Das Thema: Nie Gesagtes, Unbekanntes, Unerforschtes über das Spiel Fußball herausarbeiten
Die Ziele: Den Fußball spannender, attraktiver, gerechter machen. Mehr Begeisterung bei den aktuellen Fans auslösen, neutrale Zuschauer, bisher ohne Fanleidenschaft, hinzugewinnen, für alle den Anreiz erhöhen, auch ohne Anhängerschaft einer Mannschaft ein Spiel aufgrund der Attraktivität und Spannung des Spiels schauen zu wollen, mehr echte Fans und. weniger Gewalt bereite Fans anzulocken. Dazu das Wetten auf den Fußball als absolut fairen, aber zusätzlichen Spannungsmacher aus dem Zwielicht befördern. Auch dies kann Fanschar und Begeisterung erhöhen.
Die Behauptung: Spannender ist es, wenn es mehr Torszenen, mehr Tore gibt. Die FIFA hat auch dieses Bestreben, aber findet keine rechten Mittel. Attraktiv sind offensive, gelungene Szenen. Diese werden unterbunden, sofern den Verteidigern die besseren Mittel an die Hand gegeben werden. Ungerecht sind zahlreiche Dinge, es gibt ständig Empörung, öffentlich und privat. Es gibt aber allgemeine, für jedermann verständliche Lösungen, die auf einfachen Wegen eingeführt werden können..
Die Hürden:
- Jeder Leser ist sicher: Er weiß bereits Alles über Fußball. Es gibt nichts Neues, was er erfahren könnte. Punkt.
- Alles, was man an Vorschlägen zum Erreichen der Ziele angeben könnte, ist bereits diskutiert. Man selbst hat seine fertige Meinung.
- Die FIFA kümmert sich um alle Verbesserungsideen. Dafür gibt es eigens eingerichtete Kommissionen, speziell für die Regeln.
- Obwohl alle Ziele ohne große Einwände überall abgesegnet würden überwiegt bei Weitem die Skepsis: „Ja zu dem Ziel, Nein zur Erreichbarkeit.“
- Jede Veränderung an einer so gigantisch großen Sache wie dem Fußball, der Nummer 1 weltweit unter den Sportarten, könnte auch eine Verringerung der Anhängerschaft, der Vermarktbarkeit einbringen. Also steht konservatives Denken im Vordergrund. Es bleibt wie es ist, es bleibt so groß wie es ist. Die Nummer 1. Mehr geht nicht. Basta.
- Wetten und Spielen ist gerade hierzulande anerkanntermaßen der sicherste Weg zum Ruin. Die Skepsis diesbezüglich ist so groß, dass man sich nicht einmal mit den Grundüberlegungen, dem Wettmarkt und wie er funktioniert auseinanderzusetzen gedenkt. Man erahnt die Gefahr, allein durchs Nachdenken darüber bereits den Keim zum Spielen – folglich zum Ruin – eingepflanzt zu bekommen. Also: Finger weg.
Die Mittel zum Erreichen der Ziele:
Insgesamt gibt es drei Themengebiete, die im Einzelnen behandelt werden in längeren Abschnitten, und die alle auf einfache Art, sofern verständen, verinnerlicht, angewendet, ihren Teil dazu beitragen, die Ziele zu erreichen:
- Die Fußball Regeln, ihre Anwendung und ihre Auslegung.
Zentrale aber überraschende Forderung lautet: Die Anwendung der bestehenden Regeln. Diese Forderung hört sich natürlich absurd an, da selbstverständlich die Ansicht bestehen muss, dass die Regeln angewendet werden. Hier ist die größte Überzeugungsarbeit zu leisten. Es existiert aber eine Beweistechnik, die bereits nach der bloßen Formulierung Zweifler verstummen lassen dürfte. Hier nur so viel: Man spielt den Zweiflern Spielsituationen isoliert vor, ohne Ansicht der Umgebung und des Ortes auf dem Platz, nur die zu beurteilende Szene. Man vergleicht dann das bei Ansicht im Nachhinein beschiedene Urteil mit dem im Spiel gefällten. Die Ergebnisse wären verblüffend, aber eindeutig: Die Stürmer werden permanent benachteiligt. Folge: Immer geringere Anzahl von Torszenen und Toren.
Es gibt eine weitere Forderung, die so noch nicht formuliert wurde: Es müsste lediglich ein Umdenkprozess stattfinden. Ziel des Umdenkens ist es, dass jeder Schiedsrichter und jeder Assistent das Verständnis verinnerlicht, dass jede durch einen Pfiff unterbundene Torsituation eine ausgelassene Chance darstellt, dem Zuschauer die gewünschte Unterhaltung zu bieten.
Dem Zuschauer – und hier denke man vor allem an die neutralen, die einfach Spannung und Action haben wollen – wird ein Spannungsmoment vorenthalten. Da dieses im Spiel permanent geschieht ist es in etwa wie ein Krimi ohne Leiche, eine Suppe ohne Salz, ein Menu ohne Hauptgang. Grundsätzlich muss jeder Pfiff gegen einen Angreifer, jedes angebliche Stürmerfoul im Vergleich zum Verteidigerfoul sorgfältig überdacht werden, ob man es dem neutralen Zuschauer antun sollte, ob die Gründe gut genug sind, das Spiel zu unterbinden. Der Zuschauer möchte sehen, was jetzt passiert. „Gleich passiert was! Da ist einer frei!“: „Nur keine Aufregung. Ist längst abgepfiffen.“ „Ach, ich wollte mich aber gerne aufregen.“
Mit gleicher Elle messen, Verteidiger an Stürmer und umgekehrt ist die Forderung, die Behauptung die, dass es nicht geschieht. Die einfache und angestrebte Konsequenz wäre diese: Die Stürmer hätten mehr Freiheit, die guten Spieler würden ihre Qualität beweisen können. Und: Sobald es, als Konsequenz nur zu logisch, mehr Tore gibt wird auch der Wert eines einzelnen Tores herabgesetzt und damit fällt es allgemein leichter, eine Szene laufen zu lassen. Heute hat der Schiedsrichter bei jedem Tor, welches er anerkennt bereits das Gefühl, das Spiel zu entscheiden. Also sucht er nach Gründen, dagegen zu entscheiden. Ein psychologisches, nachzuweisendes Phänomen. Aber, einmal nachvollzogen, verständlich.
Hier nur dies zur Bestätigung: Bei der WM 2010 in Südafrika wurden 80% der Spiele von der Mannschaft gewonnen, die das 1:0 erzielte. Eine erschreckend hohe Zahl, die sicher gegen empfundene Spannung spricht.
- Ein großer Abschnitt behandelt die deutsche Berichterstattung, welche schlicht und einfach als ausgesprochen schlecht nachgewiesen wird. Dazu werden Vergleiche mit dem Ausland angestellt, der Tonfall sowie etliche Floskeln untersucht, die nichts hergeben außer, dass der Sprecher schlau und gut dastehen möchte. Aufgezeigt wird, dass es vielmehr darum geht, dass man die Verpflichtung hat als Journalist, zunächst mal – vor Fehlersuche und nüchterner Situationsanalyse, die, falls durchgeführt, wenigsten stimmen sollte – die Spannung und Dramatik der einzelnen Szene zu vermitteln, welche sich auch in reiner Emotionalität offenbaren sollte. Hier gibt es durch den Auslandsvergleich einige Möglichkeiten, Beweise zu führen, das hörbar und erkennbar zu machen. Es werden sowohl Ursachenforschung betrieben als auch Bekämpfungsstrategien angeboten. Ein paar im Ausland längst übliche Techniken werden vorgestellt, die zwangsläufig zu mehr Objektivität und mehr Unterhaltung führen würden
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- Teil 3 geht auf die Berechenbarkeit des Fußballs ein. Ein recht schwierig erscheinender Abschnitt, da einiges an Mathematik eingeführt werden muss. Andererseits ist es eine höchst spannende Frage, die sehr viele Menschen beschäftigt. Auch hier ist die Skepsis natürlich hoch, die einem intuitiv sagt, dass die Berechnung des Fußballs schlichtweg unmöglich ist. Der Beweis wird zwar nicht völlig gegenteilig geführt, aber es wird eine mathematische Zahl hergeleitet, die die Berechenbarkeit in einer verständlichen Zahl misst. Die Algorithmen werden jedenfalls sehr verständlich erörtert. Auch sonst wird das Denken in Wahrscheinlichkeiten propagiert, was, im Verhältnis zu den häufig gestellten Fragen „wer gewinnt das Spiel?“ oder „wer wird Fußball Weltmeister?“ die eigentlich zu stellende Frage erörtert: „mit welcher Wahrscheinlichkeit gewinnt diese, gewinnt jene Mannschaft“ beziehungsweise „mit welcher Wahrscheinlichkeit wird diese Mannschaft Weltmeister?“. Die Parameter und das entwickelte Computerprogramm werden vorgestellt sowie die praktischen Ergebnisse erwähnt. Eine Folge könnte sein: Die Berichterstattung könnte mit dem Verständnis dessen wesentlich besser, interessanter gestaltet werden. Eine weitere Folge könnte sein — da der Wettmarkt parallel vorgestellt wird –, dass das Wetten auch hierzulande legalisiert und als sinnvolle, unterhaltsame, Spannungs ergänzende, keineswegs ruinöse Begleitaction etabliert wird. Letztendlich dient auch dieser Teil den Zielen: den Fußball besser zu machen. Die wissenschaftliche Komponente darf aber durchaus generell Erwähnung finden und könnte einen Schritt nach vorne bedeuten.