Mein praktischer Beitrag zum Thema Verdopplungssystem
Dazu kann ich Ihnen auch mal ein praktisches Beispiel aus meinem Leben erzählen: Ich hatte viel gerechnet und nach wie vor wenig Geld. Das Black Jack hatte ich komplett durchgerechnet, wie weiter oben erwähnt. Ich kannte die Gewinnstrategie und ich konnte sie auch umsetzen (also ich konnte Karten zählen; das geht ziemlich einfach, man zählt mit den Chips, die vor einem liegen). Aber man braucht ein Startkapital. Also sprach ich mit einem Bekannten. Er hatte Geld und hat anscheinend verstanden, dass man beim Black Jack gewinnen kann. Er war bereit, Geld zur Verfügung zu stellen. Wir sind nach Hamburg gefahren. Hamburg hatte die besten Bedingungen, die Regeln waren sehr günstig für die Spieler. Ich habe mich also an den Spieltisch gesetzt, mit von ihm zur Verfügung gestelltem ausreichendem Kapital. Und ich habe nach meinem System(was nicht wesentlich von dem anderer Profi Black Jack Spieler abwich). Und ich habe gewonnen. Am ersten Tag 1000 DM. Wir teilten. Ich war froh. Am nächsten Tag gingen wir wieder hin. Wir gewannen wieder. Aber er saß nur rum. Hat anfangs zugeschaut, später hab ich ihn nicht mehr gesehen. Nächsten Tag das Gleiche. Aber ich sah ihn nicht mehr. Dann kam er irgendwann zu mir.
Er meinte: „Hör doch auf mit dem Black Jack. Ich hab was viel Besseres.“ Und er zog mich zu den Roulettetischen. Deshalb hatte ich ihn die ganze Zeit nicht mehr gesehen! Aber er hat nicht blindlings gespielt. Er hat das gute, alte Verdopplungssystem gespielt. Und das mit Erfolg. Er fing an mit 50DM. Wenn es nicht kam, hat er verdoppelt. Ich sollte mitmachen. Ich musste nicht lange nachdenken: Es war drei Tage her, da kam ich mit 500 DM nach Hamburg. Ich hatte schon drei Tage dort gelebt und hatte vielleicht 2000 DM in der Tasche. Was hatte ich also zu verlieren? Und ihm hat es Spaß gemacht, klar, gewinnen macht Spaß (ich bin ein guter Gewinner; ich kann tagelang gewinnen und hab immer gute Laune; ich hab auch mal eine Postkarte aus Dänemark erhalten, von einem Freund. Da stand drauf „Der er to arter of minnesker
hir i hvaerden: Hvindere og slaegte perdere“. Und obwohl ich kein dänisch kann, konnte ich übersetzen: Es gibt zwei Arten von Menschen hier auf Erden: Gewinner und schlechte Verlierer). Also: Er hat mir geholfen, ich machte ihm die Freude. Außerdem kann man doch auch mit Nachteil mal gewinnen, oder? Also wir gewannen. Wir sind am vierten Tag zurück nach Berlin, denn Roulette ist überall gleich. Wir haben jeden Tag gespielt. Jeder hat 3000 mit dahin genommen. Und wir wollten jeden Tag 1000 DM pro Person gewinnen. Wir haben es geschafft. Immer nach der Hälfte, also nach 500 DM pro Person, haben wir unsere Mittagspause gemacht. Wir sind Essen gegangen, unser Filetsteak. Und was meinen Sie, wie gut das schmeckt, wenn es so läuft.
Ich habe mich auch strikt an die Abmachung gehalten: Immer nur 3000 DM eingesteckt. Wenn verloren, Schluss und nach Hause. Aber wir haben nicht verloren. Ich saß zu Hause mit meinem beliebten HP67 CV und habe nachgerechnet, wie unsere Chancen standen. Und ich habe immer noch die exakten Ergebnisse im Kopf: Zu 69% gelingt unser Vorhaben, die 1000 DM zu gewinnen, zu 31 % müsste es scheitern. Da Sie ja mittlerweile geübt sind im Umgang mit Erwartungswerten, können Sie spielend notieren: 0.69 * 1000 DM – 0.31 * 3000 DM = -240 DM. Also so einfach ist die Mathematik nicht auszutricksen. Im Gegenteil, die negative equity wird sogar relativ groß, da wir ja durch das System gezwungen waren, höhere Einsätze zu tätigen, wenn es einige Zeit ausblieb, unsere Chance.
Übrigens, wir haben beide immer nur schwarz gespielt. Also, lange Rede, kurzer Sinn: Das ganze ging 14 Tage lang gut. Allerdings passierte einmal folgendes: Er kam ganz aufgeregt zu mir gerannt, drückte mir 7000 DM in die Hand und sagte, ich müsste das dort hinten bei dem Tisch setzen. Wir hatten nicht mal eine Vereinbarung getroffen, was passiert, wenn… Aber ich ging mit ihm zu dem Tisch und platzierte 7000 DM. Warum diesen Betrag? Ich schaute auf die Tischaufschrift: 7000 DM Maximum. Die Spielbank hat Maximaleinsätze. Aber da lagen schon 7000 DM auf Schwarz. Ich hatte kein Zeit, nachzudenken, hab das Geld gesetzt, die Kugel drehte sich, die Ansage kam : „33, noir, impair, passe“.
Wir hatten gewonnen. Das Geld wurde ausgezahlt. Wir gingen sofort ins Restaurant in der Spielbank. Das war doch zu aufregend. Zumindest Pause. Wir wischten den Schweiß ab und zählten unser Geld. Wir hatten gewonnen, klar. Aber dann kam ein sehr wichtiger Mann an unseren Tisch: Er ermahnte uns ausdrücklich. Was wir getan hätten, wäre so genanntes „Bandenspiel“. Auf diese Art versuchten Spieler, auch in der Vergangenheit, die Casinolimits zu umgehen. Wir ja im Prinzip auch. Wir haben natürlich versichert, dass wir beide unser eigenes Geld gesetzt hätten und wurden von weiteren Restriktionen verschont. Dennoch blieb es eien letzte, dafür aber strikte Ermahnung,
Wir haben also 14 Tage lang gespielt, ich hatte danach 10000 DM in der Tasche. Vorher waren es 500 DM. Und ich hatte gut gelebt. Und schweinisches Glück gehabt. Aber ich habe aufgehört. Mein Partner hat weiter gemacht, Sie ahnen, wie es ausging? Er ist vollkommen durchgedreht und ging pleite. Nichts und niemand hätte ihn davon abhalten können, weiter zu spielen.
Falls Ihnen mein Leben in dieser Zeit doch etwas ereignislos erscheint, kann ich ja noch etwas „Öl ins Feuer gießen“. Es war nämlich so, dass ich in der Zeit in Hamburg ein Mädchen kennen gelernt hatte. Monika. Und sie war wirklich hübsch, versteht sich. Ich kannte sie auch noch aus der Zeit, als ich in Hamburg gewohnt hatte, ein Jahr zuvor. Nach wie vor war ich ja oft genug noch dort.
Ich war aber nicht wirklich entschlossen, mit ihr zusammen sein zu wollen. Es ist aber dennoch passiert, dass sie mich eines Nachts in meinem Hotel in Hamburg besuchte. Und ich habe die Situation wirklich an diesem Tag, sozusagen „männertypisch“ ausgenutzt. Wir hatten Sex. Und es war wirklich schön, aufregend. Na, was auch sonst?
Als ich dann mit meinem Spielpartner nach Berlin „umgezogen“ bin, war sie irgendwie traurig. Ich lud sie also ein, nach Berlin zu kommen. Sie kam ein paar Tage später tatsächlich. Wir „wohnten“ im Hotel Papi. Und, wie gesagt, es war eine eher ereignislose Zeit: die Berliner Meisterschaft im Schach fing auch noch an in diesen Tagen. Und diese habe ich doch immer noch mitgespielt, obwohl das Schach schon ziemlich weit hinter mir lag.
Also war es so, dass sich Monika schon ab und zu langweilen musste. Aber sie war ja freiwillig gekommen? Es war auch so, dass sie nicht einmal in die Spielbank mit durfte. Zugang hatte man erst ab 21, sie war noch 20. Also die Nachmittage habe ich dann Schachpartien gespielt, die Abende im Casino verbracht. Was hat sie in der Zeit gemacht? Sie war im Schachcafé. In meiner wichtigsten Anlaufstation in diesen Jahren, dem berühmten Belmont am Tauentzien. Und irgendwie musste sie sich ja die Zeit vertreiben. Und am schnellsten vergeht die Zeit beim Spielen, oder?
Sie setzte sich also mit den ganzen Rommée Experten dort an den Spieltisch und verlor artig. Spät abends kam ja der große Gönner, der mittlere Dummkopf, der kleine Pauli, zum Auslösen. Durchschnittlich konnte ich Monika also allabendlich für rund 200 DM wieder „freikaufen“ und durfte sie dann auch mit nach Hause nehmen. Nur nicht schimpfen!
Bei der Berliner Meisterschaft erreichte ich übrigens trotz wirklich sehr viel Lange Weile rundherum nur den 4.Platz. Sonst war ich eigentlich immer Zweiter. Und wer fragt nach dem Zweiten? Nett, Sie, danke.