Nun, dieses Thema ist wirklich hoch empfindlich. Sowie ein Spieler von seiner Pleite spricht, wird garantiert jeder ehrenwerte Bürger den mahnenden Zeigefinger, den er eine Weile lang aus Respekt in der Tasche ließ hervorholen und auf auf mich richten. „Siehste, hab ich doch immer gewusst. Spielen bringt Ruin. Ich habs immer gesagt, aber du wolltest ja nicht hören.“
Tja, damit muss ich nun wohl erst einmal leben. Es erscheint mir aber, wie in allen anderen Lebensbereichen auch, jedenfalls der bessere Weg, damit offensiv umzugehen, als so zu tun… Prinzipiell das Problem des „Mehr Schein als sein“. Meine Kohle ist weg, so ist es nun mal. Es hätte keinen Sinn, anders zu tun. Nur darf man auf der Suche nach Erklärungen ruhig ein wenig Kreativität einsetzen, vielleicht die Umstände erst einmal etwas näher erläutern, damit einem selbst und womöglich zeitgleich dem geneigten Leser die Geschichte klarer wird.
Grundsätzlich ist es so, dass es in allen Geschäften Menschen gibt, die sich nicht mehr behaupten können, die Pleite gehen. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten. Und nicht jeder von diesen Menschen hat alles falsch gemacht. Es gibt Situationen, wo einem das Schicksal einfach einen Streich spielt. Und wer will letztendlich auch noch das ins Verhältnis setzen mit den Menschen, die plötzlich durch ein tragisches Unglück oder eine heimtückische Krankheit aus dem Leben gerissen werden? Es gibt auch andere Schicksalsschläge, die den Verlust von Geld bei Weitem an Bedeutung überragen, und auch bei jenen kann man sich fragen, warum es diesen oder jenen und nicht einen selbst betroffen hat. Falls sich nicht zufällig einer hier befindet, den es auch noch selbst betroffen hat?
Sowie man das spielerische Glück überhaupt als Parameter heranzieht, sollte man also stets berücksichtigen, dass man, falls gesundheitlich so weit alles in Ordnung, am besten auch noch mit dem eigenen Nachwuchs, Dankbarkeit dafür angebracht ist. Denn auch dort können zufällige Größen, vielleicht sogar viel wahrscheinlichere als eine lächerliche Pleite auftreten, die das Leben komplett verändern, falls nicht gar beenden. Das wäre ein so nachhaltiger Einschlag, nach welchem sich vielleicht auch ein Reicher wünschen würde, diesen ganzen Reichtum nicht zu besitzen sondern nur seine Frau oder sein Kind wieder zu haben, falls er nicht, auf dem Sterbebett liegend, sich vielleicht nur die Gesundheit wünscht, die sein Pleite gegangener Ex-Konkurrent im Überfluss besitzt.
Das einzige, was mich also erschüttern könnte, wären die möglicherweise falschen Einschätzungen der Mitmenschen auf diese Pleite bezogen. Wenn jemand ein Restaurant eröffnet und nach einem Jahr feststellt, dass die Einnahmen partout nicht die durch die Zinsrückzahlung an die Bank noch erhöhten laufenden Ausgaben decken können und somit beschließt, das Lokal wieder zu schließen, jedoch im Anschluss auf seinem Schuldenberg vielleicht auch auf Lebzeiten sitzen bleibt, dann würde man vielleicht bedauern, vielleicht das Mitgefühlt aussprechen, vielleicht ein paar Spekulationen anstellen, dass es gerade in der Ecke und ein solches Lokal … etc. aber man würde es dennoch ein klein wenig als Pech oder Schicksal einstufen. „So was passiert halt.“
Wenn es einem Spieler passiert, dann sieht die Sache eben anders aus. Das Geschäft ist zwar kein bisschen anders als sehr viele andere, jedoch wird es hierbei nicht erkannt, geschweige denn anerkannt. Es wird auf die so oft zitierte gemeine „Spielsucht“, die nun mal immer die gleichen Folgen hat, zurückgeführt. Weitere Erörterungen darüber erübrigen sich.
Ich habe mich mein ganzes Leben lang mit solchen Fragen beschäftigt. Mit Philosophie, mit Schicksal, mit Wahrscheinlichkeiten. Sowie man akzeptiert, dass auch die kleinste Wahrscheinlichkeit nicht nur irgendwann eintreten kann, sondern eintreten wird – sofern man oft genug probiert –, kommt man dahin, alles für möglich zu halten. Sofern man dann noch bereit ist, auch völlig externe Überlegungen mit einzubeziehen, so wird einem sicher bald nichts mehr spanisch vorkommen. Warum sollte denn nicht…? Die Wege des Herren sind unergründlich – oder so ähnlich. Wenn ich es also nur für mich tue – ich notiere hier und jetzt alles, was mir zu dem Thema einfällt. Schonungslos ehrlich, aber auch mit allen möglichen Einschränkungen und Alternativerklärungsansätzen, die man vielleicht in der Form noch nicht auf dem Plan hat.
- Pleite ist nicht gleich Pleite
Zunächst mal sollte man bitte – tue ich auch für mich selbst – unterscheiden, ob ein Mensch auf sein Leben gerechnet im Plus liegt oder im Minus. Menschen, die zum Beispiel aus einem normalen Beruf Geld ins Spielen einbringen und dieses nach und nach verlieren, immer wieder neues verdienen müssen und dieses auch wieder verlieren bis sie irgendwann überschuldet sind und nicht mehr auf die Beine kommen, mag es zwar geben, sind aber mit mir nicht vergleichbar.
Ich habe auf mein Leben gerechnet, alles insgesamt verrechnend, ca. 1,5 Mio Euro gewonnen mit dem Spielen. Diese Summe werde ich auch nicht mehr verlieren können. Dazu müsste ich ja zum Beispiel im Lotto gewinnen, den gesamten Gewinn nehmen fürs Spielen und ihn dann auch noch verlieren! Also, demnach werde ich, auf mein leben gerechnet, wohl immer ein Gewinner im Spielen bleiben. Das ist schon eine Beruhigung.
Meine Datenbank für Fußball und den darin erfassten Wetten über einen Zeitraum von 18 Jahren weist mir einen Gewinn von 3.1% aus. Das ist eine sehr ordentliche Zahl und muss erst noch von jemandem übertroffen werden. Wenn also Zweifel an dem Vorteil bestehen, dann müsste ich ein gigantischer Glückspilz sein, der es auf eine geschätzte Anzahl von Wetten auf über 50.000 Fußballspiele schafft, den Nachteil mit Glück zu überwinden. Das Urteil muss lauten, so sehr ich weiß und weiter oben angeführt habe, dass es auch möglich wäre, so viel Glück zu haben: Der Gewinn ist verdient. Die Fehleranfälligkeit dieser Aussage liegt im Bereich von geschätzten 1/10^(-10), also etwa bei 1/ 10 Milliarden. Nun, passieren kann alles…
Dazu habe ich auch in anderen Disziplinen meine Fähigkeiten unter Beweis gestellt, wo es. ähnlich wie bei Fußballwetten (auch bei Tennis, Eishockey, Basketball, was ich teilweise mit gemacht habe), auch um Wahrscheinlichkeitserwägungen geht. An erster Stelle seine da genannt Black Jack und Backgammon. In meinem Leben habe ich dort auch einen – wen auch nicht zum Ernähren ausreichenden – Gewinn erwirtschaftet, selbst wenn ich das nicht in Datenbanken aufgezeichnet habe.
Wenn ich Pleite bin, dann also nur deshalb, weil ich über einen längeren Zeitraum – vergleichbar mit einem anderen Unternehmer – nicht in der Lage war, die laufenden Kosten zu erwirtschaften. Sowie das anfängt, diese Unterdeckung, ist immer die Frage, wie man sich zu verhalten hätte. Denn das Spielkapital ist natürlich die Basis, die einzige Möglichkeit, mit der man Gewinne erzielen kann. Wenn diese Basis von den Lebenshaltungskosten angeknabbert werden muss, dann geht es nach und nach den Bach runter. Wenn dann auch noch eine längere Durststrecke gerade in der Phase dazu kommt, dann ist es nicht mehr aufzuhalten. Das Spielkapital und damit die Lebensgrundlage ist irgendwann weg. Nur unterscheidet sich auch das nicht wesentlich von anderen Unternehmen. Sowie man zahlungsunfähig wird, bricht das Unternehmen zusammen, selbst wenn es immer noch „Gewinne“ erwirtschaftet beziehungsweise das Potenzial dafür vorhanden ist. Wenn man zum Beispiel Materialien für die dringend erforderliche Produktion und bereits erhaltene Aufträge nicht mehr beschaffen kann, geht der Auftrag irgendwann verloren und damit endgültig die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens flöten.
- Die möglichen Erklärungen für die letztendliche Pleite
- Wie viel darf man ausgeben?
In Zeiten, wo es einem gut geht, denkt man nicht so viel über die laufenden Ausgaben nach. Man gönnt sich etwas, man hatte schon immer einen bestimmten Wunsch, man leistet sich einen Service oder ein neues Auto, eine größere Wohnung oder man gönnt der Frau ein paar Neuanschaffungen. Als Erklärung, Rechtfertigung dafür hat man immer, dass man, außer Geld zu besitzen, keinerlei Anerkennung gesellschaftlicher Art hat, dazu noch einen anstrengenden Job mit ungewöhnlichen Arbeitszeiten und wenig Urlaub. Auf der anderen Seite schließt man aber ein paar lebensversicherungen ab und bildet sich ein, damit ausreichend viel für die Zukunft (und den bald in meinem Leben auftretenden Nachwuchs) getan zu haben. Dagegen ist grundsätzlich nichts zu sagen. Abgesehen davon, dass mir Hadern sowieso fern liegt. Es geht eher um das Verstehen, meinetwegen neudeutsch „aufarbeiten“. Man passt jedenfalls seine Ausgaben, seinen Lebensstil, den Einnahmen an.
Wie weit man dabei gehen darf, bleibt eine unbeantwortete Frage. Theoretisch ist es natürlich so, dass man das erwirtschaftete Kapital – so, wie es auch Großunternehmer machen – weiter ins Unternehmen stecken. Die Wirtschaftlichkeit ist erwiesen, nun erhöht man das Grundkapital, man investiert weiter, sei es in Mitarbeiter, Forschung, neue Maschinen, Geräte, Computer, was auch immer, um so die Konkurrenzfähigkeit zu erhöhen. Das entfällt in gewisser Weise bei mir. Man weiß zwar schon, dass man einige Tätigkeiten delegieren kann, aber die Hauptentscheidungsfragen muss man doch weitest gehend selber treffen – und möchte das auch. Es ginge nur darum, möglicherweise höher zu spielen. Dazu weiter unten etwas mehr unter dem Punkt „Vergangenheitsbewältigung“.
Wenn man nun eine Kalkulation im Nachhinein anstellt, basierend auf Ausgaben von geschätzten 10.000 DM pro Monat, oder 5.000 Euro pro Monat, dann stellt man sehr leicht fest, dass man mit vielleicht 4.000 beinahe ebenso feudal leben könnte, aber über 18 Jahre gerechnet 18(Jahre)*12(Monate)*1.000(Euro) sich 216.000 Euro extra „ansparen“ würden. Nun, mit deren Hilfe wäre ich weit davon entfernt. pleite zu sein.
- Leichtsinn, Dummheit, mit Geld um sich schmeißen. Liste der Dummheiten
Es gab immer eine grundsätzliche Lebenseinstellung, der ich gefolgt bin. Sagen wir, diese basiert auf zwei Überlegungen. Erstens habe ich in der Schule schon gut aufgepasst, und zwar im Religionsunterricht, und mir Jesus´ Zitate angeeignet, das eine davon so eingängig, mich sofort überzeugend: „Eher wird ein Kamel durch ein Nadelöhr gelangen, als dass ein Reicher in den Himmel kommt.“ Der irdische Reichtum war für mich seitdem kein wirklich erstrebenswertes Ziel Sein Auskommen haben, gerne. Sorgenfrei leben: Hört sich doch gut an. Aber Geld verdienen als Mittel zum Zweck? Einziger Inhalt: Anhäufen? Nein, das war nicht meins. In der Zockersprache gab es dafür ein Pendant. Das lautete: „Ick will ja nich der reichste Mann uffm Friedhof sein.“ So kann man es auch sagen…
Der zweite Gedanke ist der: Ich war immer der Überzeugung, dass das Geld dann gerne kommt, wenn man es auch gerne gibt. Es beinhaltet schon einen Teil esoterischer Ansichten, jedoch gibt es auch ein rationales Argument, was gerade bei einem Spieler dafür spricht: Sofern man die ganze Zeit besorgt ist um die Höhe einer Wette, eines Einsatzes, die Wette nicht als Teil des Spiels sondern sich den Gegenwert vor Augen hält, dann verkrampft man sich womöglich, traut sich nicht mehr, zu spielen, denkt: „Um Gottes Willen, ist das viel Geld.“ und kann dann gar nichts verdienen. Man muss einen bestimmten Umsatz machen, um sich vom Spielen ernähren zu können. Ängstlichkeit ist da kein guter Ratgeber. Sicher gibt es auch noch den Anteil an der Überlegung, der da lautet: „Heute helfe ich diesem Menschen gerne. Wer weiß, vielleicht komme ich ja mal in eine ähnliche Situation, da ich Hilfe benötige. Und vielleicht laufen dann nicht alle weg sondern erinnern sich daran.“
Trotzdem kann man es überall übertreiben. Deshalb führe ich hier eine Liste der größten Dummheiten an:
- Meine Autos
- Der Renault Espace
Man verdient also ganz gutes Geld. Es scheint recht zuverlässig. Man hat schon ein paar Jahre damit Erfahrungen gemacht, fühlt sich schon als „alter Hase“. Dann beginnt man, nach ein paar Luxusgütern Ausschau zu halten. Rechtfertigung: „Ich mache einen anstrengenden Job. Keiner versteht es so recht. Ich bin gut in meinem Job. Es gibt keine Anerkennung dafür außer Geld. Sogar die Eltern sind und bleiben skeptisch. Kann man es nicht auch mal optisch sichtbar machen, für jedermann, dass es einem gut geht, dass man gut ist?“
Eines Tages war es so weit: Die Weltmeisterschaft 1994 war super gelaufen. Es kam jede Menge Kohle rein. Meine Tochter Chiara war kurz vorher geboren worden, am 27. Mai. Annette, Chiaras Mutter hatte schon zwei Kinder, die ich mit angenommen habe. WM vorbei, aber noch Sommer. Eine Frau, drei Kinder. „Wir fahren in den Urlaub.“ Nur: Womit? Ein Golf bringts nicht, nein. Auf zum Renault Händler. Schon vorher hatte ich mal Ausschau gehalten, lange vorher. Eine richtige Familienkutsche, eine Großraumlimousine. Rein zum Händler, „der da“, „ja?“, „was kostet der?“ „50.000 DM“, „gut, hier sind 50.000. Bitte gleich einpacken, ich nehm ihn mit.“
Nix verhandelt, kein Wort, mindestens 3.000 wären drin gewesen. Aber Klein-Pauli mit der großen Schnauze hats doch nicht nötig! 50.000? Einmal den Ärmel geschüttelt, da lagen sie doch!
Das war aber noch nicht genug der grenzenlosen Dummheit in diesem Fall. Es war die Zeit, wo mehr und mehr Autos „auf Bestellung“ gestohlen worden aus gewissen östlichen Nachbarländern. Deshalb hatte meine Versicherung einen Klausel mit aufgenommen, die da lautete: „Eine Wegfahrsperre ist Pflicht.“ Ich erkundigte mich. Die Nachrüstung einer Wegfahrsperre hätte 650 DM gekostet. Ach was, hab ich auch nicht nötig. Ich glaube an das Gute im Menschen. Zum Versicherungsmakler: „Bitte eine Versicherung finden, bei der Wegfahrsperre nicht Pflicht ist.“ Er tat wie geheißen. Wechsel der Versicherung.
Wir sind nach Dänemark gefahren, Römö, ein wunderschöner Urlaub, wir sind auch zurückgefahren, klar. Wir sind auch noch ein paar Wochen mit dem Auto herumgefahren, alles ganz super. Nur an einem frühen Sonntag-Oktober-Morgen, als ich mit den Kindern nur zum Bäcker laufen wollte, stand kein Espace mehr an dem Ort, wo er am Tage zuvor abgestellt wurde. Kurzer Schreck, etwas größerer Schreck:“ Doch, gewiss, es war genau hier.“ dann die traurige Gewissheit: Das Auto war weg. Noch traurigere Gewissheit: Außer, dass man doch keine Wegfahrsperre benötigt, braucht man doch nicht gleich den Fahrzeugbrief in den ersten zwei, drei Monaten aus dem Handschuhfach zu nehmen. Wozu das denn?
Nun gut, die Versicherung teilte mir namensgerecht gleich mit, wozu diese Sicherheitsmaßnahme erforderlich gewesen wäre: Ohne Brief gibt es keine Erstattung. Diebstahl ist wohl versichert, klar. Aber ohne Brief? Nein, da können wir nun wirklich nichts machen.
Alle Menschen, die ich daraufhin auf Wirksamkeit einer möglichen Klage gegen die Versicherung ansprach, zeigten mir mehr oder weniger den Vogel. „Da hast du keine Chance.“ Ich las alles, was man dazu lesen konnte, Vergleichsprozesse, Leute, die mit Lügengeschichten aufgeflogen sind und so weiter. Es war spannend. Und in gewisser Weise effektiv: Immerhin wusste ich ja, wie sich die Sache abgespielt hat und wie der Wahrheitsgehalt lag. Ich hatte nicht selber das Auto „verschoben“ in der Hoffnung, doppelt kassieren zu können. Es war mir unter dem Allerwertesten hinweg gestohlen worden. Sollte denn nicht jemand einfach nur dieser Geschichte folgen wollen? Das mit dem Brief war ein Fehler, ein Faux-Pas. Nur hätte ich ihn ja auch vorher auf der Straße verloren haben können. Außerdem wäre es doch naiv, zu behaupten, den Brief im Auto gelassen zu haben und das auch noch zuzugeben, ihn aber in Wahrheit einem neuen Käufer, sei es auch im Ausland, mitgegeben zu haben? Oder wie lautet der Vorwurf der Versicherung? Ihre Argumentationsbasis?
Nun gut, schönen Dank, Frau Gisela Schönrock, dass Sie die Vertretung übernommen haben. Wir sind immer bei der Wahrheit geblieben und bekamen im Vergleich zu 2/3 Recht.
Da ich vorab auf die 3.000 DM Neupreis-und-Barzahlungs-nachlass verzichtet hatte, die Anwältin 6.000 DM insgesamt kostete, von denen ich 2.000 berappen musste und 1/3 von 50.000 auch noch 16.666 DM sind, so kam ich auf einen lächerlichen Gesamtschaden von 21.666 DM. Und dafür so viel Fahrspaß? Fast drei Monate? Na, das war doch ein toller Deal?
- Mein 7er BMW
Nun war ich Autolos und um 21.666 DM „erleichtert“. Aber davon noch lange nicht Pleite. Parallel zu dem laufenden Prozess schaute ich mich nach einem neuen Wagen um. Ich hatte schon einen Visier. Für Herrn Neureich ist doch ein 7er BMW, dunkelgrün metallic, mit cremefarbener Lederausstattung und Bordcomputer gerade recht? Der Neupreis für diesen sollte bei 96.000 DM liegen. Da ich persönlich über keinerlei Bonität verfügte, musste eine Barzahlung her. Auch hier versagte mein Verhandlungsgeschick gänzlich. Ich akzeptierte den Preis. Der Wagen war auch wirklich in einem Topzustand und auf die Frage: „Kann man am Preis nichts machen?“ bekam ich die regelrechte Antwort: „Nein.“ Na, dann? Muss ich wohl so viel bezahlen?
Was ich diesmal überhaupt nicht berücksichtigt hatte war, dass es genau im Oktober 94 einen Modellwechsel bei BMW gab. Das wäre das entscheidende Argument zum Nachlass einfordern gewesen – und auch vollständig berechtigt. Denn wie man nach einigen Wochen auf der Strasse mit dem tollen Gefährt feststellte, beginnt man allmählich, sich zu schämen, zumindest zu fragen: „Warum hab ich denn nicht so einen?“ Der Wertverlust ist gewaltig. Nun, falls man das Auto einfach nur fahren will ist alles ok. Man hat etwas dafür bezahlt, und sei es auch zu viel gewesen. Aber man fährt ihn ja immerhin. Nur beim Weiterverkauf macht es sich bemerkbar. Bei mir kam der nach einem Jahr.
Die Geschäfte gingen wieder „normal“. Der erhoffte Boom, der Weiterverlauf einer WM, blieb aus. Sozusagen „business as usual“. Ein Quantensprung trat nicht ein. Ein 7er verschlingt etwa 3.000 DM pro Monat, inklusive Wertverlust. Das ist recht stattlich. Da ich außerdem die Feststellung machte, dass man zwar sehr exklusiv durch die Gegend fährt. aber eher mit etwas Skepsis beäugt wird und ich lieber die Ellenbogen aufs Fensterbrett lehne
- Ein Haus gemietet
- Geld verborgt 1
- Geld verborgt 2
- Bestohlen worden 1
- Bestohlen worden 2
- Vergangenheitsbewältigung
- Der Handel mit dem Leben
- Die Veränderungen am Wettmarkt
- Manipulationen
- „Fußball bleibt Fußball“
- Pech
- Disziplinlosigkeit
- Menschen, die bereit sind, die Chancen zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Wie steht man dazu?
- Der Meister der Zahlen. Der Meister des Schicksals?
- Die ganze Wahrheit