Um am Wettmarkt erfolgsträchtig mitspielen zu können, ist es sinnvoll, die Fähigkeit zu erlernen, eigene Einschätzungen für die Spiele abzugeben. Im klassischen Sinne wäre es das Quoten machen. Allgemeiner und besser verwendbar allerdings wäre es, gleich mit Wahrscheinlichkeiten zu arbeiten. Wie ermittelt man aber eine Quote beziehungsweise eine Wahrscheinlichkeit?
Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass die klassischen Buchmacher nur nach Gefühl operieren. Sie hören eine Paarung aus der Fußballbundesliga, sie kennen die beiden Mannschaften, sie kennen in etwa die Tabellenpositionen (im Notfall: nachschauen), haben eigentlich eine Grundeinschätzung der beiden Mannschaften, die nicht unbedingt deckungsgleich mit der Tabellenposition ist, wissen intuitiv einigermaßen genau, wie der Heimvorteil in der Liga ist und notieren eine Quote.
Nachdem die Quote auf den Favoriten notiert ist, schauen sie in ihrem Quotenschema nach und erhalten daraus die Quoten für das X und für den Außenseiter. Fertig ist die Einschätzung. An das Wort „Wahrscheinlichkeit“ verschwenden sie keinen Gedanken.
Nun kann ich auf den ersten Blich nicht einschätzen, ob diese Aufzählung von Fähigkeiten eher abschreckend oder ermutigend auf Sie wirkt. Abschreckend könnte es in dem Sinne wirken, dass man vielleicht denkt: „Na, was die mit ihrer jahrelangen Erfahrung da hinschreiben, wie soll ich da gegen ankommen?“ Ermutigend könnte wirken, dass die Zahlen allesamt „geraten“ sind, nur einer Intuition folgend.
Allerdings gibt es selbstverständlich im Internet mittlerweile zahlreiche Seiten, wo Einschätzungen angezeigt werden. Da sind häufig die Quoten von vielen Buchmachern eingegeben. Sogar wird der Durchschnittskurs angezeigt, so dass man im Prinzip eine relativ gute Einschätzung durch dieses Nachschauen bekommen kann. Aber dennoch ist es fraglich, ob man mit reinem Vergleichen und „auf andere stützen“ langfristig mit Gewinnvorteilen arbeiten kann.
Man sollte also nach Möglichkeit eigene Einschätzungen abgeben. Und man kann sich sicherlich dabei weiter entwickeln. Ich persönlich habe dafür eben mein Hilfsmittel, meinen Computer. Selbstverständlich mache ich Quoten auch aus dem Kopf. Das ist kein Problem. Nur: Wenn meine intuitive Einschätzung vom Computer abweicht, bin ich gezwungen, über den Kurs nachzudenken. Ich kann die Grundeinschätzungen der Mannschaften vergleichen, die jüngsten Ergebnisse überprüfen, Heimvorteil und auch den Toreschnitt. Und entweder korrigiere ich dann meinen Computer, indem ich irgendeine Einschätzung händisch verändere. Oder er korrigiert mich. Wir sind aber gute Freunde und treffen uns demnach meist in der Mitte.