Wanja spricht mit seinen Kindern, heute über…
einen Erdbesuch
Eines Tages kam der Älteste ungewohnt spät nach Hause und auch die Brüder meinten, sie hätten ihn heute nicht draußen gesehen, auf ihrem Lieblingsfußballplatz. Seine Schultern hingen ein wenig, der Blick war gesenkt, er wirkte leicht bedrückt. Der Vater fragte also, was ihm widerfahren wäre?
Leicht zögerlich kam die Antwort: „Papa, es tut mir leid, ich hätte vorher fragen sollen, damit ihr euch keine Sorgen macht, aber die Neugier überwog und ich habe mich spontan entschlossen, der Erde einen Besuch abzustatten. Ich wollte es einmal mit eigenen Augen gesehen haben, wie dort gespielt wird, wie es vor, während und nach einem Spiel zugeht, wie die Zuschauer sind und wie sie reagieren und wie die Stimmung ist. Auch Vorberichte und Nachberichte wollte ich mir mal anschauen, unbeeinflusst, die Einschätzung der Experten, die Interviews, das alles reizte mich.“
„Oh, ach je, aber du hättest mich doch fragen können? Wir hätten zusammen fahren können oder du mit deinen Brüdern oder, selbst wenn du alleine hättest gehen wollen, denkst du, ich hätte abgelehnt?“
„Hmm, nein, ich weiß nicht, ich hatte einfach ein schlechtes Gewissen, allein schon mich dafür so sehr interessiert zu haben, vielleicht auch, weil es hätte bedeuten können, dass ich an deinen Beschreibungen und Worten zweifle? Ich habe es getan, es war vielleicht ein Fehler, ich entschuldige mich, es kommt nicht mehr vor und ich bin unversehrt zurück, ich möchte jetzt in mein Zimmer, ich schäme mich.“
„Nein“, wandte der Vater ein, „so billig kommst du nun nicht davon. Jetzt musst du uns wenigstens berichten, als kleine Geste der Entschuldigung und der Reue, ok?“
„Also gut“, begann er, vor der versammelten Familie, „es war gar nicht so schlecht, wie du gesagt hast.“
„Was?“, staunten alle, wie aus einem Munde, und einer stellte die Frage, die jeder anderen auch hätte stellen können: „Willst du damit etwa sagen, es hat Spaß gemacht?“
„Nein, so habe ich es nicht gesagt. Es war nicht so schlecht heißt, dass es nicht GENAU SO schlecht war, wie Papa erzählt hat. Es war nämlich noch viel schlechter.“
Schlecht wäre es, an dieser Stelle nun zu behaupten, dass alle erleichtert waren. Dennoch legte sich der Grad der Überraschung. „Wie war es denn nun? Erzähl einfach von Anfang bis Ende.“
„Ja, also ich wollte den ganzen Tag darauf einrichten. Also ich lieh mir ein Handy aus, habe die Apps installiert, die benötigt wurden und habe mir die Vorberichte angeschaut und angehört, ab dem frühen Vormittag, auf dem Pay TV Sender, der sich nur damit beschäftigte. Man musste nur ein Tagesticket lösen und konnte alles schauen. Es stand ein Spieltag in der Fußball Bundesliga an.
Ich hatte Tickets erhalten für das Spiel Eintracht Frankfurt gegen Hertha BSC. Da wollte ich hin, also bin ich mit dem Zug ab Berlin, wo ich auf der Erde landete, los und habe im Zug alles auf dem Handy verfolgt. Allerdings waren die so genannten Fans von Hertha mit in dem Zug.“
Ab und an eine kleine Sprechpause war so oder so angebracht, bei jedem Vortrag vermutlich, da er sich sonst, wie geschrieben in eine Bleiwüste, so gesprochen in einen Wortschwall über einen ergoss, bei welchem die Essenz vielleicht auf der Strecke blieb? Natürlich ist eine solche auch für den Vortragenden geeignet, dass sich seine Worte setzen können, dass er selbst einen Schluck Wasser zu sich nimmt und dass er für mögliche Zwischenfragen einen kleinen Raum gibt. „Wie war das nun im Zug?“ war eine mögliche, nun gestellte, die aber lediglich höchst banalen Charakter hatte und bedeutete, dass die Zuhörer nun bereit waren, der Fortsetzung zu lauschen. Also: die Aufmerksamkeit war vorhanden, gepaart mit dem Interesse.
„Die Fans waren ziemlich laut, aber nicht aggressiv. Mit wachsendem Alkoholkonsum wurden sie jedoch immer lauter und man hatte nicht allen Grund, sich stets wohl geborgen zu fühlen. Dies ging wohl allen anderen Mitfahrenden im Zug so: man sagte lieber nichts und ließ das Geschehen um sich herum geschehen. Vor allem trugen die Fans nach außen: fangt ihr mal an, euch über uns zu beschweren. Man war nicht übermäßig auf das gespannt, was durch den hier ersparten Satzteil ´dann werdet ihr schon sehen…´ verkörpert würde. Lieber also schweigen und unauffällig bleibe.
Ich schaute also auf mein Handy und bemühte mich, die Vorberichte verstehen und verfolgen zu können. Angst hatte ich aber nicht.“
„Wie waren denn die Fans so untereinander? Erzähl doch mal.“
„Also das fand ich nicht so schlimm. Es wurde halt immer mehr getrunken, aber sie waren schon ganz unterhaltsam, hatten sich viele Geschichten zu erzählen – was man dann doch unvermeidlich ab und an und bei wachsender Lautstärke mitbekam –, aber es einte sie, dass sie alle für Hertha waren, da war ohnehin quasi jeder mit jedem befreundet, nur, weil er ebenfalls den Schal umhatte. Das hatte schon etwas mit Kultur zu tun.“
Ok, Brüder und Vater hatten verstanden. „Und wie waren die Vorberichte? Was hast du da gehört, beobachtet, gelernt?“
„Es war schon von der Stimmung her so, dass man irgendwie Spannung oder eine Art Vorfreude erzeugen wollte. Das gelang aber nicht besonders gut. Zum Beispiel fiel mir auf, dass immer davon die Rede war, dass diese oder jene Mannschaft heute gewinnen müsse. Das konnte ich nicht verstehen. Weil ich mich fragte, was denn mit dem Gegner wäre und ob es dem dann gleichgültig sein sollte und inwieweit sich die eigentlich zur Neutralität verpflichteten Medien und deren Vertreter denn nun doch zu dieser Seite, welche angeblich gewinnen müsse, neigte, und weiterhin, welche Konsequenz die zu fürchten hätten, wenn sie der Vorgabe des Müssens nicht gerecht würden und überhaupt, ob man das Maß der Spannung zu erhöhen erhoffte, wenn man so eine Vorgabe machte?“
Die Familienmitglieder kannten natürlich zumeist schon derartige Überlegungen. Dennoch war es spannend, diesen Erlebnisbericht zu hören. Was sollte das tatsächlich mit dem permanenten „müssen“?
Der Junge setzte fort: „Bei Ausstieg am Hauptbahnhof merkte man nun doch, aus wie vielen Abteilen doch bereits erheblich angetrunkene Menschen traten, alle erkennbar als Fans ausgewiesen, oft mit prall gefüllten Plastiktüten behängt, in denen vermutlich die meisten Getränke bereits geleert waren, aber das Flaschenpfand denn doch zu wertvoll erschien, es nicht einzulösen. Es wurden immer mal wieder Fangesänge angestimmt, welche auf dem Bahnhof ebenfalls die Stimmung verbreiteten „schweigen und aus dem Weg gehen, kein falsches Wort und keine falsche Fanbekleidung an“. Allerdings wurden diese Fans sehr bald von Polizeibeamten in eine bestimmte Richtung gedrängt, so weit friedlich, aber so, dass klar wurde, dass sie sich nur auf diesen Pfaden zu bewegen hätten. Die Fans schienen das schon zu kennen und ließen sich darauf ein. Allerdings musste man sich fragen, inwieweit das Spiel Fußball für die meisten noch eine Bedeutung haben konnte? Auch aufgrund des bereits zu diesem Zeitpunkt deutlich überhöhten Alkoholkonsums.“
„Da die Fans nun umgeleitet waren, kam man zum Stadion einigermaßen normal und ungestört hin. Man traf zwar auch auf reichlich Frankfurt Fans, aber die waren friedlich und meist vereinzelt und noch nicht alkoholisiert. Vor dem Stadion wurden die Gruppen größer und auch die von der Polizei begleitet oder überwacht, bis hin zu ihren Fanblocks.“
„So weit hört es sich noch recht normal an? Zumindest so, dass es ganz gut organisiert war und man nicht um sein Leben fürchten musste?“
„Ja, das schon, dennoch blieb natürlich die Frage, inwieweit man es als neutraler Zuschauer überhaupt mitmachen würde oder ein solches Experiment wiederholen würde. Neutral war, außer mir, wohl so ziemlich keiner im Stadion. Insofern ist die Objektivität eingeschränkt. Das fand ich schon etwas bedenklich. Das zeigte sich dann regelmäßig während des Spiels bei der Beurteilung von Situationen, bei denen ich mich stets umschaute, wie die um mich herum Sitzenden reagierten. Das war, je nach Situation, entweder schweigend hinnehmend, sofern die eigene Mannschaft bevorteilt war, oder pfeifend, wenn die eigene Mannschaft angeblich benachteiligt war. Die Pfiffe wechselten sich dabei mit wüsten Beschimpfungen ab, mal den Gegner, mal den Schiedsrichter betreffend. Obwohl ich also in einem Block war, der so weit neutral gehalten war, also nicht von Fanschals und Trikots durchzogen, waren die meisten deutlich erkennbar für ihre Mannschaft, was logischerweise die Heimmannschaft war.“
„Das würde ich auch noch verstehen. Warum sollte man nicht für die Mannschaft sein, welche die eigene Stadt repräsentiert? Das wäre hier auch meist so? Die Frage wäre dennoch, warum man die Lage so beurteilt, wie du sagst: immer pro eigener Mannschaft auslegend.“
„Ja, das habe ich mir auch überlegt. Nur gab es dazu die Spielsituationen auf dem Feld. Und die waren so oder so meist nicht klar zu beurteilen, also für mich nicht, da aus meiner Sicht meist beide Spieler im Zweikampf Foul gespielt haben. Wer da zuerst oder mehr gefoult hat, weiß ich nicht, würde aber sagen: meist beginnt der Abwehrspieler. Wobei es häufig genug im Mittelfeld vorkam. Also in der neutralen Zone, und auch da schon war kaum je ein Zweikampf sauber geführt. Meist übertraten beide die Regeln. Insofern waren die Pfiffe auch nicht zu beurteilen oder in der Summe vielleicht nicht einmal ungerecht, aber logisch auch, dass beide Fanlager sich immer wechselseitig über die aktuelle Entscheidung aufregten. Man konnte da zum Teil in dem Sinne recht geben: warum jetzt gerade gegen meinen Spieler? Hätte man auch umgekehrt pfeifen können. In dem Sinne hatten sie sogar ein wenig recht mit den Piffen oder Reaktionen. Das Problem auf den Punkt gebracht: es gibt vielleicht das Prinzip der ausgleichenden Gerechtigkeit, nur dürfte es schwer sein, dies einem Fan begreiflich zu machen. Er ärgert sich in der Situation, weil sie nachteilig ausgelegt wurde. Und er tut dies in dem Moment zurecht. Die anderen Situation, welche ihn bevorteilt hat, nimmt er nicht wahr oder hat sie in dem Moment vergessen. Rein menschlich gesehen: verständlich.“
„Das ist aber in etwa so, wie wir es hier schon zusammen besprochen haben?“
„Richtig. Ich konnte das nun live bestätigt sehen. Das heißt aber nicht, dass ich es vorher nicht geglaubt hätte. Dennoch ist es ein Unterschied, wenn man es direkt vor den eigenen Augen sieht.“
„Gut. Wie war nun das Spiel? War es spannend, hat es Spaß gemacht, wie ging es aus, wie viele kritische und wichtige Entscheidungen gab es, wie haben die Zuschauer da reagiert?“
„Die Atmosphäre war immer leicht angespannt, von allen Seiten. Es war irgendwie wie ein Pulverfass, welches zu explodieren drohte. Irgendeine falsche Entscheidung, und es wäre passiert. Wobei die Reaktionen der Gästefans natürlich noch viel auffälliger waren. Es stand die ganze Zeit 0:0, es gab wenige gute Torszenen, und immer, wenn es eng war, wegen Abseits, ging die Fahne hoch, worauf die Fans natürlich regelmäßig ausrasteten. Egal, ob die Entscheidung nun richtig oder falsch: das hätte man, genau wie bei Foul, von den Zuschauerrängen aus niemals beurteilen können. Für den einzig neutralen Fan wie mich war es ganz klar: zur Sicherheit wird die Fahne gehoben. Dann kann wenigstens nicht das Tor fallen, welches den Kessel zum Überlaufen, das Fass zum Explodieren bringt. Denn gewiss wäre, dass die eine Fanseite dies als ungerecht empfindet.
Frankfurt war die etwas bessere Mannschaft und machte eine Weile lang gut Druck. Dennoch kam es auch dabei zu wenigen Torchancen. Mal ein Fernschuss, mal eine gelungene Flanke, mal kam sogar ein Kopfball durch, welchen der Torhüter aber locker abfangen konnte. Die Konter der Hertha waren selten, aber man hatte schon das Gefühl, das war Taktik. Es steht 0:0. No harm done. Das Ergebnis ist in Ordnung, spricht für uns, vielleicht später doch mal eine Chance? Es gab etwa vier kritische und strittige Situationen im Strafraum, bezüglich Elfmeter. Bei denen ging es ziemlich rund im Stadion. Einmal war Hertha betroffen. Für mich sowieso ein klarer Elfer nach einem Handspiel, aber, wie es schien, konnte auch der Videoassistent ein Haar in der Suppe finden beziehungsweise den unterbliebenen Pfiff nicht als klare Fehlentscheidung entlarven. Die Spieler regten sich ziemlich auf, was sich logischerweise auf die Tribünen übertrug. Plötzlich ging es los mit den Bengalos, die teilweise sogar aufs Feld flogen. Man konnte kaum noch was sehen, das Spiel musste kurz unterbrochen werden, bis der Rauch sich verzogen hatte und die Bengalos vom Feld gebracht waren. Aber Ruhe kehrte nicht mehr ein, zumal die Frankfurt Fans in ihrem Block nun ebenfalls laut wurden und erst nur die Hertha-Fans auspfiffen, aber später noch Schmähgesänge anstimmten.
Der Fußball geriet für eine Weile völlig in den Hintergrund. Verständlich war jedoch, dass die Frankfurt Fans so reagierten, denn bei den drei kritischen Situationen auf ihrer Seite hätte ich ebenfalls einen Pfiff erwartet oder zumindest ziemlich sicher ein Foulspiel erkannt. Zwei davon waren vor der Hertha Szene. Also: sie hatten schon Grund, sich aufzuregen, da sie längst oder viel eher einen Elfer hätten bekommen haben müssen. Auch hier konnte man gut erkennen: insgesamt heben sich Ungerechtigkeiten nicht auf, wenn man versucht, sie gegeneinander zu verrechnen. Es fühlten sich beide benachteiligt – und, wenn ich ganz ehrlich sein soll: beide mit einigem Recht. Es funktioniert so einfach nicht, das war deutlich zu spüren. Die Stimmung auf den Tribünen verbesserte sich keineswegs, eher wurde es immer etwas aggressiver, und das war kein Zufall.
Als Frankfurt dann in der dritten kritischen Szene doch den Elfmeter bekam, hatte ich eher den Eindruck, dass es der Schiri deshalb tat, damit er heil aus dem Stadion käme. Um die Gästefans würde sich die Polizei schon kümmern, die Heimfans wären, im Falle eines Sieges, versöhnt. Und so war es: der Elfer in der 79. Minute wurde verwandelt. Das 1:0. Hertha versuchte noch ein wenig, indem sie auch noch zwei Mal offensiv wechselten, aber Frankfurt brachte das Ergebnis über die Zeit.“
„Warum sagst du, ´brachten es über die Zeit´? Wie machten sie es?“
„Nun, der Ball rollte kaum noch. Die Fans waren mit ihren Aktionen einverstanden. Es stand 1:0, nach vorne wurde nicht mehr gespielt. Stattdessen ging es mehrfach Richtung Auslinie, wo man auf den Ball trat und wartete, bis ein Gegenspieler sich näherte. Sobald dieser nach dem Ball stocherte, ließ man sich fallen. Den Zeitraum, in welchem man auf dem Boden lag, zog man in die Länge, eine Verletzung oder einen Krampf vortäuschend, zugleich sich wohl darauf berufend, dass der Schiedsrichter einem soeben einen Foulpfiff zugesprochen hatte und man insofern eine Berechtigung hatte, am Boden zu bleiben, da der Gegner einen so übel erwischt hatte. Jedes Mittel war recht. Die Hertha Fans pfiffen nur noch aufgrund dieses Gebaren der Frankfurter Spieler, die Frankfurter Fans pfiffen teils über die Attacken – machten also das schmutzige Spiel mit –, teils über die Hertha-Fans und später über den Schiedsrichter, der so lange nachspielen ließ, obwohl sie in der angezeigten Nachspielzeit von drei Minuten lediglich noch zwei Spieler ausgewechselt hatten, abgesehen von den ganzen anderen kleinen Spielchen, und er dennoch nach 3:24 noch immer nicht abpfiff. Einen echten Angriff der Hertha gab es nicht mehr zu sehen. Sie schlugen den Ball nur noch wild nach vorne, wenn sie ihn zufällig doch mal einen Moment lang hatten, nur ging er dann sofort wieder verloren, da die Verteidiger ihre Sonderrechte nutzten aber ohnehin ein kontrollierter Spielaufbau nicht mehr möglich war. Sprich: die drei Nachspielminuten hätte man sich auch sparen können. Aber rum waren sie irgendwann, rübergebracht von der Eintracht.“
„Das hört sich wirklich schaurig an. Man müsste die Leute eigentlich fragen: warum tut ihr euch das an? Wobei: die Frankfurter könnten ja dank des Sieges eventuell doch zufrieden gewesen sein?“
„Ja, äh, nein, also das Spiel war nicht gut, ein einzelnes Tor, kaum Chancen, es war ein Sieg, sicher, das wonach gefragt ist. Aber der Eindruck war nicht, dass sie viel Freude hatten.“
„Und, wie bist du zurück nach Berlin gekommen?“
„Für die Rückfahrt half mir ein einfacher Trick: ich kaufte mir einen Hertha-Schal und ein Bier und blieb so unbehelligt. So konnte ich in Ruhe „Alle Spiele – alle Tore“ im Speisewagen anschauen, auf dem Handy, mit Kopfhörern, versteht sich.“
„Und, wie waren die Spiele, wie war die Beurteilung?“
„Viele Tore gab es nicht. Insgesamt vierzehn in den sechs Spielen. Bei den Highlights fällt das natürlich nicht so auf. Es fallen Tore, in einem gewissen Takt und Zeitspannen, bei denen man nicht ungeduldig wird. Dennoch war schon auffällig, wie viele Diskussionen um Regelauslegungen es gab. Da waren in praktisch jedem Spiel ein bis zwei Entscheidungen wie in Frankfurt dabei: eng, strittig, mit Videoassistenen nicht aufzulösen, bei Abseits und Elfmetern, und so gut wie alle gingen gegen die Stürmer aus. Irgendeinen Grund gab es immer, warum dies nun so beurteilt wurde. Bei manchen nicht gegebenen Elfmetern, die vom Videoassistenten im Nachhinein beurteilt wurden hörte ich was von ´Restzweifeln´, so dass er sich auch da nicht zum Elfmeter durchringen konnte. Und die Stimmung in den Stadien war überall so ähnlich wie in Frankfurt. Überall gibt es strittige Szenen, bei denen die Zuschauer, einander abwechselnd, pfeifen. Beispielsweise gab es auch ein Tor, welches vom Schiedsrichter gegeben wurde.