- Noch eine Frauengeschichte ?
Nach der Backgammonweltmeisterschaft 1985 hatte es mich durch einen Zufall nach Paris verschlagen. Ich war in Monte Carlo erfolgreich im Turnier und sogar im Black Jack, was ich fast jeden Abend auch noch gespielt habe. Und ich wusste auch, dass es in Paris einen Spielclub gab. Eben wo man Backgammon spielen konnte. Dort ereignete sich also die niederschmetternde Geschichte mit der proposition gegen Vladimir. Ich vertrieb mir den nächsten Tag, aber nicht mit Spielen. Am Abend kam ich zu unserem Hotel. Vladimir kam mir entgegen. Eine Frau an seiner Seite. Eine sehr hübsche. Wir unterhielten uns. Sie war aus San Francisco.
Wir standen eine Weile lang zu dritt vor dem Hotel. Über die Gründe, dass Vladimir uns alsbald verlassen hatte, lasse ich Sie mal (wild) spekulieren. Jedenfalls waren wir irgendwann alleine.
Wir mögen uns über vieles unterhalten haben aber garantiert nicht über meine Tätigkeit. Die musste ich, auch als Selbstschutz, zumindest für einen Tag geschickt verschweigen.
Sie erzählte, er hätte sie am Vortag schon angebaggert. Sie erzählte von „diesem Angeber, angeblich ist der Backgammonprofi oder so was“. Er hätte gerade einen größeren Betrag gewonnen und so weiter. Und ob er etwa geglaubt hätte, dass er mit Kohle eine Frau ins Bett kriegen würde?
Ich tat unwissend, erstaunt und überrascht. Profispieler? Backgammon? Was soll das denn sein? Ein merkwürdiger Beruf. Und damit kann man Geld verdienen?
Und ob sie nun meine Trauer und Verzweiflung über meine begangene Dummheit dennoch spürte und nur aus Mitleid… na, jedenfalls landeten wir auf meinen Hotelzimmer.
Sie blieb die ganze Nacht über bei mir. Und es war wirklich eine unvergessene Nacht. Selbst der Morgen…
Über seine Nachtruhe habe ich nie etwas erfahre, aber ich schätze mal, dass er liebend gerne getauscht hätte J
Excuse me, Vlad, I got lucky that time!
Und wenn Sie mir jetzt etwas erzählen wollen von „Ja, ja, Pech im Spiel…“, dann kann ich eher nur entgegnen: „die dümmsten Bauern…“ Denn dieser Geldverlust hatte nichts mit Pech zu tun…