffiziellen toleriert – zum Einsatz bringen, das als einzig ausgerufene Ziel – den Sieg — zu erreichen.
Immer wieder eine hier selbst gemachte Vorgabe – die zunächst bestätigt werden müsste – dabei so lautend: sauberer Fußball, höhere Gerechtigkeit sind förderlich. Allein die Fans – dieser oder jener Mannschaft – sind derzeit die überwiegende Anzahl der Zuschauer, welche eine subjektive Sicht auf die Dinge haben, einerseits, und andererseits tatsächlich jedes Mittel akzeptieren, damit ihre Mannschaft den Sieg einfährt. Damit wird jedoch keineswegs ausgeschlossen, dass ihnen selbst ein Fehlverhalten eines Spielers ihrer Mannschaft auffällt. Nur hätten sie dann noch immer die schlichte Rechtfertigung: „Letzte Woche war es umgekehrt gegen uns.“ Und meist sogar „und vor zwei Wochen ebenfalls“. Die Ungerechtigkeiten gegen die eigene Mannschaft, welche tatsächlich stattgefunden haben oder auch nur so empfunden wurden sind häufig aufgrund der stärkeren Wahrnehmung in der Überzahl.
Der neutrale Zuschauer sollte jedoch der „Regelbeobachter“ sein und zudem weitaus in der Überzahl. Man könnte ja schlicht „berechnen“, dass die Fans dieser und jener beteiligten Mannschaft sich „neutralisieren“. Der eine möchte das, der andere das Gegenteil, hebt sich auf. Also wäre einzig „urteilsfähig“ dieser neutrale Zuschauer, welchem jedoch die Toraktionen in der Regel vorenthalten werden durch die klamme Art der Regelauslegung.
Zu den grundsätzlichen kleineren, mittleren bis größeren Ärgernissen zählen:
- Anzeige der Nachspielzeit – und dann?
- Das Spielen auf Zeit
- Die Vorteilsregel
- Schauspielerei, speziell Vortäuschen einer Verletzung
- Provokationen
- Gelbe Karten legalisieren das Foulspiel
- Was ist eine Strafe?
- Elfmeter – und sonst gar nichts?
- Mauerabstand
- Wo darf der Torhüter Hand spielen?
- Torhüterschutz
- „Ball ins Aus sperren“