In diesem Kapitel soll einmal näher untersucht werden, wie der Sender Sky, welcher die Rechte für die Erste und Zweite Fußball Bundesliga auf Jahre hinaus erworben hat – für eine gewaltige Stange Geld – diese Rechte nutzt und wie er sie alternativ und besser nutzen könnte. Speziell im Fokus hier: die Live Berichte. Diese unterteilen sich in zwei Kategorien : es gibt Einzelspiele und es gibt die Konferenz.
Natürlich sollen viele Dinge sehr konkret, gar am Beispiel erörtert werden, bestand doch die Gelegenheit, viele der Ansichten in Bezug auf die Sky Konferenz sowie die Einzelspiele am Wochenende 22. Und 23. Januar 2011, an welchem der 19. Spieltag der Saison 2010/2011 ausgespielt wurde, aushäusig, also in Kneipen oder Cafés, bestätigt zu verfolgen (in Wort und Bild). Wie verhält sich der “gemeine” Zuschauer, was regt ihn auf, beschäftigt, bewegt, fasziniert ihn, was reißt ihn mit oder was lässt ihn kalt, was langweilt ihn, was schläfert ihn ein, was lässt ihn die Flucht ergreifen.
Es besteht natürlich grundsätzlich die Ansicht, dass der Sender Sky vom englischen Sky übernommen wurde, weil die Berichterstattung in England gut funktioniert, es demnach Sky gut geht, und dass die schlechte Berichterstattung in Deutschland dafür sorgte, dass Premiere – der Vorgänger eben – eingegangen ist. Zugleich jedoch hätte man mit den Übertragunsrechten eine Art Goldgrube, in welcher die Nuggets offen herumliegen und man sie nur auflesen müsste – wenn man denn sich zu bücken bereit wäre.
Die Grundidee, eine Konferenzschaltung einzurichten, zu ermöglichen, hatte dabei weltweit Einmaligkeitscharakter oder zumindest damals Erstlingscharakter. So etwas gab es noch nie. Offensichtlich ist es somit (anfangs?) ein gutes Verkaufsargument. Jeder erinnert sich vielleicht an Radiokonferenzen, oftmals in den Schlussphasen, in welchen hin und her geschaltet wurde immer dahin, wo die Action war, und es einfach spannend blieb bis zum Schluss. Auch, weil die Reporter damals noch eine Ehre hatten und am Radio, durch die einzig verfügbare Akustik als Medium, unterhaltsam, informativ, spannend und dies zugleich im “Schnellsprechmodus” berichten mussten. Nun, bei Sky, mit Bildern untermalt, musste das doch der ganz große Hit werden? Zumindest so: gab es noch nie, muss ich sehen, kaufe ich mir.
Bei jeder Sendungsausstrahlung hat der dafür zuständige natürlich die Chance, es gut zu machen oder es weniger gut zu machen. Es gibt ein paar Punkte, welche speziell für die Konferenz gelten, ein paar speziell für Livespiele und ein paar allgemein gültige Richtlinien, die hier vorgeschlagen werden. Wobei die Aussage im Raum steht – hier als These ausgedrückt, welche an Beispielen reichlich Belege findet –, dass Sky sich die Mühe gemacht hat, die Nuggets zwar aufzuheben, diese aber direkt wie Eier angemalt hat, mit jenen auf den Markt gegangen ist, um sie dort als faul, zu klein und zu teuer feil bieten zu wollen – und sich zu wundern, dass die Leute nicht Schlange stehen. Kurzum: sämtliche Live Übertragungen sind eine Katastrophe.
Zunächst also ein paar allgemein gülitge Überlegungen.
1) Sport, Spiel Spannung
Wenn man eine Sportsendung anbietet, mit Live eingefangenen Bildern, dann ist es selbstverständlich, dass der Verköstiger, der Kunde, der Abnehmer, der Zuschauer, der Zuhörer, vermutlich deshalb in die Rolle geschlüpft, weil er gut unterhalten werden möchte. Die Unterhaltung beim Sport bestünde vor allem darin: es ist spannend. Man erwartet eine Aktion, in welcher etwas Zählbares herausspringen könnte und man kennt den Sieger noch nicht, während man schaut. Dies zwei entscheidende Kriterien.
Man dürfte eventuell eine Neigung haben, wem man mehr die Daumen drückt, oder diese Neigung sich im Verlaufe des Spieles – womit man nun argumentativ konkret beim Fußball wäre — herausbilden. Sofern man vorher neutral wäre: es gibt die gewisse Tendenz allgemeiner Ausprägung, dass man in dem Falle den underdog unterstützt, emotional gesehen. So hätte man immer eine gewisse Motivation, dran zu bleiben, und ansonsten hätte das wohl entfernt etwas mit “Sensationslust” zu tun, welche stets ein Zuschaltargument wäre. “Will ich sehen, muss ich sehen. Ist ja sensationell!” Zumindest die Hoffnung darauf trägt einen.
Dies alles natürlich lediglich “graue Theorie”. Denn: im Grunde schaut und hört gar keiner mehr zu. Es gibt einen Riesenunterschied, ob (noch immer ein paar) Fernsehgeräte eingeschaltet sind oder ob man ins Geschehen involviert ist. Eingeschaltet hier und da: ja. Verfolgen, mitgehen, zuhören, hinschauen, fiebern: nein. Die paar Fans (welche weitaus die Minderheit darstellen sollten, es aber nicht sind; “neutral” guckt gar keiner, würde aber, wenn… ) der ins Spiel verwickelten beiden Mannschaften, die das vielleicht schaffen, mal außen vor.
Die eine Ursache dafür ist im Textteil über Regeln nachzulesen, in welchen zunächst eine höhere Vielzahl an Spannungsmomenten eingefordert werden – durch pure Regelanwendung –, gerkönt mit ein paar mehr Toren, versteht sich. Ursache also: es gibt zu wenige davon. Die andere Ursache ist klarerweise jene genannte: die Kommentierungen sind miserabel.
Die Spannung müsste also a) existieren und b) empfunden werden, von den Kommentatoren selbst – sicher fällt einem automatisch Alfred Hitchcock ein – oder zumindest die Absicht bestehen, diese zu erzeugen. Das ist bei einer Live übermittelten Sportveranstaltung, einer Sportsendung Grundvoraussetzung. Falls keine oder nicht ausreichend davon vorhanden und sie nicht einmal erzeugbar: weg mit der Sendung. Wer sollte denn schauen?
Hier wird die Ansicht vertreten, dass dieser Umstand völlig ignoriert wird. Als kuriose Ursache dafür ausgemacht: die Tatsache, dass es sich speziell um das Spiel Fußball handelt scheint aus Sicht der Programmverantwortlichen ausreichend zu sein. Denn Fußball? Da schaut doch jeder und sowieso, wenn es irgendwie geht. Irrtum, schon das. Und ein folgenschwerer zugleich.
Wenn man also Tischtennis, Volleyball oder gar Schach zu übertragen gedächte, dann würde jeder Journalist aus Berufsehre oder intuitiver Zuschauerinteressenvertretung sofort nach den Spannungselementen forschen und dieses besonders hervorzuheben gedenken, um eben zumindest ein klein wenig Interesse beim Zuschauer zu erwecken, ihn irgendwie bei der Stange zu halten.
Beim Fußball scheint ihm dies nicht erforderlich, weil die gängige Ansicht besteht, dass „Fußball ja eh jeden interessiert“ und „Fußball jeder schaut“ und „der Fußball so gigantisch groß ist, dass man sich darüber einfach keine Gedanken machen muss.“ „Es läuft Fußball, und alle schauen hin.“ Falsch!
Die Berichterstatter scheinen sich in dieser Position zu wähnen: wenn ich hier irgendetwas Lobenswertes vorfinden sollte und dies auch noch so herausstellen, dann ist mein Platz hier gefährdet. Eindeutig Verwechslungsfehler: Begeisterung oder Laienhaftigkeit, Ahnungslosigkeit?
Man erinnere sich an den wunderbaren Sketch von Loriot, in welchem der unbedarfte Zuschauer beim Pferderennen wiederholt fragt „Ja, wo laufen sie denn?“ um dann, anscheinend endlich etwas einfangend, zu schließen mit der ferngläslich gewonnenen Erkenntnis „Hach, ist der Rasen schön grün.“ Um es zu erläutern, im unwiderstehlich Drang danach: der Mann hat nicht die geringste Ahnung, worum es geht, erfreut sich also an einem beliebigen Randdetail, plastisch gemacht mit dessen unendlicher Bedeutungslosigkeit.
So in etwa empfände sich ein Kommentator, der begeistert auf ein nach seiner Beschreibung „toll herausgespieltes Tor“ hinweist, bei welchem er weiterhin die Nüchternheit ablegt und nur noch begeistert ein „Tor, Tor, Tor, was für ein phantastisches Tor“ herausbrüllt. Falls er dies nämlich täte und ihm dabei die “kollektive Unachtsamkeit der Defensive”, die” katastrophalen Stellungsfehler”, die “mangelnde Entschlossenheit im Zweikampf” und die “viel zu pomadige Torwartreaktion” entgangen wären, welche ein alternativer und im Hintergrund mit den Hufen scharrender „Experte“ (also: Miesmacher) schonungslos aufgedeckt hätte, dann hätte er bald ausgedient. Nix da mit Freude. Für Begeisterung ist kein Platz, diees ist längst nüchterner Fehlerkettenanalyse gewichen. So kommst du groß raus. Der Zuschauer? Juckt?
Die kleinen, faulen, überteuerten Eier an den Mann bringen. Wie ginge das? Keiner will sie, ach je. Dabei sind es doch Goldnuggets… Und nicht einmal “geschminkte”.
Die Philosophie geht allerdings noch weiter. In einem Fußballspiel fallen im Schnitt in Deutschland noch recht stattliche knapp drei Tore (siehe Regelteil: da geht mehr, viel mehr!). Dies bedeutet, dass man, auf die 90 Minuten verteilt, in etwa alle gut 30 Minuten mit einem derartigen Ereignis zu rechnen hat. Wenn dies also das einzige Element wäre – wie übrigens gut und gerne vertreten wird vom jeweiligen Berichterstatter –, dann würde sich die Wartezeit dennoch nicht ausreichend lohnen. Insofern besteht die Verpflichtung, auch andere Elemente zu erkennen, welche den Spannungsbogen aufbauen können. Diese bestünden in der Beschreibung von gelungenen Aktionen, für welche nicht nur das eine Maß herhalten dürfte — ist es ein Tor geworden oder nicht — , sondern die man einfach so als gelungen, toll, faszinierend, hochklassig einstufen dürfte, vergleichbar etwa mit einer Zirkusnummer. Hierzulande sieht es so aus, dass ein toller Angriff, der nicht zu einem Tor führt, lapidar mit einem beispielsweisen „da fehlt die Effektivität“ oder „da muss er schneller spielen“ oder „eher abziehen“ abgekanzelt wird. WER MÖCHTE DAS HÖREN?
Das Herausstellen von tollen Aktionen gelingt einfach nicht. Nun gibt es aber noch einen Aspekt: Die Spannung generell macht sich (unter noch anderem) an einer Ungewissheit über den Ausgang fest. Ineffektiv wäre es in dem Sinne, ein Fazit zu ziehen anhand des aktuellen Spielstandes. Überhaupt ist jedes Zwischenfazit Spannung raubend, sowie auch jeder andere Allgemeinplatz. Was brächte es dem Zuschauer, zu erfahren, dass „die meisten Angriffe über die linke Seite gehen“, zumal möglicherweise gerade der nächste über rechts erfolgt?
Grundsätzlich besteht die Ansicht, dass Fußball nur noch von den Fans der am Spiel beteiligten Mannschaften verfolgt wird (und nur von jenen ertragen werden kann). Für neutrale Zuschauer ist nichts dabei, dies zumindest wird einem permanent vermittelt und man ist geneigt, dem zu vertrauen. Interesse besteht weiterhin am Fußball, an den Tabellen, an den Endergebnissen, eventuell die Zusammenfassungen schauen, das geht vielleicht noch. Aber live Fußball schauen? Findet nicht statt.
Eingeschaltet sind dennoch weiterhin ein paar Geräte, doch, das durchaus. Man möchte informiert sein – über die Ergebnisse und gegebenenfalls mit dieser oder ener Mannschaft mitgehen — und man würde auch gerne mitfiebern, so sehr einem davon abgeraten wird, per Nüchternheit in den Kommentaren, per Miesmacherei, per verhindertem, unterdrücktem Enthusiasmus, welches alles im Einheitstonfall ans Ohr dringt. Dennoch fällt mal ein Tor, der führt, der macht den Ausgleich, ok, wissen wollen, kurz die (schlecht gemachte) Wiederholung, mit dümmlichen Kommentaren untermalt, ok, Blitztabelle vielleicht, nehmn wa mit.
Die Ungewissheit über den Ausgang war noch als Spannungselement genannt. Dies ist ein grundsätzliches, ganz klar. Jedoch lautet hier die gemachte Beobachtung so: die wenigen Torereignisse, mit denen man zu rechnen hat, genügen nicht, um einem eine empfundene Ungewissheit zu verschaffen. Wenn die eigene Mannschaft spielt, dann macht man quasi alles mit (führen = sich freuen, zurücliegen = bangen, Unentschieden = hoffen). Wenn zwei beliebige Mannschaften spielen, dann sieht es so aus: Es steht 0:0. Langweilig, schaue ich nicht. Es steht 1:0: Langweilig. Man weiß ja jetzt, wer gewinnt. Wenn doch mal ein Tor fällt, gar das 1:1? Ok, kurz aufgeschaut. Aber drauf warten in dem Sinne tut man nicht. Es gibt zu wenige Torereignisse in einem Spiel, um für permanente empfundene Spannung zu sorgen. Die anderen Aspekte im Spiel werden nicht herausgestellt, werden einem nicht schmackhaft gemacht, scheinen entsprechend gar nicht vorzuliegen, wozu schauen?
2) Zusätzlicher Spannungsaspekt: das Wetten
In Deutschland scheint jeder live auf Sendung geratende felsenfest davon überzeugt zu sein, dass er seine Tugendhaftigkeit unbedingt untermauern muss mit einer allgegenwärtigen Bemerkung, dass er „niemals wetten würde“, derart suggerierend, dass man dadurch zwangsläufig süchtig würde und sehr bald ruiniert wäre – so tönt es zumindest. Bloß nicht wetten, spielen, das macht man nicht (der Wahrheitsgehalt der Aussage soll nicht unbedingt Thema sein, aber ob es sich tatsächlich so verhält wie angegeben…? Wobei dieser Umstand im Falle dass … noch tiefer in deutsche Seelen blicken ließe…).
Selbst wenn gewisse Gefahren erkannt sind und auch hier nicht heruntergespielt werden sollen, so sei zumindest erwähnt, dass Lotto, Toto, Spielcasinos, andere Lotterien, Spielautomaten und andere Spielformen überall angeboten werden und dem Staat recht stattliche Einnahmen garantieren, auf welche er höchst ungern verzichten möchte. Sprich: man wird an anderer Stelle durchaus motiviert, “sein Glück zu versuchen”, mit pekunärem Einsatz.
Das Wetten generell aus dem (hierzulande es umgebende) Zwielicht zu rücken wäre ein sehr einfacher Weg, um den Fußballzuschauer zu reaktivieren. Jeder, der gelegentlich mal – in dieser oder jener Form — eine Wette auf ein Spiel platziert hat, wird sehr bald feststellen, dass ihn dieses Spiel dann „automatisch“ interessiert. Insofern hier das Plädoyer: Freigabe des Wettmarktes. Diesen dabei gut zu erklären und die Fairness an diesem zu erörtern könnte ebenfalls Teil der Berichterstattung werden (zunächst generelle Aufklärung darüber, dann regelmäßig Bezug nehmen auf die Quoten zum Beispiel, welche zugleich eine Aussage über die Chancenverteilung liefern; ein Teil davon wird möglicherweise hiermitgeliefert).
Falls das Wetten auf die Spiele ganz normal Einzug hielte, jeder auf seine Art daran beteiligt wäre, würden sich ganz sicher auch die oben angesprochenen Gefahren reduzieren. Nach Erfahrungen und Beobachtungen sieht es übrigens so aus, dass die Suchtgefahr bei Wetten, speziell Fußballwetten, sehr viel geringer ist als bei anderen SPielarten (Automaten, Roulette zB) aufgrund der im Vergleich zu diesen wesentlich geringeren Frequenz von Ereignissen. Das sieht so aus: beim Roulette könnte man nach einem höheren Verlust sehr rasch in den Strudel geraten und sofort am nächsten Tisch einen noch höheren Betrag setzen, um den Verlust aufzuholen. Beim Fußball muss man mal zwei Stunden, mal mehrere Tage warten und hat genügend Zeit, zur Besinnung zu kommen.
Aber auch so ist schon kurios, dass man nur diese anderweitige Abwehr gegen das Spielen zu hören bekommt – und die jeweiligen dies Verbreitenden zugleich auf hohe Einschaltquoten hoffen, gar nicht berücksichtigend, dass sie sich sozusagen das eigene Wasser abgraben. Wetten tut man nicht. Sollte ein Zuschauer darunter sein: der sollte sich was schämen. Umgekehrt: macht doch jeder, Sie auch? Na bitte, freuen wir uns gemeinsam auf das Spiel. Allein schon deshalb.
3) Sky in Deutschland
Der Sender Sky hat nicht völlig zufällig den deutschen in Grund und Boden gewirtschafteten Sender Premiere übernehmen können, wie erwähnt. Im Auslandsvergleich würde jeder interessierte deutsche Journalist locker feststellen können, dass die angeprangerten Minuspunkte im Englischen Sky entfallen. Es bleibt dort stets ein Gefühl, dass der Kommentierende gespannt ist, dass er mitgeht und dass jeden Moment etwas passieren könnte. Dies spürt man sogar ohne Kenntnis der englischen Sprache. In anderen Ländern und anderen Sprachen gehörte Reportagen bestätigen diesen Eindruck: man ist gespannt, euphorisch, man geht mit, man scheut sich keineswegs vor Emotionen, im Gegenteil versucht man diese hervorzurufen, bei sich selbst und beim Zuhörer/Zuschauer. Der Tonfall dabei eine wichtige Voraussetzung, ohne Verständnis des Inhalts, und dieser tönt nach Unterhaltung. “Das muss ich sehen” folgert man aus diesem.
In England wird auch ein Drittligaspiel mit einer solchen Vorfreude und Begeisterung angekündigt, vorbereitet, dass man sich kaum dieser Spannung entziehen kann. Hinter dem Mikrofon befinden sich zwei (!) begeisterte Sprecher, die sich der Sache annehmen. Sie befinden sich in gewisser Weise im Gespräch, sind aber stets “am Ball” dabei. Randgeschehen nur, wenn der Ball ruht. Diese Beiden können garantiert und sehr wohl unterscheiden zwischen einer gelungenen und einer missglückten Aktion (ohne jemals dabei hämisch zu werden, was hierzulande der Standard ist) und denen genügend spannende Dinge rund herum (aber auch auf dem Platz) auffallen, die sie für berichtenswert halten und welche dem Zuschauer entgangen sein könnten, die aber durch die positive Art, sie zu vermitteln, jederzeit Freude bereiten. Zugleich verabscheuen sie jegliche Verallgemeinerung weil diese nur zwei Dinge leisten könnten: den Sprecher als Experten auszuweisen (und dies wäre purer Eigennutz und hätte höchsten die Funktion, dass der Zuhörer den Ton abdreht, weil man nicht permanent beklugscheißert werden möchte) oder die Spannung herauszunehmen mit dieser Allgemeinfloskel, welche einer Mustererkennung gleicht und demnach das Geschehen zu einem Bekannten, längst Beobachteten, somit Uninteresammtem verkommen lässt.
Also, kurz auf den Punkt gebracht: Sky England geht es gut. Premiere war pleite. Sky England übernimmt Premiere. Need I say more?
Die Missstände liegen aber noch viel tiefer hier und sind weit davon entfernt – trotz der spürbaren Absicht und bereits einiger eingeführter Neuheiten –, den Sender wirtschaftlich werden zu lassen.
4) Konferenz – Einzelspiel
Darüber ist ja nun doch schon so gut wie alles gesagt. Hier wäre lediglich die Frage nach der Akzeptanz des Konsumenten von dieser oder jener Übertragungsart. Senderseitig sollte man sich schon damit beschäftigen, ob die Einzeloption – man kann die Konferenz wählen oder ein Einzelspiel – die häufiger gewählte ist. Falls Letzeres, würde es bedeuten, dass der Fan “seine” Mannschaft schaut und jeder, der überhaupt schaut, nur dann schaut, wenn “seine” Mannschaft überhaupt antritt. In dem Falle wäre sozusagen die Konferenz komplett überflüssig.
Aufgabe der Berichterstatter wäre ohnehin, für Unterhaltung zu sorgen, bei dieser oder jener Übertragungsart. Sobald dies gelänge und die Mängelliste in dem Sinne bearbeitet wäre, würden sich möglicherweise denn doch wieder andere Fragestellungen ergebnen? Beispielsweise diese: wohin mit dem ganzen Geld, durch diese vielen neuen Abos? Sprich: man kann beide Arten attraktiv gestalten und die Einschaltquoten gingen hoch (..Abonnementszahlen…). Oder man lässt es, wie es ist.
5) Die Mängelliste der Sky Konferenz
a. Ein Reporter
Diese Anmerkung gilt generell, also auch für Einzelspiele: Der Vorteil der zwei Sprecher ist der, dass dem einen, der sonst nur Unsinn labert, durch die Anwesenheit eines „Aufpassers“ dieser Unsinn sofort ausgetrieben würde. Fehleinschätzungen, allein schon Schiedsrichterentscheidungen, die als „richtig“ oder „falsch“ postuliert werden sind ein reines Ärgernis und der Ärger entfiele oder käme gar nicht erst auf, wenn ein zweiter ein kompetentes Urteil dazu abzugeben aufgefordert wäre. Dies könnte auch gleich lautend sein, man würde dennoch feststellen, dass es selbst dabei eine alternative und somit wohltuende Sichtweise gibt.
Ein Sprecher wird irgendwie zu Gott – und spielt sich auch dazu auf. Der Zuschauer reagiert so: Das kann man nicht aushalten (und dieses Urteil ist wirklich sehr einhellig anzutreffen). Die Reaktion: Entweder, ohne Ton einschalten oder Sky abschaffen oder Sky niemals anschaffen. Oder der Versuch, zwei Reporter pro Spiel verfügbar zu machen. Der Co-Kommentator könnte auch eine andere Form von Experte sein. Spieler, Trainer, aktuell, ehemalig?
b. Kein Spielgeschehen
Wer auch immer in einer Konferenzschaltung “auf Sendung” ist, scheint der Ansicht zu sein, dass es am meisten interessiert, was runherum geschieht oder wer hier gerade das Kommando übernommen hat oder ob es vorhin mal eine Chance gab. Er ist also “on air” und erzählt drumherum. Selbst wenn gerade ein Angriff läuft: es scheint kein Erfordernis, diesen mit zu verfolgen. Was gesagt werden muss, muss gesagt werden. Aktionen interessieren nicht, Fußball macht keinen Spaß. Dieser Vorwurf gilt noch mehr bei der Konferenzschaltung als bei Einzelspielen – obwohl dort natürlich auch auffällig –, weil die Ansicht zu bestehen scheint, dass man, wenn man nur so kurz in ein Spiel hineinkommt, man dies sowieso nicht an einer einzelnen Aktion richtig intrpretieren würde. Also muss NOCH MEHR drumherum erzählt werden.
Es wird also in der Konferenz noch mehr in Allgemeinplätzen geredet, oder über eine Auswechslung oder Gelbe Karte erzählt, oder wer wie lange nicht getroffen hat oder wen der Trainer zu Hause und wen auf der Bank gelassen hat. Ab und an mal, dass eine Mannschaft derzeit besser ausshieht, aber niemals Spielgeschehen. Spielgeschehen existiert einfach nicht. Sehr kurios dabei, dass sie im Prinzip noch immer selbst an und an so etwas wie aufkommende Spannung empfinden bei einer bestimmten Ballaktion, bei einem Angriff. Das bedeutet: Torgefahr. Im wahren Wortsinne. Denn: das gerade dem Zuschauer unter die Nase geriebene Randdetail, welches man sich vor dem Spiel angelesen hat und welches nun hier und unbedingt an den Mann gebracht werden muss, wird von dieser Toraktion “gestört”. Er müsste eigentlich auf das Spiel eingehen, ist aber noch mit Blabla beschäftigt. Man erkennt die von ihm empfundenen Spannung einzig daran, dass die Stimme sich verändert – in der Regel hochgezogen wird –, der Text aber der vorgefertigte bleibt. Davon lässt man sich doch nicht ernsthaft von seinem Kurs abbringen, nur weil vielleicht und jetzt gleich und da ist ja auch schon… Puh, zum Glück. Ball daneben, wusste ich doch, da kann nix passieren und ich mit meinem Gelaber fortfahren… Sie wollen also nicht einmal, dass etwas Aufregendes passiert. Das stört doch nur?
Die Erkenntnis, dass es einfach kein SPielgeschehen gibt (welches lohnenswert zu kommentieren wäre…) suggeriert natürlich, dass auf dem Rasen praktisch niemals etwas Unterhaltsames, Dramatisches geschieht. Es gibt praktisch NUR Randdetails. Darauf ist die Sendung, die Übertragung aufgebaut?
Falls dies stimmte, so müsste man eh über die Sinnhaftigkeit des Spieles Fußball und/oder (noch ernster) über den Erwerb der Senderechte nachdenken. Falls es nicht stimmte, so sei der Sprecher dringend aufgefordert, sich mit dem Spielgeschehen zu befassen und es dem Zuschauer als spannend und unterhaltsam zu vermitteln – selbst wenn er es selbst nicht so empfände oder ein Spiel tatsächlich mal einen geringeren Unterhaltungswert hätte.
c. Zeitlupenwiederholungen
Wenn irgendwo ein Tor fällt, wird sofort dorthin abgegeben. Jedoch sieht man, anstatt das Tor komplett in der Originaleinstellung und Originalspielgeschwindigkeit abzuspielen, lediglich Zeitlupenwiederholungen von geschätzten acht Spezialkameras, aus ebenso vielen Blickwinkeln.
Dies wird als “grobes Vergehen” eingestuft. Die tatsächliche Qualität der Aktion kann nur richtig und gut beurteilt werden in der Draufsicht UND der Originalgeschwindigkeit. Der Grund dafür: das ist die gewohnte Geschwindigkeit, in der man sich selbst bewegt und welche man gut kennt, natürlich auch von den Übertragungen. Die Zeitlupe kann nur dann erhellend wirken, wenn man das Original gesehen hat. Die Draufsicht sollte immer angeboten werden, ebenfalls wegen der Gewohnheit, aber auch wegen der besseren Übersicht. Also: keine Zeitlupenwiederholungen, nicht in erster Linie, sondern wenigstens ein Mal die komplette Szene in der Entstehung und mit dem Abschluss, von der Hauptkamera eingefangen abspielen.
Übrigens gilt dies sogar für Einzelspiel Übertragungen (sogar ausgeweitet auf Öffentlich-Rechtliche). Denn: die Annahme, dass doch jeder dauerhaft an der fesselnden Reportage klebt ist irrig. Man hat vielleicht (ausnahmsweise) mal eingeschaltet, man hat Besuch, man quatscht über dies, das jenes, man ist in Gesellschaft, man knabbert ein paar Chips oder genießt ein Bier oder ein Gläschen Wein. Der Fokus ist keineswegs auf das Spiel gerichtet. Es läuft halt so nebenbei durch, teils sogar aus alter Tradition, aus Zeiten, da es noch Spaß machte.
Da den Sprechers es eh nicht gelingt, mit dem Einheitsmiesmachblabla, wenigstens bei dem das Tor einleitenden Angriff die Spannung aufzubauen, geschieht es also, dass man von einem Tor aus seinen abweichenden Tätigkeiten herausgerissen wird. Allein dies hätte man aber doch ganz gerne geschaut? Wenn schon Fußball, dann doch bitte ab und an mal ein Törchen?
Wenn nun ausschließlich Zeitlupenwiederholungen eingespielt werden (wie eben auch in der Konferenz), dann kommen die Zuschauer selbst bei den Einzelspielen in dieser Hinsicht zu kurz.
d. Weggeben, wenn es spannend ist
Jeder Sprecher in der Konferenz scheint sich nur an seiner Sendezeit zu orientieren. Abgesehen davon, dass längst die Überzeugung besteht, dass die Kommentatoren tatsächlich keinerlei Spannung empfinden und darüber längst das Gefühl verloren haben, was den Zuschauer interessieren könnte und wann und wodurch er Spannung empfinden würde, wird meist dann weggegeben von dem gerade laufenden Spiel der Konferenz, wenn sich tatsächlich etwas ereignet.
Also eine Aktion ist in der Entstehung und man möchte einfach deren Abschluss sehen, selbst wenn man auch als Zuschauer sehr gut weiß, ahnt, dass es vermutlich kein Tor ergeben wird. Es sollte immer eine Aktion zum Abschluss kommen, mindestens. Es wird oftmals in laufenden Szenen weitergeschaltet, was einfach gar nicht geht und jegliche Sensibilität oder Freude am Geschehen vermissen lässt, beziehungsweise das zu erkennen gibt, was der Zuschauer mit aufzunehmen gezwungen wird: Auch hier passiert nichts.
Besonders auffällig – und damit maximal störend und ein noch schlechteres Zeugnis für den live Kommentatoren liefernd (Note schlechter als 6 gibt es zwar noch nicht, hätte aber hier durchaus Berechtigung; “ungenügend” ist doch VIEL zu milde?) –, dass oftmals der on air befindliche unbedingt weiter geben möchte, während der Angriff läuft und man spürt, dass da was passieren könnte. Es kommt dann häufig vor, dass sogar der für das Umschalten Verantwortliche es einfach nicht fertig bringt, nun wegzugeben. Er bleibt einfach drauf, obwohl der Sprecher sich schon verabschiedet hat mit einem “vielleicht ist in Frankfurt mehr los, Günter…?”). Zeugnisnote: runter. Ärgernis: hoch.
Es kommt aber vor, dass der Kanal dennoch gewechselt wird, weil der Sprecher quasi insistiert. Man kann irgendwie nicht anders – in der von der niederen Qualität ausgelösten Missgunst –, dass man nun gerade von Düsseldorf weggeben hat, sich aber dann ein “Tor in Düsseldorf” innigst wünscht. Und tatsächlich kommt es: es war zu spüren, für jeden, mit einem Funken Fußballverstand und einem ebensolchen Funken von Interesse daran, dass man hier einfach nicht weggeben kann. “Tor liegt in der Luft” kennt der Mann natürlich nicht. Nur das Nachhallen, welches man dann zu hören bekommt (und für solche Gelegenheiten empfiehlt sich daheim der Sandsack…): “1:1 hier für die Fortuna. Das hatte sich angekündigt.” (rein mit der Faust).
e. Tore in der Endphase, die bedeutungslos sind
Ein weiteres, sehr großes Ärgernis, ist die Einspielung von völlig irrelevanten Toren in Momenten, da es auf anderen Plätzen dramatisch zugeht. Wer möchte ein 4:0 in der Nachspielzeit noch aus sechs Kameraperspektiven sehen, wenn es woanders beim 1:1 Spitz auf Knopf steht und der Angriff gerade läuft? Tor, 4:0, bloß weg hier?!
Sicher, das geht nur, sofern die verbreitete Unsensibilität um sich gegriffen hat: Sie haben uns endlich davon überzeugt, dass es nichts Spannendes gibt. Nur: Wozu soll man ein Abo abschließen? Faule Eier, dafür klein und teuer? Nein, danke!
f. das Gefühl für Spannung
Na, das klang ja nun bereits bei allen Einzelpunkten durch, dass den Berichterstattern jegliches Empfinden für Spannung abgeht. Erinnert sei hier nur an die gute alte Radiokonferenz, in welcher in jeder Schlussphase so etwa drei Spiel ausgewählt wurden, von denen man sich Spannung versprach oder die diese vom Zwischenstand her boten, und diese drei ausschließlich ausgestrahlt wurden. Mit dem richtigen Gefühl für Spannung – gepaart mit der Absicht, diese zu vermitteln – könnte man dieses Konzept für die bebilderte Übertragung übernehmen.
Zusammengefasst seien diese Punkte für die Konferenz – in Sinne einer positiven Art, wie man dort verbessern könnte: zwei Reporter, Spielgeschehen als zentrale Komponente, bei Toreinblendungen stets das Tor in der Entstehung wiederholen aus der gewohnten Kameraperspektive, keine Einblendungen von bedeutungslosen Toren in der Spätphase, generell für Spannung sorgen und diese zu vermitteln versuchen, selbst wenn tatsächlich mal etwas weniger passieren sollte.
6) Ein Erlebnisbericht vom 19. Spieltag
a. Zur Sky Konferenz
Die Sky Konferenz vom Sonnabend, dem 22. Januar 2011, wurde in einer längere Zeit gesuchten Kneipe in Berlin-Steglitz verfolgt. Der Grund für die „längere Suche“ ist natürlich längst und leicht ausgemacht: Es gibt nicht mehr viele Kneipen oder Cafés, die sich tragen lassen oder es zu finanzieren bereit sind durch den Abschluss des recht kostspieligen Abonnements für öffentliche Orte, in der Abischt, damit die Bude voll zu bekommen. Ein solide kalkulierender Gastwirt wird sicherlich die zu erwartende Umsatzsteigerung dem Kostenaufwand gegenüber stellen und sehr leicht ermitteln, dass sich ein für ihn ungünstiges Missverhältnis ergibt. Es lohnt nicht, es ist zu teuer. Es kommen nicht mehr Leute als vorher und wenn, nur sehr wenige.
Die paar wenigen, die sich halten sind entweder selbst Liebhaber, die einfach nicht verzichten wollen, oder ihr Lokal geht so gut, dass dieser Posten keine Rolle spielt oder aber sie sind so einzigartig geworden – aufgrund der Vielzahl der Kündigungen der Konkurrenz – dass es sich gerade so rechnet. Drei Möglichkeiten – aber alle nicht unbedingt für Sky sprechend.
So füllte sich doch dieses im größeren Gebiet ziemlich einzige Lokal – eines aufgrund der erforderlichen aber eingehaltenen Höchstquadratmeterzahl für Raucher frei gegebenes – zur Anstoßzeit gegen 15 Uhr 30 einigermaßen gut. Der Ton wurde eingeschaltet, so dass das einwandfreie Bekenntnis abgelegt war, dass man hier zum Fußball schauen zusammengetroffen ist.
Die unterschiedlichen Leidenschaften oder auch schlichtweg Beweggründe für diese „triviale Beschäftigung“ (Trivial pursuit) konnte nicht durchgängig ausgemacht werden, da die meisten schweigsam — also von der seitens Sky verbreiteten Emotionslosigkeit angesteckt — die Spiele über ihrem Bier verfolgten. Es gab so gut wie keinen einzigen emotionalen Ausbruch, so dass also auch keine Einheitlichkeit, was Fanbeziehungen angeht, erkennbar wurde. Nur eine Gruppe von etwa fünf heiteren Gesellen Anfang bis Mitte der 30er hatte ab und an einen verbalen Beitrag zu leisten. Aber auch der Grund dafür blieb unverhohlen und knüpft an einen der allgemeinen Kritikpunkte an: die Jungens hatten ein gemeinsames Tippspiel veranstaltet, natürlich der gewohnten, zwar falschen aber dennoch halbwegs bewährten Form, dass jeder konkrete Ergebnistipps abgibt, und für die richtige Tendenz ein Punkt, für die richtige Differenz (außer bei Remis) zwei Punkte, für das exakt richtige Ergebnis drei Punkte vergeben werden und zusätzlich sicher so etwas wie eine Gesamtsaisonwertung angefertigt wird, dessen Sieger vermutlich ein stattlicher Preis im zweistelligen Eurobereich winkt, was — nach Erkennen und Subtraktion der Ironie — bereits ausreicht, um für ausreichend Spannung bei der Beobachtung zu sorgen (also demnach doch relativ weit entfernt von Spielsucht, durch welche angeblich Existenzen gefährdet werden, steht). Jedenfalls hatten diese Jungens dadurch ihren Spaß und ihre sich zwangsläufig (für kleines Geld) geschaffenen Spannung “künstlich” selbst erzeugt – dies würde nur die vorher getätigten Äußerungen untermauern: Wetten legalisieren – alles top.
Der eigene Erlebnisbericht auf die Spiele, Spielentwicklungen, Spielszenen bezogen fiele natürlich recht leidenschaftlich-emotional aus – und ist zum Großteil im Wochentext enthalten –, jedoch entfiel dieser Gefühlsanteil fast komplett was die zur Beschreibung eingeteilten Beobachter anging.
Die erste Einblendung erfolgte vom Spiel Dortmund gegen Stuttgart. Nachdem in den kurzen Minuten nichts weiter als Randgeschehen abgesondert wurde – wer auf der Bank sitzt, welche personelle Veränderung es gegenüber der Aufstellung der letzten Woche gegeben hat und welche Ursachen dafür verantwortlich zeichneten, plus weitere absolut weder erinnernswerte noch ansatzweise interessanten Details – wurde zunächst mal abgegeben (ohne eine einzige Szene kommentiert zu haben, versteht sich), um auf dem nächsten Spielfeld Ohrenzeuge des gleichen völlig irrelevanten und uninteressanten Einheitsblablas zu werden. Spielgeschehen? Inexistent oder einfach nur ignoriert, übergangen? Spaß macht das nicht.
Die erste Spielszene ereignete sich innerhalb der Livebilder wieder in Dortmund. Es gab eine recht gut herausgespielte, gefährliche Situation – vom Sprecher völlig ignoriert in der Entstehung –, bei welcher Lewandowski plötzlich im Strafraum frei zum Schuss kam. Der emotionale Augenblick, in diesem Moment vom Sprecher eigentlich unmöglich zu übersehen, selbst wenn man es ihm doch nach Gehörtem zutraute, wurde derart eingefangen: „Lewandowski…“, wobei er tatsächlich die Stimme zur letzten Silbe der Aussprache des Namens nach oben zog, so für diesen winzigen Moment eine Art Spannung suggerierend oder verbreitend. Ansonsten nichts. Nicht etwa ein „toll gespielt“ oder ein “gefährlich”, ein „Wow, war das knapp“ oder irgendein anderer, der Situation entsprechender, Emotionen andeutender Kommentar. Was könnte ihn veranlasst haben, je zum Fußballanhänger zu werden? Oder ist er’s doch gar nicht? Hat er nur die Moderatorenlaufbahn dem Kohlenschippen in einer Millimeterentscheidung vorgezogen? Die Fehleranalyse entfiel allerdings auch, vermutlich, da er gerade von der gutnachbarschaftlichen Beziehung der beiden Außenspieler berichtete und sich dabei bereits beinahe von einer Art Torsituation aus dem Konzept gebracht sah, den Faden aber wieder aufnahm. Zur Freude der Sendeanstalt, die sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahresende weitere 50% Abos gekündigt zu sehen… Zuhören tut von den Verantwortlichen aber garantiert keiner, insofern ist der Mann gut beschützt.
Der einzige Kommentar zu einem Kommentar der in dem Lokal eingefangen werden konnte, lautete so: „Watt quatscht där denn für ne Scheiße da?“ Wie recht der Mann damit hatte…
Bei Kaiserslautern gegen Bayern wollte der Sprecher einem nach dem 0:2 einreden, dass bei Lautern nach vorne gar nichts käme. Man bekam aber im gleichen Moment einen sehr guten Angriff mit Torabschluss zu sehen, und vor allem hatte er vor dem 0:2 die sehr gute Ordnung bei den Pfälzern und ein pomadiges Spiel der Bayern konstatiert.
Was für eine Geschichte möchte er gerne erzählen? Es ist eine ohne Pointe, die hin-und her eiert zwischen Fehlleistungen auf der einen und Katastrophenleistungen auf der anderen, und sich beständig am Zwischenstand orientiert, welchen man im Grund nach seiner Auffassung anhand jeder einzelnen Spielszene erklären könnte, als “wahrer Fachmann”, zu welchem er sich so aufspielt.
Im nächsten Angriff gelang Lautern folgerichtig der Anschlusstreffer, was ihn keineswegs aus dem Tritt brachte, sondern er schlichtweg auf „schläfrige Hintermannschaft, die den Gegner zum Toreschießen einlud“ umschwenkte (dies nicht authentisch, sondern nur exemplarisch; ein genauer Wortlaut ist nicht erinnerlich).
Das Spiel war also nun für spannend erklärt, dieser Umstand aber der bayerischen Nachlässigkeit angelastet, obwohl auch das keinen besonderen Sinn ergab.
Freiburg gegen Nürnberg war zwar eh zum Einschlafen – sofern man seinen Worten glauben schenkte, jedoch gilt dies für jedes bei Sky übertragene Spiel –, jedoch wurde uns folgende wirklich lustige Geschichte vermittelt und man neigt dazu, ihn als Autor oder Leser oder Nachfolger für „Mad“ oder Alfred E. Neumann vorzuschlagen: Freiburg führte 1:0, es lief etwa die 60. Minute. Die Erklärung lautete so: „Die Freiburger Führung ist verdient“. Etwas später: „Das nenne ich Effektivität. Sie haben ihre einzige Torchance gleich zur Führung genutzt.“ Nun, einem denkenden Menschen – und bei jenem Adjektiv muss sich der Herr leider ausklinken – wäre genau dies die Beschreibung für „glücklich“, wobei man sehr gerne die Anzahl der Nürnberger Chancen zwecks Ermittlung dessen zurate ziehen dürfte. Allerdings: selbst wenn auf Nürnbergs Seite null gegenüber stünden: es wäre noch immer hinreichend glücklich, die einzige eigene zu nutzen – sofern dies überhaupt stimmte. Andererseits: wer schert sich schon um “Wahrheitsgehalt” wenn man den klaren Plan verfolgt, Abonnenten los zu werden?
Folgerichtig fiel auch in dieser Partie sehr kurze Zeit später das 1:1, woraufhin er sich alsbald, falls mit einem Restfünkchen an Logikverständnis ausgestattet, leicht nachdenklich verabschiedete, nicht ohne vom hiesigen Autoren im Geiste die Epfehlung mit auf den Weg zu bekommen, bitte bei der nächsten Einblendung “das Unentschieden” nun für “verdient” zu erklären.
Und so geschah es auch, jedoch möchte man keineswegs prophetische Fähigkeiten dafür verantwortlich machen, lediglich die Fähigkeit, einen primitiven Geist zu durchschauen. „Das Unentschieden mittlerweile längst verdient“, so erzielte er die Übereinkunft mit sich selbst, mit dem „längst“ das Gesicht zu wahren beabsichtigend. “Als ich vorhin sprach war das 1:0 verdient und jetzt ist es das 1:1 geworden.” Denn: “Nürnberg hattte ja zugelegt.” So rechtfertigt er innerlich vermutlich – falls ihn überhaupt irgendetwas interessiert, was Rückschlüsse auf “Verstand” zuließe.
In der in Dortmund (besonders) und auf allen anderen Plätzen — da durchgehend knappe Ergebnisse allenthalben — äußerst spannenden Restspielzeit wurde das Münchener 4:1 (85. Minute) und das 5:1 (Nachspielzeit) in epischer Breite eingespielt, noch dazu nach dem 4:1 diesem Spiel weitere 2 Minuten Sendezeit gewidmet, in welcher man nichts weiter als einen sicheren Sieger sah, während es auf allen anderen Plätzen heiß herging, allein schon wegen der Trefferdifferenz. Unfassbar, schockierend, eine solche Zumutung und derartige Dummheit, einem Schildbürgerstreich gleich kommend, für welchen man nichts als Gelächter übrig hätte – sofern man nicht für den hier angebotenen Genuss irgendwo etwas berappen müsste.
In der Nachspielzeit hat der geliebte Berichterstatter die brillante Erkenntnis verbreitet, dass „Dortmund hier tatsächlich noch auf den Dreier geht“ . Immerhin hatten sie das gesamte Spiel hoch überlegen geführt, der Ausgleich war lächerlich und völlig unverdient, sie stehen an der Tabellenspitze und spielen im eigenen Stadion. Worauf, bitte schön, hätten sie nach seiner Ansicht spielen sollen? Zeit von der Uhr nehmen, um das 1:1 zu schaukeln? Nein, dumm, dümmer, Reporter. Anders kann man es nicht ausdrücken. Hier fällt das Ergebnis des Intelligenztests deshalb so eindeutig aus, da er ja seine Überraschung über diesen Umstand der Dortmuner Versuche kund tut. Wobei man eben auch jenen Schluss ziehen könnte: eigentlich wäre sein Job ja gar nicht mal so schlecht. Wenn man doch nur nicht dauernd fürchten müsste, dass einen ein Tor da aus allen Fazit-Träumen reißt, da jenes doch längst gezogen?
Übrigens war gerade diese Beschreibung der Ausdruck für die sogar von ihm beinahe empfundene Spannung, anscheinend ohne davon zu wissen. Da war wirklich was los. Jedoch war er erstaunt, da ja normalerweise nichts los zu sein hätte, oder wie? Dortmund war übrigens auch in diesen Minuten noch ganz nah dran. Gegönnt hatte man es ihnen aufgrund des tollen Auftritts auch irgendwie – sofern mit einer gewissen Sensibilität ausgestattet.
b. Zu den Einzelspielen
Die Konferenz war gelaufen, die Ergebnisse demnach bekannt, sowie auch ein sehr grober Überblick über die Spielverläufe gewonnen. An der Reaktion der Lokalgäste wird bereits deutlich, welchen weiteren Denkfehler Sky in seinem Konzept hat: Die nachfolgende Sendung „Alle Spiele, alle Tore“ wird einfach nicht mehr geschaut. Man hat alle dämlichen Einschätzungen und Kommentar ja schon gehört, man kennt die Spielausgänge. Was soll man nun noch erfahren? Natürlich ist der Effekt „Wasser abgraben“ ein wesentlicher und jener längst eingetreten. Die Live Kommentare haben kaum Sehenswertes zu versprechen gewusst. In der Zusammenfassung soll es nun prickeln? Nein, damit kann man niemanden ködern. Die Überzeugung besteht eh, dass die Ergebnisse interessant sind, die Tabelle vielleicht noch, aber die Spiele ohne eigene Beteiligung – welche entweder aus dem Auftreten der eigenen Mannschaft oder der Verwicklung durch eine Wette, ein Tippspiel, gegeben sein kann – nicht geschaut werden.
Früher, in der Sportschau, war es das einzige Medium, um Bilder zu sehen und ein paar Zusammenfassungen. Da hat man sich ab und an sogar extra die Spannung gewahrt und nicht vorher nach den Ergebnissen geschaut (im Radio gehört), und diese erst während der ausgewählten Zusammenfassungen erfahren. Heute hat man so vielfältige Möglichkeiten, vor allem eben über die gerade durchforstete Konferenz, dass sogar das Interesse an der Sportschau erlahmen könnte.
Nun gut, das Lokal war also gegen 17 Uhr 30 weitest gehend von Gästen befreit und es ist wohl kaum damit zu rechnen, dass es sich wieder füllen würde zur Austragung des Samstagabend Spiels FC Köln – Werder Bremen. Autorenseitig wurde, zwecks Horizonterweiterung, ein relativ weiter Satz (beinahe zwangsweise) gemacht, da das nächste Sky Lokal bald 2 Kilometer entfernt lag, immer noch im Herzen Steglitzs. Ein gut gehendes Restaurant/Kneipe/Café fast am Rathaus, welches in den letzten gut 40 Jahren nicht einmal den Namen (nur einmal den Besitzer) gewechselt hat, Kein Wunder also, dass dort Sky als irrelevanter Abschreibungsposten angesehen und weiterhin beglichen wird, ohne sich über Wirtschaftlichkeit ernsthafte Gedanken machen zu müssen. Haben wir, klar. Aber ob daduch ein Gast mehr kommt? Who cares?
Wenn man nun aber sieht, dass in den sehr großzügigen Gasträumen lediglich ein Fernseher steht, der nicht einmal Großformat hat und noch dazu es unmöglich wird, den Ton anzustellen aufgrund ganz offensichtlichen Interessenmangels, dann erkennt man, auf welcher Stufe in etwa Live Fußball hierzulande heute steht: Das will nun wirklich niemand mehr sehen. In Köln, in Bremen, sicher, da wird es gehen, für diesen Abend, Aber irgendwo anders in Deutschland? Nein, das wird nichts. Die Einzelspiele sind ein Flop. Man benötigt den neutralen Zuschauer und den hat man, mangels der Spannungsverbreitungsfähigkeit, längst eingebüßt.
Da der Ton nun nicht gehört werden konnte, erübrigt es sich, dazu Stellung zu nehmen, sicher erscheint aber, dass es kein gutes Spiel war (was übrigens in jedem mindestens einmal erwähnt wird) und dass Werder Bremen sich ganz schwach präsentierte (Endstand 3:0 Köln), vor allem in der Abwehr nach wie vor diese eklatanten Schwächen hat, mit denen sie nun sogar in ernsthafter Abstiegsgefahr schweben. Über Köln vermutlich kein Wort. Gute Leistungen? Gibt es nicht. Man spielt sicher immer so schwach, wie es dem Gegner zupass kommt, so dass er trotz eigener Mangelhaftigkeit dennoch zum Siegen verdammt wird – um eines von Herbergers bonmots in “Skydeutsch” umzudichten. Eine positive Perspektive gibt es nicht, schließlich ist man Berichterstatter, und als solcher hat man den Auftrag, den Ast, auf dem man sitzt, durch zu bekommen. Vor allem: sich an etwas erfreuen können nur Laien, welche die Augen vor den Fehlern zu verschließen bereits sind, die ein wahrer Fachmann jedoch aufzudecken verpfltlichtet ist.
Am Sonntag wurde wiederum das erste Lokal zur Nachmittagszeit aufgesucht. Es lief gerade die Partie Gladbach gegen Leverkusen. Nun, zunächst mal war das Lokal eine halbe Stunde vor Anpfiff dieser Erstligapartie recht gut besucht. Der Grund? Na, die Berliner Hertha hatte am frühen Nachmittag ihren (Zweitliga-)Auftritt im heimischen Olympiastadion gegen die Düsseldorfer Fortuna. Da wird dann schon geschaut, doch. Sogar die Zusammenfassung (und vermutlich Hertha in der Einzelspieloption zuvor ausgewählt). Der Kanal wurde zum Anpfiff auch nicht gewechselt, denn dafür gab es keinerlei Erfordernis, außer der Anfrage eines einzelnen echten Enthusiasten.
Während der Partie schauten ab und an mal einzelne Gäste vorbei, vermutlich aber nicht ein einziger mehr als zu irgendeiner anderen Tageszeit. Diese kamen garantiert nicht, um Fußball zu schauen. Wenn es mal läuft, guckt man mal drauf (auf den Spielstand) und es hat in etwa die Bedeutung eines in China umfallenden Sackes Reis.
Dieses Spiel hatte seine Dramatik und sogar – seine Tragik. Denn die Borussia, im Hinspiel 6:3 Triumphator mit einer an den FC Barcelona gemahnenden Leistung – hatte just jenes Spiel als “Initialzündung” für den tiefen Fall ausgewählt. Die Bäume schienen damals, in der Hinrunde, in den Himmel zu wachsen, die Haltung „wir können jeden schlagen und Tore erzielen, so viele wir wollen“ hielt Einzug – und die Niederlagenserie begann.
Zum Rückrundenstart hatten sie nun 1:0 in Nürnberg gewonnen und dies als den Beginn einer großen Aufholjagd kundgetan, zu welcher insbesondere die stabilisierte Abwehr den entscheidenden Beitrag leisten sollte. Tatsächlich erarbeitete sich die Borussia nach einer vom Kommentator nicht erkannten starken Auftaktviertelstunde der Leverkusener ein sehr ausgeglichenes Spiel, was allmählich sogar eine Neigung Richtung Heimelf bekam – als plötzlich Leverkusen aus dem Nichts zwei Mal zuschlug.
Nun gut, der Comebackversuch nach dem Traumtor durch Stranzl wurde auch abgewehrt – mit jener Szene, in welcher Gladbach mit fast allen Spielern im gegnerischen Strafraum auftauchte, so gut wie jeder einmal schießen konnte, alle Versuche abgeblockt wurden — und der Ball urplötzlich zum entscheidenden Leverkusener Konter nach vorne gespielt wurde. “Tragik” trifft es da am besten, nur scheint es diese nicht einmal begrifflich zu geben, geschweige denn empfunden oder gar vermittelt, so etwas kommt im Vokabular nicht vor, denn es würde ja im Image des “ich weiß alles und sehe es kommen” in Frage stellen. Die waren zu blöd, deshalb haben sie selbst das 2:2 nicht gemacht und sich den Konter eingefangen.
Falls man doch Anteil nehmen würde, als Sprecher, weil man einfach spürt, es spüren muss, dass da jede Menge Pech im Spiel war, dann würde dies in seiner Menschlichkeit trotz der darin minimal geäußerten Parteilichkeit garantiert so hingenommen werden vom Zuschauer. Man würde einfach mit leiden, wenn man die Chance bekäme. Alles verpasste Chancen, Werbung für den Fußball, für seine Sendung, für Sky zu machen und Zuschauer zurück zu gewinnen oder neue hinzu.
1:3 also nun der Spielstand. Gegen den Spielverlauf.
Die letzten 12 Minuten waren von Sprechers Seite an Peinlich- und Lächerlichkeit nicht mehr wiederzugeben. Es wurde ein Dauerfazit gezogen, in welchem selbstverständlich Leverkusen als der Sieger, und noch dazu als “der verdiente” postuliert wurde, zugleich wurde aber bei jedem Gladbacher Angriff erwähnt, dass es natürlich erstaunlich wäre, wenn hier noch etwas für sie rausspringen würde, um dann wieder auf Fazit umzuschalten – wenn zu seinem Glück die nächste Chance verpasst war. In der Nachspielzeit gab es die letzte Torchance für Gladbach, nach welcher er der Meinung war, dass, falls der Ball nun eingeschlagen hätte, es noch immer 90 Sekunden Zeit für den Ausgleich gegeben hätte, dies aber nach dem 25. Abgesang auf die Gladbacher geschah, also maximal für den einen noch auf Sendung befindlichen Zuschauer gedacht gewesen sein kann (dessen Rolle und Position inzwischen hinlänglich bekannt ist?!).
Kurios an der Kommentierung zur Chance in der Nachspielzeit und den verbliebenen 90 Sekunden: die Spannung wird dauerhaft herausgenommen, sie negiert. Wenn aber wirklich nichts mehr drin ist, dann auf einmal tut man so, als ob da noch was möglich wäre? Vor allem zu einem Zeitpunkt, da man doch mit jedem gezogenen Fazit zuvor danach trachtete, den letzten verweilenden auch noch zum Abschalten zu bewegen?
Der Alternativvorschlag würde lauten, dass man sich jegliches Fazit, was eh nur als Mangel an Erlebnisfreude oder erkanntem Ereignisreichtum erachtet werden muss, spart, und stattdessen jede einzelne Szene weiterhin kommentiert, am besten so, als ob es 0:0 stünde. Das ist Fußball, der hier gespielt wird. Die versuchen, zugleich vorne ein Tor zu erzielen und möglichst wenige oder gar keines zuzulassen. Dieses Verhalten gilt fast immer für beide Mannschaften, in praktisch jedem ausgetragenen Spiel auf diesem Planeten. Was also bringt es, eine Abschlussbilanz zu ziehen, so lange der Ball noch rollt? Wenn das alles ist – und dies scheint ja gesichert – was die Herren Berichterstatter herauskitzeln können, dann verwundert die Pleite längst nicht mehr. Faule Eier angeboten – auf faulen Eiern sitzen geblieben, Wen wunderts?
Das letzte Spiel des Spieltages zwischen Hoffenheim und St. Pauli wurde erneut nach dem identischen Lokalwechsel angeschaut. Das Interesse unter den Gästen: Gleich Null, außer ab und an der Blick auf das Score-sheet mit einer kurzen Bemerkung zum Nachbarn. Nein, Sky: go home! In England geht es, weil es gut gemacht ist. In Deutschland wirst du nur dein Geld vernichten. Jedenfalls bei Beibehaltung des Sendeformats und der Kommentatoren, insbesondere des Tonfalls.
Endergebnis bei jenem Spiel übrigens: ein 2:2. Da hätte man was rausholen können, oder? Vermutung bleibt: Fehlerketten ursächlich für die Tore verantworlich, welche einem ansonsten sicheren 0:0 im Wege standen, welches man aufgrund der “komprimierten Ereignislosigkeit” dann natürlich ebenso schlecht geredet hätte.