1) Rückblick auf die Spiele
Ergebnisse des 22. Spieltags
VfL Wolfsburg – Hamburger SV 0:1 (0:1)
Eintracht Frankfurt – Bayer Leverkusen 0:3 (0:2)
FC Bayern München – TSG Hoffenheim 4:0 (2:0)
VfB Stuttgart – 1. FC Nürnberg 1:4 (1:2)
FC St. Pauli – Borussia Mönchengladbach 3:1 (1:1)
FC Schalke 04 – SC Freiburg 1:0 (0:0)
- FC Kaiserslautern – Borussia Dortmund 1:1 (0:0)
- FC Köln – FSV Mainz 05 4:2 (2:1)
Werder Bremen – Hannover 96 1:1 (0:1)
Allgemeine Einschätzung:
Tja, was hat der Spieltag gebracht. Es gab mehr Tore als zuvor, was immer Spaß macht (außer bei Mainz, Hoffenheim und Stutgart). Ansonsten bestätigten sich zahlreiche Trends, unter anderem der, dass die Sorgenkinder, die nach so vielen Spieltagen am Tabellenende zu finden sind, keinen Grund zu der Annahme geben, dass sie dort nicht hingehören. Wolfsburg, Stuttgart und Werder verloren nicht nur ihre Spiele, sondern enttäuschten ihre Fans auch über weite Strecken mit müdem Fußball.
Schalke hat es gerade noch geschafft, der Gefahrenzone zu entkommen, ist aber noch lange nicht da, wo man sie erwartet. Auf der anderen Seite hat sich auch bestätigt, dass zeitweilige Überflieger, die über weite Strecken wirklich tollen Fußball bieten/boten, dann allmählich von der harten Realität eingeholt werden. Abgesehen davon scheint es so zu sein, dass, sobald die Saisonziele erreicht sind, die Konzentration und der Ehrgeiz ein wenig nachlassen, während die Gegner, die noch weit von diesen Zielen entfernt sind, mit zunehmendem Eifer zu Werke gehen (was sich allein schon im Zweikampfverhalten zeigt) und allein diese Tatsache kann im Fußball unter sonst sehr engen Bedingungen den Ausschlag geben. Mainz, Freiburg, Hannover wären also typische Vertreter dieser Art, die auch insgesamt nur einen Punkt holten.
Außerdem fiel auf, dass die in der Hinrunde so erfolgreiche Eintracht aus Frankfurt trotz nicht einmal schlechter Leistungen einfach keine Tore mehr schießen kann. Noch ohne in der zweiten Saisonhälfte und die Abstiegsplätze sind nicht weit entfernt.
Die Unübersichtlichkeit in der Tabelle wird sich bis zu diesem Spieltag wohl nicht verringern, die Sorge um einige Traditionsvereine wächst. Und: Sollte Dortmund auf der Zielgeraden wirklich die Luft ausgehen? Immerhin gelang den Bayern trotz eines erneuten Rückschlags in der vergangenen Woche ein überzeugender Sieg und auch Leverkusen untermauerte seine Ambitionen mit einem Auswärtssieg.
Ansonsten bestätigte sich wieder einmal der Trend, dass den klarsten Elfmetern die Anerkennung verweigert wird, während es umgekehrt – und das ist in der Tat ein Ausdruck von Ungerechtigkeit – so gut wie nie einen gibt, bei dem das Urteil im Nachhinein einstimmig “verrissen” oder “ungerechtfertigt” ist. Die gleiche Ungerechtigkeit ist übrigens bei allen Abseits(fehl)entscheidungen zu beobachten, denn auch diese fallen zu einem sehr hohen Prozentsatz zu Ungunsten der Angreifer aus, während von einem übersehenen Abseits so gut wie nie die Rede ist, höchstens von einem absolut regelkonformen, das die Zweifelsfälle ausdrücklich zu Gunsten der Stürmer auslegen lässt.
So wie die jüngsten Beispiele mit dem Handspiel von Bayern München bei Werder, dem (wieder) verweigerten Elfmeter für Werder letzte Woche gegen Marin, der einer war, der über jeden Zweifel erhaben war, kann man diese Liste (mit ein paar anderen Beispielen auch, aber hier “nur” diese: ) nun mit denen in Kaiserslautern vervollständigen, als es mindestens einen für Dortmund, aber auch einen für Lautern hätte geben müssen. Was, bitte, ist die Rechtfertigung der Unparteiischen, der Medien? Soll man wirklich immer von einem “Versehen” sprechen, während in anderen Situationen auch Nichtfouls (nämlich die der Stürmer) immer sehr deutlich und weiträumig erkannt werden? Wird man nicht eines Tages feststellen, dass es diese eindeutige Tendenz gegen Situationen gibt, die Tore begünstigen?
Die psychologischen Ursachen sind längst “erforscht” (solange es keine bessere Erklärung gibt, aber es gibt auch ein Kapitel mit “Beweistechniken”) und bringen folgende Erkenntnis ans Licht: Ein Tor, das durch eine begünstigende Entscheidung (kein Abseits, doch Elfmeter geben) zustande kommen könnte, verändert den Status quo im Spiel, d.h. verändert oft die Tendenz, während eine nicht begünstigende Entscheidung dagegen die Tendenz beibehält. Für eine Änderung, so sagt uns die Intuition, muss es sehr gute und klare Gründe geben. Für die Beibehaltung der Tendenz genügt ein lapidares Argument (“ja, der Stürmer hat gestoppt, also Freistoß für die Verteidigung”), auch wenn es sich im Nachhinein als unhaltbar erweist. Übrigens wird man für eine Entscheidung, die eine Tendenz beibehält, nicht belangt, auch wenn sie sich als falsch erweist, während eine Entscheidung, die eine Tendenz ändert, hohe Wellen schlägt. Als Schiedsrichter ist man also mit Entscheidungen gegen die Stürmer immer “auf der sicheren Seite”, und intuitiv trifft man sie natürlich lieber automatisch.
Wenn Sie nur noch ein kleines Beispiel hören wollen, um diese These zu belegen: Woher, bitte, kommt der Ausdruck “ein Elfmeter ist eine mutige Entscheidung”? Oder dieser Ausdruck: “Das reicht nicht für einen Elfmeter”, wobei man den anderen Halbsatz mühelos mit “…, obwohl es ein Foul war” ergänzen könnte.
Die Spiele im Einzelnen:
VfL Wolfsburg – Hamburger SV 0:1 (0:1)
Eintracht Frankfurt – Bayer Leverkusen 0:3 (0:2)
FC Bayern München – TSG Hoffenheim 4:0 (2:0)
VfB Stuttgart – 1. FC Nürnberg 1:4 (1:2)
FC St. Pauli – Borussia Mönchengladbach 3:1 (1:1)
FC Schalke 04 – SC Freiburg 1:0 (0:0)
- FC Kaiserslautern – Borussia Dortmund 1:1 (0:0)
- FC Köln – FSV Mainz 05 4:2 (2:1)
Werder Bremen – Hannover 96 1:1 (0:1)
Da wir als Autoren auch hier der Ehrlichkeit verpflichtet sind: Die Spiele wurden nicht im Detail verfolgt, da es einen Wochenend-Einsatz im nicht-fußballerischen Bereich gab, mit einem Backgammon-Turnier am Samstag und einem Schach-Turnier am Sonntag, so dass nur bebilderte Zusammenfassungen gesichtet wurden, die ein unvollständiges Bild vermitteln können, so dass die Einzelkritik heute unterbleiben soll.
2) Die Tabellensituation
Sp S U N Pkt T GT Diff
1 Borussia Dortmund 22 16 4 2 52 47 – 13 +34
2 Bayer Leverkusen 22 12 6 4 42 44 – 30 +14
3 FC Bayern München 22 11 6 5 39 46 – 26 +20
4 Hannover 96 22 12 2 8 38 30 – 31 -1
5 FSV Mainz 05 22 12 1 9 37 34 – 26 +8
6 SC Freiburg 22 10 4 8 34 29 – 29 +0
7 Hamburger SV 21 10 3 8 33 30 – 30 +0
8 TSG Hoffenheim 22 8 6 32 39 – 32 +7
9 1.FC Nürnberg 22 9 5 8 32 30 – 31 -1
10 FC Schalke 04 22 8 5 9 29 27 – 26 +1
11 Eintracht Frankfurt 22 8 3 11 27 24 – 29 -5
12 FC St. Pauli 21 7 4 10 25 26 – 35 -9
13 1.FC Köln 22 7 4 11 25 29 – 41 -12
14 Werder Bremen 22 6 6 10 24 28 – 44 -16
15 VfL Wolfsburg 22 5 8 9 23 26 – 31 -5
16 1.FC Kaiserslautern 22 6 5 11 23 32 – 38 -6
17 VfB Stuttgart 22 5 4 13 19 38 – 43 -5
18 Borussia Mönchengladbach 22 4 4 14 16 32 – 56 -24
591 591 0
Gesamtzahl der Spiele 197
Tore ø 3,00
Zumindest an der Tabellenspitze entfernen sich nach und nach drei bekannte Namen. Am unteren Ende der Tabelle hingegen haben die Schwergewichte mehr Mühe, als ihnen lieb ist, und nicht wenige von ihnen müssen sich ernsthaft mit der Möglichkeit einer (oder mehrerer) Saisons in Liga 2 auseinandersetzen.
Während St. Pauli und Köln brillante Siege einfuhren, konnten Stuttgart, Werder und Wolfsburg nicht voll punkten.
3) Die Titelfrage
Es bleibt erstaunlich zu beobachten, dass der Funke der Hoffnung einfach nicht aufhören will zu glühen, speziell in Bezug auf den Seriensieger Bayern München. Das Streben nach den 100%, die, je höher die Punktzahl einmal ist, desto wahrscheinlicher – und damit umgangssprachlich “sicherer” – werden sollen, wird immer wieder unterbrochen. Müssen wir dieses Mal nicht mit einer ganz erheblichen Niederlage in Dortmund rechnen?
Erläuterung: Diese Zahlen sind das Ergebnis einer Computersimulation, die auf den aktuellen Spielstärken der unten genannten Mannschaften basiert. Die Spiele werden einzeln auf der Basis von Torerwartungen (ebenfalls im Text unten angegeben) simuliert und die Abschlusstabelle zur Ermittlung des Siegers herangezogen.
Mannschaft Anzahl der deutschen Meister in 5000 Simulationen Meisterschaften in Prozent Faire Quoten als Kehrwert der Wahrscheinlichkeiten
1 Borussia Dortmund 4774 95,48% 1
2 FC Bayern München 129 2,58% 38,76
3 Bayer Leverkusen 92 1,84% 54,34783
4 Hamburger SV 3 0,06% 1667
5 Hannover 96 2 0,04% 2500
5000 100.00%
Natürlich sind 95,48% immer noch sehr respektabel. Es ist nur weniger als früher. Sicherlich haben auch Bayern und Leverkusen eine Steigerung?
Chancenveränderungen gegenüber der Vorwoche aufgrund der Ergebnisse des 22. Spieltags
Mannschaft Veränderungen absolut im Vergleich zur Vorwoche Meisterschaften in Prozent
FC Bayern München 79 1,58%
Bayer Leverkusen 55 1,10%
Hamburger SV 3 0,06%
Hannover 96 1 0,02%
SC Freiburg -1 -0,02%
TSG Hoffenheim -1 -0,02%
FSV Mainz 05 -2 -0,04%
Borussia Dortmund -134 -2,68%
0 0.00%
Bayern und Leverkusen teilen sich also die von Dortmund verkauften Anteile, mit Vorteilen für Bayern. Der HSV hat ein paar glückliche Siege eingefahren, der von Hannover ist sicherlich mehr als nur ein Zufall.
4) Die Titelchancen in der Entwicklung
Die Grafik ist nicht übermäßig anschaulich, da alles im sehr hohen oder sehr niedrigen Bereich liegt. Auf der anderen Seite sieht man ganz deutlich, dass die Bayern-Kurve immer weiter nach oben geht. Haben sie noch ein Ass im Ärmel?
5) Direkte Champions-League-Qualifikation über Platz 2
Die Bewegung, sofern eine bemerkenswerte stattgefunden hat, kann sich natürlich nur auf Zugewinne der Schwergewichte und Verluste der Außenseiter beziehen, sowie auf die Neuverteilung einiger Chancen der drei (!?) Top-Kandidaten.
Die Wahrscheinlichkeitsverteilung für Platz 2 nach dem 22. Spieltag
Mannschaft Anzahl der 2. Plätze 2. Platz in Prozent Faire Quoten als Kehrwert der Wahrscheinlichkeiten
FC Bayern München 2402 48,04% 2,08
Bayer Leverkusen 2080 41,60% 2,40
Borussia Dortmund 203 4,06% 24,63
Hamburger SV 101 2,02% 49,50
FSV Mainz 05 88 1,76% 56,82
Hannover 96 80 1,60% 62,50
SC Freiburg 17 0,34% 294,12
TSG Hoffenheim 17 0,34% 294,12
FC Schalke 04 7 0,14% 714,29
1.FC Nürnberg 5 0,10% 1000,00
5000 100.00%
Wie Sie sehen, hat Bayern das Minimalziel für diese Saison fest im Visier. Leverkusen als aktueller 2. bleibt natürlich mehr als nur ein ernsthafter Konkurrent. Der Rest (außer Dortmund, für die das Erreichen des Ziels derzeit eine Enttäuschung wäre) muss sich damit begnügen, die Außenseiterchancen zu verkleinern, notfalls natürlich auch den Kleinen an die Kandare zu nehmen, was bedeuten würde: eine Siegesserie.
Die Veränderungen gegenüber der Vorwoche:
Mannschaft Sieg/Niederlage absolut Sieg/Niederlage prozentual
FSV Mainz 05 -258 -5,16%
Hannover 96 -97 -1,94%
TSG Hoffenheim -83 -1,66%
SC Freiburg -52 -1,04%
Hamburger SV -10 -0,20%
FC Schalke 04 -8 -0,16%
Eintracht Frankfurt -1 -0,02%
VfL Wolfsburg -1 -0,02%
1.FC Kaiserslautern 0 0,00%
1.FC Köln 0 0,00%
Borussia Mönchengladbach 0 0,00%
FC St. Pauli 0 0,00%
VfB Stuttgart 0 0,00%
Werder Bremen 0 0,00%
1.FC Nürnberg 3 0,06%
FC Bayern München 117 2,34%
Borussia Dortmund 119 2,38%
Bayer Leverkusen 271 5,42%
0 0.00%
Hier sieht man, sortiert nach Verlusten, dass die Außenseiter Mainz, Hannover, aber auch Hoffenheim und Freiburg mächtig zurückgefallen sind.
Den größten Zugewinn hat Leverkusen gemacht. Die Begründung dafür ist einfach: Die Bayern haben im Rennen um den ersten Platz einen höheren Gewinn – aufgrund ihrer höheren Spielstärke. Leverkusen verdankt seinen Zugewinn auf Platz 2 dem eigenen Sieg sowie den Ausrutschern der anderen Kandidaten.
Dortmund gewinnt (aus ihrer Sicht) einen unangenehmen Betrag, sogar mehr als Bayern.
6) Die Abstiegsfrage
Hier bewegt sich natürlich vor allem etwas auf den Plätzen 16 und 17, da der Tabellenletzte Gladbach nach dem etwas fragwürdigen Platzverweis das extrem wichtige Spiel bei Pauli verloren hat. Der “Neuanfang” mit Lucien Favre kann bei aller Wertschätzung für diesen Trainer (und dem gleichzeitig geäußerten, sehr aufrichtigen, tiefen Bedauern für Michael Frontzeck) keine Chancen hervorzaubern. Sie liegen im unteren Prozentbereich. Trotzdem kann man natürlich immer noch hoffen oder die Chance mit einer eigenen guten Leistung ergreifen, wenn sie sich bietet.
Die Verteilung der Prozentsätze für den Abstieg
Anmerkung: Es gäbe auch eine detaillierte Aufschlüsselung der einzelnen Plätze. Hier zählen die Plätze 17 und 18 als Vollabsteiger (d.h. in Summe als 1, für Absteiger, ansonsten spricht man vom “direkten Abstieg”), und ein weiteres Drittel an Absteigern kommt durch die Relegation hinzu, wobei die Bundesligamannschaft in der Regel als 2/3 bis 1/3 Favorit gilt. Die Gesamtzahl der Absteiger beträgt somit 233,33%. Im Einzelfall sieht das in der Realität natürlich anders aus. Wenn also z.B. Hertha auf Platz 3 und St. Pauli auf Platz 16 einsteigen würde, könnte man vielleicht von einer ausgeglichenen Paarung sprechen.
Mannschaft Direkter Abstieg (17. oder 18. Platz) Abstieg durch Relegation Gesamt
1 Borussia Mönchengladbach 94,06% 1,07% 95,13%
2 VfB Stuttgart 34,32% 6,47% 40,79%
3 FC St. Pauli 19,90% 5,45% 25,35%
4 1.FC Kaiserslautern 18,40% 5,48% 23,88%
5 1.FC Köln 12,60% 4,87% 17,47%
6 Werder Bremen 7,80% 3,42% 11,22%
7 VfL Wolfsburg 6,50% 2,83% 9,33%
8 Eintracht Frankfurt 5,88% 3,23% 9,11%
9 1.FC Nürnberg 0,24% 0,22% 0,46%
10 FC Schalke 04 0,20% 0,12% 0,32%
11 TSG Hoffenheim 0,06% 0,08% 0,14%
12 SC Freiburg 0,04% 0,04% 0,08%
13 Hamburger SV 0,00% 0,03% 0,03%
14 Hannover 96 0,00% 0,01% 0,01%
15 FC Bayern München 0,00% 0,00% 0,00%
16 Bayer Leverkusen 0,00% 0,00% 0,00%
17 Borussia Dortmund 0,00% 0,00% 0,00%
18 FSV Mainz 05 0,00% 0,00% 0,00%
200.00% 33.33% 233.33%
Es zeigt sich, dass zwar ein Platz sicher vergeben zu sein scheint, der zweite und eventuell dritte Abstiegsplatz aber kaum noch vorhergesagt werden kann, da die Chancen sehr gleich sind. Die Unsicherheit über den Ausgang ist bei einer solchen (ausgeglichenen) Verteilung sozusagen am größten. Dass Stuttgart nun auf ein so hohes Niveau aufgestiegen ist – was den Trainerwechsel nun zu einer “Panikreaktion” macht – war sicherlich nicht einfach so zu erwarten. Allerdings hat sich in den letzten Jahren, wie oft zitiert, gezeigt, dass man in dieser Liga recht schnell und recht tief fallen kann (Beispiel: Hertha letzte Saison). Das zeigt nur wieder die hohe Leistungsdichte. Eine große Schuld tragen aber auch die Medien, die nach einer Niederlage scheinbar nur eine Frage an den Manager der unterlegenen Mannschaft kennen: “Wie lange halten Sie noch am Trainer fest?” Diese beantwortet sich nach der zehnten Frage von selbst und beweist zumindest für den Autor eindeutig, dass den Fans auf diese Weise das Wort erteilt wird (“Ihr braucht nur gegen den Trainer zu stimmen, dann ist er automatisch bald weg”) und den Spielern gleichzeitig das Alibi gegeben wird, sich eventuell die Bälle zuzuspielen, da ja sowieso bald ein neuer da ist, und so wird allein das Rad in Bewegung gesetzt, oder sollte man besser sagen, das Mühlrad. Die Qualitäten der Trainer stehen nicht mehr auf dem Prüfstand und haben keinen Einfluss auf Entscheidungen, Kontinuität um gute Ergebnisse zu erzielen, ein langfristiges Konzept? All das wird auf diese Weise verhindert. Die bedauerliche Entwicklung, dass der Fußball zu einem reinen Ergebnissport wird (bei dem am Ende das Erreichen eines Ergebnisses, auch eines ungerechten, keine Rolle mehr spielt), wird auf diese Weise gefördert. In Ermangelung ausreichender anderer spannender Beobachtungen arbeiten die Medien nur noch mit solchen Sensationsberichten, weil sie hoffen, allein dadurch ihre Einschaltquoten oder Auflagen zu steigern. Dabei gäbe es auf dem Spielfeld genug Spannendes und Unterhaltsames zu berichten, vor allem aber Emotionales, nicht nur Aggression (die übrigens durch die Ungerechtigkeiten des Spiels angeheizt wird). Schauen Sie noch einmal hin! Der Fan wird es Ihnen danken!
Die Veränderung der Chancen vom 21. zum 22. Spieltag im Hinblick auf den Abstieg
Mannschaft Veränderung der Chancen
1.1.FC Köln -15,29%
2.FC St. Pauli -14,15%
3 1.FC Kaiserslautern -4,49%
4 1.FC Nürnberg -1,91%
5 FC Schalke 04 -0,38%
6 Hamburger SV -0,10%
7 FSV Mainz 05 -0,01%
8 Bayer Leverkusen 0,00%
9 Borussia Dortmund 0,00%
10 FC Bayern München 0,00%
11 Hannover 96 0,01%
12 SC Freiburg 0,07%
13 TSG Hoffenheim 0,09%
14 Werder Bremen 1,94%
15 Eintracht Frankfurt 3,15%
16 VfL Wolfsburg 5,53%
17 Borussia Mönchengladbach 6,87%
18 VfB Stuttgart 18,68%
0.00%
Köln und St. Pauli sind eindeutig die großen Gewinner des Spieltags, während Stuttgart die großen Verlierer sind.
7) Die Abstiegsfrage in der Entwicklung
Immerhin kann man hier einige recht zackige Bewegungen erkennen, die jeweils ein sehr überraschendes Ergebnis darstellen, sozusagen. Der letzte Spieltag hatte in dieser Hinsicht wohl am meisten zu bieten, sicherlich mitverantwortlich für das Sechs-Punkte-Spiel Pauli – Gladbach (mit einem Sieger).
8) Die Punkteerwartungen und die Abweichungen
Erläuterung: Der Computer hat für jedes Spiel die Chancen für 1, X und 2 berechnet. Daraus wird für jede Mannschaft pro Spiel eine Punkteerwartung nach der Formel Siegwahrscheinlichkeit * 3 Punkte + Unentschiedenwahrscheinlichkeit * 1 Punkt mathematisch berechnet. Die unten angegebenen Abweichungen vergleichen die tatsächlich erzielten Punkte mit den vom Computer erwarteten. Insgesamt muss die Abweichung nicht für alle Mannschaften 0 sein, da die Anzahl der erwarteten Unentschieden nicht mit den erwarteten deckungsgleich sein muss, aber die Drei-Punkte-Regel erzwingt ein Ungleichgewicht. Zu viele erzielte Punkte bedeuten, dass es zu wenige Unentschieden gab.
Mannschaft Name Punkte erwartet Punkte erzielt Abweichung Abweichung absolut
1 Hannover 96 25,21 38 12,79 12,79
2 Borussia Dortmund 39,44 52 12,56 12,56
3 1.FC Nürnberg 23,79 32 8,21 8,21
4 SC Freiburg 27,14 34 6,86 6,86
5 FSV Mainz 05 30,32 37 6,68 6,68
6 Bayer Leverkusen 37,23 42 4,77 4,77
7 FC St. Pauli 22,47 25 2,53 2,53
8 1.FC Köln 23,71 25 1,29 1,29
9 Hamburger SV 31,89 33 1,11 1,11
10 TSG Hoffenheim 32,09 32 -0,09 0,09
11 Eintracht Frankfurt 27,16 27 -0,16 0,16
12 1.FC Kaiserslautern 24,29 23 -1,29 1,29
13 FC Bayern München 43,10 39 -4,10 4,10
14 FC Schalke 04 34,06 29 -5,06 5,06
15 Borussia Mönchengladbach 23,84 16 -7,84 7,84
16 VfL Wolfsburg 32,32 23 -9,32 9,32
17 Werder Bremen 33,76 24 -9,76 9,76
18 VfB Stuttgart 32,61 19 -13,61 13,61
5.56 108.04
ø Abweichung 6,00
Eine höhere Ordnung ist nicht eingekehrt, wie die Durchschnittsabweichung zeigt (wenn Sie sich an die Vorwoche erinnern, ansonsten lesen Sie unten). Auf den hinteren Plätzen tummeln sich, wie nicht anders zu erwarten, die drei eingangs erwähnten Sorgenkinder, die allesamt in der oberen Tabellenhälfte erwartet wurden – und an dieser Stelle wird dreist erklärt, dass der Computer Hand in Hand mit den Expertenmeinungen geht – am unteren Ende der Tabelle und kämpfen um die Abstiegsplätze Wenn man sich erinnern will: So ein Bild hat man doch noch nie gesehen? Ist es ein sich abzeichnender Trend? Fußball als Tagesgeschäft und Ergebnissport? Wer gewinnt, ist und bleibt gut, unabhängig von phantasierten Marktwerten und Spielstärken? Wer verliert, verliert so viel Selbstvertrauen, dass die von den Medien geschürte Unruhe die Leistungskonstanz verhindert?
Hier noch einmal der Auslandsvergleich, bezogen auf den durch dieses Maß angezeigten Spannungspegel, diesmal mit der Veränderung zur Vorwoche:
Liga 1 ø Abweichung Veränderung gegenüber der Vorwoche.
Deutschland 6,00 0,18
Italien 4,34 0,21
Spanien 3,88 0,13
Frankreich 3,20 -0,23
England 2,98 0,33
Bis auf Frankreich hat die Unordnung in allen Ligen zugenommen (wobei der Autor hier beschämend einen winzigen Programmierfehler eingestehen muss, der die Zahlen vorher minimal verzerrt hat und durch einen kleinen Zufall “aufgedeckt” wurde, nun aber sicher bereinigt ist). Nichtsdestotrotz zeigt sich, dass a) Deutschland bei dieser Form der gefühlten Aufregung nach wie vor an der Spitze liegt und b) die Tatsache, dass sich das Ganze im Ausland in Grenzen hält, bedeutet, dass dieser Trend zumindest als eher unwahrscheinlich zu bezeichnen ist und für diese Saison vielleicht einfach nur sehr ungewöhnlich ist.
9) Torerwartungen und deren Abweichungen
Erläuterung: Für die Tore gilt fast das Gleiche wie für die Punkte. Die erwarteten Tore und die erwarteten Gegentore werden mit der Realität verglichen. Zu wenig geschossene Tore zählen negativ, ebenso wie zu viele kassierte Tore negativ, das Gegenteil ist jeweils positiv. Dabei muss die Summe der Abweichungen 0 sein, weil alle erwarteten und nicht erzielten Tore irgendwo nicht kassiert wurden. Der Tordurchschnitt kann jedoch eine Abweichung aufweisen.
Mannschaft Name Torerwartung Torerzielung Torerzielung erwartete Torerzielung Torerzielung Gesamtabweichung
1 Borussia Dortmund 38,93 47 24,57 13 19,65
2 1.FC Nürnberg 26,55 30 36,99 31 9,44
3 FSV Mainz 05 31,32 34 31,56 26 8,24
4 Hannover 96 27,65 30 35,86 31 7,21
5 SC Freiburg 29,36 29 34,55 29 5,19
6 TSG Hoffenheim 33,86 39 31,03 32 4,16
7 1.FC Kaiserslautern 27,36 32 37,31 38 3,95
8 Bayer Leverkusen 38,77 44 27,85 30 3,08
9 FC St. Pauli 24,61 26 34,74 35 1,12
10 FC Bayern München 41,42 46 21,23 26 -0,19
11 Eintracht Frankfurt 28,77 24 33,56 29 -0,21
12 1.FC Köln 26,76 29 37,59 41 -1,17
13 Hamburger SV 32,70 30 28,06 30 -4,64
14 FC Schalke 04 34,36 27 28,32 26 -5,04
15 VfL Wolfsburg 33,35 26 30,10 31 -8,25
16 VfB Stuttgart 35,61 38 32,19 43 -8,42
17 Borussia Mönchengladbach 29,83 32 41,14 56 -12,69
18 Werder Bremen 36,16 28 30,73 44 -21,44
577.38 591 0.00
Tore ø erwartet: Tore ø erzielt: ø Abweichung 6,89
2.93 3.00
Diese Statistik sollte nicht übersehen werden, aber sie ändert nicht viel an dem, was zuvor gesagt wurde. Bemerkenswert ist nur der “Platztausch” zwischen Werder und Stuttgart, der noch auf die unterschiedlich ausgerichtete Tordifferenz zurückzuführen ist.
Dortmund liegt weit vorne, weil die Tordifferenz “passt”. Die Bayern schon auf Platz 10 und fast ohne Rückstand, da sie wieder einen klaren Sieg einfahren konnten.
Auch für diese Statistik wird der internationale Vergleich herangezogen:
Rang Land Liga 1 ø Punktedifferenz Veränderung zur Vorwoche.
1 Deutschland 6,89 0,02
2 Italien 5,27 0,57
3 Spanien 5,07 0,19
4 England 5,02 0,14
5 Frankreich 4,58 0,41
Der gleiche Programmierfehler hatte hier seinen kleinen Einfluss, so dass der Anstieg in allen Ligen nicht kommentiert wird.
Allerdings wird der 1. Platz der deutschen Bundesliga sehr deutlich bestätigt.
Die “Liga der Überraschungen”. Ob dies auf Qualitätsmängel im Spiel schließen lässt, sei dahingestellt oder sogar eher angezweifelt. Der deutsche Fußball hat gerade in dieser (Champions-League-)Woche die Chance, seine internationale Konkurrenzfähigkeit unter Beweis zu stellen.
10) Das Spielstärken-Ranking
Torerwartung
Mannschaft Für Gegen Quotient Für/Gegen Verschiebung
1 Borussia Dortmund 1,84 0,89 2,07 +0
2 FC Bayern München 2,11 1,08 1,95 +0
3 Bayer Leverkusen 1,85 1,27 1,46 +0
4 FC Schalke 04 1,4 1,12 1,25 +0
5 Hamburger SV 1,53 1,32 1,16 +1
6 TSG Hoffenheim 1,58 1,48 1,07 -1
7 VfL Wolfsburg 1,33 1,33 1,00 +0
8 FSV Mainz 05 1,36 1,41 0,96 +0
9 SC Freiburg 1,3 1,37 0,95 +2
10 Werder Bremen 1,47 1,55 0,95 +0
11 VfB Stuttgart 1,56 1,69 0,92 -2
12 Hannover 96 1,32 1,47 0,90 +0
13 1.FC Nürnberg 1,31 1,47 0,89 +0
14 1.FC Köln 1.34 1.71 0.78 +2
15 1.FC Kaiserslautern 1,29 1,7 0,76 +0
16 Eintracht Frankfurt 1,09 1,45 0,75 -2
17 FC St. Pauli 1,18 1,74 0,68 +0
18 Borussia Mönchengladbach 1,29 2,11 0,61 +0
26.15 26.16
Tore ø erwartet
2.906
Auch diese sind eher der Vollständigkeit halber angegeben. Nicht alles erscheint logisch und plausibel, aber es bleibt das Problem, ein passenderes aufzustellen.
Der Sturz der Frankfurter Eintracht fällt auf, das gleichzeitige Vorbeiziehen von Köln auch. Aber wer in der Lage ist, die Bayern zu schlagen und in der Woche darauf mit gestärktem Selbstvertrauen auch Mainz vier Tore zu schenken, gegen eine Mannschaft, die seit fünf Spielen nicht mehr getroffen hat, der darf das doch, auch wenn er in der Tabelle noch hinten liegt? Gleichzeitig hat Stuttgart auf eigenem Platz mit 1:4 verloren, so dass es nicht verwunderlich ist. Dass Freiburg den Platz einnimmt, scheint überraschend, aber man könnte sofort fragen: “Wer sonst?”
11) Die Häufigkeit der Trendwechsel
Nun, diese Statistik jede Woche zu erstellen, scheint ein wenig übertrieben. Dennoch kann man die Ergebnisse sehr gut kurz auf diesen Effekt hin durchsehen:
In den Spielen, in denen beide Mannschaften nicht mindestens ein Tor schießen, kann man sich die Untersuchung sparen: Tendenzwende unmöglich. St. Pauli gegen Gladbach hatte allerdings 2 davon (das 1:1 nach 0:1 und das 2:1 aus dem 1:1). Kaiserslautern gegen Dortmund hatte einen, aber der war hochdramatisch, weil er in der Schlussminute war. Köln gegen Mainz hatte wieder 2, das 1:1 von Mainz und die erneute Kölner Führung, aber man sieht auch sofort: wenn es mehr Tore gäbe (wäre),
auch nicht der Bremer Ausgleichstreffer, so dass in den 9 Spielen insgesamt 6 Tendenzwechsel stattfanden, was in dieser Kategorie einen unterdurchschnittlichen Spannungsgehalt für den Spieltag ergibt (6/9 = 0,667, während es über die Saison gesehen bisher 0,899 Tendenzwechsel pro Spiel gab).
12) Die mathematische Betrachtung der Ergebnisse des 22. Spieltags
Torerwartung
Heim Auswärts Ergebnis Abweichung
Wolfsburg HSV 1,44 1,34 0 1 -1,44 -0,34
Frankfurt Leverkusen 1,03 1,68 0 3 -1,03 1,32
FC Bayern Hoffenheim 2,32 0,97 4 0 1,68 -0,97
Stuttgart Nürnberg 1,82 1,17 1 4 -0,82 2,83
St. Pauli Gladbach 1,83 1,47 3 1,17 -0,47
Schalke 04 Freiburg 1,62 0,93 1 0 -0,62 -0,93
Kaiserslautern Dortmund 0,84 2,02 1 1 0,16 -1,02
FC Köln Mainz 1,38 1,39 4 2 2,62 0,61
Bremen Hannover 1,81 1,15 1 1 -0,81 -0,15
14.08 12.11 15 13 0.92 0.89
Erwartete Torsumme Erwartete Torsumme: Torsumme: Torsumme
26.20 2.91 28 3.11111
ø Torabweichung: 2,11
Zum einen bestätigt sich hier, dass die erwartete Torausbeute nicht wieder unterschritten wurde. Andererseits ist die durchschnittliche Zielabweichung recht hoch (im Durchschnitt der Jahre etwa 1,84, was übrigens ziemlich genau der erwarteten Abweichung entspricht; eine Tatsache, die wiederum die allgemeine Zuverlässigkeit der Zahlen zeigt). Das Auftreten einer so hohen Abweichung ist vor allem auf die Ausreißerergebnisse von Stuttgart und Köln zurückzuführen, natürlich im Sinne von hohen Zielabweichungen.
Anmerkung: Die Entschlossenheit errechnet sich aus der Summe der Quadrate der Einzelwahrscheinlichkeiten. Damit wird gemessen, wie sehr man sich auf einen Favoriten in einer bestimmten Paarung festlegen kann. Je höher eine Favoritenstellung ist, desto höher ist die Summe der Quadrate, aber auch desto “sicherer” ist das Eintreten des Ereignisses. Die mathematische Frage an sich ist noch mehr, wie weit man sich festlegen kann, da man diesen Wert nicht wirklich bestimmen kann. Es werden Ereignisse vorhergesagt, deren Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Dennoch kann man die Qualität langfristig überprüfen, indem man erwartet/eingetreten vergleicht.
Die Bestimmung (erwartet)
Paarung 1 X 2
Wolfsburg HSV 39,43% 25,70% 34,86% 34,31%
Frankfurt Leverkusen 23,00% 24,40% 52,60% 38,91%
FC Bayern Hoffenheim 67,58% 18,26% 14,16% 51,01%
Stuttgart Nürnberg 52,36% 23,24% 24,40% 38,77%
St. Pauli Gladbach 46,14% 22,86% 31,00% 36,13%
Schalke 04 Freiburg 53,45% 25,06% 21,50% 39,47%
Kaiserslautern Dortmund 14,65% 20,54% 64,82% 48,37%
FC Köln Mainz 36,96% 25,82% 37,22% 34,18%
Bremen Hannover 52,77% 23,28% 23,95% 39,00%
3.86 2.09 3.04 3.60
Durchschnittlich erwartetes Engagement: 40.02%
Zur Erinnerung, hier ist die erwartete Entschlossenheit, die die Höhe der Favoriten für die einzelnen Paarungen misst, in Summe (daraus errechneter Durchschnitt) die für den gesamten Spieltag. Die 40% liegen knapp über dem langjährigen Durchschnitt für diese Liga.
Die Ermittlung (angekommen)
Paarung 1 X 2 Tendenz W-ness Angereist Ereignis
Wolfsburg HSV 39,43% 25,70% 34,86% 34,86%
Frankfurt Leverkusen 23,00% 24,40% 52,60% 52,60%
FC Bayern Hoffenheim 67,58% 18,26% 14,16% 67,58%
Stuttgart Nürnberg 52,36% 23,24% 24,40% 24,40%
St. Pauli Gladbach 46,14% 22,86% 31,00% 46,14%
Schalke 04 Freiburg 53,45% 25,06% 21,50% 53,45%
Kaiserslautern Dortmund 14,65% 20,54% 64,82% 20,54%
FC Köln Mainz 36,96% 25,82% 37,22% 36,96%
Bremen Hannover 52,77% 23,28% 23,95% 23,28%
3.86 2.09 3.04 3.60
durchschnittlich eingegangene Verpflichtungen: 39.98%
Für diesen Spieltag hat also die Mischung aus Favoriten und Außenseitern fast genau gestimmt. Das klingt natürlich erst einmal erfreulich, aber andererseits gab es, wie in der Vorwoche zu lesen war, vor allem in der Bundesliga ein ziemliches Defizit, so dass eine Überschreitung des Wertes (für die längerfristige Statistik) nicht geschadet haben kann. Das höchste Favoritenereignis – wie könnte es anders sein, der Sieg der Bayern – ist eingetroffen, ansonsten Schalke und Leverkusen sowie St. Pauli (die alle recht weit über den angepeilten 40% liegen), ansonsten nur einmal das (sehr knappe) unwahrscheinlichste Ereignis mit dem Unentschieden zwischen Werder und Hannover, also insgesamt stimmig, die “gesunde Mischung”. Allerdings bezieht sich dieser Wert nicht auf den korrigierenden Gedanken an die Tabellensituation. Der Zusammenhang mit dieser wäre sehr gering, wenn er überhaupt bestünde.
13) Vorschau auf den 23. Spieltag
Hinweis: Der Computer errechnet mit einem eigens entwickelten Algorithmus – der natürlich erklärbar und hochgradig logisch ist – die Torerwartungen (und den hier nicht dargestellten individuell gepflegten Heimvorteil) zu diesen Torerwartungen. Diese wiederum werden mit den Eintrittswahrscheinlichkeiten verrechnet, früher durch Simulation, heute längst durch eine aus den Simulationsergebnissen abgeleitete Funktion). Diese Torerwartungswerte haben sich auch bei Torzahlwetten auf dem Wettmarkt längst als konkurrenzfähig erwiesen.
Torerwartung
Heim Auswärts Gesamt
Nürnberg Frankfurt 1,50 0,96 2,46
Hannover Kaiserslautern 1,88 1,15 3,03
HSV Bremen 1,91 1,14 3,04
Freiburg Wolfsburg 1,29 1,05 2,34
Dortmund St. Pauli 2,36 0,61 2,96
Hoffenheim FC Köln 2,11 1,17 3,28
Mainz FC Bayern 1,10 1,73 2,83
Leverkusen Stuttgart 2,30 1,29 3,59
Gladbach Schalke 04 1,09 1,77 2,86
15.52 10.87 26.39
Erwartete Torsumme Erwarteter Tordurchschnitt
26.39 2.93
In der Gesamtwertung liegen die Heimmannschaften klar vorn, Dortmund und Bayern spielen abwechselnd. Torreiche Spiele werden in Leverkusen (gegen Stuttgart) und Hoffenheim (gegen Köln) erwartet. HSV – Werder und Hannover – Lautern sind ebenfalls überdurchschnittlich. Sehr torarm ist die Paarung in Freiburg, aber auch das ist intuitiv: Beide haben im Laufe der Saison eher torarme Spiele gehabt.
Zur Erläuterung: Die Ermittlung ergibt sich aus der Summe der Quadrate der
Einzelwahrscheinlichkeiten, für jedes Spiel. Man kann leicht feststellen, dass die Mindestbestimmung 33,33 % beträgt. Dies ist der Fall, wenn alle Ergebnisse genau gleich wahrscheinlich sind, nämlich 33,33 %.
Was durch die Festlegung gemessen wird, ist das Ausmaß der Bevorzugung insgesamt. Im langjährigen Durchschnitt liegen die erwartete und die realisierte Determination ziemlich genau bei knapp 40%. Dies ist der Fall, wenn eine Verteilung von 50 % – 30 % – 20 % gegeben ist (dafür wäre die Bestimmung 0,50,5 + 0,30,3 + 0,2*0,2 = 0,25 + 0,09 + 0,04 = 0,39 = 39 %). Dies entspricht in etwa dem Heimvorteil in der Liga.
Die Ermittlung (erwartet)
Paarung 1 X 2
Nürnberg Frankfurt 49,55% 26,26% 24,19% 37,30%
Hannover Kaiserslautern 54,15% 22,69% 23,16% 39,83%
HSV Bremen 55,27% 22,41% 22,32% 40,55%
Freiburg Wolfsburg 41,98% 28,08% 29,94% 34,47%
Dortmund St. Pauli 76,48% 15,72% 7,80% 61,57%
Hoffenheim FC Köln 58,68% 20,80% 20,52% 42,97%
Mainz FC Bayern 23,96% 23,94% 52,10% 38,62%
Leverkusen Stuttgart 60,04% 19,54% 20,41% 44,04%
Gladbach Schalke 04 23,17% 23,58% 53,26% 39,29%
4.43 2.03 2.54 3.79
Durchschnittlich erwartete Bestimmung: 42.07%
Also diese Woche etwas höhere Favoriten als üblich und im Durchschnitt. Vor allem ein Spiel wie Dortmund gegen St. Pauli hat Seltenheitswert (man sieht, dass dort eine Chance von weniger als 10% auftritt, was in der Tat sehr selten ist; “Auftreten” bedeutet aber nicht “Auftreten” für lange Zeit, d.h. nicht für viel länger, nur etwa alle 14 Mal). Der Rest der Spiele ist dann ziemlich normal, so dass man für den Effekt sorgt.
Die fairen Quoten:
Paarung 1 X 2
Nürnberg Frankfurt 2,02 3,81 4,13
Hannover Kaiserslautern 1,85 4,41 4,32
HSV Bremen 1,81 4,46 4,48
Freiburg Wolfsburg 2,38 3,56 3,34
Dortmund St. Pauli 1,31 6,36 12,82
Hoffenheim FC Köln 1,70 4,81 4,87
Mainz FC Bayern 4,17 4,18 1,92
Leverkusen Stuttgart 1,67 5,12 4,90
Gladbach Schalke 04 4,32 4,24 1,88
Hier sind die fairen Quoten als Service. Sie sollten die Entwicklung der Quoten im Laufe der Woche genau beobachten, wenn Sie sich entscheiden, sie zu nutzen. Die Quoten sind heute wechselhaft. Wenn Sie eine beobachten, sollten Sie jedoch die Mannschaftsnachrichten konsultieren, da diese oft auf einen besonderen Umstand hinweisen (wie den Verlust eines Spielers oder einen Trainerwechsel).
Da wir hier über den deutschen Fußball sprechen und auch die Zweite Liga ihre Bedeutung hat, heute als besonderer Service die Einschätzungen für die Zweite Liga im gleichen Sinne:
Die Zweitliga-Paarungen des 23. Spieltags
Torerwartung
Heim Auswärts Gesamt
München 1860 Augsburg 1,00 1,29 2,29
Bochum Düsseldorf 1,54 0,95 2,50
Ingolstad Greuther Fürth 0,98 1,32 2,29
Union Duisburg 1,80 0,84 2,65
SC Paderborn Aachen 1,40 1,23 2,63
Erzgebirge Aue Bielefeld 1,72 0,68 2,40
Osnabrück Oberhausen 1,74 1,05 2,80
FSV Frankfurt Karlsruhe 2,05 1,14 3,19
Hertha Cottbus 2,23 1,11 3,34
14.46 9.62 24.08
Erwartete Torsumme Erwarteter Tordurchschnitt
24.08 2.68
Der Torschnitt ist also niedriger als in Liga 1. Torarme Spiele sind vor allem in Berlin (3,34 Tore) und Frankfurt (3,19 Tore) zu erwarten. Torarme Spiele sind eher in München und Ingolstadt (je 2,29 Tore) zu erwarten.
Die Ermittlung (erwartet)
Paarung 1 X 2
München 1860 Augsburg 28,91% 27,77% 43,32% 34,84%
Bochum Düsseldorf 51,25% 25,40% 23,35% 38,17%
Ingolstad Greuther Fürth 27,71% 27,63% 44,66% 35,26%
Union Duisburg 60,11% 22,62% 17,27% 44,23%
SC Paderborn Aachen 41,10% 25,81% 33,09% 34,50%
Erzgebirge Aue Bielefeld 62,34% 23,18% 14,48% 46,33%
Osnabrück Oberhausen 53,69% 23,44% 22,87% 39,55%
FSV Frankfurt Karlsruhe 58,38% 20,95% 20,66% 42,75%
Hertha Cottbus 62,80% 19,38% 17,82% 46,37%
4.46 2.16 2.38 3.62
Durchschnittlich erwarteter Einsatz: 40.22
Mit über 40% erwartetem Einsatz liegt auch dieser Wert über dem langjährigen Durchschnitt der Liga, der aber immer noch leicht unter dem von Liga 1 liegt (“in der Zweiten Liga kann jeder jeden schlagen”, heißt es, und das lässt sich auch ablesen). Dafür sorgt vor allem ein Hertha-Heimspiel, aber wie man sieht, liegt Cottbus deutlich über 10%. Bielefelds Gegner haben ebenfalls ein vermeintlich leichtes Los (was gerade durch die Leistung gegen Bochum widerlegt wurde) und Union hat in Duisburg ebenfalls einen schweren Stand.
Hier sind die fairen Quoten, mit denen Sie den Wettmarkt genießen können:
Paarung 1 X 2
München 1860 Augsburg 3,46 3,60 2,31
Bochum Düsseldorf 1,95 3,94 4,28
Ingolstad Greuther Fürth 3,61 3,62 2,24
Union Duisburg 1,66 4,42 5,79
SC Paderborn Aachen 2,43 3,87 3,02
Erzgebirge Aue Bielefeld 1,60 4,31 6,90
Osnabrück Oberhausen 1,86 4,27 4,37
FSV Frankfurt Karlsruhe 1,71 4,77 4,84
Hertha Cottbus 1,59 5,16 5,61