Ich finde nur kurios, dass so viele Menschen der Überzeugung zu sein scheinen — doch zugleich erstaunlich viele von mir für ausreichend intelligent eingestufte, aber dennoch medial so stark beeinflusst?! –, dass die vielen Handspieldiskussionen von der Bösartigkeit der Schiedsrichter oder der Unentschlossenheit der Regelkommissionen ausgelöst sind. Sie sind es weder davon noch davon.
Dazu müsste man sich nur meine Argumentation genauer durchlesen und der dort vermittelten Logik folgen und ihr möglicherweise anschließen, gerne auch noch zwei- oder dreimaligem Überdenken/Nachlesen. Die Diskussionen gibt es deshalb, weil man jedem Spieler, welcher ein Handspiel begeht — indem er seine Arme nicht, wie früher, vorsichtshalber aber verstandesgesteuert AUS dem Weg gebracht hat heute jedoch genau so vorsätzlich NICHT aus dem Weg bringt — ein Alibi an die Hand gibt, welches ihm zumindest in der ersten Wahrnehmung so gute Chancen einräumt, dass das Handspiel NICHT geahndet wird, aber auch im Nachhinein jeweils das milde Urteil der Medien zukommt, dass er „dafür ja nun wirklich nichts konnte“, dass es „nur die blöde Regelauslegung ist, welche ihm hier zum Nachteil gereichte“, dass „dieses Handspiel nun wirklich nicht ahndungswürdig ist“, dass er „aus der Distanz nie und nimmer eine Chance hätte, die Arme wegzubringen“, dass es „keine unnatürliche Armhaltung wäre“ und dass es „keine Körperverbreiterung darstellt“, egal, wie sehr dies der intuitiven Logik widersprechen würde (der Körper ist quasi IMMER etwas breiter durch die Arme; früher hat man eben nur die Unterscheidung getroffen, ob er den Arm angelegt hätte oder aber, sobald abgewinkelt, denn doch den Körper somit verbreitert hätte; ein Argument in die Richtung, ob er es vorsätzlich getan hätte, wurde nicht in Erwägung gezogen; das schlichte Motto früher: „Pech gehabt“ und „selbst Schuld“; halte die Arme am Körper, dann passiert dir auch nichts).
Der Spieler, welcher heute ein Handspiel begeht fühlt sich also selbst im Falle einer Bestrafung (durch Elfmeter) noch lange nicht schlecht oder schuldhaft, da er ja im Nachhinein von jedem Kommentator, Experten im Studio oder eben auch leider von euch „denkenden“ Menschen (was euch nach meiner Auffassung von den Medienvertretern insbesondere unterschieden sollte) in Schutz genommen wird. Also: selbst wenn seine Mannschaft eine Niederlage davonträgt und er, als Elfmeterverursacher, eigentlich ein schlechtes Gewissen haben müsste und zugleich den einfachen Lerneffekt „halte die Arme am Körper, dann gibt es weder Diskussion noch Strafstoß“ (wie in meiner Jugend üblich) sondern kann stattdessen „die blöden Regeln“ und den „bösartigen Schiedsrichter“ anführen — und bekommt dafür massenweise Applaus anstatt Vorwürfe.