Mannschaft | Direkter Abstieg (Platz 17 oder 18) | Abstieg per Relegation | Insgesamt | |
1 | 1.FC Kaiserslautern | 93.76% | 1.18% | 94.94% |
2 | Hertha BSC | 30.68% | 6.99% | 37.67% |
3 | 1.FC Köln | 26.74% | 6.71% | 33.45% |
4 | FC Augsburg | 21.26% | 6.53% | 27.79% |
5 | Hamburger SV | 12.14% | 4.81% | 16.95% |
6 | SC Freiburg | 12.34% | 4.35% | 16.69% |
7 | 1.FC Nürnberg | 1.56% | 1.46% | 3.02% |
8 | FSV Mainz 05 | 1.40% | 1.16% | 2.56% |
9 | TSG Hoffenheim | 0.12% | 0.14% | 0.26% |
10 | VfL Wolfsburg | 0.00% | 0.01% | 0.01% |
200.00% | 33.33% | 233.33% |
Es scheint kurz bevor zu stehen, dass sich eine weitere Mannschaft aus dem Abstiegskamp verabschiedet. Wolfsburg hat es beinahe geschafft, wie es aussieht. Da müsste nun schon eine beispiellose Niederlagenserie her kombiniert mit passenden Ergebnissen der Konkurrenz, damit sie das noch hergeben können. In der Simulation landeten sie jedenfalls (in 5000 Versuchen) nur ein einziges Mal noch auf Rang 16 – womit noch immer nicht der Vorhang fiele. Auch die TSG aus Hoffenheim wird sicher schon mit den Planungen für die nächste (Erstliga-)Saison begonnen haben. 0.26% entspricht etwa einem Abstieg in 400 Versuchen.
Mainz und Nürnberg mischen sich aber wirklich schon wieder etwas ernsthafter ein. Selbst wenn man die Feststellung machen muss, dass beide in den bisherigen Partien teils recht deutlich über dem Niveau der anderen Kandidaten gespielt haben. Nürnberg hat sehr unglücklich in Stuttgart verloren und Mainz konnte den Anfangsschwung gegen Hertha nicht zu einem Führungstreffer nutzen, dann nahmen die Dinge ihren Lauf – und Hertha steigerte sich von Minute zu Minute.
Freiburg und HSV fast gleichauf, obwohl man natürlich derzeit den Aufwärtstrend bei Freiburg sehr zu ihren Gunsten wertet, hingegen den Abwärtstrend eindeutig gegen den HSV. Andererseits wären derartige Vorgaben (der Markt würde diese Einschätzung nicht teilen) höchst geeignet, um eine Wette zu platzieren. Motto: kaufe den fallenden Wert, er wird wieder steigen. Ob man derartige Wettangebote findet (HSV bleibt drin – HSV steigt ab) müsste man eigenhändig versuchen, in Erfahrung zu bringen. Jedenfalls ist einem herkömmlichen Buchmacher Angst und Bange, wenn er solche Quoten aus dem Ärmel schütteln soll (kann er nämlich nicht, geschieht intuitiv). Andererseits ist man natürlich nicht verpflichtet, dem Computer Glauben zu schenken. Vielleicht ist der HSV ja doch die schwächere Mannschaft? Fink der falsche Trainer? Nie scheint man unter Experten (selbst wenn nur den selbst ernannten) besser punkten zu können, als dass man NUN, genau hier und jetzt, die Verpflichtung von Finke in Frage zu stellen, am besten, indem man hinzufügt: „Ich habe das gleich gesagt. Ihm fehlt die Erfahrung, vor allem jene im Abstiegskampf.“ Falls der HSV dann locker die Klasse hält, macht man sich einfach aus dem Staub. Gefragt wird man dann übrigens eh nicht. Dann kommen nämlich diejeingen zu Wort, die sagen: „Wusste ich doch, dass er der Richtige ist. Und ich habe es von Anfang an gesagt und immer an ihn geglaubt.“ Dass diese Äußerungen dann im Prinzip von den gleichen, austauschbaren Personen kommen, juckt keinen. Gesagt ist gesagt, das Ergebnis steht und die wahren Propheten warten eh die Ereignisse ab…
Lautern hat die 90% überschritten. Ob nun mit oder ohne Kurz, Balakov der Richtige oder nicht, an der Zahl dürfte kaum zu drehen sein. Man hat sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz – das ist schon eine Menge Holz. Gute 5 % sind aber dennoch nicht so extrem wenig, wie man vielleicht derzeit empfindet als Chance auf Klassenerhalt. Ein Sieg im nächsten Spiel – und das kleine Wunder (von 5 auf 100) könnte seinen Lauf nehmen. Jedenfalls war Gladbach in der letzten Saison bereits weit darunter – und man schaue wo sie jetzt stehen. Wer will es hören? „Favre ist ein ausgezeichneter Trainer. Ich wusste gleich, dass er Gladbach nach oben bringt.“ Stammt aber um Gottes Willen weder aus Autors Mund noch Feder…
Augsburg hat sich klammheimlich auf 27% heruntergearbeitet. Natürlich bedarf es da schon mal eines Torwarts im Angriff, eines so selten gewährten Freistoßes ZUGUNSTEN der Angreifer – sicher, weil ein so massig und gewaltiger Torwart in seiner den Anderen gegenüber merkwürdig unbeholfenen (wie sähe man nur selber aus???) Art so merkwürdig fällt, dass man es als Schiri einfach nicht kennt – und dann noch eines aufmerksamen Linesman, der den hinter den Linie befindlichen Ball als tatsächlich dort erkannte und es anzeigte, um den Last-Second-Equalizer zu realisieren, aber unverdient war er sicher nicht. Das Glück bestand noch mehr darin, dass Werder mit Mühe 10 Feldspieler – ob mit Zahnlücke oder Zahnspange ausgestattet – auf den Platz schicken konnte, während sich ein komplettes Team inklusive Reserve in Rekonvaleszenz befand.
Dem FC Köln hat das 1:6 in Bezug auf Spielstärke und Chancen wirklich nicht gut getan – selbst wenn sie in der 1. Halbzeit sogar in Führung hätten liegen können und keineswegs schlecht aussahen.
Die Chancenveränderung in Bezug auf den Abstieg durch die Ergebnisse des 27. Spieltages
Mannschaft | Chancenveränderung | |
1 | Hertha BSC | 23.25% |
2 | SC Freiburg | 11.03% |
3 | TSG Hoffenheim | 1.01% |
4 | VfL Wolfsburg | 0.08% |
13 | FC Augsburg | -1.11% |
14 | 1.FC Nürnberg | -1.46% |
15 | FSV Mainz 05 | -1.71% |
16 | Hamburger SV | -7.09% |
17 | 1.FC Kaiserslautern | -11.31% |
18 | 1.FC Köln | -12.70% |
0.00% |
Der gigantische, monstermäßige Gewinner eindeutig die Berliner Hertha – wie auch die hiesige (ja, man wohnt in Berlin) gut erkannte. 23.25% Chancen (sprich: „Gefahr“) abgebaut – das ist schon was. Sicher, Auswärtssiege schmecken besonders süß, dazu noch bei einem Team, dem man mit 1.71 % Schaden zufügen konnte – da passt einfach alles.
Köln als maximaler Verlierer. Hier sieht man besonders plastisch, wie ein 1:6 auf Spielstärke (und Gemüt) drücken kann. Auch Lautern mit gewaltigen Einbußen trotz des neuen Mannes auf der Bank. Nun ja, auch hier verlor man, auch hier bei einem Konkurrenten (mit +11.03%), auch hier mit mehr als einem Tor (was sich weiterhin negativ auf die Spielstärke auswirkt). Der HSV hat auch 7.09% mehr als davor. Nun ja, wie könnte je eine Niederlage günstig sein? Ja, es ginge: man verliert, aber der zuvor punkt- und torgleiche Konkurrent verliert höher.
Die Chancenentwicklung in der Abstiegsfrage seit Saisonbeginn
Ja, zugegeben, die Lauterer Kurve sieht dramatisch aus. Auffällig noch ganz klar die von Augsburg. Sie waren so lange wirklich der Favorit auf den Abstieg und haben es doch bis hierher gebogen (ja, die Kurve). Irgendwie ist man doch immer geneigt, es einem absoluten Neuling zu gönnen? Das Drücken für Außenseiter hat einen einfachen psychologischen Grund: irgendwie sind wir es nämlich alle. Da fühlt man sich ein klein wenig weniger klein (Achtung, zitatfähig!), wenn man es mit Erfolg tut, das Drücken.