1) Vorüberlegungen 1
Neben dem Abseits sind die Elfmeterentscheidungen die wichtigsten, um die Grundaussage zu stützen, zu verifizieren und herzuleiten. Es geht um die Steigerung der Attraktivität des Fußballs durch eine Erhöhung der Toranzahl, unter reiner Anwendung der existierenden Regeln. Die Behauptung bleibt die, dass sich gerade bei Abseits- und Elfmeterentscheidungen die Tendenz der Auslegung entgegen der Angreifer niederschlägt. Die aufgestellten Thesen sind allesamt gewagt und werden zunächst, beim ersten Lesen, auf gewaltigen Widerstand stoßen. Jedoch wird gerade hier an die zwei möglichen Beweistechniken erinnert, die zunächst einmal eingesetzt werden sollten, bevor die Ablehnung der Behauptungen abgesegnet wird.
Die erste „Technik“ ist jene – ebenfalls analog zum Abseits – eine Statistik der kritischen Entscheidungen mitzuführen. Als „kritisch“ wird in diesem Sinne jede Entscheidung aufgefasst, die für Diskussionen sorgt. In der Sportschau werden an jedem Spieltag etliche Szenen wieder und wieder laufen lassen, mit Zeitlupenwiederholungen aus allen Perspektiven und anschließender Experteneinstufung: „War das einer oder war das keiner?“ Nun wird darum gebeten, nur wirklich jene Entscheidungen mitzuzählen, bei denen das Urteil einhellig lautet: „Das war einer.“ Oder „Das war keiner.“ Die Einschätzung ist gemacht von den Experten, und sie ist eindeutig. Jede dieser Situationen, bei denen man das eindeutige Urteil hat, wird nun verglichen mit der im Spiel getroffenen Entscheidung. Zählen tut man nur jene, bei denen diese beiden Urteile auseinander gehen. Dieses war keiner, er wurde aber gegeben, beziehungsweise dieses war einer, er wurde aber nicht gegeben. Sobald diese Statistik vorliegt – und hier kommt das erste Wagnis einer These: Die abweichenden Urteile aus den Situationen „das war einer, er wurde aber nicht gegeben“ werden haushoch überwiegen gegenüber jenen „das war keiner, er wurde aber gegeben.“ – kann man beginnen, sich darüber Gedanken zu machen.
De Autor hat diese Arbeit bereits geleistet und sein Gedanken dazu niedergeschrieben. Es muss Ursachen geben, das ist keine Frage. Die Statistik sollte aber zunächst bestätigt werden, denn so wäre eine eigens angelegte – mit einem postulierten, aber nur geschätzten Ergebnis von 10:1 entgegen der angreifenden Partei, also eine deutliche Überzahl für berechtigte Elfmeter, die im Spiel nicht verhängt wurden – zumindest sehr fragwürdig, zumal hier die Intuition, „das war ein klarer Elfer“ , obwohl die Experten sich auf „kann-Entscheidung“ festgelegt haben, einfließen. Übrigens dürfte man auch gerne die „kann-Entscheidungen“ mitzählen, da sie sehr wohl Thesen unterstützend dienen könnten. „Er hätte geben können“ er hat aber nicht, gegenüber „hätte geben können“ und er hat auch.
Die zweite Beweistechnik ist jene, dass man ein paar beliebige, kritische Foulszenen zusammen schneidet. Natürlich schon mit einem gewissen Ziel: Es geht um Verhältnismäßigkeiten, was bedeutet, dass die Szenen sich teilweise im Strafraum abspielen und teilweise außerhalb. Es ergibt also eine bunte Mischung von Fouls, bei denen ein oder viele, am besten Schiedsrichter — da sie das beste Urteilsvermögen haben sollten –, aber auch andere Experimentteilnehmer sind willkommen, die Situation beurteilen sollen: Lag da ein Foulspiel vor oder nicht. Einfache Aufgabe: Foul oder kein Foul. Da es in den Regeln an keiner Stelle eine Unterscheidung gibt, an welcher Stelle sich die Szene abspielt, dürfte die nun hinzukommende kleine Erschwernis eigentlich keine sein. Denn die Szenen werden zwar vollständig abgespielt – aber nicht bis zu den Schiedsrichterentscheidungen natürlich, nur die Szenen –, aber ohne Ansicht des Ortes auf dem Platz. Das heißt, dass Tore und Linien weg retouchiert werden müssten. Man kann nicht erkennen, ob es in Tornähe, in Strafraumnähe, im Mittelfeld oder im eigenen Strafraum ist. Dennoch müssten die Experten ja erkennen können, was ein Foul ist und was nicht. Hier wurde gehalten, gezerrt, geschoben, dort das Bein stehen lassen, hier auflaufen lassen, da wurde gesperrt.
Dann werden die von den versammelten (einer reicht auch) Experten gefällten Entscheidungen mit den im Spiel getroffenen abgeglichen. Wie oft decken sich die gefällten Entscheidungen, wie oft gibt es Abweichungen?
Es ist natürlich keine Frage, dass Abweichungen auftauchen werden. Es gibt menschliche Fehler, die der Referee im Spiel begeht, es gibt schlichte Übersehen, ungünstige Blickwinkel und was auch immer. Die Frage aber, die wirklich gestellt wird, ist die: Wie oft hat man im Nachhinein ein Foulspiel erkannt, welches im Spiel nicht geahndet wurde, da sich die Szene im Strafraum abspielte? Genau damit diese „Fehlerhäufigkeit“ — welche natürlich ebenso ihre zu erforschende Ursache hat, wie oben – augenfällig wird, sind hier beliebige Szenen zusammen geschnitten. Die zum Urteilen aufgeforderten Experten sollen nicht die Frage beantworten, ob das ein Elfmeter war, sondern nur, ob es ein Foulspiel war. Da sich die Szene in allen Bereichen des Feldes ereignen kann – eben nicht speziell im Strafraum – wird man zur Objektivität gezwungen. Sobald man das (wie später aufgezeigte psychologische) Problem daran erkennt, wird man sich vermutlich nicht mehr auf das Experiment einlassen. Jedoch würde auch das die Thesen stützen.
2) Vorüberlegungen 2
Der Elfmeter ist im Grunde die größte aller Torchancen. Es ist zwar häufig genug im Spiel an mancher Stelle die Rede von einer „hundertprozentigen Torchance“, aber dieser Ausdruck ist schon in sich widersinnig. Denn sowie man es hört, weiß man, dass die Chance verpasst wurde, da ansonsten die Wortkombination nicht verwendet würde sondern die Aussage lauten würde „da ist das Tor zum…“. Der Widersinn zeigt sich erst vollständig, wenn man überlegt, dass die logische Aussage des Teilsatzes „hundertprozentige Chance“ genau gleich bedeutend ist mit „es ist ein Tor“. 100% sind nämlich unmöglich zu verpassen, sie bezeichnen einzig und allein das Eintreffen des Ereignisses. Andererseits ist die Wahrheit die, dass die mit diesem Reporterkommentar bedachte Chance zwar sicher eine sehr klare war, jedoch in den seltensten Fällen die Größe der Torchance eines Elfmeters erreicht. Und dabei ist die Chance, einen Elfmeter zu verwandeln „nur“ in etwa 75%. Dennoch ist es so, dass man mit dem Moment, da der Elfmeterpfiff ertönt ist und die Geste eindeutig – der Pfeifenmann also unmissverständlich auf den mystifizierten Punkt deutet – automatisch die Spannung für die Zuschauer auf ein besonderes Hoch gerät. Dies allein würde schon genügen, um zu erkennen, wie wertvoll und bedeutsam solche Situationen für das gesamte Spiel Fußball sind, in denen gerade mit diesem Werk hier versucht wird, aufzuzeigen, dass man mit einem Anstieg derselben dafür zu sorgen hätte, dass die Zuschauer häufiger derart gebannt sind. Kritisch gesagt trägt es aber dazu bei, dass die Umstände schon sehr besonders sein müssen, damit man in diesen seltenen Genuss kommt.
Eine entscheidende These leitet sich daraus: Der Elfmeter ist die einzige Strafe, die tatsächlich als solche gelten darf. Denn: In einem heutigen Fußballspiel ist die Spielsituation vor dem Pfiff praktisch nie auch nur annähernd so günstig wie die nach dem Pfiff. Der Angreifer hat ein Anwachsen der Torchance erzielt. (Inwiefern es die einzige ist wird in dem Abschnitt “Was ist eine Strafe?“ näher erörtert).
Dies leitet über zur zweiten wesentlichen These, die aber geäußert ein hohes Wagnis beinhaltet: Der Schiedsrichter möchte keinen Elfmeter geben. Jedes Argument, welches dagegen sprechen könnte wird fünf Mal hin und her überlegt, so lange, bis die Chance auf den Pfiff vertan ist. Nur, wenn es gar nicht anders geht, gibt es Elfmeter. Sicher Empörung, nur kann und wird diese These gut belegt werden.
Viel gewagter noch die These: Einen Elfmeter muss man sich sehr mühsam erarbeiten. Es geht demnach nicht um die Regelfrage Foul oder nicht Foul Wenn man eine einzige fragwürdige Situation hat, bekommt man ihn sowieso nicht. Wenn man die zweite hat, noch immer nicht. Bei der dritten lässt sich der Mann ab und an erweichen, sofern diese Partei noch nicht in Führung liegt und/oder der Spielverlauf eindeutig zugunsten der Partei ist, für die man ihn zu verhängen hätte.
Um diese Kette provokanter Aussagen ganz allmählich näher zu bringen, wird einiges an Vorurteilen abzulegen sein. Man sehe also, mit Ruhe und Bedacht…
1) Bei Foulspiel im Strafraum: Elfmeter?
Vor etwa 150 Jahren wurde das Fußballspiel offiziell eingeführt, mit den ersten Regeln und den ersten Wettbewerben. Ja, im Mutterland des Fußballs, deshalb heißt es ja so, in England. Seit 1891, also heute, 2010, seit knapp 120 Jahren, gibt es den Strafstoß, wie man sich gerne bei Wikipedia überzeugen mag. Seit knapp 100 Jahren wird er ziemlich einheitlich ausgeführt. Es gab mit Sicherheit einfache, gute Gründe, warum man der angreifenden Mannschaft eine solch monströse Torchance einzuräumen gedachte. Es gab in jener Zeit nämlich garantiert mehr Tore als heute. Logische Folge und Ursache zugleich: Es gab häufig Angreifer, die im gegnerischen Strafraum recht frei herumstanden und die Absicht zu erkennen gaben, den Ball m nächsten Moment im Tor versenken zu wollen. Dann gab es bald hinterhältige Abwehrspieler, die diesem Vorhaben etwas entgegenzusetzen gedachten. Nachdem nun einige Male die Feststellung getroffen wurde, dass dazu teilweise unfaire Mittel hergehalten hatten, die schlicht und einfach die klare Torsituation unterbunden haben – weiter gedacht oftmals klare Tore – kam man überein, dass ein solches Verhalten unerwünscht und dementsprechend strafbar sei. Zu diesem Zeitpunkt machte man sich mit Sicherheit noch absolut keine Gedanken über mögliche, später aufkommende Ungereimtheiten. Man verfasste den Regelparagraphen, der da lautete: „Bei Foulspiel im Strafraum wird eine einmalige Situation eingeräumt, bei der ein Angreifer die Chance erhält, einen unbehinderten Schuss aus 11 Metern direkt auf das Tor abzugeben. Alle anderen Spieler — außer Schützen und Torwart — haben sich bis zur Berührung des Balles außerhalb des Strafraumes aufzuhalten. Der Torwart darf sich (Anmerkung: Bis 1902 und seit 1997 wieder) vor der Ausführung lediglich auf der Torlinie bewegen, diese aber nicht verlassen.“
Mit Sicherheit eine mehr als sinnvolle Regel, welche bis heute Bestand hat. Es gibt aber durchaus neuzeitlich beobachtet ein paar kritische Anmerkungen dazu zu machen, zumindest die Regel und ihre heutige Anwendung unter die Lupe zu nehmen und sogar mögliche Alternativen vorzustellen. Man bedenke dazu bitte, dass von einer Zeit die Rede ist, in welcher viele Spiele von einem einzigen Tor entschieden werden, ein verhängter Elfmeter also in vielen Fällen der Spielentscheidung gleichkommt.
a. Allgemeine Erwägungen
Allgemein ist es so – wie oben bereits erwähnt – dass der Elfmeter die einzige Strafe ist, die in den meisten Fällen heutzutage eine Vergrößerung der vorherigen Tormöglichkeit darstellt. Nur die ganz seltenen Fälle, wo ein Verteidiger vorsätzlich auf der Torlinie mit der Hand das Überqueren des Balles derselben verhindert oder ein Stürmer alleine auf das leere (!) Tor zustrebt und der Torhüter, ihm nacheilend, tatsächlich foult. Ansonsten ist es praktisch in jeder Situation so, dass das Erzielen eines Tores in weiter(er) Ferne stünde, durch einen Elfmeterpfiff aber kurz bevor. Der gigantische Anstieg der Größe der Torchance hat andererseits die negative Auswirkung, dass der Schiedsrichter dadurch allergrößte Hemmungen hat, diese Strafe zu verhängen. Wiederum wird psychologisch und intuitiv argumentiert. Nur wird es auch hier schwer, sich dieser Argumentation zu entziehen, zumal es eben die statistischen Mittel gibt, dies zu verifizieren.
Oft genug hört man den Kommentar „dafür kann man keinen Elfmeter geben“. Sollte man diesen ergänzen mit „..so gerne man auch möchte“? Man möchte nämlich gar nicht gerne. Vergleichbar mit den Abseitsentscheidungen überwiegt auch hier die Sorge, einen Strafstoßpfiff ertönen zu lassen, das 1:0 zu ermöglichen, das Spiel entschieden zu haben und im Nachhinein mit der Analyse konfrontiert zu werden: „Das war nie und nimmer ein Elfmeter.“ Und das wäre, wie ebenfalls beim Abseits, sehr, sehr ernst. Im Zweifelsfall entscheidet man sich: Nicht pfeifen.
Eine Statistik als Beweismittel böte sich auch hier an. Diese wird wie folgt angelegt: Wie oft haben die Nachanalysen die Ansicht bestätigt, dass es hier einen Elfmeter hätte geben müssen, welcher nicht verhängt wurde und, im Vergleich dazu, wie oft wurde einer verhängt, der im Nachhinein als fälschlich erachtet wurde?
Die Behauptung ist klar und sollte, so lange die Statistik nicht geführt wird, besser nicht angezweifelt werden: Das Verhältnis wäre ähnlich schockierend wie jenes in Bezug auf die Abseitsentscheidungen. Es gäbe einen klaren Ausschlag zu Ungunsten der angreifenden Partei.
Warum sie übrigens nicht geführt wird? Trotz des gewissen Exkurses: Auch hier bleibt die Argumentation intuitiv, an dieser Stelle wird sie beinahe frech: Sogar die Berichterstatter hätten Angst davor, sie zu sehen. Irgendwie besteht diese Einigkeit, dass ein Elfmeter nur bei sehr besonderen Vergehen verhängt zu werden hat. Genau aus dem intuitiv aufgezeigten Grund, dass die Strafe fast immer als zu hart angesehen wird, weil es, falls das Vergehen nicht stattgefunden hätte, nämlich kein Tor ergeben hätte, und nun, durch den verhängten Strafstoß es in etwa 75% Fällen ein Tor gibt.
Die Strafe wird als zu hart empfunden, also ist man einverstanden, wenn sie nicht „einfach so“ ausgesprochen wird. Oft genug hört man: „Das reicht nicht für einen Elfmeter.“ bei einer (Foul-)Aktion, bei der es im Mittelfeld absolut keine Diskussion über die Berechtigung des Pfiffes gegeben hätte.
Die alternative Beweistechnik, die hier besonders gut anwendbar ist, ist jene, die zu beurteilende Foulsituation ohne Ansicht der Linien und der Tore anzuschauen, und dann Schiedsrichtern vorzuspielen. Sie hätten ihre liebe Müh, ab und an mal richtig zu liegen und geräten recht bald in Rechtfertigungszwang. „War das ein Foul?“ „Ja, war es,“ „Aber im Spiel gab es dafür keinen Pfiff, denn es wäre Elfmeter gewesen.“ „Oh, aha, vielleicht hat er nicht gesehen?“ Nur: Wenn sich das Szenario wiederholt, wird es allmählich kritisch: Ständig etwas übersehen? Da stimmt doch was nicht?
Im Übrigen wurde das Problem in England längst erkannt. Dort lautet der Kommentar – allerdings noch ohne Ursachenerkenntnis — „anywhere else, thats a foul. In the area, it´s not, Why?“ (überall wäre das ein Foul, im Strafraum ist es nichts. Warum nur?)
Es gibt noch einen weiteren Punkt, der bei genauer Betrachtung für die Entlarvung der Schiedsrichter geeignet ist. Man sieht recht häufig Situationen, in denen ein Foulspiel sehr hart an der Grenze des Strafraumes stattfindet. Sofern der Pfeifenmann das erkennt, ist er ausgesprochen erleichtert, eilt zum „Tatort“ – nämlich exakt an die Linie – und man darf noch gespannt einem naiven Reporterkommentar lauschen, der die Ansicht vertritt, dass a) „der Tatort nach außen verlegt wurde“ und b), dass „die Verteidiger hier Glück hatten, denn eigentlich war das Vergehen innerhalb.“ Der Mann in Schwarz … entscheidet auf Freistoß.
Nun, Glück hatten sie insofern nicht, als es bei einer begangenen Tat nur einen halben Meter weiter ein „wave on“, ein „Weiterspielen“ als Entscheidung gegeben hätte – was dann allerdings auch nichts mit Glück zu tun gehabt hätte, nur aus anderen Gründen — und weiterhin das „Glück“ auf Seiten der Angreifer war, da sie so immerhin einen Freistoß erhielten, und sonst – Aktion weiter vorne — gar nichts bekommen hätten.
b. historische Entwicklung
Nun, zu Zeiten der Einführung der Regel sollte man davon ausgehen, dass ein Foulspiel die Ausnahme darstellte und dass der Foulende böse angeschaut wurde, da er die ursprünglich wichtigste Regel des Fair-Play verletzt hatte. Es war eher eine moralische Schuld, die der Mann auf sich lud. Später wurde das Foulspiel dann mit Sicherheit bei steigendem Wettkampfcharakter der Auseinandersetzungen irgendwann vorsätzlich eingesetzt, um eine (große) Torchance zu vereiteln. Sobald dieses auffällig wurde und man außer den bösen Blicken kein rechtes Mittel hatte, hielt jemand eine ausgleichende (!) Strafe für angemessen: Der Mann wurde in aussichtsreicher Position gefoult, der Foulende hat eine klare Chance zunichte gemacht, nun gibt es eine andere, diese ersetzende Torchance. Da es sicher auch mehr Tore gab in jener Zeit waren keinerlei Bedenken zu fürchten, auch nicht seitens des Referees. So ein Tor, so ein Tor. Alles gut.
Als sich in viel späterer Zeit herausstellte, dass man mit einem gekonnten Dribbling im Strafraum – auch ohne direkte Torannäherung – gelegentlich ein Bein finden konnte, über das man stolpern konnte, wurde die Chance erkannt, dass man sich eine viel größere, eine riesige Tormöglichkeit auf diese Art erschleichen konnte. In Zeiten der geringen TV-Überwachung und ohne Schiri-Beobachter wurde dieses exakt vergleichbar eingesetzt wie bei Abseitsentscheidungen: Die Heimmannschaft konnte „schinden“ und bekam ihn, die Auswärtsmannschaft – abgesehen davon, dass sie vermutlich viel seltener vorne, im gegnerischen Strafraum war – bekam ihn nicht. Der Schiri fühlte sich beschützt im Stadion der Heimmannschaft und handelte im Sinne der Zuschauer. Es gab etliche kritische und auch falsche Entscheidungen, die sogar eine recht einheitliche Tendenz hatten: Pro Heimmannschaft. Allerdings waren sie noch lange nicht gegen Torerfolge gerichtet. Die Heimmannschaft bekam einen zu viel, die Auswärts einen zu wenig.
Heute ist es ganz anders. Die Schiedsrichter werden überwacht, die Foulsituationen werden exakt aufgezeichnet von Kameras von allen Seiten. Die Schwalbenkönige können entlarvt werden, die Tomatenschiris allerdings auch. Nur gilt das Gleiche wie bei Abseitssituationen: Wenn man einen Elfmeter nicht gibt, obwohl er berechtigt wäre, passiert einem relativ wenig. „Ja, er hätte geben müssen, er hat nicht gesehen“, und so weiter. Aber Spiel entscheidend? Kann es ja nicht gewesen sein. Es gab ja nicht mal ein Tor! Siehe oben. Spiel entscheidend ist der Fehler, der zu einem Tor führt, welches nicht hätte zählen dürfen. Niemals der, bei dem ein Tor hätte fallen können, wenn… Dies bleiben die Argumente der Verlierer, die ihre Niederlage nicht akzeptieren wollen. Für den Schiri gilt eine einfache „Regel“: Im Zweifel keinen Elfmeter. Und selbst wenn keine Zweifel bestehen, ist die Hemmschwelle extrem groß, man verzichtet gerne mal. Folgen? Keine. „Hier irrte er.“ Das war es.
Auch dieses Phänomen wurde in England übrigens längst erkannt: „It is hard these days, to get a penalty.“ (Heutzutage ist es schwer, einen Elfmeter zu bekommen). Soll man denn annehmen, dass die Verteidiger gerade in der brenzligsten aller Zonen ganz lammfromm und brav werden und ihr gewohntes Abwehrverhalten aufgrund der Sorge, einen Elfmeter zu kassieren anpassen und entsprechend nicht mehr foulen? Im Gegenteil: Sie foulen mehr und haben kaum Konsequenzen zu befürchten. „Dafür kann man doch keinen Elfmeter geben.“ Weiter gedacht lautet der Satz nämlich: „Denn dann wäre es ja ein fast sicheres Tor, während es so nicht einmal eine Torchance war. Nie und nimmer Elfer.“ Die Verteidiger sind beruhigt und nutzen die Gnädigkeit der Spielleiter schamlos aus, was auch sonst? Dafür nicht, nein, und dafür auch nicht, kann ja nicht, denn dafür gab´s ja auch schon nicht. Eigentlich gibt es nie. Mach, was du willst als Verteidiger. Bein abhacken? Na, dann wird’s brenzlig. Aber sonst?
c. Der Angreifer möchte gerne einen Elfmeter haben
fast immer, aber heißt das, dass es deshalb bei Foulspiel doch keinen Elfmeter geben sollte?
Auch hier ist ein wenig psychologische Argumentation gefragt: Dass ein Angreifer, sobald er den Strafraum erreicht, fast immer einverstanden ist, wenn er ein Foul abbekommen sollte und dies erkennbar macht (!) ist die eine Seite der Medaille. Der Schiedsrichter weiß das sehr wohl. Nur: Bedeutet es auf der anderen Seite, dass er, nur weil er weiß, dass der Stürmer gerne den Elfmeter bekommen würde, ihn deshalb nicht verhängen sollte, obwohl das Foulspiel erkannt wurde? Sicher, der Kommentar ist dann oft: „Ja, den wollte er haben“ oder „vielleicht bekommt er ihn, wenn er nicht so theatralisch fällt“ oder auch „da macht er zu viel draus“. Gemeinsam haben diese Kommentare aber eines: Eine illegale Behinderung wurde erkannt. Hier geht es nur um das geschickteste Verhalten, wie man ihn zugesprochen bekommt. Die Ratschläge sind zwar reichlich und vielfältig, der (Miß-)Erfolg bleibt der gleiche. Man bekommt ihn nicht. Weiterspielen ist dumm, denn es suggeriert dem Pfeifenmann, dass man nicht gefoult wurde, verschafft ihm ein Alibi (Schiri denkt: „Na, wenn er gefoult worden wäre, wäre er doch selbstverständlich auch gefallen. Also war es nichts.“). Fallen lassen ist dumm, denn es bedeutet, dass man ihn schinden will. Aufs Tor schießen wäre ganz dumm, denn dann „hatte man ja bereits seine Chance.“ Dass er daneben ging, wegen des Fouls? „Ja, Pech!“ Elfer kriegst du nicht. Ätsch.
d. Was ist ein „elfmeterreifes Foul“?
Man darf gerne, wenn man schon beim psychologischen Argumentieren ist, auch die Reporterkommentare, die zwar oftmals nur Standardfloskeln darstellen, aber dennoch eine Aussagekraft als solche haben, mit einbeziehen. Woher kommt der Terminus „das war kein elfmeterreifes Foul“? Gerne kurz nachdenken, wann man es gehört hat und was man dabei spontan denkt.
Nun, es ist nichts Kryptisches, es ist nur das, was man intuitiv denkt, empfindet und dann (vergleichsweise unreflektiert) ausspricht. Falls man das Regelwerk in Betracht zieht, dann gibt es keine Unterscheidung zwischen Foulspielen innerhalb und außerhalb des Strafraumes. Es gäbe keinerlei Anlass, ein Foulspiel, sofern es im Strafraum wäre, zu differenzieren zu einer Aktion im Feld. Falls es also kein Foul war, würde es locker genügen, zu sagen: „Das war kein Foul.“ Falls es doch eines war, und es – vom Sprecher in dem Moment natürlich nur subjektiv, intuitiv als solches erkannt – so bewertet würde, müsste man sagen: „Es war ein Foul. Da es ein Foul war und die Aktion im Strafraum war, müsste es Elfmeter geben.“ Fertig die Geschichte.
Die Konstruktion „das war kein elfmeterreifes Foul“ beschreibt die folgende, tatsächlich so ausgelegte, von den Regeln aber mit keiner auch noch so winzigen Einschränkung bedachten Aktion: „Es war ein Foul. Das sah ich wohl. Da die Aktion aber im Strafraum stattfand, gibt es dafür keinen Elfmeter. Das weiß ich aus Erfahrung. Und ich bekomme Recht. Das Spiel läuft weiter!“
Der Sprecher erkennt, der Pfeifenmann befolgt – oder umgekehrt. Große Einigkeit: „Für so was gibt’s doch keinen Elfer. Haha, dann gäbe es ja 20 Elfmeter pro Spiel.“
Sogar Ewald Lienen als Trainer erkannte einmal: „Ich muss mal nachschauen, ob es in den Regeln steht, dass man keine zwei Elfmeter in einem Spiel bekommen kann.“ Seine Mannschaft hatte einen bekommen und mindestens zwei weitere verdient. Allerdings: Wenn man das als Trainer einer betroffenen Mannschaft sagt, ist man parteiisch und wird deshalb nicht gehört.
An dieser Stelle gerne eingeschoben, dass die Verteidiger alles andere als primitive Wesen sind. Sie wissen sehr wohl, was man darf und was man nicht darf, Sie wissen aber auch, einige Erfahrung zugrunde gelegt, was geahndet wird und was nicht. Einerseits führt dies zu dem täglich beobachteten und oft genug regelwidrigen Einsteigen, weil es eben aus Erfahrung nicht geahndet wird, Sofern sie einige Male die Erfahrung machen würden, dass es „für so was“ doch Elfmeter gibt, würden sie „so was“ einfach unterlassen, Keine 20 Elfer, sondern 20 zusätzliche spannende Szenen (die 20 sind übrigens so oder so übertrieben; stammt von Berti Vogts, die These).
e. Gibt es eine alternative Strafe?
Nun hat also die Erfahrung gelehrt, dass die Erhöhung der Torchance in sehr vielen Fällen der Ahndung eines erkannten Foulspiels im Strafraum im Wege steht, sofern man der Argumentation bis hierher folgt. In den USA hätte man in solchen Fällen blitzschnell eine Lösung parat. Der Missstand wird erkannt – sicher auch eine Frage der Befähigung, aber dort gegeben — , die Ursache erforscht. Lösung muss her, Lösung wird gefunden, Lösung wird umgesetzt. Anders bei dem Dinosaurierei – welches sich im Übrigen so schwerfällig bewegen lässt, wie der Brachiosaurier –, das unter gar keinen Umständen überhaupt nur angerührt werden darf. „Lassts den Fußball, wie er ist.“ Kaiser Franz hat gesprochen. Jeden Tag ärgern, jede Menge Langeweile, jede Menge Ungerechtigkeiten, nie mehr ein richtig tolles Spiel , aber „lassen, wie es ist.“ Noch ist das Ei schließlich nicht kaputt.
An dieser Stelle kann sehr wohl und eitel angemerkt werden, dass beim Verfasser die fertigen Pläne schon seit dem 14. Lebensjahr im Schrank liegen, vom Vater inspiriert. Hier eine Idee für eine neue Regel: „Bei einem Foulspiel im Strafraum, welches keine klare Torsituation unterbindet, gibt es eine kurze Ecke von der Strafraum-Grundlinienberührungs-Position.“ Alternativ: „…gibt es einen freien Schuss aus 16 Metern ohne Gegenspieler im Weg. Kleinere Tormöglichkeit vereitelt, kleineres Vergehen kleinere Tormöglichkeit als Gegenleistung. Die anderen Foulspiele, welche eine klare Tormöglichkeit verhindern, werden weiterhin mit Elfmeter bestraft.
Frag den Kaiser. Was wird er sagen? „Nein, das kann man nicht machen.“ „Warum nicht?“ „Na, weil der Fußball schon immer so war.“ „Ach so, ja, richtig. Darf ich bitte einmal Ihre Füße küssen?“ War immer ungerecht, bleibt immer ungerecht. Recht so. Kann doch nicht sein, dass ein Ei so dermaßen stabil ist?
f. Die Ausführung von heute
Die Regeln sehen vor, dass sich bei der Ausführung eines Elfmeters bis zur Ballberührung sämtliche Spieler, außer Schützen und Torhüter, außerhalb des markierten Bereiches — Abgrenzung ist der Strafraum und um den Strafraum eine Extralinie, die auf 9,15 Meter (=10 yards) Abstand zum Elfmeterpunkt gelegt wurde – aufzuhalten haben.
Selbst wenn diese kritische Anmerkung hier wenig zur Sache tut: Warum kann man heute praktisch nie einen korrekt ausgeführten Elfmeter beobachten?
Gesichert ist, dass die Spieler – das betrifft gleichermaßen Angreifer und Abwehrspieler – bereits lange vor der Ballberührung in den Strafraum rennen. Sicher, der begreiflichen Absicht, den Ball, sofern er denn zurückprallt, als Erster zu erreichen geschuldet. Nur dürfte es doch, oberflächlich betrachtet, möglich sein, dies zu unterbinden?
Gewohnt psychologische und philosophische Einwendungen ergeben hier: Selbst wenn die Ausführung praktisch nie korrekt ist, fällt es dem Schiedsrichter schwer, zu unterscheiden, wer als Erster den Fehler begangen hat. Gesündigt haben alle, das ist nicht das Problem. Wer war der Erste ist die Frage? Da nun, um die Komplexität bei der Entscheidungsfindung zu erhöhen, sogar noch das Ergebnis des Elfmeters ins Kalkül gezogen werden müsste, kapituliert der Mann in Schwarz kurzerhand: War er drin, ist es Tor, war er nicht drin, geht es weiter. Ist doch diplomatisch-einfach, oder?
Es gäbe die Unterscheidung zu treffen: War es ein Tor und haben die Angreifer zuerst den Strafraum betreten? Dann müsste wiederholt werden. Wurde der Elfmeter abgewehrt und haben die Verteidiger zuerst den Strafraum betreten? Dann müsste wiederholt werden.
Man streife nur kurz die Pfeifenmann-Haut über: Was, wenn man einen verwandelten Elfmeter zurückpfeift, bei dem man eindeutig gesehen hat, dass ein Verteidiger als Erster die Strafraumlinie überschritten hat? Da wäre – aus gutem Grund – das Geschrei groß: „Wir machen ein Tor, der Andere einen Fehler. Und deshalb zählt das Tor nicht? Unfassbar!“ Dabei hätte der Schiri die Regel sogar korrekt zur Anwendung gebracht. Wie kompliziert ist diese (Fußball-)Welt eigentlich?
Im Übrigen: Auch die Torhüter halten sich praktisch nie an die Regel, die Linie nicht verlassen zu dürfen. Mindestens ein Bein ist stets vor der Linie, im Moment, da der Ball berührt wird. Ein zusätzlicher Faktor, es für den Schiri um Grunde unmöglich zu machen, richtig zu liegen.
Man sieht, dass bereits eine so einfach erscheinende Regel jede Menge Tücken birgt. Vor allem die Beobachtung: Warum hat darüber noch nie jemand etwas gesagt? Der Fußball ist, wie er ist, Und er hat so zu bleiben. Worüber du dir Gedanken machst? Nicht um des Kaisers Kleider sondern diesmal zankst du dich um seinen Bart…
g. Ist es eine faire Chance?
Auch diese Überlegung ist doch durchaus relevant? Warum wurde eigentlich eine Torchance erfunden, die eine erkennbare Bevorzugung für die eine Seite gibt? Der Torhüter hat, wie richtigerweise angemerkt wird, eigentlich nichts zu verlieren. Er ist klarer Außenseiter bei dem Duell. Er kann machen, was er will. Wenn der Ball einschlägt – kein Problem, da war nix zu machen. Wenn er pariert ist er Matchwinner und Held. Umgekehrt, nur eine Stufe härter, die Position des Schützen: Mach ihn rein oder sei der Versager.
Warum schafft man nicht eine Situation, die beiden Seiten gleiche Chancen einräumt? Es ist vielleicht ein philosophischer Exkurs, das mag schon sein. „Elfer is Elfer. Watt willstn daran drehn?“ Vielleicht wäre es schon so, dass es bei einem Schuss aus 13 oder 14 Metern Chancengleichheit gäbe? Es wäre eine Möglichkeit, das einmal auszuprobieren. Warum nicht? Vielleicht ist die empfundene Spannung dann eine ganz andere? Vielleicht trägt es zu einer empfundenen Gerechtigkeit bei, wenn man wüsste, dass hier beide Seiten gleichermaßen viel zu verlieren hätten? Dass man tatsächlich bei dieser Ausführung „gekonnt“ sagen würde, genauso wie bei jener Parade? Anstatt diesem Torwart einen Heldenstatus zu verpassen, den er nur einem zufälligen Hechtsprung in die eine anstatt der anderen Richtung zu verdanken hat, aber jenem dafür den ewigen Makel eines Dauerlosers anzuheften? Wer fällt uns immer wieder spontan ein? Natürlich, Uli Hoeneß. Nur, weil Deutschland ein einziges Elfmeterschießen mal nicht gewonnen hat. Wenn es auf Chancengleichheit beruhen würde, dann wüsste man: Einer geht rein, einer nicht. Einer wird abgewehrt, einer nicht.
Nur aufgrund der Tatsache, dass die Chancen klar zugunsten des Stürmers sind, wurden Prädikate erfunden, die aus der Luft gegriffen sind, und im Prinzip einfacher Wahrscheinlichkeitsrechnung entspringen. In Wahrheit hat jener Schütze nur mal das Pech gehabt, was einen zwangsläufig irgendwann mal trifft, dieser Torwart das entsprechende Glück: Nicht jeder kann reingehen. Nur, weil es, auch dem Publikum bekannt, wahrscheinlicher ist, dass er reingeht, wird die Erwartungshaltung auf ein zu hohes Level geschraubt. Man sieht gerade heutzutage (2010) oft genug Stürmer, die sich bereits gegenseitig abklatschen, nachdem die Mannschaft den Strafstoß zugesprochen bekam (bewusst ist hier nicht von „herausgeholt“ die Rede, da die wenigen wirklich verhängten fast immer berechtigt sind; nur das Wissen, dass man dafür so reichlichen Willenswiderstand seitens des Schiedsrichters überwinden muss hat die Formulierung „herausgeholt“ wieder aktuell gemacht). Sie spiegelt die übertriebene Erwartung wider: Das wird ein Tor. Obwohl es statistisch gesehen nur in 3 von 4 Fällen wirklich gelingt.
Übrigens hatten die USA auch zu diesem Thema sofort eine Beitrag zu leisten: Dort wurde der „Penalty“ eingeführt: Eine Aktion, bei der ein Stürmer aus 35 alleine mit dem Ball dem gegnerischen Tor zustreben kann und insgesamt 6 Sekunden Zeit für den erfolgreichen Torabschluss bekommt. Eine wirklich tolle Alternative zum Elfmeter. Zunächst mal ist es so, dass die entstehenden Situationen höchst unterschiedlich sind, unabhängig von einer möglichen Chancengleichheit. Der Torwart kann lange hinten warten oder schnell entgegenkommen. Der Stürmer kann versuchen, früh und platziert zu schießen oder den Torhüter zu umspielen. Die Action kann sich weit draußen oder kurz vor dem Tor abspielen. Eine gigantische Vielfalt von Spielsituationen, bei denen sich vielleicht nur allmählich, vielleicht aber auch nie eine optimale Strategie entwickeln würde. Vielleicht ist es wirklich nur individuellen Fähigkeiten untergeordnet, wie man ihn ausführt?
Für die Zuschauer ein Spektakel, welches weit mehr Spannung verspricht, als die langweilige (und meist inkorrekte!) Ausführung eines schnöden Elfmeters. Sollte es wirklich daran liegen, dass den FIFA Offiziellen eine zusätzliche Linie 35 Meter vorm Tor „nicht so hübsch“ oder „ungewohnt“ vorkommen würde? Jedenfalls ein weiteres Beispiel: Man überlasse den sich am einzig relevanten, dem Zuschauerinteresse, orientierenden Amis nur eine kleine Chance, einen Eingriff vorzunehmen – und schon ist er gut. Was, wenn sie für ein halbes Jahr alle Regeln entwerfen dürften und man das Gesamtresultat begutachten – und übernehmen dürfte? Vermutlich wäre der Effekt wie der dieses Buches: „Es kann nicht sein, dass es etwas Neues und Besseres gibt, welches wir (Platini, Beckenbauer, Pélé und Cruyff und Konsorten) noch nicht erwogen haben.“
h. Was wäre, wenn…
Man muss immer eine allgemeine „Regel“ im Hinterkopf behalten: Dem Verteidiger genügt es, eine Aktion zum Misslingen zu bringen, um seine Aufgabe zu erfüllen. Dem Stürmer genügt noch lange kein Gelingen einer Aktion, um ein Tor zu erzwingen. Es ist sozusagen die notwendige Bedingung, dass überhaupt etwas passieren kann (außer in den ganz wenigen Fällen, da verunglückte Abwehraktionen zu einem Gegentor führen). Sofern man dies bedenkt, weiß man auch, dass die kleinste Behinderung eines Stürmers – behandeln wir die Frage nach der Regelwidrigkeit später – ausreicht, dass er kein Tor erzielen wird. So sieht man heute sehr häufig Aktionen, in denen der Stürmer kurz vor oder während des Abschlusses nur eine ganz kleine Körper- oder Beinberührung abbekommt – und schon ist der erfolgreiche Abschluss unmöglich. Ein Aufmucken der Stürmer ist durch die „Schwalben-und Reklamieren-gibt-Gelb-Regelung“ unterbunden. Schon das kleinste Zucken in der Art „Hey, Schiri, der hat mich behindert“, bleibt aus, aus Gründen der anerkannten Hoffnungslosigkeit gepaart mit der Verwarnungssorgen Vernunft. Es fand aber eine Behinderung statt. Ab dieser Erkenntnis ist es eine Frage der Auslegung einer Regel.
Sogar hierbei lohnt es sich, etwas genauer dahinter zu blicken: Selbstverständlich kann nicht ein einzelner Schiri seine Regelauffassung nach Belieben anwenden. Bei einer derart kleinen Behinderung kann man nicht einfach auf Elfmeter entscheiden, selbst wenn die Behinderung richtig erkannt wurde. Dann gilt doch der obige Merksatz „Für so was kann man keinen Elfer geben.“ Nur ergänzt sich die Begründung ein wenig, aufgrund der Überlegung „für so was gab es nämlich noch nie einen Elfer, also kann es auch jetzt keinen geben.“ Das ist absolut richtig und Teil der Argumentation. Denn diese fordert das generelle Umdenken ein. Eingefordert wird sozusagen eine einheitliche Auslegung der Regel, die aber lauten sollte, was eigentlich keine Forderung sondern ursprüngliche Formulierung ist: Bei Foulspiel im Strafraum gibt es Elfmeter.
Auffällig werden diese Behinderungen übrigens ganz besonders bei von Stürmern gewonnenen Kopfballduellen. Sowie man das Augenmerk darauf lenkt, wird es schnell offenbar. Ein Stürmer ist als Erster am Ball (bereits als solches eine Ausnahme, da man es sich als angreifende Mannschaft heutzutage a) nicht leisten kann, im Strafraum in Überzahl zu sein, b) mit meist robusteren Abwehrspielern zu tun bekommt, die besonders daraufhin ausgewählt werden und diese c) auch von den Regeln her bereits klar im Vorteil sind, da nämlich eine beiderseitig gleichwertige Behinderung ausnahmslos als Stürmerfoul ausgelegt wird, während d) die Aktion auch nur dann zählbaren Charakter bekommt, wenn „alles passt“), er bekommt sogar, wie man sehen kann, genügend Druck hinter den Ball, jedoch wird ausgerechnet jetzt fast regelmäßig der kleine, so unmerkliche Schubser ausgeführt, der den Ball unerwartet in die Lüfte steigen lässt. War da was? Na, minimal, nicht mal eine Zeitlupe wert. Wenn aber, würde man erkennen, dass es genau die Größe einer Behinderung gab, die dem erfolgreichen Abschluss im Wege stand. Keiner sagt was, da keiner darf. „Normale Zweikampfhärte“ und „Fußball is do keen Wattepusten“ heißt es, und weiter geht’s. „Nein, Fußball nix Wattepusten, normale Härte, alles richtig, nur bin ich schon weg und will es nicht mehr sehen. Und wer, wenn nicht ich, soll die Gebühren für dieses pantiomkinsche Theater bezahlen?“
Tja, wenn es nun korrekterweise bei jeder regelwidrigen Aktion im Strafraum Elfmeter gäbe, wie sähe die Zukunft aus? Eine Meinung: Die Verteidiger würden ihr Abwehrerhalten der Kenntnis anpassen, dass sie mit einem Elfmeter rechnen müssen, sowie sie foulen. Also: Arme weg vom Mann, Beine nur dann einsetzen, wenn der Ball auch wirklich erreicht werden kann, und die Ellenbogen im Kopfballduell sind ein für den Zweikampf unzulässiger Körperteil. Lernen tun die Männer schnell. Das ist wie im Kindergarten: Fehlverhalten, Strafe angedroht, erneutes analoges Fehlverhalten, Strafe ausgeführt, Fehlverhalten gestoppt. Dauert ca. anderthalb Zweikämpfe, und alles wäre im Lot. „Aua, was hat der Mann dem Fußball angetan? Auf einmal gibt’s Tore! Und Aufregung! Und Spannung! Und wer will dass denn haben? Ich bin nämlich Herzschwach!“
2) Bei Handspiel im Strafraum: Elfmeter?
Bei Handspiel gilt natürlich sehr vieles, was auch bei Foulspiel gilt: Der Schiedsrichter möchte keinen Elfmeter geben. Also wird dieses Handspiel als „unabsichtlich“ und jenes als „angeschossen“ betrachtet, das dritte als „das war nicht Arm sondern mehr der Oberarm“ während das vierte schlichtweg mit „das muss er übersehen haben“ tituliert wird – und schon wenige Sekunden später vergessen ist. In der Zeitung mag man noch lesen, dass „sie da Glück hatten, dass es keinen Elfmeter gab“ und schon kann wieder über das klägliche Spiel hergezogen werden, in dem rein gar nichts und schon gar nichts Spannendes passiert ist, außer der (au weia: „unberechtigten“) Roten Karte, nach welcher der Spielfluss endgültig dahin war, dabei wieder mal sehr wohlwollend dummdreist ignorierend, dass man weiterhin derart dabei ist, Teile des anscheinend so stabilen eigenen Sitzplatzes – dem Ast – abzusägen, auf welchem man noch immer ausreichend Halt findet: „Fußball? Gab es immer. Wird es immer geben. Egal, wie schlecht die Spiele sind.“
Fakt ist, dass die Verteidiger auch hier längst ihre Erfahrung gemacht haben. Diese lautet so: „im Strafraum kannst du deine Arme eigentlich haben, wo du willst. Wenn ein Ball dagegen geht, ist der Stürmer schuld. Und Elfmeter gibt es schon gar nicht.“ Die Verteidiger nutzen diese Erfahrung und verhalten sich im Wesentlichen wie Handballtorhüter. Diese reagieren auch nicht bewusst mit der Hand Richtung Ball, sondern spielen den Hampelmann, auf diese Art den Körper verbreiternd, in der Hoffnung, damit den erfolgreichen Torabschluss zu verhindern. Berührung weder beabsichtigt noch gezielt. So tun es die Verteidiger von heute.
Selbst wenn man dieser Polemisierung mal wieder skeptisch gegenüber steht: Ein Beobachten desselben kann einem sehr rasch die erforderlichen Antworten geben. Wenn beispielsweise ein Stürmer eine Flanke in den Strafraum schlägt, dann ist es heute branchenüblich, dass der Verteidiger mit einer Grätsche mit nach oben gerecktem Arm dazwischen geht. Der Ball fliegt recht häufig gegen diesen Arm. Der Pfiff bleibt aus. Der Arm, so wird milde beurteilt, wurde dann nur zufällig berührt und es lag keinerlei Absicht vor. Häufig ist es auch so, dass die Verteidiger im letzten Moment so tun, als ob sie dem Schuss ausweichen wollen, nur gelingt es nicht. Der Arm ist weit vom Körper, geht auch an den Ball, aber allein die Bewegung, mit der er andeutet, dass er ihn gar nicht aufhalten wollte, genügt dem Schiedsrichter, um ihm die erwünschten „mildernden Umstände“ zuzugestehen. Da brauche ich nicht zu pfeifen. Ein ganz wichtiger Satz für einen Schiri im Auslegungsrepertoire: Wenn ich den nicht pfeife, tut mir keiner was. Es gibt ausreichend Rechtfertigungen, die mir den Kopf retten, sofern ich überhaupt angesprochen würde.
Das Übersehen existiert nicht. Das ist reine Phantasie. Man überlegt als Schiedsrichter, ob man irgendeinen passablen Grund finden könnte, dass dieses Handspiel doch nicht irregulär wäre. Und man findet einen, das ist fast sicher. Wenn man aber keinen findet, dann hat dieses Nicht-Finden so viel Zeit in Anspruch genommen, dass man „nun natürlich nicht mehr pfeifen kann.“ Da der menschliche Verstand in der Lage ist, vor allem in Notsituationen recht zügig zu arbeiten, bringt dem Pfeifenmann dies immerhin die Reportererkenntnis ein: „Hier hat er einen Moment gezögert.“, was wiederum dem (zahlenden und gemolkenen, da ihm eine Mogelpackung angedreht wird) Zuschauer wiederum suggeriert, dass es nur haarscharf an einem Elfmeter vorbeiging. Nun ja, auch in diesem Krimi hätte es um ein Haar eine Leiche gegeben — falls nicht im letzten Moment noch das Gift-Getränkegemisch vom potenziellen Opfer verschüttet worden wäre.
Quintessenz: Es gibt keinen Elfmeter.
3) Schwalben
Schwalben sind den Fußballern – vor allem diesen schindenden und fallsüchtigen, diese hinterhältigen, nur auf ihren Vorteil bedachten, diesen ständig selbst unfair agierenden und im Anschluss Unschuldsengel mimenden Angreifern – gründlich verleidet worden. Dies und gerade dies war den FIFA-Offiziellen einer der letzten, dafür dicksten Dorne im Auge. Schwalben müssen unter allen Umständen verhindert werden. Und das ist gelungen. Ja, diesen Scharlatanen, diesen Feinden des wahren und fairen Wettkampfes ist man unerbittlich auf die Schliche bekommen. Es gibt keine Schwalben mehr! Hurra! Ein Hoch auf Sepp Blatter!
Fakt ist, dass die Stürmer dermaßen eingeschüchtert sind, dass eine der folgenden Szenen alltäglich geworden ist: Ein Stürmer wird klar und deutlich gefoult Nachweis, wie üblich, über die Technik, die Szene ohne Sicht der Linien und der Tore, ohne Kenntnis des Ortes auf dem Feld, zurechtzuschneiden und Schiedsrichtern vorzuspielen. Er weiß aber auch, dass es sinnlos wäre, auf dieses Foul per theatralischem Fallen aufmerksam zu machen. Denn dann gibt es garantiert nichts. Er versucht also, verzweifelt trotz des klaren Foulspiels, auf den Beinen zu bleiben. Sofern das Foulspiel aber zu schwerwiegend war, gelingt ihm dies nicht. Er stolpert also, fällt hin. Die intuitive Intelligenz dieses Spielers lehrt ihn aber sogleich, dass er – obwohl einer Empfehlung eines Kommentators folgend, dass er sich nicht so theatralisch fallen lassen mögen – dass er, da er weitergespielt hat, ja seinerseits klar angezeigt hat, dass er gar nicht gefoult wurde. Die Logik dahinter: Wenn einer gefoult worden wäre, wäre er doch sicher hingefallen, um das dem Schiri und der Welt zu signalisieren, oder? Na, wenn er weiterspielt war es sicher nichts.
Die Szene ist aber noch nicht zu Ende: Das Foulspiel wurde an ihm begangen, die Versuche, sich auf den Beinen zu halten und möglicherweise den Ball zu behaupten sind gescheitert. Der Mann ist zu Boden gegangen, Da er dies nun zum falschen Zeitpunkt getan hat, hat er seine Chance auf eine Ahndung in Form eines Elfmeters endgültig verwirkt. Auch diese Erkenntnis ist seinerseits längst intuitiv gewonnen. Der Stürmer entscheidet sich wie folgt: „Ich bin zwar gefoult worden und es gelang mir aufgrund dieses Foulspiels auch, weder den Ball zu behaupten, noch auf den Beinen zu bleiben, geschweige denn eine Torsituation zu ermöglichen. Vielleicht aber, wenn ich mich nun ganz, ganz brav benehme, könnte es sein, dass mir die gelbe Karte erspart bleibt und noch dazu – wer sehr artig kuscht hat doch eine Belohnung verdient, oder? – könnte ich den in diesem Falle mir minimal zustehenden Eckball doch wirklich bekommen? Ich weiß sehr wohl, dass der Abwehrmann nicht den Ball sondern nur das Bein getroffen hat, insofern wäre die korrekte Entscheidung ein Elfmeter. Den bekomme ich eh nicht. Insofern habe ich aber die Chance — wenn ich Gegner und Zuschauer einfach per Zurückhaltung und raschem Aufstehen glaubhaft machen kann, dass der Verteidiger nicht Bein sondern Ball gespielt hat — einen Eckball zu erwirken?“ In ganz seltenen Fällen zeigt dieses Verhalten Erfolg: Die ganz braven bekommen Eckball, die etwas weniger braven bekommen nur nicht Gelb, im Normalfall gibt es weiterhin Gelb. Alles, was Recht ist, oder? Weg mit den Schwalben! Einfach ekelhaft, diese Schinderei!
4) Wo war die erste Aktion?
Wenn man dieses Phänomen noch betrachten möge: Oftmals gibt es Aktionen, bei denen es dem Verteidiger partout nicht gelingen will – mit abwechselnd legalen und illegalen Mitteln und vor allem einer alten Traineranweisung folgend, bitte immer vor dem Strafraum zu foulen –, den Stürmer aufzuhalten, jener sich jedem einzelnen Foulspiel entzieht und unaufhaltsam in den Strafraum eindringt, sich dann aber, nach dem letzten verübten Foulspiel, wirklich nicht mehr auf den Beinen halten kann und fällt. In diesem wortwörtlichen „Fall“ hat der Schiedsrichter die ihn erleichternde Option, alle möglichen Foulspiele zu ahnden. Natürlich hat er es gesehen. Foul ist Foul und Strafe muss sein. Er pfeift, nach Möglichkeit recht früh, und gibt den …Freistoß … natürlich, er bezieht sich auf eines der außerhalb gelegenen Foulspiele.
Es ist in dem Falle auch so dermaßen gleichgültig, was die Regeln vorschreiben. Die möglichen Ausreden und Erklärungen sind so vielfältig, dass keine Schiedsrichteranweisung ihn davon abbringen könnte, den Tatort nach außerhalb zu verlegen. Die einfachste ist übrigens die am häufigsten verwendete: Pfeifen, so lange sich das Foulen noch außerhalb abspielt, ungeachtete der Tatsache, dass man das Losreißen und Weiterkommen, den unbedingten Willen des Stürmers auch erkennen mag: Man unterbricht. Die Kommentare von allen Seiten entlasten sowieso: „Da hatte er schon unterbrochen“ und „ er hat wohl das erste Foulspiel geahndet, keine Aufregung (ein ganz wichtiger Teilsatz, da man seiner Verantwortung gegenüber den Herzkranken gerecht werden muss!)“. Sofern der Referee im Anschluss erkennt, dass es sich um ein sehr besonders unsportliches Einsteigen gehandelt hatte und der Angreifer auch bis zum Eindringen in den Strafraum den Ball behauptet hatte, also Letzterer kurz vorm Torerfolg stand, so nutzt er die letzte, aller zum Wohle dienende Möglichkeit: er zieht die Gelbe Karte! Damit hat er jedermann zu erkennen gegeben, warum er die Luft durch die Pfeife gepustet hat. Dieses üble Foul musste einfach abrupt und spontan geahndet werden. Das kann man sich nicht bieten lassen. Beweis: er hat (sofort) die Karte in der Hand. Und als Angreifer kann man doch dafür gerne mal auf ein einen Elfer oder ein Törchen verzichten? Immerhin ist nun einer verwarnt! Und diese Ernsthaftigkeit, mit der dem Verteidiger die Gelbe unter die Nase gerieben wurde, zeigt doch an: Ab jetzt gibt es keine Kompromisse mehr! Ja, Fußball ist schon gerecht!
5) Zusammenfassung
Es sollte Elfmeter geben, wenn eine Aktion laut Regeln ein Foulspiel oder ein Handspiel im Strafraum vorliegt. Die Sorge, dass die Strafe zu hart ist, ist zwar verständlich – denn sie ist es in den meisten Fällen – nur hätte darüber der Spielleiter nicht zu befinden, sondern die Regelmacher.
Sofern die Regeln aber eingehalten würden, müsste man zunächst davon die Folgen abwarten. Erstens würden mehr Tore dem Spiel gut tun — es ist sogar eine grundsätzliche Behauptung, dass es vor allem über mehr Tore zu mehr Spannung und Attraktivität führt –, zweitens würde sich das Verteidigerverhalten nach den Regeln richten. Folglich würde es nur zu mehr spannenden Szenen im Strafraum führen, da die Verteidiger im Zweikampf das Risiko reduzieren würde, damit Stürmer häufiger zu Toraktionen kämen aus dem Spiel heraus, und auch das leidige Thema Handspiel würde wesentlich seltener eine Rolle spielen. Der Arm gehört an den Körper. Falls er ihn verlässt und der Ball dagegen geht gibt es Elfmeter. Der Lerneffekt stellte sich sehr schnell ein.
Falls einem die Strafe Elfmeter aber immer noch als zu hart erschiene, könnte man bei kleineren Vergehen eine alternative Strafe einführen, die eine interessante, viel versprechende Situation ergäbe, aber eben kein ziemlich sicheres Tor.
An Alternativen seien genannt: Freier Schuss aus 16 Metern (auch eine andere Distanz wäre willkommen; das müsste man ausprobieren), kurze Ecke, Penalty mit Anlauf aus 35 Metern mit Abschluss innerhalb von 6 Sekunden, bei dem Stürmern und Torhütern das Verhalten sonst freigestellt wird.
Alles in allem sollte man sich immerhin zugestehen, einmal ernsthaft über dieses ganze Problem nachzudenken und vor allem, nicht alle Regeln so starr behandeln nach dem Motto „das war schon immer so.“ Etwas Flexibilität täte unter allen Umständen gut.